Christmas Surprise von Yuya-chan (Spiritshipping) ================================================================================ Kapitel 1: One-Shot Adult ------------------------- Hi~ ^^ Lang hab ich nichts schreiben können >.< Das Jahr war viel zu actionreich, dass ich einfach nicht dazu gekommen bin Diese FF ist ein Geschenk für meine beste Freundin und an alle Frohe Weihnachten~!!! One-Shot: Eisig kalt war es, obwohl es windstill war. Doch verständlich, schließlich hatte der Winter begonnen und Schnee lag auf den Wegen, den parkenden Autos und den vielen Häusern, genauso wie auf den Bäumen, die im Herbst ihr grünes Kleid verloren hatten, außer es waren Nadelbäumen. Und es war auch sehr still in der gesamten Wohngegend, denn die meisten Bewohner der Häuser, die sich aneinander reihten, waren beim Weihnachtsmahl und freuten sich schon auf den Heiligen Abend. Deshalb fiel keinem der junge Mann auf, der mit einer Tasche über seiner Schulter durch den Schnee stapfte. Dass ihm kalt war, sah man ihm nicht an und er hätte es auch bestimmt keinem gezeigt, wenn es so wäre. Suchend wanderten braune Augen von einer Hausnummer zur nächsten, während er sich weiter der Kälte aussetzte. //Du solltest schnell ins Warme kommen, nicht dass du noch eine Grippe bekommst.// flüsterte eine Stimme in seinem Kopf. „Mach dir um mich keine Sorgen, wir sind ja bald da.“, meinte Yuki Judai und warf einen Blick über seine Schulter, hinter der Yubel, sein Guardian, zu sehen war. Die Sorge in ihren verschieden farbigen Augen, dass ihrem Schützling etwas geschah, war in ihrer ganzen angespannten Haltung zu sehen. Judai lächelte sie leicht an, bevor er seinen Blick wieder nach vorne richtete und die Hausnummern absuchte. Ein Seufzen kam von hinter ihm, doch er ignorierte den Spirit. Für ihn war es zuerst wichtiger, dass er die richtige Nummer fand. Hätte er gewusst, dass die Straße so lang war, dann hätte er einen seiner Freunde gebeten, dass sie ihn abholen sollten, aber er hatte selbst nicht gewusst, wann er in der Stadt ankommen würde. Und so blieb ihm nichts anderes übrig, als durch den Schnee zu laufen. Yubel schwebte hinter dem Brünetten her, ihn nicht aus den Augen lassend. Sie selbst spürte die winterliche Kälte nicht, doch sie konnte sie durch Judai spüren. Stille lag auf dem ungleichen Duo, während sie ihrem Ziel langsam näher kamen. „Und freust du dich schon?“, fragte sie leicht neugierig. Judai grinste bei ihrer Frage. „Sehr sogar.“ In seinem Kopf konnte er die Gesichter seiner Freunde sehen, auch wenn er wusste, dass sie sich in den zwei Jahren, die er sie schon nicht gesehen hatte, verändert hatten. Eines unter ihnen stach besonders hervor und Judai spürte, wie sich sein Herz erwärmte. Yubel verdrehte die Augen, wusste sie doch, an wen ihr Schützling besonders dachte. „Ich bin sicher, dass er dich nicht vergessen haben wird.“, sagte sie und schaffte es damit Judais Blick wieder auf sich zu lenken. „Ich weiß nicht… Zwei Jahre sind eine lange Zeit. Wer weiß, ob er nicht vielleicht doch jemanden gefunden hat, der ihm gefällt.“, meinte der Braunschopf leicht abweisend. „So sicher bist du deshalb?“, neckte sie ihn, doch als er ihr drüber fahren wollte, deutete sie nach vorne. „Ist das nicht die Nummer, die du suchst?“ Judai warf einen Blick in die Richtung, in die sie deutete, und tatsächlich, endlich war er am Ziel. Ein kurzer finsterer Blick traf Yubel noch, bevor er zum Haustor trat und auf die Klingel drückte. Im Haus konnte der junge Mann Stimmen hören, die durcheinander sprachen, während er darauf wartete, dass das erlösende Rattern ertönte, welches ihm zeigte, dass das Tor offen war. In dieser Zeit nahm er sich einen Moment und musterte das große weiße Gebäude auf dem Grundstück. Bei der Größe, die seiner Meinung nach schon an eine Villa rankam, verwunderte es ihn nicht, dass die Einladung zur Weihnachtsfeier von Manjoume gekommen war. Jedenfalls was die Größe des Austragungsortes anging, aber dass ausgerechnet Manjoume Jun zu einer Feier einlud, verwunderte ihn noch immer mehr. Zeit zum Ungeduldigwerden bekam Judai nicht, denn schon öffnete sich die Tür und ein blonder Haarschopf lugte hinaus. „Judai!!“, schrie Asuka erfreut und stürmte, in einem roten Weihnachtsfrauenkleid und passenden Stiefeln, durch den Schnee, gar nicht darauf achtend, dass unter der weißen Flockendecke vielleicht hartes Eis liegen konnte. Dass es verdammt kalt war, schien sie genauso wenig zu kümmern, als sie das Tor aufriss und sich an Judais Hals warf. „Frohe Weihnachten! Super, dass du es her geschafft hast.“ Ein Strahlen lag auf ihrem Gesicht, dass der Brünette nicht anders konnte als sie leicht anzulächeln. „Dir auch frohe Weihnachten.“, wünschte er ihr und wurde auch schon mitgezogen, als sie ihn zum Haus zerrte. „Komm, wir sind gerade beim Anrichten. Du bist genau richtig gekommen. Alle anderen sind auch schon da.“, redete die ehemalige Obelisk Studentin los und zog ihn ins Warme. Yubel hatte sich schon in seine Seele zurückgezogen, als sie Asuka gesehen hatte. „Jun-chan! Leute! Schaut mal, wer da ist!“, rief die Blondine ins Haus und nahm ihrem Freund die Tasche ab. Judai warf ihr einen verdutzten Blick zu, als er aus seinen Schuhen und der durchgefrorenen Jacke schlüpfte. Jun-chan? Nie hätte Asuka Manjoume so genannt, also gab es da nur eine Erklärung. Schritte kamen näher und Sho und Kenzan steckten als Erste ihre Köpfe ins Vorzimmer. „Aniki!“, kam es sogleich synchron von ihnen und Judai musste mit seinem Gleichgewicht kämpfen, als sie sich auf ihn stürzten. Er hätte damit rechnen sollen, dass seine lange Abwesenheit solche Reaktionen bei seinen Freunden hervor rufen konnten. Langsam kamen auch seine anderen Freunde, sodass die beiden Jüngeren sich von ihm lösen mussten. Weihnachtswünsche wurden ausgetauscht und Judai konnte es sich nicht verkneifen Manjoume mit einem neckenden Grinsen anzusehen und ihm herzliche Glückwünsche zu geben, gemischt mit einem Seitenblick auf Asuka. Der Schwarzhaarige wurde daraufhin leicht verlegen und sah mit einem Grummeln weg, doch innerlich war er mehr als nur stolz, dass er es endlich geschafft hatte Asukas Herz zu gewinnen. Der Platz im Vorzimmer wurde wahrlich eng, besonders da sich Karen schön ausbreitete. So musste Judai sich durch die Reihen seiner Freunde kämpfen, bis er der einzigen Person gegenüber stand, die er noch nicht begrüßt hatte. Die einzige Person, an die er jeden Tag in den letzten beiden Jahren gedacht hatte, seitdem er die DA verlassen hatte. „Frohe Weihnachten, Judai.“ Johans Lächeln war für den Braunhaarigen noch immer so als würde die Sonne aufgehen. Und der junge Europäer schien sich in den beiden Jahren nicht ein Stück verändert zu haben, wie seinem Seelenverwandten nach einer kurzen Musterung auffiel. „Frohe Weihnachten.“, brachte Judai schließlich heraus, während er Johan in die schönen Smaragdaugen sah. Doch er hatte sich verändert, der Andere war noch hübscher geworden. Sehr viel hübscher und der Brünette wusste, dass es ihn nicht verwundern sollte, wenn Johan ihm erzählte, dass er vergeben war. „Hey, es gibt Essen oder wollt ihr euch in Grund und Boden anschmachten?“, riss Fubukis belustigte Stimme sie aus ihren Gedanken. Johan wurde leicht rot auf den Wangen, als er sah, dass ein Teil der Clique sich bereits ins Esszimmer zurückgezogen hatte. Dafür standen besagter Braunschopf, Jim sowie Sho und Kenzan noch im Vorzimmer und sahen zwischen den Zwei hin und her, die beiden Älteren belustigt, die beiden Jüngeren fragend. „Ja, gehen wir.“, stimmte Judai zu und riss sich von dem anderen jungen Mann los, damit er diesen nicht noch länger anstarrte. Was nicht leicht war, denn der Brünette war noch immer fasziniert von Johan. Doch er ließ seine musternden und bewundernden Blicke für den Moment und ließ seinen Freund den Vortritt zum Esszimmer. Zudem hatte er keine Ahnung, wo er eigentlich hin musste. Der Türkisschopf schenkte ihm ein weiteres Lächeln und zog ihn dann an der Hand zum Esszimmer. Dass sein Seelenverwandter leicht rot im Gesicht wurde, bemerkte Johan gar nicht. Er war viel zu froh, dass er Judai nach so langer Zeit endlich wieder zu Gesicht bekam. Hinter ihnen kamen die anderen noch Fehlenden, von denen die beiden Jüngeren sich angeregt unterhielten. Sho und Kenzan waren unbeschreibbar froh, dass die Clique an diesem Weihnachten vollständig war. Sie hatten sich schon gefragt, ob Judai diesmal kommen würden und ihre Hoffnungen hatten sich ausgezahlt. Jim und Fubuki jedoch schwiegen. Besonders dem Braunhaarigen war es nicht entgangen, wie die beiden Chaoten sich angesehen hatten. Johans Blicke hatten Judai nicht losgelassen, jeden Zentimeter von ihm erforscht. Der ehemalige Obelisk war sich nicht sicher, wie sich die Sache zwischen den Beiden noch entwickelte, aber er wusste, dass zwischen ihnen etwas noch Tiefgründigeres war. Am Besten ließ er sich einfach überraschen, was der Abend noch brachte. Das Weihnachtsessen verlief nicht wirklich friedlich. Ausnahmslos alle waren gespannt, was Judai in den zwei Jahren seiner Abwesenheit alles erlebt hatte und so zog sich das Mahl in die Länge, weil immer wieder jemand mit einer Frage kam, die der Braunhaarige beantworten sollte. Johan, der sich neben ihn gesetzt hatte, war wohl der Einzige, der Judai nicht nieder quatschte. Natürlich brannten ihm auch so einige Fragen auf der Zunge, doch er wollte nicht zu aufdringlich sein, wo das sowieso schon die Anderen waren, die seinen besten Freund nicht mal in Ruhe essen ließen. „Leute, lasst ihn doch mal einen Happen zu sich nehmen.“, kam der Türkisschopf schließlich Sho zuvor, der wieder eine Frage an seinen Aniki hatte. Die Blicke seiner Freunde legten sich bei diesen Worten auf ihn, dann sahen sie ein, dass sie Judai noch später ausquetschen konnten. Im Gegensatz zu ihnen hatte er so einiges hinter sich und brauchte nun etwas Entspannung. Ab da war es ruhiger am Esstisch, sah man davon ab, dass Karen immer wieder jemanden erschreckte, weil sie sich etwas von Asukas liebevoll zubereiteten Weihnachtsessen erbetteln wollte. Und sie gab sich wirklich sehr große Mühe unschuldig und lieb drein zu schauen, damit sie bekam, was sie wollte. Die Gespräche verebbten nicht, nur drehten sie sich diesmal um andere Dinge. Johan wollte sich seiner Portion wieder zu wenden, als er einen intensiven Blick auf sich spürte. Einmal zur Seite gesehen und er wusste, dass Judai ihn fixiert hatte. „Danke.“, flüsterte der Brünette ihm hörbar erleichtert zu und Johan wurde leicht rot auf den Wangen. „Keine Ursache.“, antwortete er, verwirrt über sich selbst, dass er so reagierte. Schnell wandte der Türkisschopf sich wieder seinem Essen zu und ließ seinen Sitznachbarn wieder in Frieden. Judai guckte ihn einen Moment lang noch fragend an, verwundert, dass er so errötete, bevor er es Johan nachmachte. Trotzdem konnte er nicht leugnen, dass sein bester Freund niedlich aussah, wenn er rot wurde. Innerlich seufzte der Braunhaarige auf. In ihm war etwas, das über die Freundschaft weit hinaus ging, die er mit Johan hatte. Doch für ihn war die Angst groß, dass sein Seelenverwandter ihn für diese Art von Gefühlen verachtete. Er wollte ihn nicht verlieren! Also konnte er nichts anderes tun, als ihn aus der Ferne anzuschmachten… Dass sein und Johans Verhalten aus manchen Augen analysiert wurden, bemerkte keiner von beiden. Fubuki ließ sie nicht aus den Augen, denn er wollte unbedingt wissen, ob sich seine Vermutungen als richtig erwiesen. Ryos Stirn hatte sich etwas gerunzelt, als er sah, wie die beiden Jüngeren sich dem jeweils Anderen gegenüber verhielten. Und auch Jim sah, dass da noch etwas war, das zwischen ihnen war. Doch keiner von ihnen sagte etwas, doch bei Fubuki konnte man, wenn man genauer hinsah, erkennen, dass er etwas vor hatte. Die Anderen hatten davon keine Ahnung. Asuka ärgerte Jun ein wenig, Kenzan lachte Sho aus, wenn dieser von Karen erschreckt wurde, Rei turtelte mit ihrem Martin, wenn sie nicht gerade dabei war, ihm das Essen in den Hals zu stopfen, damit er wenigstens etwas zu sich nahm, und O’Brien machte das, was er am Besten konnte, schweigend alles überblicken, während auch Yusuke sich aus allem zurückhielt und nur lauschte. Dass sich eine kleine Romanze anbahnte, deren Hauptprotagonisten selbst keine Ahnung von ihren Gefühlen hatten, bemerkte somit keiner von ihnen. Nach dem Essen zog sich der Großteil der Freunde ins geräumige Wohnzimmer zurück, während Asuka und Rei sich um das Geschirr kümmerten. Hilfe bekamen sie von Johan, der sich in die Küche flüchtete, nachdem er mit Judai fast zusammen gestoßen war, als sie versucht hatten gleichzeitig aufzustehen. Und nun versuchte er der leicht peinlichen Situation zu entwischen, auch wenn er so überhaupt keine Ahnung hatte, warum er das eigentlich tat. Die beiden Frauen waren ihm dankbar, dass er ihnen bei der Küchenarbeit half, denn bei so vielen Leuten kam so einiges an Geschirr zusammen und alles konnte auch nicht in den Spüler. Während also in der Küche fleißig gewerkelt wurde, gab es im Wohnzimmer eine hübsche Fragestunde, denn nun, da alle gut gegessen haben und satt waren, konnten sie Judai weiter ausquetschen darüber, was er denn alles gemacht hat, während er auf Reisen war. Der Brünette war ziemlich geduldig mit dem Beantworten, auch wenn er das Gefühl hatte, dass seine Freunde über jede Sekunde erfahren wollten, selbst wenn er geschlafen hatte. Der Gedanke war schon etwas witzig, doch er sprach ihn nicht aus. „Und dann bin ich die Straße entlang. War eigentlich nicht schwer zu finden, ich dachte, es würde länger dauern, bis ich hierher finden würde.“, schloss er seinen Bericht und lehnte sich in den gemütlichen Lehnstuhl zurück. Etwa eine Stunde hatte es gedauert, bis Judai alles Wichtige erzählt hatte und nun nahm er sich die Zeit und sah sich im Raum um. Ihm fiel sogleich der riesige Weihnachtsbaum auf, unter dem sich schon einiges an Geschenkpaketen stapelte. //Vergiss nicht auf deine Päckchen.// wisperte Yubel in seinen Gedanken, als wäre sie eine Sekretärin, die ihren Chef an einen Termin erinnerte. /Ich weiß, das sollte ich auf keinen Fall machen./ antwortete Judai ihr und erhob sich. „Ich komm gleich wieder.“, sagte er auf den fragenden Blick, den er von Jim erntete. Doch als Judai das Wohnzimmer verlassen wollte… wollte Johan es betreten, da er, Asuka und Rei in der Küche fertig waren und nun zu der Truppe aufschließen wollten. Es machte laut Krach, zwei überraschte Aufschreie und schon lagen sie am Boden, der Türkisschopf auf seinem Seelenverwandten. Sämtliche Blicke lagen auf dem Duo, das gar nicht wusste, was gerade passiert war. Smaragdaugen starrten in Schokoladeseen, bis Johan klar wurde, dass er auf Judai lag. Der junge Mann lief flammendrot im Gesicht an, bevor er hastig von ihm wieder runter kletterte und Judai wieder hoch half. „Tut mir leid, ich hab nicht aufgepasst.“, entschuldigte er sich, während die Anderen belustigt lachten. „Ist schon in Ordnung, es ist doch nichts passiert.“, antwortete der Braunschopf beruhigend und grinste seinen Freund an, bevor er dann das Zimmer verließ. Mit der Gesichtsfarbe kämpfend setzte Johan sich auf einen freien Platz, nachdem er Judai noch einen Blick hinterher geworfen hatte. „Na, konntest wohl nicht drauf warten ihm in die Arme zu fallen?“, kam es von Fubuki neckend, kaum dass er saß und schon war Johan wieder komplett rot im Gesicht. „Fubuki-san! Red nicht so einen Unsinn!“, beschwerte er sich sogleich und funkelte den Älteren sauer an, der das jedoch so witzig fand, dass er nicht aufhörte zu lachen. Asuka warf ihrem Bruder einen missbilligenden Blick zu, als sie sich an Jun kuschelte. „Hör nicht auf ihn, er redet wieder mal nur Mist.“, riet sie dem Opfer von Fubukis Witzchen. Johan nickte zustimmend, da er das echt nicht lustig fand. Auch wenn der Ältere schon in gewisser Weise recht hatte, da er sich schon sehr zurückhalten hatte müssen, als Judai von Asuka ins Haus begleitet worden war. Der junge Europäer war so froh gewesen seinen besten Freund wiederzusehen, dass er wirklich mit dem Gedanken gespielt hatte dem Braunschopf um den Hals zu fallen. Was ihn dazu geritten hatte so zu denken, wusste er noch immer nicht. Denn selbst wenn er Gefühle für Judai hatte, die weiter als Freundschaft gingen, so konnte er sich nicht sicher sein, ob Judai besagte Gefühle auch erwiderte. Zu seinem Pech erkannte Johan nicht, dass er schon längst so fühlte. Er wollte es sich nur nicht eingestehen. Judai marschierte durch den Gang zum Vorzimmer zurück, in dem noch immer seine Reisetasche einsam und verlassen stand und darauf wartete, dass ihr Besitzer sich um sie kümmerte. Vorsichtig stellte er sie auf eine kleine Bank, die im Raum stand, und öffnete sie. Gut, es schien nichts passiert zu sein. Der Brünette schloss den Zipp wieder und trat mit ihr in den Türrahmen zum Wohnzimmer. „In welchem Zimmer wollt ihr mich denn unterbringen?“, fragte er etwas lauter, damit Asuka und Jun ihn hörten. Laut der Einladung, die er bekommen hatte, konnten die Gäste über Weihnachten bei dem Paar sogar übernachten, was Judai die Suche nach einer Unterkunft erheblich erleichterte. „Du kannst in Johans bleiben, warte, ich zeig es dir.“, antwortete die Blondine und löste sich von ihrem Liebhaber. Dass besagter Türkisschopf sie überrascht anstarrte, bemerkte sie nicht, als sie den Raum mit Judai im Schlepptau verließ und ihn hinauf in den oberen Stock begleitete, wo sie ihm das Zimmer zeigte, in dem sie schon zuvor Johan einquartiert hatte. Der Braunhaarige dankte ihr, dann ließ sie ihn wieder allein. Judai stellte die Tasche in eine Ecke, bevor er sich genauer umsah. Der Raum war sehr geschmackvoll eingerichtet und er mutmaßte, dass Jun und Asuka immer wieder Gäste in Form von Fubuki hatten. Ein kurzer Blick und er öffnete wieder die Tasche, um die kleinen Päckchen heraus zu holen, die er darin versteckt hatte. Schließlich konnte er bei einer Weihnachtsfeier nicht ohne Geschenke aufkreuzen, besonders wenn es sich um seine Freunde handelte. Vorsichtig stapelte er sie auf seinen Armen und wollte schon das Zimmer wieder verlassen, als er ein vertrautes „Rubiii~?“ hörte. Leicht überrascht sah er in die Richtung, aus der das Geräusch kam, und entdeckte Ruby leicht verschlafen auf dem Bett liegen. Als sie sah, wer da eigentlich im Raum stand, war sie auch gleich putzmunter und stürzte sich schon fast regelrecht auf ihn. „Hey, hey!“, lachte Judai und legte die Geschenke für seine Freunde auf einen nahen Stuhl. Ruby war so glücklich ihn endlich wieder zu sehen, dass sie gar nicht bemerkte, wie Yubel plötzlich neben ihrem Schützling stand und auf das Gem Beast hinab sah. „So glücklich kann man ein so kleines Wesen machen.“, wisperte sie ihm zu und kicherte etwas. Ruby sah bei der weiblichen Stimme auf und zog den Kopf ein, als sie den anderen Spirit sah. „Ich tu dir nichts.“, versuchte Yubel auf sie einzusprechen, doch das kleine Gem Beast war da nicht so sicher und beäugte die Größere weiterhin misstrauisch. Ein Seufzen entkam Yubel und sie zog sich wieder in Judais Seele zurück. //Ist besser, nicht, dass sie sogar vor dir dann davon läuft.// murmelte sie telepathisch. /Vielleicht konnte sie nicht vergessen, was du mit ihr und den anderen Gem Beasts gemacht hast./ schlug der Braunhaarige vor und streichelte Ruby beruhigend. //Wahrscheinlich, auch wenn das schon ganz schön lange her ist.// antwortete seine Beschützerin, doch es war ihnen beiden klar, dass so eine Sache nicht so leicht zu vergessen war. Judai sagte darauf nichts mehr, da Yubel seine Meinung zu dem Thema mehr als gut kannte, und setzte Ruby auf den Boden, bevor er die kleinen Päckchen nahm, die schon darauf warteten, dass sie von den Beschenkten geöffnet wurden. Vorsichtig verließ er das Zimmer wieder und marschierte hinunter, den kleinen Spirit direkt an seinen Fersen. Seine Freunde waren noch immer in ein Gespräch vertieft, doch als er eintrat, war Johan der Erste, der ihn bemerkte. „Alles ok? Was hast du denn da?“, wollte er neugierig wissen und stand auf um Judai entgegen zu kommen und ihm beim Tragen zu helfen. Ein leichtes Grinsen legte sich auf das Gesicht des Braunschopfs. „Nur eine Kleinigkeit zu Weihnachten.“, erklärte er und stellte die Päckchen zu den anderen, die sich bereits unter dem Christbaum stapelten. Johan half ihm dabei, die Geschenke zu positionieren, dann setzten sie sich wieder auf ihre Plätze, direkt nebeneinander. Immer wieder neue Themen kamen zur Sprache, hauptsächlich die Erlebnisse der Anderen in ihrem Berufsleben. Asuka servierte zwischendurch heißen Glühwein, der mithalf die Stimmung zu lockern und auch ein wenig zu heben, besonders bei denen die keinen Alkohol gewöhnt waren. Denn so wenig Alkohol war da nicht drinnen und so kam es, dass Sho und Kenzan bei fast jedem Wort vor sich hin kicherten und Fubuki mit einem Mistelzweig, der an einer Angel festgebunden war, herum wedelte und damit versuchte die Anderen dazu zu bewegen, dass sie ein wenig herum knutschten. Dass das keiner wollte, checkte er natürlich nicht und so fing er sich nicht nur einmal bitterböse Blicke ein. „Seid ihr Langweiler!“, beschwerte er sich schließlich, nachdem Manjoume ihm die Angel – weiß der Geier, wo der Braunhaarige die her hatte – weggenommen hatte, und verzog sich. Hinter seinem Rücken wurde laut gelacht und auch Ryo und O’Brien grinsten in sich hinein. Für den älteren der beiden Marufuji-Brüder war klar, dass sein bester Freund es sicher nicht auf sich sitzen lassen würde, dass er nicht seinen Spaß mit den Anderen haben konnte. Und tatsächlich, als Asuka erneut ging um noch eine Runde Glühwein zu holen, fand sie über der Tür zur Küche ein kleines Ästchen, das unschuldig wirkend an der Wand befestigt war. „Nii-san!“, schrie die Blonde und funkelte ihren Bruder säuerlich an, als dieser es endlich geschafft hatte sich zu ihr zu begeben. „Ja?“ „Was um alles in der Welt hat DAS da zu bedeuten?!“ Wutschnaubend deutete Asuka auf den Mistelzweig, der am Wenigsten etwas dafür konnte, dass er dort hing. Fubuki hingegen grinste breitest. „Das ist ein Mistelzweig, was denn sonst?“, antwortete er und floh, bevor seine Schwester ihn zwingen konnte ihn abzunehmen. Schließlich war Weihnachten und was gehörte da dazu? Genau Küsse unter dem Mistelzweig! Und für den Braunhaarigen noch so einiges mehr. Asuka grollte in sich hinein, dann holte sie den Glühwein, den sie ihrem Lover und ihren Freunden hatte bringen wollen, und setzte sich wieder neben Jun. Dass ihr Bruder sich noch immer so kindisch verhielt, ärgerte sie verständlicherweise. Was hatte er nur vor, wenn er das ganze Haus mit Mistelzweigen voll hängte? Fubuki hatte so einiges vor. Natürlich wollte er seinen Spaß von vorhin ausleben, doch er wollte noch etwas und zwar herausfinden, ob er recht mit seiner Vermutung hatte, was Judai und Johan anging. Das war etwas, das Fubuki ganz besonders interessierte und so leicht gab er nicht auf, wenn er Liebe in der Luft roch. Auch wenn er sich sehr sicher war, dass keiner der Beiden eine Ahnung von den eigenen Gefühlen hatte. Trotzdem wollte er hinter das „Geheimnis“ kommen und ihnen auch einen kleinen Schubser in die richtige Richtung geben. Während Fubuki nun im ganzen Haus herumlief, wurde im Wohnzimmer weiter getratscht, als gäbe es keinen Morgen mehr. Zu vielen der Themen wurden Kommentare geliefert, die ausgiebig diskutiert wurden. Draußen war es schon längst finster, als Rei auf die Uhr sah. „Hey, jetzt wird’s aber wirklich Zeit für Geschenke!“, rief sie, worauf ihre Freunde zuerst einen Blick auf die junge Frau und dann auf den Zeitanzeiger warfen. „Stimmt, es wird wirklich schon Zeit, schließlich wollen wir heute auch alle Abendessen bekommen.“, lachte Asuka, die geplant hatte, dass nach der Geschenksvergabe ein kleines Abendessen noch stattfand, bevor alle sich dann zurückziehen konnten, wer denn wollte. „Hurra!“, jubelten die Jüngeren unter ihnen. Es war für Judai erfreulich zu sehen, dass ihre Truppe sich nicht sehr nach dem Abgang nach der Schule verändert hatte. Seine Freunde waren charakterlich immer noch die Gleichen, die sie auch auf der DA gewesen waren. Irgendwie hatte er sich während seiner Reisen immer wieder gedacht, dass sie sich verändert haben würden, aber das war nun doch nicht so. Er wollte seine Gedanken weiter verfolgen, doch da tauchte etwas vor seiner Nase auf und nahm seine Aufmerksamkeit in Anspruch. Braune Augen weiteten sich kurz, dann fokussierte Judai sich auf das Päckchen, das eine schlanke Hand ihm hinhielt. „Für dich.“, sagte Johan mit einem strahlenden Lächeln und Ruby auf seiner Schulter. Der Braunhaarige nahm das Geschenk dankend an, bevor er bemerkte, dass auch die Ojamas und Honest aus ihren Karten waren. Letzterer hielt sich bei Yusuke in der Nähe auf, doch die drei Brüder tollten voller Freude durch den Raum und trieben Jun damit in den Wahnsinn, der es am Liebsten gehabt hätte, wenn sie gar nicht aus ihren Karten gekommen wären. „Danke.“, antwortete Judai, während Hane Kuriboh neben seiner Schulter erschien und sogleich mit Ruby über den Boden kullerte. Vorsichtig löste er das rote Band und legte es zur Seite, bevor er den Klebestreifen abzog, der das letzte Hindernis zwischen dem Schachtelinhalt und dem Beschenkten darstellte. Der Braunhaarige konnte neben sich spüren, wie sehr sein Seelenverwandter sich auf seine Reaktion freute. Als er es öffnete, erblickte er neben ein paar Kartenpäckchen eine kleine Neos-Figur, gemacht aus hochwertigem Porzellan. Johan wurde sehr verlegen, als er sah, wie Judai die Figur musterte. „Ich wusste nicht, was ich dir wirklich schönes schenken könnte. Noch dazu, wo du ständig auf Reisen bist. Aber ich dachte, das wäre genau das Richtige für dein Heim, wenn du nach Hause kommst, so als kleiner Blickfang.“, versuchte er sich zu erklären. Ein sanftes Lächeln legte sich auf das Gesicht des Brünetten, dann zog er Johan in seine Arme. „Danke.“, sagte er leise und einer Intensität, die seinen besten Freund noch mehr Röte ins Gesicht zauberte als schon durch die Umarmung da war. „G-Gern geschehen, Judai.“, stotterte der Türkisschopf und lächelte den Anderen an, als er sich wieder von ihm löste. Dass sie von ein paar Blicken beobachtet wurden, merkte keiner von ihnen. Besonders Fubuki, der fast fertig mit seinen Mistelzweigen war, befand, dass die Reaktionen der Beiden mehr als nur genug sagten. Ohne dass irgendjemand etwas bemerkte, hängte er den letzten so auf, dass er sich genau über dem Duo befand. Dann setzte er sich hin, als wäre nichts passiert, und unterhielt sich leise mit Yusuke. Beinahe hätte Judai seinen Blick nicht von Johan lösen können, hätte Yubel ihn gedanklich nicht angeschupst, damit er wieder aus seinem Tagtraum aufwachte und erkannte, dass er seinen Freund regelrecht fixiert hatte. //Vergiss nicht, dass du für ihn auch ein Geschenk hast.// wisperte der Spirit in seinen Gedanken, wobei Judai den mürrischen Unterton in ihrer Stimme genau hörte. Er konnte sich gut vorstellen, dass sie nicht wirklich begeistert war, aber er wusste, dass sie es bereits akzeptiert hatte, dass er Johan mehr mochte als für Freunde eigentlich vorgesehen war. Wenigstens wollte sie ihm nicht mehr an den Kragen… „Hier, das ist für dich.“ Judai hielt seinem besten Freund eines der Päckchen hin, die er hinunter getragen hatte. Eigentlich war es sogar das größte unter ihnen, aber der Brünette hatte für den Inhalt keine kleinere Schachtel mehr bekommen. Zudem war ihm sowieso wichtiger, dass Johan gefiel, was er für ihn besorgt hatte. „Danke.“ Der Türkishaarige strahlte ihn an, bevor er sein Geschenk öffnete als wäre es unbeschreiblich zerbrechlich. Was es auch wirklich war und Johans Augen weiteten sich vor Überraschung, als er den gläsernen Drachen aus seiner Verpackung holte. „Der ist ja wunderschön, vielen Dank.“ Seine Augen begannen bei dem gläsernen Rainbow Dragon zu leuchten, bevor er seinen Blick auf Judai richtete, der ein Lächeln nicht unterdrücken konnte. „Ich dachte, das wäre genau das richtige für dich.“, antwortete er. Einen Moment lang sahen sie sich in die Augen, konnten einander nicht loslassen. Wie in Zeitlupe hob Judai die Hand und wollte sie auf Johans Wange legen, welcher bei dem intensiven Blick, den sie austauschten, rot im Gesicht wurde. Doch genau in diesem Moment… „Aniki? Was macht ihr da?“ Die beiden jungen Männer fuhren erschrocken auseinander und fanden sich den Blicken ihrer Freunde ausgesetzt, die sie teils mit fragenden teils mit überraschten Augen ansahen. Nur Fubuki guckte voller Erwartung und auf Kenzans Meldung hin fiel seine Mimik und er sah drein, als wolle er dem Ärmsten für seine Meldung den Hals umdrehen. Da war er so nahe gewesen und dann musste dieser Dinoschädel stören. „Nichts!“ Johans Gesicht konnte mit einer Leuchtreklame konkurrieren, so rot war er. Der Arme hatte nicht mal eine Ahnung, was er und Judai im Begriff waren zu tun. „Wirklich? Wieso bist du dann so rot? Und was hängt da über euch? Etwa ein Mistelzweig?“, kamen gleich die nächsten Fragen, diesmal von Sho, der genauso naiv war wie Kenzan. „Nii-san!“ Asuka funkelte ihren Bruder finster an. Sie konnte sich schon denken, dass das Gewächs auf dessen Konto ging. Der Ältere der beiden Brünetten guckte nur unschuldig, als könne er keiner Fliege etwas zu leide tun. „Was denn? Zu einem richtigen Weihnachtsfest gehören auch richtige Traditionen.“, antwortete er ohne jegliche Reue über die Situationen, in die er seine Freunde brachte, sobald sie zu zweit unter so einem Zweig standen. „Außerdem, gefällt es dir denn nicht, wenn dein Schatz dich küsst?“ Asuka schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Dagegen hab ich nichts, sonst wäre ich wohl kaum richtig mit Jun zusammen. Aber hast du mal an alle Anderen gedacht?!“, fuhr sie ihren Bruder an. „Ja klar!“ Das Gesicht der Blondine sprach nach dieser Antwort genug aus, ohne dass sie etwas sagen musste. Ryo seufzte. „Lass den Unsinn, Fubuki! Du hast deinen Spaß gehabt und jetzt ist es genug. Räum das Zeug ab!“, ordnete er seinem Freund an, der so gar nicht davon begeistert war. „Erst wenn sich wirklich ein Duo darunter küsst.“ Fubuki sah nicht aus, als würde er nachgeben. Doch als seine Freunde sich umsahen, ob über ihnen diese Mistelzweige hingen, damit sie dem Spuk ein Ende setzen konnten, mussten sie sehen, dass nur über Judai und Johan so ein Zweig hing. Letzterer wurde noch röter, Ersterer wirkte, als könnte er sich nicht entscheiden. Schließlich seufzte er. „Wenn ich gewusst hätte, dass du so was aufführst, hätte ich dir kein Geschenk besorgt.“, murrte der Braunhaarige, denn dann hätte er Fubuki das Beisein an dem Kuss als Geschenk gemacht. Der Ältere grinste nur vor sich hin. „Dann macht mal!“, forderte er sie auf und lehnte sich zurück, als würde er einen sehr guten Film sehen. Der Großteil ihrer Freunde schüttelte über Fubukis Verhalten nur den Kopf, dass er noch so kindisch war trotz seines Alters. Johan sah unsicher zu Judai, nicht wissend, was er nun machen oder davon halten sollte. Der Braunhaarige beschloss die Führung zu übernehmen. In seinem Inneren hatte er dies schon längst gewollt und nun konnte er es tun, wenn auch nicht auf die Weise gedacht, wie er es gerne gewollt hätte. „Na gut, einmal und dann nicht mehr!“, entschied er, auch wenn er merkte, dass seine Freunde dies nicht verstehen konnten. Aber was die nicht genau wussten, das würde sie bestimmt nicht noch mehr interessieren. Johan war so rot, dass man ihn noch auf eine Entfernung von 10 Kilometer erkennen konnte, als Judai sich zu ihm beugte. Am Liebsten wäre er in ein Mauseloch gekrochen, aber der intensive Blick seines besten Freundes und Seelenverwandten hielt ihn an Ort und Stelle fest. Er konnte sich nicht rühren und noch weniger wollte sich sein Körper bewegen, als sich die Lippen des Brünetten auf seine legten. Ein Prickeln zog sich durch seinen Leib, obwohl die Berührung ganz sanft war. Einen kurzen Moment erstarrte Johan, überrascht über diese Gefühle, die durch den Kuss ausgelöst, bevor er sich sichtlich entspannte und die Zärtlichkeit sachte erwiderte. Judai hätte selbst nicht gedacht, wie sehr es ihm in die Seele ging, als er seinen Seelenverwandten küsste. Etwas unangenehm war es ihm nur, weil die Anderen ihnen dabei zusahen und dieses Zögern spürte er auch bei dem Türkisschopf. Aber der Kuss selbst hatte etwas an sich, das unbeschreibbar war. So gut wie es sich anfühlte… Der Braunhaarige beschloss es zu riskieren und vertiefte den Kuss langsam, darauf achtend, ob es seinem Freund unangenehm war und ab wann es zuviel sein konnte. Judai konnte spüren, wie sein Herz einen Hupfer machte, als Johan sehr zögerlich erwiderte und auf den sich vertiefenden Kuss einging. Ihre Augen hatten sich bereits geschlossen und sie überließen sich ganz dem, was sie spürten. „Jetzt passt es aber langsam wieder.“, lachte Jim nach ein paar Momenten. So lange mussten die Zwei Fubukis Forderung auch nicht nachkommen und doch ließen sie einander nicht mehr los. Die Anderen stimmten in das Lachen ein. Fubuki hingegen ließ das Duo nicht aus den Augen und sah, wie sehr sie es genossen diesen kleinen Schritt gemacht zu haben. Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, wie Ryo die Stirn runzelte. Sein bester Freund war auf Jims Witz nicht eingegangen, sondern hatte Judai und Johan beobachtet, deren Kuss langsam immer inniger wurde, unbemerkt von den Augen ihrer Freunde, die noch immer über sie witzelten. Für Asukas Bruder stand fest, dass da zwischen ihnen etwas war, das sehr lange darauf gewartet hatte ausbrechen zu können und nun einen Blick in die Freiheit erhaschen konnte. Schließlich erstarb das Lachen und ungläubige Blicke treffen die beiden Freunde, die sich nur mit Mühe nach einiger Zeit voneinander lösen konnten. Judai grinste Johan an, enttäuscht, dass sie sich getrennt hatten. Er hätte den Kuss noch gerne länger gehalten, doch sie brauchten nun mal Luft und die Blicke der übrigen Anwesenden wurden langsam nervig. Sein Gegenüber wurde total verlegen und er konnte etwas in seinen Augen schimmern sehen, das so einige Fragen in ihm aufwarf, deren Beantwortung für ihn wichtig war. Jun räusperte sich, als die Stille unangenehm wurde. „Da dieser Mutprobenunsinn jetzt endlich vorbei ist…“ Er warf Judai und Johan einen kühlen Blick zu. „Kannst du diese verdammten Mistelzweige endlich wegräumen?!“ Damit wandte er sich Fubuki zu. Seiner Meinung nach war das überhaupt nicht lustig und der Ältere hätte damit gar nicht anfangen sollen. Asukas Bruder seufzte. „Jaja, ich geh ja schon.“, meinte er, nachdem auch seine Schwester und Ryo ihm einen düsteren Blick zugeworfen hatten. Während Fubuki damit beschäftigt war die Mistelzweige wieder zu entfernen, wandten die Freunde sich wieder ihren Gesprächen und Geschenken zu. Nun, nicht alle. Judai hielt sich momentan aus dem Getratsche hinaus. Die Anderen waren zwar der Meinung, dass Fubuki mit den Mistelzweigen nicht hätte anfangen sollen, aber der Braunhaarige musste zugeben, dass er sonst Johan nicht so nahe kommen konnte. Trotzdem… Jetzt war er dank dem Kuss ganz schön verwirrt und er war darüber nicht glücklich. Judai hätte nie gerechnet, dass ihm so was passieren würde. Johan hatte seinen Kuss erwidert, auch als er ihn vertieft hatte. Und jetzt rätselte er nach, ob… Judai wurde aus seinen Gedanken geholt, als er aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrnahm. Sein Seelenverwandter war aufgestanden und verließ still und leise das Wohnzimmer, ohne dass jemand von den Anderen es bemerkte. Der Braunschopf sah kurz zu seinen Freunden, bevor er ihm folgte. Als er ihn fand, stand Johan in der Küche und hielt eine Tasse in der Hand, aus der heißer Dampf aufstieg. Der Türkishaarige lehnte an der Anrichte und starrte gedankenverloren in das Getränk. „Alles in Ordnung mit dir?“, wollte Judai vorsichtig wissen. So wie sein Freund aussah, konnte das leiseste Geräusch ihn erschrecken. Johan fuhr bei seiner Frage zusammen und starrte ihn mit großen Augen an, bevor er erkannte, wer ihn so überraschend angesprochen hatte. „Judai… Ja… Ja, alles in Ordnung.“ Der junge Mann versuchte zu lächeln, doch es war mehr als offensichtlich, dass es etwas gab, das ihn sehr beschäftigte. „Sicher? Du siehst nicht danach aus.“ Der Braunhaarige musterte seinen besten Freund. Langsam legte er seine Hand auf die Schulter des Türkisschopfes und drückte sie. Dass sie dabei nahe beisammen standen, fiel ihm gar nicht auf. Johan hingegen fiel es schon auf, während er Judai tief in die Augen sah. Eine leichte Röte schimmerte auf seinen Wangen. Sein Gegenüber musterte ihn leicht fasziniert, bevor sich seine Hand hob und ganz zart über die erröteten Wangen strichen, die Rotfärbung dabei vertiefend. Johan riss sich von dem Anblick los, sonst hätte er sich komplett in den beiden Schokoladenseen verloren, die sich vor seiner Nase befanden. „Ganz sicher, Judai. Ich musste nur über etwas nachdenken.“, versuchte er den Anderen davon zu überzeugen, dass alles in Ordnung war. Auch wenn es das gar nicht war. Als Judai ihn geküsst hatte, hatte er sehr viele Schmetterlinge von einem Moment auf den nächsten in seinem Bauch gespürt. Und nun versuchte er von selbst darauf zu kommen, was der Grund war, dass er so weiche Knie bekommen hatte. „Möchtest du darüber sprechen?“, wollte Judai wissen ohne damit aufzuhören über die weichen Wangen zu streichen. „Mach dir keine Sorgen. Es ist alles in Ordnung.“, antwortete der junge Mann erneut mit einem versuchten Lächeln, während ihm dabei ein Seufzen entkam. Die Berührung war so gut… Sein Freund ließ ihn nicht aus den Augen und rutschte etwas näher. Er hatte ein gutes Gefühl und er dachte nicht daran diesen Moment ungenutzt verstreichen zu lassen. „Ich habe dich vermisst.“, flüsterte er. Johan stellte die Tasse ab, welche er sowieso nicht brauchte. „Ich dich auch. Ich habe mich schon gefragt, wann ich dich wieder sehen werde.“, antwortete er genauso leise. Unbewusst rutschte er seinem Freund entgegen. „Wenn ich früher Zeit gehabt hätte, wäre ich schon früher zu dir gekommen.“, erwiderte Judai, der sich nun ärgerte, dass er sich während seinen Reisen kaum Zeit für seine Freunde und besonders für Johan genommen hatte. „Mach dir keinen Kopf deshalb. Du hast die zwei Jahre damit verbracht, auf der ganzen Welt zu helfen wo du nur kannst. Das braucht nun mal Zeit.“ Der Türkisschopf lächelte ihn beruhigend an. Judai lachte leise auf. „Da hast du auch wieder Recht. Heute ist mir aber aufgefallen, dass ich die Anderen und dich schon öfter sehen sollte. Das hat mir wirklich gefehlt mit allen zusammen zu sitzen.“, meinte er. „Mir hat es auch gefehlt.“ Kurz herrschte Schweigen zwischen ihnen. Johan wurde verlegen als er bemerkte, wie nahe sie sich waren, und Judai betrachtete ihn nur. Er freute sich innerlich, dass sein Seelenverwandter so nahe bei ihm war und auch blieb. „Was hast du jetzt vor, was du jetzt tun willst?“, wollte der junge Mann mit den Smaragdaugen wissen. „Ich weiß es nicht. Im Moment will ich nur etwas Ruhe finden. Es ist echt anstrengend ständig zu reisen, auch wenn das keiner glauben mag.“ „Möchtest du bei mir wohnen?“ Die Frage kam überraschend und genauso sah Judai aus, als er Johan ansah, der wieder errötet war, kaum dass die Worte seinen Mund verlassen hatten. „Bei dir wohnen…?“, wiederholte der Braunhaarige mit großen Augen. „Du musst nicht! Ich dachte nur… Naja… Dass du dann eine Bleibe hättest und dich nicht extra wegen einem Hotel umsehen musst.“, versuchte Johan sich zu erklären. Judai zog seine Hand von der Wange seines Seelenverwandten weg und legte den betreffenden Arm um seine Schultern. „Sehr gerne, dass ich bei dir wohnen möchte.“, gab er endlich die Antwort auf die Frage. Er konnte sehen, wie Johans Augen zu strahlen begannen. „Wirklich? Das ist toll!“ Der Türkisschopf freute sich so sehr, dass er seinen besten Freund umarmte. Judai wurde davon auch überrascht. Er hatte sichtlich nicht damit gerechnet, aber er konnte sehen, wie glücklich Johan war, nur weil er gesagt hatte bei ihm zu wohnen. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er die Umarmung erwiderte. Es war ein wunderschönes Gefühl die Person seines Herzens in den Armen zu halten. Am Liebsten hätte er ihn gar nicht mehr losgelassen. Nur sehr zögerlich wagten sie es sich ein Stückchen zu lösen, nur soviel, damit sie sich in die Augen sehen konnten. „Judai…“, hauchte Johan, während er in den Schokoladeseen versank. Ohne es zu bemerken, kamen ihre Gesichter sich langsam näher. Röte machte sich auf ihren Wangen breit, auf Johans mehr als auf Judais. Doch weder der Eine noch der Andere wich zurück. Als ihre Lippen sich zum zweiten Mal an diesem Abend vereinten, durchzuckten sie wieder diese wunderschönen Gefühle, die sie bereits gefühlt hatten, nur viel stärker. Der Türkisschopf spürte Schmetterlinge in seinem Bauch flattern, als er die Augen schloss um den Kuss zu genießen. Sein Gegenüber verstärkte den Griff um ihn. Der Kuss ging Judai bis tief in sein Innerstes und diesmal waren sie auch ungestört und brauchten sich nicht wegen nervigen Blicken trennen. Langsam vertiefte er die Zärtlichkeit und lächelte leicht, als er spürte, wie Johan erwiderte. Ihn sollte der Teufel holen, wenn sein Freund seine Gefühle nicht erwiderte. Er sah sonst keinen Grund, warum der Türkishaarige seinen Kuss sonst erwidern sollte. Dass sie eigentlich nicht allein waren, bemerkten sie nicht. Denn Asuka hatte vorgehabt noch Glühwein für die Anderen zu holen. Sie hatte sich schon gewundert, wo sich Judai und Johan denn aufhielten, doch die Blondine hätte sich nicht träumen lassen, dass sie die Beiden küssend in der Küche finden würde. Zunächst stand Asuka nur da und betrachtete sie, auch wenn sie sich wie eine Spannerin fühlte. Je inniger der Kuss wurde, desto intimer schien ihr das, was vor ihrer Nase geschah. Schließlich beschloss sie das Duo in Ruhe zu lassen und ging ins Wohnzimmer zurück, wo sie überrascht angeschaut wurde, als man bemerkte, dass sie keinen Glühwein mitgebracht hatte. „Sorry Leute~“ Asuka setzte sich neben Jun und lehnte sich an ihn. „Aber ich konnte nicht stören.“ Sie warf ihrem Bruder einen bedeutungsschweren Blick zu. Fubuki blinzelte überrascht, bis er endlich verstand. Dennoch konnte er es selbst nicht glauben. ‚Ich habe nicht gedacht, dass sie sich noch mal so nahe kommen.’, dachte er sich, während er einen unauffälligen Blick in den Gang warf. In der Küche war Asukas Besuch unbemerkt geblieben. Johan krallte sich an seinem Freund fest, als ihm die Beine schwach wurden. Er hatte nie gedacht, dass er Judai küssen würde, und nun erkannte er, wie überwältigend dies war. Und er wollte nicht, dass es aufhört. Der Braunschopf ließ ein kleines Lächeln von sich spüren, bevor er seine Lippen von denen seines Gegenübers löste. „Das war…“, begann er etwas atemlos. „Wow.“ Judai nickte. Ja, so konnte man es wirklich nennen. „Es war unbeschreiblich.“ Mit Bewunderung musterte er das Gesicht vor sich, bevor er sich wieder zu Johan beugte und ihn küsste. Er konnte nicht genug von diesen Lippen bekommen. Johan gab ein kleines Keuchen von sich, dann schmiegte er sich an Judai und erwiderte den erneuten Kuss, der ihm den Atem zu rauben begann, bis ihm ein Gedanke kam, der ihn nicht mehr losließ und ihn dazu brachte, sich wieder von seinem Seelenverwandten zu lösen. Der Braunhaarige sah verwirrt aus. „Stimmt etwas nicht?“, wollte er verdutzt und auch besorgt wissen. Sein Gegenüber sah ihn bedrückt an. „Was sind wir jetzt eigentlich, Judai? Das haben wir vorher noch nie gemacht und… Wie können wir uns gerade definieren?“ Johan war sichtlich verwirrt. Sie waren beide Freunde, die so einige Gemeinsamkeiten hatten. Wie war es dann passiert, dass sie einander nun in den Armen lagen? Noch dazu so? Der Türkisschopf fürchtete, dass er die Freundschaft mit Judai aufs Spiel setzte, wenn er sich diesen Gefühlen in ihm ergab. „Ich weiß nicht mal, was mich dazu geritten hat.“ Er sah verlegen weg und zog sich aus Judais Armen zurück. Der Andere sah die Furcht in den grünen Seelenspiegeln. Das gefiel ihm gar nicht, dass Johan nun zögerte und sich vor ihm verschließen wollte. Schnell zog er ihn wieder in die Arme und drückte ihn sanft an sich. „Wovor hast du denn Angst?“, wollte er leise wissen. Johan wurde leicht rot auf den Wangen, doch er wehrte sich nicht dagegen. Er wusste, dass er sich nicht vor seinem besten Freund verstecken konnte und wenn er ehrlich war, dann war es viel besser, wenn sie sich jetzt aussprachen als wenn sie nicht miteinander sprachen. „Ich möchte… Ich möchte die Freundschaft mit dir nicht verlieren. Du bist mir viel zu wichtig als dass ich dich verlieren möchte.“, gestand er. Judai seufzte leise. „Du bist mir auch sehr wichtig. Unbeschreibbar wichtig. Das kannst du dir gar nicht vorstellen.“, antwortete er und legte eine Hand auf Johans Wange. „Und ich will dich auch nicht verlieren.“ Wieso hatte er nur das Gefühl, dass ihm das bevorstand? Der junge Mann fluchte gedanklich darüber, dass er wahrscheinlich davor stand den Anderen flüchten zu sehen. Das wollte er auf keinen Fall! Er ärgerte sich, dass er wahrscheinlich sogar zu lange gewartet und erlaubt hatte, dass Johan nun zweifelte. Ein Ziehen an seinen Wangen holte ihn wieder in die Realität zurück. „Hey!“, beschwerte der Braunhaarige sich und sah seinen Freund verärgert an. „Wenigstens bist du jetzt nicht mehr so abwesend.“ Ein kleines Lächeln lag auf Johans Gesicht, doch er war noch immer besorgt um ihre Freundschaft. Und Judai sah dies. Sein Gegenüber war für ihn wie ein offenes Buch, als er ihm in die Augen sah. Sogleich drückte er ihn fester an sich. „Egal, was auch passieren wird, ich werde immer bei dir sein.“, flüsterte er. „Judai…“ Der Türkisschopf konnte spüren, wie sein Herz laut zu klopfen begann, als er diese Worte hörte. Seine Arme fanden wieder den Weg um seinen Freund. „Ich werde auch immer bei dir sein.“ Judai schmunzelte, während er ihn nicht losließ. Doch er konnte nicht verhindern, dass sein Herz einen Hupfer machte, als er den Anderen etwas flüstern hörte. „Ich hab dich auch sehr, sehr lieb.“, antwortete er leise und sorgte damit, dass Johan noch röter wurde als er schon war, kaum dass er erkannt hatte, was er da von sich gegeben hatte. „J-J-Ju…dai…“, stotterte der junge Mann, doch sein Seelenverwandter stoppte ihn, indem er seinen Kopf an sich drückte. Er wollte nicht, dass der Andere von seinen Worten zurückweichen konnte. Er wollte, dass er spürte, wie wichtig er ihm war. Johan bekam die Farbe auf seinen Wangen nicht in den Griff, besonders als er ein Klopfen hörte, das seinem so ähnlich war. ‚Ist das…?’ Langsam hob er den Kopf und sah Judai an, der seinen Blick nicht von ihm abließ. Dass in seinen Augen seine ganzen Emotionen leuchteten, bekam der Braunhaarige gar nicht mit. Dafür sah er in den beiden Smaragden vor sich, wie sich Gefühle, die lange versteckt wurden, an die Oberfläche drängten und danach verlangten wahr genommen zu werden. „Johan…“ Der junge Mann brauchte nicht lange um zu verstehen, was er da sah. Johan liebte ihn, doch er brauchte noch einen kleinen Schubser um es selbst zu erkennen. /Soll ich dir dabei helfen?/ Die Stimme in seinem Kopf kam so plötzlich, dass Judai zusammenzuckte und Johan damit erschreckte. //VERDAMMT, Yubel!!// fauchte er wütend in seine Gedanken. Er hätte es vielleicht geschafft seinen Seelenverwandten für sich zu gewinnen und ausgerechnet jetzt musste seine Wächterin sich einmischen. /WAS? Denkst du etwa, dass es mir Spaß macht, wie ihr umeinander herumschleicht? Das geht mir wirklich schon auf die Nerven, dass ihr nicht checkt, dass ihr euch schon längst haben könntet! Und das schon seit 2 Jahren!/ keifte Yubel zurück, der es wirklich keinen Spaß mehr machte zuzusehen, wie das Duo sich überhaupt nicht näher kommen zu schien. Johan hatte keine Ahnung, was los war, aber er konnte spüren, dass Judai wütender wurde, als dessen Griff um ihn fester wurde. „J-J-Judai! Du tust mir weh!“, beschwerte er sich und lenkte die Aufmerksamkeit seines Freundes auf sich. Der Braunhaarige starrte ihn einen Moment lang nicht verstehend an, bis er dann checkte, dass er ihm die Blutzufuhr abschnürte. „Entschuldige.“ Sofort löste er seinen Griff und rubbelte die schmerzenden Stellen, damit sie nicht mehr so sehr wehtaten. „Ist schon ok.“ Der Türkisschopf musterte ihn. „Ist denn etwas passiert? Du warst auf einmal so wütend.“, wollte er besorgt wissen. Sein Gegenüber versuchte abzuwinken. „Nicht so wichtig.“, meinte er, während sein Blick sich nach innen richtete. //WAS hast du vorhin gesagt?! Ich hab mich wohl verhört! Soll das heißen, dass Johan und ich schon längst hätten zusammen sein können?!?!// zischte er dem Spirit zu, während die Wut wieder zunahm. Zum Glück hielt er Johan diesmal nicht fest, sonst würde er ihm wieder wehtun. /Du brauchst jetzt wirklich nicht sauer werden! Ich kann schließlich nichts dafür, dass du es dir erst vor kurzem eingestanden hast, dass du in ihn verliebt bist!/ konterte Yubel sogleich ohne einen Funken Reue, weil sie die Zwei gestört hatte. //Du hast es die ganze Zeit GEWUSST!// Judai erinnerte sich an die Anspielung, die sie gemacht hatte, als sie zu Mittag Manjoumes Villa erreicht hatten. /Ich hab seinen Körper kurzzeitig übernommen und ich wohne seit 2 Jahren in deiner Seele. Natürlich hab ich es gewusst!/ Der Braunschopf lief vor Wut rot an. //WIESO HAST DU NICHTS GESAGT?!// schrie er sie an. /Heiße ich Idiot? Du hast deine eigenen Gefühle damals nicht erkannt und er hat selbst nicht gewusst, was es war, das er für dich fühlt! Es hätte sich also überhaupt nichts gebracht, wenn ich etwas gesagt hätte. Und brüll mich nicht an!! Dafür dass du so lange brauchst um zu checken, dass du ihn liebst, dafür kann ich nichts! Ich finde es nur extrem nervend, dass ihr es nicht schafft einander näher zu kommen, weil ihr mit euch selbst herumhadert!/ Judai musste zugeben, dass sie Recht hatte, aber stocksauer war er trotzdem. //Verschwinde irgendwohin, wo ich dich nicht spüren, hören oder sehen kann!// keifte er sie an und ignorierte ihr beleidigtes Schnauben. Aber sie folgte seinem Befehl und nur einen Augenblick später konnte er sie wirklich nicht spüren. Und sie gab auch keinen Laut von sich und er konnte sie wirklich nicht sehen, als er sich wieder auf die Realität konzentrierte, in der er besorgten Blicken ausgesetzt war. Johan hatte ihn nicht aus den Augen gelassen, während er mit Yubel geschimpft hatte, und dem jungen Mann war es nicht entfallen, dass sein Freund sehr, sehr wütend geworden war. „Ist… alles mit dir in Ordnung?“, wollte er wissen und sah vorsichtig aus. Judai seufzte leise, als er das sah. An Johan konnte er seine Wut nicht auslassen, denn dieser hatte weder eine Ahnung, was gerade geschehen war, noch konnte er etwas dafür, dass der Braunhaarige gerade mit seiner Wächterin gestritten hatte. „Ja, alles in Ordnung. Sorry, ich wollte dich nicht beunruhigen.“, antwortete er und lächelte seinen Seelenverwandten sanft an. Johan musterte ihn einen Moment lang besorgt, bevor er ihn wieder umarmte. „Wenn du etwas hast, dann kannst du immer zu mir kommen und darüber sprechen.“, bot er ihm an. Judai fand das süß von ihm. Der Türkisschopf hatte keine Ahnung, was los war, aber trotzdem wollte er helfen. Judai konnte sich auch nicht erinnern, dass er ihm erzählt hatte, dass Yubel in seiner Seele lebte, daher war das Angebot gleich noch viel niedlicher. Ganz sanft drückte er ihn an sich und strich ihm mit einer Hand über den Rücken. „Das ist echt lieb von dir, danke. Aber das war etwas, mit dem ich selbst klar werden musste.“, erklärte der Braunhaarige und beschloss, seinem Freund so schnell wie es nur ging davon zu erzählen, was in ihm vorging. Aber zunächst musste er sich damit herumschlagen, dass sie nicht allein im Haus waren und auch nicht bei sich zuhause. Denn kaum hatte er diesen Entschluss gefasst, betrat auch schon Kenzan die Küche und musterte beide verwirrt und fragend. „Versteckt ihr euch eigentlich vor uns? Und was macht ihr denn hier ganz allein?“, wollte er wissen. Johan wurde wieder rot im Gesicht und stotterte etwas Unverständliches in seinen nicht vorhandenen Bart und Judai hätte dem Jüngeren am Liebsten den Hals umgedreht. Das war jetzt schon die zweite Störung innerhalb kürzester Zeit und der Braunschopf war davon frustriert. Irgendwer hatte ihn da oben wirklich nicht lieb, sonst könnte er Yubels Aufforderung endlich nachkommen und Johan gestehen, dass seine Gefühle für ihn weit über freundschaftliche gingen. Und wieder kam ihm jemand zuvor. „Nichts, Johan hat sich noch eine Kleinigkeit zum Trinken geholt und fühlt sich jetzt ziemlich müde. Und ich bin auch ganz schön k.o. und werde mich ins Bett legen.“, log er und hoffte, dass Kenzan ihm das abnahm. Der Andere sah zwischen ihm und seinem Seelenverwandten hin und her, der nur ein Nicken schaffte. „Oh, ok. Ich sag den Anderen Bescheid, dass ihr schon schlafen geht.“, meinte Kenzan, der das wirklich geglaubt hatte, und verließ die Küche, nachdem er einen kleinen Haufen Papier in den passenden Mistsack geworfen hatte. Kaum war er draußen seufzte Judai auf. „So ein Mist. Dass wir auch wirklich keine freie Minute haben.“, sagte er und sah seinen Freund entschuldigend an. Johan versuchte ein schwaches Lächeln auf seine Lippen zu bringen. „Mach dir keinen Kopf darum. Du hast uns ein ziemlich gutes Alibi verschafft, damit wir wenigstens oben im Zimmer unsere Ruhe haben und miteinander sprechen können.“, meinte er und legte dem Braunschopf eine Hand auf dessen Oberarm. „Hm, stimmt. Ich wollte sowieso noch mit dir sprechen.“ Der junge Mann schlang seine Arme wieder um seinen Freund und drückte ihn an sich. Erneut verloren sie sich in ihren Augen, doch diesmal lösten sie sich voneinander, ohne dass einer ihrer Freunde überraschend auftauchend musste. „Verschwinden wir mal rauf, sonst machen sich die Anderen noch Gedanken, was mit uns los ist.“, schlug Judai vor und zog Johan an der Hand noch mal zum Wohnzimmer, wo sie ihre Geschenke einsammelten, genauso wie Hane Kuriboh und Ruby, die die ganze Zeit miteinander spielten, und sich von ihren Freunden für die Nacht verabschiedeten, bevor sie sich in das Zimmer zurückzogen, das Asuka ihnen gegeben hatte. Vorsichtig stellte Johan den Drachen auf dem Nachtkästchen ab, dann ließ er sich auf das weiche Bett fallen. „Das war heute ein Tag…“, seufzte er und sah zu Judai hoch, der seine Sachen schon mal gut verräumte, bevor er einen Pyjama für die Nacht aus seiner Tasche klaubte. Allein bei der Betrachtung spürte der Türkisschopf, wie sein Herz laut zu klopfen begann. Röte überzog seine Wangen, als er sich dessen bewusst wurde und schnell wanderte sein Blick weg. Dem Braunhaarigen war der bewundernde Blick nicht entgangen und ein leichtes Grinsen legte sich auf sein Gesicht, als er sah, wie Johan schüchtern zur Seite schaute. Lautlos tapste er zum Bett zurück und ließ sich neben seinem Freund nieder, der erst wieder zu ihm sah, als er spürte, wie die Matratze neben ihm sich senkte. „Wieso bist du denn so rot geworden?“ Langsam beugte er sich zu ihm hinunter, bis sein Mund sich neben dem Ohr seines Seelengefährten befand. „Hast du etwa etwas Interessantes gesehen?“ Belustigt sah er, wie Johan noch röter wurde. „J-Judai!“ „Was denn? Stimmt das etwa nicht?“ Ein leises Lachen entkam dem jungen Mann, dann hauchte er ihm einen leichten Kuss auf die Wange. „Wolltest du mir nicht etwas sagen?“, versuchte der Türkishaarige ihn von sich abzulenken, auch wenn er zugeben musste, dass es ihm gefiel, wie nahe sie sich waren. Sein Herz schlug so laut, dass er glaubte, dass sein Gegenüber ihn hören könnte. Judai seufzte, ging aber auf den Themenwechsel ein. Er wusste gar nicht, wo und wie er damit beginnen sollte. „Ich wollte mit dir über so einiges sprechen.“, begann er langsam und zu seiner Überraschung hörte Johan ihm schweigend zu und ließ ihn sprechen, bis er fertig war. „Also… Auf deiner ganzen Reise warst du mit Yubel unterwegs?“, fragte der junge Mann nach und bekam ein Nicken. „Ich weiß, dass zwischen euch so einige Differenzen meinetwegen liegen, deshalb wollte ich dich gleich vorwarnen. Ich habe ihr einen Riegel vorgeschoben, damit sie dich in Frieden lässt, aber nicht dass du dich unwohl fühlst…“, begann Judai zu erklären, doch er sah an Johans Gesichtsausdruck, dass er sich ganz schön unbeholfen anstellte. Ein sanftes Lächeln legte sich auf das Gesicht des Türkisschopfes. „Ich weiß nicht, wie die Gem Beasts es sehen, aber ich denke, dass Yubel und ich schon zu einer Einigung kommen, sodass wir uns nicht an die Gurgel gehen.“, meinte er mit einem leicht scherzenden Unterton, aber die Worte waren ernst gemeint. „Das freut mich zu hören, denn ich bin sicher, dass wir das irgendwie schon schaffen.“ Die beiden jungen Männer fuhren zusammen, als sie die weibliche Stimme hörten. Judai setzte sich mit funkelnden Augen auf und sah zu dem Spirit, der auf der anderen Bettseite schwebte. „Hab ich dir nicht gesagt, dass du dich verziehen sollst?“, knurrte er sie an, doch Yubel zeigte sich unbeeindruckt. Johan sah zwischen ihnen beiden hin und her, sichtlich nicht verstehend, was eigentlich los war. „Ihretwegen war ich in der Küche so wütend.“, erklärte Judai, als er den verdutzten Blick entdeckte. Sein Seelenverwandter sah verstehend drein. Yubel gab ein Schnaufen von sich und lenkte die Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Wenn ihr jetzt fertig damit seid euch zu erzählen, was vor etwa einer halben Stunde passiert ist, dann könntet ihr endlich auf ein viel wichtigeres Thema zurückkommen.“, schlug sie vor und bekam wieder einen finsteren Blick von ihrem Schützling. „DAS werde ich ganz sicher nicht machen, wenn du dabei bist.“, knurrte Judai sie an. Der Spirit verdrehte die Augen. „Jetzt sei nicht kindisch!“ „Bin ich auch nicht. Verschwinde! Das will ich nicht vor deiner Nase besprechen, das geht dich wirklich nichts an!“ „Hey! Ich hab dir doch geholfen!“ „Du hast mir wichtige Tatsachen vorenthalten und jetzt hau endlich ab!“ Yubel gab noch einen beleidigten Ton von sich, bevor sie sich tatsächlich in Luft auflöste. Johan hatte hoch interessiert zugesehen. Die Diskussion zwischen seinem Seelenverwandten und dessen Wächterin war witzig gewesen und er war sich sicher, dass er das öfters erleben würde, wenn Judai bei ihm wohnen würde. „Was hat sie denn gemeint?“, wollte er neugierig wissen, worauf der Braunschopf mit fragendem Blick zu ihm sah. „Welches wichtige Thema? Und welche wichtigen Tatsachen hat sie dir denn nicht gesagt?“ Judai sah nicht aus, als wäre er darüber erfreut, dass Johan ihn nun ausquetschte. Er wollte behutsam an die Sache heran gehen, damit der Türkishaarige sich nicht gedrängt fühlen musste. „Erinnerst du dich daran, wie ich unten in der Küche wütend geworden bin?“, begann er langsam. „Ja, was ist da-“ Johan unterbrach sich selbst, als er sich erinnerte, wie sie sich in den Armen gelegen waren. „Sag bloß, deshalb ist sie wütend, weil wir uns so nahe gewesen sind?“ Er wollte nicht wissen, was der Spirit nun vorhatte. Judai schüttelte den Kopf. „Nein, ist sie nicht. Sie hat mir etwas gesagt, dass mich sehr sauer gemacht hat, das mit dir und mir zu tun hat.“, antwortete er und bekam einen verwirrten Blick. „Mit uns beiden?“ Das verstand der Türkisschopf nun überhaupt nicht und man sah ihm das sehr gut an. Judai entkam wieder ein Lächeln und er beugte sich zu seinem Freund, hauchte ihm einen weiteren Kuss auf die Lippen. „Das musst du für dich selbst herausfinden. Ich kann dir nur sagen, wie es mit mir aussieht. Ich möchte nicht, dass du dich von mir gedrängt fühlst.“, erklärte er, als er sich wieder von ihm löste. Der junge Mann brauchte etwas, bis er langsam verstand, um was es eigentlich ging. Und bis ihm auch klar wurde, was zwischen ihm und Judai eigentlich vor sich ging. Das Herzklopfen, die Schmetterlinge in seinem Bauch, die Küsse, das Gefühl sich in den Armen des Braunhaarigen sicher und geborgen zu fühlen… Johan starrte durch seinen Freund hindurch, als ihm die Tragweite seiner eigenen Gefühle bewusst wurde. Und mit jedem Moment verstand er auch, was sein Gegenüber mit seinen Worten gemeint hatte. In seinem Kopf rasten die verschiedensten Gedanken umher, ohne dass er einen davon zu fassen bekam. Judai schwieg und ließ seinen Seelenverwandten in Ruhe darüber nachdenken. So wie er aussah, hatte er so einiges, was ihn beschäftigte. Der Braunhaarige konnte sehen, wie sich Erkenntnis in den beiden Smaragden breit machte und auch Röte zeigte sich wieder auf den Wangen. Irgendwie wurde Johan an diesem Abend aber wirklich oft rot, bemerkte er. Aber er sagte nichts, auch als der Blick seines Freundes sich wieder auf ihn fokussierte. Es hatte ziemlich lange gedauert, aber für Johan würde er sich in Geduld üben. Und wie es aussah, zahlte sich seine Geduld aus, als er in dem grünen Augenpaar vor seiner Nase die Gefühle ihres Besitzers aufleuchten sah. „Judai…“, hörte er seinen Namen in der Stille des Raumes gewispert und ein Lächeln legte sich auf sein Gesicht. „Ja, mein Häschen?“, fragte er neckend und sah, wie der Türkisschopf etwas röter wurde. Judai lachte leise, bevor er ihn an sich drückte und spürte, wie Johan sich an ihm festhielt. „Ich liebe dich.“, flüsterte er und spürte sogleich, wie befreit er sich fühlte, jetzt nachdem er die Worte ausgesprochen hatte, die ihm schon so lange auf der Zunge lagen. Sein Seelenverwandter war einen winzigen Moment ruhig, bevor er sich noch mehr an ihn schmiegte und seine Arme um ihn legte. „Ich dich auch.“, antwortete Johan genauso leise und schloss die Augen um dem beruhigenden Herzschlag seines Freundes zu lauschen, ohne das glückliche Lächeln seines Freundes zu bemerken. Eine ganze Weile sagte keiner von ihnen etwas. Beide genossen ihre Zweisamkeit und die Nähe des jeweils anderen, die sie so lange missen mussten. Unten konnten sie ihre Freunde noch feiern hören, denn diese waren nicht gerade leise. Wie es schien spielten sie gerade irgendein Gemeinschaftsspiel und irgendjemand war immer am Gewinnen, während irgendwer anderer ständig verlor, der sich dann natürlich fürchterlich aufregte. Ruby und Hane Kuriboh spielten am Boden weiter herum und von den anderen Spirits war keiner zu sehen. Judai vergrub seine Nase in dem türkisfarbenen Haarschopf. „Ich hab heute noch gar nicht gehört, wie es dir eigentlich ergangen ist.“, sagte er leise. „Soweit ich weiß, bist du in der Profi-Liga sehr erfolgreich.“ „Hmm~ kann schon sein. Ich hab nicht so sehr darauf geachtet, sondern mehr darauf, wie sehr es mir gefällt. Außerdem musste ich mich noch um ein paar andere Dinge kümmern, wie mein Haus und Fahrstunden.“ „Haus? Fahrstunden?“ Der Braunschopf sah überrascht aus. Johan wurde leicht verlegen. „Es ist nur ein kleines Haus, viel kleiner als das hier von Manjoume-san und Asuka-san. Und ja, Fahrstunden, ich hab einen Führerschein und ein Auto. Aber dank dem Schnee liegt auch ziemlich viel Eis auf den Straßen, deshalb hab ich Asuka-san gefragt, ob ich über Nacht bei ihnen übernachten kann. Ich hab keine Lust mitten in der Nacht irgendwo in einem Graben zu liegen, weil ich einen Unfall hatte.“, erklärte er. „Kluges Häschen.“, meinte Judai bewundernd. Sein Schatz hatte während der Zeit, wo er auf Reisen war, viel erreicht. Und er war auch so klug in der Nacht das Auto stehen zu lassen und sich nicht auf den glatten Straßen in Gefahr zu bringen. Das hätte dem Braunschopf auch gar nicht gefallen, wenn er erfahren hätte, dass sein Seelenverwandter einen Unfall gebaut hatte. „Hmm~. Aber morgen wirst du das Haus sowieso sehen, wenn ich am Vormittag wieder nach Hause fahre.“ „Wie weit ist es denn?“ „Etwa eine Autostunde.“ „Das ist nicht weit.“ „Nein. Aber sicher ist sicher.“ Johan sah zu seinem Freund hoch. „Ich wollte nicht, dass du erfahren musst, dass ich mich verletzt habe, sollte so etwas passieren. Außerdem hatte ich keine Ahnung, ob du heute kommen würdest.“ In seinen Augen leuchtete die Freude darüber, dass Judai an diesem Tag aufgetaucht war. „Ist schon ok, du brauchst dich nicht erklären. Ich weiß, was du sagen wolltest.“ Der junge Mann hauchte seinem Liebsten einen weiteren Kuss auf die Lippen, während er ihn an sich drückte. Ein zärtliches Lächeln wurde ausgetauscht, bevor ihre Lippen sich erneut vereinten und sich diesmal nicht voneinander lösten. Ganz sanft lagen Judais Lippen auf Johans, während der Braunhaarige seinen Partner mit einem Arm an sich presste und mit der freien Hand über seinen Rücken und seine Seite streichelte. Er genoss es sichtlich den Anderen so nahe bei sich zu spüren, auch als seine Finger an dem Stoff zogen, der ihn von der Haut seines Freundes trennte. Der Türkisschopf gab einen überraschten Laut von sich, als er Judais Finger plötzlich auf seiner Haut spürte. Es fühlte sich für ihn an, als würde Feuer in seinem Inneren zu lodern beginnen, je mehr Judai ihn oberhalb der Gürtellinie erforschte. Schauer liefen ihm über den Rücken, als der Braunschopf mit seiner Zunge Einlass in seine Mundhöhle erbat und er ihm diesen gewährte. Ihre Zungen strichen zunächst langsam übereinander, bevor sie sich einen kleinen heißen Kampf lieferten. Johan wollte schon mit seiner Hand unter Judais Pullover fahren, als ihm bewusst wurde, wo sie waren und was sie im Begriff waren zu tun. „W-W-Warte!“ Er brauchte einen Moment um nach dem atemraubenden Kuss wieder Luft zu bekommen. „Ich glaube, das sollten wir morgen bei mir weiterführen. Nicht, dass die Anderen das noch mitbekommen.“ Judai sah ihn einen Moment lang schweigend an, bevor er sich mit einem Seufzen löste. Ihm wäre es eigentlich egal, aber sie waren hier Gäste und er war sich sehr sicher, dass weder Asuka noch Jun es gerne sehen würden, wenn er Johan verführen würde. „Stimmt, hier sollten wir uns zurückhalten.“, gab er leise zu, bevor er den Türkisschopf mit einem viel sagenden Grinsen ansah. „Aber wir können morgen bei dir ja weiter machen.“ Judais Grinsen wurde noch breiter, als er sah, wie Johan rot wurde. Ein leises Lachen entkam ihm und er drückte ihn noch mal an sich um ihn zu küssen. „Du bist wirklich süß, wenn du rot wirst.“, meinte er und nutzte die Gelegenheit für einen weiteren Kuss, bevor er endgültig für heute Abend von seinem Lover ließ. Johan wurde gleich noch eine Spur röter, freute sich aber über das Kompliment, während sie sich fürs Schlafengehen fertig machten. Er war schon sehr gespannt, wie die nächste Zeit wurde, jetzt wo Judai und er zusammen waren. Besonders wegen der Reaktion ihrer Freunde machte er sich Gedanken. Wie würden die denn reagieren, wenn sie das erfuhren? „Stimmt etwas nicht?“, hörte er seinen Freund fragen. „Ich hab mich gefragt, wie unsere Freunde reagieren werden, wenn sie sehen, dass wir ein Paar sind.“ Der Türkisschopf wandte sich zu Judai um, der sich bereits umgezogen hatte. „Also ich würde sagen, dass wir ihnen noch nichts sagen und es ihnen irgendwann im nächsten Jahr sagen. Ich glaube nicht, dass es wirklich gut wäre, wenn wir sie damit überrumpeln.“ Der Braunhaarige kam zu ihm und drückte ihn an sich. „Stimmt, sie wären schockiert, wenn sie hören, dass wir so schnell zusammen gekommen sind.“ „Sind wir doch gar nicht.“ Johan kuschelte sich an ihn. „Solche Gefühle tauchen nicht von einem Moment auf den nächsten auf. Wir waren schon länger ineinander verliebt, aber… Du bist wahrscheinlich schon früher draufgekommen und ich hab in dem Bezug ganz schön geschlafen.“ Er sah verlegen aus. Judai lachte leise. „Das hast du lieb gesagt. Aber für die Anderen wird es überraschend sein. Also…“ Er kam seinem Lover näher und hauchte ihm einen Kuss auf den Hals. „Wir sagen es keiner Menschenseele, bis wir dafür bereit sind.“ „Einverstanden.“ Der Türkishaarige schenkte ihm ein liebevolles Lächeln, bevor er sich auch endlich umzog und zu ihm unter die Decke kuschelte. Judai schlang augenblicklich seine Arme um ihn und drückte ihn an sich. „Und bis dahin werden wir immer unseren Spaß haben, wenn die Anderen sich fragen, wo wir uns immer verstecken.“ Johan kicherte bei der Vorstellung. „Das wird ganz bestimmt immer witzig werden.“, stimmte er zu und schmiegte sich an ihn. „Die werden schauen.“ Er zog ihn am Kragen leicht zu sich und küsste ihn sanft. „Aber zuerst sollten wir miteinander glücklich werden, bevor wir andere daran teilhaben lassen.“ „Ein sehr guter Vorschlag.“ Der Braunhaarige grinste, bevor er es ausnutzte, dass er Johan so nahe bei sich hatte. Wie lange sie dagelegen und sich geküsst hatten, wusste keiner von ihnen und weder der Eine noch der Andere sah auf der Uhr nach, als sie in den Armen des jeweils Anderen einschliefen. Als sie am nächsten Morgen erwachten, waren von den Anderen gerade mal Jim, Asuka und O’Brien wach. Die Blondine überredete sie zu einem guten Frühstück, bei dem auch der Rest der Truppe eintrudelte, als der Geruch von frischem Kaffee, frischen Brötchen und heißem Tee durch das Haus zog. Das Neo-Paar ließ sich noch etwas Zeit um mit seinen Freunden zu tratschen, bevor sie sich von ihnen schließlich verabschiedete. Dass Fubuki sie nicht aus den Augen ließ, bemerkte keiner von ihnen. „Lässt du sie endlich mal in Ruhe?“, knurrte Ryo ihm zu. „Ich mach doch nichts Schlimmes. Ich observiere nur.“ Der Ältere der beiden Tenjouin beugte sich zu seinem besten Freund. „Ich hab da nämlich ein Gefühl.“ Ryo verdrehte die Augen. „Du hast immer ein Gefühl.“, murrte er. „Wollen wir wetten?“ Die Beiden schlichen zum Gang, der ihnen eine gute Aussicht auf das Vorzimmer gaben, in welchem Judai und Johan sich gerade warm anzogen, damit sie nicht so schnell froren, während sie draußen unterwegs waren. Der Ältere der beiden blinzelte überrascht, als er sah, wie vertraut die Zwei miteinander umgingen und wie Judai seinem Seelenverwandten einen leichten Kuss auf die Stirn gab. Fubuki hingegen grinste breit, als er Ryo wieder zurückzog. „Gewonnen~“ Weder der jüngere Braunhaarige noch sein Gefährte hatte die beiden Spione bemerkt, da kamen Asuka und Jun zu ihnen und verabschiedeten sie, wünschten ihnen eine gute Heimreise. Das Duo winkte ihnen, bevor sie durch den Schnee stapften und sich mit ihrem Gepäck abkämpften, während die Kälte des Winters in ihre Kleider drangen. „Zum Glück ist der Wagen nicht weit weg.“, meinte Johan leicht bibbernd, während sie sich zu einem unter dem Schnee versteckten Auto kämpften, welcher ein paar Meter von Manjoumes Villa entfernt stand. „Ist auch gut so, sonst würdest du noch mehr frieren.“ „Die Kälte ist aber auch wirklich unangenehm.“ Da konnte Judai nicht widersprechen. Es dauerte nicht lange, bis sie das Auto von dem Schnee befreit hatten und losfuhren, Johan am Steuer, weil er den Führerschein und die damit verbundene Genehmigung hatte auf den Straßen unterwegs zu sein, und Judai am Beifahrersitz. Ein wenig sprachen sie miteinander, während der Wagen sich einen Weg durch die verschneiten Straßen bahnte, dann ließ der Braunhaarige seinen Freund sich auf die Fahrbahn konzentrieren, damit dieser auch wirklich keinen Unfall baute. Stattdessen ließ er seinen Blick nach draußen schweifen, während ihnen nach dem kurzen Marsch durch den Schnee im Wagen dank der Heizung wieder warm wurde. Es entging ihm nicht, dass sie die Stadt verließen und nach fast einer halben Stunde Autobahn eine Abfahrt benutzten, die sie mitten in die Wildnis führte. „Wo versteckst du dich denn, dass du mitten im Nirgendwo lebst?“, wollte Judai überrascht wissen. Johan warf ihm einen verdutzten Blick zu, bevor er wieder auf die Straße sah. „Ich versteck mich gar nicht. Ich wohne nur abseits von einem kleinen Dorf an einem kleinen Fluss, da ist es schön ruhig.“, erklärte er und deutete auf ein näher kommendes Haus. „Siehst du, wir sind gleich da.“ Der Braunschopf wartete, bis das Auto stand, dann nahm er sich das Heim seines Liebsten unter die Lupe. Es war wirklich kleiner, wie Johan gesagt hatte. Ein kleines Häuschen mit Erdgeschoss und erstem Stock und einem hübschen Vorgarten, der unter glitzerndem Schnee verborgen war. Die Tür war von einem Windschutz versteckt und schön sichtbar stand daneben ein kleiner Keramikhund, der ein ‚Willkommen’-Schild im Maul trug. Auf einem kleinen Nadelbaum waren die Lampen von Weihnachtsketten zu erkennen. „Wow, es ist wirklich sehr schön hier.“, Judai war begeistert. Johan lächelte, während sie ausstiegen. „Es ist nicht sehr groß und es passt auch wirklich gut. Wenn ich gewusst hätte, dass du kommst, hätte ich sauber gemacht.“, meinte er. „Ach Unsinn.“ Der junge Mann sah ihn schief an. „Die Osiris Red Unterkunft war nicht wirklich so toll und auf meinen Reisen hab ich auch zeitweise an nicht ordentlichen Plätzen schlafen müssen.“, erinnerte er ihn. „Stimmt, da hast du Recht.“ Judai gefiel Johans Heim, als sie eintraten. Er konnte gar nicht genug bekommen. Aber am Wenigsten konnte er von seinem Liebsten bekommen, den er sich sogleich schnappte, kaum dass sie die Schuhe und Jacken ausgezogen und die Tür abgesperrt hatten. „Ju-chan~ Willst du denn nicht mal das Haus sehen?“, wollte der Türkisschopf wissen, während Judai ihn an seine Brust drückte. „Hmm~ Du kannst es mir ja zeigen. Ich will dich nur nicht dabei loslassen. Schließlich hab ich viel zu lange auf dich warten müssen.“, antwortete dieser und presste seine Lippen auf die seines Gegenübers. Er war so forschend und einnehmend, dass Johan ein leises Stöhnen entkam. „Eigentlich wollte ich dir das Schlafzimmer nicht so schnell zeigen, sondern erst mal alles andere.“ „Ich denke, mit der Hausführung werden wir noch etwas warten müssen.“ „Das Gefühl hab ich auch, dass du mich zuerst verführen und dann das Haus sehen willst.“ „Ist es dir etwa zu früh dafür?“ Judai löste sich etwas. Sein Liebster lächelte sanft und strich ihm eine Strähne aus der Stirn. „Ich glaube kaum, dass die Tageszeit eine Rolle dabei spielt, wenn wir uns nahe sein wollen.“, antwortete er und sah ein breites Grinsen, das sich auf dem Gesicht seines Seelenverwandten ausbreitete. „Das ist gut, sogar sehr gut.“ Johan wunderte sich einen kurzen Moment lang, dann fand er sich wie einen Kartoffelsack über Judais Schulter geworfen wieder. „Ju-chan!“, quietschte er erschrocken und hörte ein Lachen. „Ich möchte nur nicht, dass mein Weihnachtsgeschenk sich auf dem soooo langen Weg verausgaben muss.“, meinte der Braunhaarige mit einem neckenden Grinsen und trug seinen Schatz durch das ganze Haus auf der Suche nach dem Schlafzimmer, gar nicht auf dessen Proteste achtend. Nur einmal sah Johan kurz Yubel hinter ihnen, die den Kopf schüttelte bei dem Bild, das sie abgaben. Als er ihr zurufen wollte, winkte sie ihm und verschwand auch schon wieder. Ein sehr eindeutiges Zeichen, dass sie genau wusste, was Judai vorhatte, und dass sie ihm da sicher nicht helfen würde. Judai wanderte mit seinem Liebsten durch das ganze Haus, während er das eine bestimmte Zimmer suchte. So bekam er doch noch eine kleine Führung, auch wenn sie von Johan bestimmt nicht so geplant war, dass er herumgetragen wurde. Der Braunschopf lief zuerst im Erdgeschoss herum, wo er die Küche, einen kleinen Abstellraum und ein Wohnzimmer fand. Also musste er hinauf mit seiner ‚Beute’ und dort fand er neben einem Bad auch das Schlafzimmer, in dessen Tür er zunächst mal stehen blieb um es sich genauer anzusehen. Dann stellte er Johan wieder auf seine Beine, damit dieser nicht noch länger herumzappeln musste, auch wenn es ihm sehr gefallen hatte ihn so zu tragen. „Du bist mir einer.“, meinte der Türkishaarige und fand sich einen Moment später in einem heißen Zungenkuss wieder, der ihm die Sinne benebelte. Jedoch dauerte es nicht lange, bis er sich wieder in der Realität und in Judais Armen, der ihn die ganze Zeit nicht losließ. Seine Beine fühlten sich seltsam weich an und er musste sich an ihm festhalten, damit er nicht einknickte. „Alles in Ordnung?“, flüsterte der Braunhaarige und knabberte leicht an dem Ohrläppchen seines Geliebten, während seine Hände sich wieder auf Wanderschaft begaben. „Ja, alles ok.“ Johan ließ ihn nicht los. Judai löste sich etwas, damit er ihm in die Augen sehen konnte. „Möchtest du das überhaupt? Ich will dich nicht dazu zwingen.“, fragte er ernst. Er wollte nicht, dass sein Freund sich zu etwas gezwungen fühlte. Der Türkisschopf sah ihn mit einem leichten Lächeln an. „Natürlich will ich es. Wir gehören doch zusammen, da gehört das dazu. Und du bleibst auch immer bei mir, nicht wahr?“ Der ernste Gesichtsausdruck wurde zu einem zärtlichen Lächeln. „Ich werde dich niemals mehr verlassen. Ich werde immer zu dir zurückkommen, egal was passiert. Du gehörst zu mir!“, sagte der Braunhaarige und ein besitzergreifender Ton mischte sich bei dem letzten Satz in seine Stimme. Johan errötete leicht und schmiegte sich an ihn. „Und du gehörst zu mir.“, stimmte er leise zu und schloss die Augen, als Judai sich zu ihm beugte und ihn leidenschaftlich küsste. Dem jungen Mann gefiel, was er gehört hatte, und er nutzte es nun aus, dass sie endgültig allein waren. Er liebte Johan! Er wollte ihn! Er hatte ihn schon immer gewollt, auch wenn er es sich nicht eingestanden hatte. Langsam strichen seine Hände über den schlanken Körper seines Geliebten und erkundigten jeden Zentimeter haut aufs Genaueste, als er ihn entkleidete. Aber sein Häschen blieb auch nicht untätig und schon bald trugen sie nur mehr ihre Haut, als Judai seinen Türkisschopf aufs Bett drückte. „Mein kleines unschuldiges Häschen~“, raunte er heiser und streichelte über die ihm dargebotene Haut, deren dazu gehörender Körper sich so unschuldig in den blauen Bettlaken räkelte. Fast schon gierig betrachtete er den Anderen und sog den Anblick in sich hinein. Seit er sich eingestanden hatte, dass er sich in Johan verliebt hatte, hatte er immer wieder von ihm geträumt und nicht wenige dieser Träume waren nicht jugendfrei gewesen. Ein Bild wie das vor seiner Nase hatte er oft in seinen Gedanken gesehen, doch die Wirklichkeit strafte aller Träume Lügen. „Du bist wunderschön.“, hauchte Judai und setzte zarte Küsse auf die weiche Haut, bis hinauf zu Johans Hals, an dem er sich festsaugte. „Du bist auch nicht von schlechten Eltern.“, erwiderte der junge Mann keuchend und strich mit seinen Händen über den leicht muskulösen Rücken seines Seelenverwandten bis zu dessen Kehrseite, über die seine Finger in stummer Bewunderung wanderten, bevor er herzhaft zupackte und ein lautes Grollen in seiner Halsbeuge spürte und hörte. Der Braunschopf knabberte und nagte noch kurz an dem dunkelroten Hautstück, das er für seinen Knutschfleck ausgesucht hatte, bevor er sich auf einem Arm abstützend wieder Johans Lippen zuwandte und mit der freien Hand zu dessen Hüfte strich. Fast schon fordernd hielt er ihn daran fest und drückte ihre Unterleiber zusammen. Überraschtes Stöhnen drang in den hitzigen Kuss und der Türkisschopf erbebte von der Welle von unerwarteter Lust, die sich ihren Weg bis in die äußersten Spitzen seines Wesens bahnte. „J-J-Judai!“ Johan sah zu seinem Liebsten hoch, der ihn leicht angrinste, bevor er sich zu seinem Ohr lehnte. „Gefällt dir das etwa? Warte nur, bis ich tief in dir drinnen bin.“, wisperte er mit einer rauchigen Stimme und leckte über den äußersten Rand der Ohrmuschel, genoss das laute Keuchen, welches als Antwort kam. Langsam und quälend wanderte er mit seinen Händen über Johans Körper, während er ihn erneut küsste. Judai konnte spüren, dass sie beide es nicht mehr wirklich erwarten konnten einander so spüren, wie Liebende es taten. „Hast du etwas, das es dir leichter machen kann?“, wollte er leise wissen und schob die Beine des Türkisschopfes auseinander. Bei dem Anblick begann er beinahe zu sabbern. „In der Lade hab ich etwas.“ Johan deutete auf das Nachtkästchen und betrachtete seinen Freund, der sich über ihn schob und in der betreffenden Lade zu kramen, nur um einen Moment später mit einer Lotion in der Hand wieder zurückzurobben. „Sehr gut. Ich will dir nicht wehtun.“ Sanft lächelte der junge Mann seinen Partner über sich an. „Das weiß ich.“, antwortete er und zog Judai am Nacken zu sich hinunter um ihn zärtlich zu küssen. Der Braunschopf grinste leicht in den Kuss und strich sich etwas von der Lotion auf seine Finger, ohne einen Blick darauf zu werfen, und ließ den Behälter dann auf der Seite fallen, wo er ihnen nicht in den Weg kommen konnte. Mit heißen Küssen lenkte er seinen Schatz von seiner unteren Region ab und wanderte mit der benetzten Hand weiter hinunter, bis er Johans intimste Stelle erreicht hatte. Der Türkisschopf gab einen überraschten Laut von sich, als er die kühlen Finger an seinem Eingang spürte, bevor ihm ein Stöhnen entkam bei dem Gefühl, wie Judais Finger in ihn drangen. Es war unangenehm, doch er wollte jetzt keinen Rückzieher machen. „Entspann dich, sonst tu ich dir nur weh.“, bat sein Seelenverwandter und wartete, bis er spüren konnte, dass Johan sich auch wirklich entspannt hatte, bevor er sich in ihm zu bewegen begann. Sichtlich zufrieden und erfreut sah Judai zu, wie der Türkisschopf sich unter ihm zu winden begann, je wohler er sich unter den Berührungen seines Liebsten fühlte. Doch mit jedem Moment konnte er auch bei sich selbst spüren, wie sehr es ihn drängte seinen Liebsten in Besitz zu nehmen. Vorsichtig zog er sich wieder zurück, als er die Muskeln seines Partners genug geweitet hatte. Johan gab ein leises Murren von sich, als er sich plötzlich so leer fühlte, und sah missmutig zu ihm hoch. “Ju-chan~“ Der Braunhaarige lachte leise, als er sich über ihm positionierte. „Nur nicht so ungeduldig~“ Sachte strich er ihm über die Wangen. „Ich liebe dich.“, flüsterte Judai und küsste seinen Geliebten zärtlich, der seine Arme um seinen Nacken schlang und ihn näher zu sich zog. „Ich liebe dich auch.“, wisperte Johan liebevoll und lächelte ihn an, bevor er ihn noch näher zog und ihn ein weiteres Mal küsste. Der junge Mann vergrub seine Finger in den braunen Strähnen, als er einen Schmerz in seinem Unterleib wahrnahm, der ihn aus dem Kuss riss. „J-J-Judai!“ Sein Seelenverwandter streichelte ihm sanft mit einer Hand an der Wange, während die andere ihn an der Hüfte massierte. „Scht~ Es wird besser werden.“, sprach er beruhigend auf ihn ein, während er in ihm verharrte und darauf wartete, dass Johan sich wieder entspannte. Leise flüsterte Judai ihm süße Nichtigkeiten ins Ohr, auch als er nicht mehr angespannt war und der Braunschopf sich in ihm zu bewegen begann. Johan stöhnte wohlwollend, während ihre Vereinigung sich immer besser für ihn anfühlte und auch sein Liebster genoss jeden einzelnen Moment. Judai ließ sich sehr viel Zeit um seinen Geliebten genauestens zu erforschen, auch wenn es auch für ihn selbst eine Qual war nicht zum Höhepunkt zu kommen, wie es sein Körper gerne hätte. Unter ihm hörte er Johan nach Erlösung betteln, doch er ließ ihn zappeln, auch als er schneller und härter zustieß. Schweiß lief über ihre erhitzten Leiber, während sie sich liebten und sich immer weiter trieben, bis sie sich nicht mehr zurückhalten konnten und in einem lauten synchronen Schrei zu den Sternen aufzusteigen schienen. Judai brach auf Johan zusammen, als er tief in ihm kam, und schaffte es erst nach einigen Momenten sich von ihm hinunter zu rollen. Fast augenblicklich schlang er seine Arme um ihn und zog ihn an seine Brust. „Alles in Ordnung mit dir?“, wollte er wissen. Der Türkisschopf nickte und zog die Decke über sie beide. „Ja, alles in Ordnung.“ Ein leichtes Grinsen lag auf seinen müden Zügen. „Aber du hast es auch wirklich nicht mehr zurückhalten können, stimmts?“ Sein Geliebter sah leicht verlegen aus. „Sorry~ Aber ich konnte die Finger einfach nicht von dir lassen. Das war unmöglich!“, antwortete der Braunschopf und konnte nicht verhindern, dass man ihm die fehlende Reue ansah. Johan lachte leise. „Schon ok.“ Er schmiegte sich an ihn. „Wichtiger ist sowieso, dass wir zusammen sind.“ „So ist es.“ Judai hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. „Frohe Weihnachten, mein Häschen~“ „Frohe Weihnachten, mein Engel~“ Und sie würden noch weitere Weihnachten zusammen erleben, dafür würden sie beide sorgen. ~~~ Yubel saß mit den anderen Spirits am Dach des Häuschens und genoss die Stille, die über der Gegend lag. Sie wusste, dass die Gem Beasts sich nicht wirklich wohl fühlten, aber sie würden sich wieder einrenken. „So… Du bist jetzt auf unserer Seite.“, kam es von Sapphire Pegasus, der sie etwas misstrauisch musterte. „Jepp.“ „Und du wirst keine Spielchen mehr mit anderen Leuten spielen?“ „Nö. Sonst kann ich mir von Judai wieder was anhören.“ Neos beugte sich zu dem Gem Beast. „Das ist der Einzige, auf den sie hört.“, meinte er und grinste. „Das hab ich gehört!“ Die beiden Spirits grinsten sich an. Das Zusammenleben würde auf jeden Fall sehr interessant werden. The End Johan: Ju-chan~ *Judai drück* Judai: Jo-chan~ *Johan drück* Jun: Haltet euch mal zurück! Ständig ist was mit euch! *Aufmerksamkeit will* Asuka: *Jun patpat* Armer Schatz~ Jim: Hey, es ist Weihnachten! Entspannt euch. Ich: Genau, das Fest der Liebe und der Geschenke. Und da wollen wir brav sein. Und wer eigene Ideen hat, der kann sich ja früher vertschüssen. Judai: *grinst* Gute Idee~ *schnappt Johan und wirft ihn sich über die Schulter* Frohe Weihnachten~! *rennt* Alle: *drop* Ich: Frohe Weihnachten ^^° Kapitel 2: One-Shot Non-Adult ----------------------------- Hi~ ^^ Lang hab ich nichts schreiben können >.< Das Jahr war viel zu actionreich, dass ich einfach nicht dazu gekommen bin Diese FF ist ein Geschenk für meine beste Freundin und an alle Frohe Weihnachten~!!! One-Shot: Eisig kalt war es, obwohl es windstill war. Doch verständlich, schließlich hatte der Winter begonnen und Schnee lag auf den Wegen, den parkenden Autos und den vielen Häusern, genauso wie auf den Bäumen, die im Herbst ihr grünes Kleid verloren hatten, außer es waren Nadelbäumen. Und es war auch sehr still in der gesamten Wohngegend, denn die meisten Bewohner der Häuser, die sich aneinander reihten, waren beim Weihnachtsmahl und freuten sich schon auf den Heiligen Abend. Deshalb fiel keinem der junge Mann auf, der mit einer Tasche über seiner Schulter durch den Schnee stapfte. Dass ihm kalt war, sah man ihm nicht an und er hätte es auch bestimmt keinem gezeigt, wenn es so wäre. Suchend wanderten braune Augen von einer Hausnummer zur nächsten, während er sich weiter der Kälte aussetzte. //Du solltest schnell ins Warme kommen, nicht dass du noch eine Grippe bekommst.// flüsterte eine Stimme in seinem Kopf. „Mach dir um mich keine Sorgen, wir sind ja bald da.“, meinte Yuki Judai und warf einen Blick über seine Schulter, hinter der Yubel, sein Guardian, zu sehen war. Die Sorge in ihren verschieden farbigen Augen, dass ihrem Schützling etwas geschah, war in ihrer ganzen angespannten Haltung zu sehen. Judai lächelte sie leicht an, bevor er seinen Blick wieder nach vorne richtete und die Hausnummern absuchte. Ein Seufzen kam von hinter ihm, doch er ignorierte den Spirit. Für ihn war es zuerst wichtiger, dass er die richtige Nummer fand. Hätte er gewusst, dass die Straße so lang war, dann hätte er einen seiner Freunde gebeten, dass sie ihn abholen sollten, aber er hatte selbst nicht gewusst, wann er in der Stadt ankommen würde. Und so blieb ihm nichts anderes übrig, als durch den Schnee zu laufen. Yubel schwebte hinter dem Brünetten her, ihn nicht aus den Augen lassend. Sie selbst spürte die winterliche Kälte nicht, doch sie konnte sie durch Judai spüren. Stille lag auf dem ungleichen Duo, während sie ihrem Ziel langsam näher kamen. „Und freust du dich schon?“, fragte sie leicht neugierig. Judai grinste bei ihrer Frage. „Sehr sogar.“ In seinem Kopf konnte er die Gesichter seiner Freunde sehen, auch wenn er wusste, dass sie sich in den zwei Jahren, die er sie schon nicht gesehen hatte, verändert hatten. Eines unter ihnen stach besonders hervor und Judai spürte, wie sich sein Herz erwärmte. Yubel verdrehte die Augen, wusste sie doch, an wen ihr Schützling besonders dachte. „Ich bin sicher, dass er dich nicht vergessen haben wird.“, sagte sie und schaffte es damit Judais Blick wieder auf sich zu lenken. „Ich weiß nicht… Zwei Jahre sind eine lange Zeit. Wer weiß, ob er nicht vielleicht doch jemanden gefunden hat, der ihm gefällt.“, meinte der Braunschopf leicht abweisend. „So sicher bist du deshalb?“, neckte sie ihn, doch als er ihr drüber fahren wollte, deutete sie nach vorne. „Ist das nicht die Nummer, die du suchst?“ Judai warf einen Blick in die Richtung, in die sie deutete, und tatsächlich, endlich war er am Ziel. Ein kurzer finsterer Blick traf Yubel noch, bevor er zum Haustor trat und auf die Klingel drückte. Im Haus konnte der junge Mann Stimmen hören, die durcheinander sprachen, während er darauf wartete, dass das erlösende Rattern ertönte, welches ihm zeigte, dass das Tor offen war. In dieser Zeit nahm er sich einen Moment und musterte das große weiße Gebäude auf dem Grundstück. Bei der Größe, die seiner Meinung nach schon an eine Villa rankam, verwunderte es ihn nicht, dass die Einladung zur Weihnachtsfeier von Manjoume gekommen war. Jedenfalls was die Größe des Austragungsortes anging, aber dass ausgerechnet Manjoume Jun zu einer Feier einlud, verwunderte ihn noch immer mehr. Zeit zum Ungeduldigwerden bekam Judai nicht, denn schon öffnete sich die Tür und ein blonder Haarschopf lugte hinaus. „Judai!!“, schrie Asuka erfreut und stürmte, in einem roten Weihnachtsfrauenkleid und passenden Stiefeln, durch den Schnee, gar nicht darauf achtend, dass unter der weißen Flockendecke vielleicht hartes Eis liegen konnte. Dass es verdammt kalt war, schien sie genauso wenig zu kümmern, als sie das Tor aufriss und sich an Judais Hals warf. „Frohe Weihnachten! Super, dass du es her geschafft hast.“ Ein Strahlen lag auf ihrem Gesicht, dass der Brünette nicht anders konnte als sie leicht anzulächeln. „Dir auch frohe Weihnachten.“, wünschte er ihr und wurde auch schon mitgezogen, als sie ihn zum Haus zerrte. „Komm, wir sind gerade beim Anrichten. Du bist genau richtig gekommen. Alle anderen sind auch schon da.“, redete die ehemalige Obelisk Studentin los und zog ihn ins Warme. Yubel hatte sich schon in seine Seele zurückgezogen, als sie Asuka gesehen hatte. „Jun-chan! Leute! Schaut mal, wer da ist!“, rief die Blondine ins Haus und nahm ihrem Freund die Tasche ab. Judai warf ihr einen verdutzten Blick zu, als er aus seinen Schuhen und der durchgefrorenen Jacke schlüpfte. Jun-chan? Nie hätte Asuka Manjoume so genannt, also gab es da nur eine Erklärung. Schritte kamen näher und Sho und Kenzan steckten als Erste ihre Köpfe ins Vorzimmer. „Aniki!“, kam es sogleich synchron von ihnen und Judai musste mit seinem Gleichgewicht kämpfen, als sie sich auf ihn stürzten. Er hätte damit rechnen sollen, dass seine lange Abwesenheit solche Reaktionen bei seinen Freunden hervor rufen konnten. Langsam kamen auch seine anderen Freunde, sodass die beiden Jüngeren sich von ihm lösen mussten. Weihnachtswünsche wurden ausgetauscht und Judai konnte es sich nicht verkneifen Manjoume mit einem neckenden Grinsen anzusehen und ihm herzliche Glückwünsche zu geben, gemischt mit einem Seitenblick auf Asuka. Der Schwarzhaarige wurde daraufhin leicht verlegen und sah mit einem Grummeln weg, doch innerlich war er mehr als nur stolz, dass er es endlich geschafft hatte Asukas Herz zu gewinnen. Der Platz im Vorzimmer wurde wahrlich eng, besonders da sich Karen schön ausbreitete. So musste Judai sich durch die Reihen seiner Freunde kämpfen, bis er der einzigen Person gegenüber stand, die er noch nicht begrüßt hatte. Die einzige Person, an die er jeden Tag in den letzten beiden Jahren gedacht hatte, seitdem er die DA verlassen hatte. „Frohe Weihnachten, Judai.“ Johans Lächeln war für den Braunhaarigen noch immer so als würde die Sonne aufgehen. Und der junge Europäer schien sich in den beiden Jahren nicht ein Stück verändert zu haben, wie seinem Seelenverwandten nach einer kurzen Musterung auffiel. „Frohe Weihnachten.“, brachte Judai schließlich heraus, während er Johan in die schönen Smaragdaugen sah. Doch er hatte sich verändert, der Andere war noch hübscher geworden. Sehr viel hübscher und der Brünette wusste, dass es ihn nicht verwundern sollte, wenn Johan ihm erzählte, dass er vergeben war. „Hey, es gibt Essen oder wollt ihr euch in Grund und Boden anschmachten?“, riss Fubukis belustigte Stimme sie aus ihren Gedanken. Johan wurde leicht rot auf den Wangen, als er sah, dass ein Teil der Clique sich bereits ins Esszimmer zurückgezogen hatte. Dafür standen besagter Braunschopf, Jim sowie Sho und Kenzan noch im Vorzimmer und sahen zwischen den Zwei hin und her, die beiden Älteren belustigt, die beiden Jüngeren fragend. „Ja, gehen wir.“, stimmte Judai zu und riss sich von dem anderen jungen Mann los, damit er diesen nicht noch länger anstarrte. Was nicht leicht war, denn der Brünette war noch immer fasziniert von Johan. Doch er ließ seine musternden und bewundernden Blicke für den Moment und ließ seinen Freund den Vortritt zum Esszimmer. Zudem hatte er keine Ahnung, wo er eigentlich hin musste. Der Türkisschopf schenkte ihm ein weiteres Lächeln und zog ihn dann an der Hand zum Esszimmer. Dass sein Seelenverwandter leicht rot im Gesicht wurde, bemerkte Johan gar nicht. Er war viel zu froh, dass er Judai nach so langer Zeit endlich wieder zu Gesicht bekam. Hinter ihnen kamen die anderen noch Fehlenden, von denen die beiden Jüngeren sich angeregt unterhielten. Sho und Kenzan waren unbeschreibbar froh, dass die Clique an diesem Weihnachten vollständig war. Sie hatten sich schon gefragt, ob Judai diesmal kommen würden und ihre Hoffnungen hatten sich ausgezahlt. Jim und Fubuki jedoch schwiegen. Besonders dem Braunhaarigen war es nicht entgangen, wie die beiden Chaoten sich angesehen hatten. Johans Blicke hatten Judai nicht losgelassen, jeden Zentimeter von ihm erforscht. Der ehemalige Obelisk war sich nicht sicher, wie sich die Sache zwischen den Beiden noch entwickelte, aber er wusste, dass zwischen ihnen etwas noch Tiefgründigeres war. Am Besten ließ er sich einfach überraschen, was der Abend noch brachte. Das Weihnachtsessen verlief nicht wirklich friedlich. Ausnahmslos alle waren gespannt, was Judai in den zwei Jahren seiner Abwesenheit alles erlebt hatte und so zog sich das Mahl in die Länge, weil immer wieder jemand mit einer Frage kam, die der Braunhaarige beantworten sollte. Johan, der sich neben ihn gesetzt hatte, war wohl der Einzige, der Judai nicht nieder quatschte. Natürlich brannten ihm auch so einige Fragen auf der Zunge, doch er wollte nicht zu aufdringlich sein, wo das sowieso schon die Anderen waren, die seinen besten Freund nicht mal in Ruhe essen ließen. „Leute, lasst ihn doch mal einen Happen zu sich nehmen.“, kam der Türkisschopf schließlich Sho zuvor, der wieder eine Frage an seinen Aniki hatte. Die Blicke seiner Freunde legten sich bei diesen Worten auf ihn, dann sahen sie ein, dass sie Judai noch später ausquetschen konnten. Im Gegensatz zu ihnen hatte er so einiges hinter sich und brauchte nun etwas Entspannung. Ab da war es ruhiger am Esstisch, sah man davon ab, dass Karen immer wieder jemanden erschreckte, weil sie sich etwas von Asukas liebevoll zubereiteten Weihnachtsessen erbetteln wollte. Und sie gab sich wirklich sehr große Mühe unschuldig und lieb drein zu schauen, damit sie bekam, was sie wollte. Die Gespräche verebbten nicht, nur drehten sie sich diesmal um andere Dinge. Johan wollte sich seiner Portion wieder zu wenden, als er einen intensiven Blick auf sich spürte. Einmal zur Seite gesehen und er wusste, dass Judai ihn fixiert hatte. „Danke.“, flüsterte der Brünette ihm hörbar erleichtert zu und Johan wurde leicht rot auf den Wangen. „Keine Ursache.“, antwortete er, verwirrt über sich selbst, dass er so reagierte. Schnell wandte der Türkisschopf sich wieder seinem Essen zu und ließ seinen Sitznachbarn wieder in Frieden. Judai guckte ihn einen Moment lang noch fragend an, verwundert, dass er so errötete, bevor er es Johan nachmachte. Trotzdem konnte er nicht leugnen, dass sein bester Freund niedlich aussah, wenn er rot wurde. Innerlich seufzte der Braunhaarige auf. In ihm war etwas, das über die Freundschaft weit hinaus ging, die er mit Johan hatte. Doch für ihn war die Angst groß, dass sein Seelenverwandter ihn für diese Art von Gefühlen verachtete. Er wollte ihn nicht verlieren! Also konnte er nichts anderes tun, als ihn aus der Ferne anzuschmachten… Dass sein und Johans Verhalten aus manchen Augen analysiert wurden, bemerkte keiner von beiden. Fubuki ließ sie nicht aus den Augen, denn er wollte unbedingt wissen, ob sich seine Vermutungen als richtig erwiesen. Ryos Stirn hatte sich etwas gerunzelt, als er sah, wie die beiden Jüngeren sich dem jeweils Anderen gegenüber verhielten. Und auch Jim sah, dass da noch etwas war, das zwischen ihnen war. Doch keiner von ihnen sagte etwas, doch bei Fubuki konnte man, wenn man genauer hinsah, erkennen, dass er etwas vor hatte. Die Anderen hatten davon keine Ahnung. Asuka ärgerte Jun ein wenig, Kenzan lachte Sho aus, wenn dieser von Karen erschreckt wurde, Rei turtelte mit ihrem Martin, wenn sie nicht gerade dabei war, ihm das Essen in den Hals zu stopfen, damit er wenigstens etwas zu sich nahm, und O’Brien machte das, was er am Besten konnte, schweigend alles überblicken, während auch Yusuke sich aus allem zurückhielt und nur lauschte. Dass sich eine kleine Romanze anbahnte, deren Hauptprotagonisten selbst keine Ahnung von ihren Gefühlen hatten, bemerkte somit keiner von ihnen. Nach dem Essen zog sich der Großteil der Freunde ins geräumige Wohnzimmer zurück, während Asuka und Rei sich um das Geschirr kümmerten. Hilfe bekamen sie von Johan, der sich in die Küche flüchtete, nachdem er mit Judai fast zusammen gestoßen war, als sie versucht hatten gleichzeitig aufzustehen. Und nun versuchte er der leicht peinlichen Situation zu entwischen, auch wenn er so überhaupt keine Ahnung hatte, warum er das eigentlich tat. Die beiden Frauen waren ihm dankbar, dass er ihnen bei der Küchenarbeit half, denn bei so vielen Leuten kam so einiges an Geschirr zusammen und alles konnte auch nicht in den Spüler. Während also in der Küche fleißig gewerkelt wurde, gab es im Wohnzimmer eine hübsche Fragestunde, denn nun, da alle gut gegessen haben und satt waren, konnten sie Judai weiter ausquetschen darüber, was er denn alles gemacht hat, während er auf Reisen war. Der Brünette war ziemlich geduldig mit dem Beantworten, auch wenn er das Gefühl hatte, dass seine Freunde über jede Sekunde erfahren wollten, selbst wenn er geschlafen hatte. Der Gedanke war schon etwas witzig, doch er sprach ihn nicht aus. „Und dann bin ich die Straße entlang. War eigentlich nicht schwer zu finden, ich dachte, es würde länger dauern, bis ich hierher finden würde.“, schloss er seinen Bericht und lehnte sich in den gemütlichen Lehnstuhl zurück. Etwa eine Stunde hatte es gedauert, bis Judai alles Wichtige erzählt hatte und nun nahm er sich die Zeit und sah sich im Raum um. Ihm fiel sogleich der riesige Weihnachtsbaum auf, unter dem sich schon einiges an Geschenkpaketen stapelte. //Vergiss nicht auf deine Päckchen.// wisperte Yubel in seinen Gedanken, als wäre sie eine Sekretärin, die ihren Chef an einen Termin erinnerte. /Ich weiß, das sollte ich auf keinen Fall machen./ antwortete Judai ihr und erhob sich. „Ich komm gleich wieder.“, sagte er auf den fragenden Blick, den er von Jim erntete. Doch als Judai das Wohnzimmer verlassen wollte… wollte Johan es betreten, da er, Asuka und Rei in der Küche fertig waren und nun zu der Truppe aufschließen wollten. Es machte laut Krach, zwei überraschte Aufschreie und schon lagen sie am Boden, der Türkisschopf auf seinem Seelenverwandten. Sämtliche Blicke lagen auf dem Duo, das gar nicht wusste, was gerade passiert war. Smaragdaugen starrten in Schokoladeseen, bis Johan klar wurde, dass er auf Judai lag. Der junge Mann lief flammendrot im Gesicht an, bevor er hastig von ihm wieder runter kletterte und Judai wieder hoch half. „Tut mir leid, ich hab nicht aufgepasst.“, entschuldigte er sich, während die Anderen belustigt lachten. „Ist schon in Ordnung, es ist doch nichts passiert.“, antwortete der Braunschopf beruhigend und grinste seinen Freund an, bevor er dann das Zimmer verließ. Mit der Gesichtsfarbe kämpfend setzte Johan sich auf einen freien Platz, nachdem er Judai noch einen Blick hinterher geworfen hatte. „Na, konntest wohl nicht drauf warten ihm in die Arme zu fallen?“, kam es von Fubuki neckend, kaum dass er saß und schon war Johan wieder komplett rot im Gesicht. „Fubuki-san! Red nicht so einen Unsinn!“, beschwerte er sich sogleich und funkelte den Älteren sauer an, der das jedoch so witzig fand, dass er nicht aufhörte zu lachen. Asuka warf ihrem Bruder einen missbilligenden Blick zu, als sie sich an Jun kuschelte. „Hör nicht auf ihn, er redet wieder mal nur Mist.“, riet sie dem Opfer von Fubukis Witzchen. Johan nickte zustimmend, da er das echt nicht lustig fand. Auch wenn der Ältere schon in gewisser Weise recht hatte, da er sich schon sehr zurückhalten hatte müssen, als Judai von Asuka ins Haus begleitet worden war. Der junge Europäer war so froh gewesen seinen besten Freund wiederzusehen, dass er wirklich mit dem Gedanken gespielt hatte dem Braunschopf um den Hals zu fallen. Was ihn dazu geritten hatte so zu denken, wusste er noch immer nicht. Denn selbst wenn er Gefühle für Judai hatte, die weiter als Freundschaft gingen, so konnte er sich nicht sicher sein, ob Judai besagte Gefühle auch erwiderte. Zu seinem Pech erkannte Johan nicht, dass er schon längst so fühlte. Er wollte es sich nur nicht eingestehen. Judai marschierte durch den Gang zum Vorzimmer zurück, in dem noch immer seine Reisetasche einsam und verlassen stand und darauf wartete, dass ihr Besitzer sich um sie kümmerte. Vorsichtig stellte er sie auf eine kleine Bank, die im Raum stand, und öffnete sie. Gut, es schien nichts passiert zu sein. Der Brünette schloss den Zipp wieder und trat mit ihr in den Türrahmen zum Wohnzimmer. „In welchem Zimmer wollt ihr mich denn unterbringen?“, fragte er etwas lauter, damit Asuka und Jun ihn hörten. Laut der Einladung, die er bekommen hatte, konnten die Gäste über Weihnachten bei dem Paar sogar übernachten, was Judai die Suche nach einer Unterkunft erheblich erleichterte. „Du kannst in Johans bleiben, warte, ich zeig es dir.“, antwortete die Blondine und löste sich von ihrem Liebhaber. Dass besagter Türkisschopf sie überrascht anstarrte, bemerkte sie nicht, als sie den Raum mit Judai im Schlepptau verließ und ihn hinauf in den oberen Stock begleitete, wo sie ihm das Zimmer zeigte, in dem sie schon zuvor Johan einquartiert hatte. Der Braunhaarige dankte ihr, dann ließ sie ihn wieder allein. Judai stellte die Tasche in eine Ecke, bevor er sich genauer umsah. Der Raum war sehr geschmackvoll eingerichtet und er mutmaßte, dass Jun und Asuka immer wieder Gäste in Form von Fubuki hatten. Ein kurzer Blick und er öffnete wieder die Tasche, um die kleinen Päckchen heraus zu holen, die er darin versteckt hatte. Schließlich konnte er bei einer Weihnachtsfeier nicht ohne Geschenke aufkreuzen, besonders wenn es sich um seine Freunde handelte. Vorsichtig stapelte er sie auf seinen Armen und wollte schon das Zimmer wieder verlassen, als er ein vertrautes „Rubiii~?“ hörte. Leicht überrascht sah er in die Richtung, aus der das Geräusch kam, und entdeckte Ruby leicht verschlafen auf dem Bett liegen. Als sie sah, wer da eigentlich im Raum stand, war sie auch gleich putzmunter und stürzte sich schon fast regelrecht auf ihn. „Hey, hey!“, lachte Judai und legte die Geschenke für seine Freunde auf einen nahen Stuhl. Ruby war so glücklich ihn endlich wieder zu sehen, dass sie gar nicht bemerkte, wie Yubel plötzlich neben ihrem Schützling stand und auf das Gem Beast hinab sah. „So glücklich kann man ein so kleines Wesen machen.“, wisperte sie ihm zu und kicherte etwas. Ruby sah bei der weiblichen Stimme auf und zog den Kopf ein, als sie den anderen Spirit sah. „Ich tu dir nichts.“, versuchte Yubel auf sie einzusprechen, doch das kleine Gem Beast war da nicht so sicher und beäugte die Größere weiterhin misstrauisch. Ein Seufzen entkam Yubel und sie zog sich wieder in Judais Seele zurück. //Ist besser, nicht, dass sie sogar vor dir dann davon läuft.// murmelte sie telepathisch. /Vielleicht konnte sie nicht vergessen, was du mit ihr und den anderen Gem Beasts gemacht hast./ schlug der Braunhaarige vor und streichelte Ruby beruhigend. //Wahrscheinlich, auch wenn das schon ganz schön lange her ist.// antwortete seine Beschützerin, doch es war ihnen beiden klar, dass so eine Sache nicht so leicht zu vergessen war. Judai sagte darauf nichts mehr, da Yubel seine Meinung zu dem Thema mehr als gut kannte, und setzte Ruby auf den Boden, bevor er die kleinen Päckchen nahm, die schon darauf warteten, dass sie von den Beschenkten geöffnet wurden. Vorsichtig verließ er das Zimmer wieder und marschierte hinunter, den kleinen Spirit direkt an seinen Fersen. Seine Freunde waren noch immer in ein Gespräch vertieft, doch als er eintrat, war Johan der Erste, der ihn bemerkte. „Alles ok? Was hast du denn da?“, wollte er neugierig wissen und stand auf um Judai entgegen zu kommen und ihm beim Tragen zu helfen. Ein leichtes Grinsen legte sich auf das Gesicht des Braunschopfs. „Nur eine Kleinigkeit zu Weihnachten.“, erklärte er und stellte die Päckchen zu den anderen, die sich bereits unter dem Christbaum stapelten. Johan half ihm dabei, die Geschenke zu positionieren, dann setzten sie sich wieder auf ihre Plätze, direkt nebeneinander. Immer wieder neue Themen kamen zur Sprache, hauptsächlich die Erlebnisse der Anderen in ihrem Berufsleben. Asuka servierte zwischendurch heißen Glühwein, der mithalf die Stimmung zu lockern und auch ein wenig zu heben, besonders bei denen die keinen Alkohol gewöhnt waren. Denn so wenig Alkohol war da nicht drinnen und so kam es, dass Sho und Kenzan bei fast jedem Wort vor sich hin kicherten und Fubuki mit einem Mistelzweig, der an einer Angel festgebunden war, herum wedelte und damit versuchte die Anderen dazu zu bewegen, dass sie ein wenig herum knutschten. Dass das keiner wollte, checkte er natürlich nicht und so fing er sich nicht nur einmal bitterböse Blicke ein. „Seid ihr Langweiler!“, beschwerte er sich schließlich, nachdem Manjoume ihm die Angel – weiß der Geier, wo der Braunhaarige die her hatte – weggenommen hatte, und verzog sich. Hinter seinem Rücken wurde laut gelacht und auch Ryo und O’Brien grinsten in sich hinein. Für den älteren der beiden Marufuji-Brüder war klar, dass sein bester Freund es sicher nicht auf sich sitzen lassen würde, dass er nicht seinen Spaß mit den Anderen haben konnte. Und tatsächlich, als Asuka erneut ging um noch eine Runde Glühwein zu holen, fand sie über der Tür zur Küche ein kleines Ästchen, das unschuldig wirkend an der Wand befestigt war. „Nii-san!“, schrie die Blonde und funkelte ihren Bruder säuerlich an, als dieser es endlich geschafft hatte sich zu ihr zu begeben. „Ja?“ „Was um alles in der Welt hat DAS da zu bedeuten?!“ Wutschnaubend deutete Asuka auf den Mistelzweig, der am Wenigsten etwas dafür konnte, dass er dort hing. Fubuki hingegen grinste breitest. „Das ist ein Mistelzweig, was denn sonst?“, antwortete er und floh, bevor seine Schwester ihn zwingen konnte ihn abzunehmen. Schließlich war Weihnachten und was gehörte da dazu? Genau Küsse unter dem Mistelzweig! Und für den Braunhaarigen noch so einiges mehr. Asuka grollte in sich hinein, dann holte sie den Glühwein, den sie ihrem Lover und ihren Freunden hatte bringen wollen, und setzte sich wieder neben Jun. Dass ihr Bruder sich noch immer so kindisch verhielt, ärgerte sie verständlicherweise. Was hatte er nur vor, wenn er das ganze Haus mit Mistelzweigen voll hängte? Fubuki hatte so einiges vor. Natürlich wollte er seinen Spaß von vorhin ausleben, doch er wollte noch etwas und zwar herausfinden, ob er recht mit seiner Vermutung hatte, was Judai und Johan anging. Das war etwas, das Fubuki ganz besonders interessierte und so leicht gab er nicht auf, wenn er Liebe in der Luft roch. Auch wenn er sich sehr sicher war, dass keiner der Beiden eine Ahnung von den eigenen Gefühlen hatte. Trotzdem wollte er hinter das „Geheimnis“ kommen und ihnen auch einen kleinen Schubser in die richtige Richtung geben. Während Fubuki nun im ganzen Haus herumlief, wurde im Wohnzimmer weiter getratscht, als gäbe es keinen Morgen mehr. Zu vielen der Themen wurden Kommentare geliefert, die ausgiebig diskutiert wurden. Draußen war es schon längst finster, als Rei auf die Uhr sah. „Hey, jetzt wird’s aber wirklich Zeit für Geschenke!“, rief sie, worauf ihre Freunde zuerst einen Blick auf die junge Frau und dann auf den Zeitanzeiger warfen. „Stimmt, es wird wirklich schon Zeit, schließlich wollen wir heute auch alle Abendessen bekommen.“, lachte Asuka, die geplant hatte, dass nach der Geschenksvergabe ein kleines Abendessen noch stattfand, bevor alle sich dann zurückziehen konnten, wer denn wollte. „Hurra!“, jubelten die Jüngeren unter ihnen. Es war für Judai erfreulich zu sehen, dass ihre Truppe sich nicht sehr nach dem Abgang nach der Schule verändert hatte. Seine Freunde waren charakterlich immer noch die Gleichen, die sie auch auf der DA gewesen waren. Irgendwie hatte er sich während seiner Reisen immer wieder gedacht, dass sie sich verändert haben würden, aber das war nun doch nicht so. Er wollte seine Gedanken weiter verfolgen, doch da tauchte etwas vor seiner Nase auf und nahm seine Aufmerksamkeit in Anspruch. Braune Augen weiteten sich kurz, dann fokussierte Judai sich auf das Päckchen, das eine schlanke Hand ihm hinhielt. „Für dich.“, sagte Johan mit einem strahlenden Lächeln und Ruby auf seiner Schulter. Der Braunhaarige nahm das Geschenk dankend an, bevor er bemerkte, dass auch die Ojamas und Honest aus ihren Karten waren. Letzterer hielt sich bei Yusuke in der Nähe auf, doch die drei Brüder tollten voller Freude durch den Raum und trieben Jun damit in den Wahnsinn, der es am Liebsten gehabt hätte, wenn sie gar nicht aus ihren Karten gekommen wären. „Danke.“, antwortete Judai, während Hane Kuriboh neben seiner Schulter erschien und sogleich mit Ruby über den Boden kullerte. Vorsichtig löste er das rote Band und legte es zur Seite, bevor er den Klebestreifen abzog, der das letzte Hindernis zwischen dem Schachtelinhalt und dem Beschenkten darstellte. Der Braunhaarige konnte neben sich spüren, wie sehr sein Seelenverwandter sich auf seine Reaktion freute. Als er es öffnete, erblickte er neben ein paar Kartenpäckchen eine kleine Neos-Figur, gemacht aus hochwertigem Porzellan. Johan wurde sehr verlegen, als er sah, wie Judai die Figur musterte. „Ich wusste nicht, was ich dir wirklich schönes schenken könnte. Noch dazu, wo du ständig auf Reisen bist. Aber ich dachte, das wäre genau das Richtige für dein Heim, wenn du nach Hause kommst, so als kleiner Blickfang.“, versuchte er sich zu erklären. Ein sanftes Lächeln legte sich auf das Gesicht des Brünetten, dann zog er Johan in seine Arme. „Danke.“, sagte er leise und einer Intensität, die seinen besten Freund noch mehr Röte ins Gesicht zauberte als schon durch die Umarmung da war. „G-Gern geschehen, Judai.“, stotterte der Türkisschopf und lächelte den Anderen an, als er sich wieder von ihm löste. Dass sie von ein paar Blicken beobachtet wurden, merkte keiner von ihnen. Besonders Fubuki, der fast fertig mit seinen Mistelzweigen war, befand, dass die Reaktionen der Beiden mehr als nur genug sagten. Ohne dass irgendjemand etwas bemerkte, hängte er den letzten so auf, dass er sich genau über dem Duo befand. Dann setzte er sich hin, als wäre nichts passiert, und unterhielt sich leise mit Yusuke. Beinahe hätte Judai seinen Blick nicht von Johan lösen können, hätte Yubel ihn gedanklich nicht angeschupst, damit er wieder aus seinem Tagtraum aufwachte und erkannte, dass er seinen Freund regelrecht fixiert hatte. //Vergiss nicht, dass du für ihn auch ein Geschenk hast.// wisperte der Spirit in seinen Gedanken, wobei Judai den mürrischen Unterton in ihrer Stimme genau hörte. Er konnte sich gut vorstellen, dass sie nicht wirklich begeistert war, aber er wusste, dass sie es bereits akzeptiert hatte, dass er Johan mehr mochte als für Freunde eigentlich vorgesehen war. Wenigstens wollte sie ihm nicht mehr an den Kragen… „Hier, das ist für dich.“ Judai hielt seinem besten Freund eines der Päckchen hin, die er hinunter getragen hatte. Eigentlich war es sogar das größte unter ihnen, aber der Brünette hatte für den Inhalt keine kleinere Schachtel mehr bekommen. Zudem war ihm sowieso wichtiger, dass Johan gefiel, was er für ihn besorgt hatte. „Danke.“ Der Türkishaarige strahlte ihn an, bevor er sein Geschenk öffnete als wäre es unbeschreiblich zerbrechlich. Was es auch wirklich war und Johans Augen weiteten sich vor Überraschung, als er den gläsernen Drachen aus seiner Verpackung holte. „Der ist ja wunderschön, vielen Dank.“ Seine Augen begannen bei dem gläsernen Rainbow Dragon zu leuchten, bevor er seinen Blick auf Judai richtete, der ein Lächeln nicht unterdrücken konnte. „Ich dachte, das wäre genau das richtige für dich.“, antwortete er. Einen Moment lang sahen sie sich in die Augen, konnten einander nicht loslassen. Wie in Zeitlupe hob Judai die Hand und wollte sie auf Johans Wange legen, welcher bei dem intensiven Blick, den sie austauschten, rot im Gesicht wurde. Doch genau in diesem Moment… „Aniki? Was macht ihr da?“ Die beiden jungen Männer fuhren erschrocken auseinander und fanden sich den Blicken ihrer Freunde ausgesetzt, die sie teils mit fragenden teils mit überraschten Augen ansahen. Nur Fubuki guckte voller Erwartung und auf Kenzans Meldung hin fiel seine Mimik und er sah drein, als wolle er dem Ärmsten für seine Meldung den Hals umdrehen. Da war er so nahe gewesen und dann musste dieser Dinoschädel stören. „Nichts!“ Johans Gesicht konnte mit einer Leuchtreklame konkurrieren, so rot war er. Der Arme hatte nicht mal eine Ahnung, was er und Judai im Begriff waren zu tun. „Wirklich? Wieso bist du dann so rot? Und was hängt da über euch? Etwa ein Mistelzweig?“, kamen gleich die nächsten Fragen, diesmal von Sho, der genauso naiv war wie Kenzan. „Nii-san!“ Asuka funkelte ihren Bruder finster an. Sie konnte sich schon denken, dass das Gewächs auf dessen Konto ging. Der Ältere der beiden Brünetten guckte nur unschuldig, als könne er keiner Fliege etwas zu leide tun. „Was denn? Zu einem richtigen Weihnachtsfest gehören auch richtige Traditionen.“, antwortete er ohne jegliche Reue über die Situationen, in die er seine Freunde brachte, sobald sie zu zweit unter so einem Zweig standen. „Außerdem, gefällt es dir denn nicht, wenn dein Schatz dich küsst?“ Asuka schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Dagegen hab ich nichts, sonst wäre ich wohl kaum richtig mit Jun zusammen. Aber hast du mal an alle Anderen gedacht?!“, fuhr sie ihren Bruder an. „Ja klar!“ Das Gesicht der Blondine sprach nach dieser Antwort genug aus, ohne dass sie etwas sagen musste. Ryo seufzte. „Lass den Unsinn, Fubuki! Du hast deinen Spaß gehabt und jetzt ist es genug. Räum das Zeug ab!“, ordnete er seinem Freund an, der so gar nicht davon begeistert war. „Erst wenn sich wirklich ein Duo darunter küsst.“ Fubuki sah nicht aus, als würde er nachgeben. Doch als seine Freunde sich umsahen, ob über ihnen diese Mistelzweige hingen, damit sie dem Spuk ein Ende setzen konnten, mussten sie sehen, dass nur über Judai und Johan so ein Zweig hing. Letzterer wurde noch röter, Ersterer wirkte, als könnte er sich nicht entscheiden. Schließlich seufzte er. „Wenn ich gewusst hätte, dass du so was aufführst, hätte ich dir kein Geschenk besorgt.“, murrte der Braunhaarige, denn dann hätte er Fubuki das Beisein an dem Kuss als Geschenk gemacht. Der Ältere grinste nur vor sich hin. „Dann macht mal!“, forderte er sie auf und lehnte sich zurück, als würde er einen sehr guten Film sehen. Der Großteil ihrer Freunde schüttelte über Fubukis Verhalten nur den Kopf, dass er noch so kindisch war trotz seines Alters. Johan sah unsicher zu Judai, nicht wissend, was er nun machen oder davon halten sollte. Der Braunhaarige beschloss die Führung zu übernehmen. In seinem Inneren hatte er dies schon längst gewollt und nun konnte er es tun, wenn auch nicht auf die Weise gedacht, wie er es gerne gewollt hätte. „Na gut, einmal und dann nicht mehr!“, entschied er, auch wenn er merkte, dass seine Freunde dies nicht verstehen konnten. Aber was die nicht genau wussten, das würde sie bestimmt nicht noch mehr interessieren. Johan war so rot, dass man ihn noch auf eine Entfernung von 10 Kilometer erkennen konnte, als Judai sich zu ihm beugte. Am Liebsten wäre er in ein Mauseloch gekrochen, aber der intensive Blick seines besten Freundes und Seelenverwandten hielt ihn an Ort und Stelle fest. Er konnte sich nicht rühren und noch weniger wollte sich sein Körper bewegen, als sich die Lippen des Brünetten auf seine legten. Ein Prickeln zog sich durch seinen Leib, obwohl die Berührung ganz sanft war. Einen kurzen Moment erstarrte Johan, überrascht über diese Gefühle, die durch den Kuss ausgelöst, bevor er sich sichtlich entspannte und die Zärtlichkeit sachte erwiderte. Judai hätte selbst nicht gedacht, wie sehr es ihm in die Seele ging, als er seinen Seelenverwandten küsste. Etwas unangenehm war es ihm nur, weil die Anderen ihnen dabei zusahen und dieses Zögern spürte er auch bei dem Türkisschopf. Aber der Kuss selbst hatte etwas an sich, das unbeschreibbar war. So gut wie es sich anfühlte… Der Braunhaarige beschloss es zu riskieren und vertiefte den Kuss langsam, darauf achtend, ob es seinem Freund unangenehm war und ab wann es zuviel sein konnte. Judai konnte spüren, wie sein Herz einen Hupfer machte, als Johan sehr zögerlich erwiderte und auf den sich vertiefenden Kuss einging. Ihre Augen hatten sich bereits geschlossen und sie überließen sich ganz dem, was sie spürten. „Jetzt passt es aber langsam wieder.“, lachte Jim nach ein paar Momenten. So lange mussten die Zwei Fubukis Forderung auch nicht nachkommen und doch ließen sie einander nicht mehr los. Die Anderen stimmten in das Lachen ein. Fubuki hingegen ließ das Duo nicht aus den Augen und sah, wie sehr sie es genossen diesen kleinen Schritt gemacht zu haben. Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, wie Ryo die Stirn runzelte. Sein bester Freund war auf Jims Witz nicht eingegangen, sondern hatte Judai und Johan beobachtet, deren Kuss langsam immer inniger wurde, unbemerkt von den Augen ihrer Freunde, die noch immer über sie witzelten. Für Asukas Bruder stand fest, dass da zwischen ihnen etwas war, das sehr lange darauf gewartet hatte ausbrechen zu können und nun einen Blick in die Freiheit erhaschen konnte. Schließlich erstarb das Lachen und ungläubige Blicke treffen die beiden Freunde, die sich nur mit Mühe nach einiger Zeit voneinander lösen konnten. Judai grinste Johan an, enttäuscht, dass sie sich getrennt hatten. Er hätte den Kuss noch gerne länger gehalten, doch sie brauchten nun mal Luft und die Blicke der übrigen Anwesenden wurden langsam nervig. Sein Gegenüber wurde total verlegen und er konnte etwas in seinen Augen schimmern sehen, das so einige Fragen in ihm aufwarf, deren Beantwortung für ihn wichtig war. Jun räusperte sich, als die Stille unangenehm wurde. „Da dieser Mutprobenunsinn jetzt endlich vorbei ist…“ Er warf Judai und Johan einen kühlen Blick zu. „Kannst du diese verdammten Mistelzweige endlich wegräumen?!“ Damit wandte er sich Fubuki zu. Seiner Meinung nach war das überhaupt nicht lustig und der Ältere hätte damit gar nicht anfangen sollen. Asukas Bruder seufzte. „Jaja, ich geh ja schon.“, meinte er, nachdem auch seine Schwester und Ryo ihm einen düsteren Blick zugeworfen hatten. Während Fubuki damit beschäftigt war die Mistelzweige wieder zu entfernen, wandten die Freunde sich wieder ihren Gesprächen und Geschenken zu. Nun, nicht alle. Judai hielt sich momentan aus dem Getratsche hinaus. Die Anderen waren zwar der Meinung, dass Fubuki mit den Mistelzweigen nicht hätte anfangen sollen, aber der Braunhaarige musste zugeben, dass er sonst Johan nicht so nahe kommen konnte. Trotzdem… Jetzt war er dank dem Kuss ganz schön verwirrt und er war darüber nicht glücklich. Judai hätte nie gerechnet, dass ihm so was passieren würde. Johan hatte seinen Kuss erwidert, auch als er ihn vertieft hatte. Und jetzt rätselte er nach, ob… Judai wurde aus seinen Gedanken geholt, als er aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrnahm. Sein Seelenverwandter war aufgestanden und verließ still und leise das Wohnzimmer, ohne dass jemand von den Anderen es bemerkte. Der Braunschopf sah kurz zu seinen Freunden, bevor er ihm folgte. Als er ihn fand, stand Johan in der Küche und hielt eine Tasse in der Hand, aus der heißer Dampf aufstieg. Der Türkishaarige lehnte an der Anrichte und starrte gedankenverloren in das Getränk. „Alles in Ordnung mit dir?“, wollte Judai vorsichtig wissen. So wie sein Freund aussah, konnte das leiseste Geräusch ihn erschrecken. Johan fuhr bei seiner Frage zusammen und starrte ihn mit großen Augen an, bevor er erkannte, wer ihn so überraschend angesprochen hatte. „Judai… Ja… Ja, alles in Ordnung.“ Der junge Mann versuchte zu lächeln, doch es war mehr als offensichtlich, dass es etwas gab, das ihn sehr beschäftigte. „Sicher? Du siehst nicht danach aus.“ Der Braunhaarige musterte seinen besten Freund. Langsam legte er seine Hand auf die Schulter des Türkisschopfes und drückte sie. Dass sie dabei nahe beisammen standen, fiel ihm gar nicht auf. Johan hingegen fiel es schon auf, während er Judai tief in die Augen sah. Eine leichte Röte schimmerte auf seinen Wangen. Sein Gegenüber musterte ihn leicht fasziniert, bevor sich seine Hand hob und ganz zart über die erröteten Wangen strichen, die Rotfärbung dabei vertiefend. Johan riss sich von dem Anblick los, sonst hätte er sich komplett in den beiden Schokoladenseen verloren, die sich vor seiner Nase befanden. „Ganz sicher, Judai. Ich musste nur über etwas nachdenken.“, versuchte er den Anderen davon zu überzeugen, dass alles in Ordnung war. Auch wenn es das gar nicht war. Als Judai ihn geküsst hatte, hatte er sehr viele Schmetterlinge von einem Moment auf den nächsten in seinem Bauch gespürt. Und nun versuchte er von selbst darauf zu kommen, was der Grund war, dass er so weiche Knie bekommen hatte. „Möchtest du darüber sprechen?“, wollte Judai wissen ohne damit aufzuhören über die weichen Wangen zu streichen. „Mach dir keine Sorgen. Es ist alles in Ordnung.“, antwortete der junge Mann erneut mit einem versuchten Lächeln, während ihm dabei ein Seufzen entkam. Die Berührung war so gut… Sein Freund ließ ihn nicht aus den Augen und rutschte etwas näher. Er hatte ein gutes Gefühl und er dachte nicht daran diesen Moment ungenutzt verstreichen zu lassen. „Ich habe dich vermisst.“, flüsterte er. Johan stellte die Tasse ab, welche er sowieso nicht brauchte. „Ich dich auch. Ich habe mich schon gefragt, wann ich dich wieder sehen werde.“, antwortete er genauso leise. Unbewusst rutschte er seinem Freund entgegen. „Wenn ich früher Zeit gehabt hätte, wäre ich schon früher zu dir gekommen.“, erwiderte Judai, der sich nun ärgerte, dass er sich während seinen Reisen kaum Zeit für seine Freunde und besonders für Johan genommen hatte. „Mach dir keinen Kopf deshalb. Du hast die zwei Jahre damit verbracht, auf der ganzen Welt zu helfen wo du nur kannst. Das braucht nun mal Zeit.“ Der Türkisschopf lächelte ihn beruhigend an. Judai lachte leise auf. „Da hast du auch wieder Recht. Heute ist mir aber aufgefallen, dass ich die Anderen und dich schon öfter sehen sollte. Das hat mir wirklich gefehlt mit allen zusammen zu sitzen.“, meinte er. „Mir hat es auch gefehlt.“ Kurz herrschte Schweigen zwischen ihnen. Johan wurde verlegen als er bemerkte, wie nahe sie sich waren, und Judai betrachtete ihn nur. Er freute sich innerlich, dass sein Seelenverwandter so nahe bei ihm war und auch blieb. „Was hast du jetzt vor, was du jetzt tun willst?“, wollte der junge Mann mit den Smaragdaugen wissen. „Ich weiß es nicht. Im Moment will ich nur etwas Ruhe finden. Es ist echt anstrengend ständig zu reisen, auch wenn das keiner glauben mag.“ „Möchtest du bei mir wohnen?“ Die Frage kam überraschend und genauso sah Judai aus, als er Johan ansah, der wieder errötet war, kaum dass die Worte seinen Mund verlassen hatten. „Bei dir wohnen…?“, wiederholte der Braunhaarige mit großen Augen. „Du musst nicht! Ich dachte nur… Naja… Dass du dann eine Bleibe hättest und dich nicht extra wegen einem Hotel umsehen musst.“, versuchte Johan sich zu erklären. Judai zog seine Hand von der Wange seines Seelenverwandten weg und legte den betreffenden Arm um seine Schultern. „Sehr gerne, dass ich bei dir wohnen möchte.“, gab er endlich die Antwort auf die Frage. Er konnte sehen, wie Johans Augen zu strahlen begannen. „Wirklich? Das ist toll!“ Der Türkisschopf freute sich so sehr, dass er seinen besten Freund umarmte. Judai wurde davon auch überrascht. Er hatte sichtlich nicht damit gerechnet, aber er konnte sehen, wie glücklich Johan war, nur weil er gesagt hatte bei ihm zu wohnen. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er die Umarmung erwiderte. Es war ein wunderschönes Gefühl die Person seines Herzens in den Armen zu halten. Am Liebsten hätte er ihn gar nicht mehr losgelassen. Nur sehr zögerlich wagten sie es sich ein Stückchen zu lösen, nur soviel, damit sie sich in die Augen sehen konnten. „Judai…“, hauchte Johan, während er in den Schokoladeseen versank. Ohne es zu bemerken, kamen ihre Gesichter sich langsam näher. Röte machte sich auf ihren Wangen breit, auf Johans mehr als auf Judais. Doch weder der Eine noch der Andere wich zurück. Als ihre Lippen sich zum zweiten Mal an diesem Abend vereinten, durchzuckten sie wieder diese wunderschönen Gefühle, die sie bereits gefühlt hatten, nur viel stärker. Der Türkisschopf spürte Schmetterlinge in seinem Bauch flattern, als er die Augen schloss um den Kuss zu genießen. Sein Gegenüber verstärkte den Griff um ihn. Der Kuss ging Judai bis tief in sein Innerstes und diesmal waren sie auch ungestört und brauchten sich nicht wegen nervigen Blicken trennen. Langsam vertiefte er die Zärtlichkeit und lächelte leicht, als er spürte, wie Johan erwiderte. Ihn sollte der Teufel holen, wenn sein Freund seine Gefühle nicht erwiderte. Er sah sonst keinen Grund, warum der Türkishaarige seinen Kuss sonst erwidern sollte. Dass sie eigentlich nicht allein waren, bemerkten sie nicht. Denn Asuka hatte vorgehabt noch Glühwein für die Anderen zu holen. Sie hatte sich schon gewundert, wo sich Judai und Johan denn aufhielten, doch die Blondine hätte sich nicht träumen lassen, dass sie die Beiden küssend in der Küche finden würde. Zunächst stand Asuka nur da und betrachtete sie, auch wenn sie sich wie eine Spannerin fühlte. Je inniger der Kuss wurde, desto intimer schien ihr das, was vor ihrer Nase geschah. Schließlich beschloss sie das Duo in Ruhe zu lassen und ging ins Wohnzimmer zurück, wo sie überrascht angeschaut wurde, als man bemerkte, dass sie keinen Glühwein mitgebracht hatte. „Sorry Leute~“ Asuka setzte sich neben Jun und lehnte sich an ihn. „Aber ich konnte nicht stören.“ Sie warf ihrem Bruder einen bedeutungsschweren Blick zu. Fubuki blinzelte überrascht, bis er endlich verstand. Dennoch konnte er es selbst nicht glauben. ‚Ich habe nicht gedacht, dass sie sich noch mal so nahe kommen.’, dachte er sich, während er einen unauffälligen Blick in den Gang warf. In der Küche war Asukas Besuch unbemerkt geblieben. Johan krallte sich an seinem Freund fest, als ihm die Beine schwach wurden. Er hatte nie gedacht, dass er Judai küssen würde, und nun erkannte er, wie überwältigend dies war. Und er wollte nicht, dass es aufhört. Der Braunschopf ließ ein kleines Lächeln von sich spüren, bevor er seine Lippen von denen seines Gegenübers löste. „Das war…“, begann er etwas atemlos. „Wow.“ Judai nickte. Ja, so konnte man es wirklich nennen. „Es war unbeschreiblich.“ Mit Bewunderung musterte er das Gesicht vor sich, bevor er sich wieder zu Johan beugte und ihn küsste. Er konnte nicht genug von diesen Lippen bekommen. Johan gab ein kleines Keuchen von sich, dann schmiegte er sich an Judai und erwiderte den erneuten Kuss, der ihm den Atem zu rauben begann, bis ihm ein Gedanke kam, der ihn nicht mehr losließ und ihn dazu brachte, sich wieder von seinem Seelenverwandten zu lösen. Der Braunhaarige sah verwirrt aus. „Stimmt etwas nicht?“, wollte er verdutzt und auch besorgt wissen. Sein Gegenüber sah ihn bedrückt an. „Was sind wir jetzt eigentlich, Judai? Das haben wir vorher noch nie gemacht und… Wie können wir uns gerade definieren?“ Johan war sichtlich verwirrt. Sie waren beide Freunde, die so einige Gemeinsamkeiten hatten. Wie war es dann passiert, dass sie einander nun in den Armen lagen? Noch dazu so? Der Türkisschopf fürchtete, dass er die Freundschaft mit Judai aufs Spiel setzte, wenn er sich diesen Gefühlen in ihm ergab. „Ich weiß nicht mal, was mich dazu geritten hat.“ Er sah verlegen weg und zog sich aus Judais Armen zurück. Der Andere sah die Furcht in den grünen Seelenspiegeln. Das gefiel ihm gar nicht, dass Johan nun zögerte und sich vor ihm verschließen wollte. Schnell zog er ihn wieder in die Arme und drückte ihn sanft an sich. „Wovor hast du denn Angst?“, wollte er leise wissen. Johan wurde leicht rot auf den Wangen, doch er wehrte sich nicht dagegen. Er wusste, dass er sich nicht vor seinem besten Freund verstecken konnte und wenn er ehrlich war, dann war es viel besser, wenn sie sich jetzt aussprachen als wenn sie nicht miteinander sprachen. „Ich möchte… Ich möchte die Freundschaft mit dir nicht verlieren. Du bist mir viel zu wichtig als dass ich dich verlieren möchte.“, gestand er. Judai seufzte leise. „Du bist mir auch sehr wichtig. Unbeschreibbar wichtig. Das kannst du dir gar nicht vorstellen.“, antwortete er und legte eine Hand auf Johans Wange. „Und ich will dich auch nicht verlieren.“ Wieso hatte er nur das Gefühl, dass ihm das bevorstand? Der junge Mann fluchte gedanklich darüber, dass er wahrscheinlich davor stand den Anderen flüchten zu sehen. Das wollte er auf keinen Fall! Er ärgerte sich, dass er wahrscheinlich sogar zu lange gewartet und erlaubt hatte, dass Johan nun zweifelte. Ein Ziehen an seinen Wangen holte ihn wieder in die Realität zurück. „Hey!“, beschwerte der Braunhaarige sich und sah seinen Freund verärgert an. „Wenigstens bist du jetzt nicht mehr so abwesend.“ Ein kleines Lächeln lag auf Johans Gesicht, doch er war noch immer besorgt um ihre Freundschaft. Und Judai sah dies. Sein Gegenüber war für ihn wie ein offenes Buch, als er ihm in die Augen sah. Sogleich drückte er ihn fester an sich. „Egal, was auch passieren wird, ich werde immer bei dir sein.“, flüsterte er. „Judai…“ Der Türkisschopf konnte spüren, wie sein Herz laut zu klopfen begann, als er diese Worte hörte. Seine Arme fanden wieder den Weg um seinen Freund. „Ich werde auch immer bei dir sein.“ Judai schmunzelte, während er ihn nicht losließ. Doch er konnte nicht verhindern, dass sein Herz einen Hupfer machte, als er den Anderen etwas flüstern hörte. „Ich hab dich auch sehr, sehr lieb.“, antwortete er leise und sorgte damit, dass Johan noch röter wurde als er schon war, kaum dass er erkannt hatte, was er da von sich gegeben hatte. „J-J-Ju…dai…“, stotterte der junge Mann, doch sein Seelenverwandter stoppte ihn, indem er seinen Kopf an sich drückte. Er wollte nicht, dass der Andere von seinen Worten zurückweichen konnte. Er wollte, dass er spürte, wie wichtig er ihm war. Johan bekam die Farbe auf seinen Wangen nicht in den Griff, besonders als er ein Klopfen hörte, das seinem so ähnlich war. ‚Ist das…?’ Langsam hob er den Kopf und sah Judai an, der seinen Blick nicht von ihm abließ. Dass in seinen Augen seine ganzen Emotionen leuchteten, bekam der Braunhaarige gar nicht mit. Dafür sah er in den beiden Smaragden vor sich, wie sich Gefühle, die lange versteckt wurden, an die Oberfläche drängten und danach verlangten wahr genommen zu werden. „Johan…“ Der junge Mann brauchte nicht lange um zu verstehen, was er da sah. Johan liebte ihn, doch er brauchte noch einen kleinen Schubser um es selbst zu erkennen. /Soll ich dir dabei helfen?/ Die Stimme in seinem Kopf kam so plötzlich, dass Judai zusammenzuckte und Johan damit erschreckte. //VERDAMMT, Yubel!!// fauchte er wütend in seine Gedanken. Er hätte es vielleicht geschafft seinen Seelenverwandten für sich zu gewinnen und ausgerechnet jetzt musste seine Wächterin sich einmischen. /WAS? Denkst du etwa, dass es mir Spaß macht, wie ihr umeinander herumschleicht? Das geht mir wirklich schon auf die Nerven, dass ihr nicht checkt, dass ihr euch schon längst haben könntet! Und das schon seit 2 Jahren!/ keifte Yubel zurück, der es wirklich keinen Spaß mehr machte zuzusehen, wie das Duo sich überhaupt nicht näher kommen zu schien. Johan hatte keine Ahnung, was los war, aber er konnte spüren, dass Judai wütender wurde, als dessen Griff um ihn fester wurde. „J-J-Judai! Du tust mir weh!“, beschwerte er sich und lenkte die Aufmerksamkeit seines Freundes auf sich. Der Braunhaarige starrte ihn einen Moment lang nicht verstehend an, bis er dann checkte, dass er ihm die Blutzufuhr abschnürte. „Entschuldige.“ Sofort löste er seinen Griff und rubbelte die schmerzenden Stellen, damit sie nicht mehr so sehr wehtaten. „Ist schon ok.“ Der Türkisschopf musterte ihn. „Ist denn etwas passiert? Du warst auf einmal so wütend.“, wollte er besorgt wissen. Sein Gegenüber versuchte abzuwinken. „Nicht so wichtig.“, meinte er, während sein Blick sich nach innen richtete. //WAS hast du vorhin gesagt?! Ich hab mich wohl verhört! Soll das heißen, dass Johan und ich schon längst hätten zusammen sein können?!?!// zischte er dem Spirit zu, während die Wut wieder zunahm. Zum Glück hielt er Johan diesmal nicht fest, sonst würde er ihm wieder wehtun. /Du brauchst jetzt wirklich nicht sauer werden! Ich kann schließlich nichts dafür, dass du es dir erst vor kurzem eingestanden hast, dass du in ihn verliebt bist!/ konterte Yubel sogleich ohne einen Funken Reue, weil sie die Zwei gestört hatte. //Du hast es die ganze Zeit GEWUSST!// Judai erinnerte sich an die Anspielung, die sie gemacht hatte, als sie zu Mittag Manjoumes Villa erreicht hatten. /Ich hab seinen Körper kurzzeitig übernommen und ich wohne seit 2 Jahren in deiner Seele. Natürlich hab ich es gewusst!/ Der Braunschopf lief vor Wut rot an. //WIESO HAST DU NICHTS GESAGT?!// schrie er sie an. /Heiße ich Idiot? Du hast deine eigenen Gefühle damals nicht erkannt und er hat selbst nicht gewusst, was es war, das er für dich fühlt! Es hätte sich also überhaupt nichts gebracht, wenn ich etwas gesagt hätte. Und brüll mich nicht an!! Dafür dass du so lange brauchst um zu checken, dass du ihn liebst, dafür kann ich nichts! Ich finde es nur extrem nervend, dass ihr es nicht schafft einander näher zu kommen, weil ihr mit euch selbst herumhadert!/ Judai musste zugeben, dass sie Recht hatte, aber stocksauer war er trotzdem. //Verschwinde irgendwohin, wo ich dich nicht spüren, hören oder sehen kann!// keifte er sie an und ignorierte ihr beleidigtes Schnauben. Aber sie folgte seinem Befehl und nur einen Augenblick später konnte er sie wirklich nicht spüren. Und sie gab auch keinen Laut von sich und er konnte sie wirklich nicht sehen, als er sich wieder auf die Realität konzentrierte, in der er besorgten Blicken ausgesetzt war. Johan hatte ihn nicht aus den Augen gelassen, während er mit Yubel geschimpft hatte, und dem jungen Mann war es nicht entfallen, dass sein Freund sehr, sehr wütend geworden war. „Ist… alles mit dir in Ordnung?“, wollte er wissen und sah vorsichtig aus. Judai seufzte leise, als er das sah. An Johan konnte er seine Wut nicht auslassen, denn dieser hatte weder eine Ahnung, was gerade geschehen war, noch konnte er etwas dafür, dass der Braunhaarige gerade mit seiner Wächterin gestritten hatte. „Ja, alles in Ordnung. Sorry, ich wollte dich nicht beunruhigen.“, antwortete er und lächelte seinen Seelenverwandten sanft an. Johan musterte ihn einen Moment lang besorgt, bevor er ihn wieder umarmte. „Wenn du etwas hast, dann kannst du immer zu mir kommen und darüber sprechen.“, bot er ihm an. Judai fand das süß von ihm. Der Türkisschopf hatte keine Ahnung, was los war, aber trotzdem wollte er helfen. Judai konnte sich auch nicht erinnern, dass er ihm erzählt hatte, dass Yubel in seiner Seele lebte, daher war das Angebot gleich noch viel niedlicher. Ganz sanft drückte er ihn an sich und strich ihm mit einer Hand über den Rücken. „Das ist echt lieb von dir, danke. Aber das war etwas, mit dem ich selbst klar werden musste.“, erklärte der Braunhaarige und beschloss, seinem Freund so schnell wie es nur ging davon zu erzählen, was in ihm vorging. Aber zunächst musste er sich damit herumschlagen, dass sie nicht allein im Haus waren und auch nicht bei sich zuhause. Denn kaum hatte er diesen Entschluss gefasst, betrat auch schon Kenzan die Küche und musterte beide verwirrt und fragend. „Versteckt ihr euch eigentlich vor uns? Und was macht ihr denn hier ganz allein?“, wollte er wissen. Johan wurde wieder rot im Gesicht und stotterte etwas Unverständliches in seinen nicht vorhandenen Bart und Judai hätte dem Jüngeren am Liebsten den Hals umgedreht. Das war jetzt schon die zweite Störung innerhalb kürzester Zeit und der Braunschopf war davon frustriert. Irgendwer hatte ihn da oben wirklich nicht lieb, sonst könnte er Yubels Aufforderung endlich nachkommen und Johan gestehen, dass seine Gefühle für ihn weit über freundschaftliche gingen. Und wieder kam ihm jemand zuvor. „Nichts, Johan hat sich noch eine Kleinigkeit zum Trinken geholt und fühlt sich jetzt ziemlich müde. Und ich bin auch ganz schön k.o. und werde mich ins Bett legen.“, log er und hoffte, dass Kenzan ihm das abnahm. Der Andere sah zwischen ihm und seinem Seelenverwandten hin und her, der nur ein Nicken schaffte. „Oh, ok. Ich sag den Anderen Bescheid, dass ihr schon schlafen geht.“, meinte Kenzan, der das wirklich geglaubt hatte, und verließ die Küche, nachdem er einen kleinen Haufen Papier in den passenden Mistsack geworfen hatte. Kaum war er draußen seufzte Judai auf. „So ein Mist. Dass wir auch wirklich keine freie Minute haben.“, sagte er und sah seinen Freund entschuldigend an. Johan versuchte ein schwaches Lächeln auf seine Lippen zu bringen. „Mach dir keinen Kopf darum. Du hast uns ein ziemlich gutes Alibi verschafft, damit wir wenigstens oben im Zimmer unsere Ruhe haben und miteinander sprechen können.“, meinte er und legte dem Braunschopf eine Hand auf dessen Oberarm. „Hm, stimmt. Ich wollte sowieso noch mit dir sprechen.“ Der junge Mann schlang seine Arme wieder um seinen Freund und drückte ihn an sich. Erneut verloren sie sich in ihren Augen, doch diesmal lösten sie sich voneinander, ohne dass einer ihrer Freunde überraschend auftauchend musste. „Verschwinden wir mal rauf, sonst machen sich die Anderen noch Gedanken, was mit uns los ist.“, schlug Judai vor und zog Johan an der Hand noch mal zum Wohnzimmer, wo sie ihre Geschenke einsammelten, genauso wie Hane Kuriboh und Ruby, die die ganze Zeit miteinander spielten, und sich von ihren Freunden für die Nacht verabschiedeten, bevor sie sich in das Zimmer zurückzogen, das Asuka ihnen gegeben hatte. Vorsichtig stellte Johan den Drachen auf dem Nachtkästchen ab, dann ließ er sich auf das weiche Bett fallen. „Das war heute ein Tag…“, seufzte er und sah zu Judai hoch, der seine Sachen schon mal gut verräumte, bevor er einen Pyjama für die Nacht aus seiner Tasche klaubte. Allein bei der Betrachtung spürte der Türkisschopf, wie sein Herz laut zu klopfen begann. Röte überzog seine Wangen, als er sich dessen bewusst wurde und schnell wanderte sein Blick weg. Dem Braunhaarigen war der bewundernde Blick nicht entgangen und ein leichtes Grinsen legte sich auf sein Gesicht, als er sah, wie Johan schüchtern zur Seite schaute. Lautlos tapste er zum Bett zurück und ließ sich neben seinem Freund nieder, der erst wieder zu ihm sah, als er spürte, wie die Matratze neben ihm sich senkte. „Wieso bist du denn so rot geworden?“ Langsam beugte er sich zu ihm hinunter, bis sein Mund sich neben dem Ohr seines Seelengefährten befand. „Hast du etwa etwas Interessantes gesehen?“ Belustigt sah er, wie Johan noch röter wurde. „J-Judai!“ „Was denn? Stimmt das etwa nicht?“ Ein leises Lachen entkam dem jungen Mann, dann hauchte er ihm einen leichten Kuss auf die Wange. „Wolltest du mir nicht etwas sagen?“, versuchte der Türkishaarige ihn von sich abzulenken, auch wenn er zugeben musste, dass es ihm gefiel, wie nahe sie sich waren. Sein Herz schlug so laut, dass er glaubte, dass sein Gegenüber ihn hören könnte. Judai seufzte, ging aber auf den Themenwechsel ein. Er wusste gar nicht, wo und wie er damit beginnen sollte. „Ich wollte mit dir über so einiges sprechen.“, begann er langsam und zu seiner Überraschung hörte Johan ihm schweigend zu und ließ ihn sprechen, bis er fertig war. „Also… Auf deiner ganzen Reise warst du mit Yubel unterwegs?“, fragte der junge Mann nach und bekam ein Nicken. „Ich weiß, dass zwischen euch so einige Differenzen meinetwegen liegen, deshalb wollte ich dich gleich vorwarnen. Ich habe ihr einen Riegel vorgeschoben, damit sie dich in Frieden lässt, aber nicht dass du dich unwohl fühlst…“, begann Judai zu erklären, doch er sah an Johans Gesichtsausdruck, dass er sich ganz schön unbeholfen anstellte. Ein sanftes Lächeln legte sich auf das Gesicht des Türkisschopfes. „Ich weiß nicht, wie die Gem Beasts es sehen, aber ich denke, dass Yubel und ich schon zu einer Einigung kommen, sodass wir uns nicht an die Gurgel gehen.“, meinte er mit einem leicht scherzenden Unterton, aber die Worte waren ernst gemeint. „Das freut mich zu hören, denn ich bin sicher, dass wir das irgendwie schon schaffen.“ Die beiden jungen Männer fuhren zusammen, als sie die weibliche Stimme hörten. Judai setzte sich mit funkelnden Augen auf und sah zu dem Spirit, der auf der anderen Bettseite schwebte. „Hab ich dir nicht gesagt, dass du dich verziehen sollst?“, knurrte er sie an, doch Yubel zeigte sich unbeeindruckt. Johan sah zwischen ihnen beiden hin und her, sichtlich nicht verstehend, was eigentlich los war. „Ihretwegen war ich in der Küche so wütend.“, erklärte Judai, als er den verdutzten Blick entdeckte. Sein Seelenverwandter sah verstehend drein. Yubel gab ein Schnaufen von sich und lenkte die Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Wenn ihr jetzt fertig damit seid euch zu erzählen, was vor etwa einer halben Stunde passiert ist, dann könntet ihr endlich auf ein viel wichtigeres Thema zurückkommen.“, schlug sie vor und bekam wieder einen finsteren Blick von ihrem Schützling. „DAS werde ich ganz sicher nicht machen, wenn du dabei bist.“, knurrte Judai sie an. Der Spirit verdrehte die Augen. „Jetzt sei nicht kindisch!“ „Bin ich auch nicht. Verschwinde! Das will ich nicht vor deiner Nase besprechen, das geht dich wirklich nichts an!“ „Hey! Ich hab dir doch geholfen!“ „Du hast mir wichtige Tatsachen vorenthalten und jetzt hau endlich ab!“ Yubel gab noch einen beleidigten Ton von sich, bevor sie sich tatsächlich in Luft auflöste. Johan hatte hoch interessiert zugesehen. Die Diskussion zwischen seinem Seelenverwandten und dessen Wächterin war witzig gewesen und er war sich sicher, dass er das öfters erleben würde, wenn Judai bei ihm wohnen würde. „Was hat sie denn gemeint?“, wollte er neugierig wissen, worauf der Braunschopf mit fragendem Blick zu ihm sah. „Welches wichtige Thema? Und welche wichtigen Tatsachen hat sie dir denn nicht gesagt?“ Judai sah nicht aus, als wäre er darüber erfreut, dass Johan ihn nun ausquetschte. Er wollte behutsam an die Sache heran gehen, damit der Türkishaarige sich nicht gedrängt fühlen musste. „Erinnerst du dich daran, wie ich unten in der Küche wütend geworden bin?“, begann er langsam. „Ja, was ist da-“ Johan unterbrach sich selbst, als er sich erinnerte, wie sie sich in den Armen gelegen waren. „Sag bloß, deshalb ist sie wütend, weil wir uns so nahe gewesen sind?“ Er wollte nicht wissen, was der Spirit nun vorhatte. Judai schüttelte den Kopf. „Nein, ist sie nicht. Sie hat mir etwas gesagt, dass mich sehr sauer gemacht hat, das mit dir und mir zu tun hat.“, antwortete er und bekam einen verwirrten Blick. „Mit uns beiden?“ Das verstand der Türkisschopf nun überhaupt nicht und man sah ihm das sehr gut an. Judai entkam wieder ein Lächeln und er beugte sich zu seinem Freund, hauchte ihm einen weiteren Kuss auf die Lippen. „Das musst du für dich selbst herausfinden. Ich kann dir nur sagen, wie es mit mir aussieht. Ich möchte nicht, dass du dich von mir gedrängt fühlst.“, erklärte er, als er sich wieder von ihm löste. Der junge Mann brauchte etwas, bis er langsam verstand, um was es eigentlich ging. Und bis ihm auch klar wurde, was zwischen ihm und Judai eigentlich vor sich ging. Das Herzklopfen, die Schmetterlinge in seinem Bauch, die Küsse, das Gefühl sich in den Armen des Braunhaarigen sicher und geborgen zu fühlen… Johan starrte durch seinen Freund hindurch, als ihm die Tragweite seiner eigenen Gefühle bewusst wurde. Und mit jedem Moment verstand er auch, was sein Gegenüber mit seinen Worten gemeint hatte. In seinem Kopf rasten die verschiedensten Gedanken umher, ohne dass er einen davon zu fassen bekam. Judai schwieg und ließ seinen Seelenverwandten in Ruhe darüber nachdenken. So wie er aussah, hatte er so einiges, was ihn beschäftigte. Der Braunhaarige konnte sehen, wie sich Erkenntnis in den beiden Smaragden breit machte und auch Röte zeigte sich wieder auf den Wangen. Irgendwie wurde Johan an diesem Abend aber wirklich oft rot, bemerkte er. Aber er sagte nichts, auch als der Blick seines Freundes sich wieder auf ihn fokussierte. Es hatte ziemlich lange gedauert, aber für Johan würde er sich in Geduld üben. Und wie es aussah, zahlte sich seine Geduld aus, als er in dem grünen Augenpaar vor seiner Nase die Gefühle ihres Besitzers aufleuchten sah. „Judai…“, hörte er seinen Namen in der Stille des Raumes gewispert und ein Lächeln legte sich auf sein Gesicht. „Ja, mein Häschen?“, fragte er neckend und sah, wie der Türkisschopf etwas röter wurde. Judai lachte leise, bevor er ihn an sich drückte und spürte, wie Johan sich an ihm festhielt. „Ich liebe dich.“, flüsterte er und spürte sogleich, wie befreit er sich fühlte, jetzt nachdem er die Worte ausgesprochen hatte, die ihm schon so lange auf der Zunge lagen. Sein Seelenverwandter war einen winzigen Moment ruhig, bevor er sich noch mehr an ihn schmiegte und seine Arme um ihn legte. „Ich dich auch.“, antwortete Johan genauso leise und schloss die Augen um dem beruhigenden Herzschlag seines Freundes zu lauschen, ohne das glückliche Lächeln seines Freundes zu bemerken. Eine ganze Weile sagte keiner von ihnen etwas. Beide genossen ihre Zweisamkeit und die Nähe des jeweils anderen, die sie so lange missen mussten. Unten konnten sie ihre Freunde noch feiern hören, denn diese waren nicht gerade leise. Wie es schien spielten sie gerade irgendein Gemeinschaftsspiel und irgendjemand war immer am Gewinnen, während irgendwer anderer ständig verlor, der sich dann natürlich fürchterlich aufregte. Ruby und Hane Kuriboh spielten am Boden weiter herum und von den anderen Spirits war keiner zu sehen. Judai vergrub seine Nase in dem türkisfarbenen Haarschopf. „Ich hab heute noch gar nicht gehört, wie es dir eigentlich ergangen ist.“, sagte er leise. „Soweit ich weiß, bist du in der Profi-Liga sehr erfolgreich.“ „Hmm~ kann schon sein. Ich hab nicht so sehr darauf geachtet, sondern mehr darauf, wie sehr es mir gefällt. Außerdem musste ich mich noch um ein paar andere Dinge kümmern, wie mein Haus und Fahrstunden.“ „Haus? Fahrstunden?“ Der Braunschopf sah überrascht aus. Johan wurde leicht verlegen. „Es ist nur ein kleines Haus, viel kleiner als das hier von Manjoume-san und Asuka-san. Und ja, Fahrstunden, ich hab einen Führerschein und ein Auto. Aber dank dem Schnee liegt auch ziemlich viel Eis auf den Straßen, deshalb hab ich Asuka-san gefragt, ob ich über Nacht bei ihnen übernachten kann. Ich hab keine Lust mitten in der Nacht irgendwo in einem Graben zu liegen, weil ich einen Unfall hatte.“, erklärte er. „Kluges Häschen.“, meinte Judai bewundernd. Sein Schatz hatte während der Zeit, wo er auf Reisen war, viel erreicht. Und er war auch so klug in der Nacht das Auto stehen zu lassen und sich nicht auf den glatten Straßen in Gefahr zu bringen. Das hätte dem Braunschopf auch gar nicht gefallen, wenn er erfahren hätte, dass sein Seelenverwandter einen Unfall gebaut hatte. „Hmm~. Aber morgen wirst du das Haus sowieso sehen, wenn ich am Vormittag wieder nach Hause fahre.“ „Wie weit ist es denn?“ „Etwa eine Autostunde.“ „Das ist nicht weit.“ „Nein. Aber sicher ist sicher.“ Johan sah zu seinem Freund hoch. „Ich wollte nicht, dass du erfahren musst, dass ich mich verletzt habe, sollte so etwas passieren. Außerdem hatte ich keine Ahnung, ob du heute kommen würdest.“ In seinen Augen leuchtete die Freude darüber, dass Judai an diesem Tag aufgetaucht war. „Ist schon ok, du brauchst dich nicht erklären. Ich weiß, was du sagen wolltest.“ Der junge Mann hauchte seinem Liebsten einen weiteren Kuss auf die Lippen, während er ihn an sich drückte. Ein zärtliches Lächeln wurde ausgetauscht, bevor ihre Lippen sich erneut vereinten und sich diesmal nicht voneinander lösten. Ganz sanft lagen Judais Lippen auf Johans, während der Braunhaarige seinen Partner mit einem Arm an sich presste und mit der freien Hand über seinen Rücken und seine Seite streichelte. Er genoss es sichtlich den Anderen so nahe bei sich zu spüren, auch als seine Finger an dem Stoff zogen, der ihn von der Haut seines Freundes trennte. Der Türkisschopf gab einen überraschten Laut von sich, als er Judais Finger plötzlich auf seiner Haut spürte. Es fühlte sich für ihn an, als würde Feuer in seinem Inneren zu lodern beginnen, je mehr Judai ihn oberhalb der Gürtellinie erforschte. Schauer liefen ihm über den Rücken, als der Braunschopf mit seiner Zunge Einlass in seine Mundhöhle erbat und er ihm diesen gewährte. Ihre Zungen strichen zunächst langsam übereinander, bevor sie sich einen kleinen heißen Kampf lieferten. Johan wollte schon mit seiner Hand unter Judais Pullover fahren, als ihm bewusst wurde, wo sie waren und was sie im Begriff waren zu tun. „W-W-Warte!“ Er brauchte einen Moment um nach dem atemraubenden Kuss wieder Luft zu bekommen. „Ich glaube, das sollten wir morgen bei mir weiterführen. Nicht, dass die Anderen das noch mitbekommen.“ Judai sah ihn einen Moment lang schweigend an, bevor er sich mit einem Seufzen löste. Ihm wäre es eigentlich egal, aber sie waren hier Gäste und er war sich sehr sicher, dass weder Asuka noch Jun es gerne sehen würden, wenn er Johan verführen würde. „Stimmt, hier sollten wir uns zurückhalten.“, gab er leise zu, bevor er den Türkisschopf mit einem viel sagenden Grinsen ansah. „Aber wir können morgen bei dir ja weiter machen.“ Judais Grinsen wurde noch breiter, als er sah, wie Johan rot wurde. Ein leises Lachen entkam ihm und er drückte ihn noch mal an sich um ihn zu küssen. „Du bist wirklich süß, wenn du rot wirst.“, meinte er und nutzte die Gelegenheit für einen weiteren Kuss, bevor er endgültig für heute Abend von seinem Lover ließ. Johan wurde gleich noch eine Spur röter, freute sich aber über das Kompliment, während sie sich fürs Schlafengehen fertig machten. Er war schon sehr gespannt, wie die nächste Zeit wurde, jetzt wo Judai und er zusammen waren. Besonders wegen der Reaktion ihrer Freunde machte er sich Gedanken. Wie würden die denn reagieren, wenn sie das erfuhren? „Stimmt etwas nicht?“, hörte er seinen Freund fragen. „Ich hab mich gefragt, wie unsere Freunde reagieren werden, wenn sie sehen, dass wir ein Paar sind.“ Der Türkisschopf wandte sich zu Judai um, der sich bereits umgezogen hatte. „Also ich würde sagen, dass wir ihnen noch nichts sagen und es ihnen irgendwann im nächsten Jahr sagen. Ich glaube nicht, dass es wirklich gut wäre, wenn wir sie damit überrumpeln.“ Der Braunhaarige kam zu ihm und drückte ihn an sich. „Stimmt, sie wären schockiert, wenn sie hören, dass wir so schnell zusammen gekommen sind.“ „Sind wir doch gar nicht.“ Johan kuschelte sich an ihn. „Solche Gefühle tauchen nicht von einem Moment auf den nächsten auf. Wir waren schon länger ineinander verliebt, aber… Du bist wahrscheinlich schon früher draufgekommen und ich hab in dem Bezug ganz schön geschlafen.“ Er sah verlegen aus. Judai lachte leise. „Das hast du lieb gesagt. Aber für die Anderen wird es überraschend sein. Also…“ Er kam seinem Lover näher und hauchte ihm einen Kuss auf den Hals. „Wir sagen es keiner Menschenseele, bis wir dafür bereit sind.“ „Einverstanden.“ Der Türkishaarige schenkte ihm ein liebevolles Lächeln, bevor er sich auch endlich umzog und zu ihm unter die Decke kuschelte. Judai schlang augenblicklich seine Arme um ihn und drückte ihn an sich. „Und bis dahin werden wir immer unseren Spaß haben, wenn die Anderen sich fragen, wo wir uns immer verstecken.“ Johan kicherte bei der Vorstellung. „Das wird ganz bestimmt immer witzig werden.“, stimmte er zu und schmiegte sich an ihn. „Die werden schauen.“ Er zog ihn am Kragen leicht zu sich und küsste ihn sanft. „Aber zuerst sollten wir miteinander glücklich werden, bevor wir andere daran teilhaben lassen.“ „Ein sehr guter Vorschlag.“ Der Braunhaarige grinste, bevor er es ausnutzte, dass er Johan so nahe bei sich hatte. Wie lange sie dagelegen und sich geküsst hatten, wusste keiner von ihnen und weder der Eine noch der Andere sah auf der Uhr nach, als sie in den Armen des jeweils Anderen einschliefen. Als sie am nächsten Morgen erwachten, waren von den Anderen gerade mal Jim, Asuka und O’Brien wach. Die Blondine überredete sie zu einem guten Frühstück, bei dem auch der Rest der Truppe eintrudelte, als der Geruch von frischem Kaffee, frischen Brötchen und heißem Tee durch das Haus zog. Das Neo-Paar ließ sich noch etwas Zeit um mit seinen Freunden zu tratschen, bevor sie sich von ihnen schließlich verabschiedete. Dass Fubuki sie nicht aus den Augen ließ, bemerkte keiner von ihnen. „Lässt du sie endlich mal in Ruhe?“, knurrte Ryo ihm zu. „Ich mach doch nichts Schlimmes. Ich observiere nur.“ Der Ältere der beiden Tenjouin beugte sich zu seinem besten Freund. „Ich hab da nämlich ein Gefühl.“ Ryo verdrehte die Augen. „Du hast immer ein Gefühl.“, murrte er. „Wollen wir wetten?“ Die Beiden schlichen zum Gang, der ihnen eine gute Aussicht auf das Vorzimmer gaben, in welchem Judai und Johan sich gerade warm anzogen, damit sie nicht so schnell froren, während sie draußen unterwegs waren. Der Ältere der beiden blinzelte überrascht, als er sah, wie vertraut die Zwei miteinander umgingen und wie Judai seinem Seelenverwandten einen leichten Kuss auf die Stirn gab. Fubuki hingegen grinste breit, als er Ryo wieder zurückzog. „Gewonnen~“ Weder der jüngere Braunhaarige noch sein Gefährte hatte die beiden Spione bemerkt, da kamen Asuka und Jun zu ihnen und verabschiedeten sie, wünschten ihnen eine gute Heimreise. Das Duo winkte ihnen, bevor sie durch den Schnee stapften und sich mit ihrem Gepäck abkämpften, während die Kälte des Winters in ihre Kleider drangen. „Zum Glück ist der Wagen nicht weit weg.“, meinte Johan leicht bibbernd, während sie sich zu einem unter dem Schnee versteckten Auto kämpften, welcher ein paar Meter von Manjoumes Villa entfernt stand. „Ist auch gut so, sonst würdest du noch mehr frieren.“ „Die Kälte ist aber auch wirklich unangenehm.“ Da konnte Judai nicht widersprechen. Es dauerte nicht lange, bis sie das Auto von dem Schnee befreit hatten und losfuhren, Johan am Steuer, weil er den Führerschein und die damit verbundene Genehmigung hatte auf den Straßen unterwegs zu sein, und Judai am Beifahrersitz. Ein wenig sprachen sie miteinander, während der Wagen sich einen Weg durch die verschneiten Straßen bahnte, dann ließ der Braunhaarige seinen Freund sich auf die Fahrbahn konzentrieren, damit dieser auch wirklich keinen Unfall baute. Stattdessen ließ er seinen Blick nach draußen schweifen, während ihnen nach dem kurzen Marsch durch den Schnee im Wagen dank der Heizung wieder warm wurde. Es entging ihm nicht, dass sie die Stadt verließen und nach fast einer halben Stunde Autobahn eine Abfahrt benutzten, die sie mitten in die Wildnis führte. „Wo versteckst du dich denn, dass du mitten im Nirgendwo lebst?“, wollte Judai überrascht wissen. Johan warf ihm einen verdutzten Blick zu, bevor er wieder auf die Straße sah. „Ich versteck mich gar nicht. Ich wohne nur abseits von einem kleinen Dorf an einem kleinen Fluss, da ist es schön ruhig.“, erklärte er und deutete auf ein näher kommendes Haus. „Siehst du, wir sind gleich da.“ Der Braunschopf wartete, bis das Auto stand, dann nahm er sich das Heim seines Liebsten unter die Lupe. Es war wirklich kleiner, wie Johan gesagt hatte. Ein kleines Häuschen mit Erdgeschoss und erstem Stock und einem hübschen Vorgarten, der unter glitzerndem Schnee verborgen war. Die Tür war von einem Windschutz versteckt und schön sichtbar stand daneben ein kleiner Keramikhund, der ein ‚Willkommen’-Schild im Maul trug. Auf einem kleinen Nadelbaum waren die Lampen von Weihnachtsketten zu erkennen. „Wow, es ist wirklich sehr schön hier.“, Judai war begeistert. Johan lächelte, während sie ausstiegen. „Es ist nicht sehr groß und es passt auch wirklich gut. Wenn ich gewusst hätte, dass du kommst, hätte ich sauber gemacht.“, meinte er. „Ach Unsinn.“ Der junge Mann sah ihn schief an. „Die Osiris Red Unterkunft war nicht wirklich so toll und auf meinen Reisen hab ich auch zeitweise an nicht ordentlichen Plätzen schlafen müssen.“, erinnerte er ihn. „Stimmt, da hast du Recht.“ Judai gefiel Johans Heim, als sie eintraten. Er konnte gar nicht genug bekommen. Aber am Wenigsten konnte er von seinem Liebsten bekommen, den er sich sogleich schnappte, kaum dass sie die Schuhe und Jacken ausgezogen und die Tür abgesperrt hatten. „Ju-chan~ Willst du denn nicht mal das Haus sehen?“, wollte der Türkisschopf wissen, während Judai ihn an seine Brust drückte. „Hmm~ Du kannst es mir ja zeigen. Ich will dich nur nicht dabei loslassen. Schließlich hab ich viel zu lange auf dich warten müssen.“, antwortete dieser und presste seine Lippen auf die seines Gegenübers. Er war so forschend und einnehmend, dass Johan ein leises Stöhnen entkam. „Eigentlich wollte ich dir das Schlafzimmer nicht so schnell zeigen, sondern erst mal alles andere.“ „Ich denke, mit der Hausführung werden wir noch etwas warten müssen.“ „Das Gefühl hab ich auch, dass du mich zuerst verführen und dann das Haus sehen willst.“ „Ist es dir etwa zu früh dafür?“ Judai löste sich etwas. Sein Liebster lächelte sanft und strich ihm eine Strähne aus der Stirn. „Ich glaube kaum, dass die Tageszeit eine Rolle dabei spielt, wenn wir uns nahe sein wollen.“, antwortete er und sah ein breites Grinsen, das sich auf dem Gesicht seines Seelenverwandten ausbreitete. „Das ist gut, sogar sehr gut.“ Johan wunderte sich einen kurzen Moment lang, dann fand er sich wie einen Kartoffelsack über Judais Schulter geworfen wieder. „Ju-chan!“, quietschte er erschrocken und hörte ein Lachen. „Ich möchte nur nicht, dass mein Weihnachtsgeschenk sich auf dem soooo langen Weg verausgaben muss.“, meinte der Braunhaarige mit einem neckenden Grinsen und trug seinen Schatz durch das ganze Haus auf der Suche nach dem Schlafzimmer, gar nicht auf dessen Proteste achtend. Nur einmal sah Johan kurz Yubel hinter ihnen, die den Kopf schüttelte bei dem Bild, das sie abgaben. Als er ihr zurufen wollte, winkte sie ihm und verschwand auch schon wieder. Ein sehr eindeutiges Zeichen, dass sie genau wusste, was Judai vorhatte, und dass sie ihm da sicher nicht helfen würde. Judai wanderte mit seinem Liebsten durch das ganze Haus, während er das eine bestimmte Zimmer suchte. So bekam er doch noch eine kleine Führung, auch wenn sie von Johan bestimmt nicht so geplant war, dass er herumgetragen wurde. Der Braunschopf lief zuerst im Erdgeschoss herum, wo er die Küche, einen kleinen Abstellraum und ein Wohnzimmer fand. Also musste er hinauf mit seiner ‚Beute’ und dort fand er neben einem Bad auch das Schlafzimmer, in dessen Tür er zunächst mal stehen blieb um es sich genauer anzusehen. Dann stellte er Johan wieder auf seine Beine, damit dieser nicht noch länger herumzappeln musste, auch wenn es ihm sehr gefallen hatte ihn so zu tragen. „Du bist mir einer.“, meinte der Türkishaarige und fand sich einen Moment später in einem heißen Zungenkuss wieder, der ihm die Sinne benebelte. Jedoch dauerte es nicht lange, bis er sich wieder in der Realität und in Judais Armen, der ihn die ganze Zeit nicht losließ. Seine Beine fühlten sich seltsam weich an und er musste sich an ihm festhalten, damit er nicht einknickte. „Alles in Ordnung?“, flüsterte der Braunhaarige und knabberte leicht an dem Ohrläppchen seines Geliebten, während seine Hände sich wieder auf Wanderschaft begaben. „Ja, alles ok.“ Johan ließ ihn nicht los. Judai löste sich etwas, damit er ihm in die Augen sehen konnte. „Möchtest du das überhaupt? Ich will dich nicht dazu zwingen.“, fragte er ernst. Er wollte nicht, dass sein Freund sich zu etwas gezwungen fühlte. Der Türkisschopf sah ihn mit einem leichten Lächeln an. „Natürlich will ich es. Wir gehören doch zusammen, da gehört das dazu. Und du bleibst auch immer bei mir, nicht wahr?“ Der ernste Gesichtsausdruck wurde zu einem zärtlichen Lächeln. „Ich werde dich niemals mehr verlassen. Ich werde immer zu dir zurückkommen, egal was passiert. Du gehörst zu mir!“, sagte der Braunhaarige und ein besitzergreifender Ton mischte sich bei dem letzten Satz in seine Stimme. Johan errötete leicht und schmiegte sich an ihn. „Und du gehörst zu mir.“, stimmte er leise zu und schloss die Augen, als Judai sich zu ihm beugte und ihn leidenschaftlich küsste. Dem jungen Mann gefiel, was er gehört hatte, und er nutzte es nun aus, dass sie endgültig allein waren. Er liebte Johan! Er wollte ihn! Er hatte ihn schon immer gewollt, auch wenn er es sich nicht eingestanden hatte. Langsam strichen seine Hände über den schlanken Körper seines Geliebten und erkundigten jeden Zentimeter haut aufs Genaueste, als er ihn entkleidete. Aber sein Häschen blieb auch nicht untätig und schon bald trugen sie nur mehr ihre Haut, als Judai seinen Türkisschopf aufs Bett drückte. Lemon-Teil Judai brach auf Johan zusammen, als er tief in ihm kam, und schaffte es erst nach einigen Momenten sich von ihm hinunter zu rollen. Fast augenblicklich schlang er seine Arme um ihn und zog ihn an seine Brust. „Alles in Ordnung mit dir?“, wollte er wissen. Der Türkisschopf nickte und zog die Decke über sie beide. „Ja, alles in Ordnung.“ Ein leichtes Grinsen lag auf seinen müden Zügen. „Aber du hast es auch wirklich nicht mehr zurückhalten können, stimmts?“ Sein Geliebter sah leicht verlegen aus. „Sorry~ Aber ich konnte die Finger einfach nicht von dir lassen. Das war unmöglich!“, antwortete der Braunschopf und konnte nicht verhindern, dass man ihm die fehlende Reue ansah. Johan lachte leise. „Schon ok.“ Er schmiegte sich an ihn. „Wichtiger ist sowieso, dass wir zusammen sind.“ „So ist es.“ Judai hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. „Frohe Weihnachten, mein Häschen~“ „Frohe Weihnachten, mein Engel~“ Und sie würden noch weitere Weihnachten zusammen erleben, dafür würden sie beide sorgen. ~~~ Yubel saß mit den anderen Spirits am Dach des Häuschens und genoss die Stille, die über der Gegend lag. Sie wusste, dass die Gem Beasts sich nicht wirklich wohl fühlten, aber sie würden sich wieder einrenken. „So… Du bist jetzt auf unserer Seite.“, kam es von Sapphire Pegasus, der sie etwas misstrauisch musterte. „Jepp.“ „Und du wirst keine Spielchen mehr mit anderen Leuten spielen?“ „Nö. Sonst kann ich mir von Judai wieder was anhören.“ Neos beugte sich zu dem Gem Beast. „Das ist der Einzige, auf den sie hört.“, meinte er und grinste. „Das hab ich gehört!“ Die beiden Spirits grinsten sich an. Das Zusammenleben würde auf jeden Fall sehr interessant werden. The End Johan: Ju-chan~ *Judai drück* Judai: Jo-chan~ *Johan drück* Jun: Haltet euch mal zurück! Ständig ist was mit euch! *Aufmerksamkeit will* Asuka: *Jun patpat* Armer Schatz~ Jim: Hey, es ist Weihnachten! Entspannt euch. Ich: Genau, das Fest der Liebe und der Geschenke. Und da wollen wir brav sein. Und wer eigene Ideen hat, der kann sich ja früher vertschüssen. Judai: *grinst* Gute Idee~ *schnappt Johan und wirft ihn sich über die Schulter* Frohe Weihnachten~! *rennt* Alle: *drop* Ich: Frohe Weihnachten ^^° Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)