Tödliche Missverständnisse von Yulia_Federkiel (NCIS: Los Angeles) ================================================================================ Kapitel 3: Celia ---------------- Kapitel 03: Celia Während Sam und Callen also im alltäglichen Nachmittagsverkehr auf dem San Diego Freeway im Stau standen, bemühten sich Kensi und Deeks nach Kräften, weitere Verbindungen zwischen Bryan LaRoca, den verschwundenen Waffen und dem ermordeten Lieutenant Valdez aufzuspüren. „Das bringt doch alles nichts“, jammerte Deeks inzwischen wohl zum zwanzigsten Mal und brachte Kensi langsam aber sicher damit zur Weißglut. „Jetzt sitzen wir schon über zwei Stunden hier und was haben wir gefunden? Nichts, niente, nada! Dieser Bryan LaRoca wäre ja auch zu blöd, wenn er sich innerhalb eines Tages per Computersuche aufspüren lassen würde.“ „Jetzt halt endlich deine verdammte Klappe, Deeks!“, knurrte Kensi wütend. Mittlerweile war ihr der Schlafmangel mehr als nur leicht anzumerken. Sie reagierte wie ein getretenes Raubtier: Indem sie die Krallen ausfuhr. „Ist ja schon gut. Ich sag ja nur…“, versuchte Deeks sie so rasch wie möglich zu beschwichtigen, doch ein zornfunkelnder Blick seiner Kollegin verriet ihm, dass er besser still sein sollte. „Miss Blye, Mr. Deeks!“, Hettys Stimme ließ die beiden zusammenzucken, „kommen Sie einmal zu mir ins Büro.“ Kensi warf Deeks einen nervösen Blick zu, stand aber auf, um dem Befehl ihrer Chefin Folge zu leisten. „Was gibt es denn, Hetty?“, fragte Deeks nervös, als er an ihrem Tisch angelangt war. Immerhin war auch die Sache mit dem Kaffeefleck auf seinen Akten noch nicht geklärt worden. „Wie lange befinden Sie beide sich aktuell im Einsatz?“, fragte Hetty mit durchdringendem Blick. „Öhm, keine Ahnung… wenn man die zwei Stunden Schlaf heute Nacht nicht mitrechnet, etwa dreißig Stunden?“, murmelte Deeks nachdenklich. „Das zählt nicht“, meinte Hetty bestimmend und sah nun Kensi an, die zustimmend zu Deeks hinüber nickte. „Gut. Dann befehle ich Ihnen beiden, Pause zu machen. Mr. Callen und Mr. Hanna brauchen sowieso noch eine ganze Weile und ich glaube, jedem von Ihnen würde ein Kamillentee und eine Portion Schlaf gut tun.“ Kensi und Deeks tauschten verwunderte Blicke aus. Hetty befahl ihnen, sich hinzulegen? „Was stehen Sie denn hier noch rum? Sie wissen doch, wo hier die Couches stehen, oder?“, fuhr die kleine Dame sie energisch an. „O… okay“, murmelte Kensi und zog Deeks mit sich. „Was war denn das?“, flüsterte er. „Keine Ahnung, aber wir sollten es ausnutzen“, antwortete Kensi, während die beiden raschen Schrittes hinunter in die Kellerräume gingen, wo seit dem großen Umbau ihres Büros die bequemeren Sitzgelegenheiten in einen kleinen Abstellraum verfrachtet waren, der sich aber immer noch gut dazu eignete, ein kleines Nickerchen zu machen. „Na dann, schlaf gut, Deeks“, meinte Kensi und schnappte sich die größte und bequemste Couch. Deeks musste unvermittelt Grinsen. „Wie, kein Gute-Nacht-Küsschen?“ „Idiot.“ „Schlaf gut.“ „Du auch.“ „Ich hab dir doch gesagt, um diese Uhrzeit den Freeway zu nehmen, ist lebensmüde!“, beschwerte sich Callen lautstark, als Sams schwarzer Challenger endlich in die Straße von Jonathan Boyle einbog. Sie hatten mittlerweile über zwei Stunden im Stau verbracht. „Also ich kann mich nicht daran erinnern, etwas anderes als DEIN Schnarchen vom Beifahrersitz gehört zu haben“, erklärte Sam ernsthaft, „und wenn wir durch die Stadt gefahren wären, hätten wir locker noch eine Stunde mehr gebraucht.“ „Nicht, wenn ich gefahren wäre“, widersprach Callen sofort. „Stimmt“, erklärte Sam grinsend, „dann wären wir wohl beide schon seit anderthalb Stunden im Leichenschauhaus von Santa Monica.“ „Also, als ich dir das letzte Mal den Arsch gerettet habe, hast du nichts gegen meinen Fahrstil gehabt“, fragte Callen herausfordernd. „G, das war ein NOTFALL. Natürlich bin ich froh, wenn du mir ein halbes Dutzend Schläger vom Leib hältst und nicht davor noch schnell Kaffee holen fährst. Aber wir befragen hier nur einen Verdächtigen, keine Gefahr, also kein Callen am Steuer“, fasste Sam augenrollend zusammen, „und jetzt sollten wir los, ich hab keine Lust, deine Visage noch länger zu ertragen.“ „Das Kompliment liegt ganz auf meiner Seite“, antwortete Callen grinsend und stieg aus. Und schon, als sie den säuberlich angelegten Weg zur Veranda hinaufgingen, waren sie wieder genau das, was sie eigentlich immer waren: Vollprofis. Sam blieb ein paar Schritte hinter seinem Partner und begutachtete mit seinem geübten Blick das Haus, nur für den Fall, dass Boyle die Gefahr roch und verschwand. Callen klingelte. „Was meinst du, ist unser Kumpel zuhause?“, fragte er leise. Sam nickte. „Im Obergeschoss brennt Licht.“ Plötzlich war rasches Fußgetrappel im Haus zu hören, als würde jemand in Windeseile die Treppe hinunterlaufen. Sam machte sich schon für eine Verfolgungsjagd bereit, als plötzlich die Tür aufging und eine junge Frau mit Handtuch auf dem Kopf vor ihnen stand. In einer anderen Situation wäre Callen mit Sicherheit die Kinnlade heruntergeklappt, doch er wäre nicht G. Callen, wenn er nicht auch in diesem Moment einen völlig klaren Kopf behielte. „Ja bitte?“, fragte die Frau und zog sich rasch das Handtuch vom Kopf, unter dem nun ihr nasses, schokoladenbraunes Haar zum Vorschein kam. „Ähm, ich bin Jason und das ist mein Kumpel Brad“, schaltete Callen sofort auf Undercover, „wir sind Freunde von Jonathan. Und Sie sind…?“ „Celia Moreno, seine Verlobte“, antwortete die junge Frau freundlich, „es tut mir leid, aber ich fürchte, Jonathan ist nicht zu Hause.“ „Das ist aber ärgerlich“, erklärte Callen rasch, „dabei waren wir doch verabredet.“ Celia sah ihn verwundert an. „Ich dachte, sie wollten sich in einer Stunde unten im Valley treffen“, erzählte sie stirnrunzelnd, „oder wurde der Plan wieder geändert?“ „Nein“, mischte sich nun Sam ein, „aber wir sollten ihn abholen und zusammen hinfahren. Nur er kennt die genaue Adresse.“ Celia nickte verständnisvoll. Offensichtlich hatte Sam ins Schwarze getroffen. „Wollen Sie nicht kurz hereinkommen?“, bot die junge Frau rasch an, „ich bin mir sicher, dass Jonathan irgendwo seinen Kalender liegengelassen hat.“ „Natürlich. Aber machen Sie sich bitte unseretwegen keine Umstände“, nahm Callen die Einladung mit einem dankbaren Lächeln an, woraufhin Celia rasch den Blick senkte. Sam war sich nicht ganz sicher, ob es jetzt an der Zeit für ein Grinsen oder einen skeptischen Blick war, denn auch wenn er Callens Charme zu genüge kannte, war es jetzt doch eindeutig der falsche Zeitpunkt dafür. Aber da der Plan seines Partners immerhin aufzugehen schien, behielt er seien Kommentare vorerst für sich und folgte Celia in die Küche. „Möchten Sie einen Kaffee?“, fragte Jonathans Verlobte rasch und wuselte eifrig durch die Räume. „Nein, danke“, erklärte Sam rasch und setzte sich auf einen Stuhl. „Nur, wenn es Ihnen nicht zu viel Arbeit macht“, flötete Callen freundlich, blieb jedoch in der Küchentür stehen, um Celia im Blick zu behalten, die soeben mit einem Taschenkalender aus einem Nebenraum zurückkam. „Hier habe ich, was Sie suchen“, rief Celia fröhlich und legte den schwarzen Kalender geöffnet auf den Tisch. „22:00 al Qahiri, Stough Canyon Avenue“, las Sam laut vor und nickte Callen zu, „ich fürchte, wir müssen sofort aufbrechen.“ „Herzlichen Dank, Celia“, meinte Callen lächelnd, „Sie haben uns sehr geholfen. Wir rufen Jonathan von unterwegs aus an und lesen ihn dann auf.“ Celia nickte und begleitete die beiden Männer nach draußen. „Auf Wiedersehen.“ „Das hoffe ich.“ „Was zur Hölle war denn gerade los mit dir?“ Sam konnte sich gerade noch so lange zurückhalten, bis er zurück auf die Hauptstraße abgebogen war. „Wieso, war doch alles in Ordnung“, spielte Callen den Ahnungslosen, „wir haben unsere Information und jetzt werde ich Deeks und Kensi Bescheid geben.“ „Lenk nicht vom Thema ab, du hast mit ihr geflirtet“, erklärte Sam skeptisch, „sie ist die Verlobte von einem Waffenschmuggler!“ „Na und, jedes hübsche Mädchen macht mal Fehler bei der Wahl ihrer Freunde. Außerdem war das nicht ich, das war mein Alter Ego Jason“, verteidigte sich Callen rasch und grinste seinen Partner an. „Ziemlich großer Fehler, würde ich sagen“, murrte Sam, beließ es jedoch dabei, da sich Callen bereits sein Handy geschnappt hatte. „Ja, Kensi… sag mal, pennst du? Gib Deeks einen Tritt von mir und schnapp dir Wagen und Waffen. Ja, wir haben vermutlich einen Ort für den Waffendeal gefunden. Sag Hetty Bescheid, sie soll das LAPD vorwarnen. In Ordnung, bis dann.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)