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We´ve changed

SasukexSakura
von

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Mit Karin im Gespräch

So, hier habe ich mal wieder an etwas Neues herangetraut.

Ähnlichkeiten mit anderen FF´s sind nicht vorsätzlich, allerdings lehne ich mich leicht an den Anime an.

Der Storyverlauf geht vielleicht etwas schnell, aber ich bin kein allzu geduldiger Mensch.
 

Lg Zirkonia
 

Mit Karin im Gespräch
 

Sakura Haruno hatte sich verändert, seit Naruto, Kakashi und sie nach der Begegnung mit Sasuke und Karin wieder in ihr Dorf zurückkehrten.

Karin war nun eine Gefangene aber machte es ihnen nicht leicht Informationen aus ihr herauszupressen.

Die rosahaarige Kunoichi machte sich noch immer Vorwürfe zu lange gezögert zu haben, als sich die Gelegenheit geboten hatte, es ein für alle mal zu beenden.

Sasuke Uchiha zu töten.

Und obwohl sie es sich nicht eingestehen wollte, so hatte sie nie aufgehört etwas für den Nuke-Nin zu empfinden. Sie wusste dass es hoffnungslos war.

Er würde sie niemals lieben, dafür war zuviel zwischen ihnen vorgefallen.

Das brach ihr das Herz, ein weiteres Mal, dass nicht sie es sein würde die ihn zähmen würde.

Falls er überhaupt so lange leben würde.
 

Sakura war im Dorf unterwegs um noch einige Dinge für ihre bevorstehenden Missionen zu besorgen, als Ino sie aufhielt.

Die Blonde sah besorgt aus.

„Sakura.“ Ein einziges Wort genügte um die Tränen in ihre Augen zu treiben.

Sie schluckte hart und mit mehrmaligem Blinzeln schaffte sie sich wieder klare Sicht.Sie war eine Kunoichi, ein Ninja, sie durfte nicht weinen. Nicht jetzt. Nicht hier.

Sie würde ein anderes Mal Gelegenheit dazu finden ihre Schuldgefühle zum Ausdruck zu bringen.

Ino sah sie an. Sie konnte ihrer Freundin nicht helfen, so sehr sie auch wollte.

Sie seufzte.

„Tsunade möchte dich sehen. Du sollst mit dieser Karin reden.“

Ihre grünen Augen weiteten sich:“Was ist mit Ibiki? Führt nicht er die Verhöre durch?“

Ino nickte und erwiderte, während sie den Kopf zur Seite neigte und Sakura anblickte:“Ja, aber wenn sie redet, dann nur mit dir. Auch Ibikis Folterandrohungen haben nichts genützt.

Die Kleine ist ganz schön abgebrüht.“

Ino lächelte obwohl ihr gar nicht dazu zumute war. Sie musste die Fassung bewahren damit sie Sakura nicht schüttelte um sie aus ihrer Trance aufzuwecken.

Sie selbst musste merken, wie sehr ihre Liebe zu Sasuke ihr schadete.

„Hai.“ Die Medic-Nin wandte sich um und ging Richtung Hokageturm ehe sie noch einmal zu Ino zurückblickte und ein schüchternes Lächeln ihre Lippen umspielte.

„Danke.“

Ino verstand.

Im nächsten Augenblick war sie verschwunden. Sakura war stark. Sie würde es schaffen.
 

Bei Tsunade angekommen erwartete Shizune sie schon:“Sakura, gut das du da bist.

Tsunade ist gerade sehr – beschäftigt.

Du sollst später zu ihr kommen. „

Sakura wusste nicht genau was `beschäftigt´hieß, allerdings war es klüger die Hokage nicht zu unterbrechen.

Ihre Wutanfälle waren legendär.

Shizune wandte sich Richtung Verhörräume und sagte leise:“Komm, ich bringe dich zu ihr.“

Auf den Korridoren herrschte reger Betrieb, ANBU und Jonin hetzten hin und her, die Gesichter blass und übermüded.

Schon jetzt war der Krieg in allen Enden und Ritzen spürbar.

Und das schlimmste würde ihnen erst bevorstehen, wenn Akatsuki wirklich im Begriff stand Konoha anzugreifen.

Die rosahaarige atmtete tief durch, ehe sie durch die Tür trat, vor der sie nun eine ganze Weile gestanden und nachgedacht hatte.

Shizune legte ihr Hand auf die Schulter, eine gänzlich untypische Geste für die stille Medic-Nin und flüsterte:“Schon gut, Sakura.“
 

Warum bloß hatte jeder Mitleid mit ihr?

Es war ja nicht so, dass sie einen Verlust zu verkraften hatte.

Zumindest nicht mehr als sonst.

Der Verhörraum war früher ein kleines Klassenzimmer gewesen, aber nachdem die Zahl der Genin vor nicht allzu langer Zeit förmlich in die Höhe geschossen war, wurde es nun zweckentfremdet.

Alle Tische außer einem waren entfernt worden und alle Gegenstände die sich noch in diesem Raum befanden, waren gewissenhaft am Boden festgeschraubt worden.

Nicht dass es einem halbwegs begabten Shinobi nicht mit Leichtigkeit gelungen wäre das zu ändern.

Aber nun ja. Man versuchte es wenigstens.

Die Rothaarige aus des Team Taka saß mit dem Kopf in die Hand gestützt auf einem der Sessel und schien sich zu Tode zu langweilen.

Ibikis Methoden schienen nicht gefruchtet zu haben. Seinem säuerlichen Gesichtsausdruck nach zu urteilen regte ihn das mehr als alles andere auf.

„Oh, da bist du ja, Konoha-Mädchen. Dachte schon du würdest mich ewig warten lassen.“

Karins Gesichtsausdruck änderte sich nicht im Geringsten als Sakura endliche eintrat und neben einem der Shinobis stehen blieb.

Die patzige Antwort gefiel ihr nicht, aber sie konnte sich noch sehr genau an die verletzte Karin erinnern und wusste daher, dass dies alles, was sie ihnen darbot reine Fassade war.

Hoffte sie zumindest insgeheim.
 

„Sie ist hier, also rede endlich.“, fuhr Ibiki die feindliche Kunoichi an.

„Allein.“

„Du hast hier keine weiteren Forderungen zu stellen, Nuke-Nin.“, brauste einer Shinobi auf.

Verärgert darüber, dass sie ihn zuvor mit ihrer Geschichte so hinters Licht führen konnte.

Sie war kein Mädchen das Mitleid verdiente. Sie war eine eiskalte Killerin, wenn auch ihr einziger Nutzen für Akatsuki wohl darin bestand, die anderen zu heilen.

Schwächling.

Sakuras Stimme veränderte sich nicht im Geringsten als sie die anwesenden Shinobi einen nach dem anderen anblickte und sagte:“Schon gut, Ihr könnt gehen.“

Ibiki runzelte die Stirn. „Seid Ihr sicher, Sakura?“

Sie nickte bloß.

Wenige Sekunden später war die Medic-Nin aus Konoha alleine mit der boshaften Kunoichi.

Sie wusste, dass die andere ihr nicht das Wasser reichen konnte.

Karin wusste das auch und ein trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen.

Die erste aufrichtige Emotion die sie zeigte seit sie die Gefangene Konohas war.

„Ich habe von einer Kunoichi gehört, deren medizinische Fähigkeiten derer von Tsunade in nichts nachstehen.

Und auch, dass sie die Hokage bald überholt haben könnte.

Diese Kunoichi bist du, nicht wahr?“

Karin setzte sich gerade hin und starrte ihr ins Gesicht.

„So?“ Sakura zeigte sich nicht beeindruckt. Stattdessen setzte sie sich gegenüber Karin und blickte sie misstrauisch an:“Warum bin ich hier?“

„Du und dieser Naruto ward gemeinsam mit Sasuke Uchiha in einem Team. Team 7. Naruto…-„

„Und?“, unterbrach Sakura sie barsch. Sie hatte genug von dem Gerede der Nuke-Nin.

Karin ließ sich davon nicht abhalten weiterzureden.

Es kostete sie höchstens ein heiseres Lachen.

„Naruto hat das reinste Chakra, dass ich jemals gesehen habe. Es wundert mich nur, dass ein Mensch, ein Shinobi, der so viel Leid in seinem Leben gesehen hat, so ein helles Chakra haben kann. Trotz des Kyyubi in ihm.

Wie kann er mit dem abgrundtief Bösem befreundet sein? Wieso liegt ihm jemand so sehr am Herzen, der so viel Böses getan hat?“

Sakura wusste genau von wem die Rede war. Und manchmal fragte selbst sie sich ob es richtig war, weiter an Sasuke zu glauben,wenn alle anderen ihn längst aufgegeben hatten.

Aber Naruto nahm ihr die Zweifel. Einfach, indem ER an ihn glaubte.

Ein kurzes warmes Lächeln umspielte ihre Lippen als sie an ihn dachte.

Obwohl selbst sie ihm so viel Schmerz zugefügt hatte, glaubte er nach wie vor an sie. Beschützte sie.

„Er ist einfach Naruto. Der Hokage der sechsten Generation. Irgendwann einmal.“

Sie glaubte an seinen Traum.

„Und was ist mit dir? Was wirst du tun wenn du ihm nochmals gegenüber stehst?

Wirst du auch dieses Mal zögern, Sakura?“

„Denn er würde es nicht tun. Du hast es gesehen. Er wollte dich töten. Und trotzdem liebst du ihn immer noch?“

„Warum? Das verstehe ich nicht.“
 

Karin wollte es wirklich verstehen. Ihre Gefühle für Sasuke gestorben, als er beschlossen hatte ihr Leben zu beenden.

Aber hatte sie wirklich ihn geliebt oder doch nur die Macht die er ausstrahlte?

Sie kannte die Antwort darauf bereits.

Aber diese Kunoichi hier war anders. Glaubte sie jedenfalls.

Sie wusste nicht wieso, aber jeder in diesem Dorf würde sich schützend vor sie stellen um sie zu retten.

Obwohl sie ihre Gefühle nicht im Griff hatte und sich dadurch permanent in Gefahr begab.

So lange war sie jedenfalls schon hier um gewisse Geschichten gehört zu haben.

Es dauerte lange bis Karin eine Antwort bekam. Sehr lange.

Dabei hatte sie Sakura nicht eine einzige Sekunde aus den Augen gelassen.

Ihre Miene spiegelte ihre Emotionen perfekt wider.

Nein, sie war kein typischer Ninja.

Traurigkeite umhüllte ihre ganze Gestalt, auch Schuld.

Obwohl ihr Chakra warm, hell war, so konnte Karin doch erste schwarze Flecken erkennen.

Selbstzweifel.

„Ich weiß es nicht.“,antwortete sie und sah ihr geradewegs ins Gesicht.

Karin spürte dass sie die Wahrheit sagte.

Sekunden später hatte sich Sakura wieder gesammelt und ihre Stimme klang viele Nuancen kälter als sie eigentlich vorgehabt hatte.

Das überraschte Karin unübersehbar.

„Genug jetzt. Sag, was du von mir willst. Was hast du vor?“

„Akatsuki wird Konoha zerstören. Nicht einmal Naruto mit dem Kyyubi wird ihn aufhalten können.

Sasuke ist viel zu stark. Sein Sharingan wird euch auslöschen.“
 

Sakura lehnte sich zurück und starrte die ehemalige Komplizin der Akatsuki an.

„Sasuke fängt bereits an zu erblinden.“

„Dieser Zustand ist nicht dauerhaft.“, sagte Karin und wartete auf ihre Reaktion.

„Was meinst du damit?“, Sakura war alarmiert.

Was hatte das zu bedeuten?

Karin war sich durchaus der Panik in Sakuras Stimme bewusst und wusste nur zu gut sie weiter zu schüren.

„Das heißt, es werden nicht mehr Sasukes Augen sein in die du nächstes Mal blickst.“

Sakura Harunos Augen weiteten sich vor Schock, für einige Sekunden war sie unfähig zu sprechen.

Wenn dass stimmte, dann…

„Sasuke hat… Wessen… Woher?“

Karin konnte den Sturm beinahe fühlen der in Sakura wütete. Gut.

„So ist es.“

Sie konnte ihre Schadenfreude nicht gänzlich verbergen.

Sie war ein böses Mädchen. Uchihas Umgang hatte dem ihren nicht gut getan.

Wenn sie es gut anstellte, konnte die ganze Situation zu ihrem Nutzen sein.

Sie musste nur noch herausfinden wie.

Sakura

Sakura verließ das Verhörzimmer mit gemischten Gefühlen.

Sie hatte immer gewusst, Sasuke war nicht mehr der der er einmal gewesen war.

Er hatte sie töten wollen, ohne Skrupel hätte er ihr Leben beendet.

Wieso konnte sie sich nicht gegen ihn wehren?

Warum musste sie immer anderen Menschen die Führung über ihr Leben überlassen?

Sakura atmete tief durch. Sie wusste, nur Naruto würde es gelingen Sasuke wieder nach Konoha zurückzubringen.

Sie musste Vertrauen in ihn haben und ihn unterstützen. Mehr konnte sie nicht tun.

Sie würde sich darauf konzentrieren, dass all ihre Freunde unverletzt aus den Kämpfen hervorging. Und sie musste bereit sein.

Die Kunoichi stand vor dem Turm der Hokage und starrte in den Himmel hinauf.

Er war strahlend blau und nichts verriet, dass bald unter diesem Himmel der vierte Ninja-Weltkrieg ausbrechen würde.

Der aufkommende Wind blies ihr die schulterlangen Haare ins Gesicht und nahm ihre Tränen mit sich fort.

„Sakura.“, eine kräftige Stimme rief ihren Namen.

Sie reagierte nicht.

Ein weiteres Mal wurde ihr Name vom Wind getragen als sie sich endlich umdrehte und Tsunade hoch oben auf dem Dach des Turmes stehen sah.

Eine Brise umspielte die Shilouette der blonden Frau und ließ sie stark und unbeugsam erscheinen.

Das war sie auch, dachte Sakura, ehe sie mit einem einzigen Sprung neben ihrer Sensei landete.
 

Tsunades Blick wurde weich als sie die Traurigkeit im Gesicht ihrer Schülerin erblickte.

Sie war wirklich eine außergewöhnliche Schülerin, wenn auch ihre Liebe für einen gewissen Nuke-Nin für viele nicht nachvollziehbar war.

Und ihre einzige Schwäche darstellte.
 

Tsunade wandte den Blick von Sakura ab und studierte ebenso wie die rosahaarige den Himmel über ihr.

„Du hast mit der Kunoichi aus Sasukes Team geredet, nicht wahr?“ Sie kannte die Antwort schon.

Sakuras Antwort fiel einsilbig aus.

Ja.

„Sasukes Augen seien nicht mehr die seinen. Er wird Konoha auslöschen.“

Ihre Stimme wurde leiser als sie hinzufügte:“Uns alle.“

Tsunade nickte:“Also hat er sich wahrscheinlich Itachis Augen implantieren lassen um das ewige Mangekyo Sharingan zu besitzen.“

„Ja.“, dachte sie mit Schrecken.

„Das verkompliziert die Sache. Ein Uchiha mit ewigem Mangekyo Sharingan, der nicht für sein Dorf kämpft ist extrem gefährlich.

Wir müssen bereit sein, wenn Akatsuki angreift.

Die Shinobi-Allianz rüstet sich bereits zum Kampf, aber wir brauchen auch noch bestimmte Jutsus für die Medic-Nins.

Du wirst mit Hinata Hyuuga, Ino Yamanaka und Kiba Inuzuka in ein kleines Dorf reisen und dir diese Jutsus aneignen.

Du bist meine beste Schülerin Sakura, du musst sie so schnell wie möglich lernen.“

Die rosahaarige Kunoichi beobachtete ihre Sensei und ein ungutes Gefühl beschlich sie.

„Welche Jutsus Tsunade-sama?“

Tsunade seufzte.

Es dauerte lange ehe sie endlich antwortete.

Ihre Stimme war leise und resignierend: „Sakura, du weißt dass wir mit unserem Chakra nicht nur heilen, sondern auch töten können.

Für diese speziellen Jutsus ist aber die exakte Chakrakontrolle vorausgesetzt und es gibt nicht viele Medic-Nins die diese beherrschen um sie anwenden zu können.

Kabuto, ehemals Orochimarus Handlanger, ist einer der besten auf diesem Gebiet.

Aber in Zeiten des Krieges, Sakura, ist es unerlässlich, dass so viele Medic-Nins wie möglich bereit sind sich zu verteidigen.

Es ist zwar unser oberstes Gebot unverletzt zu bleiben und Kämpfe zu vermeiden, aber manchmal wird das nicht möglich sein.

Du wirst also mit Hinata Hyuuga, Ino Yamanaka und mit Kiba Inuzuka in ein kleines Dorf südwestlich von hier aufbrechen und dir diese Jutsus gemeinsam mit Ino aneignen.

Kiba und Hinata sind zu eurer Unterstützung dabei falls es Schwierigkeiten gibt.“
 

Sakura stand eine Weile wortlos neben ihrer Sensei und ließ die Worte wirken.

Jetzt ist es also so weit, dachte sie, der Krieg nimmt Gestalt an.

Sie hoffte all ihre Freunde beschützen zu können, wusste gleichzeitig aber, dass das nicht möglich sein würde.

Gott, wie sehr sie den Krieg verabscheute.

Plötzlich dämmerte ihr etwas:“Tsunade-Sama, Ihr beherrscht diese Jutsus auch. Ihr kennt uns, Sensei und wisst wie wir am schnellsten lernen.“
 

Tsunade wandte sich ihrer Schülerin zu blickte ihr genau in die grünen Augen, die nichts vor ihr verbergen konnten.

„Ich habe leider keine Zeit euch zu unterrichten, Sakura. Ich bin Hokage und muss mich mit organisatorischen Dingen befassen. Außerdem werdet ihr dort von den Besten Medic-Nins unterrichtet.

Es sind abscheuliche Jutsus, nicht gern gesehen in einem angesehenen Land wie Konoha.

Offiziell seid ihr dort um Heilkräuter zu sammeln. Inoffiziell werdet ihr lernen zu töten, wenn heilen nicht mehr reicht.“

Sakura nickte:“Verstehe.“

„Ihr brecht morgen nach Sonnenaufgang auf, Sakura. Die Reise dauert zwei Tage. Wir sehen uns morgen früh.“

Mit diesen Worten war Tsunade verschwunden und ließ eine zutiefst betrübte Sakura allein am Dach des Hokage Turmes zurück.

Sie musste sich noch von ihren Freunden verabschieden und Naruto sprechen.

Sie seufzte.
 


 

1 Tag später, kurz vor Sonnenaufgang
 

Hinata traf als Erste beim verabredeten Treffpunkt ein.

Ihr Rucksack hing schwer an ihrem Rücken, die kühle Morgenluft kroch ihr unter die Kleider und ließ sie erzittern.

Der Winter war nah, sie konnte den Schnee riechen obwohl nicht einmal alle Blätter von den Bäumen gefallen waren.Selbst das Wetter war unberechenbar geworden.

Hinata formte ihre Hände zu einer tiefen Schale und hauchte hinein um sich wenigstens ein bisschen zu wärmen.

Außer einem dicken Mantel trugen die Shinobi selbst ihm Winter nicht mehr als ihre übliche Ninjakleidung.

Es konnte einen großen Unterschied ausmachen wie schnell man kampfbereit war.

Dicke Winterkleidung war dabei mehr als hinderlich.

Hinata Hyuuga lehnte sich an den großen Torbogen, den jeder passieren musste sobald man Konoha verließ oder betrat.

Im Wächterhaus saß einer der älteren Gen-Nin. Sie kannte seinen Namen nicht, aber er begrüßte jeden freundlich wenn man an ihm vorbeikam.

So auch diesen Morgen.

Hinata hatte zurückgelächelt, ihr schüchternes `Guten Morgen`erreichte niemals jemandes Ohr.
 

Die Hyuuga Erbin war schon sehr bald in ihren Gedanken versunken und versuchte zu ergründen, wohin dies alles führen würde.

Wie viele von ihren Freunden würden unbeschadet aus dem Krieg zurückkehren?

Würde Konoha danach noch immer existieren?

Und der Uchiha-Clan?

Hinata glaubte fest daran, dass Naruto seinen besten Freund zurückbringen würde.

Er war schließlich Naruto und der zukünftige Hogake der sechsten Generation.

Sie lächelte in sich hinein.

Der Blondschopf würde alles schaffen. Und vielleicht würde er auch endlich einmal bemerken dass es noch andere Mädchen gab außer Sakura.

Denn natürlich hatte jeder mit ein bisschen Feinfühligkeit mitbekommen was der Uzumaki für die rosahaarige Kunoichi empfand.

Und sie wusste genau wie es war mit unerwiderter Liebe zurechtzukommen.
 

Ehe Hinata sich weiterhin über die Gefühlszustände ihrer Ninja-Kameraden Gedanken machen konnte, tauchte Ino in der Ferne auf.

Dicht hinter der Blonden Yamanaka folgte Sakura, die Händie in den Taschen vergraben und mit nachdenklicher Miene auf ihrem hübschen Gesicht.

„Guten Morgen.“,sagte Ino und schenkte ihr ein Lächeln.

Hinata erwiderte ihren Gruß flüsternd und dann nocheinmal als Sakura dieselbe höfliche Begrüßungsfloskeln benutzte.

Allerdings fehlte bei dieser ihr bezauberndes Lächeln.

Bevor Ino sich über Sakura wundern konnte, traf der immer grinsende Kiba Inuzuka ein. Sein riesiger Hund Akamaru folgte ihm dicht auf den Fersen.

Das weiße Fell stach im dämmerigen Licht des heraufziehenden Morgens in den Augen.
 

Die Sonne quälte sich langsam über die Bergrücken in den Himmel und mattes rotoranges Licht ergoss sich über Konoha.

Die Freunde brauchten auch nicht lange auf Tsunade-sama zu warten.

„Guten Morgen allerseits.“

Die große Blondine mit den üppigen Brüsten kam ihnen entgegen.

Keinem von ihnen entging Tsunades Angespanntheit.

Es war unverkennbar das sie sich Sorgen machte.

Zu Recht, dachte Ino und wartete darauf dass ihre Sensei ihnen Anweisungen geben würde.

„Ich hoffe, ihr habt euch ausruhen können. Die nächsten Wochen werden anstrengend werden für euch.

Das Dorf liegt südwestlich von hier, es ist so klein, dass es nicht einmal einen Namen trägt.

Genau genommen ist es nicht mehr als eine Siedlung. Sie wissen bereits von eurer Ankunft.

Und ihr werdet nicht die Einzigen sein, jedes Dorf schickt ihre besten Medic-Nins.

Ihr seid also in bester Gesellschaft.“

Tsunade brachte ein schwaches Lächeln zustande. Bemerkenswert, denn eigentlich lächelte sie nie.

Aber vielleicht dachte sie auch ein bisschen Zuversicht würde ihren Schülern gut tun.
 


 

Wenige Minuten und viele sorgenvolle Verabschiedungen später war Team Konoha, wie sie sich insgeheim selbst nannten, bereits auf den Weg in das sagenhafte Dorf.

Sie alle hatten sich ihre dicken Winterumhänge um die Schultern geschlungen und mit großem Tempo liefen sie ihrer Mission entgegen.

Die Äste der Bäume auf die sie sich bewegten waren nass und rutschig vom bereits geschmolzenen Morgentau und mehr als einmal mussten sie ihr Gleichgewicht wahren um nicht zu fallen.

Sie waren Ninjas, die Regeln der Normalsterblichen mussten für sie umgeschrieben werden.

Während ihrer Reise redeten sie kaum miteinander, waren sie doch zu sehr mit ihren eigenen Gedanken, Sorgen und Hoffnungen beschäftigt.

Sie verstanden sich auch ohne mit Worten zu kommunizieren.

Die Landschaft die sie passierten änderte sich kaum, große Wälder mit anschließend noch größeren Feldern, der Himmel der durchgehend trüb und grau war.

Gegen Mittag hielten sie an und bereiteten sich aus dem Proviant den sie eingepackt hatten ein kleines dürftiges Mahl, dass aber alle Anforderungen einer gesunden, energiereichen Ernährung ohne weiteres abdeckte.

Sie mussten bei Kräften bleiben. Es stand ihnen eine harte Zeit bevor.
 


 

Es war später Nachmittag als sie endlich das besagte Dorf erreichten.

Sie wurden erwartet. Die Dorfältesten standen in einer unregelmäßigen Reihe vor dem Eingang des Dorfes und starrten ihnen entgegen.

Die Leitung des Teams hatte Sakura inne, also war sie auch die Erste die vortrat und nacheinander die alten Bewohner begrüßten.

„Konbanwa…“,

„Izanami.“

„Konbanwa, Izanami-sama.“, sagte Sakura und verbeugte sich tief vor der alten Frau.

Sie lächelte.

Ihre Teamkameraden taten dasselbe und eine Weile waren sie, gemäß der Tradition, damit beschäftigt Höflichkeiten auszutauschen und sich nach dem Befinden zu erkundigen.
 

Anschließend führte Izanami sie in ihr bescheiden eingerichtetes Haus das in etwa dieselbe Autorität ausstrahlte wie der Hokageturm in Konoha. Nur eben dem Umstand entsprechend kleiner.

Sakura fühlte sich wesentlich wohler als sie alle eine heiße Tasse Tee in Händen hielten und sich das Gespräch endlich auf die wesentliche Thematik verlegte.

„Nun, Tsunade-sama hat mir mit euch beiden die besten Medic-nins geschickt nehme ich an?“

Es war mehr eine Frage als eine Feststellung, dennoch konnte Ino nicht umhin rot zu werden.

Sakura entäuschte ihre Freundin nur ungern aber schließlich war es wohl nicht ganz die Wahrheit.

Jedenfalls noch nicht.

„Ich hoffe, dass wir das sehr bald sein werden.“ Sakuras Antwort war ehrlich genug um die alte Dame zu beeindrucken.

Sie lachte und Kiba stimmte sofort mit ein. Kiba hatte Ähnlichkeit mit Naruto was seine Fröhlichkeit und Unbeschwertheit anbelangte.

Manchmal beneidete die Rosahaarige die beiden aus tiefstem Herzen.

Sie lachte ebenfalls gerne, nur leider gab es in letzter Zeit wenig Anlass dazu.

Als die Alte verstummte, erklärte sie nun in aufrichtiger Ernsthaftigkeit, dass sie nicht die einzigen Ninja wären die zur Ausbildung hierher geschickt worden wären.
 

Izanami erklärte ihr den Tagesablauf der nächsten Tage und, hoffentlich nicht, Wochen.

Ein junges Mädchen, Izanamis Enkelin höchstwahrscheinlich, zeigte ihnen ihre Zimmer und wo sie sich frisch machen konnten.

Ino und Sakura unterhielten sich noch leise, während Kiba im Nebenraum lautstark schnarchte.

Ino gestand Sakura, dass sie sich Sorgen machte,dass sie es nicht rechtzeigig schaffen würden bis Akatsuki das Dorf angreifen würde.

Sie wussten nicht einmal wann es soweit sein würde, geschweige denn wie dieser Angriff aussehen würde.

Bestimmt würden sie zuerst ein Ablenkungsmanöver starten, mit Genjutsu wahrscheinlich.

Kurenai war schwanger, konnte also nicht kämpfen, Asuma war tot und von den ehemaligen Sannin war nur noch Tsunade übrig geblieben.

Keine allzu guten Aussichten in dieser Zeit.

„Ich weiß was du meinst, Ino. Mir geht es genauso. Aber ich weiß auch, dass Naruto Sasuke zurückholen und die Akatsukis besiegen wird.“

Ino seufzte und verschränkte die Hände hinter dem Kopf.

„Vielleicht hast du Recht.“, sagte sie leise und starrte an die Decke.

Sie schloss die Augen und dachte daran wie einfach alles gewesen war als sie noch Genin gewesen waren. Ihre einzige Sorge war sich im Team zurechtzufinden und leichte Missionen zu erledigen.

Ino dachte gerne an diese Zeit zurück. Als sie selbst noch in Sasuke verknallt gewesen war und wie enttäuscht sie war als sie erfahren hatte, dass Sakura seinem Team zugeteilt wurde.

Aber als sich Sasuke dann nach und nach dem Bösen zugewandt hatte, Sakuras Verzweiflung, Narutos Enttäuschung. Alles hatte sich verändert.

Sie, Ino, war schon seit längerer Zeit in Shikamaru verliebt, aber er schien sie genauso wenig wahrzunehmen wie Sasuke damals.

Und diesmal war es eine Kunoichi aus Sunagakure die ihr dazwischenzufunken drohte.

Nein, das Leben als Ninja war nicht leicht.

„Gute Nacht Ino. Und… danke.“, flüsterte Sakura, schon im Halbschlaf.

Die Blonde drehte sich zu ihr um und runzelte die Stirn:“Wofür?“

„Du bist eine gute beste Freundin.“

Ino lächelte. Sie ergänzten sich, das war alles.

„Nacht.“

Sakura hörte es nicht mehr, war sie doch schon längst im Land der Träume angekommen.
 

Die beiden Kunoichis studierten die Schriftrolle die vor ihnen auf einem Tisch ausgebreitet lag und das erste todbringende Jutsu zeigte, dass sie hoffentlich niemals würden anwenden müssen.

Izanami unterrichtete nur sie beide, um die anderen Schüler kümmerten sich die anderen Medic-nins.

Es war ein kompliziertes Jutsu dass ihre Konzentration und sehr genaue Chakrakontrolle erforderte.

Inos erster Versuch war mager ausgefallen und auch Sakura gelang es nicht auf Anhieb dieses Jutsu zu meistern.

Izanami lachte leise und sagte:“Gebt nicht auf Mädchen. Wenn jeder Shinobi dieses Jutsu benutzen könnte, wäre die Welt nicht mehr dieselbe.“

Die Zeit danach

„Puh, bin ich fertig.“, klagte eine ausgelaugte Ino und ließ sich rücklings auf ihr Bett fallen.

„Was du nicht sagst,“ antwortete Kiba, erntete dafür aber einen berüchtigten bösen Ino-Blick.

Während die zwei Iryonin tage und nächtelang ihre medizinischen Jutsus trainiert hatten, so waren auch Hinata und er nicht gänzlich untätig geblieben.

Das kleine namenlose Dorf besaß recht gute Ninja mit Schwerpunkt Taijutsu welche den beiden und selbstverständlich auch den anderen Schülern hilfreich bei ihrem Training zur Seiten standen.

Die Wochen die hinter ihnen lagen hatten schwer an ihren Nerven gezerrt und sie war froh, dass endlich dieser Teil hinter ihnen lag.

Sakura schien genauso zu fühlen, denn sie lehnte am Türrahmen und hatte die Augen geschlossen.

Ihr rosa Haar verdeckte ihr Gesicht und somit auch ihre Tränen. Weswegen sie weinte konnte sie nicht sagen, sie wusste es einfach nicht.

Ihr Aufenthalt in Izanamis Dorf ging zu Ende, sie würden diesen Abend abreisen um so schnell wie möglich wieder in Konoha zu sein.

Die Nachrichten was den vierten Ninjaweltkrieg betrafen waren spärlich und sie mussten sich vergewissern, dass Konoha noch immer stand.
 

„Wir müssen los.“, sagte Hinata leise und trat als Erste nach draußen.

Die anderen drei folgten ihr, wenn auch verwundert, dass die schüchterne Hinata einmal die Initiative übernahm.

„Passt gut auf euch auf, Kinder. Und sagt Tsunade-sama, dass sie Recht hatte als sie mir euch beide geschickt hat.“ Und zu Sakura gewandt sagte sie:“Ich denke, du bist bald soweit um mit Tsunade auf Augenhöhe zu agieren, Sakura. Deine medizinischen Fähigkeiten sind beeindruckend,“ sagte Izanami. Ihr Blick von Traurigkeit geprägt. Nun, sie hoffte, der Krieg würde diese außergewöhnlichen Ninja verschonen.

Sie sollten so viel Leid nicht in solch jungen Jahren ertragen müssen.

Die alte Frau seufzte. Es war nicht aufzuhalten.

„Arigatou.“, Sakura verbeugte sich und konnte nicht verhindern, dass Schamesröte in ihr Gesicht

kroch.

Sie wandte sich ab und machte sich auf den Weg nach Konoha.

Ino, Kiba und Hinata folgten ihr. Die Luft war kälter geworden, der erste Schnee fiel.

Der Wind peitschte ihr ins Gesicht, sie musste ihre Augen ein wenig zusammenkneifen um ihr empfindliches Sinnesorgan zu schützen.

Was wohl Naruto gerade machte? Und der Rest Konohas?

Trainierten sie?

Tsunade würde wahrscheinlich damit beschäftigt sein die Korrespondenz mit den anderen vier Ninja-Großmächten aufrecht zu erhalten.

Sakura seufzte, ungehört von den anderen und wünschte sich,dass all das was vor ihnen liegen mochte schon längst vorbei sein würde.
 

Als Akamaru die Gefahr witterte, war es längst zu spät für sie. Sie waren eingekreist.

Sie konnten ihre Gegner nicht sehen, aber ihr Lachen hallte von den dichten Bäumen wider.

„Wer seid ihr?“, schrie Sakura um gegen den Wind anzukommen.

„Es sind sechs. 12, 3, 6 und 8 Uhr. Und zwei von ihnen sind genau vor uns.“, rief Hinata als sie ihr Byakugan benutzte um die Feinde zu erkennen.

„Ihr seid gut.“, antwortete einer und ein anderer fügte hinzu:“Aber nicht gut genug, fürchte ich.“

Wieder dieses helle, unglaublich bösartig klingendes Lachen. Eine Frau. Ganz ohne Zweifel.

„Was wollt ihr von uns?“, Kiba war wütend.

Schließlich zeigte sich einer von ihren bis dato unsichtbaren Gegnern.

Ein Nuke-Nin. Aus Kumogakure. Sein Gesicht war entstellt, als hätte ein Schwert damit Bekanntschaft gemacht. Ein sehr scharfes Schwert.

Er lachte wieder auf und sagte:“Wie kommt ihr darauf dass wir etwas wollen? Aber wie auch immer.

Ich schlage einen Austausch vor.“

Nun zeigten sich auch die anderen Ninjas die sie umkreist hatten.

„Was für einen Austausch?“ erboste sich Ino und machte sich kampfbereit.

Der Ninja schien nicht sehr beeindruckt.

„Ein Medic-Nin gegen euer Leben. Wäre doch ein schöner Tausch, oder nicht?

Langsam zerrte dieses wahnsinnige Lachen dieser Kumonins an Sakuras Nerven.

„Wovon redest du?“, schrie Sakura und trat mutig vor, die anderen in ihrem Rücken.

„Wer von euch war Mitglied mit Sasuke Uchiha im Team 7? Ich weiß, dass es jemand von euch sein muss.“

Kiba ballte die Hände zu Fäusten.

Sasuke? Was hatte Sasuke damit zu tun? War er etwa in der Nähe?

Sakuras Herz schlug augenblicklich höher.

„Wieso willst du das wissen?“. Akamaru bellte seine Zustimmung.

„Das geht euch nichts an. Nur soviel: Wir werden euer Leben verschonen WENN ihr ihn uns überlasst. Und auch dem Medic-Nin wird nichts geschehen.“

Sie hob den Kopf und starrte dem Nuke-nin direkt in die Augen.

Bevor sie etwas erwidern konnte, meldete sich Kiba zu Wort und schrie den Ninjas zornig entgegen:“Niemals. Ihr werdet euch wünschen uns niemals gedroht zu haben.“

Abermals dieses unglaublich schrille Kichern, aber diesmal konnten sie die Ungeduld der Kumonins heraushören.

„Nun, du spukst ganz schön große Worte, Hundejunge. Wir werden ja sehen. Aber erwartet keine Gnade von uns.“

„Jaja, du quatscht ja mehr als ein Mädchen.“, grinste Kiba spöttisch und ging in Angriffsposition.

Akamaru stand riesengroß an seiner Seite.

Die Angriffe passierten gleichzeitig. Hinata und Sakura kämpften mit Taijutsu, Kiba griff zusammen mit Akamaru an und Ino hielt ihnen den Rücken frei.

Sie konnte ihre Gedankenkontrolle ohne Shikamaru schlecht ausführen, aber da sie ebenfalls eine Iryonin war musste eine von ihnen den defensiven Part übernehmen.

Sakura mit ihrer übermenschlichen Stärke und ihrem Genjutsu war da schon besser im Nahkampf ausgestattet.
 

Sakura hatte kaum Zeit sich umzusehen ob es ihren Freunden gut ging. Aber sie wusste sie konnte sich auf Ino verlassen ohne sich vorher absprechen zu müssen.

Die Kumo-Nins verwendeten liebend gerne Blitzjutsus, weshalb Team Konoha mit ihren Nahkampftechniken Schwierigkeiten hatten.

Hinata benutzte so oft wie möglich ihre Byakugan um festzustellen, wo sich die Nuke-Nins befanden. „2, 4, 8, 12 Uhr. Pass auf Sakura. Hinter dir.“

Blitzschnell wandte die rosahaarige Kunoichi sich um und konnte gerade noch einem großen grellen Blitz ausweichen, der sich wenige Zentimeter neben Sakura in den Boden bohrte.

Sie nutzte die Sekunde, in der ihr Gegner sich von seinem Chakraverbrauch erholen würde, und schlug mit ihrer übermenschlichen Kraft den Ninja zu Boden.

Er blieb leblos liegen. Niemand überlebte einen direkten Angriff Sakuras. Niemand.

Kiba startete seinen finalen Angriff gerade mit seiner stärksten Attacke „Gatsuga“.

Selbst die Blitzattacke des namenlosen Nuke-Nins konnte Kiba und Akamaru nicht aufhalten.

Sekunden später bohrten sich ihre Krallen und Reißzähne in ihren Gegner und zerfetzten ihn.

„3, 6 und zwei auf 9.“, schrie Hiinata. „Ino. Sakura.“

Hinata konnte nicht mehr beobachten, ob ihre beiden Freundinnen ihre Warnung verstanden hatten. Sie wurde gerade angegriffen, konnte sich aber dank ihrer besseren Taijutsu mit

Juken verteidigen.

Ihr Gegner hatte sich wohl eher auf Nahkampf verlegt, was Hinata sehr gelegen kam. Sie war gut geworden.

Sakura indes kümmerte sich um zwei der Ninjas gleichzeitig, da beide sich laut streitend in den Kopf gesetzt hatten, sie als Erstes zu besiegen und sozusagen als Trophäe mitzunehmen.

Frauen waren Mangelware in Kumo.

Die rosahaarige Kunoichi wunderte sich überhaupt nicht.

Mit einem großen Hechtsprung katapultierte sie sich in die Höhe und warf ihr ganzes Arsenal an Shuriken nach ihnen.

Die beiden lachten und wichen aus, aber Sakura hatte damit gerechnet und mit ihrer Schnelligkeit und Wendigkeit war sie bei einem ihrer Gegner und schlug ihm in den Magen ehe sie ihn mit ihrer Kraft gegen einen Baum schleuderte.

Dieser und auch die dahinter stehenden Bäume knickten um wie Streichhölzer.

Mit einem riesigen Grinsen auf den Lippen drehte sie sich zu dem anderen Ninja um und bedeutete ihm mit einer Bewegung ihres Zeigefingers doch näherzukommen.

Ihr namenloser Feind mit den schwarzen Augen und Haaren erinnerten sie eine Sekunde lang an Sasuke Uchiha und sie zögerte.

Diese Sekunde nutzte der Kumo-Nin um einen Angriff zu starten.

Mit Fingerzeichen erschuff er ein Nebeljutsu, dass seinen wahren Aufenthaltsort verschleierte.

Bevor Sakura Haruno sich fragen konnte, wie sie ihn besiegen konnte wenn sie ihn nicht sah, spürte sie einen Schlag in die Magengrube und gleichzeitig einen höllischen Schmerz in ihrer rechten Schulter.

Durch den kraftvollen Tritt des Ninja wurde sie zu Boden geschleudert und das Kunai bohrte sich noch tiefer in ihr Fleisch.

Sie hörte die Rufe ihrer Freunde, allerdings drangen sie nur gedämpft an ihr Ohr. Worte konnte sie keine verstehen.

Ein kehliges Lachen vor ihr ließ sie in ihrer Bewegung innehalten.

Die Nebelschwaden verschwanden nicht.

„Du hast wirklich gedacht, es mit uns aufnehmen zu können? Ich hätte nicht gedacht, dass du so töricht wärst. Nun denn, du wirst nicht mehr lange leben wenn du uns nicht sagst wer von euch der Iryonin ist.

Ich vermute es ist die Blauhaarige mit den weißen Augen.

Sie sieht zu schwach aus um etwas anderes als Ausweichen zu beherrschen.

Noch spielt Hazuki mit ihr, aber sobald gewiss ist wer von euch nun die Ehre hat uns zu begleiten, werden wir uns noch ein bisschen amüsieren.“

Sakura Haruno hatte ihren Feind unterschätzt. Ganz eindeutig, dachte sie als sie ihre Hände in die Erde krallte um Halt zu suchen und ein Schwall Blut aus ihrem Mund kam.

Aber sie war eine Kunoichi aus Konohagakure, sie gab niemals auf.

Sie war kein schwaches kleines Mädchen mehr.

Das würde ihr Gegenüber bald zu spüren bekommen.

Mühsam richtete sie sich auf und wischte sich mit dem Handrücken über ihren Mund, das Blut von den Lippen. Warme Flüssigkeite lief zwischen ihren Schulterblättern nach unten und tropfte langsam auf den Boden. Platsch.Platsch.Platsch.
 

„Was lächelst du?“, erboste er sich. Er schien sie ohne Probleme wahrnehmen zu können.

Obwohl Sakura ihn ihm dichten Nebel nicht sehen konnte, spürte sie doch seine Wut und dass er glaubte den Kampf bald gewonnen zu haben.

„Niemand von uns wird mit dir gehen. Wir alle sind einen viel zu weiten Weg gegangen um uns jetzt noch von euch Nuke-Nins aufhalten zu lassen.“

Ihr Stimme klang kalt und bestimmt und einen Moment fragte er sich,Mizushi, wer wohl dieses Mädchen sein mochte. Zu welchem Clan gehörte sie?

Aber es spielte ohnehin keine Rolle mehr,sie würde nicht mehr lange leben.

Sobald Hazuki die Iryonin gefangen hatte würden sie alle sterben.

Und ihr würde er einen besonders schmerzhaften Tod gönnen.

Sein Taijutsu war ziemlich gut, der Nebel versteckte ihn perfekt.

Er setzte sich in Bewegung, seine hohe Geschwindigkeit brachte ihm Vorteile ein.

Sakura Haruno war von ihrer Sensei auch in vielerlei anderen Techniken trainiert worden.

Nämlich beim Kampf alle Sinne einzusetzen.

Ihre Lippen kräuselten sich als sie die Augen schloss und ihre gesamte Umgebung herausfilterte. Sie konzentrierte sich ausschließlich auf ihn, ihren Gegner.

Ihre Ohren zuckten nach vorne. Er trampelte laut durch das Unterholz, umkreiste sie mit hoher Geschwindigkeit.

Ihre empfindlichen Ohren konnten seinen Bewegungen folgen. Sie nahm ihre Verteidigungsposition ein, Augen nach wie vor fest geschlossen.

Da! Ein knackender Zweig, raschelndes Laub, ganz dicht.

Mit einer eleganten Bewegung holte sie mit ihrem Bein aus – und traf.

Sie konnte seine Knochen brechen hören.

Ihr Fuß hatte sein Gesicht zerschmettert. Sein röchelnder Atem, dann Stille. Selbst für einen Schmerzensschrei war sein Tod zu schnell eingetreten.

Der Nebel lichtete sich. Endlich konnte sie wieder etwas sehen.
 

Ino schrie auf als sie Sakura erblickte. Ihre Kleidung war schmutzig und voller Blut, ob ihres oder das ihres Gegners konnte sie nicht sofort erkennen.

Sie stand da, leicht gekrümmt.

Ihr Gesichtsausdruck voller Entschlossenheit. Und Ino sah noch etwas, etwas das ihr Angst machte.

Hinata, Kiba und Ino waren unverletzt geblieben, um sie herum die Leichen der Angreifer.

Ino ging auf Sakura zu, streckte die Hand nach ihr aus, doch bevor sie etwas sagen konnte, schnitt Sakura ihr das Wort ab:“Mir geht’s gut Ino. Wirklich.“

Sie griff mit der rechten Hand nach hinten, Schmerz durchfuhr ihren Körper, sie zuckte zusammen.

Sie biss die Zähne zusammen und entfernte das Kunai an ihrer Schulter.

Ein Keuchen entkam ihren Lippen und sie spürte nun das Blut warm über ihren Körper fließen und sich neben ihren Füßen zu einer kleinen Pfütze sammeln.

Alle Farbe wich aus den Gesichtern ihrer Teammitglieder als sie ihre Freundin so sahen.

Mit einer herablassenden Bewegung schleuderte sie das Kunai beiseite.

Ino wollte zu ihr eilen, sie heilen, doch Sakura hielt sie auf Abstand.

„Nicht… Ino. Es geht mir gut. Ich mach das schon.“, sagte sie leise.

Sie wollte nicht berührt werden. Wollte eigentlich alleine sein. So wie immer.

Ihre linke Hand legte sich auf die Wunde auf ihrer rechten Schulter und helles grünes Chakra bildete sich in ihrer Handfläche.

Sie war eine erfahrene Medic-Nin die ihre eigenen Verletzungen nicht sehen brauchte um sie zu heilen.Sie spürte einfach wieviel Chakra sie benötigte um die Heilung zu beschleunigen.

Sekunden später löste sie ihre Hand von ihrer, nun gut verheilt, und betrachtete sie.

Das Blut sammelte sich in ihrer gekrümmten Handfläche.

Sasuke, was hast du getan? Bist du verletzt? Sasuke…

Kibas Stimme riss sie aus ihrer Starrre: „Sakura…-“, er wurde unterbrochen.

„…Haruno, nicht wahr? Sasuke Uchihas ehemalige Teamkameradin. Schön dich wiederzusehen.

Sasuke erwartet dich bereits.“ Sie drehte sich rasend schnell um.

Akatsuki?

„Kabuto.“ Kibas Stimme zerriss die unangenehme Stille des Waldes.

„Was willst du hier?“ Ino starrte ihn an, den ehemaligen Untergebenen Orochimarus und nun neuestes Mitglied Akatsukis.

Er hatte die Kapuze über den Kopf gezogen aber sie alle erkannten seine Stimme unweigerlich.

Kabuto lachte. „Dasselbe wie diese unfähigen Nuke-Nin, die ihr getötet habt. Sehr gute Arbeit übrigens.

Ich werde Sakura-chan mitnehmen, was denn sonst?“, beantwortete er die Frage der blonden Yamanaka mit einer gewissen Verachtung in seiner Stimme.

„Was hat dieser Uchiha damit zu tun? Was will er von ihr? Wenn er verletzt ist, warum heilst du ihn dann nicht? Ich dachte du bist ebenfalls ein Medic-Nin, oder irre ich mich?“ Kiba konnte seine Wut und seine Ungeduld nicht im Zaum halten. Er war manchmal sehr impulsiv und sagte die falschen Dinge zum falschen Zeitpunkt.

Zwar konnten sie Kabutos Gesicht unter der schwarzen Kapuze nicht sehen, aber sehr wohl sein Chakra spüren, dass deutlich kälter und stärker geworden war.

Er wird böse, dachte Hinata, ganz besorgt.

„Sasuke Uchiha braucht vor allem ein Druckmittel gegen Konoha. Das Dorf würde wohl wenig Freude mit meiner Wenigkeit haben.“, Kabuto lachte leise und fügte hinzu: „Dass sie eine Iryonin ist, ist natürlich ein angenehmer Nebeneffekt.

Ich habe keine Lust mich dauernd in Uchihas Nähe aufzuhalten und aufzupassen dass er sich nicht selbst umbringt.

Er hat noch gewisse… Schwierigkeiten, mit seinen Kräften umzugehen.“

Sakura Haruno ballte die Hände zu Fäusten. Ihr Gesicht war eine Maske eisener Entschlossenheit, so wie man sie nur selten gesehen hat.

Ihre Gefühle für den Uchiha waren tief in ihr drin verschlossen und sie bemühte sich sehr sie in ihrem selbstgemachten Käfig festzuhalten.
 

Er hatte sich verändert, war nicht mehr der Sasuke, den sie einmal gekannt hatte.

Er hatte sie töten wollen und sie bezweifelte auch nicht, dass er es wieder versuchen würde.

Dann aber würde sie vorbereitet sein. Sie würde nicht ihr Dorf verraten, wegen IHM.

„Ich werde Akatsuki niemals beitreten, Kabuto.“, sie spuckte die Worte förmlich aus und trat einen Schritt vorwärts.

Der Verräter stand oben auf einem Ast und blickte bedauernd auf sie alle hinab.

Mit langsamen Bewegungen, die Team Konoha dazu veranlassten in Verteidigungsposition zu gehen, zog er sich die Kapuze vom Kopf und zeigte erstmals sein verändertes Äußeres.

Ino schnappte hörbar nach Luft. Kabutos Haut war schuppig, fast als hätte er das Aussehen einer Schlange angenommen, seine Augen so böse wie einst Orochimarus und sein verächtliches Lachen verriet jedem seine Überlegenheit ihnen gegenüber.

„Schade. Aber es wird auch nicht nötig sein. Sobald Konoha weiß, dass du Akatsukis Gefangene bist, und ich bin sicher deine Freunde werden es der Hokage berichten, werden sie alles tun um dich zu finden. Und dann wird es schon zu spät sein und die ganze Welt steht unter unserer Herrschaft.

„Du bist größenwahnsinnig.“, schrie Kiba und bleckte die Zähne.

Er würde kämpfen wenn nötig.

„Wie du meinst. Sagt Lebwohl zu eurer Freundin.“, sagte Kabuto gelassen.

Er formte die Fingerzeichen für „Nehan Shoja no Jutsu“ und ließ weiße Federn vom Himmel fallen die dafür sorgten, dass Team Konoha bewusstlos zu Boden fiel, bevor Sakura, noch vom Kampf geschwächt, die Fingerzeichen „Kai“ formen konnte.

Kabuto lächelt und verschwand mit der rosahaarigen Kunoichi auf den Armen.

Team Konoha schlief unterdessen friedlich auf dem kalten Waldboden.

In Akatsukis Versteck

In Akatsukis Versteck
 

Der Weg zu Tobis Versteck war nicht allzu weit, vielleicht auch deswegen weil Kabuto Techniken beherrschte um schnell von einem Ort zum Anderen zu kommen.

Wie auch immer.

Die Kunoichi in seinen Armen schlief friedlich, ihr Gesicht war sanft und ruhig als würde sie träumen.

Auch das würde bald vorbei sein.

Kabuto fragte sich, welche Veränderungen sonst noch in diesem Mädchen vorgegangen war.

Er hatte sie kämpfen sehen. Sie war gut und sehr schnell. Ihre Kraft war würde sie zu einem bemerkenswerten Ninja machen.

Er wusste, sie hatte früher eine Schwäche für den Uchiha gehabt. Hatte sich auch das geändert?

So ungern er das zugeben würde, er hoffte nicht. Es hing viel von ihr ab.

Sasuke betrachtete sein altes Team immer noch als seine Schwachstelle und so oft er auch versucht hatte Naruto und sie zu töten, so verband sie dennoch ein ganz besonderes Band miteinander.

Er hatte nie verstanden,weshalb diesen beiden so viel an einem Nuke-Nin hing, der sie auszulöschen versuchte um selbst stärker zu werden.

Nun gut, sofern es Kabutos Plänen förderlich war, sollte es so sein.

Er grinste .
 

Als Sakura aufwachte, hatte sie all ihre Orientierung verloren.

Was war als letztes passiert? Wo war sie? Und warum fühlte sie sich als sei sie aus einem hundertjährigen Schlaf aufgewacht?

Dunkelheit umhüllte sie als sie die Augen öffnete. Die Luft roch abgestanden, nach Erde und nach etwas anderem. Es war kalt hier drin.

Sakura setzte sich auf, ihre Haut überzog eine Gänsehaut. Sie war nackt.

Ihre Augen gewöhnten sich an die Finsternis um sie herum, dennoch konnte sie nichts erkennen.

„Hallo, ist da jemand?“, sagte sie, ihre Stimme heiser. Sie hustete.

„Du bist aufgewacht.“, sagte eine raue kalte Stimme und Augenblicke später erhellten Fackeln den Raum unzureichend.

Sakura erschrak und wickelte sich die Decke um den Körper, ihre Augen fest zusammengepresst ob der plötzlichen Helligkeit.

Lachen drang an ihr Ohr und eine Stimme, diesmal ganz nah:“So schüchtern? Nun ja, auf dem Stuhl liegt warme Kleidung. Und ich empfehle dir sie anzuziehen, es ist ein bisschen kühl hier drin.“

Sakura öffnete die Augen und starrte in seine Augen. Schwarz.

Ihre Augen weiteten sich im Schreck und ein Keuchen entwich ihren Lippen.

Eine Sekunde später begriff sie, das konnte nicht Sasuke sein. Niemals.

Sie hätte seine Stimme erkannt, außerdem trug dieser hier eine Maske. „Wer bist du und was hast du mit mir gemacht? Warum bin ich hier?“, rief sie und sah sich um in diesem kalten Raum.
 

Vor ihr in der Luft bildeten sich weiße Wölkchen als sie sprach.

„Tobi. Mehr brauchst du vorerst nicht zu wissen. Zieh dich an und dann komm!“

Der Akatsuki drehte sich um.

Sakura wunderte sich in diesem Augenblick was hier vor sich ging, wenn ein Akatsuki sie nicht sofort töten wollte und mehr oder weniger sogar freundlich zu ihr war.

Was hatte das alles zu bedeuten? Verkehrte Welt.

Sie betrachtete die Kleidung die auf einem Stuhl für sie bereit gelegt war.

Eine Sekunde fragte sie sich was wohl wäre wenn sie sich weigern würde, verwarf den Gedanken aber wieder.

Zuallererst war es am wichtigsten herauszufinden was hier vor sich ging.

Sie stand auf und inspizierte die Sachen. Es waren Frauenkleider. Wo sie die wohl her hatten?

Die Hose war schwarz, gut geschnitten und warm. Ein weinroter Pullover, darüber eine schwarze an der Taille eng geschnittene Ninjajacke. Als Sakura sie umdrehte stellte sie erschrocken fest, dass überall auf dem Rücken rosa Kirschblüten aufgestickt waren.

Sie mussten ihre Entführung von langer Hand geplant haben.

Zuletzt zog sie die schwarzen Stiefel an, die knapp unterhalb ihrem Knie endeten.

Die Sachen waren schön und bequem, und gut geeignet zum Kämpfen.

Ein weiteres Mal musste sie sich wundern.

„Bereit?“, fragte Tobi und sah über seine linke Schulter um sich zu vergewissern, dass Sakura nichts ausheckte.

Sie schüttelte den Kopf. Eine Sekunde später fiel ihr dann ein, dass dieser Akatsuki vor ihr sie vielleicht in dieser unzureichenden Beleuchtung nicht sehen konnte und sagte schnell:“Nein.“
 

Gut, dass Sakura Tobis Grinsen unter seiner Maske nicht sehen konnte.

Als Sakura auf Augenhöhe mit diesem Tobi war, packte er blitzschnell ihre Hände, drehte sie auf den Rücken und fesselte sie mit rauen Stricken.

Sakura keuchte vor Schreck und ihre Augen wurden groß vor Angst. Was hatten sie nur vor mit ihr? Was hatte das zu bedeuten?

Sie sah zu wie Tobi etwas Schwarzes aus seiner Manteltasche holte. Keine Sekunde später hatte er ihr damit die Augen verbunden.

„Du brauchst dir auch keine Mühe geben den Weg zu merken. Du würdest sowieso nicht aus dem Labyrinth finden.

„Ab jetzt,“ fügte er hinzu, „bist du Akatsukis persönliche Krankenschwester.“

Tobi kicherte über seinen Witz.

Sakuras Stimme klang ruhig und gefasster als sie in Wirklichkeit war:“ Naruto wird mich finden.“

Sie glaubte fest daran.

Tobi lachte. „Wir hoffen dass er das tut, Sakura.“
 

Tobi packte sie grob an ihrem Oberarm und zog sie mit sich mit.

Durch die schwarze Augenbinde konnte sie rein gar nichts erkennen. Es war stockfinster.

Sie hasste es.

Sie überlegte hin und her wo sie wohl war und wie sie würde entkommen können.

Wahrscheinlich hatten sie etwas ganz schreckliches mit ihr vor und Angst kroch in ihre Eingeweide.

Akatsuki war abgrundtief böse.

Sie hatte nicht geschafft sich zu wehren, Kabuto musste irgendeinen Trick benutzt haben um sie außer Gefecht zu setzen. Mist, dachte sie. Sie würde vermutlich nicht lebend hier herauskommen.
 

Minuten später, gerade zu dem Zeitpunkt als Sakura sich schon fragte wie weit dieser Gang wohl führen würde, erreichten sie schon dessen Ende.

Tobi wandte sich nach link und klopfte zweimal gegen den Felsen.

Sekunden später schob er etwas zur Seite, es bauschte sich leise. Sakura hörte mit gespitzten Ohren hin. Es war wichtig so viel wie möglich über diesen Ort in Erfahrung zu bringen.

Bevor der Akatsuki mit der Maske eintrat, raunte er ihr zu:“Bleib, und denk nicht einmal daran zu fliehen, hast du verstanden?“. Seine Stimme klang gefährlich nah an ihrem Ohr. Sie nickte.

Ohne ein weiteres Wort hörte sie ihn eintreten und nach einigen Schritten wieder stehenbleiben.
 

„Was willst du Tobi?“. Sasukes Stimme klang rau und verärgert und… schwach.

Sasuke? Sakuras Herz raste.

„Ich habe dir eine Medic-Nin mitgebracht. Die Beste für dich, Sasuke Uchiha.“, antwortete Tobi und kicherte leise in sich hinein.

„Ich brauche keine unfähigen Versager. Das solltest du eigentlich wissen.“, Sasuke war zornig, ganz eindeutig.

Tobi ignorierte den Einwurf und sagte noch immer gelassen:“Urteile nicht vorschnell.“

Sakura spürte plötzlich wieder Tobis harten Griff an ihren Armen.

Er zog sie in die Höhle des Löwen, immer noch blind und mit galoppierendem Herzen.

Ihre Stimme war samtig und weich, so als würde sie in Erinnerungen schwelgen.

„Hallo, Sasuke.“

„Sakura.“, sagte er. Seine Stimme war kalt und gefühllos, konnte aber dennoch nicht über seine Überraschung hinwegtäuschen.

„Was tust du hier?“, fragte Sasuke, langsam auf sie zukommend. Sie sah ihn nicht, hörte nur seine Schritte.

Sie wich nicht zurück. Sie hatte keine Angst mehr.

Der Schwarzhaarige blieb dicht vor ihr stehen, sie konnte seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren.

Ihre Wangen mussten unweigerlich Farbe angenommen haben.

Kalte Finger berührten ihr Gesicht und eine Sekunde später segelte das schwarze Tuch zu Boden.

Sie konnten sich gegenseitig betrachten.

Seine Mimik veränderte sich nicht, während seine Augen sie anstarrten.

Das Licht der Fackeln warf tanzende Schatten auf ihr Gesicht, ihre grünen Augen glänzten, ihre Lippen leicht geöffnet.

Sie hatte sich nicht verändert.

Ein boshaftes Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Seine Hand wanderte automatisch zu seiner Hüfte. Er tastete ins Leere.

Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich, seine Lippen wurden schmal.

Sein Schwert hatte er verloren als er Danzo besiegt hatte.

Das vertraute Gefühl von Macht an seiner Hüfte fehlte ihm. Ohne es fühlte er sich unbeholfen und nackt.

Er würde ein anderes, machtvolles Schwert brauchen.

Sakura hatte seine Bewegung gesehen und zog eine Augenbraue in die Höhe.

Tobi hatte sich derweil respektvoll in die Schatten zurückgezogen und wartete ab.

Schließlich musste er sichergehen, dass der Uchiha sein kleines Geschenk nicht sofort beseitigte.
 

„Du willst mich immer noch töten.“, stellte sie fest, ihre Stimme beinahe desinteressiert.

„Und du“, sagte er,“hast die Hoffnung noch immer nicht aufgegeben mich nach Konoha zurückzuholen.“

Sakura blinzelte. „Naruto hat sie noch nicht aufgeben.“

Der Uchiha bemerkte sehr wohl dass sie dieser Frage geschickt ausgewichen war.

Sie hatte den Kopf leicht zur Seite geneigt und betrachtete ihn .

Sasuke Uchiha hatte sich sehr verändert. Sie hatte es schon bemerkt als sie ihm auf dieser Brücke begegnet war. „Wer bist du?“, fragte sie, ihre Stimme ganz leise, beinahe unhörbar.
 

„Du fragst wer ich bin, Sakura?“, er betonte ihren Namen besonders wie um hervorzuheben, dass sie am allerwenigsten Recht hatte ihn zu kennen.

Es schmerzte, ihn so etwas sagen zu hören.

Er akzeptierte sie also noch immer nicht als ebenbürtig.

Was musste sie noch tun um wenigstens Respekt für ihre Fähigkeiten zu bekommen?

Sie hatte nun mal kein Kekkei Genkai, sie stammte nicht aus einem berühmten Clan geschweige denn einer einflussreichen Familie wie Ino oder Hinata.

Alles was sie hatte, hatte sie sich selbst aufgebaut und sie würde nicht zulassen, dass er sie entwürdigte.

Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen und spannte ihr Kiefer an.

Es vergingen eine gefühlte Ewigkeit bis sie schließlich antwortete:“Du bist verloren, Sasuke Uchiha und schon viel zu sehr dem Bösen verfallen um je wieder aus deiner selbst gewählten Isolation auszubrechen.“

Sie vermied es in sein Gesicht zu sehen, denn dann würde ihr etwas komplett Fremdes entgegen sehen.

War es überhaupt noch Sasuke der mit ihr sprach, oder war es doch die Marionette Akatsukis mit den Augen seines toten Bruders?

Sakura trat einige Schritte weiter in den Raum hinein und sah sich um. Ihre Sinne waren aufs Äußerste geschärft. Sie konnte nicht sicher sein, dass er sie nicht doch angreifen und gleich umbringen würde.

Sie sah sich um. Der Raum aus Stein erinnerte sie an den Rückzugsort verwunderter Tiere.

Das schummrige Licht offenbarte ihr nicht viel, außer dass Sasuke wohl nicht sehr viel Wert auf Möblierung hielt. Und keinen Sinn für Deko hatte.

Wie dem auch sein.

Als sie sich wieder umdrehte, standen ihre die beiden Akatsukis gegenüber.

Sasuke mit verschränkten Armen und einem höllisch gleichgültigem Gesichtsausdruck und Tobi mit seiner undurchdringlichen Maske.

„Zeit zu gehen, Sakura.“, sagte der Schwarzhaarige und wandte sich Richtung Ausgang.

„Und sie zu, dass sie unser Versteck nicht verraten kann.“, fügte er hinzu.

„Nicht so voreilig, Sasuke Uchiha. In deinem jetzigen Zustand wäre es nicht sehr klug sie wegzuschicken. Dein Körper ist ausgezehrt .“, warf Tobi ein.

„Willst du sie hier festhalten? Und wer soll auf sie aufpassen wenn wir „unterwegs “ sind?“, brauste Sasuke auf.

„Ich werde nicht dem Nuke-Nin helfen, der mein Dorf zerstören will. Niemals.“, rief Sakura und ballte ihre Hände zu Fäusten.

Sie schrie erschrocken auf, als sie sein Gesicht nur wenige Zentimeter vor dem ihren vorfand.

Aus seinem Gesicht sprach das Böse. „Du hast hier gar nichts zu sagen, Haruno.“, zischte er und hielt ihr ein Kunai an die Kehle.

Wut durchfuhr ihren Körper. War es richtig so viele Menschen zu opfern um einen einzigen zurückzuholen? War es nicht längst zu spät und Sasukes Seele schon unerreichbar für sie?
 

Sie reckte das Kinn nach vorne, sodass das Kunai die weiche Haut an ihrem Hals berührte. Sie spürte den Druck der Waffe und die Angst die nun über ihr Rückgrat kroch.

Sakura Haruno unterdrückte sie und starrte ihm in die gestohlenen Augen.

Nichts unterschied sie von den seinen.

Es war nicht dasselbe.

„Na los, Sasuke Uchiha, töte mich. Ich weiß dass du es willst. Tu es.“, hauchte sie.

Sie senkte den Blick nicht, obwohl die Intensität seiner Augen schmerzte.
 

„Es reicht.“ Tobi griff nun ein. Er hielt Sasukes Arm umklammert und senkte sie.

„Sie ist zu wertvoll um sie zu töten. Mit ihr an unserer Seite sind wir unbesiegbar.

Vergiss dein Ziel nicht.“

„Hn.“

Er wandte sich ab ohne sie noch eines Blickes zu würdigen.

Sie war noch genauso schwach wie damals. Letztendlich würde sie sterben müssen, wenn er jemals das Band zerstören wollte mit dem ihn noch sein altes Leben verband.

Er spürte Tobis Blick in seinem Rücken und fragte sich, wieso er ausgerechnet Sakura gefangen genommen hatte. Woher wusste er von ihr?
 

Sakura sah ihm nach und runzelte die Stirn als er die Höhle schlussendlich verließ.

Der Akatsuki Tobi trat auf sie zu, packte sie am Arm und sagte:“Ich zeige dir deine Räumlichkeiten.

Richte dich ruhig gemütlich ein, du wirst lange Zeit bei uns sein.Und ich bezweifle nicht, dass du den Mantel der Akatsuki tragen wirst.“

Sakura funkelte ihn wütend an, was durch das Flackern der Fackeln deutlich an Wirkung verlor.

„Du kannst lange warten. Konoha wird alles tun um mich zu befreien.“

Er lachte. „Sie werden uns nicht finden.“

Sie gingen nicht weit. Bloß in Gemächer nebenan.

Dieselbe Einrichtung wie bei Sasuke. Schmales Bett, großer Schreibtisch mit Stuhl.

Als einzige Lichtquelle dienten wieder Fackeln an den Wänden.

Kleidung lag sauber gefaltet auf dem großen Schreibtisch aus Holz und Sakura brauchte nicht genauer hinsehen um festzustellen, dass es sich wohl um die Kleidung der Organisation handelte.

Statt der Tür befand sich ein dicker, samtener Vorhang der bis zum Boden reichte. Die spärliche Wärme konnte so nicht so schnell entweichen.

Sakura fragte sich instinktiv, ob sie unter der Erde waren oder das Versteck demjenigen glich, indem sie mit Großmutter Chiyo Sasori besiegt hatte.

Konnten Kakashis Hunde sie hier finden? Oder die Hunde der Inuzukas? Sie befürchtete nicht.

Sie seufzte.

„Damit du nicht auf falsche Gedanken kommst, Zetsu-,“ er deutete auf einen Akatsuki der gerade aus dem Boden auftauchte und der aussah als würde er von einer fleischfressenden Pflanze umgeben sein, „ wird vor deiner Tür Wache halten. Du kannst nicht entkommen. Also versuch es erst gar nicht.“

Der schwarzweiße Zetsu grinste sie an. Eine Gänsehaut überlief ihren Körper.

„Du bist Sasuke schon begegnet, he? Er sieht nicht sehr glücklich über deine Anwesenheit aus.

Tz, dabei werdet ihr euch noch so oft über den Weg laufen.“

Der Pflanzenmann grinste böse.
 


 

24 Stunden später, in Konoha
 

„Kakashi!“, brüllte Tsunade durch den Hokageturm.

Wo blieb der nur?

„Tsunade-sama.“, sagte er, seine Stimme angespannt. Er war aus dem Nichts aufgetaucht.

Die anderen anwesenden Personen im Raum hielten sich im Hintergrund und lauschten den Worten des Weißhaarigen.

„Meine Ninjahunde haben seine Spur nicht zurückverfolgen können. Er hat uns in die Irre geführt, Fährten durch die ganze Gegend gelegt. Es war ihm wohl äußerst wichtig uns zu verwirren.“

Tsunade stützte verzweifelt die Stirn in ihre Hände und sagte eine Weile nichts.

„Oma Tsunade-,“ setzte Naruto an, Verzweiflung in seiner Stimme.

Sie unterbrach ihn mit einer Handbewegung und entgegnete ohn aus Naruto einzugehen:“Natürlich war er das. Er hat Sakura entführt, wahrscheinlich wegen ihrer Fähigkeiten als Iryonin. Wenn er irgendwie erfahren hatte, dass sie es gewesen war die Sasori besiegt hatte, wird sie sehr wertvoll für ihn sein.

Er wird einen Tausch mit Akatsuki eingangen sein. Nur wissen wir nicht gegen was er Sakura tauschen will.“

Sie stockte.

Keiner wagte die Hokage zu unterbrechen, es war eine schwierige Situation für sie.

Jeder wusste, dass Sakura mittlerweile wie eine Tochter für sie war.

„Und Akatsuki… braucht jemanden mit medizinischer Ausbildung, jetzt da diese Karin die Organisation verlassen hat.“

Nun ergriff Kakashi wieder das Wort und sagte:“Sie hat uns zu einem der alten Verstecke der Organisation geführt. Allerdings war es schon sehr lange verlassen und wir konnten keinen Anhaltspunkt finden wo sie sein könnten. Kabuto ist sehr geschickt vorgegangen.“

Ino trat vor und sah sich um. Besorgnis zeichnete die Gesichter ihrer Teamkameraden. Besorgnis und Schuldgefühle.

Wären sie doch bloß vorsichtiger gewesen…

Selbstmitleid nützt nichts, schalt sie sich selbst und blickte ihre Sensei an.

„Warum braucht Sasuke eine Iryonin? Kann Kabuto seine Verletzungen nicht heilen?“

Diese Frage beschäftigte sie schon eine Weile.

Er hatte Verbindungen zu Akatsuki, ganz offensichtlich, aber welche Rolle spielte er wirklich?

Gai sprach den Gedanken laut aus, in seiner Stimme bloß kalkulierte Nüchternheit:“Wir gehen davon aus, dass Kabuto der Organisation nicht angehört. Wir denken, dass er den Anführer der Akatsuki im Griff hat und Sakura nur ein Mittel zum Zweck ist.“

„Mittel zum Zweck für was? Was haben sie mit Sakura vor?“

In Narutos Stimme zwang Verzweiflung und Wut mit.

„Ich werde jeden töten, der Sakura nur ein Haar krümmt.“, fügte er hinzu und ballte seine Hände zu Fäusten.

Tsunade sah geflissentlich über Narutos Ausbruch hinweg. Jeder wusste was er für seine rosahaarige Teamkameradin empfand.

„Das müssen wir noch herausfinden.“, sagte sie und gab Anweisungen Suchtrupps loszuschicken und jede einzelne Höhle zu durchsuchen die sie finden konnten.

Sie schickte eine Nachricht an alle Dörfer der Shinobiallianz mit der Bitte auf eine rosahaarige Kunoichi zu achten, falls Akatsuki aktiv werden sollte.

Tsunade hoffte nur, dass der Uchiha sie nicht töten würde.

In Sasukes Gemächern, eine Auseinandersetzung

In Sasukes Gemächern, eine Auseinandersetzung
 

„Ich habe gesagt verschwinde.“, knurrte Sasuke, setzte sich auf sein schmales Bett und stützte den Kopf in beide Hände.

Sakura schnaubte und blickte auf ihn hinab:“Du weißt das ich das nicht kann.“

Sasuke blickte auf und stellte fest, dass sein Blick immerzu ihre grünen Augen suchte.

Sie waren so voller Leben und erzählten ihm Dinge die sie niemals aussprechen würde.

Er grinste boshaft:“Hast du Angst?“ Sie neigte den Kopf ein wenig zur Seite und dachte eine Sekunde lang nach bevor sie seine Frage mit einem „Ja“ beantwortete.

Sie war ehrlich, es überraschte ihn.

„Jeder sollte vor etwas Angst haben.“, flüsterte sie, während sie sich vor ihn hockte und seine Hände von seinem Gesicht nahm.

Sie sah ihn an. „Selbst du.“, flüsterte sie, beinahe unhörbar.
 

Es waren viele Tage vergangen, seit Kabuto sie zu den Akatsukis gebracht hatte.

Anfangs hatte sie versucht zu fliehen, hatte Zetsu mit ihren Fähigkeiten außer Gefecht gesetzt, aber Sasuke hatte sie zurückgeholt.

Und oft hatte er sich gefragt warum er sie nicht einfach hatte sterben lassen, von seiner Hand.

Und an anderen Tag fragte er sich wann sie sich so sehr verändert hatte.

Beim ersten Mal als sie ihn hatte untersuchen sollen, hatte er sie geschlagen.

Sie war gegen die Wand geprallt und er hatte deutlich sehen können wie sie dagegen ankämpfte das Bewusstsein zu verlieren.

Er war so zornig gewesen in diesem Augenblick, konnte sich aber nicht mehr erinnern ob auf sie oder sich selbst.

Sie hatte sich mühsam wieder aufgerichtet, ihn keine Sekunde lang aus den Augen gelassen.

Ihre großen grünen Augen sprachen von Furcht, aber auch von Wut.

„Sasuke.“, flüsterten ihre Lippen.

Sakura war langsam auf ihn zugekommen und wenige Schritte vor ihm stehen geblieben.

In jenem Augenblick, als sich ein boshaftes Lächeln auf seine Lippen schlich und er sich über ihre Schwäche ihm gegenüber lustig machen wollte, holte sie weit aus und schlug ihm mit der Faust hart ins Gesicht.

Sein Körper durchbrach die massive Felsenwand hinter ihm als wäre sie aus Papier.

„Tu das nie wieder, Sasuke-kun.“

Und da! Da war das Suffix wieder, dass er so lange Zeit nicht mehr gehört hatte und nicht mehr gehofft hatte es aus einem Mund zu hören.
 

Seine Gedanken kehrten zurück in die Gegenwart.

Was geschah nur mit ihm?

Ihre Hände drückten ihn mit sanfter Gewalt auf das Laken, er streckte die Füße aus und starrte auf die Felsendecke. Alles, nur um sie nicht ansehen zu müssen.

„Ich werde Konoha immer noch zerstören.“, sagte er monoton.

„Ich weiß“, antwortete sie. Immer.

Jeden Tag sagte er ihr diese Worte wie eine Beschwörung. Sie sollte nicht vergessen wozu er fähig war,wofür er lebte. Wozu sie hier war.

Dank der vielen zusätzlichen Fackeln die sie hatte anbringen lassen, war es warm in seinen Gemächern.

Sakura zog ihm sein Hemd aus und betrachtete die frischen kleinen Wunden die seinen Körper übersäten.

Ihre Behandlungen fanden immer nach seinem Training statt, damit sie seine äußeren Verletzungen

ebenfalls verarzten konnte.
 

„Du solltest vorsichtiger sein.“, sagte Sakura, während ihre Hände mit heilendem Chakra über seinen Körper glitten.

„Hn.“

„Woher nimmst du die Gewissheit, dass ich dich nicht töte bevor du das Dorf angreifst?“.

Sie konzentrierte sich fest auf das was sie gerade tat, mied sein Gesicht.

Sakura fühlte seine Verachtung beinahe.

Sasukes Stimme klang belustigt, als würde er sie nicht Ernst nehmen.

„Ausgerechnet du, Sakura, willst Naruto die Hoffnung nehmen mich doch noch zurückholen zu können? Ich bitte dich.“

Sakura presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen.

`Unabsichtlich`hatte sie ihr Chakra nicht ganz unter Kontrolle und blockierte seine Lungen, sodass er nicht mehr Luft in seinen Körper saugen konnte.

„Ich habe es schon einmal versucht.“, flüsterte sie ihm ins Ohr.

Sakura sah ihm in die Augen, die falschen, und wartete auf die stille Bitte ihn am Leben zu lassen.

Sie kam nicht. Er senkte die Lider.

Mit einer kaum wahrnehmbaren Bewegung ihrer Hand löste sich der Druck auf Sasuke Uchihas Lungen und er holte tief Luft.

Als er die Augen wieder aufschlug und ihr entgegen sah, blickte sie in sein Bluterbe, das Sharingan.

„Ich weiß dass du mich nicht töten kannst. Du hast es versucht, das stimmt.“,sagte er und sein Grinsen war nicht mehr menschlich.

Er fügte hinzu:“Aber du kannst es nicht Sakura, du „liebst“ mich doch.“

Er betonte das Wort `liebst´ ganz eigenartig und sah sie dabei verächtlich an. So als wisse ausgerechnet sie nicht was Liebe bedeutete.
 

Sakura Haruno senkte den Blick, ließ ihre Hand auf seiner von blutigen Kratzern übersäten Brust liegen.

Sie spürte das Heben und Senken seines Brustkorbs und die Wärme seiner Haut und wusste, dass sie das niemals hätte gefühlt hätte wenn Kabuto sie nicht entführt hätte.

Im hintersten Winkel ihres verworrenen Herzens war sie sogar ein wenig dankbar dafür. Sie wusste nicht was mit ihr passieren würde, wahrscheinlich würde sie sterben, von seiner Hand, aber es machte ihr nichts aus.

Was war ihr Leben denn wert wenn sie die nicht beschützen konnte die sie liebte?

Sakura hob den Kopf und blickte in seine schwarzen emotionslosen Augen als sie sagte:“Du hast Recht Sasuke. Aber wenn ich mich entscheiden müsste zwischen dir und Konoha, so würde ich mich immer für Konoha entscheiden.“
 

„Nichts anderes habe ich erwartet, Sakura.“, sagte er leise und legte sich wieder zurück auf die weichen Laken.
 


 

Sasuke schloss die Augen als er das warme Chakra, er wusste dass es grün war, auf seinem malträtierten Körper spürte.

Er spürte die Sanftheit ihrer Hände und ein leichtes Prickeln als sich seine Wunden schlossen.

Bei Karin war es immer wie eine heiße wogende Welle gewesen, die durch seinen Körper fuhr und erst nach und nach die Schmerzen beseitigte.

Bei ihr dagegen wurde er immer unendlich müde und schlief schließlich unter ihren Händen ein.

Sie konnte ihn jeden einzelnen Tag mit Leichtigkeit töten während er seinem Körper den benötigten Schlaf gönnte.

Stattdessen strich sie ihm die Haare aus der Stirn, ließ einige Sekunden lang ihre warme weiche Hand auf seiner Wange ruhen, ehe sie ihn zudeckte und den Raum verließ.

Sie wusste nicht, dass er all das noch mitbekam, allerding mutete es oft wie ein Traum an, sodass er nicht sicher war ob es tatsächlich passierte.
 

Jedes Mal wenn er auf Mission gehen musste um Informationen zu sammeln, blieb Zetsu bei Sakura in ihrem Versteck. Dank seiner Fähigkeiten konnte er sie unbemerkt beobachten und er konnte die Erinnerungen aus seinem Gedächtnis aufrufen.

Meistens merkte sie nicht einmal dass er weg war. Ihre gesamte Zeit verbrachte sie in dieser kleinen Höhle das ihr als ihr Zimmer zugewiesen wurde und schrieb ellenlange Schriftrollen voll.

Sasuke vermutete das es Jutsus waren.

Es war kein Geheimnis das Zetsu nicht sehr erfreut war eine Konoichi, die NICHT Akatsuki angehörte, hier zu haben.
 

3 Monate in Akatsukis Versteck
 

Sakura saß gerade erschöpft an ihrem Schreibtisch, die Hände in den Kopf gestützt und versuchte das Gelabere des weißen Zetsus zu ertragen, als Tobi plötzlich vor ihr auftauchte.

Sakura erschrak so sehr, dass sie beinahe vom Stuhl fiel.

„Werden wir ein bisschen unvorsichtig, Sakura-chan? Ich an deiner Stelle würde anderen nicht den Rücken zudrehen.“

Sie konnte Tobis Gesicht unter seiner Maske nicht erkennen, seine Stimme aber klang kalt wie immer.

Sakura sah ihn an, zu keiner Erwiderung fähig. Sie fühlte sich müde und verbraucht.

„Komm!“

Tobi wartete nicht auf ihre Reaktion, sondern ging ohne ein weiteres Wort durch das Labyrinth an Höhlen und Gängen.

Sakura wunderte sich, denn bisher hatte sie außer Sasukes Gemach und das „Badezimmer“ nichts anderes gesehen.

Nach einer schier endlosen Reihe von Abzweigungen, die Höhle musste riesig sein, dachte Sakura, öffnete sich ein Steinkorridor zu einer großen Halle, deren Decke Sakura nicht ausmachen konnte.

„Sakura“. Sasukes Stimme hallte durch die ganze Höhle wider, unmöglich auszumachen woher genau sie kam.

Sakura sah sich um, aber nur wenige Fackeln erhellten ihre Umgebung.

„Komm.“

Angst kroch über Sakuras Körper. Was zum Teufel ging hier vor?

Wieso war sie hier, in dieser Höhle? Wo war Sasuke?
 

Sakura bewegte sich nicht. Tobi war verschwunden als sie sich umgedrehte.

Sie runzelte die Stirn. Als sie sich wieder umwandte, stand Sasuke vor ihr, wenige Meter entfernt.

Er zeigte keinerlei Regung.

Seine Kleidung zeigte keine Spuren irgendwelcher Verletzungen und trotzdem stimmte irgendetwas nicht mit ihm.

Sakura war alarmiert. „Was ist los, Sasuke?“, fragte sie und trat auf ihn zu.

„Bist du verletzt?“. Sie streckte ihre Hand aus.

Bevor sie ihn berühren konnte, packte Sasuke ihr Handgelenk und sagte, ihren Einwurf ignorierend.“Wir haben eine Mission.“

Die grünen Augen der Kunoichi weiteten sich und sie starrte ihn an als hätte er einen Scherz gemacht.

„A… Aber…“

Eine Sekunde später waren sie auch schon verschwunden und standen auf einem hohen Felsen über das sie ein ganzes Tal überblicken konnten.

Sakura, immer noch sprachlos, drehte sich um die eigene Achse und sah sich um.

Rote Felsen, saftiges Grün und das Tosen eines gewaltigen Wasserfalls.

„Es ist wunderschön hier.“, flüsterte sie ergeben.

Sasuke verstand jedes einzelne Wort, behielt sich seine Verachtung aber nicht vor. „Hn.“

Sie stand neben ihm und blickte ihn an, in ihren Augen eine gewisse Wärme, die sie schon verloren geglaubt hätte.
 

Sasuke beobachtete die rosahaarige Kunoichi eine ganze Weile, spürte die Begeisterung wie eine Welle die zu brechen drohte.

Wann hatte er zuletzt gesehen das sich jemand über etwas gefreut hatte?

Er studierte ihre Erscheinung und stellte fest, die Zeit in ihrem Gefängnis, seinem „Zuhause“, hatte ihr alles andere als gutgetan.

Ihr Haar war glanzlos und strohig, ihre Haut bleich wie Schnee und ihre Augen stumpf.

Sie legte den Kopf gerade in den Nacken und streckte ihr Gesicht der warmen Wintersonne entgegen.

Der Schnee war längst geschmolzen, bald würde der Frühling kommen.

Ihre Lippen bewegten sich als würde sie flüstern aber keine Worte drangen aus ihrem Mund.

Sie ist schön, dachte Sasuke und schalt sich keine Sekunde später wegen seiner Gedanken.

Was zum Teufel dachte er sich dabei?

Sie würde den Krieg nicht überleben, niemand von ihnen.

Und das sollten sie auch nicht.

Seine Lippen bildeten einen Strich als er ihr ohne sie anzusehen einen schwarzen Mantel überreichte.

Sakura blinzelte als sie seine Bewegung aus dem Augenwinkel wahrnahm und ihre grünen Augen blickten erst ihn und dann den Mantel fragend an.

Es war als hätte sie vergessen dass er anwesend war.

„Zieh das an.“, sagte er grob und warf ihr den Mantel zu, den sie überrascht auffing.
 

Sasuke registrierte mit einem höhnischen Grinsen wie ihr Gesicht sich vor Unglauben verzog.

„Nein.“, sagte sie bestimmt und ließ den Mantel auf den Boden gleiten.

Sie stand ihm gegenüber, gefährlich nahe an der Klippe des Felsens und starrte ihn an.

„Nein.“, wiederholte sie.

Sasuke, nun vollkommen verärgert, überbrückte die wenigen Schritte zwischen ihnen, sein Gesicht eine gefährliche Maske.

Seine Hand bewegte sich unweigerlich auf seine Hüfte zu, als er mitten in der Bewegung innehielt.

Er hatte kein Schwert mehr.

Ein Knurren stieg aus den Tiefen seiner Kehle. Der Uchiha konnte sehen, dass Sakura Angst hatte.

Recht so, dachte er.

Mit einer eleganten Bewegung die nur er fertigzubringen schien, hob er den Mantel auf und hielt ihn ihr wie eine letzte Aufforderung entgegen.

„Du hast keine andere Wahl, Sakura.“ Er fügte hinzu:“Wenn du es nicht tust, werde ich den nächsten Menschen töten der mir über den Weg läuft. Auch Frauen und Kinder“.

Er sah mit Genugtuung wie sich ihr Körper versteifte.

Wortlos nahm sie das Kleidungsstück und zog es sich über. Ihre Finger zitterten als sie versuchte ihn zu schließen.

Sasuke stöhnte ob der Tollpatschigkeit seiner ehemaligen Teamkameradin.

Seine Hände bewegten sich wie von selbst als er den nach dem Saum ihres Akatsukimantels griff und die Knöpfe von unten nach oben langsam schloss.
 


 

Sakura spürte die Wärme seiner Hände durch ihre Kleidung hindurch und ein Schauer jagte über ihren Körper. Ihre Wangen fingen an rot zu glühen.

Sie sog scharf die Luft ein als seine Hände auf Höhe ihrer Brust innehielten.

Seine schwarzen Augen waren starr auf sie gerichtet, er neigte ein wenig den Kopf zur Seite.

Er wirkte unschlüssig und gefährlich zugleich.

Er trat einen Schritt näher, bis sich ihre Körper beinahe berührten. Sie spürte den heißen Atem auf ihrem Gesicht.

„Sasuke.“, hauchte sie. Ihr Blick blieb bei seinen Lippen haften.

Seine rechte Hand lag nun genau über ihrem Herzen, die andere war über ihren Körper nach hinten zu ihrem unteren Rücken gewandert.

Ihr Herz klopfte so laut, dass sie Angst hatte er könnte es hören.

Sein Mund näherte sich ihrem Ohr, seine schwarzen Haare kitzelten ihr Gesicht als er flüsterte:“Du tust genau das was ich dir sage, Sakura. Ich könnte dich jederzeit töten.“

„Oder schlimmeres.“, fügte er hinzu, als sie in seine Sharingan blickte. Es klang wie ein Versprechen.

Und Sakura hatte eine ungefähre Vorstellung davon was er anrichten konnte.
 

Mit einem Ruck riss Sasuke sich los und machte sich auf den Weg, entfernte sich von seinem sicheren Versteck.

Naruto wird uns niemals finden, dachte Sakura niedergeschlagen als sie dem Uchiha ohne Fragen zu stellen folgte.

Das Erste was sie bei Akatsuki schmerzhaft gelernt hatte, war, keine Fragen zu stellen.

Sie brauchten keinen Grund für ihre Grausamkeiten, aber sie hatten auch nichts dagegen einzuwenden.

Die Landschaft erinnerte Sakura an das Dorf dass sie vor Monaten verlassen hatte um die tödlichen medizinischen Jutsus zu lernen.

Sie fragte sich, ob sie sie jemals würde einsetzen müssen. Sie hoffte nicht.

Sie liefen Seiten an Seite und doch meilenweit voneinander entfernt.

Innerlich fragte sie sich ob ihre Seele wohl auch schon so abgestumpft war wie es sich anfühlte.

Dennoch verging kein Tag an dem sie nicht an ihre Freunde, allen voran Naruto, dachte.

Würde sie sie jemals wiedersehen?

Hatten sie schon alle aufgegeben, glaubten sie sie war tot?

Und was war wenn jemand sie in der Kleidung Akatsukis sah? Würden sie denken sie wäre freiwillig Mitglied? Würde sie ebenfalls zu einem Missing-Nin degradiert werden?

So viele Fragen und keine davon durfte sie aussprechen.

Ihr Körper kribbelte überall von zu wenig Bewegung und zuletzt auch vom Gedanken an Sasukes Berührung.

Sie wusste, er spielte nur mit ihr. Wollte ihren Widerstand brechen und nutzte dafür ihre Gefühle für ihn aus.

Karin hatte sie gewarnt. Sie seufzte.

Und sie auf dem besten Weg darauf hereinzufallen.

Dumme Göre.

Das Dorf Takumi no Sato

Vielen Dank an meine treuen Leser DarkBloodyKiss, _SasuSaku_ und Pamina !

Eure Kommis motivieren mich und auch eure Kritik nehme ich gerne entgegen und versuche sie umzusetzen.

Hier nun ein neues, diesmal deutlich längeres, Kapitel von We´ve changed.
 

Viel Spaß

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Das Dorf Takumi no Sato
 


 

„Wohin gehen wir?“, fragte Sakura.

Sie erwartete keine Antwort, war deswegen umso überraschter als sie schließlich doch eine bekam.

„Takumi no Sato.“, antwortete er einsilbig.

Sakura runzelte die Stirn. Irgendwie kam ihr dieses Dorf bekannt vor.

Wo hatte sie den Namen schon einmal gehört?

Plötzlich schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf. Überrascht blickte sie den Schwarzhaarigen an, während sie weiter über die saftig grüne Landschaft liefen.

„Das Dorf, das sich auf Waffenherstellung spezialisiert hat. Was wollen wir…-“

Sie sprach nicht weiter, ihr fiel es wie Schuppen von den Augen.

Sasuke zog die Augenbrauen in die Höhe und wartete auf etwas, wahrscheinlich das sie weitersprach.

„Dein Schwert.“, sagte sie schließlich und blickte zu seiner Hüfte. Sie erinnerte sich an die Situationen an denen er unbeirrt die Waffe an seiner Hüfte suchte und niemals fand.

Sasuke lächelte freudlos. „Gut kombiniert, Sakura.“

„Ich bezweifle, dass sie dir einfach so ein neues Schwert geben werden. Nicht nach alledem was Konoha und die anderen Dörfer angerichtet haben.“, sagte Sakura mehr zu sich selbst als an ihn gerichtet.

„Du übst Kritik an deinem eigenen Heimatdorf? Was ist los, Sakura? Wirst du doch noch einsichtig?“

Sasuke lachte sein abscheuliches, vor Hass triefendes Lachen.

„Nein.“, platzte sie heraus, erschrocken über seine Annahme.

„Ich sage nur, dass sie nicht vergessen haben werden, wer ihren Anführer und die Shitenshonin getötet hat.“

„Hn.“, sagte Sasuke.

Er hatte von den Kämpfen gehört, wusste aber nicht dass sie ebenfalls davon wusste.

Aber, schalt er sich, einige ihrer Freunde, die einmal auch die seinen gewesen waren, hatten gegen die vier Ninja gekämpft und sie besiegt.

War nicht anders zu erwarten gewesen.

„Ich denke nicht, dass die Akatsukimäntel uns behilflich sind wenn wir in das Dorf wollen.“, stellte Sakura fest und beobachtete Sasukes Reaktion.

Er sprach lange Zeit nicht, schien über das Gesagte nachzudenken. Sie wunderte sich.

„Sie wissen sowieso wer wir sind.“, antwortete er schließlich ohne sie anzusehen.

Sakura lachte kurz auf und erwähnte:“Wer du bist, meinst du!“

„Ich bin doch nur deine Krankenschwester.“, fügte sie hinzu, Bitterkeit in ihrer Stimme.

Sie konnte nicht sehen wie Sasuke die Augenbrauen in die Höhe zog.
 

Bis zum Abend reisten sie in absoluter Stille. Sakura wurde langsam müde, wollte aber nicht um eine Pause bitten um nicht als Schwächling dazustehen.

Vermutlich spielte es ohnehin keine Rolle wie sehr sie sich anstrengte besser zu werden. Sie würde immer das bleiben. Ein Klotz am Bein. Ein Schwächling.

Alles was sie konnte war weglaufen. Und Wunden verarzten.

Mehr nicht.

Sakura schürzte die Lippen und schüttelte den Kopf.

Sie durfte sich nicht selbst fertig machen.

„Was ist?“, fragte der Uchiha als er ihr seltsames Gebaren bemerkte.

Sie schüttelte den Kopf.

„Lass uns nachsehen ob dort vorne eine Höhle ist. Es wird langsam dunkel.“, sagte Sakura plötzlich und zeigte auf eine riesige Ansammlunger loser, roter Steine.

Sie wartete die Reaktion des Uchihas nicht ab, sondern schlug die gewünschte Richtung ein.

Die Umgebung um sie herum wurde langsam in Dämmerlicht getaucht und die Temperatur begann zu fallen.

Ihr Magen machte sich mit einem lauten Knurren bemerkbar. Hoffentlich hat Sasuke an etwas Essbares gedacht, wünschte sie.

Sakura verlangsamte ihre Geschwindigkeit ehe sie direkt vor den Felsen stand.

Es sah aus, als hätte es vor nicht allzulanger Zeit einen Steinschlag gegeben.

Langsam und ihre Sinne aufs äußerste geschärft ging sie vorsichtig zwischen den Felsbrocken weiter.

Da! Vor ihr in der Dunkelheit konnte sie schwarzes Loch erkennen. Das musste eine Höhle sein.

Sie griff in ihre Tasche und zog einen Leuchtstab hervor, den sie knickte um ihre Umgebung näher betrachten zu können.

„Was tust du da?“, fauchte Sasuke und packte sie grob am Arm. Sie schenkte ihm nur einen flüchtigen Seitenblick und ließ sich nicht aufhalten.

„Dort vorne ist eine Höhle.“, sagte sie und deutete auf das runde schwarze Loch indem sie höchstwahrscheinlich gebückt hineinpassen würden.

Er riss sie zurück, nahm ihr den Leuchtstab aus der Hand und zischte ihr zu:“Bleib hier, ich seh nach.“

Sakura blieb angewurzelt stehen und sah dem Uchiha nach wie er sich sprichwörtlich in die Höhle des Löwen wagte.

Sie runzelte die Stirn und ein Schauer lief über ihren Körper. Um sie herum herrschte mittlerweile Dunkelheit. Selbst Sasukes Leuchtstab war nun nicht mehr zu sehen.

Ihr Körper schüttelte sich. Sie fand es gruslig hier.

In ihr schlummerte also doch noch ein wenig das kleine Mädchen von damals das sie einmal gewesen war.

Plötzlich hörte sie Schritte hinter sich. Sie drehte sich blitzschnell um und zog ihr Kunai hervor.

„Angst?“, hörte sie die geflüsterte Stimme Sasukes, was ihr nochmals einen gehörigen Schauer über den Rücken jagte.

Er stand vor ihr, den Rücken den Felsen zugewandt. Der Leuchtstab steckte vorne zwischen seinem Gürtel.

Das spärliche gelbe Licht warf lange Schatten auf sein Gesicht, seine roten Sharingan glühten.

Sie schüttelte den Kopf, unfähig zu sprechen. Sasuke lächelte frech.

Er wusste genau, dass es nicht die Dunkelheit war vor der sie sich fürchtete.

Er drehte sich um und ging vor, seine Füße stießen kleine Kiesel vor sich her.

Sie folgte ihm zögerlich.

Bildete es sie sich nur ein oder verhielt er sich in letzter Zeit tatsächlich anders ihr gegenüber?

Er war noch genauso eingebildet und ignorant wie immer, seine bösartigen Kommentare gegenüber ihren Leistungen aber waren definitiv zurückgegangen.

Sie würde Tobi fragen müssen. Er war der einzige, abgesehen von Sasuke, der mit ihr redete.

Nun ja, ihr Anweisungen gab. Und manchmal über belanglose Dinge wie seine Missionen und seine Antriebe quatschte. Wahrscheinlich, weil sie sowieso nicht lange genug leben würde um sie auszuplaudern. Und belanglos waren sie allenfalls für den Maskenmann.
 

Im Inneren der kleinen Höhle brannte mittlerweile ein Feuer. Sakura setzte sich nah an die Wärmequelle und seufzte aufgrund der wohltuenden Umstände.

Sakura legte beschämt eine Hand auf ihren immer lauter knurrenden Magen und sanfte Röte überzog ihr Gesicht.

Sasuke verzog die Lippen und kramte anschließend in seinem Rucksack herum, ehe er etwas herausfischte und es Sakura hinwarf.

Sie fing es instinktiv auf und war erstaunt als sie zwei Kraftriegel in der Hand hielt.

Ihre Miene hellte sich auf und sie bedankte sich leise bei dem Schwarzhaarigen.

„Arigatou, Sasuke-kun.“ Sie sah nicht mehr wie er die Augenbrauen ein weiteres Mal in die Höhe zog, ihren Dank aber mit einem weiteren „Hn“ abtat.

Sakura riss das Papier ab und biss gierig in die Riegel. Es dauerte nicht lange, da legte sie die leere Verpackung neben sich und wärmte ihre Finger weiter am Feuer.

„Es wundert mich, dass du immer noch so dünn bist obwohl du so viel in dich hineinstopfst.“, meinte Sasuke leise, seine Stimme rau.

Sie wusste genau, dass er nicht nur auf die zwei Riegel anspielte.

Es stimmte. Selbst in Akatsukis Versteck hatte sie liebend gerne alles in sich hineingestopft was sie zwischen die Finger bekam.

Es war eine Abwechslung zwischen der Eintönigkeit des Alltags.

Sie erinnerte sich noch genau, wie Tobi einmal eine Sekunde zu lange auf ihren Bauch gestarrt hatte als sie über Bauchschmerzen geklagt hatte, nachdem sie zuviel gegessen hatte.

Damals war es ihr nicht aufgefallen, aber jetzt…

„Oh mein Gott.“, fluchte sie als ihr mit einem Mal ein Grund für Tobis seltsames Starren einfiel.

Hitze kroch in ihr Gesicht als sie daran dachte.

„Oh mein Gott, oh mein Gott,…“, wiederholte sie andauernd und wäre vor Scham am liebsten im Boden versunken.
 

Ihr seltsamer Ausbruch hatte die Alarmbereitschaft Sasukes geweckt und keine Sekunde später war er an ihrer Seite und schüttelte sie.

„Was ist los, Sakura?“.

Sie hob die Hand und sagte:“Nichts. Es ist nichts, Sasuke.“ Sie traute sich nicht ihm in die Augen zu sehen.

„Es liegt an mir.“, sagte sie und befreite sich aus seinem Griff.

„Natürlich tut es das.“, sagte Sasuke als wäre die Tatsache unumstößlich.

Sakura schürzte die Lippen, ehe sie schließlich sagte:“Es wird Zeit für deine Untersuchung.“, mahnte sie.

Sasuke Uchiha murrte und legte sich gehorsam auf seine dünne Schlafmatte, nicht aber vorher seinen dicken Mantel abzulegen.

Seit wann ließ er sich sagen was er zu tun hatte? Er war doch derjenige der die Befehle geben sollte.

Wie schnell sich alles ändern konnte.

Dank des Feuers in dieser kleinen Höhle war es nicht allzu kalt. Sakura strich Sasukes offenes Hemd zur Seite. Seine weiße makellose Haut wurde diesmal von keinen Kratzern verunziert, dennoch wusste selbst Sasuke, dass irgendetwas mit seiner Gesundheit ganz und gar nicht stimmte.

In letzter Zeit wurde er sehr viel schneller erschöpft und seine Konzentrationsfähigkeit ließ rapide nach. Warum das so war, konnte selbst Sakura nicht herausfinden. Noch nicht, dachte sie.

Sie legte ihre kalten Hände auf seine Brust, er fuhr erschrocken zusammen. Sie ließ langsam und regelmäßig heilendes Chakra in seinen Körper fließen um seine Kraftreserven aufzufüllen.

Seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig, seine Augen waren geschlossen.

Das Feuer warf tanzende Schatten und oranges Licht auf seine Gestalt.

Seine langen schwarzen Wimpern lagen auf seinen hohen bleichen Wangen und Sakura musste sich zusammenreißen um nicht laut zu seufzen.

„Konoha wird die Suche nach dir eingestellt haben.“, sagte Sasuke plötzlich. Sakuras grünes Chakra erlosch, sie ließ ihre Hände gedankenverloren über seine Haut gleiten.

Er beobachtete sie aus halbgeöffneten Augen, seine Hände lagen neben seiner Hüfte, nur wenige Zentimeter von ihrem Bein entfernt.

„Naruto würde das nicht zulassen.“, antwortete sie heftiger als sie vorgehabt hatte.

Ihre grünen Augen wirkten schwarz im Fackelschein und brannten vor Entschlossenheit.

„Naruto kann kann nichts gegen die Vernunft Tsunades ausrichten. Das Wohl des Dorfes liegt an oberster Stelle, falls du das vergessen haben solltest.“

Sakura erwiderte seinen Blick und stumm fochten sie ein Duell aus.

Sie war es schließlich die den Blickkontakt brach.

Sasuke fuhr fort:“Außerdem wirst du deine Freunde bald wiedersehen.“

Ein hämisches Grinsen schlich sich auf seine Lippen. „Denn du, Sakura, wirst mich begleiten. Du bist meine persönliche Krankenschwester.“

Nun wendete er ihren Ausdruck gegen sie.

Sie schüttelte den Kopf. Langsam wurde sie der vielen Diskussionen um dasselbe Thema müde.

Sie sagte ihm auch das.

„Du hast keine andere Wahl. Ich werde dich für ewig in meinem Genjutsu gefangen halten, solltest du versuchen mich zu täuschen“

„Das Gespräch dreht sich im Kreis, Sasuke. Wir werden uns gegenseitig töten, schon gut.“, sagte sie, nun unendlich müde.

Sie wandte sich wieder seiner Untersuchung zu. Äußerlich wies sein Körper keinerlei Hinweise auf eine Krankheit auf, aber sie spürte wie ihr Chakra seine Muskeln entsteifte.

Er musste oft Schmerzen haben.

„Sasuke, lass mich deine Beine ansehen.“, bedeutete sie und wartete.

„Du willst mich also unbedingt ausziehen, hä?“, seine Lippen kräuselten sich zu einem schwachen Lächeln.

Sakura wurde rot, hatte ihre Fassung aber recht schnell wiedergefunden. Schließlich sah sie im Krankenhaus oft genug nackte Menschen.

„Das hat nichts mit „wollen“ zu tun.“

Sasuke ersparte sich eine Erwiderung. Sie wussten beide dass das keine Strafe für sie war.

Er stand mühsam auf und entledigte sich seiner schwarzen Hosen (er behielt seine Boxershorts an^^), ehe er sich auf seine Matte setzte, den Rücken gegen die kalte Felswand lehnte und seine Beine ausstreckte. Sakuras Hände glitten langsam von seinen Oberschenkenl bis zu seinen Füßen hinunter, heilendes Chakra drang in jede Zelle seines Körpers.

Sasuke sah ihr zu, verfolgte jede ihrer Bewegungen mit Argusaugen. Ihre Berührungen taten gut, ließen ihn beinahe die Gefahr vergessen, die immer noch von ihr ausging.

Bei Karin hatte er sich nie so gefühlt, sie betrachtete ihn nur als Fleisch, nur als Machtquelle um ihre eigene Inkompetenzen zu kompensieren.

Sakura dagegen brauchte seine Kraft nicht um etwas zu erreichen.

„Deine Hände sind warm geworden.“, sagte Sasuke unerwartet freundlich.

„Ja?“, fragte sie erstaunt und legte ihre Hände an ihre Wangen um seine Aussage zu prüfen.

„Stimmt.“

Sakura wurde sich plötzlich der Nähe beweusst, in der sie sich befand.

Instinktiv brachte sie mehr Distanz zwischen sie, obwohl das eine unangenehme Position für sie bedeutete.

Aber sie wollte Sasuke nicht gänzlich verfallen, es fiel ihr jetzt schon schwer einen kühlen Kopf zu bewahren und ihre Vernunft die Oberhand behalten zu lassen. Außerdem wollte sie verhindern, dass ihr Herz, nun, da es von dünnem Schorf überzogen war und langsam anfing zu heilen, erneut aufriss und wie eine blutende Wunde pochte.

Sie musste sich jedes Mal in Erinnerung rufen, dass der Mann/Junge vor ihr nicht ihr Sasuke war.

Er war das Gefäß des Bösen, des Hasses und des Verrats. Wenngleich sich niemand ein schöneres Gefäß vorstellen konnte.

„Fertig!“, meinte sie und strich ein letztes Mal mit beiden Händen über sein Gesicht.

„Und nun schlaf, Sasuke-kun. Keine Sorge, ich werde Wache halten.“, flüsterte sie ihm zu, ehe seine Augen sich vor Müdigkeit schlossen.

Sie bettete seinen Körper auf die dünne Matte und deckte ihn zu, betrachtete eine Weile lang sein friedliches Gesicht, ehe sie seufzend aufstand, soweit es ihr in dieser niedrigen Höhle möglich war, und sich einmal streckte.

Danach hüllte sie sich in ihren warmen Akatsukimantel und setzte sich zum Eingang der Höhle, ihre Umgebung im Blick.

Sie ließ ihre Gedanken schweifen, viele vergessene Erinnerungen drangen so immer wieder an die Oberfläche. Viele an die sie sich gerne erinnerte und auch einige die sie gehofft hatte zu vergessen.
 

In letzter Zeit dachte sie oft über Konoha und ihre Freunde nach. Speziell Naruto kam oft in ihren Träumen vor. Wie er mit ihr redete und lachte, wie er versprach Sasuke zurückzuholen.

Und wie sie spürte, dass er litt weil sie seine Liebe nicht erwidern konnte.

Aber sie hatte sich nun mal nicht ausgesucht an wen sie ihr Herz verschenken würde und sie konnte nichts daran ändern, soviel sie es auch versuchte.

Sie sagte sich immer wieder, dass sie sich für Konoha entscheiden würde, immer für ihr Dorf, und hoffte tatsächlich das es so war.

Von Tobi hatte sie Sasukes Geschichte um seinen Clan gehört, alles von Beginn an. Von den Talenten seines Bruders Itachi, der eigentlich niemals mehr als ein friedliches Leben für sich und seinen Clan wollte.

Ausgenutzt wurde von den Ältesten Konohas, seinen Clan auslöschen musste und seinen Anschluß an Akatsuki um Sasuke zu beschützen.

Er trug schwer an der Last seinen Bruder getötet zu haben und speziell an der Last der letzte Uchiha zu sein.

Manchmal fragte sie sich selbst, wieviel ein einzelner Mensch ertragen konnte ohne den Verstand zu verlieren.

War Sasukes Reaktion nicht völlig menschlich?

Rache an denjenigen die ihm alles genommen hatten? Und Konoha konnte seine Schuld nicht bestreiten.

Selbst wenn die meisten Bewohner nichts dafürkonnten. Nicht einmal vom Verrat wussten.

Sie zweifelte nicht daran, dass die meisten denselben Weg gegangen wären. Selbst sie vermutlich.

Sie seufzte und legte den Kopf in den Nacken, betrachtete die Sterne und verdrängte all diese Gedanken aus ihrem Kopf.

Sie war Akatsukis Gefangene, nicht ein Teammitglied. Sie sollte versuchen, schnellstmöglich zu fliehen.

Warum tat sie es dann nicht? Sie saß hier am Eingang einer Höhle und wachte über einen schlafenden Missing-Nin.

Sie könnte bereits wieder in Konoha sein, bevor Sasuke überhaupt aufwachte. Kakashis Hunde könnten die Spur hierher verfolgen und Sasukes Geruch aufnehmen.

Also was zum Teufel hielt sie davon ab?

Der Morgen dämmerte bereits herauf und sie hatte noch immer keine Antwort gefunden.
 


 


 

Als Sasuke aus einem langen tiefen Traum erwachte, brauchte er einige Sekunden um zu registrieren wo er sich befand.

Und dass er alleine war. Sofort sprang er auf und sah sich um.

Keine Spur von der rosahaarigen Kunoichi. Sie war doch nicht geflohen?

Er konzentrierte seine Sinne auf ihr Chakra.

Da!

Sie war also noch da. Er warf sich seinen Mantel über und schloss ihn geschickt, als er gebückt auf den Eingang ihres Verstecks zuging.

Je näher er dem Ende der Höhle kam, desto höher wurde sie.

Da vorne stand Sakura, ihr Gesicht dem Wind entgegengeneigt. Rosa Haar wehte im Wind, ihr Mantel flatterte geräuschvoll. Sie stand gefährlich nahe am Abgrund.

Er stand aufrecht hinter ihr, brauchte nur die Hand ausstrecken um sie zu berühren.

„Sakura.“, flüsterte er, seine Stimme wie ein kalter Hauch.

„Guten Morgen, Sasuke.“, sagte sie und drehte sich zu ihm um, ein schmales Lächeln auf ihren Lippen.

Ihr rosa Haar wehte nun in ihr Gesicht und trug ihren Duft in seine Richtung.

Es war ihm noch niemals aufgefallen.Aber er bemerkte etwas anderes. Ihre Haut war bleich, ihre Lippen blau.Unter ihren Augen konnte er Ringe erkennen.

Sie hatte die ganze Nacht Wache gehalten? Warum hatte sie ihn so lange schlafen lassen? Wann war er überhaupt eingeschlafen. Er konnte sich nicht erinnern.

„Du bist nicht geflohen.“, stellte Sasuke fest und sah sie an. Zum ersten Mal war sein Gesicht nicht eine Maske aus Verachtung und Abscheu. Es war beinahe so wie früher, verschlossen aber nicht feindselig.

„Nein.“

„Und ich bin noch am Leben.“, fügte er hinzu.

Sie nickte.

„Warum?“, seine Frage überraschte sie nicht, sie schien vielmehr darauf gewartet zu haben.

Sakuras trauriges Lächeln verunsicherte ihn, obwohl er es niemals zeigen würde.

„Weil es keinen Unterschied macht.“

Sasuke öffnete den Mund für eine Erwiderung, doch Sakura unterbrach ihn mit einer einfachen Handbewegung und sagte:“Komm, wir sollten gehen, es ist noch weit.“.

Sie wandte sich wieder der Landschaft unter ihr zu, doch bevor sie sich auf den Weg machen konnte, tat Sasuke Uchiha etwas für ihn gänzlich ungewöhnliches.

Er sah ihr förmlich die Kälte an, sie zittterte und schien es selbst nicht zu merken.

Der Schwarzhaarige nahm sie an der Hand und führte sie zurück in die Höhle.

Anfangs versuchte sie sich zu wehren, aber sie hatte keine Kraft mehr.

Ihr Chakra war beinahe gänzlich aufgebraucht, die Müdigkeit stand ihr ins Gesicht geschrieben.

Schließlich folgte sie ihm ergeben, fühlte sich hilflos und entfremdet.

Sasuke Uchiha schichtete ein großes Feuer auf und drückte Sakura anschließend zwei weitere Kraftriegel in die Hand.

Sie saßen sich am Feuer gegenüber, kauten wortlos und mieden jeden Blickkontakt.

„Danke.“, flüsterte die Iryonin. Mehr brauchte sie nicht zu sagen, er verstand auch so.

Nun klang seine Stimme wieder überheblich und kalt, als hätte er gerade erst jetzt bemerkt, dass sein emotionaler Schutzwall um ihn herum löchrig geworden war und sie seinen wahren Kern sehen konnte. „Ich habe es nicht für dich getan. Was nützt es mir wenn du nicht genug Chakra hast um deine Aufgaben zu erfüllen?“

Sakura blieb stumm, nickte stattdessen einfach und musste ein Gähnen unterdrücken.

„Schlaf. Ich wecke dich bei Sonnenuntergang, damit wir heute Nacht noch ein Stück hinter uns bringen.“

Sakura schlüpfte aus ihrem Mantel, legte sich auf die dünne Matte neben Sasuke (wie könnte es auch anders sein. ^^), schob sich die Decke bis zum Kinn hoch und benutzte ihren Mantel als Kissen.

Sasuke hatte sich bisher noch nicht vom Fleck gerührt, wenn sie die Hand ausstreckte konnte sie ihn beinahe berühren. Sie wollte ihn unbedingt berühren, daher lief der Hase.

Sie seufzte leise und drehte sich um, sodass sie mit dem Gesicht zum Felsen lag.

Deshalb konnte sie auch nicht sehen, wie er sie anstarrte, als wäre sie irgendein Lebewesen nicht von dieser Welt.
 


 

Sakura erwachte durch unsanftes Rütteln an ihrer Schulter. Noch halb verschlafen versuchte sie die Person, meistens war es Shizune, die sie aufweckte wenn sie im Krankenhaus nach Dienstschluss in der Garderobe eingeschlafen war, abzuwehren.

Als sie nun endlich grummelnd die Augen aufschlug, starrte sie geradewegs in Sasukes Gesicht der vor ihr hockte, sein schwarzes Haar hing ihm wirr ins Gesicht.

Sie setzte sich auf und streckte sich erst einmal ausgiebig. Sasukes Miene nach zu urteilen war er nicht gerade bester Stimmung, denn als er sie ansprach und zur Eile antrieb war er absolut nicht freundlich zu ihr.

Ihr machte es nichts aus, sie hatte gut geschlafen und schön geträumt, von einem Picknick mit ihren Freunden auf einer Lichtung Konohas mit strahlendem Sonnenschein.

Schnell packten sie die wenigen Habseligkeiten zusammen die sie mit sich trugen und liefen weiter durch saftig grüne Wiesen und Felder mit Obstbäumen.

Die Sonne ging gerade erst auf, tauchte ihre Umgebung in rotgoldenes Licht, der Nebel lichtete sich langsam.

Die Rosahaarige stellte mit Freuden fest, dass die vermeintliche morgendliche Stille diese Bezeichnung überhaupt nicht verdient hatte.

Ganz im Gegenteil. Sie konnte verschiedene Vögel hören, Käfer die an ihren Ohren vorbeiflogen und Kleintier, dass im knöcheltiefen Gras herumwuselte.

Für einen kurzen Moment empfand sie beinahe soetwas wie Frieden.

Ein Lächeln spielte um ihre Mundwinkel.

„Was ist?“, Sasukes kalte Stimme durchbrach ihre Gedanken und jagte ihr einen Schrecken ein.

Sie sollte wirklich aufmerksamer sein, schoss es ihr durch den Kopf.

„Nichts. Ich war nur in Gedanken.“, sagte sie leise ohne ihn anzusehen.

„Es wundert mich wirklich dass du solange überlebt hast .“, stellte Sasuke, nicht ohne Sarkasmus in seiner Stimme, fest. Er schüttelte den Kopf.

Sie lachte verbittert. „Liegt wahrscheinlich daran, dass sich niemand für eine schwache Ärztin interessiert.“

„Tobi hat dich mit offenen Armen empfangen.“, erinnerte er sie.

Es kam ihr vor als wäre das alles schon Ewigkeiten her. „Na vielen Dank auch.“

„Hn.“

Sakura verdrehte die Augen. Ein Akatsuki war wirklich der Maßstab aller Dinge.
 

Stunden später, als Sakura schon glaubte die Reise nähme niemals ein Ende, verkündete Sasuke, dass sie bald am Ziel wären.

Na dann, auf ins Gefecht, dachte sie.

Vergeblich hatte sie versucht, ihn davon zu überzeugen, dass die Umhänge keine gute Idee waren.

Nun ja, alles was es ihr beschwert hatte, war die Kritik an ihrem Konohhastirnband, dass sie sich allerdings hartnäckig weigerte abzunehmen.

Sie war kein Missing-Nin und würde, soweit es sie betraf, auch niemals einer werden. Die Sonne hatte ihren Zenit bereits überschritten, es war warm geworden.

Das Dorf besaß keine Wächter, brauchten sie wahrscheinlich auch nicht.

Es lag weitab der Zivilisation und da die Dorfbewohner alles andere als friedlich waren, vermieden es die meisten wohl durchzureisen.

Nur ein Uchiha scherte sich darum nicht. Sakura konnte anhand der Chakren der Dorfbewohner eine gewisse Unruhe ausmachen.

Anscheinend sammelten sie sich.

„Sasuke,…-“, setzte sie an, wurde aber unterbrochen. „Sei still, Sakura.“

Sie seufzte. Irgendwie beschlich sie ein ungutes Gefühl, dass sich auch bestätigen sollte.
 

Als sie das Dorf betraten, war es mucksmäuschenstill.

Die Bewohner hatten eine Gasse gebildet, die sie durchschreiten mussten.

Niemand sprach ein Wort, aber die feindseligen Blicke die ihnen zugeworfen wurden sagten mehr aus als jedes Wort es vermocht hätte.

Sakura wunderte sich nur, dass niemand sie angriff und sie sofort umbrachten. Zwei gegen ein paar Dutzend schwerst bewaffneter Kampfspezialisten – der Ausgang dieses Gemetzel würde nicht zu ihren Gunsten enden.

Am Ende der menschlichen Gasse erwarteten sie bereits eine weitere handvoll bis zu den Zähnen bewaffneter Männer, deren überhebliches Gebaren sie ohne Zweifel zu den Anführern dieses Dorfes machten.

Sakura wusste nicht, wer der gegenwärtige Kage war und ob es überhaupt einen solchen gab.

Wie gesagt, das Dorf lag im Clinch mit allen anderen, die Beziehungen waren mehr als unterkühlt.

Der bärtige Mann mit dem Langschwert, dass eigenartig von innen zu leuchten schien, grinste als sie näherkamen.

„Sasuke Uchiha. Sakura Haruno.“, stellte er fest als er sie von oben bis unten unverhohlen musterte, seine Stimme glich dem eines Reibeisens. Eine Begrüßung sieht anders aus, dachte sie.

„Wir haben niemanden erwartet. Weswegen verdanken wir euch diese Ehre?“, fragte er. Sein Sarkasmus war deutlich zu hören.

Sie zog die Augenbraue in die Höhe und wirkte ein wenig verunsichert.

Sie warf Sasuke einen Seitenblick zu, den dieser allerdings ignorierte.

Mistkerl, dachte sie und fragte laut:“Woher wisst Ihr meinen Namen?“

Die anderen Männer lachten und scharten sich um sie, schlossen sie ein. Sakura schluckte.

Die scharfen Waffen blitzten ihm grellen Sonnenlicht.

Die Männer lachten sie aus, bis einer von ihnen, diesmal nicht der Anführer, sagte:“Du weißt es nicht? Über dich wird viel erzählt, Sakura Haruno, Iryonin aus Konoha, Teammitglied von Sasuke Uchiha.

Seit deinem Sieg über Sasori bist du wohl anscheinend sehr begehrt bei Akatsuki wie ich sehe?“

Sasuke bewegte den Kopf ruckartig ihn ihre Richtung und sah sie an, Überraschung stand in sein Gesicht geschrieben. Sie mied seinen Blick.

Der Ninja, der ein weiteres Schwert auf dem Rücken trug, bemerkte seine Geste sehr wohl.

Er lachte.

„Er hat es nicht gewusst, oder? Du spielst ein gefährliches Spiel, Haruno. Tötest einen Akatsuki um selbst Mitglied zu werden. Konoha wird sehr bestürzt sein ein weiteres Schäfchen zu verlieren. Tztz.“

Der Anführer schwang sein pulsierendes Schwert gedankenverloren hin und her.

Zur Überraschung aller knöpfte Sakura ihren Akatsukimantel langsam auf und warf ihn in die Menge.

Sasuke packte ihre Hand um sie aufzuhalten, aber sie schüttelte ihn ab.

„Ich. Bin. Kein.Mitglied. Dieser.Organisation. Meine Loyalität gilt einzig und allein Konohagakure.“

„Es reicht, Sakura. Du lässt dich provozieren. Vergiss nicht wozu wir hier sind.“

„Wozu ihr hier seid?“, das Lachen klang bedrohlich. „Ihr seid zum Sterben hier, wozu denn sonst? Glaubt ihr wirklich wir überlassen Euch auch nur ein einziges Schwert?“
 

Dann ging alles blitzschnell. Ein Ninja löste sich aus der Masse hinter ihnen und griff Sasuke an.

Mit seinem Sharingan sah er jede Bewegung im Voraus und besiegte ihn dank seines weiterentwickelten Chidoris.

Die anderen Ninjas griffen zu Sasukes Überraschung nicht weiter an, wichen sogar zurück.

Als er plötzlich Sakura wimmern hörte, drehte er sich um und trat instinktiv einen Schritt nach vorne, als der Anführer die Hand hob, ein gefährliches Grinsen in seinem Gesicht.

Sein Blick glitt zu Sakura. Das pulsierende Schwert steckte tief in ihrer Brust. Der Feigling hatte sie von hinten angegriffen und trieb das Schwert nun Millimeter um Millimeter tiefer in ihren Körper. Die rosahaarige Kunoichi stand noch aufrecht, die Klinge des Schwertes umklammert, ihre Augen umwölkt. Trotz der misslichen Lage in die sie sich gebracht hatte und die sie wahrscheinlich nicht überleben würde, stieg seine Achtung vor ihr. Ein dumpfer Schmerz gesellte sich in seine Brust, den er nicht einordnen konnte.

„Was sagst du jetzt dazu, Uchiha? Sie wird sterben.Das Schwert paralysiert ihren Körper und saugt ihr Chakra auf. Selbst wenn du es schaffst mich aus dem Weg zu räumen,wird es zu spät sein.

Ihr glaubt, ungestraft in unser Dorf eindringen zu können und uns alles wegnehmen zu können, was wir uns aufgebaut haben seit ihr unseren Anführer getötet habt.

Diesmal werdet Ihr es sein, die verliert. Was die Hokage Konhohogakures dazu sagt, wenn wir ihr den Leichnam der Kleinen hier schicken?“

Sasukes Finger zuckten unkontrolliert, unbemerkt von allen.

Eigentlich sollte er kurzen Prozess mit diesem Abschaum machen, mit seinem ewigen Mangekyou Sharingan kein Problem, aber der Kerl hatte Sakura. Und noch lebte sie.

Es war noch gar nicht so lange her, da würde er sie ohne Rücksicht genauso beseitigen, wie er es damals bei Karin getan hatte. Was zum Teufel hielt ihn dann auf?

Sakura sah totenbleich aus, ihre Knie zitterten und dennoch hielt sie sich noch aufrecht.

Ihre Stimme klang fest und bestimmt zur Überraschung aller. „Du wirst mich niemals kriegen, du Mistkerl.“

Der Wortführer dieser ganzen Versammlung an Versagern lockerte den Griff um das Schwert ein wenig, die Bewegung seiner Hand war so minimal, dass ein Normalsterblicher sie wahrscheinlich nicht wahrgenommen hätte.

Offensichtlich hatte Sakura das gespürt, natürlich!, denn keine Sekunde später schlug der Körper des Ninja viele Meter weiter hinten hart auf dem Boden auf und drückte ihm die Luft aus den Lungen, was an der Schnappatmung deutlich zu hören war.

Die Ninja, die den Kreis um sie herum enger gezogen hatten, wichen nun unnatürlich schnell zurück und starrten mit offenen Mündern und zitternden Händen die rosahaarige Kunoichi an, das Schwert noch immer in ihrem Körper.

Sakura hob den Kopf, ein schwaches Grinsen auf ihrem Gesicht. Ihre Atmung rasselte schwer und Blut lief in dünnen Rinnsalen über ihr Kinn. Sie hustete, spuckte Blut und fiel auf die Knie, die Hände in den Staub gestützt.

Selbst für einen Uchiha war das Geschehene nur schwer zu verfolgen gewesen, dennoch hatte er so etwas wie einen Chakrastoß ausmachen können, der auf das Schwert übersprang, sich entlang der Klinge bis zum Heft fraß und sich schließlich im Träger des Schwertes entlud und ihn wegschleuderte.

Nur hatte er es, im Gegensatz zu vielen anderen, geschafft, den Mund geschlossen zu halten.
 

Sasuke trat auf sie zu und sagte ihren Namen. In dem Moment in dem sie den Kopf hob um ihn anzusehen, zog er das Schwert mit einem Ruck aus ihrem Körper.

Ihr schriller Schrei hallte noch lange danach in seinen Ohren wider.

Sie sackte zusammen, Blut quoll in Strömen aus ihrem Körper.

Die Ninja um sie herum flüsterten einander bestürzt zu und einer nach dem Anderen ließ die Waffen klirrend auf den Boden fallen. Das Todesurteil jedes Kriegers, wenn Sasuke aufgesprungen wäre und sie angegriffen hätte.

Unglücklicherweise nahm die Rosahaarige in eben jenem Moment seine Hand und flüsterte seinen Namen, was seinen Rachedurst unerklärlicherweise fürs Erste verschwinden ließ.

Zum dritten Mal in seinem Leben fühlte er sich hilflos. (Nummer Eins war nach dem Uchihamassaker und Nummer Zwei nachdem er vorerst zu schwach gewesen war seine Familie zu rächen)

„Sasuke, bitte versprich mir, dass zu mich zurück nach Konoha bringst. Und sag Naruto: Danke für Alles. Sasuke, bitte.“, flüsterte sie, ehe ihre Augenlider flatterten und ihre Atmung flacher wurde.

Sasukes Antwort hörte sie nicht mehr.
 

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Geschafft! Gemein hier aufzuhören ich weiß aber das erhöht doch die Spannung, nicht?
 

Außerdem findet hier nun meine Anlehnung an den Anime sein vorläufiges Ende, bei meiner Ideenfindung war mir unter andere narutopedia.de sehr behilflich.

PS.: Freue mich auf jedes Kommi und jegliche Kritik.
 

Lg Zirkonia

Im Tiefschlaf

Meine treuen Leser, ich habe ein weiteres Kapitel mitgebracht.

Es ist eher ein Filler-Kapitel und leider hat es sich anders entwickelt als ich vorgehabt hatte.

Ich hoffe es gefällt euch trotzdem und hinterlässt mir kurz eure Meinung als Kommi.
 

Lg Zirkonia
 


 

Im Tiefschlaf
 

Sakura fand sich auf einer Wildblumenwiese wieder.

Es war ein schöner warmer Tag, der Himmel war so blau dass es wehtat mit bloßem Auge hinaufzusehen.

Verwirrt blickte sie sich um und fragte sich wie sie wohl hierher gekommen war, als sie plötzlich Naruto entdeckte.

Sein helles blondes Haar unterschied sich kaum von der Farbe des Löwenzahns um sie herum.

Er lag auf der Wiese, die Ellbogen auf den Boden gestützt und den Kopf in den Nacken gelegt.

Er schien sie erst zu bemerken als ihr Schatten auf ihn fiel.

„Sakura.“, sagte er überrascht. Er setzte sich auf.

„Was machst du hier?“, fragte er und starrte sie an.

„Dasselbe könnte ich dich fragen, Naruto.“. Sie setzte sich neben ihn und strich mit der Handfläche über das Blumenmeer.

„Ist mit dir alles in Ordnung?“, sie runzelte die Stirn als er so still wurde.

Normalerweise redete er ununterbrochen.

„Erinnerst du dich noch an damals, als wir noch Genin waren und oft stundenlang auf Sensei Kakashi gewartet haben?“

Er wartete Sakuras Antwort nicht ab, sondern erzählte weiter:“Selbst damals hast du nur Augen für Sasuke gehabt und mich total ignoriert. Du hast in all den Jahren immer nur ihn gesehen, egal wie schlecht er dich behandelt hat.

Selbst als alle anderen ihn aufgegeben haben, hast du noch immer gehofft, dass er in dir etwas anderes sieht als sein Anhängsel.“

Sakura starrte ihn an, verwirrt und verletzt. Sie wollte ihn unterbrechen, wurde aber von einer Handbewegung seinerseits davon abgehalten.

„Es spielt nun keine Rolle, Sakura. Du liebst ihn und würdest alles dafür tun um bei ihm zu sein.

Ich kenne das Gefühl. Aber ich weiß, dass du niemanden so sehr lieben kannst wie ihn.

Ich habe es nicht geschafft Sasuke zurück nach Konoha zu bringen.

Aber nach allem was ich von Tobi erfahren habe, verstehe ich nun warum er so handelt wie er es tut.

Das Dorf hat ihm seine Familie genommen und er will Vergeltung dafür.“

Naruto sah ihr dabei die ganze Zeit in die Augen und sie sah den Schmerz und die Wut darin.

Er hatte Recht. Sie würde ihn nie so sehr lieben können wie sie Sasuke liebte, aber Sasuke würde niemals fähig sein sie so sehr zu lieben wie Naruto es tat.

Sie seufzte. Sie wünschte sich wirklich und wahrhaftig, es wäre Naruto gewesen dem sie ihr Herz geschenkt hätte. Er hätte gut darauf aufgepasst.

„Naruto.“, flüsterte sie ergriffen und legte eine Hand auf seine Wange.

Tränen traten in ihre Augen als sie fortfuhr:“Es tut mir leid.

Ich kann Sasuke nicht daran hindern das Dorf anzugreifen. Dazu müsste ich ihn töten und das kann ich nicht. Ich weiß nicht was geschehen wird wenn wir uns das nächste Mal sehen, Naruto, aber ich werde immer auf der Seite Konohas stehen. Auf eurer Seite und meine Freunde beschützen.“

Naruto nahm ihre Hand von seiner Wange, ließ sie aber nicht los. „Wie willst du das anstellen?“

Sie schüttelte den Kopf. Sie wusste es nicht.

„Du solltest jetzt gehen, Sakura.“, meinte er und stand auf, wobei er sie mit sich zog.

Die Blumen wogten sanft im Wind und strichen um ihre Beine als wäre es ein Abschied.

Aber sie würde doch wiederkommen?

„Wohin?“ Sakura verstand nicht. Sie war doch gerade erst gekommen. Sie musste noch so viele sehen, Hinata und Ino und all die anderen. Sie musste ihnen sagen, dass sie zurück war.
 

„In das Dorf Takumi no Sato. Sasuke wartet dort auf dich. Das hier ist nicht real, Sakura. Ich bin nicht wirklich hier, genau so wenig wie du.

Du musst gehen.“

Ihre Augen füllten sich mit Tränen und Naruto lächelte sie zaghaft an. „Aber warum jetzt gleich? Und wie? Ich versteh das nicht, Naruto. Hilf mir.“

Sie streckte die Hand nach ihm aus aber er entfernte sich immer weiter von ihr in demselben Tempo indem der Himmel sich verdunkelte und die Kälte ihren Körper lähmte.

Alles was übrig blieb war Schwärze um sie herum. Sie hatte Angst.

„Hilf mir.“, schrie sie. „Hilf mir.“

Doch niemand kam.
 

Sasuke Uchiha wich unverständlicherweise nicht von Sakuras Seite.

Sie lag in einem der schmalen Betten im Haus des Medic-Nins und schlief. Schon sehr lange.

Ihre Augen bewegten sich unter ihren Lidern hin und her. Mizumi, die Iryonin die ihr das Leben gerettet hatte, erklärte ihm, dass sie träumte.

Träumte wovon?, fragte er sich immer wieder.

Manchmal bildete er sich ein seinen Namen geflüstert zu verstehen, andere Male klang es eher wie der Name des blonden Idioten aus Konoha.

„Komm, Sasuke, du solltest etwas essen.“, sagte Mizumi freundlich als sie an seine Seite trat und Sakura mit einem kalten Lappen die Stirn kühlte. Sie fieberte.

„Ich habe keinen Hunger.“, erwiderte er knapp, die Hände auf die Knie gestüzt saß er neben ihrem Bett.

„Das solltest du aber. Du wirst deine Kraft brauchen. Wie willst du Sakura sonst nach Hause bringen?“

„Ich werde sie nicht zurück nach Konohogakure bringen. Das Dorf wird schon sehr bald nicht mehr existieren.“

Die dunkelhaarige Frau neben ihm lachte.

„Das bezweifle ich nicht. Aber wohin willst du mit ihr gehen? Zurück zu Akatsukis Versteck?“

Sie nahm seine Frage vorweg und fügte dann hinzu:“Du kannst sie nicht gefangen halten wie ein Tier. Das ist nicht der Grund warum ich sie geheilt habe.“

Sasuke stand auf und warf ihr einen feindseligen Blick zu. Er war knapp einen Kopf größer und sehr viel stärker als sie.

„Wozu hast du sie geheilt? Was habt ihr vor?“ Die Frau schritt unbeeindruckt an ihm vorbei, obwohl sie gesehen hatte wozu er fähig war.

„Ich denke, du unterschätzt das Mädchen, Sasuke Uchiha. Sie hat Potenzial. Sie wird es einmal sehr weit bringen.“

Sasuke starrte die Rosahaarige an, im Fieberwahn, die Laken bis zum Kinn hochgezogen und gefangen in ihren eigenen Träumen.

„Sie ist ein Nichts.“

Die Iryonin strich ihr beinahe zärtlich die Haare aus der Stirn und flüsterte undeutlich:“Armes Mädchen. Natürlich konntest du nicht wissen, dass unsere Waffen dein Chakra durcheinander bringen. Deshalb konntest du dich nicht selbst heilen, du warst zu geschwächt.“

Zu Sasuke gewandt meinte sie:“Du solltest raus gehen. Frische Luft tut dir gut, Uchiha. Aber ich warne dich, tue nichts unüberlegtes. Diesmal werde ich dir nicht helfen können.“

„Hn.“ Er starrte sie feindselig an. Er war Mitglied der gefährlichsten Organisation die es gab und er konnte ganz gut auf sich aufpassen.

Er tötete dieses Pack nur aus dem Grunde nicht, weil ihr gemeinsamer Feind Konohagakure war und es besser war sie als Verbündete zu gewinnen statt als Feinde.

Er verließ das Haus der Medic-Nin und schritt durch das Dorf. Die Bewohner starrten ihm nach, viele mit feindseligen Blicken, andere mit unverhohlener Bewunderung.

Sie hatten alle den Befehl erhalten nicht anzugreifen und sie ungehindert im Dorf bewegen zu lassen.

Sasuke hatte kein bestimmtes Ziel als er das Dorf durchschritt. Vielleicht würde er im Wald hinter dem Dorf ein wenig trainieren. Seine Muskeln fühlten sich steif und ungelenk an. Und er fühlte sich unwohl wenn er seinen Körper nicht bis an seine Grenzen brachte.
 

Plötzlich spürte er ein ungeduldiges Zupfen an seiner Hose. Verdutzt blieb Sasuke stehen und starrte hinunter auf einen kleinen Knirps der ihn mit freudiger Erwartung anblickte.

„Was?“, fragte er, seine Stimme barscher als eigentlich vorgehabt.

Der Kleine schien sich nicht davon beeindrucken zu lassen.

Seine großen braunen Kulleraugen betrachteten ihn neugierig. Er konnte höchstens 6 Jahre alt sein.

„Duuhu? Sag mal, ist das rosa Mädchen bei Tante Mizumi deine Freundin?“

Sasuke überlegte ob er den kleinen Knirps nicht von sich schieben und seine Frage ignorieren sollte, aber seinem Blick konnte er sich nur schwer entziehen.

Als er endlich wusste auf wen der Kleine anspielte, zupfte dieser wieder ungeduldig an seiner Hose.

„Nein, ist sie nicht. Sie ist auch eine Ärztin wie Mizumi.“, sagte er beinahe freundlich.

Der Kleine sah ihn mit großen Augen verwundert an. „Und wieso kann sie sich nicht selbst heilen? Meine Tante macht das auch immer.“

„AYATE. Lass den Mann in Ruhe. Komm her.“, rief plötzlich eine Frau von der Ferne.

Als sie herbeieilte und den Jungen an den Schultern nahm um ihn schnell so weit wie möglich von einem Akatsuki wegzubringen, hielt Sasuke Uchiha sie auf.

„Schon gut.“

Die Frau lieb überrascht aber mit ängstlichem Gesichtsausdruck stehen. Sie war offensichtlich eine Zivilistin und unübersehbar die Mutter. Beide hatten dieselben großen braunen Augen.

Er wandte sich Ayate wieder zu. „Sie hatte zu wenig Chakra um sich selbst zu heilen. Sie hat sich um mich gekümmert als ich krank war.“

Sasuke starrte auf Ayate hinab und fragte schließlich:“Wieso willst du das überhaupt wissen?“

Er streckte die Faust nach oben und drückte die Brust heraus.

Schon allein diese Geste erinnerte ihn an Naruto. Seine Züge verhärteten sich.

„Weil sie meine Freundin werden soll.“

Ayates Mutter brach in heiteres Gelächter aus und auch Sasukes Mundwinkel zuckten unkontrolliert, allerdings konnte er sich beherrschen.

„Meinst du nicht dass du noch ein bisschen zu klein dafür bist?“, fragte seine Mutter indem sie sich vor ihn hinhockte und sich auf Augenhöhe mit ihm begab.

Er schüttelte den Kopf. Seine Mutter lachte abermals und wuschelte ihm durch die Haare.

„Und warum willst du dass sie deine Freundin ist?“

Der Junge strahlte:“Weil sie so hübsch und so stark ist.“

„Oje, ich fürchte er wird später ein Herzensbrecher werden.“, sagte seine Mutter vergnügt.

Ihre Angst schien verflogen zu sein.

„Hn.“

„Wiedersehen.“, sagte Ayate und ließ sich von seiner Mutter mitziehen, die leise auf ihn einredete und ihm schließlich ein weiteres Mal durch die Haare fuhr.

Sasukes Herz zog sich zusammen. Die Erinnerung an seine Mutter hatte er tief in seinem Herzen vergraben. Mittlerweile konnte er sich kaum noch an ihr Aussehen erinnern.
 

Der Uchiha setzte seinen Weg unbeirrt fort.

Im Wald angekommen konnte Sasuke sich plötzlich nicht dazu durchringen zu trainieren. Es kam ihm alles so falsch vor. Wenn er sich verletzte, würde nicht Sakura ihn heilen sondern diese braunhaarige Hexe.

Und er glaubte nicht, dass er ihre Berührungen ertragen konnte.

Genauso wenig wie jede andere Berührung. Selbst Sakuras Hände auf seiner Haut waren anfangs zu viel für ihn gewesen, er hatte sie weggestoßen und sie sogar einmal geschlagen.

Ihren Blick konnte er bis heute nicht vergessen, so voller Verachtung und Hass.

Und von ihrer gewaltigen Körperkraft hatte er sich bereits selbst überzeugt. Wenn er bewusst daran dachte, so konnte er ihren Schlag immer noch spüren.

Bis zu diesem Zeitpunkt hätte er niemals geglaubt, dass jemals eine Frau eine Hand gegen ihn erheben würde.

Sakura hatte ihm gezeigt wie falsch er gelegen hatte.
 

Mizumi kümmerte sich unterdessen um die rosahaarige Kunoichi.

Sie hatte die Wunden des Mädchens ordnungsgemäß versorgt und geheilt, alles andere lag bei ihr.

Die Medic-Nin hatte den starken Verdacht, dass Sakura nicht aufwachen wollte.

Irgendwas hielt sie dort fest wo sie war. Sie bezweifelte, dass es allein ihre Verletzung war die all das bewirkte.

Sie seufzte. Warum noch mal hatte sie der Iryonin aus Konohagakure das Leben gerettet?

Alles was ihr Dorf sich wünschte, war -Frieden. In der Vergangenheit hatten sie Fehler gemacht, ja, würden diese Fehler ihnen auf ewig nachhängen?

Ihre ganzen Hoffnungen hatte sie nun in dieses Mädchen gesetzt.

Und sie war der Schlüssel zu Sasuke Uchiha. Sie konnte ihn auf die richtige Fährte bringen.

Mizumi hatte es in seinem Gesicht gesehen als Sakura von Utane beinahe getötet worden war.

Seine Sorge war echt gewesen und seine Wut unberechenbar, hätte er sich nicht ganz und gar auf das Mädchen konzentriert.

Ihr erster Gedanke als sie die beiden gesehen hatte war gewesen, was sie wohl für ihn war.

Ihr Stirnband zeigte ihr, dass sie aus Konoha kam und anscheinend noch nicht als Nuke-Nin geführt wurde.

Als sie schließlich den Akatsukimantel abgelegt hatte, war vollends klar gewesen, dass sie nur aus sehr persönlichen Gründen dem letzten Uchiha beistand.
 

Es war bereits Abend geworden als der Schwarzhaarige Akatsuki zurückkam.

Ohne ein weiteres zu Wort verlieren oder Mizumi auch nur zu beachten, trat er an das Bett der Haruno und strich ihr eine der Haarsträhnen aus dem Gesicht.

Ihre Lippen bewegten sich, aber er verstand keines ihrer gewisperten Wörter.

Mizumi drückte ihm wortlos eine Schüssel Miso-Suppe in die Hand und setzte sich an den kleinen Tisch.

Sie erkundigte sich neugierig:“Seit wann kennst du sie schon?“

Er antwortete sehr lange nicht und schob die Schüssel schlussendlich beiseite.

„Warum willst du das wissen?“, stellte er eine Gegenfrage und blickte sie herausfordernd an.

Er mochte es nicht wenn jemand in seinem Leben herumschnüffelte.

„Du sorgst dich um sie.“, stellte die Braunhaarige ernüchternd fest.

Sasuke lachte verächtlich auf.

Das war das Lächerlichste was er wohl je gehört hatte.

Wie kam sie überhaupt zu dieser Behauptung?

Er zog die Augenbrauen in die Höhe als diese merkwürdige Person keinerlei Reaktion zeigte.

„Ich glaube du belügst dich selbst.“, erwiderte Mizumi überzeugt, stand auf und stellte die Schüsseln in die Abwasch.

„Seit wir Genin waren.“, beantwortete Sasuke ihre Frage mit eisigem Unterton. Sie starrte ihn an und er fuhr fort:“Wir waren zusammen im selben Team.“

Die Medic-Nin drehte sich zu ihm um. „Ich weiß, Sasuke Uchiha. Ich weiß mehr über euch als ihr denkt. Der Ruf von Team 7 ist weit verbreitet. Aber ich habe gefragt, wie lange du sie kennst. Wirklich kennst. Denk darüber nach.“

Sie drehte sich um und verließ das Haus.
 

Sakura Haruno schrie in dieser Dunkelheit um Hilfe, aber niemand kam.

Manchmal spürte sie so etwas wie eine flüchtige Berührung auf ihrer Haut und einen geflüsterten Namen. Aber es reichte niemals um sie aus der Dunkelheit zu holen.

Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, als sie schließlich ein Licht am Ende der Dunkelheit fand.

Es war klein und es war schwach, aber als sie darauf zustolperte wuchs es und wurde größer und schließlich war sie in der Lage wie Alice im Wunderland durchzuschlüpfen.

Das Licht blendete zunächst ihre Augen, selbst ihre Hände schützten sie nicht. Als sie schließlich spürte, dass die Helligkeit abnahm, blinzelte sie und sah sich um.

Sie befand sich auf einem hohen Plateau, auf dem sie die ganze Umgebung überblicken konnte.

Die Sonne stand tief und blendete sie, rötlich oranger Glanz schimmerte auf den umliegenden roten Felsen.

Eine dumpfe Erinnerung kämpfte sich an die Oberfläche zurück und überfiel Sakura wie ein wildes Tier.

All das erinnerte sie an die Höhle, in der sie sich vor so kurzer Zeit mit Sasuke Uchiha ausgeruht hatte.

Sie erinnerte sich augenblicklich an jedes einzelne Wort und an jede einzelne Berührung.

Aber sie hatte keine Ahnung was danach passiert war. Sie hatten die Höhle verlassen –und dann?

Was war dann passiert?

Da setzten ihre Blackouts ein.

Und wo war sie eigentlich? Träumte sie?

Sie schritt in die Mitte des Plateaus und drehte sich mit ausgestreckten Armen im Kreis.

Sie hielt die Augen geschlossen und legte den Kopf in den Nacken.

Wenn es ein Traum war konnte sie doch, wenn sie die Augen wieder aufmachte,

ganz woanders sein.

Sie würde zurück in Konoha sein, bei Naruto und den anderen, sie würde bei Ichirakus´ Ramen essen.

Tsunade würde ihren Bericht lesen und sie anlächeln und sagen, dass sie froh war, dass sie wieder gesund zurück sei.

Und Sakura würde nach Hause gehen und einfach vergessen.
 

Mit einem letzten Schwung blieb sie spontan stehen und öffnete die Augen.

Schwindel erfasste sie und sie konnte nur mit viel Mühe ihr Gleichgewicht halten.

Plötzlich sah sie nach vorne, sah sie eine Gestalt am Rande des Abgrunds stehen.

Sie hatte ihr den Rücken zugekehrt, aber sie hätte ihn jederzeit und überall erkannt.

Der Fächer auf seinem Rücken bestätigte ihr was sie ohnehin schon wusste.

„Sasuke.“, sagte sie leise und trat langsam und vorsichtig auf ihn zu.

Er blickte über seine linke Schulter zurück, ein geringschätzendes Lächeln auf seinen Lippen.

„Was tust du hier?“, fragte Sakura und folgte seinem Blick über die weite Ebene.

Die roten Felsen wurden durch kurzes saftiges Gras abgelöst. Der Wind verwehte ihre schulterlangen rosa Haare und vermischten sie mit Sasukes schwarzem langem Haar.

Sie sah zu wie zwei ihrer Haarsträhnen sich ineinander verflochten.

Schade, dass es im wirklichen Leben niemals so verlaufen würde, dachte Sakura.

„Ich warte auf dich.“, bedeutete Sasuke ohne sie jedoch anzusehen.

Sakura sah ihn an, Gänsehaut überzog ihren Körper. „Warum?“, erkundigte sich und versuchte in seinem Gesicht zu lesen.

Sasukes dunkle Augen verrieten nichts von seinen Empfindungen. „Komm.“, sagte er und nahm ihre Hand in seine. Seine Haut war kalt, sein Griff fest und Sakura konnte seinen Herzschlag an ihrem Handgelenk spüren.

Sie schritten nebeneinander her, ihre Hand in seiner und vielleicht würden sie sich einmal gleichberechtigt und ohne Vorurteile gegenüberstehen.

Vielleicht, irgendwann.

Sie verließen das Plateau und Sakura sah weit vorne wieder diesen grellen Lichtschimmer.

Sasuke führte sie unaufhaltsam darauf zu und als sie ihn anblickte, hoffnungsvoll und ängstlich zugleich, drückte er ihre Hand ganz sanft und plötzlich wusste Sakura, dass alles gut werden würde.

Sie musste vertrauen.
 


 


 

Sasuke Uchiha war nicht im Haus als Sakura Haruno aufwachte.

Als er abends die Hauptstraße des Dorfes entlangging, konnte er vor dem Haus eine Menschentraube vernehmen, die aufgeregt durcheinanderredete.

Als er näherkam lief ihm ein kleiner Junge entgegen, den er als Ayate identifizierte.

Seine Mutter folgte ihm.

Bevor er auch nur ein Wort sagen konnte, quasselte der Kleine aufgeregt auf ihn ein.

„Weißt du waaas Sasuke? Sie ist aufgewacht! Sie ist wach! Komm mit!“

Der kleine Junge nahm ihn an der Hand und zog ihn mit sich fort. Sasuke staunte, er hatte wirklich Kraft. Er schob die Menschen beiseite und setzte dazu rücksichtslos die Ellbogen ein.

Die alten Frauen zeterten beleidigt als die beiden sich durch die Menschen drängten und beinahe über die Türschwelle fielen.

Sie schlossen die Tür hinter ihnen und stolperten über die plötzliche Stille im Raum.

Die Zwei drehten sich um und starrten Mizumi und Sakura, Sakura!, in die Augen.

„Du bist wach.“, stellte Sasuke fest, nachdem er den ersten Schockmoment überwunden hatte.

„Ja“, flüsterte sie heiser. Sie sah in diesem Zustand nicht schön aus, aber Ayate schien das nicht viel auszumachen. Er stolperte auf Sakura zu und strahlte sie an, ehe er auf das Bett krabbelte und sich neben ihr niederließ. Sakura beoabachtete ihn voller Neugierde und man sah ihr an, dass sie nicht wusste, was sie davon halten sollte.

Die Mutter stand an der Tür, die Hände über ihrem Herzen wie zum Gebet gefaltet und betrachtete ihren Jungen voller Stolz und mit rosa Herzen in den Augen.

Mizumi stand an Sakuras Bett und strich ihm nachsichtig durch die Haare.

„Ich habe ihr gerade eine Kurzfassung von dem gegeben was passiert ist. Und nun meine Herrschaften-,“sie sah dabei speziell Sasuke und Ayate an, „-würde ich gerne die Patientin untersuchen.“

Sasuke zeigte keinerlei Regung, aber Ayate maulte beleidigt.

Sie verließen den Raum, aber anstatt durch die Menschenmenge nach draußen zu verschwinden schlüpften sie ins Badezimmer.

Ayate presste ein Ohr an die Badezimmertür um die Frauen zu belauschen.

Sasuke schrak auf, als er ein Klopfen vernahm und der Junge laut aufschrie und sich ein Ohr hielt.

Der Uchiha konnte sich ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen, wusste er doch, dass seine Tante heftig gegen die Tür geklopft hatte um ihn am Lauschen zu hindern.

Er saß genervt auf der Badewanne, die Hände gelangweilt auf die Knie gestützt.

Der Junge versuchte mit ihm zu reden, aber er ignorierte ihn geflissentlich.

Einige Zeit später rief Mizumi ihnen durch die Tür zu, dass sie nun wieder rauskommen dürften, die Untersuchung sei abgeschlossen. Ayate schmollte und öffnete die Tür und stürmte anschließend zu seiner Mutter, die ihn nach draußen schob. Mizumi folgte ihnen wortlos.
 


 

Sie schwiegen lange und betrachteten sich. Keiner von ihnen sprach ein Wort.

Schließlich öffnete Sakura den Mund um etwas zu sagen, aber kein Laut entkam ihren Lippen.

Die Rosahaarig mit den zerzausten Haaren stand auf und ging schwankend auf ihn zu, während Sasuke einen Schritt zurückwich.

„Sasuke.“.

Wie ein Windhauch wurde sein Name zu ihm getragen, leise und voller Emotion.

Sie stand schließlich vor ihm, zitternd und nur in ein dünnes Hemd gekleidet. Zaghaft streckte sie ihre Hand aus und führte sie langsam an sein Gesicht.

Wenige Millimeter bevor ihre Hand sein Gesicht berühren konnte, packte er ihre Hand und drückte sie nach unten. „Was soll das?“, seine Stimme klang kalt und mechanisch. Seine, Itachis, Augen brannten sich in ihre.

Sie sagte leise:“Ich habe von dir geträumt.“

„Sakura.“

„Du siehst blass aus.“, sagte sie plötzlich und legte eine Hand auf seine Stirn um seine Temperatur zu messen.

„Sieben Tage sind eine lange Zeit. Und ich kann mir vorstellen, du hast Mizumi nichts von deinen ´Beschwerden´erzählt.“

Sasuke Uchiha nahm erneut ihre Hände und sah sie fassungslos an.

Sie erwachte gerade erst aus einem mehrtägigen Koma und dachte wieder nur an ihn?

„Wieviel weißt du?“

„Das Meiste.“, antwortete sie.
 

Er seufzte und bugsierte sie zurück aufs Bett, wühlte im Schrank nach einem Badetuch und richtigen Anziehsachen für seine ehemalige Teamkameradin.

Sasuke drückte ihr diese Dinge in die Hand und schickte sie ins angrenzende Badezimmer um eine heiße Dusche zu nehmen, bevor sie von hier verschwinden würden.

Als Sakura zurück kam, waberte heißer Dampf um ihren Körper als sie das Bad verließ.

Ihre rosa Haare hingen ihr feucht ins Gesicht und ihre ehemals blasse Haut schimmerte rosig.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren oder sich nur umzudrehen verließ er das Haus und bahnte sich einen Weg durch die sich langsam zerstreuende Menschentraube. Sakura folgte ihm und holte ihn mit ein paar schnellen Schritten ein bis sie auf gleicher Höhe waren.

Sie war noch schwach auf den Beinen, ihre Muskeln mussten sich erst noch an diese Belastung neu gewöhnen.

Als sie stolperte und zu fallen drohte, reagierte Sasuke blitzschnell und half ihr das Gleichgewicht zu bewahren.

Sakura sah ihn an, in ihren Augen Dankbarkeit und Liebe für den Akatsuki, der bereits begann etwas anderes als Rache und Hass zu empfinden.

Und so schritten sie die Straße entlang, ihre Finger berührten sich beinahe.

Sakura widerstand dem Drang seine Haut zu berühren, er würde die Mauer um ihn herum, die er unbemerkt langsam selbst einriss, sofort wieder hochziehen.

Sasuke Uchiha wusste es selbst noch nicht, aber dies war der Moment indem er erstmals anfing Sakura kennenzulernen.
 

Als sie den Dorfrand erreichten, erwarteten sie bereits eine Handvoll Dorfbewohner, darunter Mizumi und der kleine Junge.

„Ihr wollt schon gehen?“, fragte er enttäuscht und blickte sie mit seinem Schmollmund an.

Sakura warf einen Seitenblick zu Sasuke, dessen Gesicht keinerlei Regung zeigte, und ein schmales Lächeln erschien auf ihrem Gesicht:“Ja. Und danke vielmals Mizumi.“

Mizumi tat ihren Dank mit einer einfachen Handbewegung ab und drehte sich halb um.

Jetzt kam ein weiterer Mann zum Vorschein. Sasuke erkannte ihn sofort als Sakuras Angreifer und ein gefährliches Knurren kam aus den Tiefen seiner Kehle.

Furcht zeichnete das Gesicht des ehemaligen Anführers und er trat nach vorne und verbeugte sich tief vor der Kunoichi und betete hastig eine Entschuldigung.

Mizumi sagte:“Das ist Utane. Bitte vergebt ihm. Er handelt erst bevor er denkt und bringt sich dadurch in ernste Schwierigkeiten.“

Der dunkelhaarige Mann mit der auffälligen Narbe im Gesicht verbeugte sich ein weiteres Mal, Röte kroch über seinen Hals hinauf.

Beide fragten sich gleichzeitig, wer in diesem Dorf die Rolle des Oberhauptes wirklich übernahm.

Nach allem was sie gesehen hatten wohl eher die Iryonin.

Sie verließen das Dorf und bogen dann scharf nach rechts. Der Wald war dicht und wenig Sonne drang bis auf den Boden. Dort, hinter den Stämmen versteckt, schmiegte sich ein niedriges Haus in die Umgebung.

Ayate öffnete die Tür und ließ sie alle eintreten.

Das was sie sahen ließ sie vor Staunen innehalten. Das war also das Geheimnis des Dorfes Takumi no Sato.

Auf jedem freien Zentimeter Fläche stapelten sich die verschiedensten Waffen, von vielen ging ein befremdendes Leuchten aus.

„Wow.“, flüsterte Sakura und trat näher. „Wieso zeigt ihr uns das?“

Utane ergriff das Wort:“Als Waffenstillstand.

Wir sind lange genug mit den fünf Großmächten und Akatsuki im Krieg gewesen. Das Dorf will endlich in Frieden leben.“

„Wer sagt euch, dass wir nicht zurückkommen und euch alle töten?“, ergriff nun Sasuke das Wort und blickte sie alle mit seinem Sharingan einem nach dem Anderen an.

Mizumi starrte ihn an und sagte.“ :“Das werdet ihr nicht.“ Allerdings klang eher wie eine Frage als eine Feststellung.

Selbst Sakura blickte ihn erwartungsvoll an, allerdings wusste Sasuke sehr genau, dass sie es niemals zulassen würde.

Seine Sharingan erloschen.

Seit wann nahm er Rücksicht auf andere? Und warum hatte er SIE nicht schon längst beseitigt?

Was war so anders an ihr?

Vor noch nicht allzulanger Zeit hätte er sie mit seinem Chidori erledigt, wenn Kakashi und Naruto nicht dazwischengefunkt hätten.

Er konnte sehen wie sie alle scheinbar unbemerkt tief durchatmeten.

Die Rosahaarige lächelte leicht und machte den ersten Schritt auf die vielen Schätze zu.

Ihre Fingerspitzen glitten durch die Waffen hindurch. „Oh.“

„Es ist ein Hologramm unseres Waffenlagers. Niemals würden wir sie an einem ungeschützten Ort wie diesen aufbewahren.

Jede Waffe hat eine bestimmte Fähigkeit oder unterstützt die Fähigkeiten des Besitzers.

Wir sind Spezialisten darin die richtige Waffe für einen Ninja zu finden.“

Stolz schwang unverkennbar in seiner Stimme mit.

Sie beide zogen die Augenbrauen abwartend in die Höhe.

„Ich habe gesehen wie du Blitzjutsus anwendest und da du ein Uchiha bist beherrscht du die Feuerjutsus ebenso. Hier.“

Utane zeigte auf ein an der Wand befestigtes Schwert.

Die Klinge wies eine leichte Krümmung auf, ähnlich wie die Sichel eines Mondes.

Eine Spirale aus rot und grellweiß leuchtendem Licht bewegte sich schnell von der Klinge bis zum Heft und zurück.

Es war wunderschön.

„Es ist perfekt.“, flüsterte Sakura und trat näher. Sie verfolgte mit den Augen die Bewegungen des Lichtes und musste feststellen, dass es eine hypnotisierende Wirkung auf sie ausübte.

„Das werden wir erst sehen.“, stellte der Uchiha fest, seine Stimme kühl und undurchschaubar.

Sakura verdrehte die Augen, was der kleine Ayate durchaus bemerkte und fing an zu kichern.

Sasuke brachte ihn mit seinem Blick zum Schweigen.
 

Diesmal übernahm Mizumi das Wort und sagte an Sakura gewandt:“Hier, Sakura. Sieh dir das an!“

Die Iryonin deutete auf ein reich verziertes Chakra To am anderen Ende der Waffenkammer.

Die Waffe wurde eigentlich dafür benutzt die Chakrafäden der Puppenspieler durchtrennen zu können, aber man konnte es auch als Kurzschwert benutzen.

Auch von dieser hier ging ein seltsames Licht aus, allerdings glich es eher dem frühen Morgennebel. Dicht und nicht einsehbar.

Sie konnte erkennen, dass auf der Klinge einige unbekannte Zeichen eingraviert waren.

Mizumi hatte ihren Blick bemerkt und bevor sie überhaupt die Frage stellen konnte, so kam sie ihr zuvor:“Utane und einige andere des Dorfes haben dieses Chakra To speziell für uns Medic-Nins entwickelt. Es leitet das Chakra besonders gut und bei Berührung mit einem Feind saugt es sein Chakra zusätzlich auf.

Man kann es selbst für einfache Operationen verwenden.“

Sakuras Augen wurden groß. „Oh!“.

„Wir nehmen sie.“, erklärte Sasuke sich einverstanden und verließ die Waffenkammer ohne sie noch eines weiteren Blickes zu würdigen.

Nun, jetzt da er hatte was er wollte, würden sie so schnell wie möglich verschwinden.

Mit einem deutlichen „Hai.“ verschwand einer ihrer stillen Begleiter in einer Rauchwolke und erschien Sekunden später mit besagten Waffen.

Sie steckten beide in tiefschwarzen Scheiden mit einem langen Tragegurt.

Sakura bedankte sich artig und verbeugte sich.

Sie wusste, dass würde der Abschied sein. Takumi no Sato würde nicht länger ihr Feind sein, aber es war auch kein Verbündeter für Konoha.

Alles was sie wollten war Frieden. Danach sehnte Sakura sich auch.

Mit einer Umarmung verabschiedete sie sich von Mizumi und Ayate und mit einem festen Händedruck und dutzend weiteren Entschuldigungen von Utane.

Die Beiden blickten nicht zurück.



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Kommentare zu dieser Fanfic (18)
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Von: abgemeldet
2012-01-31T21:12:28+00:00 31.01.2012 22:12
WEITERSCHREIBEN, WEITERSCHREIBEN, WEITERSCHREIBEN!!!!! :)
Ich finde deine FF einfach klasse!!!
Richtig toll formuliert und geschrieben ;)
freu mich schon auf das nächste Kappi!!!!!!!!!!!!

Von: abgemeldet
2012-01-31T21:10:21+00:00 31.01.2012 22:10
schöööön etwas zu viel geschrieben aber supper kapi

Von:  SxSHime96
2012-01-31T21:00:33+00:00 31.01.2012 22:00
Klasses kapi (:
Bin gespannt wie es weitergeht :D
Sasuke lässt ja langsam schon seine Mauer fallen :)
Von: abgemeldet
2012-01-31T19:38:39+00:00 31.01.2012 20:38
ich find deine ff echt supi x3
mach scnell weiter, ja? :D

würde mich freuen <3
Von: abgemeldet
2012-01-31T19:37:54+00:00 31.01.2012 20:37
ich find deine ff echt supi x3
mach scnell weiter, ja? :D

würde mich freuen <3
Von:  Zara_x3
2012-01-31T18:37:59+00:00 31.01.2012 19:37
Einfach toll *-*
Was soll ich dazu noch sagen :D
Von:  DarkBloodyKiss
2012-01-31T18:18:54+00:00 31.01.2012 19:18
Sehr tolles Kappi ^^

glg DarkBloodyKiss ^^
Von: abgemeldet
2012-01-21T01:12:44+00:00 21.01.2012 02:12
total GEMEIN hier aufzuhören!!!!! Das ist sooooo toll und spannend!!!! schreib gaaaaanz schnell weiter!!!!! <3 <3 <3
Von: abgemeldet
2012-01-21T00:26:31+00:00 21.01.2012 01:26
das ende ist hammer und super spanend mach schnel weter...

Von:  SxSHime96
2012-01-20T22:35:22+00:00 20.01.2012 23:35
Das ist so mies :D
Immer bei den spannendsten Stelle hörst du auf :D
Kann es kaum erwarten das nächste Kapitel zu lesen

Lg _SasuSaku_


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