Ein Siegel verpflichtet von KeiKirjailija (Der etwas andere Abriss meines Lebens) ================================================================================ Kapitel 59: Episode 17: Das prachtvolle Schloss ----------------------------------------------- Episode 17: Das prachtvolle Schloss „Was passiert hier?“, Louises Blick streifte aus ihrem Schloss hinaus auf das weite Blumenfeld, „Warum spüre ich… so viel Rebellion… Mein Volk, meine Untergebenen… Sie spielen verrückt! Das ist doch absurd! Mein Plan kann nicht scheitern! Jetzt bin ich dran!“ Wut funkelte in ihrem Blick: „Aber… Ich kann es spüren… Es ist nicht nur Julia… Es sind auch die anderen… Und selbst… Selbst Ria und Suez hintergehen mich… Die Königin reißt sich los von ihrem Bann, nur weil ein kleiner, dummer Dämon diesen Kämpfer frei lässt… Ich hätte ihn doch vernichten wollen. Jetzt habe ich die Kontrolle über das Reich der Dämonen verloren… Die Kontrolle über das Mädchen, dem ich… Nein!“ Sie schrei laut auf und der Schall, der von den Wänden wiederkam lief es fast so erscheinen, als sei sie nicht vollkommen alleine in dem Schloss. Ihre Fingernägel bohrten sich in den Gardinenstoff und rissen so kleine, aber bedeutende Löcher in den Vorhang. „Aber das kann alles nicht sein! Mein Plan steht noch! Diese Welt… wird untergehen! Und alles, was lebt mit ihr!“, schrie sie nach draußen und ihr Körper begann zu zittern. Nicht vor Angst. Nicht vor Kälte. Es war als würde ihr Kraft fehlen… „Was meine Geschwister da auch immer planen! Es ist vergeblich! Es wird nicht funktionieren! Mich besiegt man nicht! Diese Welt wird vernichtet…“, sie atmete schwer und versuchte Luft zu kriegen, da erblickte sie zwei Personen, die sich durch das Meer aus Blumen kämpfen und begann zu lächeln, „Wenigstens… auf einen Bruder kann ich mich verlassen… Und er hat mir tatsächlich Geschenke mitgebracht…“, sie lächelte sanft, „Ich sollte meine Gäste begrüßen… Ich habe schließlich so selten Gäste, in diesem schönen Schloss…“ „Hier muss es sein“, erklärte Hej, nach einigen Tagen der Reise, als sie vor einem dunklen Schloss ankamen. Es stand abseits der Stadt, die Mauer waren zum Teil eingerissen, wilder Efeu wucherte an den Wänden hinauf, die Erde um das Gebäude herum war tot und alle Pflanzen darauf verdorrt. Die Fenster waren eingeschlagen und in dem großen Holztor fehlten riesige Stücke. „Das ist das Schloss von Alex…“ „Dieses Ding soll dem Element Diamant gehören?“, Sarina schüttelte sich, „Keiner will so was freiwillig betreten…“ „Ich habe es mir schöner vorgestellt…“, murmelte Kon und seufzte. Auch Blair schloss sich der Meinung an. Nur Darien schien nicht betroffen, er grinste: „Wer hätte sich das nicht schöner vorgestellt. Scheint, als habe auch dieser feine Herr ordentlich einen an der Klatsche…“ Hej seufzte: „Die Stadt hinten ist die Hauptstadt der Elementallisten und der Beschwörer. Sie ist sehr groß und nur so mit den verschiedensten Personen gefüllt. Wir können dort gut rasten, dort werden wir gar nicht auffallen. Es war schon immer die größte Stadt des dunklen Landes… Aber zu erst widmen wir uns Alex…“ Blair war neugierig, wie dieser Mann wohl aussehen würde. Es sollte das Element des Diamant verkörpern, sie erwartete einen prachtvollen Mann, so wie sie ein prachtvolles Schloss erwartet hatte, doch dieses hier stand leer und sah nicht einladend aus. Niemand, so hatte Hej versichert, der vielen Personen, die in der Stadt dort neben wohnten, wolle oder habe es jemals betreten. Das war beinahe schon traurig… Was war wohl mit diesem Mann gesehen? Nehr atmete schwer. Er ging neben Katarina. Skeptisch betrachtete er den Dämon. „Was tun wir hier?“ Er war im Schloss der Dämonen von Keis Ärzten noch ein wenig mehr notdürftig zusammen geflickt worden. Es bestand keine große Gefahr mehr, dass seine Wunden ein weiteres Mal aufgingen, doch verletzt und angeschlagen war er immer noch. Und er hatte keine lange Zeit mit Kei verbringen können, nach allem, was die Beiden durchgemacht hatten, denn Katarina hatte darauf bestanden, dass sie beiden auf der Stelle aufbrachen. „Die Zeit drängt“, hatte sie immer und immer wieder gesagt, „Was bedeutet das eigentlich?“, fragte Nehr nach. Kei hatte natürlich im Schloss bleiben müssen, sie war immer noch die Königin der Dämonen, oder wie sie behauptete, erst jetzt… Katarina seufzte schwer: „Wir müssen mit dem Herrn der Diamanten sprechen, bevor Blair ihn verscheucht oder gar umbringt… Und nicht daran zu denken, was Nate wohl mit ihm anstellen könnte…“ „Dem Herrn der Diamanten?“, der Kämpfer lachte, „Und ich dachte, es sei Märchen, dass die Elemente auf unserer Erde leben.“ „Ich auch… Ich auch…“, die Rothaarige blickte ernst zum Himmel, „Aber es ist kein Märchen, es ist wirklich so. Und eine von ihnen will diese Welt zerstören und deshalb… Müssen wir zwei zu Alex!“ „Und was wollen wir dort?“ „Er muss dich segnen…“, sie lächelte, „Es geht hier gar nicht darum Louise zu vernichten… Wir müssen sie nur in ihrem eigenen Spiel aufhalten…“, erklärte sie. „Woher weißt du das alles und was bedeutet das für uns?“, harkte Nehr skeptisch nach. „Jemand hat es mir erzählt. Jemand, dem das Schicksal seiner Kinder sehr am Herzen liegt…“, Katarina lächelte, „Eine besorgte Mutter… Und nun beeil dich! Wir müssen zum Herrn der Diamanten so schnell es geht!“ „Langsam mache ich mir wirklich sorgen um Aaron…“, murmelte Mika und seufzte. Gemeinsam saß sie mit Neya beim Essen. Sie hatten sich einen Platz auf einer einsamen Lichtung mitten im Wald gesucht. Ihre Freundin stimmte ihr zu: „Um die anderen Beiden aber auch… Hana und Ace sind schon so lange fort… Und dabei haben sie gar nichts gesagt. Nicht wohin sie gehen oder was sie wollen. Sie sind einfach gegangen… Wo können sie bloß sein…“ „Aaron ist ganz krank vor Sorge…“, warf die Fee ein. „Findest du?“, Neya legte den Kopf schief, „Auf mich wirkt er einigermaßen ruhig… Also nicht so ruhig wie sonst, aber ruhiger, als die Situation von ihm erwarten ließe…“ Mika schüttelte entsetzt den Kopf: „Das wirkt doch bloß so! Innerlich ist das anders… Das kann ich spüren… Er macht sich Sorgen, aber gleichzeitig… Vertraut er Ace so sehr, dass er nicht einschreiten will…“ „Ja… Vertrauen…“, Neya lächelte, „Das sollten wir wohl auch in sie haben… Den Wald zu beschützen kostet einiges an Kraft… Immer mehr Mentallisten schauen es über die Grenze, es scheint so, als hätten sie sich den Wald als Ziel genommen…“ „Das ist so eine unsinnige Strategie…“, die Fee schüttelte den Kopf, „Fast so als ob sie gar nicht gewinnen wollen…“ „Darf man die Damen stören?“, lachte ein Mann und trat an sie heran. Überrascht blickten die Beiden ihn an. Er war großgewachsen und blond. Obwohl kein Wind da war, waren seine mittellangen Haare ständig in Bewegung. „Was wollen sie?“, fragte Neya skeptisch. „Mit euch reden… Über eure geflohenen Freunde. Eine von ihnen scheint ihr Herz im Bauch zu tragen, nach der suche ich. Vielleicht könnt ihr mir helfen.“, sagte er mit einem charismatischen Lächeln. Doch Mika schüttelte nur den Kopf: „Wir wissen nicht wo sie sind. Ace war nur sehr durch den Wind wegen einer Blume… Einer Orchidee, wenn ich mich richtig erinnere. Was sollen sie von ihr?“ Aber Mika bekam keine Antwort mehr, der Mann war zusammen gezuckt. „Eine Orchidee? So viel kann sie doch gar nicht wissen… Ich meine“, er räusperte sich lachend, „Vielen Dank, man sieht sich.“ Und schon war er verschwunden… Hej deutete auf eine Tür: „Das dort ist die Tür zum ehemaligen Thronsaal… Ihr werdet Alex dort finden… Aber seid vorsichtig!“ „Was heißt ihr?“, harkte Blair skeptisch nach. Sarina stieg ein: „Richtig, was ist mit dir?“ „Ich sagte doch, dass es etwas gibt, das uns viele Fragen beantworten wird… Es ist hier. Ich werde es suchen, während ihr euch um Alex kümmert“, erklärte der Energiefänger. „Das heißt, du lässt uns die ganze Arbeit machen?“, meinte Darien ernst. Doch der Andere wehrte ab: „Es ist sowieso Blairs Arbeit… Sie hat als einziges einen Draht zu den Elementen. Sie ist Auserwählte… Also beschwert euch doch nicht! Ich werde uns allen damit noch helfen können…“ Die Anderen sahen Blair an, sie zögerte und nickte dann: „Ja… Dann geh schon, aber beeil dich! Nicht das wir dich auch noch verlieren…“, sie seufzte. Hej grinste: „Seid vorsichtig, ich will euch nicht retten müssen!“ Dann verschwand er in den Gängen. Blair atmete noch einmal tief durch und sah den anderen ins Gesicht. Dann öffnete sie die Tür und bekam einen Blick auf den prachtvollen Besitzer des Prachtvollen Schlosses… Nur das Alex eben dieser nicht mehr war… Vor der Gruppe stand ein Mann, dessen Haar zerzaust und ausgeblichen war. Sein Mantel war zerrissen und seine Pupillen zuckten in den Augen unruhig hin und her. Der Thronsaal stand ihm in nichts nach. Gemälde waren zerrissen, der Boden schmutzig und der Thron zerschlagen. „Geht! Geht wieder weg! Wer ihr auch seid! Geht… Lasst mich allein!“, schrie seine Stimme, schrill, panisch… Seine Arme zitterten unruhig, „Weicht fort! Lasst… mich einfach allein… Allein! Und geht jetzt…“, er wich einen Schritt zurück und stieß damit gegen den Thron. Geschockt betrachtet Blair den zitternden Mann sich und sie machte ruhig einen Schritt auf ihn zu. „Du bist Alex! Wir brauchen deine Hilfe! Wir sind nicht hier um dir etwas zu tun! Wir brauchen deine Hilfe…“ Seine Augen zuckten und zitterten. Er betrachtete eine Person nach der anderen ängstlich. „Ihr… Sie alle… Heißt das… Wir zwei sind jetzt allein… selbst… Ria und Suez… Aber… warum…“, er schluckte, „Was wollt ihr denn? Werdet ihr dann gehen?“ „Wir wollen zu Louise…“, begann Blair ruhig und unsicher, dieser Mann wirkte so verletzlich, dass es ihr irgendwie die Sprache verschlug. Baku sprang ein: „Wir wollen die Welt retten, deshalb müssen wir zu ihr! Wo ist sie? Du bist der einzige, der weiß, wo sie ist! Also sprich!“ Alex zitterte: „Louise… Aber das… das wird bedeuten… Oh Louise… Louise ist meine Schwester… So schön… so klug, so stark… Ich war auch mal so stark… auch mal so schön und so klug… Und ich wusste das. Louise und ich gehörten zusammen, wir waren aus derselben Substanz gemacht… Zu Höherem auserkoren, wir wussten das. Wir kannten uns… Es traf mich ohne sie zu sein, aber ich dachte ich sei stark… und schön und klug. Zu gut für diese Welt… Ich hatte Unrecht…“, seine Stimme zitterte beim Reden und Blair sah das Leid in seinen Augen. Sie lächelte sanft: „Was ist passiert?“ Hej schlich durch die Räume von Alex‘ Schloss. Alle sahen schrecklich aus, doch in einem Zimmer nahe dem Keller kam er dem Ziel seiner Suche immer näher… „So nahe…“, flüsterte als er das goldene Buch sah. Es lag dort auf einem dunklen Tisch, dessen Beine ihn nicht mehr wirklich gut trugen. Langsam schlich er heran. Der Energiefänger ging vorsichtig darauf zu, er fühlte sich beobachtet, dabei wusste er genau, dass das Schloss leer stand und Alex den Thronsaal nie verließ… Euphorie durchflutete seinen Körper. Er hatte von diesem Buch geträumt. Dort stand alles, was er sich je erträumt hatte. Alle die Weisheit, all das Wissen, alles, was die Welt ausmacht… Und er würde es gleich in Händen halten… Endlich… Endlich! Alex landete bei den Elementallisten. Ein sonniges Völkchen mit gut gelaunten Personen. Und es waren vielen, sehr viele, die dort in der Stadt lebten, in der er aufwuchs. Auswuchs als ein normaler Junge. Der er eben nicht war. Das schlimmste, war die Trennung von seiner geliebten Schwester Louise. Die beiden Geschwister hatten sich nahegestanden. Das lag überwiegend daran, dass sie sich ähnlich waren. Sie waren beide sehr schön. Sie waren beide schlau und raffiniert und stark. Doch in der Vergangenheit war es immer Louise gewesen, die die Pläne ausgeheckt hatte. Ales hatte nur alles daran gesetzt ihr zu helfen und sie zu vervollständigen. Ohne sie fühlte sich Alex ein wenig verloren in der großen Stadt. Der hinderte ihn aber nicht, die Person zu bleiben, die er war. Stark, klug und schön. Ein echter Diamant und auch wenn er die Kräfte dessen nicht hatte, so fühlte er sich wie einer. Er begann sich auch ohne Louise in der neuen Heimat einen Ruf zu machen, ein Leben aufzubauen. Bis er eines Tages auf einen anderen jungen Mann trat, dem die Attitude des Elementes nicht gefiel. Er hielt ihn für arrogant, was Alex mit Sicherheit auch war. Er hatte in einigen Jahren einen Fanclub um sich geschart. Und genoss jede Sekunde der Aufmerksamkeit. Diesem Fremden gefiel das nicht, so forderte er Alex zum Kampf heraus. Beide kämpfen lange und erbittert gegen einander. Sie schienen ebenbürtig, keiner wollte aufgeben. Dann passierte, das unfassbare… Alex verlor. In einer kurzen Sekunde verlor er das Gleichgewicht. Er stürzte und verlor den Kampf. Sein Gegner wollte ihm eigentlich aufhelfen als in Alex ein Schock ausgelöst wurde. In einem Moment musste er sich eingestehen, dass er nicht so stark war, wie er gedacht hatte. Nein, er war schwach. Er hatte verloren und jetzt hatte er Angst. Sein Körper begann zu zittern und um ihn herum legte sich eine Diamantschicht, die ihn von den Personen abschirmte. Sie schützte ihn von jeglichem Kontakt und als alle davon gegangen waren floh er zitternd und panisch in das leere Schloss und versteckte sich dort… „Schau das Schloss!“, Ace war begeistert, „Wir haben es gefunden!“ Hana nickte: „Endlich ein Erfolg?“ „Endlich ein Erfolg! Sprechen wir mit dieser mysteriösen Lady!“ „Entschuldigung… Wenn ich mich einmischen darf… Vielleicht solltet ihr zwei noch ein bisschen warten!“, hielt ein blonder, großer Mann mit einem charismatischen Lächeln sie auf… Erstaunt und verwirrt blickten die Mädchen ihn an… Und in der nächste Episode… Problem… Alex: Ich habe paradoxe Angst vor Schmerz! Versteht ihr überhaupt was ich bin… Ich bin ein ängstlicher Diamant… Katarina: Wir kommen zu spät… Louise: Auch du noch? Und Lösungen… Hej: Endlich… bist du mein! Ace: Ist das die Bedeutung der Orchidee? Nate: Es ist vollbracht Doch wer zuletzt lacht… Seht es in der nächsten Episode von „Ein Siegel verpflichtet“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)