Wortspielereien von rose-chan (Eine Gedichtesammlung) ================================================================================ Kapitel 1: Als gestern noch morgen war -------------------------------------- Als gestern noch morgen war, warst du noch hier. Da war alles gut, du gehörtest zu mir. Man sagt ja, dass früher alles besser war, ich sage, es war anders, denn du warst noch da. Als wir heute nicht kannten, war ich noch nicht allein. Morgen war so fern. So sollte es noch immer sein! Doch kann man Vergangenes nicht mehr verändern. Uns trennen nun Welten, Millionen von Ländern. Wenn morgen noch gestern wär, ich wünscht', ich könnte dich halten. Wir fänden zusammen, anstatt uns zu spalten. Wenn morgen doch gestern wär' ich wäre bereit. Doch noch träger als das Leben, noch träger ist die Zeit. Doch heute ist heute, nicht morgen, nur jetzt. Gestern war gestern, geliebt oder verletzt. Vergangenes, Zukunft, ich lass alles ruh'n, denn wir haben im Heute genug noch zu tun! (02.09.2011) Kapitel 2: Lange nicht mehr --------------------------- Ich lebe nicht mehr Schon lange nicht mehr Ich lebe nicht mehr, ich existiere Bin da Einfach hier Ohne Leben und ohne Halt Ich fühle nicht mehr Schon lange nicht mehr ich fühle nicht mehr, ich übernehme Steh da Einfach hier Und die Welt zieht an mir vorbei Ich träume nicht mehr Schon lange nicht mehr ich träume nicht mehr, ich erkenne Schau zu Einfach hier Stehe vor dem Spiegel der Zeit Ich kenn mich nicht mehr Schon lange nicht mehr ich kenn mich nicht mehr, bin mir fremd Ich schrei Einfach hier Doch es verklingt in den Tiefen meines Selbst Ich lache nicht mehr Schon lange nicht mehr ich lache nicht mehr, ich schweige Fang an Einfach hier Und streiche meine Seele schwarz-weiß Ich trau mich nicht mehr Schon lange nicht mehr ich trau mich nicht mehr, ich zu sein Verliere mich mehr Einfach viel zu sehr Und gehe in Verzweiflung ein (Oktober 2009) Kapitel 3: Lichtspiele ---------------------- Part I Prasselndes Feuer Der flackernde Schein Erleuchtet spärlich die Wände Ich will alleine sein. Allles was ich fühl Das Holz ist hart Der Waldboden kühl Der warme Schein des Feuers Eigentlich nichts was ich fühl Es ist schwarz Trotz dem Licht Ich sehe nicht Ich fühle nicht Ich möchte nicht Ich will zurück ins Licht Part II Kälte durchbohrt mich Das Knacken des Eises unter den Scherben der Trauer Kaltes Blau Der Schnee schmilzt in meiner Hand Er wird warm Ich werde kalt. Dämmerlicht Seine Wärme spüre ich nicht Doch ohne Licht Lebe ich nicht Wie kann etwas wachsen Hier leben und gedeihn? Im Schummerlicht des Eises sein? Blaues Licht Eis Weißes Licht Eis Mehr seh ich nicht Das bin nicht ich Das Knacken des Eises unter meinen Füßen Ein Zeichen des Friedens Kälte berührt mich. Alles ist Licht (Februar 2010) Kapitel 4: Manchmal ------------------- Manchmal denkt man Die Welt liegt in Scherben Ist für immer zerbrochen Unheilbar verletzt Manchmal spürt man Die Kälte der Herzen Die sich hassen, als wären Sie selbst sehr verletzt Manchmal glaubt man Sich selbst nicht zu finden Man fühlt sich verloren Allein in Dunkelheit Doch manchmal, da hat man Das Glück, Licht zu finden Die Einsamkeit weicht Nun ist man zu zweit. (Dezember 2010) Kapitel 5: Liebe mich! ---------------------- Wenn man sagt, dass man stirbt Nur dann, wenn man vergessen wird Dann bist du unsterblich Du bist immer ein Teil von mir Mir scheint nur die Sonne Wenn du ganz nah bei mir bist Kann's nicht verdrängen Meine Liebe zu dir Du bist der Pfad Der mich zu meinem Ziel hin führt Du bist das Licht Das mir scheint in finstrer Nacht Und wach ich auf und Spür', du liegst nicht neben mir Ist das der Tag An dem meine Welt zerbricht? In mir zerspringt Weil du nicht bei mir bist? Halt mein Herz Halt es ganz fest Du sollst wissen, ich Brauche dich Spüre dich Liebe dich! Ich weine bitterlich Bitte liebe du auch mich! Liebe mich! (Februar 2010) Kapitel 6: Städte ----------------- Die Städte sind nicht zum Leben gemacht Fassaden sind trübe, die Straßen voll Krach Wo Hektik und Einsamkeit Herzen regiert Und man im heißesten Sommer an deren Kälte erfriert Die Städte sind nicht zum Träumen gemacht Wird jedes Tun, jede Bewegung überwacht Man selber ist klein und auch meistens allein Und man meint, zwischen den Häusern verloren zu sein Die Städte sind nicht zum Hoffen gemacht Das haben ihre Erbauer leider nicht bedacht Eingesperrt im Käfig aus Beton und Asphalt Fehlt dir im freien Fall jeglicher Halt Die Städte sind nicht für die Menschen gemacht Regieren in ihnen doch Luxus und Macht Neben Armut, Kummer und Leid Die Zeit der Städte ist eine elende Zeit (Mai 2010) Kapitel 7: Deine Augen ---------------------- Es sind nur deine Augen, die dich verraten Ihr Glanz, er erzählt so vieles von dir Ihr Funkeln, der Schimmer spricht von vielen, guten Taten Ich seh es in ihnen und ich fühl es in mir Es sind nur deine Augen, die mich verzaubern Sie machen mich blind mit ihrem sanften Ton Ich erkenne nicht die Schatten, die hinter ihnen lauern Spott, Hass, Gewalt, Untreue und Hohn Es sind nur deine Augen, die mich belügen Sie zeigen mir eine schier heile Welt Ich bin ihnen erlegen und lass mich betrügen Bis der glänzende Schimmer von ihnen fällt Es sind nur deine Augen, die ich verlasse Zu viel erzählt haben sie mir von dir Ich mache sie blind, weil ich dich deswegen hasse Reiße sie aus und nehm sie zu mir. (Oktober 2010) Kapitel 8: Bis zum nächsten Stern --------------------------------- Wie hoch kann ein Mensch fliegen, bis er fällt? Wie weit muss man laufen bis zum Ende der Welt? Wie tief kann man tauchen bis die Luft zu Ende geht? Und wer weiß, wie lang sich unsre Welt noch dreht? Sag mir, wie hoch ist der höchste aller Berge? Und wie lange braucht man, bis man oben steht? Sag mir, wie laut ist schweigen und wie stilles Schreien geht. Wie weit ist uns der Himmel noch entfernt? Wie lange noch, bis der Mensch es lernt? Wie groß ist das Universum? Wie groß ist unsre Welt, dass sie keiner kennt. Wie viele tausend Sterne sind heute noch unerreichbar weit entfernt? Oh, wie schwer kann eine Last zu tragen sein, dass sie untragbar bleibt? Sag mir, wie weit? Wie weit ist es bis zum nächsten Stern? (Mai 2010) Kapitel 9: Das Geschenk ----------------------- Schenke mir ein Stück vom Mond Eine Sekunde Abendhimmel Damit es sich zu träumen lohnt Ein Sternstück weit entfernt Schenk mir einen Sonnenstrahl Einen Tropfen Morgenrot Aus dem großen Himmelssaal Einen Funken Hoffnung nur Schenk mir einen Regenbogen Ein Farbenspiel im Wind Wünsche, die gen Himmel flogen Einen Federkiel voll Glück (August 2010) Kapitel 10: Das System ---------------------- Das System hat ein Problem Es zu lösen ist undenkbar Ein Problem ist kein System Taktisch lösbar Im System herrscht das Problem Jeder denkt, es ist doch machbar Das Problem hat kein System Es bleibt unlösbar Das System ist mein Problem Glaube ich, es ist doch möglich Das Problem liegt im System Das System ist das Problem (August 2010) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)