A lonely september von TheFray (Michi ♥) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- I'm sittin' here all by myself just tryin' to think of something to do Tryin' to think of something, anything just to keep me from thinking of you Da liege ich nun. Auf meinem Himmelbett. Versuche mich abzulenken. Von dir. Überlege was ich machen soll. Irgendwas, das meine Gedanken nicht zu dir schweifen lässt. Leichter gesagt als getan, wenn mich hier doch alles an dich erinnert. Aber du weißt bestimmt selbst am besten, dass meine Gedanken immer um dich kreisen. But you know it's not working out 'cause you're all that's on my mind Ich werfe einen flüchtigen Blick zu dem Mannschaftsfoto unseres Cheerleaderteams. Doch aus dem flüchtigen Blick, wird ein lang anhaltender, intensiver, denn dieses Bild enthält Erinnerungen. Schöne Erinnerungen. Es reflektiert Zeiten in denen ich wirklich glücklich war. Ich stehe leise auf und gehe auf das Bild zu, um es genauer zu betrachten. Zwei Mal pro Woche bin ich letztes Jahr beim Training gewesen und jeden Sonntag haben wir die Jungs der Abschlussklasse beim Fußballspiel angefeuert. Genau da haben wir uns kennengelernt, Taichi. Wir Mädchen haben immer Spaß gehabt beim Training und vor allem bei euren Spielen. Das typische Mädchengeschwätz, wenn es darum ging welcher von den Jungs wohl der süßeste war. Du warst schon immer beim Favorit, aber das sagte ich niemandem. Sonst würde es nur wieder heißen, ich sei total verliebt. Dabei wollte ich nach meiner letzten gescheiterten Beziehung, in der ich vieles überstürzt hatte, mich erstmal nicht auf auch nur im Geringsten verlieben und so verbot ich mir, es auch nur auszusprechen, dass ich dich süß fand. Außerdem warst du in der Abschlussklasse und somit 4 Klassenstufen über mir. Ich konnte mich geehrt fühlen, denn normalerweise durften nur Cheerleader bei Spielen der Abschlussklasse dabei sein, wenn sie selbst in die Abschlussklasse gingen oder höchsten eine Stufe darunter waren. Aber unser Coach erkannte mein Talent und ließ mich so immer bei den Älteren mitmachen. Das heißt, wenn ich den Mädchen aus deinem Jahrgang gesagt hätte, dass ich dich süß fand, wäre es sofort zu dir durchgedrungen. Darauf hatte ich nun wirklich keine Lust. Später erzählten sie mir dann, dass du eigentlich gar nicht in ihrem Jahrgang warst, sondern erst dieses Jahr dazugekommen bist, weil du das Jahr freiwillig wiederholt hattest. Daraus konnte ich dann schlussfolgern, dass du ganze 5 Jahre älter bist als ich. Ganz schön viel oder? Aber die Schwärmerei hörte natürlich trotzdem nicht auf. I'm sittin' here tryin' to convince myself that you're not the one for me But the more I think, the less I believe it and the more I want you here with me Dann kam dieses eine Spiel mit dem alles begann. Ihr habt im Pokalhalbfinale in den letzten 10 Minuten der Verlängerung gewonnen. Natürlich hast du das Tor geschossen. Du warst schließlich der Star der Mannschaft. Ihr habt in verbliebenen Minuten nichts mehr anbrennen lassen und so haben wir Cheerleader schon mal angefangen zu tanzen und zu feiern. Als der Schiri dann endlich abgepfiffen hat, sind wir alle ausgerastet. Nachdem ihr Kerle euch wieder einigermaßen einbekommen habt, seit ihr zu uns Cheerleadern gegangen, um euch zu bedanken, dass wir euch so doll unterstützt haben. Du, Tai, hast uns alle umarmt. So auch mich. Ich war die letzte in der Reihe und nachdem sich die Umarmung aufgelöst hatte, hast du mich angeguckt und fragtest: „Sag mal, bist du auch in meinem Jahrgang? Ich hab dich noch nie gesehen.“, „Nein bin ich nicht, aber ich bin seit diesem Jahr im Team der Cheerleader und feure euch somit schon seit Anfang der Saison an.“, antwortete ich lachend. Du hast dir daraufhin lachend am Hinterkopf gekratzt und sagtest: „Ach was echt? Tut mir leid, ich hab es nicht so mit Gesichter merken. Aber deins werde ich mir jetzt merken. Versprochen.“. Es war einfach total süß wie du das gesagt hast und ich lächelte den ganzen Tag über nur noch über beide Wangen. Und so kam es, dass du nachdem ihr das Finale gewonnen hattet zu mir gekommen bist. „Um dir zu beweisen, dass ich dein Gesicht wirklich nicht vergesse, bin ich jetzt zu dir gekommen und tadada! Dein Gesicht kommt mir immer noch bekannt vor.“, sagtest du grinsend. „Ich fühle mich geehrt vom Captain des Teams wieder erkannt zu werden.“, antwortete ich freudig. „Also, ich bin Taichi Yagami, aber alle nennen mich Tai. Und wie heißt du?“, es war einfach zuckersüß wie du dich mir vorgestellt hast, so als ob du nicht wüsstest, dass auf unserer Schule jeder deinen Namen kennt. „Ich bin Mimi Tachikawa.“, stellte ich mich schüchtern vor. „Schön dich kennenzulernen Mimi. Sag mal, bist du heute Abend auch auf unserer Party, um den Sieg zu feiern?“, fragtest du mich. Ich wusste zunächst nicht so recht was ich sagen sollte. Natürlich wusste ich von der Feier, aber die war doch nur für die Leute aus der Abschlussklasse, was sollte jemand wie ich aus der Unterstufe dort? „Nein, ich meine, die ist doch schließlich nur für die Leute aus der Abschlussklasse. Da habe ich nichts zu suchen.“, antwortete ich ausweichend. „Ach was, du hast uns mit den anderen Mädchen die gesamte Saison über angefeuert, natürlich kommst du da heute Abend! Die Mädchen kennst du doch außerdem.“, versuchtest du mich zu überzeugen. „Ich weiß nicht. Ich möchte dort nicht alleine auftauchen, das wäre ziemlich peinlich und ich kenne doch euer Team gar nicht wirklich.“, versuchte ich mich rauszureden. „Du kennst mich, das reicht doch.“, sagte er grinsend, „und wenn du nicht alleine auftauchen möchtest, dann gehst du eben mit mir da hin.“. War das etwa so eine Art Frage nach einem Date? Hättest du gesehen, wie es in diesem Moment in mir drin aussah, hättest du die Frage sicherlich sofort zurückgezogen, denn ich explodierte innerlich vor Freude. Der Star des Fußballteams, der Jede haben könnte, hat mich, Mimi Tachikawa, gefragt, ob ich mit ihm zu der Party gehen will! Aber ich war mir trotzdem unschlüssig. Schließlich war ich so viel jünger, als der Rest dort. „Ich weiß nicht. Schließlich bin ich doch gar nicht in eurem Jahrgang und jünger als ihr alle.“, teilte ich dir meine Gedanken mit. „Ach was, das eine Jahr. Also ich warte dann um 8 vor der Bushaltestelle auf dich. Ich muss mich jetzt erstmal duschen gehen. Bis heute Abend.“, und weg warst du. Ich wollte dir noch hinterherrufen, dass ich nicht nur ein Jahr, sondern ganze 4 Stufen unter dir war, aber du warst schon verschwunden. Als ich zuhause angekommen bin, erzählte ich meiner Mutter davon. Sie meinte, dass ich da ruhig hingehen sollte. Als ich um 7 noch nicht einmal geduscht hatte, kam sie in mein Zimmer und schleppte mich förmlich unter die Dusche und zwang mich dazu mich fertig zu machen. „So eine Chance bekommst du nie wieder. Mensch Mimi, der beliebteste Typ eurer Schule hat dich um ein Date gebeten und du traust dich nicht? Sonst bist du vor Verabredungen doch auch immer Feuer und Flamme!“, sagte sie und so war es ja auch, doch ich wusste schon jetzt, wie unangenehm es mir sein würde, dort so mit Abstand die jüngste zu sein. Außerdem hatte ich Angst, wie du reagieren würdest, wenn du erfährst, dass ich in Wirklichkeit nicht nur ein oder zwei Jahre, sondern ganze fünf Jahre jünger war als du, denn die Mädels vom Cheerleading würden es dir mit Sicherheit sagen. Nichtsdestotrotz bin ich letztendlich, dank meiner Mum, um kurz vor 8 bei der Bushaltestelle gewesen. Wenig später hielt ein Auto bei der Bushaltestelle. Die Fensterscheibe wurde runtergekurbelt und ich erblickte dein Gesicht. „Steig ein.“, sagtest du mit einem Grinsen. Well I didn't mean for this to go as far as it did And I didn't mean to get so close and share what we did Ich lege lächeln das Mannschaftsfoto zur Seite. Wer hätte gedacht, dass es mal so kommen würde? Schade, dass das letzte Schuljahr so schnell verging. Ich habe unglaublich gerne mit diesen Mädchen trainiert. Ich würde noch gern den ein oder anderen Gedanken zu den Mädchen schweifen lassen, doch leider wandert mein Blick ganz automatisch zu einem Foto, das an dem selben Abend entstand. Von mir und dir. Von uns. Als wir auf der Party angekommen sind, jubelten sie alle als du den Raum betratst. Natürlich der Captain, der nebenbei auch noch zwei der drei Tore geschossen hatte. Einige von den Leuten wollten ein Foto von dir machen, aber anstatt alleine rumzuposen, hast du mich an dich gezogen und breit gegrinst. Zunächst habe ich dich erst ungläubig angeguckt, aber dann habe ich es genossen und mit dir mir gelacht. Einige deiner Mannschaftskollegen fragten, wer denn deine Begleitung sei. Du hast nur gesagt, dass ich dein Lieblingscheerleader bin. Ich wurde rot. Der Abend verlief gut. Keiner von den Kerlen kam auch nur auf die Idee, dass ich jünger sein könnte, als ich aussah und die Mädels sagten komischerweise nichts. Als du mich nachhause gebracht hast, brachtest du mich wirklich bis zur Tür. „Danke fürs Fahren und für den schönen Abend.“, sagte ich schüchtern. „Kein Problem. Es hat wirklich Spaß mit dir gemacht, Prinzessin.“, antwortetest er lächeln. „Prinzessin?“, fragte ich skeptisch. „Ja, du bist ab sofort meine Prinzessin.“, antwortetest du leise. Du legtest deine Arme um meine Hüfte und zogst mich an dich heran bis unsere Köpfe nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt waren. Wir schauten uns in die Augen und wenige Sekunden später lagen deine Lippen auf mich und wir küssten uns zärtlich. Als wir uns von einander lösten lächelte ich dich einfach nur an, nahm den Schlüssel aus meiner Handtasche, schloss die Tür auf, schaute zu dir und sah, dass du mich einfach nur anlächeltest. „Gute Nacht.“, sagte ich noch zu dir, doch du hast einfach nur gelächelt. Als ich mich in mein Bett gelegt hatte, war ich zwar glücklich, doch auch unzufrieden. Schließlich wollte ich erstmal niemanden mehr so schnell an mich heranlassen! Nach der Pleite mit meinem letzten Freund hatte ich mir vorgenommen nichts mehr zu überstürzen, das führt immer nur zu Enttäuschungen. Ich kannte dich doch kaum. Klar, wir konnten uns schon damals super unterhalten, aber ich hatte so unglaubliche Angst, mal wieder alles zu schnell anzugehen. Well I didn't mean for this to go as far as it did And I didn't mean to get so close and share what we did Und so lege ich auch das Bild von uns beiden wieder beiseite. Auf meinem Schreibtisch liegt eine Modezeitschrift. Ich blättere in ihr herum. Bei einer Überschrift bleibe ich stehen: „Die Trends des Südens.“ Als wir uns das nächste Mal in der Schule über den Weg gelaufen sind, kamst du auf mich zu und deutetest an, dass du mit mir reden willst. „Hey Mimi. Wie geht’s?“, fragtest du. „Ganz gut und dir?“, antwortete ich. „Ja also, wegen dem am Samstag. Ich fand das wirklich schön und würde dich gerne näher kennenlernen…“, hast du eingeleitet. „Ja, das sehe ich ganz genauso, ich möchte einfach nichts überstürzen.“, unterbrach ich dich. „Aber ich habe gestern eine Zusage bekommen, dass ich im Süden von Japan, nach meinem Abschluss hier, eine Ausbildung als Polizist machen kann und das trotz meines voraussichtlich echt schlechtem Zeugnis und dann werde ich hier weg sein.“, erklärtest du mir. Ich war zunächst sprachlos, fand dann aber doch meine Worte wieder: „Oh, das ist doch schön. Herzlichen Glückwunsch. Und ab wann bist du dann da?“, fragte ich dich und du antwortetest mit September. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir Juli. „Vielleicht sollten wir erstmal ein wenig Abstand voneinander haben.“, sagtest du. Ich nickte und ging. Und so verfolgt mich der Süden also auch noch jetzt. Ich schmeiße die Zeitschrift in die Ecke. Ich drehe mich um und betrachte mein Bett. Und wieder überkommen mich sämtliche Erinnerungen. Nur eine Woche später klingelte es an meiner Haustür. Vor mir stand kein geringerer als du. „Wow, also der Abstand zwischen uns ist aber gerade nicht sehr groß.“, sagte ich trocken. Ich war immer noch verletzt. Klar verstand ich dich und ich gönnte es dir auch eine Ausbildungsstelle gefunden zu haben, aber ich konnte nicht nachvollziehen, warum wir deswegen gleich keinen Kontakt mehr haben sollten. „Ich weiß, aber das ist doch Schwachsinn. Ich möchte keinen Abstand mehr zwischen uns beiden haben.“, sagtest du ruhig. Da standen wir nun und keiner sagte etwas. Ich empfand es als unangenehm. „Möchtest du nicht reinkommen?“, fragte ich dich also. Du lächeltest mich an und tratest ein. Ich ließ dich nur hinein, weil ich wusste, dass meine Eltern dieses Wochenende nicht zuhause waren. Sonst hätte das nur in irgendeiner peinlichen Situation geendet. Ich fand es schön, dass wir uns einfach wieder unterhalten konnten, so wie zuvor. Ich liebe es mich mit dir zu unterhalten, weil wir einfach auf dem gleichen Level sind und immer nachvollziehen können, was der andere meint. Irgendwann nahmst du mein Gesicht in deine großen, starken Hände und hast mich wieder geküsst. Wir legten uns auf mein Bett und in dieser Nacht schliefen wir das erste Mal miteinander. Und wieder habe ich mich über mich selbst geärgert. Ich wollte doch niemanden mehr so nah an mich heranlassen. Vor allem nicht auf diese Weise. Außerdem hatte ich auch nicht vor dir so viel von mir zu erzählen, doch an diesem Abend habe ich so viel von mir preisgegeben. Und das letzte was ich wollte, war mich zu verlieben, aber ich tat es. Als du dich im Laufe des Vormittags verabschieden wolltest, hielt ich es nicht mehr aus. Ich wollte dir endlich die Wahrheit über mein Alter sagen. „Tai? Ich muss dir noch etwas sagen.“, fing ich an. „Klar, schieß los.“, sagtest du (noch) bester Laune. „Was denkst du wie alt ich bin oder in welche Klasse ich gehe?“, fragte ich dich. „Na du wirst ein oder zwei Jahre jünger als ich sein, weil du doch eine Jahrgangsstufe unter mir bist. Wieso?“, fragtest du verwundert. „Weil ich nämlich jünger bin. Ich bin 4 Stufen unter dir.“, sagte ich. „Das geht doch aber gar nicht. Du bist bei den Cheerleadern dabei, du kannst höchstens eine Klasse unter mir sein!“, antwortetest du aufgebracht. „Nein, der Coach hat entschieden, dass ich schon bei den Älteren mitmachen darf.“, erklärte ich dir leise. „Dann bist du ja ganze fünf Jahre jünger als ich. Warum hast du das nicht früher mal erwähnt?“, fragtest du mich schockiert. „Genau wegen dieser Reaktion.“, meinte ich. „Ich werd erstmal los.“, sagtest du noch und weg warst du. In diesem Moment hätte ich mich so ohrfeigen können. Ich hatte mir so fest vorgenommen nichts mehr zu überstürzen, weil ich wusste, dass es so enden würde, aber ich hörte natürlich nie auf mich. Well I didn't mean for this to go as far as it did And I didn't mean to get so close and share what we did And I didn't mean to fall in love, but I did Ich laufe in meinem Zimmer umher. Weiß nicht, was ich tun soll. Irgendwie muss ich mich doch von dir ablenken können! Ich öffne meinen Kleiderschrank- falsche Entscheidung! Ich erblicke mein aprikofarbenes Kleid. Ich weiß nur zu gut, wann ich es zum letzten Mal getragen habe. In der Zwischenzeit hörte ich nicht viel von dir. Am selben Abend bekam ich nur noch eine SMS von dir, dass du verwirrt seiest. Ich dachte viel nach und zog mich zurück, ging dir generell in der Schule aus dem Weg. Was wollte ich überhaupt? War ich auf eine Beziehung aus? Was wäre wohl für uns beide das Beste? All diese Fragen trieben mich dazu eine Entscheidung zu fällen. Zwei Wochen später habe ich dir geschrieben, dass ich möchte, dass wir uns treffen. Ich wartete im Park auf dich. Angezogen hatte ich das aprikofarbene Kleid. In Gedanken legte ich mir schon die ganze Zeit die richtigen Sätze zusammen. Als du endlich kamst, konnte ich alles runterleiern. „Also, ich wollte dir sagen, dass ich finde, dass es besser ist, wenn wir das mit beiden sein lassen. Es hat doch keinen Sinn. Auch wenn du dich mit meinem Alter abfinden würdest, ziehst du in einem Monat weg von hier. Keiner von uns beiden hat Lust auf eine Fernbeziehung. Lass es uns lieber jetzt beenden, als in einem Monat dann rumzuheulen. Ich möchte nur, dass du glücklich wirst dort unten. Finde dort neue Freunde, hab Spaß und genieß es dort. Aber wir haben uns vielleicht einfach zur falschen Zeit getroffen. Es ist besser, wenn wir es sein lassen.“, sagte ich und war froh, als ich mit meinem einstudierten Text fertig war. „Okay, wenn du das als richtig betrachtest, dann soll es so sein. Es waren doch eh nie wirkliche Gefühle im Spiel.“, antwortetest du knapp und schienst nicht wirklich traurig zu sein. „Gut, ich muss dann auch wieder los.“, meinte ich schnell und ging mit hastigen Schritten wieder in Richtung Zuhause. Unterwegs weinte ich leise und ließ den Tränen freien Raum. Und so hatte ich mich wieder einmal verarschen lassen. Ich musste wieder alles überstürzen, um am Ende enttäuscht zu sein. In dem letzten Monat, in dem du hier warst, hatten wir bereits Ferien und so konnte ich dir perfekt aus dem Weg gehen und versuchen dich zu vergessen. Es klappte eigentlich ganz gut. Ich war stolz auf mich. Seitdem sind 3 Monate vergangen. Ich schließe erneut die Schranktür und setze mich wieder auf mein Bett. Es ist doch zum Heulen. Mein gesamtes Zimmer erinnert mich in irgendeiner Art und Weise an dich. Ich möchte aber gar nicht mehr an dich denken! Ich finde einfach keinen Weg mich von dir abzulenken. Okay vielleicht hängt das auch damit zusammen, dass du direkt neben mir liegst und schläfst. Als wir uns gestern nach drei Monaten auf einer Party wiedergesehen habe, wusste ich zunächst gar nicht wie ich reagieren sollte. Damit hatte ich kein bisschen gerechnet. Du kamst auf mich zu und hast mich innig umarmt. „Was machst du denn hier?“, fragte ich dich überrascht. „Ich hab gerade sozusagen Ferien und bin deswegen wieder in die Heimat gekommen.“, antwortetest du mir lächelnd. Anstatt zu tanzen oder mit den anderen Leuten zu feiern, hatten wir mal wieder nur Augen für uns und wir unterhielten uns wie früher. Es war alles beim Alten. Am Ende habe ich dich einfach gefragt, ob du nicht noch mit zu mir kommen willst und du hast ja gesagt. Tja und was soll ich weiter sagen? Letztendlich haben wir uns wieder geküsst und sind im Bett gelandet. Ich lächle. Mir war nicht bewusst gewesen, dass ich noch so viele Gefühle für dich habe. Eigentlich bin ich in den letzten Monaten gut ohne dich klargekommen. Nachdem ich einmal meine ganze Tränenflüssigkeit aufgebraucht hatte, kamen einfach keine Tränen mehr. Ich konnte gut ohne dich weiterleben und nun liegst du wieder neben mir. Genau wie damals. Es ist alles wie damals. Du redest leise im Schlaf vor dich hin. Ich versuche dich zu verstehen. „Ich liebe dich, Mimi.“, murmelst du. Ich erstarre. In den letzten Monaten habe ich mir eingeredet, dass ich nur eine von vielen für dich war. Das du mich verarscht hast und nie wirkliche Gefühle entwickelt hattest. Aber nun hast du mir deine Liebe gestanden. Und ich liege daneben und kann nichts machen. Du hast behauptet, dass du mich nie geliebt hast, aber ich weiß jetzt, dass du es doch getan hast. Trotzdem hat es keinen Sinn mit uns. Well I didn't mean for this to go as far as it did And I didn't mean to get so close and share what we did And I didn't mean to fall in love, but I did And you didn't mean to love me back, but I know you did Du wachst langsam auf. Ich stehe und gucke aus dem Fenster. „Guten Morgen.“, sagst du. Ich erwidere nur ein Kopfnicken. „Du Mimi …. Das mit uns beiden…“, fängst du an zu reden. „Ich weiß, das hat trotz dieser gemeinsamen Nacht keinen Sinn.“, unterbreche und vervollständige ich gleichzeitig deinen Satz. „Genau, ich wohne soweit weg.“, sagst du. „Und dann wäre da auch noch mein Alter.“, ergänze ich. „Ja.“, bringst du nur hervor. Du stehst auf und umarmst mich von hinten. „Hätten wir uns nicht erst in fünf oder sechs Jahren begegnen können?“, frage ich dich. „Dann wäre einiges einfacher.“. Ich löse mich aus der Umarmung und sage: „Ich mach uns erstmal Kaffee.“. Mit diesen Worten verlasse ich den Raum. Well I didn't mean for this to go as far as it did And I didn't mean to get so close and share what we did And I didn't mean to fall in love, but I did And you didn't mean to love me back, but I know you did Ich wollte nicht so weit gehen, wie wir gegangen sind Ich wollte nicht, dass wir uns so nah kommen und das miteinander teilen, was wir miteinander geteilt haben. Ich wollte mich nicht verlieben, aber ich tat es. Du meinst zwar, dass du nicht das Gleiche für mich empfunden hast, aber ich weiß, dass du es doch getan hast. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)