Ich schaff das schon! von YourCosplayWaifu (Wie aus einem Traumprinzen im schwarzen Porsche eine Lehre fürs Leben wurde.) ================================================================================ Prolog: Wie man sich in ein Phantom verliebt. --------------------------------------------- Ich schaff das schon! Prolog: Wie man sich in ein Phantom verliebt. Es war im Winter des Jahreswechsels 2008 2009 als ich ihn kennen lernte und ebenso fand ich eine Freundin mit der ich die schönste Zeit meines Lebens haben sollte. Doch an jenem Tag als beide sich zunehmend in mein Leben geschlichen hatten wusste ich von alle dem, was die nächsten 4 Jahre kommen sollte nichts. Ich war seit neustem vernarrt in die Band The Rasmus und vergötterte ihren Frontsänger Lauri. Selbstverständlich gehörte es sich für einen anständigen Fan die Muttersprache ihrer Band zu können und so bemühte ich mir selbst etwas finnisch bei zu bringen. Natürlich war das alles gar nicht so einfach, immerhin gibt es kaum eine schwierigere Sprache als finnisch, jedoch schlug ich mich so gut, dass ich einige kleine Sätze schon schreiben konnte. Stolz wie Bolle schrieb ich schließlich Sally, einem Mädchen, das ich schon lange kannte, aber nie sehr viel mit zu tun hatte, ins Gästebuch einer Community-Seite den Satz „Minä rakastan sinua“. Mit diesem einen kleinen jedoch liebevollen Satz begann mein Schicksal. Ich musste nicht lange warten, dann schrieb Sally mir auf finnisch zurück. Eigentlich nicht notwendig, denn immerhin verstand ich beinahe noch nicht einmal was ich ihr genau geschrieben hatte. Unter ihrer finnischen Antwort fand ich die Worte „Jetzt musste ich erst mal meinen Kumpel anrufen und ihn fragen was dein Satz heißt und wie ich darauf am besten antworte.“ Natürlich war mein Interesse an dem finnisch-sprechenden Kerl sofort geweckt und ich staunte nicht schlecht als einige Tage später ein Gästebucheintrag von eben jenem auf meinem Bildschirm zu lesen war. Logischerweise eben wieder ein finnischer Satz und darunter eine deutsche Erklärung zum unerwarteten Eintrag „Ich hab gehört du kannst finnisch“. Ich schrieb natürlich zurück, dass ich mich gerade bemühte die Sprache zu erlernen und ob er sie denn so gut konnte. Tja, und so kamen wir dann ins Gespräch. Sally kam ich in der Zwischenzeit etwas näher und schon bald war sie mein Ein und Alles. Sie war dann wohl die Freundin auf die ich jahrelang gewartet hatte. Wir beide waren kaum mehr von einander wegzukriegen. Wir machten wirklich alles zusammen. Kino, Pyjama-Partys zu zweit abwechselnd bei mir und ihr und Shopping. Eigentlich war Sally immer da, egal ob zu Tages- oder Nachtzeiten. Wenn dieses lebensfrohe Mädchen bei mir war ging es mir gut. Ich vertraute ihr mehr als jedem anderen Menschen und unsere Freundschaft begann mir alles zu bedeuten. Mit Sally sprach ich auch über Tom, ihren Kumpel, der so gut finnisch schrieb. Von ihr erfuhr ich auch, dass Tom wohl Halbfinne war und sie ihn schon sehr lange kannte. Ebenso, dass er bi war und sich momentan in einer Beziehung mit Sallys bestem Kumpel Sven befand, der wiederum schwul war. Meine Güte war da alles anfangs kompliziert. Im Dezember schrieb ich noch eine Weile mit Tom und er war bereit mir die geliebte Sprache beizubringen. Damit hatte ich erreicht was ich wollte, ich hatte einen laut Profilbild sehr attraktiven, netten und fähigen Finnischlehrer gefunden. Nun ja dieser Sven machte mir in Flirtsachen natürlich einen Strich durch die Rechnung. Was mussten die beiden auch zusammen sein, wo ich doch so ein Sahneschnittchen gefunden hatte. Mich mit dem Gedanken tröstend, dass das eh nicht lange anhält und ich eben warten werde, führte ich ganz normale Konversation mit Tom. Dann kam Weihnachten und ich hörte von Tom erst mal gar nichts mehr. Natürlich war das Weihnachtsfest wie jedes Jahr sehr frustrierend. In meiner Familie gab es jedes Jahr Stress und Streit. Nun, wie es so ist, das alte Jahr ging und das neue kam und mit ihm eine erfreuliche Nachricht. Na ja zumindest erfreulich für mich. Als sich Tom nach Silvester irgendwann wieder meldete erfuhr ich, dass er grade eine ziemlich heftige Trennung von Sven hinter sich hatte. Mein Herz jubelte, denn schon als ich sein Profilfoto gesehen hatte war mir die Luft weggeblieben. Dunkle etwas längere Haare, wild vom Kopf abstehend, oben ohne, dabei einen sehr schlanken Körperbau mit einigen minimal angedeuteten Muskeln und blasse Haut. Ganz genau mein Typ. Und seine freche, jedoch irgendwie nette Art zu Schreiben hatte mich natürlich noch neugieriger gemacht. Bei Sally und mir war er natürlich das Thema Nummer Eins. Ich wollte absolut alles über ihn wissen. Und Sally tat mir den Gefallen. So wohnte Tom in München, wo er Finnisch, Russisch und Ungarisch studierte und lebte von dem Geld seiner wohlhabenden Eltern, die in der Nähe von Sallys Zuhause wohnten. Er hatte einen jüngeren Bruder und ging in der Stadt von Sallys Wohnort ins Gymnasium, wo er seinen besten Freund Moritz kennen lernte und eben so Sven. Als ich mich nach Moritz bei Sally erkundigte gab sie sich sehr betrübt und erklärte, dass er sich vor einiger Zeit das Leben genommen hatte. Schockiert hakte ich nach und erfuhr, dass er drogenabhängig war und den Absprung einfach nicht geschafft hatte. Damals waren Moritz und Sven ein Paar gewesen und Moritz Sallys ein und alles. Sie beschrieb ihn mir als eine Bruderfigur für sie. Irgendwie kamen wir beiden Mädels dann auf den Rest der Clique, die sich Panik Kreis nannte, zu sprechen. Dazu gehörten abgesehen von Sally, Sven und Tom noch folgende Personen: Toms jetziger bester Freund Pete, der als Au Pair in den USA war und Leukämie hatte, welche doch durch eine Knochenmarkspende gelindert werden konnte. Kevin, der feste Freund von Pete, der wegen starkem Borderline in der Psychiatrie saß und kaum erreichbar war. Kamui, ein Japaner, der in Deutschland geboren war und mit seinem jüngeren Bruder Tai und seinen Eltern wieder in ihr Ursprungsland zurückgekehrt war. Kamuis Bruder Tai, welcher seiner Familie in Japan den Rücken gekehrt hatte und jetzt sein eigenes Ding durchzog. Jenny, aus Berlin, ein ziemlich verzogenes Einzelkind, das mir anfangs überhaupt nicht sympathisch war. Naiv und dumm, was die Menschenkenntnis anging. Im großen und ganzen ein sehr großer, in aller Welt verstreuter Haufen. Während die Asiaten in Japan hockten, Pete in den USA, Kevin in der Klappse, Tom in München, Jenny in Berlin und Sven in Freiburg hockte Sally hier in diesem Kaff fest. Doch sie schlug sich gut, immerhin gab es ja Internet lautete wohl ihre Devise. Und hey inzwischen hatte sie ja auch noch mich. Die Unterhaltungen via Privat Nachrichten auf der Community-Plattform zwischen Tom und mir entwickelten sich zu meiner vollen Zufriedenheit. Ich hatte mir schon im ersten Moment geschworen, dass ich ihn bekommen würde und wenn ich etwas will, dann bekomme ich es auch. Denn dann habe ich einen unglaublichen Willen. Während die eine Seite in mir sich immer noch versuchte gegen die aufsteigenden Gefühle Tom gegenüber zu wehren, war ich mir sicher, dass ich mich stockvoll in ihn verknallt hatte. Ja, so dumm er auch für alle Außenstehenden klang, ich hatte mich in einen 22-Jährigen Halbfinnen verliebt, den ich noch nicht einmal am Telefon hatte. Es passte einfach alles, das Aussehen, mein Kindheitstraum mal einen „reichen Mann“ zu heiraten, diese aufmüpfige Art an ihm, das Alter, nur sein Freundeskreis machte mir noch Sorgen, mal ganz davon abgesehen, dass er gut 150 km von mir weg war und dass er irgendwie noch keinerlei Interesse an mir zeigte. Außer diesem Problem tat sich mir noch ein anderes Hindernis auf; wie würde Sally darauf reagieren, dass ich mich in ihren Kumpel verknallt hatte. Irgendwie war mir ganz mulmig bei dem Gedanken wie sie reagieren könnte. Einige Wochen später erübrigte sich dieses Problem jedoch wie von selbst. Tom und ich posteten uns natürlich auch neben den PN fleißig Gästebucheinträge. Irgendwann schaltete sich Sally dann ein und merkte spaßeshalber an, dass wir beide doch so super zusammenpassen würden. Natürlich versuchte ich mich ganz normal zu verhalten, doch mein Verhalten auf diesen Kommentar deckte mein Versteckspielchen dann schließlich doch auf. Sally war nicht böse, sondern sogar etwas amüsiert darüber, dass sie mit ihrer Vermutung richtig gelegen hatte und dann war sie immerhin auch bereit mir zu helfen ihn zu bekommen. Sie riet mir es ihn zu verklickern, ich, schüchtern wie ich bin, traute mich das jedoch nicht. Zu viel Angst vor einer Zurückweisung herrschte in mir. Doch früher oder später musste ich ja die Flucht nach Vorne antreten, das war sicher. Immerhin fühlte ich mich mit Sally an meiner Seite etwas sicherer und wagte eines Abends, als wir wieder Nachrichten austauschten den Wink mit dem Zaunpfahl. Und.... er kapierte es einfach nicht. Ich hätte heulen können. Zeitgleich bemühte sich Sally mir unter die Arme zu greifen und ihm mit dem von mir hingeworfenen Zaunpfahl eine vor den Kopf zu klatschen. Schließlich verstand Tom. Und damit begann die Schwierigkeit an der Sache, er wollte keine Beziehung mehr führen, zu oft war er in seinem Leben enttäuscht worden. Ich hätte ihn wohl angeschrieen, hätte er vor mir gestanden. Ich hätte gebrüllt, dass ich auch ein scheiß Leben hatte und beinahe nur Enttäuschungen erlitten hatte, sowohl in der Liebe als auf in der Freundschaft – jedoch wurden es so nur ein paar scharfe Worte auf meinem Bildschirm. Tom jedoch blieb dabei und, dass er mich sowieso erst besser kennen lernen wolle, bevor er sich je auf mich einließe. Ab da an waren meine Gedanken davon besessen ihm so viel wie möglich von mir zu zeigen, ihn zu treffen oder mit ihm zu sprechen. Pustekuchen, so einfach war das alles nicht. Abends ließ ich mich immer seufzend in meinem Bett nieder um jede Nacht von meinem Traumprinzen im schwarzen Porsche zu träumen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)