Lallodawelle von Blacksad (Megaego meets Minderwertigkeitskomplex oder Kaffee vs. Kakao) ================================================================================ Kapitel 1: Frankensteins schwules Monster ----------------------------------------- Es ist morgens, halb 10 in Deutschland und nein, ich esse kein Knoppers-Frühstückchen, sondern sitze im Kosmetikstudio und lass mir meine Nägel pink lackieren. Und nein, ich bin auch nicht schwul – naja das stimmt so jetzt nicht ganz, aber auf jeden Fall nicht quitschi, kitschi, ich-steh-auf-rosa-und-trage-gerne-Mädchenunterwäsche-schwul, nein ich bin Kindergärtner und meine Kosmetikerinnen Pauline und Felicitas gerade mal 3 bis 4 Jahre alt. Die Badewannenstöpsel verwandeln mich gerade in Frankensteins schwules Monster oder sowas in der Art. Zumindest vermute ich mal das ich ziemlich furchtbar aussehe, da die Fruchtzwerge den Schminkkasten quasi einmal komplett über meinem Gesicht ausgeschüttet haben. Ein Pinkes Monster – fehlt echt nur noch der Nagel quer durch den Ko...- „KALLE LAS DAS SOFORT FALLEN!“ wie ein irrer springe ich auf und hechte zu Klein-Kalle der wie ein Amokläufer im mini-Format, wild eine Nagelpistole schwingend aus der Kita gestürmt kommt. Zu meinem Glück erwisch ich den Zwerg, bevor er mir tatsächlich noch einen Nagel durchs Hirn jagen kann und ich endgültig als zwangsverschwulte Halloweengestalt ende. „Du bist verhaftet“ damit nehm ich ihm erleichtert die Werkzeug-schießenden Waffe aus den Patschehändchen und hief seinen kleinen Windelhintern auf meine Schultern. „Was sollte das denn?“ erkundige ich mich stinrunzelnd bei Pampers-Rambo „Paul wollte auch sowaas“ erörtert Kalle mir, auf meine Unterlippe deutend. „Was? Ein Pircing?“ ich bin etwas geschockt „Jaa. Und dann hab ich ihm eins machen wollen“ irgendwas nasses tropft auf meinen Kopf und ich höre schniefgeräusche „U-und dann hat er gesagt ich sei ja wohl irre und er is nichmehr mein freund u-u-und dann is er weggerannt“ Ich muss unweigerlich etwas schmunzeln. „Naja ihm die Lippe mit ner Nagelpistole tackern zu wollen, war auch nicht unbedingt deine beste Idee..“ „Macht man das nicht so?“ unterbricht mich Kalle „Nein“ Ich lache und setze ihn vor mir auf dem Boden ab um ihm durch die Haare zu wuscheln „Hey, komm wir suchen Paul jetzt und dann entschuldigst du dich und wir machen ihm ein hübsches Piercing, aber ohne Nägel ja?!“ Der kleine wischt sich die Tränen mit seinem Ärmel vom Gesicht und nickt – na bitte geht doch! Kinder sind so viel einfacher als Erwachsene. Ich seufze innerlich und denke an den Typen von letzter Woche, den ich heute früh dabei erwischt habe, wie er mit schwazer Farbe „Arschloch“ an die Fassade meiner Wohnung schmieren wollte. Und alles nur weil es nicht in seine Birne geht, dass unser kleines Stell dich ein nur ein One-Night-Stand im Suff war und ich ihn deswegen natürlich nicht gleich heiraten und 15 Kinder mit ihm haben will. Er sah gut aus, aber wie sich heraustellte war das auch schon alles – Total hohl der Kerl und ein Stalker dazu, ich habe in den letzten Tagen mindestens 20 Freundschaftsanfragen und Mails in 8 Communitys von ihm ignoriert oder gelöscht. - was ein Psycho und jetzt verschwende ich auch noch wertvollen Hirnschmalz an ihn. Ich beschließe damit aufzuhören und mein Denkapparat lieber dazu zu verwenden möglichst effektiv nach Paul zu suchen. Ich finde den Krümel schließlich in der Bastelecke, wo er sich unter einem Tisch versteckt hat und dank der grellgrüner Wachsdecke, die über dem Möbel hängt um Klebstoff und Wachstiftangriffe abzuwehren, nur am leisen Schluchzen zu orten ist. Danach entschuldigt sich Kalle reumütig und schenkt seinem jetzt-dann-wieder-Freund als Entschädigung sogar seine zweitbeste Yu-Gi-Oh-Karte. Außerdem bekommt Paul noch sein Piercing, das ich ihm mit Hilfe von dem Schminkkasten der Mädchen ins Gesicht pinsel. Natürlich wollen dann alle anderen auch und erst nachdem ich zigtausend Anker, Säbel und andere Tattos und/ oder Pircings gemalt habe ist ruhe. „Lalle machst du Kaffe“ Jana steckt ihren Kopf aus der Kita und prustet erstmal los. - Stimmt ja mir hängt immer noch die ganze Schminke in der Fresse Als sie sich wieder halbwegs gefangen hat fährt sie fort „Sorry aber...“ sie prustet nochmal los “...oh Gott mach dit weg, bevor de Eltern kommen, sieht ja pervers aus und de gucken dich im Normalzustand ja schon komisch an, wa?!“ Jana ist übrigens keine 3 bis 4 Jahre alt sondern schon 32 und sowas wie meine Chefin. Und sie ist die Beste, weil sie mich trotz Tattoos und Pircings eingestellte hat und nicht nur deshalb.. einen besseren Boss kann man sich einfach nicht wünschen. Jana ist eine waschechte Berlinerin mit dazugehöriger Schnauze, außerdem Erzieherin aus Überzeugung und gelegentlich auch sowas wie meine Ersatzmama oder zumindest beste-ich-kann-mit-ihr-über-alles-reden-Freundin. „Wiso is doch schick! Bin ich nicht wunderschön?“ „Ne eher 'n Bist“ sie lacht kehlig „Also machste jetzt?“ „Ja ich mach“ meine Lippen verziehen sich zu einem Grinsen „ich bau hier nur noch schnell das Fingerzeichnen auf, dann komm ich“ Die Kaffeemaschiene ist doch eine echte B*itch! Entweder explodiert sie oder macht garnichts um dann zu explodieren, wenn man feststellen will warum, oder sie explodiert, hab ich schon erwähnt das sie gerne explodiert? Naja irgendwie schaffe ich es dann doch noch ein zumindest Kaffeeähnliches Gebräu zu fabrezieren. Die Kinder schmieren begeistert im Garten mit den bunten Farben auf der riesigen Papierbahn herum während wir meine koffeeinhaltige Brühe in uns kippen und eine rauchen – ja schlechtes Vorblid und so ich weis aber wenns die Chefin macht darf ich ja wohl auch. „De Automat is wohl wieder spinnert wa?!“ meint Jana Naserümpfend „Jop“ „Na jut lässt sich nixe machen wa, sama dit neue Mädel, lebt sichs een?“ „Hm du meinst die kleine Lilian?“ Ich nehme einen tiefen Zug von meiner Kippe und sehe den weißen Wölkchen hinterher, die gen Himmel wabern und von der leichten Briese zerrissen werden wie Seidenpapier. „Die Eltern sind geschäftlich hier her gezogen nicht wahr? Ja ich glaube sie versteht sich ganz gut mit Bianka-Marina, aber ich denke wir müssen und keine Sorgen machen, sondern eher ein Auge auf sie haben, die scheint es meiner Meinung nach faustdick hinter den Ohren zu haben. Ich hab sie heute früh schon dabei erwischt, wie sie eine Barbie geköpft hat um Ameisen in ihren Rumpf zu füllen.“ Jana guckt mich stirnrunzelnd an „ike glob da denkste richtig. Ja de Eltern kommen von weiter weg. Hat och noch n älteren Bruder dit Mädel der hat se heut morjn hier abgeliefert. Dürft n bisschen Jünger sen als wie du“ „Aha“ brummel ich nur und kassiere einen kritischen Blick von Jana. Irgendwann ist es Nachmittag und die ersten Kinder werden abgeholt. Ich hab mein Gesicht inzwischen von der schicken Bemalung befreit und zeige den interessierten Müttern das riesige Fingerfarbenbild das jetzt trocken und mehr oder weniger entknittert im Spielzimmer hängt. „Oh das ist toll, ihr beschäftigt die Kinder hier immer so vielseitig“ sülzt mir Fr. Jetter ins Ohr, die so viel ich weis für eine Anwaltskanzlei arbeitet. Wie immer steckt sie in einem engen und bestimmt sauteuren Kostüm und plustert ihre Lippen zu einem Schmollmund auf. Ihr Mann ist Chef einer Immobilienfirma, trägt eine dieser eckigen Brillen mit dickem, schwarzem Gestell, einen modischen Kurzhaarschnitt, grau gestreifte Krawatten und die dazu passende Krawattennadel – natürlich ein Erbstück über 4 Generationen. Fr. Jetter, oder Gabriele wie ich sie ja nennen soll scheint aber eher auf Lange Wuschelhaare, Piercings und Tattos zu stehen, weil sie mich nämlich definitiv jedes mal irgendwie anmacht. „Ja wir geben uns mühe“ ich schenke ihr ein leicht gequältes Lächeln „Schickes Shirt übrigens“ sie hakt ihren rot lackierten Finger kurz in meinen V-Auschnitt und wendet sich dann zum gehen. „Vergessen sie nicht die Festen Schuhe und was anständiges zu essen, morgen ist Wandertag“ übergeh ich ihren Kommentar freundlich. Dann geh ich in die Hocke, so das ich auf Augenhöhe mit Pauline bin, - ja die kleine is Gabrieles Kind. „Na freust du dich schon auf morgen?“ „Ja“ piepst sie „Schön“ ich lache sie ehrlich an, kontrollier nochmal ob ihre Schuhe auch anständig gebunden sind und schicke sie dann, mit einem vorsichtigen schubs, in Richtung Ausgang, wo ihre Mutter sich mit einer Anderen unterhält . Ich schnappe nur irgendwas von wegen „er kann sooooo gut mit Kindern“ auf. Pauline dreht sich nochmal um und hopst auf und ab „Tschööööös Lalle“ krakehlt sie und wirft mir ihr bezauberndes, Zahnlückenlächeln zu. „Byyy“ smile ich zurück, dann verschwindet sie an der Hand ihrer Mutter aus der Kita. Die Wucht mit der der Junge den Raum betritt lässt den Perlenvorhang aufgeregt klappern. Er schaut sich um, einmal links einmal rechts und erblickt dann mich. „Hi“ meine ich, rappel mich hoch und reich ihm die Hand. „Du musst Lilians Bruder sein oder lieg ich da falsch?“ der fremde guckt mich irgendwie ziemlich verwirrt an. Jetzt is mir auch klar warum Jana vorhin so komisch geguckt hat. Der Typ sieht heiß aus. Enge Jeans, Leicht geöffnetes Hemd, so weit ich das erkennen kann ist er auch nicht schlecht gebaut... ich lecker mir über die Lippen...und definitiv VIEL ZU JUNG! - Schluss jetzt Lalle! Der Kerl ist vielleicht maximal 17, pff von wegen in meinem Alter... und außerdem sollte ich vielleicht langsam mal akzeptieren das nicht jeder geile Typ der mir über den Weg läuft gleich schwul und willig ist. Außerdem hab ich kein Bock auf ne Anzeige wegen Verführung minderjähriger. „Ich bin der Leander und Kindergärtner hier“ fahre ich fort und führe seine Verwirrtheit mal auf mein Aussehen zurück. Seh ja nun nicht unbedingt aus wie ein Erzieher. „Deine Schwester hat heute mit den anderen Kindern im Garten ein Fingerfarbenbild gemalt, willst du es sehen?“ frage ich ihn freundlich. „Es hängt da hinten“ ich weise in die Richtung in der Das Bild an der Wand pappt „Der Teil an dem die Ganzen Ameisen in der Farbe kleben is der von deiner Sis. Gucks dir an so lange ich sie suche, ich glaub ich hab sie bei den Bauklötzchen gesehen“ damit lasse ich den Typen alleine und begeb mich auf die Suche nach seinem kleinen Teufelsbraten. Das Mädchen hockt tatsächlich bei den Legosteinen und baut etwas, das verdächtig nach einer Axt aussieht. „Hey Lilian dein Bruder ist da, um dich abzuholen“ „jeaaaa“ sie schmeißt alles auf den Boden und Rast aus der Ecke. Scheint ihren Bruder ja zu mögen die kleine. Belustigt folge ich ihr. Kapitel 2: Verkorkste Familien und Punks als Kindergärtner? ----------------------------------------------------------- Genervt seufze ich auf als ich aus dem Klassenzimmer trete in dem ich noch ein Jahr absitzen muss bis ich endlich mein Abitur in der Tasche hab. Die meisten würden sich darüber wohl freuen können aber nicht ich. Ich sitze nämlich in einer komplett neuen Klasse. Nein, ich bin nicht sitzen geblieben. Meine Familie, das heißt meine Eltern, haben beschossen, dass das neue Jobangebot meines Vaters gut genug ist zum umziehen. Also bin ich jetzt in einer Fremden Stadt mit vielen Fremden Menschen und soll mein letztes Jahr in der Schule mit Leuten machen die ich nicht kenne. Wo mein Problem ist? Ich bin verdammt schüchtern! Neue Leute kennen zu lernen ist schwierig und man braucht viel Mut den ich leider nicht habe. Dazu kommt noch, dass ich Schwul bin und mit meinem, mir anscheinend von irgendeinem entfernten Verwandten vererbten Handykap, macht das meine Situation nich einfacher. Warum entfernter Verwandter? Weil in meiner Familie niemand so schüchtern und still ist wie ich. Meine kleine Schwester Lilian oder Lily wie ich sie gerne nenne ist ein kleiner Wirbelwind und mir am sympathischsten in meiner Familie. Sie spielt nicht gerne mit Barbies und ist zufrieden wenn sie eine Schaufel für den Sandkasten oder ein Spielzeugauto in die Hände bekommt. Etwas Besseres kann sich ein großer Bruder ja kaum wünschen oder? Meine Mutter ist eine zickige, verklemmte dumme Ziege. Mancher würde sagen, dass ich zu streng bin und bestimmt irgendwo in meinem tiefsten Inneren meine Mutter liebe und hätte vielleicht sogar Recht, wäre da nicht die Kleinigkeit, dass meine Mutter alles was ich bin und tue verabscheut genauso wie ich ihre Art verabscheue. Dieses Phänomen hat schon angefangen als ich noch ein kleiner Knirps war und nicht wie andere Jungs ein Polizist oder Feuerwehrmann werden wollte. Ich wollte immer Tierarzt werden. Da dieser Beruf anscheinend einer der Berufe ist den in diesem alter etwa 30% der Mädchen ergreifen wollte war meine Mutter nicht einverstanden mit meinem Ziel. Auch, dass ich lieber Klavier spiele oder lese als Fußball zu spielen war ihr immer schon ein Dorn im Auge. Jeder andere würde vermuten, dass diese Ansichten eher die eines Vaters sind aber dem ist in meinem Fall alles scheiß egal! Mein Vater ist das beste Beispiel für einen Workaholic das man finden kann. Eine kurze Geschichte hierzu: Mein Vater hat mir und meiner Schwester einen Besuch in den Zoo versprochen. Gut eher meiner Schwester als mir aber ich bin eh immer mit Lily zusammen. Er hat es dann auch tatsächlich geschafft und ist mit uns in den Zoo, doch irgendwann als wir bei den Elefanten angekommen sind klingelte sein Telefon und wie soll es auch anders sein, es war jemand von der Arbeit. Während sich mein Vater also von seinen Kindern abwendet um zu telefonieren hat meine Schwester einen Babyelefanten entdeckt. Sie war begeistert und hat mich gefragt wo denn der Papa von dem Baby ist. Noch bevor ich ihr antworten konnte hat sie sich zu unserem Vater umgedreht und sich selbst geantwortet. Ich zitiere: „Er ist bestimmt auf der arbeit.“ Da war sie 2 ½ . Soviel zu meinem Vater. „David?“, unterbricht eine Stimme meine depressiven Gedanken. Ich drehe mich zu meiner neuen Klassenlehrerin um. Sie ist noch ziemlich Jung und mir von Anfang an ziemlich sympathisch gewesen. „Ja, Frau Reeb?“, frage ich und lächle sie etwas kläglich an. „War dein erster Tag okay? Bist du im Stoff gut mitgekommen?“, auf diese Frage hin schaut sie ein wenig beschämt. „Ich weiß ja du bist ein guter Schüler aber ein so knapper Wechsel vor dem Abschluss würde jeden aus der Bahn werfen“, sie lächelt. „Es geht schon irgendwie“, antworte ich beherrscht. Ich muss der Frau ja jetzt nicht wirklich sagen, dass mir verdammt egal ist ob ich den Stoff in meinen Kopf bekomme oder nicht sondern, dass es die Leute hier sind die mich in den Wahnsinn treiben. Nachdem ich meine neue Lehrerin in einem ziemlich kurzen Gespräch abgefertigt habe schaffe ich es zum Glück auch meinen neuen Klassenkameraden aus dem Weg zu gehen, von denen wohl leider ausgerechnet die Mädchen einen Narren an mir gefressen haben. Weiterhin grübelnd finde ich, Gott sei dank, dann auch tatsächlich den Weg zum Kindergarten wieder, wo ich meine Schwester abholen soll. Es ist schön hier. Der Kita ist von Grün umgeben hat einen kleinen Spielplatz vor der Tür der gut gepflegt ist und er ist schön Bund und freundlich. Schöner als der Kindergarten in dem Lily vorher war, denn der hat eher gewirkt wie ein Gefängnis für schwer erziehbare. An der Tür kommt mir schon eine Frau mit einem kleinen Kind entgegen die mit Sicherheit hervorragend zu meinem Vater gepasst hätte. Bei dem Gedanken muss ich breit grinsen und senke kurz danach hochrot meinen Kopf, weil die Frau meinen Gesichtsausdruck wohl als etwas Freches gedeutet hat und anfängt von unfreundlicher Jugend zu murmeln. Mit etwas zu viel wucht öffne ich immer noch etwas nervös die Tür und der schicke Perlenvorhang hinter dieser fängt an laut zu klappern. Noch mal lasse ich meinen Blick durch den Eingangsbereich wandern. Zu beiden Seiten, an den Wänden entlang sind kleine Bänke und Haken für Zwerge und die Wände sind in einem angenehmen Sonnengelb gestrichen. Eindeutig das passende für einen Kindergarten. Dann erblicke ich IHN. Was bitte hat ein Punk in so einem Aufzug hier verloren? In einer anderen Situation hätte der Kerl vor mir Bestimmt einen Lachkrampf verursacht, denn er sieht wirklich verdammt Fehl am Platz aus hier aber ich kann meinen Schrecken nich verstecken und zeige ihn wieder einmal völlig offensichtlich auf meinem Gesicht. Als der Typ sich auch noch aufrichtet, auf mich zukommt und mir auffällt das er verdammt gut aussieht kann ich mir nur schwer verkneifen wie eine Ampel aufzuleuchten. „Hi“, meint er und reicht mir die Hand. „Du musst Lilians Bruder sein oder lieg ich da falsch?“ Etwas erschlagen schlage ich ein und nicke automatisch. Was zum? „Ich bin der Leander und Kindergärtner hier“, geht es weiter nachdem er seinen Blick einmal über meine Gestallt wirft und sich über die Lippen leckt. Schnell senke ich meinen Blick Richtung Boden. Ich merke wie mir das Blut ins Gesicht schießt. Der arbeitet echt hier?! „Deine Schwester hat heute mit den anderen Kindern im Garten ein Fingerfarbenbild gemalt, willst du es sehen?“, ohne meine Antwort wirklich abzuwarten zeigt er schräg hinter sich und redet weiter. „Es hängt da hinten. Der Teil an dem die Ganzen Ameisen in der Farbe kleben is der von deiner Sis. Gucks dir an so lange ich sie suche, ich glaub ich hab sie bei den Bauklötzchen gesehen“, Ameisen hm? Meine Schwester hat im letzten Jahr eine unheimliche Begeisterung für diese Viecher entwickelt. Als sich der Typ wegdreht und sich offenbar auf die Suche nach Lily macht gehe ich dann doch in die, mir gewiesene, Richtung und schaue mir das Kunstwerk mal an. Sofort strahlen mir alle Farben des Regenbogens in einem Bunten Mischmasch entgegen. Ein Typisches Kinderkunstwerk halt, aber trotzdem muss ich leicht Lächeln. Es ist gut, dass hier so etwas gemacht wird. Der Teil in dem die Ameisen kleben ist fast ausschließlich in rot und schwarz bemalt und ich muss mich zum wiederholten Male um das Seelenheil meiner kleinen Schwester sorgen, doch alle weiteren Gedanke vertreibt ein lautes „David!“ aus meinem Kopf. Grinsend geh ich in die Hocke und fange Lily die wie eine Wahnsinnige auf mich zugestürmt kommt. Mit einem gespielten ächzen erhebe ich mich und grinse den Knirps frech an. „Du wirst auch immer schwerer Lily, vielleicht muss ich dich auf Diät setzten hm?“, frage ich und kitzele ihre Seiten worauf sie in lautes Gelächter ausbricht und sich in meinen Armen windet. Lachend setze ich sie wieder auf den Boden. „Na hopp geh deine Sachen anziehen ich mache Fischstäbchen, die magst du doch so gerne“, meine ich lächeln und gebe ihr einen lockeren Stups worauf sie einen Freudenruf ausstößt und in einen anderen Raum rennt wo ich ihre Schuhe und Jacke vermute. Ein tiefes glucksen direkt hinter mir lässt mich erschrocken herum fahren und ich merke wie sich zum wiederholten Male meine Wangen erhitzen als ich mich fast Nase an Nase, oder wohl eher Stirn an Kinn, mit dem heißen Erzieher wieder finde. Erschrocken weiche ich einen Schritt zurück und finde mich mit dem Rücken an der Wand, neben dem Fingerfarbenbild wieder. Ich räuspere mich unangenehm und versuche meinen Blick auf alles außer dem Mann vor mir zu richten. „Hat sie Probleme gemacht?“, frage ich und muss mich wieder räuspern, weil meine Stimme einen fast flüsternden Ton angenommen hat. Kapitel 3: Geflügelte Ameisen ----------------------------- Hallo ihr Lieben So da ist das nächste Kapitel. Ich werde ab jetzt Jede Woche ein neues hochladen. Immer Montags. Wer trotzdem eine Mail will gibt bitte bescheid. Für jeden Rechtschreibfehler wird ein Hektar Regenwald gerettet XD Wir haben leider keinen Betaleser, weil Alle die das bislang gemacht haben inzwischen die Nase voll und das Handtuch geworfen haben XD bei mir könnte man schon fast von Analphabetismus sprechen. Falls sich irgendjemand als Kleiner Rechtschreib-David fühlt und gegen den Bösen Fehler-Goliath antreten möchte kann er sich gerne melden. So und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim lesen Liebe Grüße Maike „Deine Sis ist zwar kein Engel, aber bei den Ameisen haben ja auch nur die Männer Flügel“ ich grinse ihren Bruder an. Gut der war jetzt scheiße aber was kann ich dafür?! Das is REFLEX! Ja ich hab Flirt-Reflexe na und? Das Opfer meines schlechten Spruchs ist zum Glück gerade abgelenkt und hat offenbar nichts mitbekommen, von meiner plumpen, ungewollten Anmache. Er scheint irgendwas zu suchen, zumindest starrt er echt mit einer akribischen Genauigkeit auf die Holzdielen. „Hast du was verloren? Soll ich dir suchen helfen?“ Biete ich freundlich an. Er schreckt hoch und verpasst mir eins mit seinem Schädel. „Auu FUCK“ ich reib mir mein Kinn – Naja alles noch dran. „Alles Ok“ entwarne ich „passiert hier ständig als Kindergärtner is man so einiges gewöhnt“ Das war dann wohl die Strafe für die versuchte Verführung Minderjähriger, ja großer Kondomgott ich habe gesündigt! David steht weiterhin an der Wand und stiert in die Gegend –apathischer Junge irgendwie. Immerhin scheint er sich um seine Schwester zu kümmern, ist zwar eigentlich Ding seiner Eltern, aber die scheinen eher so Schema Gabriele zu sein. Jugendlichen Übermut kann man von nem Kerl, der seiner kleinen Schwester Fischstäbchen macht und sich bei mir erkundigt ob sie „Probleme gemacht hat“ wohl nicht erwarten. Ich werfe einen letzten Blick in Richtung Fingerfarbenbild dann mach ich mich ans Aufräumen. Bei dem ganzen Legosteinen hier auf dem Boden ist es ja ein Wunder das sich noch niemand langgelegt hat. Seufzend schmeiß ich die bunten Klötzchen in die Kiste, in die sie nach Kindergartenschluss gesperrt werden. Ich will gerade die benutzten Handtücher in die Waschmaschine stopfen, als mir Jana entgegenkommt. „Is der Bruder von dit neue Mädel schon da“ Erkundigt sie sich leicht gestresst. „Ähm ja schon eine Weile, kann sein das er schon wieder weg is“ erwidere ich und Kipp „Persil-Megaperls“ in die Maschine. „Mensch Lalle denk doch ma nach wir brochen doch noch di Unterschrift für de Wandertag morjen“ „Ah ja stimmt“ erinner ich mich, während ich mich wenig geistreich am Hinterkopf kratze und die erste Schmutzwäsche in die Trommel schmeiße. Jana schüttelt den Kopf und winkt ab. Dann stürmt sie zum Eingangsbereich und kurze Zeit später hör ich sie in geschäftsmäßigem Tonfall reden. Offenbar hat sie Glück gehabt und Lillis Bruder ist noch da. Nach einer Weile kommen Schritte näher. Jana erscheint wieder im Türrahmen. „Du has de Wahl entweder du macht dem Herrn Jacobs n Kaffe oder du suchst dit Formular für den Wandertach.“ Soso dem Herrn Jacobs also „Ich mach den Kaffe“ brummel ich und schmeiß noch schnell die Waschmaschine an. Dann wende ich mich an David „Wir haben leider keinen Cappuccino oder Latte Macciato die alte Helga kann leider nur stinknormalen Filterkaffee brühen“ ich klopfe der Kaffeemaschiene, die bestimmt noch aus DDR-Zeiten Stammt auf dem orangenen Plastikkörper. „Tee könnte ich dir auch noch anbieten“ ich wühle ein bisschen in den Schränken herum. „Wir haben Kräuter-, Glücks-, Kamillen- und…“ ich verziehe den Mund „Brennesseltee. Ah ja und Kakao könnte ich dir auch noch anbieten“ Aus dem Augenwinkel sehe ich wie David bei meinem letzten Angebot den Mund öffnet um etwas zu sagen um ihn dann gleich wieder zu schließen. Gott er sieht aus wie ein Kind das dabei erwischt wurde, sich mit 6 Jahren noch in die Hose gemacht zu haben. „Kräutertee“ meint er dann nüchtern. Ich runzel die Stirn „Sicher?“ „Ja“ „Ok“ Mit einem lauten „Klack“ stell ich den Wasserkocher an, der daraufhin anfängt zu blubbern und zu zischen. „Wo hast du Lilli gelassen“ führe ich das steife Gespräch fort „Sie sitzt hinten im Basteleck und malt“ er lächelt ein bisschen. „Na dann muss ich mir ja keine Sorgen um die Einrichtung machen“ Man wo bleibt Jana? Kann doch nicht so schwer sein dieses ferfickte Formular zu finden. Ich hasse diesen Smalltalk. Der Kessel pfeift und ich gieße den Tee auf, stelle die Tasse vor David auf den Tisch und schmeiße mich auf den Stuhl ihm gegenüber. – Mir reichts jetzt mit Bla-Bla-Gesprächen „Sag mal ihr seid doch neu hier her gezogen oder?“ frage ich. Mein gegenüber nippt an seinem Tee und guckt mich über den Rand der Tasse an. „ähm Ja“ murmelt er. „ist das wichtig?“ was war denn das für eine beknackte Frage?! „Nein nicht direkt, aber ich vermute mal du kennst dich hier noch nicht wirklich aus. Am Wochenende ist Weilerfest. Das findet einmal Jährlich am See hinter der Stadt statt. Bratwurst, Bier, Musik – nichts besonderes! Aber ne gute Gelegenheit Leute kennenzulernen. Es ist das ganze Wochenende du kannst ja mit deiner Familie mal vorbeischauen. Oder du kommst erst abends da is dann Open Air Kino und ein paar Konzerte. Bis zwölf kannst du bleiben, danach werden alle unter 18 von den Bullen heimgeschickt, aber meistens nehmen sies nicht so genau.“ Ich zwinker David zu „Falls du niemanden Findest der mit will. Ich bin mit ein paar Kumpels da aber ich denk du findest schon ein paar Freunde aus der Schule die hingehen.“ füge ich noch hinzu. Und nein das Ganze war jetzt wirklich kein Versuch ein Date zu ergattern oder so. Nein echt nicht! Ehj ich kann mich auch zusammenreißen ich bin halt ein sozial-veranlagter Mensch und wollte ihm einfach nur helfen. Is ja nicht einfach Anschluss zu Finden in ner neuen Stadt. Kapitel 4: Ungeschick zahlt sich aus! ------------------------------------- Okay, mit jedem Wort was dieser, zugegeben mir mit jeder Sekunde heißer erscheinende, Typ sagt kann ich ihn weniger leiden. Alleine in welchem Tonfall er mir Kakao angeboten hat macht mich innerlich rasend aber ich bin einfach viel zu schüchtern um auch nur einen Ton raus zu bringen. Aber den Vogel schießt er ab als er mir mitteilt, dass ich mir mit meinem, nicht vorhandenen, minderjährigkeits- Status keine Sorgen machen muss. Jetzt bin ich wirklich sauer. Ich weiß ja, dass ich nicht besonders groß bin aber alleine durch meine Art ist es doch anzunehmen, dass ich über 18 Jahre alt bin. Jedenfalls bestehe ich darauf als Erwachsener angesehen zu werden ich erziehe ja immerhin meine kleine Schwester ohne meine Eltern. „Danke aber ich wurde schon eingeladen. Mein Cousin wohnt hier und hat mir am Wochenende angeboten mitzukommen“, knurre ich leicht und habe das Gefühl ich wirke gerade wie eine wütende Babykatze. Ich merke natürlich sofort wie sich bei diesem Gedankengang wieder meine Wangen erhitzen aber ich ignoriere es und starre diesem Punker-Arsch genau in die Augen. „Und zu deiner Information, ich bin Volljährig!“, füge ich noch trotzig hinzu und komme mir mit jeder Sekunde blöder vor. Als er nach, wie es mir scheint, einer halben Ewigkeit noch keine Antwort gibt, wende ich meinen Blick gen Tischplatte und muss ein erneutes aufleuchten Meines Gesichts verstecken. Verdammt, heute ist wieder einer dieser Tage wo ich die Tatsache, dass ich oft meinen Mund aufmache ohne zu denken verfluche. Dies ist ja sowieso für jemanden wie mich nicht ganz ungefährlich aber heute ist es mir irgendwie ganz besonders peinlich. „Ich hab’s gefunden!“, feiert die Chefin des Kitas als sie in den Raum kommt und ich seufze erleichtert worauf Leander amüsiert schnaubt. Ich werfe ihm noch einen giftigen Blick zu und dann hält mir die Frau einen fetzen Papier vor die Nase. „Hier dat muss unterzeichnet werden“, sie zeigt auf eine Linie unten auf dem Blatt. „Machst du das oder deine Eltern?“ Ich lächle freundlich. Sie nimmt also nicht direkt an, dass ich Minderjährig bin, die ist mir sympathisch. „Ich mach das“, sage ich und versuche mir danach erfolglos eine Grimasse zu verkneifen. „Ich bezweifle, dass wir meine Eltern noch vor Morgen zu Gesicht bekommen“, murmele ich vor mich hin und überfliege das Blatt. Ich hoffe, das habe ich nicht zu laut gesagt, die müssen jetzt ja nicht meine Familienprobleme mitbekommen. „Bekomm ich nen Sti…“, ich unterbreche mich als mir der Punker, Leander, oder was auch immer einen Stift ins Gesichtsfeld hält und blöd grinst. Ich murmele ein, nicht ganz dankbar klingendes, „Danke“ und unterzeichne mit Datum und meiner nicht wirklich zu entziffernden Unterschrift. „War das alles?“, frage ich dann und will mich zu der Frau-Chafin wenden nur um zu merken, dass diese den Abflug gemacht hat. „Lily brauch Morgen festes Schuhwerk zum wandern“, meint darauf Leander, mit einem amüsierten Funkeln in den Augen, dass ich jetzt schon hasse und ich wende mich widerwillig zu ihm um. „Lillian!“, presse ich ziemlich angepisst zwischen meinen Zähnen hervor. „Sie mag es nicht wenn jemand anderes, außer mir, sie Lily nennt!“ „Okaaay!“, meint er nur darauf und grinst spöttisch worauf ich meine Hand zur Faust balle und ruckartig aufstehe. Doch wie es kommen muss, vergesse ich natürlich den Tee der immer noch auf dem Tisch vor mir steht und die Tasse kippt. Wie in Zeitlupe beobachte ich wie der, immer noch schweineheiße, Tee über den Tisch, direkt auf dem Schock des Idioten landet. Lalle springt mit mehreren, ganz sicher nicht jugendfreien, Flüchen von seinem Stuhl auf und ich kann mir beim besten Willen kein, zwar schockiertes, aber immer noch Hochamüsiertes Prusten verkneifen. Kapitel 5: Von Brühwürsten und Fischstäbchen -------------------------------------------- „…..VERFICKTE SCHEßE MEIN SCHWANZ IS DOCH KEINE BRÜHWURST!“ ist höchstwahrscheinlich das einzige was David von meiner Fluchorgien noch versteht. Ich fass mir langsam an den Kopf, reib meine Schläfen und versuche mich zu beruhigen. Es ist alles OK Lalle, das war keine Absicht, das ist kein Grinsen auf seinem Gesicht, das bildest du dir ein. „Du bist echt gut darin mir weh zu tuen, bin mal gespannt welches meiner Körperteile es als nächstes erwischt“ seufze ich in tragikomischen Tonfall und schnapp mir einen Lappen um den Tee der nicht auf meiner Hose gelandet ist wegzuwischen. Ich schmeiße das Putztuch zurück in das kleine Spülbecken in der Ecke und wende mich an David der immer noch wie angewurzelt dasteht. „So da das mit der Vollmacht jetzt erledigt ist können sie ihr Kind mitnehmen und zuhause Fischstäbchen machen Herr Jacobs“ funkel ich ihn an. Eigentlich ist es ja eine gute Nachricht das der Kerl volljährig ist, aber das er sich darüber, das ich dachte er sei es nicht, so aufregt - meine Güte darf man nichtmal nen Fehler mache? Der soll lieber froh sein das ich dachte er sie maximal 17 sonst würde er jetzt schon in irgendeiner dunklen Ecke an die Wand gepresst werden... Ich schaffe es nichtmehr meinen Gedanken weiterzuspinnen weil Lillian durch die Tür braust in ihrer kleinen Hand schwingt sie ein Bild was sie ihrem Bruder gegen die Beine Klatscht. „Guck mal hab ich gemalt“ Krakehlt sie und hibbelt aufgeregt herum. David bückt sich und zieht das Bild vorsichtig zwischen seinem Bein und den Griffeln seiner Schwester hervor, dreht es ein paar mal im Kreis bis er herausgefunden hat von welcher Seite es zu betrachten ist. „Oh sind das deine Neuen Freunde von hier ?“ Fragt er irgendwie echt mir rührendem Intertesse. Leider legt er dieses Verhalten ja nur Seiner Schwester gegenüber an den Tag. Aber besser als anders herum. Wenn es eins gibt was ich nicht leiden kann, sind es Leute die sich null für ihre Kids interessieren und davon gibt es weiß Gott genug. „Jap das ist Bianka und das Pauline und Feli und Kalle..“ Lily zählt die ganze Gruppe auf und patscht dabei mit dem Finger teilweise so stark auf dem Blatt herum, das ich angst hab es könne gleich reißen. „Und wer ist das große Kind mit den schwarzen Hut da ganz rechts“ erkundigt David sich. „Däviii das is doch kein Hut“ erörtert die kleine altklug „Nicht? Was dann?“ Dävi? Is ja süß ich muss unweigerlich grinsen. „Haare natürlich“ belehrt sie ihn. „Das is Lalle sieht man doch!“ sie rupft ihrem Bruder das Blatt wieder aus den Händen und flitzt zu mir herüber. „nicht waaahr? Sieht man doch“ sie wedelt mit dem Bild vor mir herum. Ich krall mir das Teil und muss lachen. Das is ja genial die kleine hat mich echt gut getroffen mein Kopf besteht quasi nur aus schwarzem Gekrakel. „Also ich erkenn mich wieder“ grinse ich sie an und geh neben ihr in die hocke um auf eines der mit Wachsmalstiften gekritzelten Figürchen deuten zu können „und das da bist du oder?“ „Jap“ „Is echt ein schönes Bild Lillian. Du wirst nochmal eine richtige Künstlerin“ „So wie du?“ „Nein viel besser!“ lache ich. „Ich kann doch gar nicht gut malen“ „Dooch kannst du wohl“ schmollt sie und rennt wieder zu ihrem Bruder rüber „Guck mal das hat Lalle gemalt“ sie präsentiert ihren Unterarm auf dem ein aufgeschminkter Anker prangt. „Damit bin ich ein richtiger Pirat“ David lacht und wuschelt ihr durch die Haare. „Na dann gehen wir jetzt nach Hause und kochen dir ein richtiges Piratenessen“ „Au jaa. Ich geh mir Schuhe anziehen“ der Knirps hüpft vor uns aus der Küchenecke. David beugt sich indessen zu mir herüber und fragt im Flüsterton: „Du malst ihnen also Tattos, ja?“ „Ja is besser, als wenn sie sich richtige stechen oder?“ ich zucke die Schultern. Der soll sich hier mal nicht so anstellen. Zum Glück unterbricht klein Lilian unsere Unterhaltung abrupt. „FERTIG!“ „Hier vergiss dein Bild nicht“ ich will ihr das Blatt zurückggeben. „Das schenk ich dir“ kichert sie „Tschüüüß Lalle“ „Tschöö“ Ich winke ihr hinterher. Etwas erledigt lehne ich mich an die Fassade unsere Kita und steck mir erstmal eine Kippe an. „Na“ ich schrecke zusammen Jana ist neben mir aufgetaucht „Willst du mich umbringen?“ „Hast dir wohl vor Angst in de Hose jemacht wa?“ meint sie mit Blick auf meinen Schritt. „Ne das war David mit seinem Tee“ brummel ich. „Der ist schlimmer als unsere ganze Gruppe Kinder zusammen“ „Soso“ sie zieht eine Augenbraue hoch und versucht ein paar mal ohne erfolg sich auch eine Zigarette anzuzünden bis ich ihr mein Zippo reiche. „Was?“ „Nix“ sie gibt mir das Feuerzeug zurück. „Ah ja“ jetzt ist es an mir meine Augenbraue hochzuziehen. „Gar keen interesse?“ was soll denn das jetzt? „Ähm nein?! Was soll ich mit nem Kind?“ Sie grinst „Du kannst doch jut mit Kindern sonst wärst schließlich nich hier.“ „Ach fresse“ ich drück meine Kippe aus „Wenns recht is mach ich jetzt Feierabend“ damit verschwinde ich durch den klappernden Perlenvorhang. Zu dieser Jahreszeit sind die Räume mit den Holzdiehlen und dem Weißen Putz an den wänden immer staubig von den ganzen Pollen, die von den Gräsern und Wildblumen auf den umliegenden wiesen durch die offenen Fenster hereinziehen. Aus unserem winzigen Büro hole ich meine Tasche und pack Lillys Bild vorsichtig hinein. Noch ein paar letzte, auf dem Boden liegende, Spielzeuge einsammelnd verlasse ich den Kindergarten. Vor der Tür treffe ich nochmal Jana. „Machs jut Große seij Morjen pünktlich“ „Du auch. Ich komm eh schon früher dachte mir ich mach noch ein paar Sandwiches damits keinen Streit gibt. Die hälfte der Eltern vergessen die zusätzlichen Brote doch sowiso wieder“ „Deswegen hab ich dir einjestellt“ mein Jana zufrieden. „Na gut also tschöö“ ich spring die Treppe herunter und mach mich auf zur Bushaltestelle. Kapitel 6: Versprochen ist Versprochen! --------------------------------------- Schon als ich um die Ecke in unsere neue Straße einbiege fängt mir mein Verhalten Leander gegenüber an Leid zu tun. Er war ja eigentlich ganz nett und ich sehe auch nicht unbedingt aus wie 18 oder? Ich seufze leise, worauf sich Lily zu mir umdreht und mir ein strahlendes Lächeln zuwirft in dem ihre Zahnlücken echt süß wirken. Ich lächle zurück und wuschele ihr einem durch die Harre, dann sind wir auch schon vor unserem Haus. Die Fassade ist einfach nur weiß und das Haus sieht von außen irgendwie verdammt groß aus. Innen wirkt es leer und freudlos bis auf die vereinzelten Spielsachen von Lily die durch Flur und Wohnzimmer verstreut sind. „Lilly räum bitte dein Spielzeug in die Kiste und ich koche in der Zeit okay?“, frage ich den Zwerg und grinse als sie schmollt aber dann schnell ihre Schuhe auszieht und ins Wohnzimmer rast. Seufzend bewege ich mich in die Küche, die noch liebloser wirkt als der Rest des Hauses und fange an Kartoffeln fürs Püree zu schälen. Lily kommt zurück in die Küche als die Kartoffeln schon kochen und ich den Tisch decke. „Willst du was trinken Lily?“, frage ich sie als sie sich unter schwerster Anstrengung auf einen der Stühle hievt. Da darf ich nicht helfen sonst ist sie beleidigt. „Apfelschooorle!“, krakeelt sie zufrieden und ich stelle ihr kurze Zeit später das gewünschte vor die Nase. „Magst du Lalle nicht?“, fragt sie während ich gerade einen Schluck von meinem Wasser trinke, der daraufhin in meiner Luftröhre landet und ich erstmal einen heftigen Hustenanfall bekomme. „Wie kommst du denn darauf Lily?“, antworte ich mit einer Gegenfrage und versuche unschuldig zu klingen. „Du hast ihn angeguckt wie Mama wenn ich mich beim spielen dreckig gemacht hab“, antwortet sie mit ihrer kindlichen Naivität und ich kann mir nur schwer ein Seufzen verkneifen. „Ich wird mich morgen bei ihm entschuldigen Lily ich war wirklich unfreundlich“, antworte ich dann endgültig. Sie schaut mich prüfend an. „Okaaaay, aber mach das auch wirklich ich passe auuuuf!!“, sie droht mit dem Finger und versucht mich ernst anzuschauen worauf ich zu lachen anfange. „Versprochen kleine!“, sage ich ihr während ich mich daran mache die Fischstäbchen zu braten und den Spinat aufzustellen, weil die Kartoffeln schon bald fertig zum stampfen sind. Ja die kleine ist Spinat. Ich habe ihr nie erzählt, dass Spinat gesund ist, das ist vermutlich der einzige Grund aber immerhin. Später, nachdem Lily fertig ist den Küchentisch mit grüner Pampe zu verzieren und die andere Hälfte in ihren Magen zu befördern setze ich sie mit ein paar Spielsachen ins Wohnzimmer, wo ich sie im Auge hab und fange an Hausaufgaben zu machen. Ja ich weiß gleich am ersten Tag aber Hey ich bin am Abi! Lily lässt sich nur schwer ins Bett befördern an diesem Abend. Das Haus ist ihr immer noch verdammt fremd und ich würde den Knirps am liebsten gleich zu mir ins Bett hohlen aber sie muss sich an ihr neues Zimmer gewöhnen und sie wird irgendwann in der Nacht wohl doch wieder zu mir kriechen. Ich gebe ihr einen Gutenachtkuss auf die Stirn und lasse das Nachtlicht an, dann geh ich in mein Zimmer und versuche noch etwas zu lesen, aber meine Gedanken wollen heute mal wieder nicht aufhören zu kreisen. Immer wieder muss ich peinlich berührt an den Kindergärtner denken. Meine Güte ich habe mich benommen wie ein Kleinkind mal ehrlich. Und Lily mag ihn auch, normalerweise ist sie ein guter Bewehrter in Sachen Charakter und auch wenn sie noch so jung ist vertraue ich ihr im Großen und Ganzen was das angeht. Also werde ich mich wohl Morgen entschuldigen, wenn ich sie hinbringe. Irgendwann muss ich wohl doch in einen unruhigen schlaf gefallen sein, denn ich werde wieder geweckt als etwas in meine Seite piekst. „Dävii“, schnieft Lily leise. „Kann ich bei dir schlafen?“, nuschelt sie kleinlaut, mit ihrem Daumen im Mund und einem kleinen Teddy im Arm den ich ihr mal auf einem Rummel geworfen hab. „Klar Kleines“, nuschele ich verschlafen zurück und ziehe sie ins Bett. Sofort kuschelt sie sich zufriedenen in meine Arme und ist wie auch sonst innerhalb von wenigen Minuten eingeschlafen. Seufzend streiche ich ihr durch die Haare. Seit einiger Zeit schläft sie verdammt schlecht. Das hat schon angefangen bevor wir umgezogen sind und ich glaube es hat damit zu tun, dass sie einen Streit unserer Eltern mitbekommen hat, der sich um meine „Abnormalität“ gedreht hat. Ja sie wissen, dass ich schwul bin und meine Mutter ist nicht wirklich einverstanden damit. Meinem Vater war es eigentlich ziemlich egal und er hat mich sogar halbherzig vor ihr Verteidigt aber eben nur halbherzig. Ich habe mich schon längst damit abgefunden, dass mein Leben entweder Falsch ist oder sie nicht interessiert aber Lily ist für diese Erkenntnis eindeutig zu Jung. Irgendwann gegen Morgen bin ich dann doch wieder eingeschlafen, allerdings nur für ein paar Stunden denn schon wieder werde ich vom Gedröhne meines Weckers geweckt. Etwas rührt sich neben mir und schon haut Lily mit ihrer kleinen Hand einmal kräftig auf den Wecker und er hört auf zu piepen. „Schon aufstehen?“, nuschelt sie verschlafen und schmollt mich an. „Ja leider“, antworte ich ihr grummelnd, weil mir selbst sehr viel Schlaf fehlt und erhebe mich aus dem Bett. Nachdem wir beide unsere Zähne geputzt haben, suche ich Lily Klamotten raus die sie zum Glück schon alleine anziehen kann und gehe noch duschen und mich selber anziehen. Mit einer verwaschenen und mit stylischen Löchern verzierten Jeans und einem Schwarzen Hemd, dass über die Hose hängt und wie immer oben ein Stück aufgeknöpft ist betrete ich später die Küche wo Lily schon am Küchentisch sitzt und einen Kakao schlürft. Man kann kaum glauben wie selbstständig ein 4Jähriges Kind sein kann, wenn sie gut erzogen ist. Ich stelle ihr eine kleine Schüssel Müsli vor die Nase und sie fängt sofort an glücklich vor sich hin zu mampfen während ich mir einen schwarzen Tee mache. Ich kann morgen nichts Frühstücken und da ich kein großer Fan von schwarzem Kaffee bin muss eben etwas anderes hehr um mich wach zu machen. Eine halbe Stunde später stehen wir am Toor vom Kindergarten wo Jana steht und eine Zigarette raucht. Wir sind recht früh, weil ich ja in die Schule muss. „Morgen“, gähne ich verhalten und lächele sie Müde an. „jut jeschlafen is wat anderes, wa?“, fragt sie mich mit einem kleinen Lächeln. Ich schüttle nur den Kopf. Lily hat schon ihre Wanderstiefel an und einen kleinen Rucksack mit ihrer Brodbox auf dem Rücken. „Ist schon jemand drin?“, frag ich. „Dann bring ich den Knirps rein und muss dann bald schon wieder weg, ich hab Schule.“ „Jaja Lalle ist schon ne Ewichkeit da. Der wollt noch Sandwichs machen, weil wohl wieder viele dit Essen für de Kinders verjessen, aber nich alle wie ik sehe hm?“, fragt sie keck und zeigt auf den Rucksack von Lily. Ich nicke lächeln. „Einer muss ja an sie denken“, murmele ich vor mich hin und gehe dann mit Lily rein. Diesmal achte ich darauf nicht zu heftig die Tür zu öffnen und der Perlenvorhang klappert nur ein wenig. Aber es scheint zu reichen denn schon kommt Leander in den Flur, ein Küchenhandtuch über der Schulter und nen Becher Kaffee in der Hand. „Ihr seid aber Früh“, meint er und ich bewundere wie er so ruhig bleiben kann wo ich doch so unfreundlich zu ihm war. Er sieht wieder verdammt gut aus. „Hallo Lalle“, grinst Lily fröhlich und rennt auf ihn zu. „Ja hey…“, murmele ich leise und peinlich berührt. „Ich muss ja in die Schule.“ Er nickt einfach und gibt ein uninteressiertes Geräusch von sich. Ich seufze. „Ich muss dann auch wieder…“, es ist eisig hier drin hab ich das Gefühl. „Lily benimm dich bitte!“, meine ich dann gespielt streng und schaue auf den Knirps runter der mir für ihre Verhältnisse einen undefinierbaren Blick zuwirft. Ich dreh mich um und will gerade gehen da hält mich Lily auf. „Du hast es versprochen dävi“, ich kann das schmollen in ihrer Stimme hören und lasse den Kopf hängen. Ein seufzen kann ich mir nicht verkneifen und ich drehe mich wieder um und lächle Leander schief an, der etwas verwirrt aus der Wäsche schaut. „Entschuldigung, dass ich Gestern so unhöflich war“, sage ich leise und schaue ihm in die Augen damit er sieht, dass ich es ernst meine. Ich bin froh, dass es noch nicht so hell ist denn meine Wangen fühlen sich mal wieder etwas erhitzt an. „Ich hab mich benommen wie ein Kleinkind“, füge ich mit einer Grimasse hinzu und schüttle den Kopf. „Der ganze Umzug und so hat nur einfach seine Spuren interlassen, normalerweise bin ich ganz freundlich zu Fremden“, woher kam das jetzt? Ich ducke meinen Kopf und diesmal muss er wirklich blind sein um zu übersehen, dass mein Gesicht wie eine rote Lampe leuchtet. „Vergiss das wieder ich rede zuviel“, murmele ich jetzt wirklich peinlich berührt und schaue zu Lily runter die mir mit einem breiten Grinsen ihre Daumen zeigt. Ich muss ein wenig kichern. Kapitel 7: Morgenstund hat Überraschung im Mund ----------------------------------------------- Spoiler Oh Gott ich fühl mich wie ein Stück Scheiße. Wie kann man nur so Müde und kaputt sein und das, ohne die Nacht zuvor eine Sauforgie veranstaltet zu haben? Ich angle mit der Hand nach der Wasserflasche neben meinem Bett und trinke ein paar Schluck von denen ich die hälfte verkippe weil meine Motorik noch etwas gestört ist. Ich bin ohne Kaffe einfach ein Anderer. Ächtzend roll ich mich aus meinem riesigen Bett mein Blick fällt wie jeden Morgen zuerst auf die Wand gegenüber, an der Fotos von Freunden, den Kids aus der Kita und seit gestern auch Lilys Bild hängt. Ich muss unweigerlich grinsen. Ich mag es morgens mit einem Blick alles zu sehen was mir wichtig ist. Mein erster Weg führt mich ins Bad, der zweite Blick fällt obligatorisch auf mein Abgefucktes Ich im Spiegel – Grausam. Der Duschknopf ist wie immer zickig und will sich nicht in Richtung des roten Bereichs drehen lassen also fällt meine Wäsche ehr Katzenartig aus. Zum rasieren hab ich überhaupt keinen Bock, muss auch mal ohne gehen ein sexy drei-tage-Bart hat noch niemanden geschadet. Die Kaffeemaschine blubbert in der Küche schon fröhlich vor sich hin. Zum Glück gibt es sowas wie Timer. Zufrieden schenk ich mir eine Tasse ein und stell mich auf den Balkon um mein allmorgendliches Kaffe-Zigarettenfrühstück einzunehmen. Unten auf der Straße sind noch kaum Leute unterwegs. Nur vereinzelt huschen Menschen vorbei, auf dem Weg zum Auto oder Bahnhof. Mein Blick fällt auf die Uhr wenn ich das mit den Broten noch schaffen will sollte ich jetzt auch los. Die Kippe drücke ich in dem überfüllten Aschenbecher aus, der letzte Kaffee verschwindet auf Ex in meinem Rachen. Die Kiste mit den Sachen für die Sandwich steht zum Glück schon seit gestern Abend im Flur parat also pack ich mir nur noch schnell eine lockere Mütze auf den Kopf und verlass anschließend das Haus. Der Busfahrer winkt mich wie immer durch. Seine Tochter war lange bei uns in der Kita und ist seit letztem Jahr eingeschult.Ich setzt mich ganz nach vorne, so das ich ein bisschen mit ihm quatschen kann. „Na wie geht’s Anna? Klappt es mit Mathe inzwischen besser“ erkundige ich mich. „Ja es geht, wir haben ein Mädchen gefunden das ihr Nachhilfe gibt und seit dem wird es besser“ „Das freut mich“ Ich hab zwar selber nur mittlere Reife geschafft aber gerade deswegen weis ich wie scheiße es ist, wenn einem schon die Grundlagen fehlen. Hätte früher jemand mal nach meinen Noten geguckt hätte ich es später definit leichter gehabt. „Und was hast du mit dem ganze Zeug vor“ unterbricht Frank der Fahrer meinen Gedankenfluss. „Wir haben heute Wandertag und ich denk sie wissen noch wie das ist: Viele Eltern vergessen ihren Kindern essen mitzubringen, deswegen mache ich lieber noch ein paar Brote“ Er lacht „Ja stimmt daran kann ich mich noch gut erinnern. So du musst raus hier ist deine Haltestelle“ „Danke Frank, machs gut!“ Ich nick ihm zu und verlasse den Bus. Von der Erich-Kästner Str. aus ist es nicht sonderlich weit bis zur Kita. Jana ist noch nicht da also kram ich den großen Schlüsselbund, mit den bunten Holzperlen daran, aus der Tasche und schließe auf. Als erstes stell ich die Kiste in der Küche ab, dann nehme ich die Wäsche von gestern aus der Maschine und häng sie schnell im Garten auf. Währenddessen hat Helga sogar halbwegs trinkbaren Kaffee produziert und ich gönn mir erstmal meine zweite Tasse und eine weiter Zigarette. Anschließend mach ich mich an die Sandwiches. Ich bin fast fertig als Jana auftaucht, ihr Zeug erstmal ins Büro schmeißt und gleich wieder nach draußen zum rauchen verschwindet. Kurz darauf hör ich den Perlenvorhang am Eingang erneut klappern. Scheint so als ob die ersten Kinder gebracht werden, dabei wollte ich gerade Pause machen - Egal. Trotzdem laufe ich nach vorne um nachzusehen wer es ist. David und seine kleine Schwester stehen im Türrahmen. „Ihr seid aber früh“ bemerken ich freundlich. Die kleine Stürmt mir sofort entgegen. „Hi na bereit zum wandern?“ grinse ich sie an. „Klar“ „Ich hab gehört im Wald soll es Bären und Wölfe und riesige Ameisenhügel geben“ flüster ich ihr verschwörerisch zu. „eeeeeecht?“ „jap“ Ihr Bruder meldet sich nun zu Wort. „Ja hey…Ich muss ja in die Schule.“ aha interessant ich geb ein kurzes mhm von mir und nicke. Seine Eltern haben wohl keine Zeit die kleine mal vorbei zu bringen. „Ich muss dann auch wieder…Lily benimm dich bitte!“ bemerkt er noch und ich will schon wieder zurück in die Küche gehen, als etwas kommt womit ich ehrlich, nicht wirklich gerechnet hätte. David entschuldigt sich bei mir. Na huch wo kommt denn das jetzt her? Aber ich find es ehrlich nett von ihm, auch wenn er dabei aussieht als hätte er eine Chillivergiftung. „Is gut kann ja mal passieren, jeder hat mal nen schlechten Tag und mit Kleinkindern hab ich es sowiso täglich zu tun, ich mag sie“ Für mich ist die Sache damit gegessen, David steht aber immer noch im Flur. Erwartet der jetzt noch großartig was? „Echt man, vergiss es is schon ok“ Ich lache ihn an. „Holst du deine Schwester heute dann auch wieder ab“ Erkundige ich mich „Ja ich hoffe ich schaffe es rechtzeitig, hab heute Mittagsschule“ druckst er herum. Aus dem Augenwinkel sehe ich wie Lillian ein bisschen in sich zusammen sackt. „Wenn nicht is es kein Problem, ich räum hier sowieso immer noch auf und vielleicht..“ ich box Lily ganz vorsichtig in die Seite „..verfolgen uns ja noch ein paar Waldmonster und denen können wir den Kindergarten doch nicht kampflos überlassen! Und ich glaub alleine kann ich es mit denen nicht aufnehmen...“ Ich zieh ein besorgtes Gesicht „aber mit der mächtigen Ameisenkriegerin an meiner Seite haben die gar keine Chance mehr“ die kleine kichert und rennt dann laut „Ich bin die mächtige Ameisenkriegerin“ brüllend durch den Raum. Ich wende mich wieder an ihren Bruder „Also du siehst es ist kein Problem. Ich denk du musst dann auch los oder?“ Hosted by Animexx e.V. 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