Russians in the House von Minerva_Noctua (You and Me) ================================================================================ Kapitel 5: Lovers and Friends ----------------------------- Der Titel ist an das Lied der Bee Gees angelehnt und nicht an das von Usher. Enjoy reading! „Jetzt reicht es“, erklärte Ivan seinen Mitbewohnern. „Was ist denn schon wieder?“ Yuriy fühlte sich ziemlich verarscht. Erst haben seine Teamkollegen ihn und Kai in die Küche zitiert und nun sah es so aus, als müssten sie sich hier eine Predigt anhören. Und er hatte nicht einmal den Dunst einer Ahnung, warum. „Ihr seid schon wieder“, blaffte der Jüngste von ihnen ungewohnt respektlos zurück. Kai verschränkte wütend die Arme vor der Brust: „Passt es euch jetzt plötzlich doch nicht mehr, dass wir zusammen sind?“ Überrascht sah Yuriy zu ihm, dann zu seinen Freunden, die alle gleich ernst dreinblickten: „Echt? Das ist es?“ „Nein“, begann Boris zu erklären, „Es hat nichts mit euerer Beziehung zu tun.“ „Zumindest nicht direkt“, unterbrach Sergej, der sich einen mahnenden Blick seitens des Lilahaarigen einfing. „Bevor ihr zusammen ward, war das Leben in der WG etwas, nun ja, ausgeglichener“, fuhr er fort, wurde dann jedoch erneut unterbrochen, diesmal von Yuriy. „Es war also ausgeglichener als Kai und ich noch viel öfter gestritten haben als jetzt?“ Boris musste leicht grinsen: „Ja. Ihr zwei seid sehr dominant, autoritär und habt hier im Grunde das Sagen.“ Als er die missbilligenden Blicke von Sergej und Ivan sah, fauchte er: „Was denn? Ist halt so!“ Daraufhin gaben sie ein Murren von sich. Sie wussten ja, dass sie um eine gewisse Rangordnung im Zusammenleben nicht herum gekommen waren. Kai und Yuriy sahen Boris mit hochgezogenen Augenbrauen an. Eine Aufforderung zum Punkt zu kommen und ein weiterer Beweis für ihre Wirkung auf ihn. „Ihr beide seid untereinander gleichrangig, daher auch die ständige Streiterei in der Vergangenheit, das Kräftemessen. Ihr ward schlicht mehr mit euch beschäftigt.“ „Oh, haben wir jetzt mehr Zeit euch auf die täglichen Spielregeln des Zusammenwohnens aufmerksam zu machen?“, fiel Kai ihm spöttisch ins Wort. Boris hakte prompt ein: „Ja und Nein. Ja, weil ihr jetzt mehr Energie für uns übrig habt und nein, weil es viel komplizierter ist als bloßes „auf die Spielregeln pochen“ ist.“ Yuriy und Kai sahen sich kurz fragend an. Sie verstanden es wirklich nicht, hatten nichts gemerkt. Kein Wunder, dass die ganzen Andeutungen von ihnen ins Leere gelaufen waren. Wenn das Kind keinen Arsch hatte, konnte man es nicht verhauen. „Ihr bestimmt die ganze Zeit über uns“, schaltete sich Sergej ein, dem dieser Umstand auch bewusst geworden zu sein schien, „Wenn Ivans Freunde länger da sind, fühlt sich zwangsläufig einer von euch gestört. Katherinas häufige Anwesenheit prangert ihr an. Wenn Boris vergisst einzukaufen, oder Staub zu saugen oder zu laut Musik hört, wird er sofort von Kai zur Pflaume gemacht und du springst sofort darauf an und machst mit.“ „Wenn ich etwas vergesse, hab ich auch Stress mit Kai“, verteidigte sich Yuriy. Der Halbrusse war der Einzige von ihnen, der zuverlässig die anfallenden Arbeiten in der WG erledigte. Warum auch immer. „Und Katherina wohnt fast hier und versperrt regelmäßig das Bad – am liebsten am Morgen“, meinte Kai nüchtern, „Außerdem sind Ivans Freunde wirklich extrem lebhaft. Für so viele Leute ist auf Dauer nicht genug Platz in diesem Appartement.“ „Das stimmt“, sinnierte Ivan. Boris brachte es auf den Punkt: „Ihr haltet gegen uns viel zu oft zusammen. Nochmal: wenn ihr beide streitet, dann ist es kräftemäßig ausgeglichen, aber wenn einer von uns ein Problem hat, war es schon immer schwerer uns Gehör zu verschaffen; und jetzt seid ihr dabei auch noch gleicher Meinung, weil ihr euch nicht mehr ständig gegenseitig ausbooten wollt, und macht es uns fast unmöglich uns durchzusetzen.“ „Durchsetzungsvermögen trainieren“, gab Kai trocken von sich. Das war doch einfach lachhaft. „Also habt ihr doch ein Problem damit, dass wir zusammen sind. Weil wir uns besser verstehen“, resümierte Yuriy, „Aber ich - und ich denke Kai auch – wollte nie ungerecht zu euch sein. Wir haben doch wie immer über alles geredet.“ Oder auch nicht. Wie immer halt. Boris schüttelte mit dem Kopf: „Es sind meistens Kleinigkeiten. Und es ist eigentlich auch ganz natürlich, dass ihr zusammen haltet.“ „Die Wohnung ist wohl tatsächlich zu klein für unsere Leben geworden“, schloss Sergej. „Dann zieh halt mit Katherina zusammen“, knurrte Yuriy verständnislos. „Katherina wohnt in einem Studentenwohnheim und keiner von uns kann sich eine Wohnung leisten“, kam es postwendend zurückgeknurrt. „Dann kannst du dir halt nicht in der Stadtmitte eine Wohnung mieten und musst weiter raus ziehen“, herrschte Yuriy den Blonden an. Sie waren alle nicht im Entferntesten so reich wie Kai, aber für den Alltag reichte es problemlos. Dann musste er halt sparen, wie andere Menschen auch, und konnte nicht ständig Geld für teures Essen und Elektronikkram rausschmeißen. „Warum soll ausgerechnet ich ausziehen?“, fauchte Sergej. Er sah nicht ein wegzuziehen, viel eher wollte er, dass Yuriy und Kai auszogen. Aber das konnte er unmöglich laut aussprechen. Allein schon, weil Kai die Wohnung gehörte. „Und was schlagt ihr als Lösung vor?“, stellte Kai ruhig in den Raum. Ihre Mitbewohner schwiegen nachdenklich. „Ihr könntet einfach versuchen, etwas toleranter zu sein und nicht ständig gemeinsam auf uns loszugehen.“ „Toleranter?“ Yuriy klang sarkastisch, doch bevor er sich weiter ärgern konnte, spürte er Kais Hand, die unterm Tisch nach seiner Griff: ein Besänftigungsversuch. Er ließ es sich gefallen. „Na gut.“ Damit stand Yuriy auf und verließ die Küche. Kai sah ihm kurz nach, ehe er erneut seine Mitbewohner fixierte, welche sich dabei nicht sonderlich wohl fühlten. „Es muss doch zu schaffen sein, dass wir unkompliziert und friedlich zusammen leben“, versuchte Boris noch einmal abschließend klarzustellen. „Bestimmt.“ Mit diesem Wort stand Kai ebenfalls vom Küchenstuhl auf und ging hinaus. „Ich komme mir vollkommen bescheuert vor“, jammerte Sergej eine Stunde später. „Zu fünft ist es halt schwierig in einem Appartement. Ein Haus wäre für so viele Bewohner besser geeignet.“ Katherina strich durch das blonde Haar ihres Freundes, der den Kopf auf ihrem Schoß gebettet hatte. Wie so oft saßen sie gemeinsam in Sergejs Zimmer. „Klar, aber wir rücken uns schon fast unser ganzes Leben lang auf die Pelle und es hat immer irgendwie funktioniert. Und jetzt stehen wir uns alle plötzlich im Weg.“ Katherina lächelte mild: „Ihr seid eben nicht mehr nur ein Team mit gemeinsamen – früher sportlichem – Ziel. Ihr entwickelt alle ein eigenes, unabhängiges Leben. Und dafür ist es hier einfach zu eng.“ Sergej fand das zwar einleuchtend, aber es machte für keinen von ihnen Sinn auszuziehen. Nur bei ihm, Kai und Yuriy wäre es unter Umständen eine Überlegung wert. Aber Kai konnte man schlecht aus seiner eigenen Wohnung komplimentieren, das lief eher andersherum. Und Yuriy würde seinen Liebhaber hier sicherlich nicht allein zurücklassen. Für ihn selber wäre es angenehm woanders zu wohnen – mit Katherina. Aber sie konnte nicht einfach so aus dem Studentenwohnheim raus. Ihre Eltern hatten viel auf sich genommen, um ihr Studium zu finanzieren. Sergej sah es auch nicht ein, ein halbes Vermögen für Miete rauszupfeffern. Er sparte schließlich seit vielen Jahren für ein Haus und diese Reserven müsste er dann anzapfen. Für was? „Grüble nicht so viel. Das regelt sich schon alles“, hauchte Katherina ihm gegen die Stirn, ehe sie einen sanften Kuss darauf absetzte. Ein Lächeln huschte über Sergejs Lippen. Seine Freundin war sachlich und nüchtern, aber auch sehr optimistisch. Ein guter Ausgleich für ihn, der alles schwarz sah und nicht glaubte, dass etwas ohne Tun geschah. Hin und wieder wurde jedoch alles von selbst wieder gut und das brachte sie ihm bei. Forsch zog er sie zu sich und verschloss ihre Lippen zu einem tiefen Kuss, der willig erwidert wurde. Nachdenklich lag Kai in seinem Zimmer. Obwohl es weit nach Mitternacht war, erfüllte seine Nachtischlampe den Raum mit einem warmen Lichtschimmer. Er wollte sie nicht ausschalten. Er genoss die unaufdringliche Helligkeit. Sie gab ihm eine gewisse Zuversicht. Eine ungewöhnliche Empfindung, war es sonst doch die Dunkelheit, die ihm Sicherheit und Schutz gab. Schritte im Flur ließen ihn aufmerken. Da schien sich jemand ins Bad zu schleppen. Er konnte nicht genau identifizieren, wer es war. Entweder Boris oder Yuriy, da ihre Zimmer oberhalb des seinen lagen. Yuriy hatte den ganzen Abend über wieder gelernt und morgen beziehungsweise heute Vormittag ein wichtiges Seminar, in dem er einen Vortrag halten musste. Kai war diese „Pause“ voneinander ganz recht gewesen. Er selbst hatte sein Studium in letzter Zeit etwas schleifen lassen und musste ziemlich viel nachlernen. Die Schritte ertönten erneut im Flur. Kai lauschte aufmerksam und bemerkte, dass sie vor seinem Zimmer innehielten. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, als er das leise Klopfen hörte, ehe die Klinke zögerlich heruntergedrückt wurde. Ein roter Haarschopf lugte neugierig hinein: „Du bist noch wach?“ „Ich kann nicht schlafen.“ Kai setzte sich im Bett auf und betrachtete Yuriy, der nun vollends eintrat und auf ihn zuging. „Vielleicht hilft es, wenn du das Licht ausschaltest“, meinte er mit amüsiertem Unterton. Ohne Erwiderung ließ sich Kai wieder auf das Bett zurückfallen und starrte wieder an die Decke. Er wollte gerne mit Yuriy über seine Gedanken sprechen, aber er wusste nicht, ob diese Uhrzeit so geeignet dafür war, wo sein Freund in einigen Stunden in der Uni stehen und gut rüberkommen musste. „Was denkst du“, fragte der auch sogleich mit zusammengezogenen Augenbrauen und legte sich neben ihn aufs Bett, drehte sich auf die Seite, um ihn ansehen zu können. Kai drehte seinen Kopf und sah in die eisblauen Augen, die ihn forschend betrachteten: „Ich denke über das nach, was die anderen gesagt haben.“ Yuriy schnaubte und setzte sich auf: „Ach, komm. Sie verhalten sich albern.“ „Aber es stimmt, wir haben hier zu wenig Platz.“ Kai betrachtete Yuriys Gesicht, welches schräg über ihm auf ihn herabblickte. „Eine 7-Zimmer-Wohnung muss reichen“, murrte Yuriy, der fand, dass sich ihre Mitbewohner eben arrangieren mussten, wenn sie nicht in der Lage waren sich durchzusetzen. Kai und er waren schließlich keine wilden Tiere, die jeden anfielen, der sich mal beschwerte. „Ich denke, es wäre besser auszuziehen.“ Kai musterte bei seinen Worten eingehend die eisblauen Augen Yuriys, die kurz irritiert dreinblickten. „Wie? Du willst ausziehen? Und ich?“ „Du kommst mit mir.“ „Was? Aber...“, Yuriys Gedanken überschlugen sich, „das... Du willst dich aus deiner eigenen Wohnung vergraulen lassen und eine andere kaufen?“ Kai fühlte sich beleidigt, ob des fassungslosen Ausdrucks Yuriys, der ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. Kai setzte sich auf: „Wir wohnen bereits zusammen, also tu nicht so, als hätte ich dir gerade einen Antrag gemacht.“ Yuriy nahm sich zusammen: „Ja, schon, aber ist das nicht etwas auffällig, wenn wir nur zu Zweit wohnen und hier als einzige ausziehen?“ Kais Brauen zogen sich zusammen und er konnte einen gewissen bitteren Unterton nicht verhindern: „Keiner würde sich etwas dabei denken. Die meisten Studenten wohnen in Zweier- oder Dreier-WGs. Und gerade bei uns Sportlern ist das völlig gewöhnlich.“ Yuriy bemerkte, dass er sich in die Nesseln gesetzt hatte, versuchte es anders: „Gut, stimmt. Aber ich sehe es nicht ein, dass du dich wegen den anderen aus deiner eigenen Wohnung ekeln lässt.“ „Ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt“, gab Kai trocken zu und fixierte ihn, als wartete er darauf, dass er etwas Falsches sagte. „Wie du sagtest, wir leben bereits zusammen, warum also woanders zusammen leben“, versuchte es Yuriy ruhig mit bemüht einleuchtender Stimme. Kai schien sich leicht zu entspannen, wenigstens funkelten seine rubinroten Augen nicht mehr aggressiv: „Wenn ich zu Hause bin, möchte ich tun können, was ich will und das geht nicht mit den anderen und ihrem ständigen Besuch.“ Dann lächelte der Graublauhaarige verführerisch und beugte sich herüber, um ihm ins Ohr zu hauchen: „Stell dir vor, was wir alles tun könnten, ohne uns Gedanken darum machen zu müssen, ob sich jemand gestört fühlt.“ Ein Schauder jagte Yuriys Rücken hinab, als sich diverse Fantasien in seinem Kopf abspielten. Als Kai ihm dann auch noch neckisch ins Ohrläppchen biss, erschauderte er endgültig sichtlich und ein Kribbeln durchflutete seinen Bauch abwärts. Kai bemerkte es triumphierend und ließ seine Finger unter Yuriys Shirt wandern, wo sie seine Taille auf und ab streichelten, während er mit seiner Zunge den empfindlichen Hals herab fuhr. Bevor sich sein Verstand völlig in diesen berauschenden Empfindungen verlor, die sich in ihm aufbauten und Yuriy zu überrollen drohten, drückte er Kai sanft, aber unnachgiebig von sich. Die roten Augen betrachteten ihn zwar durchaus analytisch, doch trotzdem hatte sich ein unterschwelliges Feuer ihrer bemächtigt. Kai wollte ihn. Wollte ihn wirklich. Nicht nur in körperlicher Hinsicht. Er wollte ihn immer und überall bei sich haben. Ein Gefühl, das Yuriy ebenfalls empfand, die meiste Zeit jedoch zurück schob. Vielleicht, dachte er, wäre das wenigstens in einer eigenen Wohnung nicht mehr nötig. Ein großer Vorteil. Ein diebischer Glanz stahl sich in die blauen Augen: „Liebst du mich denn?“ Überrascht sah Kai ihn an: „Wieso fragst du?“ „Na, wenn du mich nicht liebst, sehe ich mich nicht dazu genötigt auf nervenaufreibende Wohnungssuche zu gehen, geschweige denn dieses ganze Umzugschaos durchzustehen.“ Bewusst spielte Yuriy auf Kais Worte vor einem ¾ Jahr in der Silvesternacht im NC an. Der schien sich daran zu erinnern und hob milde empört eine Augenbraue an, ehe er herausfordernd grinste: „Und was tust du, wenn ich dich liebe?“ „Dann“, Yuriy zögerte, „werde ich mit dir zusammenziehen.“ Er hatte nicht mit so einer Frage gerechnet, eher geglaubt, dass Kai wieder versuchte ihm die „Ich-liebe-dich-Karte“ zuzuschieben. Ungläubig spürte er, wie sein Herz anfing zu rasen: „Und? Liebst du mich?“ Kai blickte ihn mit seinen rubinfarbenen Augen intensiv und lauernd an: „Was glaubst du?“ Die raue Stimme ließ Yuriy erneut erschaudern: „Ich denke du bist vollkommen verrückt nach mir.“ Seine Stimme klang sachlich-nüchtern, beinahe überheblich, genauso wie er es wollte. Auf Kais Lippen bildete sich jedoch nur ein laszives Lächeln und als Yuriy ein bekanntes Funkeln in den feurigen Augen entdeckte, erschauderte er erneut wie ein überhitzter Teenie. Schneller als er gucken konnte, spürte er auch schon wie Kai ihn an den Schultern herunterdrückte und sich auf ihn legte: „Oh ja, verrückt bin ich nach dir.“ Gierig verschloss Kai seine Lippen und freche Finger wanderten über seine Seiten, schoben dabei sein T-Shirt nach oben. Nach Luft schnappend, versuchte sich Yuriy von den Besitz ergreifenden Lippen zu lösen, was ihm kurz gelang: „Das meinte ich jetzt nicht, sondern insgesamt, auch geistig und so.“ „Hmm, ja, geistig und so“, lachte Kai leise und drängte sich aufreizend gegen ihn, während er seinen Hals mit feuchten Küssen überschüttete und sich hin und wieder festsaugte, was Yuriy aufkeuchen ließ. Er hatte gar keine Zeit sich mit Kais leicht spöttelnder Antwort auseinanderzusetzen. Geschickt zog Kai ihm das Shirt aus und als er die forschen Finger am Bund seiner Boxershorts spürte, seufzte er ungewollt willig: „Ich kann nicht. Ich muss doch früh raus.“ „Schon mal was von ’nem Quickie gehört“, raunte Kai lüstern und fasste nachdrücklich in Yuriys Schritt, was ihn Sterne sehen ließ, so angeheizt war er. Nicht mehr fähig ihr Intermezzo jetzt noch zu unterbrechen, erwiderte Yuriy den nächsten Kuss leidenschaftlich und ließ sich von seinen aufgewühlten Gefühlen einfach überschwemmen. Er spürte wie Kai ihn vollends auszog und bekam nur am Rande mit, wie er sich auch seiner Kleidung entledigte. Voller Vorfreude keuchte Yuriy schließlich auf, als er den nackten Körper schwer auf seinem spürte, filigrane Finger, die ihn in den Wahnsinn zu treiben wussten. Er bemerkte kaum, wie er sich auf Kais Andeutung hin hinkniete. Er spürte nur noch den verschwitzten Körper hinter sich, der sich heiß gegen ihn drängte. Die starken Arme, die seine Taille und Brust umschlangen, ihn festhielten, um nicht nach vorn zu kippen. Den leidenschaftlichen Mund, der sich mit seinem zu zahlreichen feucht-intensiven Küssen verband, während sie sich immer weiter aufschaukelten. Nach Luft ringend stöhnten und keuchten sie in ihrer innigen Umarmung hemmungslos, bis Yuriy es nicht mehr aushielt. Eingenommen von der Heftigkeit seiner Erlösung spürte er kurz darauf das erlösende Pulsieren von Kai, als auch er laut stöhnend kam und ihn dabei noch fester an sich presste. Schwer atmend lagen sie sich danach in den Armen. Langsam beruhigte sich Yuriys Puls wieder, aber an Schlaf war gar nicht mehr zu denken. Viel zu aufgewühlt und von Endorphinen durchströmt, fand sein Geist keine Ruhe. Daher lachte er auch auf, als Kai ironischerweise meinte: „Du musst schlafen, sonst bist du bei deinem Vortrag nicht fit.“ „Ach, jetzt auf einmal so besorgt? Vorhin wolltest du nicht auf mich hören.“ Kai lag in seinen Armen, den Kopf unterhalb des seinen gebettet. Yuriy spürte so, wie Kais Lippen sich zu einem Lächeln verzogen: „Mach einfach die Augen zu und entspann dich.“ Nicht wissend, was Kai nun schon wieder vorhatte, ließ er sich dennoch fallen und spürte umgehend zärtliche Finger über seinen Körper streicheln. Sein Freund fuhr sanft über seinen verschwitzten Rücken, malte hauchzarte Kreise und wanderte langsam zu seinem Hals, hinauf in sein Haar. Seufzend vergrub Yuriy seine Nase in dem graublauen Schopf und dämmerte ob der sanften Behandlung tatsächlich allmählich weg. „Mensch, Leute! Wir haben ja dicke Wände, aber nicht so dicke!“ Echauffiert betrat Boris die Küche und blickte vorwurfsvoll in die Runde, bedachte Yuriy und Kai dabei mit einem extrem genervten Blick. „Die Wände sind nicht sonderlich dick“, grummelte Sergej leise. „Allerdings“, bestätigte Ivan, dessen Zimmer zwischen dem von Sergej und der Küche lag. „Keine Sorge, bald wirst du nichts mehr von uns hören“, verlautbarte Yuriy, der sich sein Frühstück eingepackt hatte und nun unbeteiligt durch den Raum schritt. „Erzähl du es ihnen, ich muss los.“ Mit diesen Worten ging Yuriy am Küchentisch vorbei, nicht ohne Kai noch einmal anzulächeln und ihm einen Blick zuzuwerfen, den die anderen nicht einordnen konnten. „Wie jetzt?“, entkam es Ivan und sah zu dem Graublauhaarigen, der ruhig an seiner Tasse nippte. Obwohl drei Augenpaare ihn durchlöcherten, ließ Kai sich mit der Antwort Zeit. „Hallo? Jemand zu Hause? Oder ist dir in der Nacht das Hirn flöten gegangen“, knurrte Boris ungeduldig, sich wohl bewusst, dass seine Anspielungen nicht die geistreichsten waren, aber er wollte auch lediglich provozieren. Es war immer wieder erstaunlich, wie eine schwungvoll hochgezogene Augenbraue eine solche Mahnkraft entfalten konnte: „Yuriy und ich werden ausziehen.“ Als Kai in die fassungslosen Gesichter seiner Mitbewohner sah, musste er sich zusammenreißen nicht zu lachen. Bevor die Münder wieder zuklappten, führte er weiter aus: „Ihr könnt in der Wohnung bleiben und ich werde euch Nutzungsrechte eintragen lassen. Die Wohnung bleibt somit zwar mein Eigentum, aber die Nebenkosten ect. werdet ihr tragen müssen. Das sollte für euch Drei jedoch nicht sonderlich problematisch sein.“ Sergej fing sich als Erster: „Und du gehst und suchst dir eine neue Wohnung zum Kaufen – mitten in Moskau?“, fragte er zweifelnd, als sei Kai nicht ganz bei Trost. Doch der blickte den Blonden ausdruckslos an, als gäbe es nichts mehr zu sagen. „Du ziehst mit Yuriy zusammen?“ Trotz dem Bemühen um Kontrolle schwang in Boris’ Stimme Unglaube mit. Ein gefundenes Fressen für Kai, der ihn süffisant angrinste: „Was soll ich sagen? Ich bin halt überzeugend.“ „Oh, nein! Nicht diese Bilder! Nein!“, rief Boris theatralisch. Nie im Leben hätte er zugegeben, dass ihm tatsächlich diverse Vorstellungen zu den Geräuschen, die er in der Nacht gehört hatte, im Kopf herum spukten. So etwas ließ sich einfach nicht verhindern. „So hatte ich das jetzt aber nicht gemeint!“, ereiferte sich Ivan schließlich, „Ich will nicht das ihr wegzieht.“ Er fühlte sich mies wegen seines Gejammers tags zuvor. Zwar änderte sich seine Sichtweise bezüglich des Konflikts an sich nichts, aber er hatte nun den Eindruck einen Teil seiner „Familie“ vertrieben zu haben. Das war nicht sein Ziel gewesen. Kai bemerkte Ivans Gewissensbisse: „Es ist wirklich zu eng in dem Appartement geworden. Außerdem wäre es für Yuriy und mich auch angenehmer nicht ständig Rücksicht nehmen zu müssen.“ Dabei betrachteten die roten Augen Boris, der sich zunehmend unwohl fühlte. „Wollüstiges Pack!“, spaßte er jedoch weiter und sah gespielt empört zu dem Halbrussen, der ihn analytisch anschaute. „Na ja“, fuhr Sergej fort, „eigentlich ist die Idee sehr gut.“ Ivan sah Sergej beinah vorwurfsvoll an, sagte aber nichts. „Es ist bereits entschieden“, betonte Kai nochmals und verstand nicht, warum seine Mitbewohner sich nicht darüber freuten. Müde schlenderte Yuriy durch das Universitätsviertel, froh, dass der Vortrag gelungen und vor allem vorbei war. Eigentlich hatte er vor so schnell wie möglich nach Hause zu gehen und sich ins Bett zu flüchten, in dem er gut und gerne den verlorenen Schlaf der letzten zwei Wochen intensiven Arbeitens und Lernens nachholen wollte, als er ein bekanntes Gesicht in einem Café erblickte. Wie immer, wenn er sie sah, breitete sich ein verschmitztes Lächeln über seinen Lippen aus. Kurz entschlossen betrat er das teure Café und ging zu dem Tisch, an dem die Frau saß und in aller Ruhe Zeitung las. „Ist es nicht ein wenig spät, um noch Zeitung zu lesen, Frau Professorin?“ Erst jetzt bemerkte sie den jungen Mann, der vor ihr stand. Geruhsam faltete sie die Zeitung zusammen und blickte auf die Uhr: „Es ist zwei Uhr. Noch ist das Geschehen nicht zu alt, vor allem der Auslandsteil über den Westen.“ Als Svetlana Romanova ihm bedeutete sich zu setzen, kam Yuriy der Aufforderung mit einem kecken Grinsen nach: „Ich hörte von meinen Studenten, dass einer bei dir im 2. Semester zusammengeklappt ist.“ Svetlana zuckte mit den Schultern: „Manche halten die Wahrheit eben nicht aus. Der Gute musste einmal lernen, dass er selber etwas zu leisten hat im Leben und nicht nur sein Familienname.“ „Und was sagt sein Papi dazu?“ Die Romanova hatte den Sohn eines Milliardärs mit ihrer gewöhnlichen Ausfragerei während der Vorlesungen so arg in Bedrängnis gebracht, dass der hohe und anscheinend zart besaitete Sohn vor Stress und Scham kurz ohnmächtig geworden war. „Papi hat angerufen und wurde ziemlich schnell zum Lämmchen, als ich ihm erklärt habe, welche Fragen ich beantwortet haben wollte. Der gute Mann hat selber Jura studiert und wusste, wovon ich redete.“ „Entschuldigen Sie, was darf ich Ihnen bringen?“, fragte die Bedienung höflich, als sie neben dem Tisch stand und gewartet hatte bis Yuriy sie anblickte. „Dasselbe wie der Frau Professorin, bitte.“ Nachdem die Bedienung zu dem Kaffee der Professorin geschielt hatte, lächelte sie: „Gerne.“ Svetlana nippte an ihrer Tasse: „Und? Wie läuft es in der WG?“ Yuriy lehnte sich zurück: „Es ist in letzter Zeit ziemlich eng geworden, daher hat Kai beschlossen auszuziehen und ich werde mitgehen.“ „Kai gehört das Appartement, dachte ich?“, stutzte Svetlana. „Ja. Aber die anderen können nicht wegziehen und in erster Linie nerven ja die Anhänge unserer Mitbewohner. Vor allem Ivans Kumpels verstopfen regelmäßig das Wohnzimmer, sodass nur das eigene Zimmer bleibt und die sind nicht sonderlich groß – geschweige denn, dass die Wände dick genug sind, um den Lärm ohne Ohropax zu ertragen.“ „Und wisst ihr schon, wo ihr hinziehen wollt?“ „Das ist mir egal. Kai möchte möglichst etwas kaufen.“ „Immobilien sind immer eine gute Anlage“, schmunzelte Svetlana. Sie wollte zu gern wissen, wie viel Geld dieser junge Mann mit dem analytischen Blick hatte. „Warum ziehst du mit aus?“ „Weil es mir auch zu laut ist und wir uns gut verstehen.“ Yuriy sah in die sturmgrauen Augen, die ihn freundlich anfunkelten. Svetlana wusste nichts von seiner Beziehung zu Kai und er glaubte auch, dass er undurchschaubar genug war, um ihrem aufmerksamen Auge zu entkommen. „Ich kann mir vorstellen, dass eine Zweier-WG angenehmer ist. Zumindest insoweit ihr beiden Sturschädel euch arrangieren könnt“, grinste Svetlana. Yuriy zuckte mit den Schultern: „Wir werden uns schon zusammenraufen – auf unsere eigene Art und Weise. Wir haben uns von Klein auf gezankt und wieder verstanden.“ Ein Grinsen umspielte seine Lippen bei der Erinnerung, wie Kai und er sich oft geprügelt hatten, nur um danach bedauernd die Wunden des jeweils anderen zu verarzten. Sie waren schon immer temperamentvoll gewesen, konnten es aber nicht lange ohne das Wohlwollen des anderen aushalten. „Wie lange kennt ihr euch denn schon?“ „16 Jahre? Ja, das kommt hin.“ Die dünnen Augenbrauen der Professorin zogen sich elegant nach oben: „Gut. Ich denke, ihr werdet euch verstehen.“ Yuriy grinste bei dem verblüfft sarkastischen Tonfall. Manchmal juckte es ihn schon ihr zu sagen, dass er und Kai mehr waren als Freunde, allein nur, um ihre Reaktion darauf zu sehen. Er vermutete sogar, dass sie weniger ein Problem mit der Tatsache an sich als damit haben würde, dass sie es nicht bemerkt hatte. Aber er konnte es ihr nicht sagen, egal wie gut sie sich verstanden. Er würde es nie können. Er lächelte die Bedienung höflich an, als sie ihm seinen Kaffee brachte und wandte sich juristischen Themen zu, welche die Romanova genauso gern mit ihm diskutierte. Kai führte ihn durch einen kleinen Torbogen in einen schmucken Innenhof und dann eine Treppe hinauf zu einer, mit edlen Verzierungen versehenen, Holztür. Gerade wollte Yuriy den Mund aufmachen und sich über all das Teure beschweren, aber Kai würgte ihn mit einer beschwichtigenden Handbewegung ab. Er hatte ihn ermahnt erst alles anzusehen, ehe er das Appartement kommentierte. Also folgte er Kai schweigend und stand gleich in einem runden Vorzimmer; klein aber groß genug für Garderobe und Schuhe. Ein wandhoher Schrank schmiegte sich an beiden Seiten entlang, in der Mitte eine Tür. Missbilligend ging er weiter und trat in einen Licht durchfluteten Raum. Rechts nebenan war die Küche, nur abgetrennt von einer hüfthohen Wand als Raumteiler und mit Kochinsel. Daneben führte eine Tür ins Bad. Auf der linken Seite des Raumes gingen zwei Türen weg. Mit ausladenden Schritten stürmte Yuriy in den linken Raum; groß und mit zwei großen Fenstern. Dann ging er in den rechten Raum, in dem ein Dachfenster für Licht sorgte. Schwungvoll drehte er sich um und sah in amüsiert funkelnde Rubine: „Nein.“ „Wieso? Gefällt dir die Wohnung nicht?“, fragte Kai mit belustigter Stimme. „Wohnung? Das ist keine Wohnung. Das ist Wahnsinn.“ Das Ding hatte sicher mehr als 100 qm und das in einem guten Viertel mitten in Moskau. Nun grinste sein Freund: „Ich finde sie schön. Küche und Wohnzimmer haben eine adäquate Größe und hier“, dabei zeigte er auf den Raum mit Dachfenster, „können wir das Schlafzimmer einrichten und in dem anderen Zimmer haben wir beide genug Platz zum Arbeiten.“ Yuriy verschränkte die Arme vor der Brust und fragte herablassend: „Und wie viel soll der Spaß kosten?“ Er wollte die Antwort eigentlich gar nicht wissen. „Nicht so viel wie gewöhnlich.“ „Und das heißt?“, wollte er endlich ungeduldig erfahren. „Normalerweise würde sie 13, 8 Millionen Dollar kosten, aber ich würde sie für zwölf kriegen.“ Geräuschvoll atmete Yuriy aus: „Ein Schnäppchen.“ „Ach, komm schon! Sei nicht so theatralisch und ja, 1, 8 Millionen weniger sind ein Schnäppchen.“ Kai wollte dieses Appartement. Nach fast drei Monaten Suche mit Vitamin B hatte er endgültig die Schnauze voll. Noch dazu war diese Wohnung nicht nur ihr Geld wert, sondern auch geradezu perfekt. Allein schon die Lage war einmalig und nicht zu weit von Uni und WG weg. Yuriy verlagerte sein Gewicht auf den rechten Fuß, bemüht um einen sachlichen Ton: „Wer hat dir das Appartement vermittelt?“ Kai wusste, dass er nun Öl ins Feuer goss: „Der Onkel von Elena ist Immobilienmakler.“ „Echt jetzt? Da hat sich diese Frau endlich nach China abgesetzt und trotzdem nervt sie noch.“ „Ich finde es eigentlich recht praktisch.“ Yuriy schenkte ihm einen furiosen Blick. Er mochte Elena nicht sonderlich. Eigentlich mochten alle seine Mitbewohner sie nicht sonderlich. Sie war ihnen zu vorlaut und direkt, Eigenschaften die sie nur untereinander vertrugen, aber nicht von Dritten in dem Ausmaß. Zudem mochte es Yuriy nicht, wie herzlich er und Elena miteinander umgingen. Trotz aller Räson ließ sich eine gewisse Eifersucht bei ihm einfach nicht abstellen. Der rothaarige Russe war schon als kleines Kind der Meinung gewesen, dass sein bester Freund ihm ganz allein gehörte und Kai konnte damit leben. Es war und blieb in einem akzeptablen Rahmen und das meiste war ohnehin nur Getue. „Du kannst doch nicht dein ganzes Geld aus dem Fenster schmeißen“, versuchte Yuriy es jetzt mit dem altbekannten an die Vernunft appellieren. Kai seufzte: „Mir würden dann noch knapp zehn Millionen übrig bleiben, also genug. Außerdem ist die Wohnung genauso gut eine Vermögensanlage. Und du weißt, dass ich sonst sparsam bin.“ Das stimmte. Aber Yuriy wollte sich nicht ständig durchfüttern lassen und mit zwölf Millionen konnte er bei bestem Willen nicht mithalten. Unter Umständen sein ganzes Leben lang nicht. „Schau, ich finde die Wohnung wirklich schön und dir gefällt sie im Grunde auch, also lass sie uns einfach kaufen.“ Kai schritt auf ihn zu und stellte sich direkt vor ihn. Yuriy blieb zurückhaltend. Nur weil das Appartement in der Tat ein Traum war, passte ihm die Situation noch lange nicht. „Wärst du ein wenig mehr einverstanden, wenn du die Neben- und Lebenshaltungskosten übernimmst? Und die Einrichtung bezahlst?“ „Ein wenig“, brummte Yuriy widerwillig. Sanft packte Kai seine verschränkten Arme und entknotete sie, ehe er sie sich um die eigene Taille legte und mit dem Gesicht bis auf wenige Zentimeter an Yuriys herankam. „Diesmal verführst du mich nicht“, meinte der Rothaarige prompt mit angehobener Augenbraue. Ein süffisantes Grinsen legte sich über die schönen Lippen: „Also ich werde hier einziehen und es würde mich freuen, wenn du das auch tun würdest.“ „Aha, wenn die Verführungskünste auf der Strecke bleiben, kommen die Androhungen.“ „Sieh es ein, mein Lieber, dein Lover ist stinkreich“, gab Kai gekonnt eingebildet zurück, was Yuriy zum Lachen brachte: „Aber ich bin theatralisch, ja?“ Kai ließ seine Hände los und nahm wieder mehr Abstand, blickte ihn herausfordernd an. „Ein Schlafzimmer?“, fragte Yuriy lediglich. Kai nickte. „Und wenn jemand kommt?“ „Der hat außer im Bad und Wohnzimmer nichts zu suchen“, erklärte er und konnte kaum verhindern, das seine Lippen verräterisch zuckten. „Du bist ein hinterhältiger Hund“, murrte Yuriy, weil er schließlich doch nachgab. Kai lächelte mit blitzenden Augen: „Als wenn du mich nicht ständig manipulieren würdest.“ Yuriy wiegte den Kopf, dachte nach und grinste dann: „Ich bin dafür das wir uns einen Spiegel an die Decke hängen.“ Kai stöhnte auf: „Ganz sicher nicht. Außerdem haben wir ein Dachfenster.“ „Der Raum ist groß genug“, grinste der Rothaarige süffisant und genoss den leicht verstörten Ausdruck in den roten Augen. Oh ja, wenn sie schon alleine wohnten, dann wollte Yuriy auch ein paar Sachen ausprobieren, die er sich in der WG nicht getraut hatte. „Gut. Dann nehmen wir die Wohnung“, schloss Kai zufrieden und fischte sein Handy raus – mit Millionen schmiss er um sich, aber den alten Knochen von Handy ersetzte er nicht durch ein Smartphone – und wählte eine Nummer, „Ich sag dem Makler Bescheid, dass wir so schnell wie möglich einziehen wollen.“ „Ich hätte schon drauf kommen können, dass du die Wohnung durch Vitamin B bekommen hast, als du ohne Makler, aber mit Schlüssel aufgetaucht bist“, grummelte Yuriy ein letztes Mal, bevor Kai seine Aufmerksamkeit auf das Telefongespräch richtete. Er beobachtete den Halbrussen kurz beim Telefonieren, wobei der immer auf und ab lief, hochkonzentriert dreinschaute. Dann sah Yuriy sich noch einmal um und blieb schließlich am Fenster stehen. Er sah direkt in einen kleinen Park mit See und imposanten, alten Bäumen. Schöner konnte man kaum in Moskau wohnen, schoss es ihm durch den Kopf und ein Gefühl der Vorfreude breitete sich in seinem Bauch aus. _______________________________________________________________________________________________________________________ Die WG hat sich also aufgespaltet. Aber Kai und Yuriy sind ja nicht weit. Diesmal viel Gerede und ein paar kleine Hinweise; das nächste Kapitel wird ereignisreicher. Es wird übrigens ganz sicher noch 5 Kapitel geben. Vielleicht kommt noch eins dazu, aber das wird sich erst mit dem Schreiben ergeben. Wer einen Kommentar hinterlässt, bekommt wie immer einen GB-Eintrag, wenn es weiter geht^^! Bye Minerva Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)