Death Wish von MINDFUCK ================================================================================ Kapitel 2: In der Höhle der Löwen --------------------------------- Omi starrte Crawford an, der auf ihn zuschritt. Seine Muskeln spannten sich an und er versuchte sich loszureißen, doch Mastermind war eindeutig stärker als er. Crawford griff in seine Tasche und entfernte seine Giftpfeile. Achtlos ließ er diese auf seinen Schreibtisch fallen. Der Amerikaner deutete auf die schwarze Couch und prompt wurde er von Schuldig auf dieses befördert, während sich die zwei Schwarz vor ihm aufbauten. Unruhig rutschte er hin und her und dass er noch dazu diese penetrante mentale Anwesenheit des anderen in seinem Kopf spürte, steuerte nicht gerade zu seiner Entspannung hinzu. Während sich Schuldig lässig an die Wand lehnte und die Arme verschränkte, blieb Crawford direkt vor Omi stehen und blickte diesen an. „Was hast du hier zu suchen?“ Gleich zum Thema, war ja klar. Doch Omi schwieg beharrlich und starrte den Boden an. Die Stimme des Amerikaners war weit weg, denn der Groll gegen Aya, der sich langsam in ihm aufbaute war einfach zu stark. //Ich hoffe, du bist jetzt zufrieden. Wenn du gewollt hättest, dass ich sterbe, wärs einfacher gewesen, mir dein Katana direkt zwischen die Rippen zu jagen.// Schuldig lauschte belustigt seinen Gedankengängen, war jedoch überrascht, dass die Beziehung von Weiß zueinander doch nicht so großartig war, wie er immer angenommen hatte. Und niemals hätte er vermutet, dass Abyssinian einfach ein Teammitglied allein auf eine Mission schicken würde. Schließlich hätten sie es auch zu viert machen können, dann wäre das Ergebnis wohl etwas anders. Die benötigten Informationen über die Mission holte er sich aus dem Gedächtnis des Jungen. Mental klopfte er an Brads Barriere und schickte diesem dann den aktuellen Wissensstand. Jetzt war auch Brad um einiges schlauer. „Schuldig, bring doch bitte unseren ,Gast‘ “, er betonte dieses Wort extra, „ in unser Gästezimmer und verschließ die Tür!“. Omis Kopf ruckte in die Höhe und er starrte Crawford aus seinen blauen Augen groß an. Das klang fast so, als würde der andere ihn noch länger hierbehalten wollen. Und das gefiel dem Blonden ganz und gar nicht. Ein komisches Gefühl breitete sich in ihm aus. Währenddessen war Mastermind neben ihn getreten. Als Omi eine Hand auf seiner Schulter spürte, zuckte er zusammen und sein Blick huschte zu dem Stehenden. „Komm schon Kätzchen. Wenn du brav bist, bring ich dir dann sogar ein Schälchen Milch.“ Das typische Grinsen des Deutschen folgte, ehe dieser leichten Druck ausübte und Omi somit zwang, ihm keinen Widerstand zu leisten. Artig erhob er sich und wurde von Schuldig aus dem Raum geführt. Der nachdenkliche Blick von Crawford, der ihn hinausbegleitete, entging ihm. Als Omi seine Augen aufschlug blickte er sich orientierungslos um. Seine Sicht klärte sich erst nach einigem Blinzeln und als er die weiße Bettwäsche erkannte wuchs seine Verwirrung noch etwas. //Seit wann ist meine Bettwäsche denn weiß...?// Er blickte irritiert auf und erstarrte. Das war definitiv nicht sein Zimmer. Was war..? Auf einmal wurde es Omi schlagartig bewusst. Die Mission, die vergangene Nacht und die Gefangennahme durch Schwarz. Sich über die trockenen Lippen leckend setzte er sich auf und ließ seinen Blick durch das Zimmer schweifen. Wie kam er hier am Besten raus? Ein Kichern in seinem Kopf ertönte. //Ich glaube, das kannst du vergessen, Kitten..// Augenblicklich öffnete sich die Tür und besagter Telepath betrat das Zimmer. In den Händen hielt er ein Tablett, welches er auf den kleinen Tisch neben dem Bett abstellte. Der Blonde senkte den Blick und krallte seine Finger in das Laken. Ansonsten ersparte er sich jegliche Reaktion. Der Schwarz bedachte ihn kurz mit einem Blick. „Du solltest frühstücken. Denn danach werden wir uns unterhalten.“ Ein Kopf ruckte in die Höhe und blaue Augen starrten ihn an, versuchten noch, die Angst zu verbergen, doch Schuldig hatte diese bereits erkannt. Er deutete auf das Frühstück, welches er Omi gebracht hatte, aber der Weiß bedachte es nur mit einem misstrauischen Blick. //Es ist nicht vergiftet, falls das deine Sorge sein sollte.// //Und das beseitigt jeden Zweifel und ich kann dir vertrauensvoll mein Leben in die Hände legen?// Omi schnaubte, als er keine Reaktion auf seine Gedanken erhielt. Damit hatte er auch nicht gerechnet. Wieder wanderte sein Blick zu dem Essen und er hatte Hunger, schließlich lag seine letzte Mahlzeit schon etwas zurück. Vertrauen hatte er trotzdem keines und genau deshalb zog er den Hunger vor. Eine Stunde später saß er in Crawfords Büro. Ein Raum mit dem er nun weitaus weniger gute Erinnerungen verband als er sich eigentlich wünschte. Auch die anderen Schwarz-Mitglieder waren anwesend, was das ganze nicht unbedingt angenehmer gestaltete. Der Amerikaner saß hinter seinem Schreibtisch, während Schuldig an der Bürotür lehnte und die anderen hatten sich neben das Fenster gestellt. Der Anblick Farfarellos, wie dieser mit seinen Messern spielte und ihn mit einem angsteinflößenden Blick anstarrte, bescherte Omi noch größeres Unbehagen. Das konnte ja was werden. „Nun“, begann Orakel und für Omi kam dies einer Hinrichtung gleich, „ich würde gern wissen, was du hier zu suchen hattest.“ Sein Blick lag auf dem Weiß, welcher den Kopf gesenkt hatte und beharrlich den Boden anstarrte. //Wieso fragt er so dumm, schließlich hat ihm Mastermind doch sicher schon alles mitgeilt.// „Kluges Kätzchen“, kam es von dem Telepathen und Omi spürte ein Grinsen, das sich in seinem Kopf mental ausbreitete. Gerade als Crawford seine Frage wiederholen wollte, klingelte es und Omi zuckte kaum merklich zusammen, als er sein Mobiltelefon aus seiner Tasche holte und den Namen am Display las. In dem Moment konnte er sich nicht entscheiden, ob das Telefonat oder doch die Gefangenschaft bei Schwarz das angenehmere war. „Wer ist es?“, holte ihn der Anführer von Schwarz aus seinen Gedanken. „Ich nehme an ein überaus schlecht gelaunter Aya..“, murmelte Omi, denn schließlich war er schon viel zu lange weg, hätte er doch schon in der Nacht wieder zurück sein müssen. Brad gab ihm mit einem Nicken zu verstehen, dass es in Ordnung war, dass er abhob. Noch einmal atmete er tief durch, ehe er den Kopf betätigte. „Ja?“ In der nächsten Sekunde musste er allerdings das Handy von seinem Ohr entfernen, denn ein wütendes und vor allem lautes „Wo zur Hölle bist du?“ kam herausgefaucht. //Na das kann ja heiter werden...// „Hallo Aya..“, erwiderte er matt. „Beantworte mir gefälligst meine Frage, Omi!“, erwiderte der andere ungehalten. Der Blonde versuchte nicht gleich wieder aufzulegen oder völlig auszurasten. „Genau jetzt sitze ich in Crawfords Büro..“, erwiderte der Weiß ruhig. Einige Sekunden herrschte Stille auf der anderen Seite der Leitung. Beinahe hätte Omi schwören können, die Rädchen in Ayas Hirn rattern zu hören. „Warum dauert das so lange? Sie müssten doch schon längst bemerkt haben, dass du da bist.“ Aya klang etwas verstört. Kein Wunder, denn Omi hatte mit seiner Antwort nicht preisgegeben, dass dem schon der Fall war. „Nun...das haben sie schon...“ Der Blonde nahm das Handy vorsichtshalber schon etwas vom Ohr weg. Das stellte sich auch als gute Idee raus. „Du hast es vermasselt?!“, fauchte Aya am anderen Ende und noch ehe Omi zu Wort , ging es noch weiter. „Ich hab dir gesagt, dass du dich zusammenreißen sollst. Der Auftrag ist immerhin sehr wichtig und wie bitte sollen wir das in den vorgegebenen Tagen schaffen, wenn du mit Schwarz im Sandkasten spielst?!“ Omi merkte in diesem Moment, dass dieses Gespräch keinen Sinn hatte und noch eher er seine nächste Handlung überdenken konnte, hatte er aufgelegt. Fast schon entsetzt starrte er das Handy in seiner Hand an. //Das...war ein Fehler...glaub ich..FUCK.// Sogar Schwarz waren etwas verblüfft über diese Aktion und der Blonde wusste, dass das ein Nachspiel haben würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)