Ein Siegel verpflichtet von KeiKirjailija (Der etwas andere Abriss meines Lebens) ================================================================================ Kapitel 24: Episode 2: Entschuldigung, ich bin Arzt --------------------------------------------------- Episode 2: Entschuldigung, ich bin Arzt „Das ist das Reich der Energiefänger?“, fragte Blair erstaunt. Vor ihren Augen baute sich eine Stadt auf, die vollständig unter der Erde lag. Die Erde war schwarz und die Häuser schlossen direkt an die Wände an. Das gesamte Reich der Energiefänger lag weit unter der Erde und war wie eine Art riesige Höhle… „Alles hier… fühlt sich so tot an…“, murmelte Raika und sah sich skeptisch um. „Es ist grau… und kalt…“, seufzte Blair, „Und gleichzeitig… irgendwie beeindruckend…“ Sarina schüttelte den Kopf: „Ich glaube nicht glauben, dass hier jemand lebt… Das muss einen doch depressiv machen?“ Kei schüttelte den Kopf: „Nicht mehr, als man es auch sonst wird…“ Die Gruppen stand nur wenige Minuten am Stadtrand, als bereits drei bewaffnete Personen auf sie zuliefen. „Wer seit ihr und was wollt ihr?“, knurrte der Vorderste finster. Blair, die ihm am nächsten stand, schluckt ein wenig ängstlich. Da brach Aaron endgültig zusammen und landete auf dem dunklen Erdboden. Kei trat vor: „Wir brauchen einen Arzt! Wir brauchen… Darien…“ Die Wachen zögerten einen Moment, dann nickte sie und eilten davon. „Aaron… Aaron…“, Ace kniete sich zitternd neben ihn. Er keuchte: „Es… Es geht schon…“ „Komm schon, Alter…“, auch Proo sah ihn besorgt an, „Du darfst jetzt hier nicht schlapp machen. Wir haben es fast geschafft.“ „So, ich habe gehört… Ich braucht es einen Arzt!“, lachte eine raue Stimme und ein junger Mann mit kurzem schwarzen Haar trat auf, dann erblickte er Blair. Grinsend ging er auf sie zu: „So, ich sehe schon. Ein klassischer Fall von… so attraktiv, dass es schon weh tut.“ Blair wurde rot und deutete steif auf den am Boden liegenden Aaron. Kei schüttelte den Kopf: „Darien! Er ist der Patient… Benimm dich fünf Minuten…“ Der junge Mann, der offensichtlich auf den Namen Darien hörte, seufzte laut und dann sah er Aaron an und seine Augen weiteten sich. „Aber hallo… Oh… Oh… Ja… Ich sehe… das sieht aber… schlecht wäre ein Kompliment…“, er seufzte, „Dunkle und helle Energie verschmelzen in seinem Körper mit einander…“ Er kniete sich neben den Elfen. „Ich hab schon gesagt, dass rein helle Energie in Elfenkörpern gefährlich ist… Es macht sie so zerbrechlich… Kannst du aufstehen?“ „Schwer…“, keuchte Aaron und sah ihn an. „Ja, am besten bewegst du dich nicht, wenn es dir schwer fällt… Oh… oh man… Ich hab noch nie so eine schreckliche Vermischung von Energien gesehen… Das sieht richtig übel aus… Oh man… Also entweder… Bist du ziemlich sicher tot… oder ein verdammt gutes Versuchskaninchen… So was gab’s noch nie.“ „Darien!“, knurrte Kei. „Er wird weder sterben noch dein Versuchskaninchen sein! Heile ihn!“, fauchte Ace. Lachend sah der Energiefänger sie an. „Woho… Ein Drache im Körper eines Wandlers…“, er seufzte, „Ich tue mein bestes… aber…“ „Du bist nicht hilfreich, wenn du deiner Verwunderung über seine unmöglichen Chancen weiterhin Ausdruck verleihst…“, sagte Kei trocken von der Seite. Mit einem bitteren Unterton lachte er und blickte dann zu Blair. „Ein Freund von dir, Schönheit?“ Schwach nickte sie. „Dann wird es mir eine Freude sein, sein Leben zu retten“, er klatschte zwei Mal in die Hände und zwei Männer kamen mit einer Trage, „Bringt ihn zu mir. Ich kümmere mich sofort um ihn!“ Sofort luden sie ihn auf die Trage und trugen ihn davon. Darien blickte zu Kei: „Ich ahne, dass es einen schrecklichen Grund hat, warum ihr hier seid?“ „Da ahnst du richtig“, antwortete sie seufzend. „Dann bringst du sie am besten in den großen Hallen unter. Dort wird man sich am besten um sie kümmern.“ „Ich denke… Ich werde die nächsten Tage auch dort schlafen.“ „Tu, was du für richtig hältst“, seufzend sah er sie an, „Ich kümmere mich um den Elfen…“ Dann ging er schnellen Schrittes davon. „Hoffentlich begegnet ihm auf dem Weg keine hübsche Frau… ansonsten ist Aaron schnell vergessen“, seufzte Ace bitter. „Ach was… Darien ist eigentlich ganz okay…“, sagte Kei, „Und er ist der beste Arzt, den ich kenne…“ „Ach wirklich?“, skeptisch und ein wenig eifersüchtig sah Nehr sie an. „Ja, wirklich! Er ist ein sehr guter Freund. Schon immer gewesen“, seufzend schüttelte Kei den Kopf, „Ich zeige euch, wo ihr schlafen könnt.“ Die Energiefängerin führte sie in einen der Gänge zu einem großen Platz. Dort waren überall Betten und Tische mit Stühlen verteilt. In einer Ecke gab es zwei Türen. „Die Türen führen zum Wasser…“, erklärte Kei und sah sich um, „Sucht euch Betten aus…“ Blair war erstaunt: „Was genau ist das hier?“ Kei lächelte: „In dieser Halle wird den Schutzsuchenden Aufenthalt gewehrt. Energiefänger sind sehr pflichtbewusst, was das angeht… Dieser Ort – so dunkel er auch erscheinen mag – ist der einzige Ort auf der Welt, der mit neutraler Energie gefühlt ist. Das bedeutet, so wohl das Böse als auch das Gute kann hier überleben. Wohingegen in unserem bekannten Lebensraum normalerweise die helle Energie überwiegt, was es dem Bösen schwer macht dort zu überleben…“, und seufzend und leicht grimmig fügte sie hinzu, „Wenn es nicht gerade die Schule erobert und das Gebiet mit dunkler Energie flutet…“ „Wow…“, Blair musste lächeln, „Das klingt schön…“ „Schön?“, Sarina zuckte zusammen. Und auch Raika seufzte schwer: „Das bedeutet: Auch das Böse kann hier sein! Genau unter uns!“ „Hört auf so paranoid zu sein. Hier wird euch weder ein Energiefänger auffressen, noch wird das Böse euch berühren. Dieser Ort… Gibt Schutz und liefert niemanden aus“, sagte Kei ruhig. Und Hana atmete einmal tief durch: „Diese Luft hier… ist gleich viel besser…“ Mika nickte zustimmend: „Die Energie fühlt sich gut an…“ Neya nickte und nahm ihre Freundin an der Hand: „Komm wir schauen nach den Betten…“ Gerade als die meisten ihrer Freunde losgezogen waren, rannte eine junge Frau schreien auf Kei zu. Sie hatte lange, blonde Locken und strahlende blaue Augen. Glücklich fiel sie Kei um den Hals. „Kei… Oh man, Kei, du bist wieder da! Und du hast deine Freunde mit gemacht! Das ist ja großartig!“ „Ja… Leider ist unser Grund… Nicht ganz so großartig…“; seufzte Kei und klopfte ihr leicht auf die Schultern, „Aber alles wird gut.“ „Wunderbar…“, sie ließ sie los und sah zu Blair, die direkt neben ihr stand, „Oh, ich sollte mich vorstellen! Ich bin Kiara, freut mich euch endlich mal alle kennen zu lernen!“ Ein wenig überfordert sah der ehemalige Mensch sie an und reichte ihr zögerlich die Hand. „Ich bin Blair“, doch Kiara fiel ihm um den Hals und drückte sich an sich. Als sie sich von ihr löste wurde sie leicht rot: „Tut mir leid… Ich bin… immer so stürmisch, wenn ich mich freuen!“ „Schon okay…“, wenn sie ehrlich war, hatte sie nie gedacht, so einen Menschen an so einem Ort zu finden. „Dann ist ja gut“, kicherte sie, „Kei, ich stelle mich deinen anderen Freunden vor! Vielleicht kann ich ihnen irgendwie helfen sich hier zurecht zu finden!“, freudig tänzelte sie davon. „Sie ist eigentlich eine Elfe, oder?“, fragte Proo, der als Einziger noch neben den beiden Mädchen stand, und schüttelte den Kopf, „SO fröhlich und enthusiastisch kann doch niemand sein, der hier aufgewachsen ist.“ Kei zog eine Augenbraue hoch: „Oh, sie ist sehr wohl eine Energiefängerin. Eine alte Kindheitsfreundin von mir… Also… Tut mir leid, deine Theorie zu widerlegen. Und Proo… auch du solltest schnell nach einem Bett schauen, dann können wir gleich nach Aaron sehen.“ Der Feuerdrache blickte Blair und seufzte, als ob er ein schlechtes Gefühl hatte sie alleine zulassen. Diese wiederum fühlte sich bei diesem Misstrauen ein wenig beleidigt. Und so zog Proo genickt ab. Ihre Freundin blickte sie fragend an. „Ich weiß nicht…“, murmelte Blair, „Ich weiß nicht, warum er mir nicht vertraut…“ „Darien kann sehr einnehmen sein…“, sagte Kei, „Ich kann das schon verstehen.“ „Aber…“, der Drache seufzte, „Ich liebe ihn… Wie kann er so wenige Tage nachdem ich ihm das gesagt habe, mir schon misstrauen?“ Kei hustete und ihr Gesicht färbte sich rot. „Weißt du… Dass ist so eine schwierige Sache…“ „Wisst ihr beiden Hübschen, was noch eine schwierige Sache ist? Euer kleiner Elfenfreund!“, wie aus dem nichts tauchte Darien hinter ihnen auf. „Ist es so schlimm?“, fragte Kei ihn besorgt. „Es gibt nur eine Möglichkeit ihn zu behandeln, dementsprechend ist der Fall sehr klar. Aber es wird schwierig… Doch das würde ich euch lieber später in Ruhe erzählen… Jetzt muss ich etwas nachholen, dass ich versäumt habe!“, sagte er und griff nach Blairs Hand, „Wie ist eigentlich dein Name, Schönheit?“ Sie wurde rot: „Blair…“ „Du bist also Blair… Freut mich dich kennen zu lernen, Schönheit“, grinsend gab er ihr einen Kuss auf die Hand. „Oh verdammt…“, murmelte Blair erschrocken. „Und vielleicht willst du auch ihrem Freund vorgestellt werden!“, plötzlich stand wieder Proo bei der Gruppe und sah Darien bedrohlich an, „Ich will keinen Handkuss!“ „Oh…“, doch Darien war weiterhin vergnügt, „Soso. Der Freund. Freut mich. Wollen wir mal noch eurem Elfenfreund sehen?“ Kei nickte: „Ich hole Ace… Das sollten für’s erste genug Leute sein…“ Ace lag in einem Krankenbett in einem kleinen Raum. „Also… Lage wie folgt: Dunkle und helle Energie haben angefangen in seinem Körper zu verschmelzen. Was ich – nur nebenbei bemerkt – noch nie gesehen haben und sehr spannend finde… Aber ich hör ja schon auf!“, meinte Darien grinsend, „Gerade bei Elfen kann man sie, wenn sie eine Energievergiftung haben, eigentlich mit viel heller Energie behandeln, so dass diese die dunkle Energie bekämpft und der Organismus sich von selbst heilt. Blöd ist nur, dass in seinem Fall die Energien verschmelzen.“ „Was genau… bedeutet hat?“, fragte Ace entsetzt. „Das bedeutet für ihn, sein Körper stößt sowohl helle als auch dunkle Energie ab. Beide Energien schaden nun seinem Körper und keine kann ihn heilen. Es gibt nur eine Möglichkeit ihn zu heilen. Und das ist ein Bad im Teich der Seelenreinigung… Dieser würde beide Energien aus seinem Körper entfernen, so dass ich die dunkle absorbieren kann und die helle zurück in seinen Körper führe“, obwohl immer noch ein Grinsen auf seinem Gesicht lag, sprach Darien ernst und professionell in diesem Moment. „Das… Das klingt doch gut… Oder?“, hilflos sah Ace sich um, sie konnte, nicht absätzen, was dieses Urteil nun wirklich bedeutet. Aber Kei hatte so etwas ähnliches schon mal gesagt… „Ja, klär uns richtig auf! Wir sprechen eure Seelenfressersprache nicht!“, meinte Proo leicht gereizt. Mit einem leichten Lachen wendete sich der Energiefänger nun ihm zu: „Gut, Feuerspucker. Dann sag ich es noch mal so, dass du es verstehst, was das für Konsequenz haben kann. Die Energie aus einem Körper zu ziehen ist leicht. Aber sie wieder hineinzubekommen ist schwer. Aber es ist in seinem Zustand nicht mehr möglich nur eine Energie zu entfernen. Es müssen beide aus seinem Körper entfernt werden, damit sie außerhalb des Organismus getrennt werden können. Das bedeutet: Er ist für einen Moment tot. Und wenn ich es nicht schaffe die helle Energie wieder in seinen Körper zu bekommen. Dann wird er tot bleiben.“ „Ich… Das bedeutet… Ich könnte meine Seele bei dem Versuch verlieren?“, keuchte Aaron und sah ihn besorgt an. Darien drehte sich zu ihm und auch in seinem Blick lag Sorge. „Die Energie formt deine Seele, also ja… Wenn etwas schief geht, könnte das passieren. Allerdings… Haben wir keine andere Wahl. Hier, wo es neutrale Energie gibt, verschlechtert sich dein Zustand nur langsam… An jedem anderen Ort auf der Welt, wärst du schon lange tot.“ „Dann müssen wir es tun…“, sagte Aaron seufzend. „Halt! Ich will nicht, dass mein bester Freund von dem da behalt wird!“, sagte Proo bestimmt. Darien verdrehte die Augen. „Vertraust du mir etwa nicht, Feuerschlucker?“, fragte er spöttisch. „Keinen Fuß weit!“, knurrte der Drache. Doch der Angesprochene lachte nur: „Hör mir gut zu, Riesenechse; wenn wir Energiefänger unsere persönlichen Sympathien über die Moral und unsere Pflichten stellen würden, dann wärt ihr alle längst tot! Und ich erzähl dir gleich noch etwas: Ich würde das nicht verheimlichen! Ich würde es in die Welt hinausschreien. Vielleicht würde ich euch im Schlaf erstechen und mit dir anfangen, aber ich wäre lange nicht so feige das zu verheimlichen“, er strich sich einmal durchs Haar und sah ihn provokant an, „Entschuldigung, ich bin Arzt. Wenn ich den Elf umbringen will, dann hätte ich das längst mit einem Messer getan, so wehrlos wie er ist. Ich muss keinen Operationsumfall dafür simulieren, das wäre Schwachsinn und viel zu anstrengenden. Abgesehen davon, was ich will, ist meine Pflicht ihn zu heilen, und das werde ich tun. Ich weiß, wie man das bei der Fraktion handelt, aber Energiefänger folgen immer erst ihrer Pflicht!“ „Mistkerl!“, fauchte Proo, „Fass meinen Freund nicht an! Ich glaube dir kein Wort.“ „Dann wird er eben hier langsam und qualvoll verrecken. Wenn das der Wunsch seines besten Freundes ist… muss ich mich eben fügen…“, Darien zuckte mit den Schultern und sah ihn ruhig an. „Nein!“, Sagte Ace wütend, „Du musst ihm helfen! Du musst ihn retten!“ „Aber…“, Proo sah sie erstaunt ja. „Sie hat Recht!“, mischte sich nun Blair ein, „Proo… Was redest du denn? Er ist der Einzige, der Aaron helfen kann! Du musst ihm ein bisschen vertrauen!“ „Was?“, er sah sie erschrocken, „Du auch noch? Seht ihr nicht, wie falsch dieser Typ ist?“ „Langsam wird das alles hier ein bisschen sehr persönlich, meinst du nicht auf, Müllschlucker?“, fragte Darien lachend. „Du…“, wütend schritt der Feuerdrache auf ihn zu, „Ich warne dich! Wenn du meinen besten Freund umbringst! Dann wirst du dafür bezahlen!“ Und dann rauschte er wütend davon. „Proo…“, Blair sah ihm traurig nach. „Eine Entschuldigung hätte ich zwar lieber gehört, aber das war für den Anfang doch auch schon einmal nicht schlecht“, sagte Darien und zuckte mit den Schultern, dann drehte er sich zu Aaron, „Du musst keine Angst haben. Es ist schwer, aber das heißt noch lange nicht, dass es unmöglich für mich ist. Ich bin der beste Arzt im Reich der Energiefänger…“ Aaron nickte mit einem schwachen Lächeln. Ace seufzte: „Das will ich hoffen…“ „Darien hat noch nie gelogen… Er wird das schon hinkriegen…“, versuchte Kei sie zu beruhigen. Blair hatte indes das dringende Gefühl sie sollte ein ernstes Gespräch mit Proo führen… Und in der nächsten Episode… Kiara ist so ein Engel… Blair: Sie ist so unendlich nett… Kon: Und so hilfsbereit! Chel: Ein tolles Mädchen! Doch je heller sie strahlen… Baku: Da stimmt doch was nicht! Sie verheimlicht etwas! Desto dunkler sind auch ihre Schatten? Seht es in der nächsten Episode von „Ein Siegel verpflichtet“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)