Valentine's Day von Yuya-chan (Mainpairing: Spiritshipping) ================================================================================ Kapitel 2: One-Shot Non-Adult ----------------------------- Die Sonne schien, Vögel zwitscherten und auf der DA waren die Schüler in großer Aufregung. Warum? Es war Anfang Februar und noch eine Woche bis Valentinstag. Kein Wunder, dass die Mädchen sich gegenseitig Tipps gaben, was sie ihren Liebsten schenken sollten, und die Jungs schon Wetten abschlossen, wer von ihnen am Meisten angehimmelt wurde. Die Lehrer quälten sich regelrecht damit ab besagten Studenten etwas beizubringen, doch so leicht ließ sich keiner der Jugendlichen von den Gedanken an den Valentinstag abbringen. Und wer Chronos als Lehrer hatte, konnte sich darauf gefasst machen, dass dieser einem Strafarbeiten oder Nachsitzen aufbrummte, weil man nicht aufpasste. Wer sich davon nicht stören ließ, der dachte lieber an die Person seines Herzens. So wie Yuki Judai, dessen Interesse weder auf einem Mädchen noch auf seinem Lieblingsspiel Duel Monsters und sowieso nicht auf dem Schulischen lag, sondern auf seinem Sitznachbarn, der im Gegensatz zu ihm dem Unterricht folgte. Was würde er alles tun, damit er diesen schlanken Körper in seinen Armen halten, durch diese seidigen Haare streichen, in diese strahlenden Augen und diese weichen Lippen küssen konnte? Oh ja, er würde so einiges tun, damit er Johan für sich gewinnen konnte. Am Liebsten würde er ihn wie in der Steinzeit in seine Höhle, auch Zimmer genannt, schleppen und dort vernaschen. Aber noch wollte Judai es auf die harmlose Art und Weise versuchen, bevor er zum äußersten Mittel greifen und sicherstellen würde, dass Johan zu ihm gehörte. Wenigstens war er nicht der Einzige, der seine Herzensperson nur für sich haben wollte. Seit Edo auf die Insel zurückgekommen war, lieferten er und Asuka sich einen Wettstreit darum, wer Jun für sich haben würde. Die Blondine hatte schnell verstanden, dass sie bei Judai keine Chance hatte. Und bei Ryo brauchte sie es gar nicht versuchen, denn dieser war mit Fubuki glücklich. Deshalb versuchte sie bei Jun zu landen, der sich nicht nur mit ihr, sondern auch mit Edo herumschlagen musste. Juns frühere Gefühle waren nämlich schon gewandelt und diese wieder zu erwecken waren bei solchen Avancen sehr schwer. Besonders wenn man bedachte, dass das Einzige was die Beiden noch nicht gemacht hatten sich in der Öffentlichkeit zu prügeln war… Der arme Jun musste sich mit zwei Verehrern herumschlagen, während Sho dafür ganz allein den Valentinstag verbringen werden müsste, wenn er es nicht schaffte ein Date zu bekommen. Und Kenzan wollte bei Jim landen, in den er schwer verknallt war. Alles keine leichte Zeit für die Clique, die mit ihren Gefühlen viel zu tun hatte. Endlich war der Unterricht vorbei und die Schüler strömten aus den Klassenzimmern ins Wochenende. „Hey Leute! Was habt ihr fürs Wochenende vor?“, wollte Jim wissen, während sie beim Mittagessen saßen. „Nur eines. Fürs Wochenende steht die Vorbereitung für den Valentinstag an. Das ist das Wichtigste überhaupt!“, meinte Asuka und warf Jun ein Lächeln zu. Edo, der seine Rivalin und den Schwarzhaarigen nicht aus den Augen ließ, warf Asuka einen giftigen Blick zu, bevor er sich auch gleich Jun zuwendete. „Natürlich, nächste Woche ist Valentinstag. Sag doch Jun-chan, was hättest du gerne?“ Damit zwinkerte er ihm zu. Manjoume verschluckte sich bei dieser Frage und Sho neben ihm musste ihm auf den Rücken klopfen. „Meine Ruhe!“, antwortete Jun, nachdem er sich wieder beruhigt hatte. Seine beiden Verehrer waren sichtlich gar nicht damit einverstanden. „Ach komm schon! Irgendwas muss dir doch einfallen! Stopp, ich werde etwas für dich finden, was dir gefallen wird.“, meinten Beide synchron und augenblicklich warfen sie sich böse Blicke zu. Ihre Freunde begannen zu lachen, Jun verzweifelte. ‚Dass die so nerven…’ Langsam wurde ihm das zuviel. „Ich verschwinde.“, maulte er und verzog sich. Die Anderen sahen ihm nach, bevor Asuka und Edo sich wieder in den Haaren lagen. Ihre Freunde seufzten und wandten sich ihrem Gespräch wieder zu. „Aber jetzt ehrlich, wer von euch hat schon ein Geschenk für seinen Schatz?“, wollte Kenzan wissen, der noch keine Ahnung hatte, wie er Jim für sich gewinnen konnte. Deshalb hoffte er, dass einer der Anderen einen guten Vorschlag hatte, an dem er sich orientieren konnte. „Nicht mal eine Idee…“, seufzte Johan bedrückt und lenkte Judais Aufmerksamkeit auf sich. „Du… hast jemanden, der dir wichtig ist?“ Die merkwürdige Pause schien dem Türkisschopf nicht aufzufallen. Stattdessen wurde er leicht rot auf den Wangen. „Uhm… ja.“ Auch der hochgradig eifersüchtige Ausdruck auf Judais Gesicht entging ihm. Ganz im Gegensatz zu ihren Freunden, denen der Blick des Braunhaarigen auffiel. Manche von ihnen sahen verwirrt drein, aber es gab auch manche wie Jim, die gleich wussten, was Sache war. Ihnen war schnell klar, dass Judai den Gedanken verabscheute, dass Johan einen anderen hatte. Er stand auf ihn und würde es potenziellen Werbern schon im Vorhinein sehr schwer machen an den Türkisschopf zu kommen. „Ich hab eine Idee!“, kam es von Fubuki, der mit Ryo Händchen hielt, wenn auch nur unterm Tisch. Damit lenkte er die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich. „Wie wäre es, wenn wir uns in zwei Gruppen aufteilen und uns so unterstützen? Ich meine, ich hab schon eine gute Idee für meinen Ryo-chan, aber ich möchte nicht, dass er vorm Valentinstag etwas erfährt.“ Dabei grinste er seinen Freund an. „Aber vielleicht fällt mir etwas für ein paar von euch ein.“ “Na ich weiß nicht.“ Asuka verzog das Gesicht, schließlich kannte sie ihren Bruder. „Ich könnte dir vielleicht mit Manjoume-kun helfen.“ Die Blondine stoppte, dann grinste sie auch. „Ausgezeichnet! So machen wir es.“ Ihre Freunde starrten sie an, da Asuka kaum einer Idee ihres Bruders zustimmte. Doch es war tatsächlich geschehen und nun mussten sie damit leben. „Und an welche Aufteilung hast du eigentlich gedacht?“, wollte Jim wissen, der schon ahnte, dass es eine amüsante Woche werden würde. „Hm~“ Fubuki sah nachdenklich aus. „Ich würde sagen, ich, Asuka, Johan und Kenzan.“, schlug er vor. „Und ich.“, meldete sich Edo, der sicher nicht zusehen würde, wie Asuka Jun mit ihrer Idee für sich gewann. „Und die Anderen bilden die zweite Gruppe.“ „Das wären dann Ryo, Judai, Manjoume, Sho, ich… Wisst ihr eigentlich, wo Rei und O’Brien sind?“, wollte Jim wissen. Rei war nicht mit zum Essen gekommen und O’Brien war mitten im Unterricht zum Direktor gerufen worden. De Clique hoffte, dass nichts Schlimmes geschehen war, denn er kam einfach nicht zurück. Blick wurden ausgetauscht, aber keiner konnte die Frage beantworten. „Ich bin sicher, es ist bei ihnen alles in Ordnung.“, meinte Judai aufmunternd und trank sein Glas aus. „ich schlage vor, dass die Gruppe mit Jun sich auch bei ihm trifft.“ Der Schwarzhaarige hatte noch keine Ahnung, was auf ihn zukam. Das würde ihm bestimmt nicht gefallen, aber wenigstens hätte er seine Ruhe vor Asuka oder Edo. „Und die andere Gruppe kann sich in der Obelisk Unterkunft in Fubukis Zimmer treffen.“ Bei diesen Satz lag sein Blick auf Johan, der selbst zu ihm hochsah und überrascht von seiner Ernsthaftigkeit und der Eifersucht in den beiden braunen Seen war. Dann wandte er sich ab und verließ die Mensa, um Jun von Fubukis Plan zu erzählen. Johan sah ihm verwirrt nach. „Wieso ist er denn so wütend?“, wollte er leise wissen. „Keine Ahnung.“, murmelte Kenzan. Diejenigen, die Judai durchschaut hatten, wechselten nur einen Blick. „Er wird es dir bestimmt sagen.“, kam es nur von Jim, dann war das Thema erledigt. Da konnte Johan noch so fragend dreinsehen, keiner würde ihm sagen, was mit dem gerade gegangen Braunschopf eigentlich los war. Jedenfalls keiner, der Bescheid wusste, und alle Anderen wunderten sich sowieso. „Ok, ihr Hübschen, gehen wir!“ Asuka sprang nun auch auf. „Ich muss noch einen gewissen Herrn für mich gewinnen.“ Sie zwinkerte. „Chronos ist ein Herr? Ich habe ihn immer für eine Transe gehalten.“, konterte Edo, der genau wusste, wen sie meinte. Doch er konnte es nicht lassen sie zu ärgern, egal wie tief die Kommentare waren. Asuka stoppte und funkelte ihn an. „Na anscheinend weißt du a sehr gut Bescheid, was Chronos angeht. Woher kommt das wohl?“, zickte sie ihn an. „Gibt’s nicht irgendwo nen Winterschlussverkauf, wo du deinen breiten Arsch hinschieben solltest?“ „Solltest du mit deinem Ekel-Ego und deiner Riesenfresse nicht bei einem Turnier sein und ein paar Duellanten mit deinem Gruselgrinsen erschrecken?“ Teils belustigt, teils genervt sahen die Anderen ihnen nach. Kein Wunder, dass Manjoume vor den Beiden Reißaus nahm. Und so wie sie stritten, passten sie auch sehr gut zusammen. „Ich glaube, wir sollten ihnen hinterher und mal anfangen. Außerdem wäre es eine ganz schöne Sauerei, wenn wir zulassen, dass meine Schwester und Edo sich zerfleischen.“, meldete sich Fubuki und erhob sich auch. „Das werden sie schon nicht machen.“, meinte Kenzan und versuchte aufmunternd zu klingen, doch das war wirklich nicht leicht. Man konnte Jun am nächsten Freitag wirklich alles Gute wünschen, wenn Valentinstag war. Mit Johan und Kenzan im Schlepptau folgte Fubuki seiner Schwester und deren Rivale, die sich vor seinem Zimmer in den Haaren lagen und sich nun darüber fetzten, wessen Kleidung besser und angenehm zu tragen war. „Hört doch auf zu streiten.“, bat der Türkisschopf und wollte zwischen sie gehen. „Misch dich nicht ein!!“, fuhren Asuka und Edo ihn an, sodass er zurückwich. Kenzan schüttelte den Kopf, Fubuki seufzte. „Schluss, ihr Zwei!“ Damit zog er die Streithähne auseinander und in sein Zimmer. „Bis nächste Woche könntet ihr euch benehmen. Ich habe keine Lust euch ständig zur Vernunft zu bringen. Also seid brav und hört auf mich!“ Asuka und Edo sahen zuerst den Älteren an, bevor sie sich anfunkelten. „Tsk!“, machten sie synchron und drehten sich weg. „Wenigstens streiten sie nicht mehr.“, versuchte Johan die Stimmung zu erhellen, auch wenn er es nicht schaffte. „Irgendwie hab ich nicht das Gefühl, dass es besser wird.“ Fubuki seufzte. Die Zwei würden sich bestimmt nicht beruhigen, bis sich entschieden hatte, wen Jun ausgewählt hatte. Und das würde erst in einer Woche sein. Bis dahin würden sie mit von der Partie sein, wenn Asuka und Edo sich zu übertreffen versuchten. „Was macht ihr denn hier?“, kam Reis Stimme von der Tür. Das Mädchen blinzelte verwirrt, hatte sie überhaupt nicht damit gerechnet, diese Szene vorzufinden. Sie hatte sich schon gewundert, was ein Teil der Clique auf dem Weg zu Fubukis Zimmer machte. „Hallo Rei.“ Die Fünf wandten sich ihr zu. „Wo warst du denn beim Mittagessen? Wir haben uns schon Sorgen gemacht.“ Kenzan musterte sie fragend. Rei grinste kurz verlegen. „Ich habe mit Martin telefoniert, deshalb konnte ich nicht bei euch sein. In Frankreich ist jetzt Abend und ich wollte ihn noch erreichen, bevor er etwas mit seinem Vater unternimmt.“, erklärte sie. „Und was ist bei euch los? Wo sind die Anderen?“ Suchend sah das Mädchen sich um. „Wir haben uns aufgeteilt.“ Johan erklärte ihr, was los war. „Achso.“ Rei sah hoch interessiert aus. Das würde sehr interessant werden. „Also ich hab mein Geschenk für Martin schon abgeschickt, weil ich nicht weiß, wie lange es dauern wird, bis es angekommen ist. Was ist bei euch?“ Rei sah ihre anwesenden Freunde an. „Wenn ich wüsste, was ich Judai schenken könnte, wäre ich wirklich glücklicher.“ Johan sah aus, als würde er vorm Heulen stehen. Dann bemerkte er, dass er nicht mit den Gem Beasts sprach, die über seine Gefühlslage wussten, sondern mit einem Teil seines Freundeskreises. „Tut mir leid.“ Die Anderen blinzelten, dann war ihnen klar, dass der Türkisschopf auf Judai stand. Der, wie Fubuki einfiel, total auf Johan stand und ihn für sich wollte. Doch er sagte deshalb nichts. Judai würde seine Freude haben, wenn er erfuhr, dass Johan ihn mehr mochte als für Freunde vorgesehen. „Ich hab auch keine Ahnung, wie ich Jim auf mich aufmerksam machen soll.“, kam es von Kenzan. „Eigentlich sollte man zum Valentinstag Schokolade verschenken.“, meinte Rei. Wie auf Kommando sahen die beiden Jungen zuerst sich dann sie an. „Echt?“ Fubuki lachte leise. „Das ist die gängigste Geschenkversion. Man kann auch etwas Persönlicheres schenken, das finde ich besser.“, fügte er zu Reis Erklärung hinzu. „Ich bin auch für Persönliches.“, meldete sich Asuka. „Das wird meinem Jun-chan bestimmt gefallen.“ „Ich wusste gar nicht, dass mein Jun-chan deinen Namen irgendwo eintätowiert hat.“ Edo fühlte sich sofort angegriffen. Daraufhin war auch schon der nächste Zickenkrieg im Gang. Rei blinzelte bei dem Bild, dann sah sie zu Fubuki. „Will deine Schwester Manjoume verjagen?“, wollte sie wissen. Der Älteste in der Runde konnte nur mit den Schultern zucken. „Lasst die Zwei sich streiten! Wenigstens können wir uns immer wieder amüsieren.“, kam es von Kenzan. „Stimmt, wir sollten uns nicht von ihnen beeinflussen lassen. Wir haben wichtigere Probleme. Du hast es wenigstens ein bisschen leicht, Kenzan. Jim liebt die Archäologie, da findest du bestimmt etwas.“, sagte Johan. „Aber Judai?! Ich hab nicht mal eine Ahnung, was ich machen soll.“ Verzweiflung machte sich in seiner Stimme breit und beinahe rannte er im Kreis. Rei blinzelte überrascht. „Derjenige, der es am Leichtesten hat, und er jammert.“ Sie schüttelte den Kopf. „Das ist gar nicht wahr!“ „Doch ist es!“ „Nein überhaupt nicht! Was soll ich denn…“ „Sag ihm einfach, was du fühlst.“ Johan verstummte. „Das geht doch nicht so einfach. Und außerdem… Ich will unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzen.“, brachte er schließlich heraus. Rei hob eine Augenbraue. „Unsinn! Judai-sama steht total auf dich. Er lässt dich kaum mehr aus den Augen.“, widersprach sie ihm. Das Mädchen war schließlich nicht blind, hatte sie als Erste gesehen, dass die beiden Jungen über beide Ohren ineinander verschossen waren. Johan wurde leicht rot auf den Wangen. „Glaub ich nicht.“, meinte er. „Und könnten wir jetzt auf das eigentliche Thema zurückkommen?“ Rei und Fubuki tauschten einen Blick miteinander, dann gaben sie der Bitte nach. Während Asuka und Edo noch immer sich anzickten, gaben sie den beiden Jungen ein paar Vorschläge, doch sie fanden außer selbstgemachter Schoko nicht wirklich etwas zusätzlich. Das dunkelhaarige Mädchen holte aus ihrem Zimmer ein Buch darüber, wie man gute Schokolade selbst machte, über das Johan und Kenzan sich beugten und es nicht mehr aus den Händen gaben. Sie ließ die Beiden damit in Ruhe und trat mit Fubuki auf die Seite. „War das vorhin von ihm ernst gemeint? Er müsste doch gemerkt haben, dass Judai-sama auf ihn steht. Das konnte man doch nicht übersehen!“, sprach sie leise auf ihn ein. „Da ist er nicht der Einzige. Du hättest Judais Blick sehen müssen, als er hörte, dass Johan auf jemanden steht. Ich glaube nicht, dass Judai kapiert hat, dass er damit gemeint ist.“, antwortete der Braunhaarige genauso leise. Ein Grinsen legte sich auf sein Gesicht. Das würde bestimmt lustig werden, wenn Judai dahinter kam, dass er Johans Herzblatt war. „Das dürfen wir ihm aber auf keinen Fall verraten.“ Rei nickte zustimmend. „Natürlich nicht. Jedenfalls noch nicht so schnell.“ Sie grinste, bevor ihr eine Idee kam. „Ich werde mal bei der anderen Gruppe spionieren gehen, was die machen. Ich hab nämlich irgendwie das Gefühl, dass wir bei Jim und Kenzan sowie Judai-sama und Johan ein wenig nachhelfen müssen.“, schlug sie vor. Ihr Gegenüber nickte zustimmend. „Ok. Du kannst Ryo deswegen Bescheid geben. Vielleicht kann er Jim und Judai ein wenig aushorchen.“, schlug er vor. Sein Lover war bestimmt so diskret, dass er das machte, ohne dass die Zwei etwas mitbekamen. Außerdem war es zu ihrem Besten. Rei nickte wieder. „Alles klar.“ Sie sah zu den anderen vier Anwesenden. Johan und Kenzan stellten gerade eine Zutaten-Liste zusammen, was sie alles brauchen würden um Schokolade selbst zu machen. Dass die Zwei sich mit solchem Feuereifer in das Ganze warfen, war ihrem Wunsch entsprungen ihrer heimlichen Liebe aufzufallen. Nur in der Küche sollte man sie nicht alleine lassen, denn Rei war bei dem Anblick des Duos sicher, dass sie einen Schöpflöffel nicht von einem Kochlöffel unterscheiden konnten. Asuka und Edo hatten ihren Zickenkrieg für den Moment nieder gelegt und sich in eine jeweils andere Ecke verzogen, wo sie darüber brüteten, wie sie Jun für sich gewinnen konnten. „Leute, ich hab noch etwas zu tun, aber ich werde später noch mal nach euch schauen.“, sagte sie etwas lauter, damit das Quartett sie bemerkte. „Bis später.“ Die Vier waren zwar schwer beschäftigt, doch sie nahmen sich die Zeit ihre Freundin zu verabschieden. Rei grinste, als Asuka sogleich nach ihrem Bruder rief, damit er sie unterstützen konnte. Dann verließ sie den Raum und machte sich auf den Weg zu Manjoumes Zimmer, wo der Zimmerbewohner sich immer wieder grummelnd fragte, wieso der ganze Zirkus in seinem Raum abgehalten werden musste. Sho sah auch nicht aus, als würde ihm das Spaß machen, während er zusah, wie Judai im Zimmer auf und ab tigerte. Jim und Ryo hatten es sich auf der Couch bequem gemacht und sprachen über die nächste Woche. „Hi Jungs!“, zwitscherte Rei und strahlte in die Runde. „Hey Rei.“ Jim grinste sie an. “Wo hast du dich denn den ganzen Tag versteckt?” “Teils in der Schule, teils hinterm Telefon und teils bei der anderen Gruppe.“ Das Mädchen ließ sich auf einen Stuhl fallen und grinste. „War lustig ihnen zuzuschauen. Wie schauts bei euch aus?“ „Der Osiris-Versager nervt nur mehr! Und ich seh echt nicht ein, wieso der Mist ausgerechnet bei mir gemacht werden muss!“, beschwerte sich Jun lautstark und missmutig. „Halt die Luft an!“, knurrte Judai und funkelte den Anderen an. „Du kannst auch zu den Anderen gehen. Nur glaub ich nicht, dass Asuka und Edo dich ganz lassen werden.“, schlug Rei vor, die nicht wirklich Interesse daran hatte die nächsten Streithähne zu beobachten. Jun machte daraufhin den Mund wieder zu. Da ertrug er Judais nerviges Hinundhergelaufe. „Aber mir hat noch immer keiner gesagt, wieso das bei mir sein muss.“, beschwerte er sich. „Weil wir darauf vertrauen können, dass keiner uns hier in deinem Zimmer stören wird. Vorzugsweise mein eigener Lover.“, erklärte Ryo kühl. Für ihn war das Thema erledigt. „Johan und Kenzan würden nie in dieses Zimmer reinkommen, ohne dass sie vorher anklopfen und uns damit vorwarnen. Und Asuka und Edo, die sind wohl eher damit beschäftigt sich etwas für ihr Herzblatt auszudenken.“ Jim grinste in Juns Richtung und bekam ein Grummeln. „Die ersteren Beiden sind sowieso schwer beschäftigt. Denen rauchen jetzt schon die köpfe, was sie ihren Angebeteten zum Valentinstag schenken sollen.“ Rei linste in Jims und Judais Richtung. Ersterer sah sie mit hochgezogener Augenbraue daraufhin an, letzterer stoppte in seinem Herumgerenne und starrte mit finsterem Blick durch die Gegend. „Stimmt etwas nicht, Judai-sama?“ Das einzige Mädchen in der Runde musterte ihren Freund fragend. „Nichts!“, antwortete der Braunhaarige etwas zu schnell, bevor er weiter auf und ab tigerte. Sho und Manjoume, die sich beide etwas überflüssig fühlten, begannen ein Gespräch miteinander über den Unterrichtsstoff, während die Anderen Judai zusahen. Dieser konnte den Grund seines Ärgers schließlich nicht mehr zurückhalten. „Allein der Gedanke, dass er jemanden Anderen hat… Das macht mich WAHNSINNIG!“ Er raufte sich die Haare. Judai wollte Johan nicht teilen und sich vorzustellen, dass sein Seelenverwandter sich in Jemanden verliebt hatte, der nicht er selbst war… Der Braunhaarige begann langsam in fast Jedem einen potenziellen Rivalen zu sehen, der ihm seine heimliche Liebe streitig machen könnte. „Wieso hast du es ihm nicht schon längst gesagt?“, wollte Ryo wissen. Das ging ihm so überhaupt nicht ein, wieso Judai die ganze Zeit den Mund hielt und sich nun ärgerte. Der Jüngere sah ihn düster an. „Wie hätte ich das denn machen sollen, wenn sich mir nie die Gelegenheit bietet? Ständig ist irgendwas und dann ist auch keine Gelegenheit da, wo ich ihm sagen kann, dass ich ihn liebe.“, antwortete er missmutig, bevor er auf dem Boden zusammensank. „Ich werde ihn noch an irgendso einen Waschlappen verlieren!“, jammerte Judai, dann bekam er ein Kissen gegen den Kopf geworfen. „Hör sofort mit diesem Raunzen auf! Das hält kein Mensch aus!“, fauchte Jun. „Wennste ihn so sehr willst, dann sag ihm, was Sache ist, leg ihn flach und fertig!“ Der Schwarzhaarige war so genervt, dass es ihm egal war, wie fies er klang. Jim musste nach Judai greifen, sonst hätte dieser Jun wirklich noch den Hals umgedreht. „Ganz ruhig, ihr Zwei.“ Er war selbst nicht von den Worten begeistert, doch er konnte Manjoume verstehen. Der Andere war von der ganzen Valentinstag-Sache sehr genervt. „Je schneller wir hier fertig sind, desto besser ist es.“, kam es von Ryo. „Wie wahr.“ Judai funkelte Jun an und drehte sich von ihm weg. „Rei, hast du eine gute Idee?“ Das Mädchen legte nachdenklich den Kopf von einer Seite auf die andere. „Blumen, Schokolade, vielleicht ein romantisches Dinner?“ Sie warf einen Blick in die Runde. Manjoume sah weg, Sho hatte sich in die Schulunterlagen vergraben, Jim sah nachdenklich aus, Ryo uninteressiert, auch wenn er es gar nicht war, und Judai war sichtlich unzufrieden. „Ich weiß nicht…“, begann er, da unterbrach Rei ihn mit einem Seufzen. „Das ist das, was man eben an diesem Tag verschenkt. Wenn du Johan mit etwas echt Besonderem überraschen willst, dann mach ihm doch einen Heiratsantrag.“, sagte sie. Eigentlich hatte das Mädchen den letzten Teil als Scherz gemeint, doch der Braunschopf fand sofort Gefallen an der Idee. „Das hört sich sehr gut an.“, murmelte er, machte aber wieder den Mund zu, als er ihren Blick sah, während Jim lachte und die anderen Drei den Kopf schüttelten. „Wisst ihr was?“ Rei klatschte in die Hände und stand auf. „Ich überleg mir was, was euch helfen könnte etwas zu finden. Und ihr seid schön brav und streitet euch nicht.“ Damit tänzelte sie aus dem Raum. „Ihr habt sie gehört.“, meinte Ryo, der nun auch aufstand und dem Mädchen folgte. Rei ahnte, dass er ihr nachkommen würde, denn sie blieb stehen, als er nach ihr rief. „Was hat mein kindischer Liebhaber vor?“, wollte er wissen und sah sie ernst an. „Frag mich etwas Leichteres. Auf jeden Fall will er sowohl Jim und Kenzan als auch Judai-sama und Johan zusammen bringen.“, erklärte Rei. „Wie er das machen will…. Wird entweder ein Reinfall oder sehr lustig werden. Aber wie er das mit Manjoume und dessen Anhängsel gedacht hat, weiß ich nicht.“ Ryo rieb sich mit einem genervten Seufzer über die Schläfen. „Das frag ich mich auch, was er sich dabei denkt. Aber dass er Judai und Jim mit ihren Angebeteten endlich zusammen bringen will, ist eine gute Idee. Besonders Judai macht uns Andere irre. Einerseits will er Johan für sich, andererseits traut er sich wegen ihrer Freundschaft nicht ihm von seinen Gefühlen zu erzählen.“, sagte er. „Da wäre er nicht der Einzige. Johan hat genau das gleiche Problem. Die Zwei werden nicht so leicht zusammenkommen, wenn man sie nicht in ne Besenkammer einsperrt. Da braucht man wirklich so einiges an Tricks.“, erzählte Rei. Das würde wirklich schwer werden das Duo zusammenzubringen. Bei Jim und Kenzan konnten sie sich sicher sein, dass die Zwei leichter zusammen kommen würden. Von dem Älteren bekam sie eine hochgezogene Augenbraue. „Interessant. Dann wird mein Lover bestimmt noch ein paar Ideen haben, wie er die Zwei zu nem Paar machen will. Wie sieht es mit seiner Schwester und deren Rivalen aus?“, wollte er wissen. Ryo wollte über alles informiert werden. Auf ihn hörten die Anderen, wenn etwas war, deshalb war es ihm am Liebsten, wenn er über jede Einzelheit Bescheid wusste, damit er rechtzeitig einschreiten konnte. „Asuka und Edo? Die liegen sich noch immer in den Haaren, aber im Moment wollen sie sich nicht umbringen. Manjoume tut mir leid.“ Ein Kichern konnte Rei sich nicht verkneifen. Der ältere Marufuji-Bruder nickte nur. „Ob die an ihr Ziel kommen, bezweifle ich. Und Jim und Kenzan werden bestimmt leicht zusammen finden. Judai und Johan machen mir da mehr Sorgen.“ Nun musste Rei zustimmend nicken. Die zwei Jungen schienen es zu mögen Sorgen zu bereiten, auch wenn es unbeabsichtigt war. Der Ältere rieb sich wieder die Schläfen. „Das wird was werden.“, murmelte er. Wieso hatte er der Idee von Fubuki nur zugestimmt, wenn er schon ahnen hätte sollen, dass es im Vorfeld solche Streitereien gab? Ein leichtes Lächeln legte sich auf Ryos Gesicht, welches Rei nicht richtig erkennen konnte, weil er es kaum in Anwesenheit von Freunden oder Anderen tat. Er wusste, wieso er bei Fubukis meist schwachsinnigen Ideen mitmachte. Rei musterte ihn einen Moment lang, überlegend, was sie auf seinem Gesicht gesehen hatte. „Dann stellen wir uns einfach auf eine anstrengende Woche ein.“, meinte sie und grinste leicht. Das Mädchen hatte eine Ahnung, dass sie sich das Chaos nicht entgehen lassen sollte. „Also dann bis später.“ Rei winkte Ryo nochmal. „Ich schau bei euch auf jeden Fall noch vorbei.“ Damit war sie auch schon auf und davon. Ihr Gegenüber warf ihr noch einen kurzen Blick nach, bevor er wieder ins Zimmer zurückkehrte. ~~~ Die nächsten beiden Tage waren zum Glück Wochenende und somit schulfrei. Viel Zeit zum Planen und Vorbereiten. Ryo und Fubuki entwickelten sich zu richtigen Babysittern, besonders bei Asuka und Edo, die keine Gelegenheit ausließen sich gegenseitig auszustechen. Bei den Anderen musste sie das nicht so extrem. Jun hielt sich aus dem Ganzen raus, ihm war es am Liebsten, wenn die Valentinstagssache wieder vorbei war. Sho hielt sich an ihn, wohl wissend, dass er an diesem Tag kaum jemanden für sich finden würde. Auch wenn alle wussten, dass sein Bruder vergeben war, so hatten die anderen Studenten mehr Interesse an Shos Duellfähigkeiten als an mehr. Rei spielte die Vermittlerin und nahm Johan und Kenzan am Samstag zum Einkaufen mit in die Stadt, nachdem die Beiden sich entschlossen hatten Judai und Jim mit selbstgemachter Schokolade zu beschenken und für sich zu gewinnen. Ohne zu wissen, dass sie nicht allein shoppen waren… ~~~ Das langhaarige Mädchen kontrollierte nochmal die Einkaufstaschen, ob sie alles hatten und noch etwas brauchten. „Alles da.“, sagte sie schließlich und schob ihren Begleitern je eine Tasche zu und nahm sich die kleinste. „Sobald wir wieder auf der Insel sind, teilen wir auf, wer von euch was braucht. Und morgen fangen wir dann an.“, erklärte Rei. Die beiden Jungen folgten ihr ziemlich unschlüssig. „Und wir brauchen das alles wirklich?“ Johan sah sehr unsicher aus. „Da stimm ich dir zu. Wir wollen unsere Männer doch nicht mit irgendwelchen kitschigen Päckchen erschrecken.“, meinte Kenzan. Ihre Begleiterin sah zu ihnen. „Hä? Ne, das ist nicht alles für euch. Ich muss für Fubuki noch etwas mitbringen. Deshalb ist es mehr.“ Die beiden Jungen warfen sich gegenseitig Blicke zu. Sie wollten gar nicht wissen, was der Ältere für den Valentinstag vorhatte. „Ist es nicht etwas zu früh um das Süße zu machen? Der Valentinstag ist doch erst am Freitag.“, kam es nun wieder von Kenzan, der seinen Sonntag lieber für Sport nutzen wollte. „Werden wir auch erst am Donnerstag. Ich muss erst eine Küche finden, wo wir arbeiten können. Morgen beginnen wir mit allem anderen, damit ihr euch unter der Woche nicht stressen müsst.“ Rei machte einen groben Zeitplan. „Ich frage mich, ob ich das wirklich schaffen werde.“, meinte Johan besorgt, als sie das Geschäft verließen. Er sah noch unsicherer als zuvor aus. „Was ist, wenn irgendein Mädchen sich an Judai ranschmeißt, bevor ich mit ihm sprechen kann? Oder wenn ich plötzlich nicht mehr weiß, was ich sagen wollte?“ Kenzan sah auch unglücklich aus, als er an solche Möglichkeiten dachte. Und sie hatten beide mit ihren Sorgen vollkommen Recht. Rei musterte Beide. „Wollt ihr mir auch sagen, dass ihr Angst habt zu stottern?“, fragte sie leicht sarkastisch. Als die Zwei den Mund aufmachten, kam sie ihnen zuvor. „Ihr macht euch wirklich viel zu viele Sorgen. Außerdem solltest du, Johan, dir eher Sorgen machen, ob du nach dem Valentinstag verlobt bist oder nicht.“ Der Türkisschopf starrte seine Freundin mit großen Augen an. „V-Verlobt?!“, echote er. Kenzan blinzelte überrascht. „Das wäre mal was Neues… Moment!“ Jetzt riss er auch die Augen auf. „Aniki steht auf ihn?!“ Damit zeigte er auf Johan, der das sichtlich nicht glauben konnte. „Und Jim auf dich.“, fügte Rei hinzu. Die beiden Jungen sahen sich gegenseitig an, dann schüttelten sie den Kopf. „Wenn sie das wirklich tun, wieso sagen sie denn nichts? Weder Judai noch Jim sind so schüchtern.“, konterten sie fast synchron. Das Mädchen verzweifelte bei diesen Worten fast. Dann fiel ihr ein, dass die heimlichen Herzblätter des Duos genauso null Ahnung hatten. Ein lautes Seufzen entkam ihr. „Männer!“, murrte sie missmutig. „Kommt, machen wir uns wieder auf den Rückweg.“ Als Rei sich umwandte, entdeckte sie einen Haarschopf und einen Cowboy-Hut, die ihr sehr bekannt vorkamen. ‚Jetzt wird’s irre.‘ „Also ich glaube, dass sie einen Scherz gemacht hat. Außerdem wirst du doch noch ne andere Idee als ne Verlobung haben.“ Jim sah halb verzweifelt aus. Er hatte Judai seit ihrer Ankunft von den Schmuckgeschäften fernhalten müssen. Ryo war auf der Insel geblieben um Fubuki zu helfen. Der hatte es mit seiner Schwester und Edo nicht leicht und seinen Lover angebettelt, einen der Beiden zu übernehmen, nachdem die zwei Streithähne sich fast darum geprügelt hatten, ihn als Unterstützung zu haben. So langsam konnte man glauben, dass Asuka und Edo durchdrehten. Und das nach erst 24 Stunden. Da konnten alle Anderen nur hoffen, dass die Zwei sich nicht umlegten. Sho wollte etwas lernen und Jun hatte ein paar Duelle vor sich, weshalb Jim und Judai alleine in die Stadt gekommen waren. „Also ich bin nicht sicher, ob sie das als Witz gemeint hat.“, konterte der Braunschopf und linste in eine andere Richtung, in der das nächste Schild eines Juweliers von weitem zu sehen war. Jim hielt ihn schon mal sicherheitshalber am Kragen fest. „Hast du nichts anderes im Kopf? Wie wäre es, wenn du ihn mal am Anfang zum Essen einlädst oder ihr geht ins Kino.“, schlug der Ältere vor, der mit Kenzan Letzteres vorhatte. Judai schien nachdenklich. „Hört sich gut an. Aber ich will trotzdem mal schauen, was es alles an Ringen gibt.“, meinte er. Jim schlug sich die Hand vors Gesicht. „Du kannst es nicht lassen… Wieso eigentlich die Eile?“, wollte er wissen. „Ist es vielleicht wegen Johans Aussage, dass er jemanden hat, der ihm gefällt?“ Schweigen. Judais Gesicht verzog sich bei dem Gedanken, dass seine heimliche Liebe bereits vergeben war. Und Jim verstand, als er ihn so sah. „Eieieieiei, du kochst ja vor lauter Eifersucht, Kumpel.“ Der Andere grummelte nur, bevor er seinen Blick wieder nach vorne richtete. „Ich möchte ihn nicht in den Armen eines Anderen sehen. Ok, wenn er glücklich ist – und das weiß ich eben nicht -, sollte ich mich für ihn freuen. Aber solange ich die Möglichkeit haben, um ihn zu kämpfen, werde ich das auch tun!“ Judai sah fest entschlossen aus. „Wie wäre es, wenn du herausfindest, wer diese geheimnisvolle Person ist? Und dann kannst du doch deine nächsten Schritte planen.“, schlug sein Begleiter vor. Der Braunschopf sah nachdenklich aus. „Die Idee ist gar nicht mal so schlecht. Ich muss wissen, was dieser Typ hat, was ich nicht habe.“, murmelte er. „Dann weiß ich, was ich machen muss, damit ich Johan für mich gewinnen kann.“ Jim nickte zustimmend. „So ist es. Und vielleicht in ein paar Monaten kannst du ihn um seine Hand fragen. Aber jetzt ist es wichtiger, dass du sein Herz gewinnst.“, sagte er. Judai sah ruhiger und beherrschter aus. „Ich weiß. Und ich werde meine Chancen nutzen.“ „Dann kannst du das gleich mal in die Tat umsetzen.“ Jim deutete nach vorne, wo er Rei und die beiden Jungen entdeckte, die ihm und seinem Begleiter wichtig waren. Das Mädchen hatte sie bereits entdeckt und machte auf den Älteren einen teils genervten teils resignierten Eindruck. Judai folgte seinem Blick. Rei und Kenzan nahm er nur am Rande wahr, als er Johan fixierte. Es war nicht leicht für ihn seine Eifersucht auf den ihm unbekannten Rivalen zu unterdrücken, je näher sie dem Trio kamen. Nun wurden auch die beiden anderen Jungen auf sie aufmerksam. Kenzan blinzelte kurz überrascht, bevor seine Augen zu strahlen begannen, kaum dass er Jim entdeckt hatte. Johan hingegen errötete leicht und versuchte ein wackeliges Lächeln, während er eine Einkaufstasche an sich drückte. „Hey Leute!“ Jim machte den Anfang, sein Blick hauptsächlich auf Kenzan liegend. „Mit euch haben wir nicht gerechnet. Was macht ihr denn Schönes? Shoppen?“ Neugierig beugte er sich vor um in die Taschen zu schauen, doch Kenzan hielt seine hinter sich. „Nur was besorgen. Also nichts Besonderes.“ „Dann kannst du mir doch zeigen, was du da hast.“ Während die Beiden sich gegenseitig neckten und Rei daneben stand, standen Judai und Johan sich gegenüber. Der Braunhaarige ließ seinen Angebeteten nicht aus den Augen. Einige Momente schwiegen sie sich an, während ihre Freunde miteinander beschäftigt waren und andere Leute an der Gruppe vorbei liefen. „Also… Was machen du und Jim denn hier? Seid ihr auch auf Shoppingtour?“, begann Johan, bevor sein Angebeteter etwas sagen konnte. „Könnte man sagen. Eigentlich wollte Ryo auch mit, weil er etwas für den Valentinstag besorgen wollte, aber Fubuki hat ihn um Hilfe gebeten. Deshalb konnte er nicht mit.“ Judai konnte einen fragenden Blick nicht verhindern. Der Türkisschopf nickte. „Ja, Asuka und Edo liegen sich ständig in den Haaren und Fubuki glaubt, dass er sie nicht bändigen kann. Deshalb hat er Kaiser angerufen. Hat er euch nichts gesagt?“ Ein leises Seufzen entkam Judai, während er in die beiden großen Smaragde vor seiner Nase sah. „Nein, er hat nur gesagt, dass er keine Zeit hätte. Aber du kennst Kaiser. Wenn er etwas mitteilen will, dann sagt er etwas, wenn nicht, dann nicht.“, antwortete er. „Da hast du Recht.“ Johan musste ihm zustimmen. Wenn Ryo wollte, dass andere etwas von ihm erfahren sollten, dann würde er es auch sagen. Der Braunschopf ließ seinen Blick kurz auf die Einkaufstasche schweifen, bevor er Johan wieder ansah. „Und ihr ward mit Rei einkaufen?“ „Ja, sie hilft uns. Sie hatte eine gute Idee und die hilft sie uns umzusetzen. Genau das Richtige und ehrlich gesagt…“ Johan wurde verlegen. „Ich habe keine Ahnung gehabt, mit was ich ihn überraschen kann.“ Seine Stimme wurde immer leiser, doch Judai verstand ihn trotzdem. Wie auf Kommando begannen seine Gehirnzellen zu arbeiten. Es war also ein Kerl, auf den sein Engel stand. Das half ihm schon mal einen Schritt weiter, denn nun brauchte er nicht auch die weiblichen Studenten in Verdacht haben, egal wie irre sich das auch anhörte. Vielleicht sollte er noch ein paar Hinweise einholen. „Hast du ihn denn nicht gefragt, ob er nicht etwas Besonderes will?“ Es war ne blöde Frage und sein Ton war hörbar unwohl. Und Johan wusste es, denn er guckte ihn komisch an, bevor er leise lachte. „Das ist eine doofe Frage von dir.“, kicherte er. „Das macht man doch nicht. Außerdem sollte es eine Überraschung sein.“ Sein Blick wurde träumerisch und richtete sich in die Ferne. „Außerdem hat er keine Ahnung.“ Schnell wurde ihn bewusst, was er gesagt hatte. „Äh, vergiss, was ich gesagt habe. War nichts Wichtiges.“, winkte er mit roten Wangen ab. Judais Gesichtsausdruck wurde unbewusst finsterer. „Aha.“, murmelte er. Der Teufel sollte ihn holen, wenn er das Gesagte wirklich vergessen sollte. „Hey, Jungs! Wir sollten endlich zurück oder wollt ihr bis nächstes Monat da auf der Straße rumstehen?“, mischte sich Rei plötzlich ein. „Außerdem haben Judai-sama und Jim bestimmt auch noch genug zu tun.“ Ein Grinsen lag auf ihrem Gesicht, während sie die vier Jungen wieder trennte und Kenzan und Johan hinter sich herzog. Es dauerte nur wenige Augenblicke, dann waren sie in der Menge auch schon verschwunden. Judai sah ihnen missmutig nach. „Dafür krieg ich Rei noch. Ich hätte bestimmt noch etwas über den Kerl erfahren, auf den Johan so steht.“, murrte er. Jim sah ihn von der Seite an. „Hast du ihn etwa verhört? Ich glaube nicht, dass das wirklich das Richtige ist, wenn er nicht herausfinden soll, dass du deinen Rivalen ausstechen willst. Dann würdest du es dir ganz schön mit Johan verscherzen.“, warnte er. Der Jüngere erstarrte kurz, dann sah er unglücklich aus. „Und wie soll ich das sonst machen?“, wollte er wissen. „Wie wäre es, wenn du ihn beobachtest? Bis Freitag hast du ja Zeit und in dem Zeitrahmen wird er sich bestimmt mit dieser Person treffen. Dann weißt du Bescheid.“ Judai schlug sich gegen die Stirn. „Dass ich nicht selber draufkomme. Und wie sieht es bei dir aus?“ Neugierig sah er seinen Begleiter an. Jim grinste zufrieden. „Ich hab am Freitag mit meinem Dinoboy ein Date.“, antwortete er. „Ich hab ihn nur fragen müssen, ob er Zeit hat.“ Man konnte ihm ansehen, dass er sehr erleichtert war, dass Kenzan für ihn auch wirklich Zeit hatte. „Du Glücklicher! Wenigstens kannst du Kenzan schon ausführen. Bis es bei mir so weit ist, wird noch so einige Zeit vergehen.“ Der Braunschopf beneidete seinen Freund. Jim hatte sich seinem Angebeteten schon angenähert, doch er selbst fand sich noch auf der gleichen Stelle. Besagter klopfte ihm auf die Schulter. „Mach dir keine Sorgen, das wird schon werden. Du darfst eben auf keinen Fall nachgeben oder überhaupt aufgeben.“, meinte er. Judai nickte. „Du hast Recht. Das werde ich auch nicht. So leicht werde ich es diesem Typen nicht machen.“, bekräftigte er wieder. „Guter Junge! Und jetzt werden wir uns noch ein wenig umsehen, ob wir ne Kleinigkeit für unsere Goldschätze finden.“, schlug Jim vor. „Hmm~ Ja machen wir das.“ Einige Meter entfernt kämpften sich Rei und die beiden Jungen durch die Menschenmenge. „Wieso mussten wir schon gehen?“, beschwerte Johan sich. Er wäre lieber noch ein wenig mit Judai zusammen gewesen. Das Mädchen sah leicht genervt aus. „Die Frage hab ich jetzt nicht wirklich gehört. Außerdem war Judai wieder eifersüchtig, das hab ich genau gesehen. Was hast du ihm denn gesagt?“, wollte sie wissen. Der Türkisschopf sah verwirrt drein. „Er hat mich nur etwas gefragt und ich hab ihm eine Antwort gegeben.“, erklärte er, bevor ihm ein Kichern entkam. „Er war so süß.“ Rei schlug sich die Hand vor die Stirn. Johan verwechselte doch wirklich Judais Eifersucht mit Niedlichkeit. Da verwunderte es sie nicht, dass sie noch mehr Kopfweh bekam, als sie schon vorher gehabt hatte. „Ihr Zwei macht mich noch wahnsinnig.“, murrte sie, während Kenzan nichts verstehend neben ihnen herlief. Für ihn hatte der Tag sich auf jeden Fall gelohnt. Und wenn es nach ihm ging, konnte ruhig schon Freitag sein. ~~~ Der Sonntag war recht ruhig. Ryo hatte ein Machtwort gesprochen, dass Asuka und Edo sich wie Erwachsene verhalten sollten, als sie um 7 Uhr in der Früh vor seinem und Fubukis Raum auftauchten und seinen Lover beanspruchen wollten. Das ging in seinen Augen überhaupt nicht, schließlich war es Sonntag und da wollten normale Leute besonders um diese Uhrzeit ausschlafen. Und in seinen Augen waren die Beiden in ihrem Irrsinn Manjoume für sich zu gewinnen wirklich nicht normal. Dass er die Schwester seines Geliebten damit vor den Kopf stieß, war ihm vollkommen egal. Fubuki ließ er nicht widersprechen, doch der Braunhaarige stimmte seinem Liebsten eh zu, da er kein Frühaufsteher war. Die Vier waren nicht die Einzigen, die wach waren. Kenzan joggte ein wenig. Dabei lief er Judai über den Weg, der sich auf den Weg zum Obelisk Dorm machte, bewaffnet mit einer Wasserflasche und einem Fernglas. Den fest entschlossenen Blick hatte er bei seinem Aniki schon lange nicht gesehen. Und schon war Judai weg und Kenzan wieder allein. Was der Braunschopf eigentlich machte? Er machte von außen Johans Zimmer aus, kletterte auf den Baum, der am nähesten war, und beobachtete seinen Angebeteten in Erwartung, dass er seinen Rivalen in Liebesdingen endlich zu Gesicht bekam. Sonst passierte nicht viel. Rei schaute bei Johan und Kenzan zwischendurch vorbei und gab ihnen ein paar Tipps, nachdem Ryo total entnervt entschied, dass Fubuki an dem letzten Wochentag nur ihm gehörte. Von O’Brien hörte und sah keiner was, was alle sehr verwunderte. Dann begann eine neue Woche… ~~~ Montagfrüh traf der Großteil der Clique sich in der Klasse. Judai hatte Augenringe, als er sich neben Johan setzte. „Was ist denn mit dir passiert? Hast du letzte Nacht nicht geschlafen?“, wollte der Türkisschopf besorgt wissen. „Alles in Ordnung. Mach dir keine Sorgen.“ Judai hatte wirklich kaum geschlafen, doch das wollte er Johan nicht auf die Nase binden. Er hatte am Vortag viel Zeit damit verbracht den anderen Jungen zu beobachten, doch keine Spur von seinem Rivalen. „Wirklich? Du siehst nicht danach aus. Besser du gehst heute früher schlafen.“, schlug Johan vor, worauf er ein schwaches Nicken bekam. ‚Auf keinen Fall! Ich gehe erst schlafen, wenn ich irgendein Anzeichen auf den Kerl habe, auf den du stehst!‘ Aus den Augenwinkeln beobachtete er seinen Freund, während die Anderen kamen. „Hey, du lässt dich auch wieder blicken!“ Jims lauter Ausruf lenkte die Aufmerksamkeit der Freunde auf O’Brien, der nun in die Klasse kam. „Natürlich lass ich mich blicken, es ist schließlich Unterricht.“, antwortete dieser. „Wo warst du das ganze Wochenende?“ Eine berechtigte Frage, keiner hatte O’Brien zu Gesicht bekommen. Der winkte nur ab. „Ich hatte etwas zu tun.“ Was, das wollte er natürlich nicht sagen. Und er wäre auch nicht dazu gekommen etwas zu sagen, hätte er auch gewollt, denn genau in diesem Moment tauchte Chronos auf, fluchte über den bevor stehenden Valentinstag und begann mit dem Unterricht. Somit mussten alle Gespräche eingestellt werden und jeder musste sich auf den Unterricht und den Stoff konzentrieren. Was Judai nicht abhielt immer wieder zu Johan neben sich zu schauen. Und auch Asuka und Edo linsten ständig zu Jun, bevor sie sich gegenseitig anfunkelten. Selbst während den Schulstunden konnten sie ihre Rivalität nicht lassen. ~~~ Die nächsten Tage verliefen nicht wirklich anders als das Wochenende, nur mit dem Unterschied, dass sie noch Unterrichtsstunden einplanen mussten, genauso wie die Zeit für die Hausaufgaben. Und da diese nicht wenige waren, war es gut gewesen, dass die Clique schon so früh damit begonnen hatte über den Valentinstag nachzudenken. Rei hatte es geschafft für Donnerstag Nachmittag eine Küche aufzutreiben, die sie benutzen konnten. Manjoume versteckte sich hauptsächlich vor Asuka und Edo, die ihn einfach nicht in Ruhe ließen, während Judia sich weter an seine Beobachtungen machte, auch wenn er den Typen nicht zu Gesicht bekam, auf den Johan so sehr stand. O’Brien verschwand nach dem Unterricht immer und zeigte sich erst wieder am nächsten Tag. Und Ryo und Fubuki genossen so gut es ging ihre Zweisamkeit. ~~~ „So wird das nichts.“, seufzte Rei, als sie zusah, wie Kenzan in einer Rührschüssel herumpanschte. Fubuki stand bei seiner Schwester und arbeitete mit ihr zusammen, während Edo in einer Ecke misstrauisch auf das Gemisch in der Schüssel in seiner Hand guckte. Der Einzige, der mit Kochlöffel und Mixer keine Schwierigkeiten zu haben schien, war Johan, der leise summend an seiner Schokolade arbeitete. „Ich bin eben nicht so gut im Kochen.“, beschwerte sich der Junge mit den Rastalocken, der sich langsam fragte, wie er das schaffen sollte. „Du bist gut. Ich kann das genauso wenig und jammer auch nicht herum.“, kam es aus Edos Ecke. „Ein Wunder, normalerweise jammert er über jede Kleinigkeit.“, kicherte Asuka. „Sagt gerade diejenge, die zu heulen anfängt, wenn ihr nur ein bisschen kalt wird.“ Fubuki gab ein Seufzen von sich, als seine Schwester ihrem Rivalen fast an die Gurgel gehen wollte. Dass die Zwei sich ständig ärgern mussten, verstand er nicht. „Also ich glaube nicht, dass es euch helfen wird, wenn ihr kostbare Zeit verschwendet. Morgen ist schon Valentinstag und da wollt ihr doch Manjoume überraschen.“, meinte Rei kopfschüttelnd. Wie auf Kommando wurden Asuka und Edo ruhig. Daran hatten die beiden Streithähne wirklich nicht gedacht. „Ich verstehe sowieso nicht, wieso ihr euch streiten müsst.“, meldete sich Johan, der den ganzen Nachmittag kaum etwas gesagt hatte. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er beobachtet wurde, doch wenn er aus dem Fenster sah, konnte er niemanden erkennen. Zudem konzentrierte er sich hauptsächlich auf das Süße, das er zubereitete. Das Gezicke ging ihm ganz schön auf die Nerven. „Schließlich wird Manjoume entscheiden, wem von euch beiden er nachgibt. Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass er keinen von euch will. So wie ihr ihn bedrängt, ist das kein Wunder.“ Mit einem kleinen Löffel schmeckte er die Masse ab, während die anderen Anwesenden seinen Rücken anstarrten. „Ihr macht es ihm ganz schön schwer.“ Asuka hob eine Augenbraue. „Sowas hab ich ja noch nie von dir gehört. Hast du irgendwas geschluckt?“, wollte sie wissen. „Nö, ich bin nur dabei etwas Süßes für morgen zu zaubern. Achja…“ Der Türkisschopf wandte sich zu Edo um. „Bei dir brennt was an.“ „Häh?“ Edo sah zunächst verwirrt aus, dann entdeckte er, dass Johan Recht hatte. „Wie hast du das gemerkt? Es stinkt doch gar nicht.“ Der Geruch hatte sich in Grenzen gehalten und war von den anderen Gerüchen leicht unterdrückt worden. Johan wandte sich wieder seiner eigenen Arbeit zu. „In einer halben Minute hätte es noch mehr gerochen. Außerdem darf man Schokolade niemals aus den Augen lassen. Es war also nur eine Frage der Zeit, da Edo mehr damit beschäftigt war sich mit Asuka zu streiten.“, antwortete er. Fubuki blinzelte, als er sah, wie der Jüngere einige Formen befüllte. „Wie weit bist du eigentlich?“, wollte er wissen. „Ich?“ Johan stoppte kurz, damit er zu dem Braunhaarigen schauen konnte. „Ich bin fast fertig. Im Gegensatz zu Anderen lass ich mich nicht aufhalten, wenn ich für Judai etwas machen will.“ Die Rüge ging an Asuka und Edo vorbei, als sie den Jungen anstarrten. „Du kannst kochen?“ „Klar kann ich kochen. Ist ja auch nicht schwer.“ Damit hatte keiner gerechnet. Es hatte sie schon sehr verwundert, dass Johan keine Hilfe bei der Arbeit gebraucht hatte, doch sie hatten nicht erwartet, dass er mit Kochen keine Schwierigkeiten hatte. „Dann ist es echt kein Wunder, dass du schon so weit bist.“ Kenzan sah verzweifelt aus. Er hatte bereits die Befürchtung, dass er es nicht schaffen würde für Jim ein Zeichen seiner Gefühle zu schaffen. Rei klopfte ihm auf die Schulter. „Das wird schon werden. Komm, machen wir weiter.“, schlug sie vor und versuchte ihn etwas aufzumuntern. „Da kann Judai sich wirklich freuen, wenn er so eine Hausfrau bekommt.“, lachte Fubuki. Genau einen Moment später stolperte er zurück und rieb sich die Beule auf der Stirn, während ein Kochlöffel klappernd zu Boden fiel. Johan funkelte ihn sauer an. „Ich bin keine Frau!“, fauchte er. „So sicher?“ Der Ältere grinste breit, während Johan rot vor Wut anlief. In der letzten Woche hatte er entdeckt, dass es leicht war den Jüngeren mit solchen Meldungen zu ärgern. Die Antworten des Türkisschopfes hingegen waren zuerst noch wütend gewesen, nun taten sie hauptsächlich weh, wie die Beule bewies. Johan gab ein Schnauben von sich, dann wandte er sich wieder weg, damit er nicht in Versuchung geriet dem Anderen noch etwas nachzuwerfen. Dass er noch immer beobachtet wurde, bemerkte er nun nicht, so sehr ärgerte er sich noch immer. Draußen saß Judai wieder mal auf einem nahen Baum und beobachtete die Szene durch das Fernglas. Da er nicht Lippenlesen konnte, war er überrascht darüber, dass sein Angebeteter einen Kochlöffel nach Fubuki warf. ‚Autsch, das muss weh getan haben. Anscheinend hat Fubuki irgendeine blöde Meldung von sich gegeben, sonst wäre Johan nicht ausgeflippt. Er ist echt süß, wenn er sauer ist.’, dachte der Braunhaarige und grinste. ‚Und er kann auch kochen. Ein richtiger Küchenengel. Niedlich~’ Seine Augen beobachteten jeden einzelnen Handgriff, den Johan tat. Dabei entging ihm die Stimme von unten, die seinen Namen rief. Er war viel zu sehr mit dem Beobachten seines Freundes beschäftigt. Plötzlich spürte er etwas in seiner Hosentasche vibrieren. Judai erschreckte sich dabei, konnte sich aber auf dem Ast halten. Die Blätter vor seinem Versteck raschelten und lenkten Johans Aufmerksamkeit darauf, doch da er wieder nichts entdeckte, wandte er sich wieder seiner Arbeit in der Küche zu. Der Braunhaarige griff in seine Hosentasche und holte sein Handy heraus. „Was gibt es, Jim?“, wollte er wissen, den Blick durchs Fernglas auf eine gewisse Person gerichtet. Bei der Antwort, die er über die Leitung bekam, blinzelte er überrascht, dann sah Judai zu Boden, wo er den Älteren mit Karen entdeckte, der mit hochgezogener Augenbraue zu ihm hoch sah. Judai verstand den Blick, den er bekam, und warf noch einen Blick durchs Fernglas auf Johan, der fragend zu Edo sah, welcher mit was-auch-immer-er-tat überfordert aussah, dann kletterte er am Baum herunter. „Was denn?“, wollte er wissen. „Was machst du da oben?“, wiederholte Jim seine Frage von vorhin, als er sie dem Braunschopf am Handy gestellt hatte. „Ich beobachte nur. Du hast doch gesagt, ich soll soviel es geht über den Kerl herausfinden, auf den Johan steht.“, antwortete Judai, dessen Gesicht daraufhin verfinsterte. Es gefiel ihm gar nicht, dass er noch immer nicht wusste, wer dieser Typ war. ‚Der kann sich noch so gut verstecken, werde ich ihn finden.’, dachte er. Für Judai standen mehrere Dinge fest, die unbedingt erledigt werden mussten, damit er Johan für immer an sich binden konnte. Er musste den Typen zu Gesicht bekommen, erfahren, was ihm selbst fehlte, und dann Johan für sich gewinnen und dafür sorgen, dass ihm sein Engel niemals mehr entkommen konnte. Nur… Wie sollte er das schaffen, wenn ihm schon der erste Punkt dieser Liste nicht gelingen wollte? Dabei ließ er Johan kaum aus den Augen und doch hatte er den Typen bis jetzt nicht ein einziges Mal zu Gesicht bekommen. Nun gut, einen Plan für die letzten beiden Punkte hatte er schon. Das hatte der Braunschopf sicherheitshalber bereits letztes Wochenende ausgeheckt. Jim sah etwas verdutzt drein, bevor er checkte. „Und jetzt überwachst du ihn? Hast du schon einen Anhaltspunkt?“, wollte er wissen. Judai gab ein verzweifelt klingendes Seufzen von sich. „Nein, leider nicht. Seitdem ich ihn beobachte, hat er sich nicht ein einziges Mal mit dem Kerl getroffen.“, antwortete er und raufte sich die Haare. „Was soll ich nur tun? Morgen ist schon Valentinstag und ich weiß gar nichts über diesen Drecksack!“ Beinahe wäre der Jüngere vor lauter Frust im Kreis gelaufen. Jim konnte ihn gut verstehen, auch wenn er wahrscheinlich nicht so aufgekratzt wäre, wenn es um Kenzan ginge. Der Schwarzhaarige war nun mal um einiges ruhiger als sein Freund. „Dann lass ihn eben und konzentriere dich mehr darauf, Johans Herz für dich zu gewinnen. Vielleicht kannst du deinen Rivalen so ausstechen. Dann kann er sich auf der Party jemand anderen suchen.“, riet er ihm. Judai sah einen Moment lang fragend drein, dann erinnerte er sich, dass es am nächsten Tag zum Anlass eine eigene Valentinstagsparty gab. Der Gedanke, mit Johan in seinen Armen dort aufzutauchen und seinem unbekannten Rivalen ins Gesicht zu lachen, gefiel ihm, auch wenn ihm klar war, dass er seinen Seelenverwandten zuerst für sich gewinnen musste. „Hm, stimmt. Aber jetzt ist Johan wichtiger.“, murmelte er. „Eine gute Idee. Dann kannst du dich mal ins Bett legen. Du siehst aus, als hättest du die letzte Woche überhaupt nicht geschlafen, Kumpel.“ Jim musterte ihn mit hochgezogener Augenbraue. Der Braunhaarige winkte ab. „Halb so schlimm. Ich hab nicht gut schlafen können, aber das wird bestimmt bald wieder besser werden.“, meinte er nur. Dass er wegen seiner Eifersucht auf den unbekannten Rivalen kein Auge hatte schließen können, brauchte Judai nicht zu erwähnen, der Ältere sah es ihm an. Dieser klopfte ihm auf die Schulter. „Gönn dir ein wenig Ruhe vor dem großen Tag, sonst rächt sich das.“ Judai sah Jim beneidend an. „Ich bewundere dich. Wie schaffst du es nur so ruhig zu sein? Dabei ist für dich morgen genauso ein wichtiger Tag.“ Der Andere lächelte schwach. „Bin ich gar nicht. Ich bin echt nervös, ob morgen alles klappt. Nur lass ich es mir nicht anmerken, so wie du.“, antwortete er. Der Braunhaarige sah für einen kurzen Moment leicht verlegen aus, doch das legte sich schnell wieder. „Ich kann einfach nicht anders. Ich mach mir Sorgen.“ Jim klopfte ihm wieder auf die Schulter. „Das wird schon werden.“, versuchte er ihn aufzumuntern. Judai entkam ein leises Seufzen, dann machte er sich auf den Weg zu seinem eigenen Zimmer. Er hoffte, dass der Ältere Recht mit seinen Worten hatte und alles gut werden würde. Seine Gedanken wanderten zu Johan und ein Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit. ‚Ich werde alles geben und dich für mich gewinnen. Das schwöre ich dir.’, dachte er sich, als er sich auf seinem Bett ausstreckte und langsam ins Traumland rutschte. ~~~ Der große Tag war gekommen. Judai war ausgeschlafen, als er am Morgen erwachte um zur Schule zu gehen. ‚Endlich ist es soweit.’, dachte er, ohne zu wissen, dass er nicht der Einzige mit diesem Gedanken war. In Ryos und Fubukis gemeinsamen Zimmer beugte der ältere der beiden Insassen sich über seinen Lover und küsste ihn sanft aus dem Traumland, wissend, dass der Braunhaarige sich am Besten so aufwecken ließ. Kenzan joggte noch mal vorm Unterricht, im Versuch etwas von der Nervosität abzubauen, die ihn befallen hatte, seitdem er aufgestanden war. Asuka und Edo, die beiden Streithähne, waren sehr zeitig aufgestanden und richteten sich alles her, was sie brauchten, damit sie ihre kleinen Szenen schnell vorbereiten konnten, die sie sich ausgedacht hatten um Jun für sich zu gewinnen. Johan dafür träumte vor sich her, in Gedanken bei seiner heimlichen Liebe, in dessen Arme er sich wünschte, während Rei sich mal Gedanken machte, was sie zu der Party am späten Nachmittag anziehen sollte, zu der sie gehen wollte. Jim war beim Füttern seiner Kindheitsfreundin Karen, während Jun sich schon vor dem Unterricht wünschte, dass der Tag vorbei war, und Sho tat das, was ein Junge tun konnte, der an so einem Tag kaum etwas erwarten brauchte: Er ging noch mal sein Deck durch mit der Hoffnung, dass er sich wenigstens mit jemanden ein Duell liefern konnte, während der Rest der Schülerschaft miteinander beschäftigt war. Doch bevor die Clique ihre Pläne für den Tag umsetzen konnte, mussten sie etwas tun, das den ganzen Vormittag verbrauchte, auch als Schule bezeichnet und auch bei vielen unbeliebt. Und heute war der Unterricht noch schlimmer als sonst. Überall Mädchen, die wie dämlich kicherten und drein sahen, als würden sie unter Drogen sehen, genauso wie man ständig irgendwelche Jungen erblickte, die an den verschiedensten Ecken standen und den Mädels hinterher starrten, bis auf wenige Ausnahmen. Doch das Schlimmste kam, als Chronos in die Klasse kam. Der tuntige Lehrer trug nicht nur viel mehr Rüschen als sonst, die Farbe davon war so grell, dass so mancher Schüler über Kopfschmerzen klagte. Chronos wusste, wie man liebestolle Jugendliche am Besten quälte… Aber zum Glück für Alle ging der Unterricht auch endlich vorbei. Jun war der Erste, der aufsprang und aus dem Klassenzimmer floh. Seit er in der Früh den Raum betreten hatte, war er von den Blicken Asukas und Edos regelrecht verfolgt worden. Dass die Zwei nicht kapierten, dass er nur freundschaftliche Gefühle für sie hegte, verstand er nicht. Irgendwie waren die Beiden jedoch so besessen von ihm, dass sie das gar nicht merkten. Wenigstens waren ihre Streitereien zeitweise recht witzig. Der Schwarzhaarige seufzte, während er hoffte, dass dieser Tag schnell vorbei war. Die perfekte Idee, wie er seinen Abend und Nachmittag verbringen würde, hatte Manjoume auch: Sich im Zimmer verkriechen und erst morgen in der Früh wieder raus kommen. War doch der perfekte Plan. Als er aber in seinem Zimmer stand, fiel Jun ein, dass er noch mal kurz ins Schulsekretariat musste. ‚So ein Mist! Na, ich beeil mich einfach.’, dachte er sich einfach und flitzte los. Es verging fast eine halbe Stunde, bis er wieder vor seiner Zimmertür stand. ‚Bin ich froh, dass ich wieder zurück bin. Der Valentinstag mag schön und gut sein, aber so wie sich die meisten Schüler aufführen, kann man das auch als Tag der Irren bezeichnen!’, dachte er sich. Kopfschüttelnd steckte Jun den Schlüssel ins Schlüsselloch und öffnete die Tür. Doch als er sein Zimmer sah, stoppte der Schwarzhaarige mit großen Augen. ‚Was um alles in der Welt…?!’ Asuka lag in einem aufreizenden Kleid ausgestreckt auf seinem Bett, passend geschminkt und in einer Parfüm-Wolke. Auf der anderen Seite des Raumes saß Edo auf der Couch, gekleidet in einen edlen Anzug und einen Arm lässig auf der Lehne. Kaum sahen sie Jun, der das Duo anstarrte, setzten beide ein Lächeln auf und sahen ihn an. „Hi Jun-chan.“, begrüßte die Blondine ihn mit einem leicht erotisch angehauchten Lächeln. „Hallihallo mein Schöner.“, säuselte Edo und strahlte übers ganze Gesicht. Von Manjoume kam geschocktes Schweigen, bevor dieser ein paar Schritte zurückging und die Tür zuschlug, Reißaus vor den beiden Irren nehmend. ‚Ich FASS das nicht!!’ In Gedanken ging Jun durch, bei wem er sich verstecken konnte, bis der Tag vorbei war und Asuka und Edo sein Zimmer wieder verlassen hatten. Auch wenn er es ungern zugab, so sah er den Chaotenhaufen um Judai als seine Freunde und so wurde sich bestimmt einer von ihnen finden, der nichts gegen seine Anwesenheit hatte. Nur wer? Jim hatte er bei Kenzan gesehen, welcher extra von dem Älteren abgeholt worden war. O’Brien war bestimmt wieder dorthin untergetaucht, wo er sich auch den Rest der Woche versteckt hatte. Judai klebte schon den ganzen Vormittag an Johan, von den Beiden konnte Jun auch nichts erwarten. Rei hatte schon Mitte der Woche angekündigt, dass sie bei der Valentinstagsparty sein würde, nachdem sie mit Martin telefoniert hatte. Und Fubuki und Ryo würden es gar nicht gutheißen, wenn sie an diesem Tag gestört werden. Blieb also nur einer! Sho lernte gerade den neuen Schulstoff, als er ein Klopfen hörte. Irritiert öffnete er die Tür und stand Manjoume gegenüber, der außer Atem schien. „Kann ich heute bitte bei dir bleiben?“ Mit dieser Frage hatte der Kleinere nicht gerechnet. Überrascht starrt er Jun an, bevor er merkte, dass der Andere auf eine schnelle Antwort wartete. „Äh… Ok…“ Sho konnte nicht mal so schnell schauen, schon war der Schwarzhaarige in seinem Zimmer und schloss die Tür. „Danke!“ Und wieder war der Kleine total überrascht, denn sowohl Bitte als auch Danke waren Worte, die man sehr selten bis fast gar nicht von Jun zu hören bekam. „Ääh… Gern geschehen.“ Sho musterte Manjoume, als dieser sich auf sein Sofa pflanzte. „Was ist denn passiert? Bist du vor Asuka und Edo abgehauen?“, wollte er schließlich wissen. Der Schwarzhaarige gab ein genervtes Geräusch von sich. „Die sind in meinem Zimmer aufgetaucht, regelrecht eingebrochen, während ich kurz weg war. Hätte noch gefehlt, dass sie sich an mich rangeschmissen hätten, kaum dass ich die Tür aufmache.“, maulte er. Sein Gegenüber blinzelte, dann seufzte er. „Jetzt haben sie es wirklich übertrieben.“, meinte er. „Dann mach es dir bequem. Ich hab heute nichts zu tun, also wenn du willst, können wir uns einen Film anschauen.“ Sho konnte richtig sehen, wie Manjoumes Gesicht aufleuchtete, auch wenn er es zu verheimlichen versuchte. „Ein Duell wäre mir zwar lieber, aber dazu sag ich auch nicht Nein.“ Der Jüngere grinste. „Können wir auch machen. Ich hab mich schon länger nicht duelliert.“, stimmte er zu. Jun sah drein, als hätte er ein Geschenk zum Ausgleich für die Quälereien der letzten Tage und Wochen bekommen. „Sehr gute Idee. Auf das freue ich mich auch schon.“ Er konnte nicht anders als zu zeigen, wie erleichtert er war. Dass Asuka und Edo gerade in ihrem Aufzug auf der Suche nach ihm waren, interessierte ihn gerade so überhaupt nicht. ~~~ Mit einem sanften Lächeln beobachtete Jim, wie Kenzan Karen fütterte und sie streichelte. Der Kinobesuch würde etwas später stattfinden, weil das Kroko noch versorgt gehörte, solange sie allein war. So gerne er sie hatte, aber wenn er mit dem Jüngeren einen schönen Abend genießen und ihm seine Gefühle gestehen wollte, wollte Jim sie nicht dabei haben. Er hatte es auch schon versucht ihr zu sagen, dass er es nicht böse meinte, weil er sie zurückließ, aber er glaubte nicht, dass sie glücklich darüber war. Was er ihr auch nicht verübeln konnte… „Hier hast du noch etwas.“ Kenzan hielt Karen noch ein paar Würste hin, bevor er sich erhob und zu seiner heimlichen Liebe sah. „Bist du sicher, dass wir sie ganz allein lassen können?“, wollte er sich vergewissern. Jim nickte, während er an der Wand lehnte. „Klar, wir lassen ihr noch genug zu fressen da und machen ihren Schlafplatz, damit sie es bequem hat, und das geht in Ordnung. Es wird ihr nicht gefallen, aber der heutige Abend ist nur für uns.“, antwortete er und grinste den Anderen an, der bei seinen letzten Worten rot auf seinen Wangen wurde. „Uh… Ok, dann wollen wir mal. Karen, wir sehen uns später.“ Kenzan strich dem Krokodil über den schuppigen Kopf, welches entspannt knurrte, bevor sie zusah, wie ihr Herrchen und dessen Schatz das Zimmer verließen und absperrten. ‚Jaja, die Liebe.’, dachte sie sich, bevor sie sich noch ein Würstchen gönnte. Die beiden Jugendlichen liefen einander neckend von der Obelisk Unterkunft Richtung Hafen, als Kenzan sie stoppte. „Warte, ich muss noch schnell in mein Zimmer. Ich hab etwas vergessen.“, erklärte er und deutete in die Richtung der gelben Unterkunft. Jim hob eine Augenbraue. „Was hast du denn vergessen? Heute zahle ich, schließlich hab ich dich eingeladen.“, wollte er wissen. Sein Gegenüber schenkte ihm ein süßes Lächeln. „Mach dir keine Gedanken, es ist nur eine Kleinigkeit.“ Mit diesen Worten rannte Kenzan auch schon los. „Es dauert nicht lange!“, rief er Jim noch zu. Dieser schmunzelte, während er auf den Jungen wartete. Zum Glück waren se früher losgegangen, so machte es nichts aus, dass Kenzan noch etwas holte. Wie der Jüngere versprochen hatte, dauerte es wirklich nicht lange, bis er wieder bei Jim war. Er trug ein kleines Päckchen bei sich, das er mit geröteten Wangen an sich gedrückt hielt. „Bin wieder da!“ Kenzan grinste verlegen. Sein Gegenüber sah fragend auf das Päckchen. „Ok, dann gehen wir. Was hast du denn da Hübsches?“, wollte er neugierig wissen. Kenzan lief rot an. Er zögerte sichtlich, nicht wissend, ob er es ihm schon geben sollte oder nicht. Doch entgegen seines eigentlichen Charakters war er zu schüchtern um es seinem Angebeteten gleich zu geben. „Uh… Etwas für später.“, murmelte er ganz leise. Jim musste sich sehr anstrengen, damit er es verstand, dann entkam ihm ein Lächeln und er legte dem Jungen einen Arm um die Schulter. Kenzan lief noch röter an. „Gut, dann schau ich mir später an, was du da Schönes hast.“, meinte der Ältere und zwinkerte ihn an. „Uhm, es ist nur eine Kleinigkeit.“ Die verlegenen Worte ließen auf Jims Gesicht ein Grinsen wachsen. „’Nur’? Das glaub ich dir nicht.“, erwiderte er neckend. Kenzan musste nun damit kämpfen, nicht noch röter zu werden. Dass der Ältere selbst beim Necken total verführerisch war, würde noch mal sein Untergang sein und dann war er seiner eigenen Meinung nach bestimmt nicht mehr zurechnungsfähig. Bei diesem Gedanken begann Kenzan sich gleichzeitig über sich selbst zu ärgern. Er wollte sich eigentlich nicht wie ein liebeskrankes Schulmädchen anhören, aber so wie es in seinem Kopf aussah… „Stell dich und das, was du hast, nicht als klein dar. Damit mein ich alles.“ Jim konnte sein Necken nicht lassen, während er Kenzans Wange anstupste. Dieser wurde nun noch röter. „Das mach ich doch gar nicht. Das ist wirklich nur eine Kleinigkeit.“, versuchte der Jüngere zu erklären, doch so langsam schwand sein Widerstand und zwar schneller als er dachte. „Weißt du, dass du wirklich süß bist, wenn du rot wirst?“ Ok, jetzt war sein Widerstand total gebrochen. Kenzan war nun so rot, dass er in mehreren Kilometer Entfernung noch sichtbar war. Und Jim grinste, wenn auch sehr verlegen. Wieso er damit rausgerückt war, wusste er selbst nicht. „Ich bin nicht süß!“, nuschelte der Junge. „Ich wäre lieber so hot wie du.“ Jetzt wurde der Ältere rot auf den Wangen, während er Kenzan sprachlos ansah. Jim brauchte etwas, bis er seine Sprache wieder fand. „Du findest dich nicht hot?“, fragte er nach. „Da hast du ja wirklich eine sehr schlechte Meinung von dir.“ Beinahe hätte er den Kopf geschüttelt, weil er das einfach nicht glauben konnte. Aber noch mehr hatte er an den Worten des Kleineren zu knabbern. Dass er ihn heiß fand, war wirklich sehr überraschend für ihn. Kenzan wollte schon den Mund aufmachen, um zu kontern, da beugte Jim sich zu ihm. „Also, ich bin da ganz anderer Meinung als du.“, meinte er leise und jagte ihm eine Gänsehaut über den Rücken. Dass sie noch immer am selben Fleck standen, bemerkte keiner von ihnen. Das Kino war fast vergessen. Stumm sahen sie sich in die Augen. Jim konnte sich nicht von dem Jungen lösen und Kenzan fühlte sich wie gefangen. Schließlich holte er tief Luft. Wenn er seine heimliche Liebe noch weiterhin so anschmachtete, würde er nie weiter kommen werden. „Jim… Also…“, begann er langsam und zögerlich. Der Ältere schwieg, damit er aussprechen konnte. Kenzan machte wieder den Mund auf, um endlich zu sagen, wie wichtig er ihm war, doch irgendwie konnte er nicht die richtigen Worte finden. ‚Dann eben auf die harte Weise. Wenigstens kannst du dann nicht sagen, dass du dich in deinem Schneckenhaus verkrochen hast und es ihm nie gesagt hast…‘, dachte der Junge und holte erneut tief Luft. „Also… Das ist für dich!“ Mit diesen Worten drückte er ihm das Päckchen in die Hände und ein Küsschen auf die Wange. Doch nun verlor Kenzan den Mut, da er keine Ahnung hatte, wie Jim reagieren würde. Schneller als die Polizei erlauben würde, war er auch schon auf der Flucht und huschte zwischen ein paar Bäumen hin und her, bis er sich gegen einen Stamm lehnte. „Scheiße…“, murmelte er missmutig. ‚Jetzt hast du es wirklich versaut. Du Trottel!‘ Beinahe hätte er noch weiter in Gedanken über sich geschimpft, da spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Erschrocken drehte Kenzan sich um und entdeckte Jim, der hinter ihm stand und ihn schief anlächelte. „Sag bloß, du wolltest dich vor mir verstecken.“, meinte dieser. „Du… bist mir gefolgt?“ „Klar doch, ich konnte doch nicht zulassen, dass mein kleiner Dinoboy sich zwischen irgendwelchen Wurzeln versteckt.“, kam die Antwort und schon fand er sich in den starken Armen des Älteren wieder. "J-Jim?“ Damit hatte Kenzan nicht gerechnet. „Ich will nicht, dass du dich vor mir versteckst, ok?“ Jim drückte ihn an sich. „Das macht mir Sorgen, wenn du dich vor mir verkrümmelst und ich nicht weiß, was du hast.“ Mit solchen Worten hatte Kenzan so überhaupt nicht gerechnet und nun wusste er wirklich nicht, was er machen sollte. „A-A-Aber…“, begann er zu stottern, dann löste Jim sich ein Stück von ihm und hielt ihm die halboffene Schachtel hin. Der Jüngere erkannte sie sofort als das Päckchen, das er ihm geschenkt hatte. Und er erkannte seine krakelige Handschrift auf dem kleinen Kärtchen, das hinaus lugte. Der Schwarzhaarige wollte etwas sagen, da beugte sich sein Gegenüber zu ihm und presste ihre Lippen aneinander. Schmetterlinge begannen in Kenzans Bauch zu flattern, als er überrascht die Augen aufriss. So schnell wie der Kuss gekommen war, schwand er auch wieder. Jim lehnte sich wieder weiter vor. „Ich dich auch.“, hauchte er in das Ohr des Kleineren, dessen Herz sogleich einen Hupfer machte und der ihn daraufhin einfach umarmen musste. Eine Weile standen die beiden Jugendlichen einfach nur da und hielten sich in den Armen, ließen ihre Körpersprache füreinander sprechen, bevor Jim leise zu lachen begann. „Wenn wir weiter hier stehen bleiben, werden wir noch anwachsen. Dabei wollte ich dich eigentlich ins Kino ausführen.“, erklärte er, als Kenzan ihn verwirrt ansah. „Stimmt.“ Jetzt lachte auch der Andere. Der Australier legte seinen Arm um seinen Freund, während sie aus dem Wald wieder hinaus spazierten. „Was willste nach dem Kino machen?“ „Hmm~ Eine gute Frage. Aber eigentlich ist es mir egal, solange du etwas mit mir unternimmst.“ Jim strahlte übers ganze Gesicht. „Sicher, ich kann dich doch nicht allein herumlaufen lassen. Bei deinem Temperament passiert dir noch etwas.“, meinte er neckend. „Hey!“ Kenzan schmollte zwar, aber er konnte dem Älteren einfach nicht böse sein, wenn dieser ihn neckte. Und wenn er ehrlich war, machte es ihm auch wirklich sehr viel Spaß. ~~~ Ryo warf einen Blick auf die Uhr, nachdem er die letzte Kerze angezündet hatte. Fubuki hatte gesagt, dass er noch mal kurz weg müsste. Was der Grund war, war ihm eigentlich egal. Fakt war, dass sein Lover nicht hier bei ihm war. Wenn seine Schwester etwas damit zu tun hatte, würde er ihr die Meinung geigen. Ryo hatte nichts gegen Asuka, aber in der letzten Zeit war sie lästig geworden, so hart das auch klang. Besonders wenn es darum ging, Manjoume von ihren Qualitäten zu überzeugen. Der junge Mann verdrehte bei dem Gedanken die Augen. Die Blonde hatte ihren ehemaligen Verehrer zu oft abgewiesen, jetzt musste sie mit so etwas zurecht kommen. War seiner Meinung aber wirklich kein Grund, seinen Lover nur für sich zu beanspruchen. Es war eine verdammt nette Idee von Fubuki gewesen, dass er den Jüngeren in der Clique half, die mit ihren Liebesproblemen zu kämpfen hatten. Da musste Asuka den Bogen nicht überspannen, was auch für Edo galt, der in dieser Hinsicht nicht wirklich besser war als sie. Ryo sah sich noch mal im abgedunkelten Raum um. Kerzen erhellten das Zimmer und im CD-Fach des Radios steckte die einzige CD seiner Sammlung, auf der sich romantische Lieder befanden. Nur sein Lover wusste, dass er diese CD hatte, und der Braunhaarige hörte sie gerne, wenn sie zusammen waren. Der Tisch war auch schon für ihr Dinner gedeckt, das sie haben wollten. Es wäre zwar schöner gewesen, wenn sie auswärts gegessen hätten, doch in seinen eigenen vier Wänden konnte Ryo die Szenerie so kontrollieren wie er es wollte. Schließlich hatte er noch etwas mit Fubuki vor, was der bestimmt nicht erwarten würde. Und er war niemand, der so etwas Wichtiges mitten in der Öffentlichkeit tat. Alles was recht war, aber je wichtiger etwas für sein Privatleben und seine Liebe war, desto weniger wollte der junge Mann, dass er von den Blicken der Öffentlichkeit gestört wurde. Das Geräusch der sich öffnenden Tür drang an seine Ohren und er wandte sich in die Richtung. Fubuki kam grinsend und etwas außer Atem ins Zimmer. „Sorry, hab fast auf den Sekt vergessen.“ Dann bemerkte er das Ambiente. „Wow~“ Sinnlos zu sagen, dass er begeistert war. Der Braunschopf liebte es, wenn sein Geliebter seine romantische Ader zeigte. Ryo schmunzelte leicht, bevor er auf seinen Partner zutrat und diesem die eisgekühlte Flasche aus der Hand nahm. „Dass du extra wegen der Flasche noch mal weg musstest…“ Er sah leicht missmutig aus. „Ich dachte schon, deine Schwester hätte dich entführt.“ Der Jüngere musste leicht lachen. „Nein, aber sie und Edo waren nahe dran. Manjoume ist ihnen abgehauen, da waren sie etwas verzweifelt. Diesmal haben sie es wirklich geschafft und ihn vergrault. Und den Sekt wollte ich gut verstecken.“, erklärte er. Ryo gab ein Schnaufen wegen den beiden Irren von sich, ohne einen weiteren Kommentar zu geben. Was er von ihnen hielt, hatte er Fubuki in dieser Woche nicht nur einmal gesagt. „Hättest du nicht mal, schließlich versteckst du die härteren Sachen auch im Zimmer.“ Dann warf er einen Blick auf das Etikett. „Ah… Deshalb.“ Es war eine sehr teure Sorte und für Ryo nicht selten ein rotes Tuch. Er gab das Geld, das so ein Getränk kostete, lieber für ein Geschenk für seinen Liebhaber aus und das hatte er ihm auch immer wieder gesagt. Fubuki sah an seinem Gesichtsausdruck, dass er so überhaupt nicht begeistert war. „Der heutige Tag musste gefeiert werden.“ Er grinste weiterhin. „Schließlich sind wir heute schon ein Jahr zusammen.“ Ryos Gesichtsmuskeln verzogen sich zu einem Lächeln, etwas, das er nur in der Gegenwart seines Lovers zeigte, bevor er ihn zu sich zog und an sich drückte. „Ich weiß. Auch wenn ich trotzdem der Meinung bin, dass das nicht nötig war. Zum Feiern brauche ich nur dich.“, erklärte er und küsste seinen Geliebten. Fubuki grinste in die Zärtlichkeit, bevor er sich der spürbaren Forderung seines Geliebten ergab und seine Arme um Ryos Nacken legte. Es dauerte nicht lange, bis er sich wieder von ihm löste. „Komm, ich hab Hunger~“, gab der Braunhaarige in einem quengelnden Tonfall von sich. Dazu noch ein Schmollmündchen und er wusste, dass er seinen Liebsten um den kleinen Finger gewickelt hatte. Ryo seufzte, als er Fubuki so sah. Wenn der Andere so dreinsah, war es nicht leicht ihm nicht zu widerstehen, jedenfalls wenn sie allein waren. Da konnte er seinem Lover schwer widerstehen und da machte es ihm auch viel weniger aus. Schließlich gab es da niemanden außer Fubuki und der kannte ihn bereits. „Ist ok, dann setz dich mal.“, schlug er vor und stellte den Sekt auf die Seite, während der Braunhaarige sich auf einen der Stühle setzte und die zugedeckten Teller aufdeckte. „Hmmm~ Das schaut ja wirklich gut aus.“ Ryo grinste, als er sah, wie die Augen seines Freundes zu leuchten begannen. „Solange es auch gut schmeckt…“, meinte er nur dazu, während er zwei Sektflöten hervor holte und das prickelnde Getränk einfüllte. Ohne dass es Fubuki bemerkte, holte er aus seiner Hosentasche ein sehr kleines Kästchen heraus und ließ den Inhalt im Glas seines Liebsten verschwinden. Das glitzernde Kleinod sank zu Boden der Flöte. ‚Damit wird er bestimmt nicht rechnen.’, dachte sich der junge Mann und trat mit beiden Gläsern zum Tisch, wo er penibel darauf achtete, dass er die Gläser ja nicht vertauschte. Minutenlang klapperte das Besteck, als sie sich das Dinner schmecken ließen. „Und deine Pläne für heute Abend?“, wollte Fubuki wissen, als er Messer und Gabel zur Seite legte, und lächelte seinen Lover kokett an. Ryo ging gleich darauf ein. „Du. Das Bett. Und ein paar Handschellen.“, antwortete er mit einem verführerischen Lächeln, bei dem der Braunhaarige froh war, dass er saß, denn sonst wären seine Beine eingeknickt, so weich waren sie. „Das hört sich… sehr gut an.“, hauchte er und beugte sich zu seinem Geliebten, um sich einen weiteren Kuss abzuholen. Ryo behielt das Lächeln bei, als er sich löste und nach seinem Sektglas griff. „Aber zuerst… trinken wir noch einen Schluck.“, schlug er vor und sah, wie Fubuki es ihm gleich tat. Der junge Mann konnte seine Augen kaum von seinem Liebsten lösen, als sie einen Schluck von dem kühlen Getränk zu sich nahmen, doch als er ein Glitzern im Glas aus den Augenwinkeln bemerkte, musste er das tun. Verdutzt guckte er von oben hinein und versuchte den Inhalt trotz der aufsteigenden Bläschen zu erkennen. Belustigt sah ihm sein Freund dabei zu, der genau wusste, was er da hinein gegeben hatte. Als er sich das Glas vor die Nase hielt, riss Fubuki die Augen auf. Ungläubig trank er schnell den Rest aus und ließ das Kleinod, das sich in dem Sekt versteckt hatte, auf die Hand fallen. „Ryo…“, begann er, doch als er in die Augen seines Liebhabers sah, blieb ihm die Luft weg. Ryo war kein Freund von großen Worten, weshalb er alles, was er sagen wollte, in seinen Blick legte, mit dem er seinen Freund bedachte. Und Fubuki begann zu strahlen, als er erkannte, was der Andere ihm sagen wollte, bevor er sich auf ihn stürzte und ihn leidenschaftlich küsste. ~~~ Judai hingegen ärgerte sich. Der Tag war nicht so verlaufen, wie er es gerne gehabt hätte. Gegen den Unterricht konnte er nichts machen. Der war leider nun mal notwendig, auch wenn das Auftreten Chronos’ so überhaupt nicht gepasst hatte. Wenn er nicht ständig zu seinem süßen Sitznachbarn gelinst hätte, hätte er entweder Kopfweh bekommen oder wäre eingeschlafen. Johans Anblick war eben meilenweit besser als die Tunte. Doch als der Unterricht vorbei war, hätte er ihn in der Schülermenge aus den Augen verloren. Das hatte ihm gar nicht gepasst! Doch als er es aus der Schule geschafft hatte, um draußen nach dem Türkisschopf zu suchen, war ein Mädchen auf ihn zugestürmt und hatte ihn wegen einem Jungen gefragt, der in seine Klasse ging. Doch als er ihr die Antwort auf ihre Frage, wo denn dieser bestimmte Junge sei, hatte die ihn auch noch umarmt, so sehr hatte sie sich gefreut. Wäre vielleicht nicht so schlimm, hätte sie ihm nicht noch zusätzlich einen Kuss auf die Wange gepflanzt, genau in dem Moment, als er Johan entdeckt hatte, der auch ihn gesehen hatte… und geflohen war, bevor Judai sich von dem Mädchen losreissen und ihm folgen konnte. Und jetzt war er auf der Suche nach dem hübschen Jungen, der ihm so wichtig war. Immer wieder hatte er ihn aus der Ferne gesehen, aber wenn er näher gekommen war, hatte Johan sich wieder aus dem Staub gemacht. Das frustrierte den Braunhaarigen, der keinen Schimmer hatte, was er denn gemacht hatte, um das verdient zu haben. Über ihm ging die Sonne schon langsam unter, Orange verfärbte die Umgebung. Der einsetzende Sonnenuntergang gefiel ihm noch weniger, denn in der Dunkelheit war es noch schwerer etwas zu erkennen und dann würde er bestimmt mehrmals an Johan vorbei laufen. Das hatte Judai nicht im Sinn! Er wollte ihn finden, herausfinden, wieso er vor ihm floh, und ihm sagen, wie sehr er ihn liebte. Sein Blick wanderte durch das Gestrüpp, in dem er gerade stand, und da sah er ihn. Einen türkisfarbenen Haarschopf mit einem unglücklichen Ausdruck im Gesicht, dazu ein zierlicher Körper, der sich atemlos an einen Baum lehnte. Fest entschlossen schlich Judai auf seinen Freund zu, der von seiner Anwesenheit noch nichts mitbekommen hatte. Johan war mit seinen Gedanken ganz woanders, sonst hätte er seinen Verfolger wieder rechtzeitig bemerkt. Er hatte einen riesigen Schrecken bekommen, als er Judai mit dem Mädchen gesehen hatte, das ihn umarmte. Dann noch der Wangenkuss und er war nur mehr gelaufen, damit er das Bild nicht noch länger sehen musste. Der Junge hatte sich bei seinem Freund wenigstens eine kleine Chance erhofft, doch als er ihn mit einem Mädchen sah, war ihm klar, dass er diese Chance nicht hatte. Dass Judai ihn ebenfalls gesehen hatte, war Johan nicht aufgefallen. Schniefend wischte er sich über die nassen Wangen, bevor er nach oben sah. ‚Kann man wohl nichts mehr machen. Ich war zu spät.’, dachte der Türkisschopf sich und wollte sich schon auf den Weg zu seiner Unterkunft machen, um sich in seinem Zimmer zu verstecken, da hörte er sehr nahe einen zerbrechenden Ast. Erschrocken wandte Johan sich um… und sah sich Judai gegenüber, der seine Unaufmerksamkeit ausgenutzt hatte, um ihm nahe zu kommen. Der Junge wollte zurückweichen, da schoss die Hand seiner heimlichen Liebe vor und hielt ihn am Handgelenk fest. „Hab ich dich endlich! Wieso rennst du vor mir davon?“, beschwerte sich Judai und zog Johan näher zu sich, als dieser einen Abstand zwischen sie bringen wollte. „Wieso ist das auf einmal so wichtig? Solltest du nicht bei deiner Freundin sein?“, konterte der Andere sogleich mit Gegenfragen. Der Braunhaarige starrte ihn mit großen Augen an. „Welche Freundin bitte schön? Ich hab keine Freundin!“, erwiderte er. Die beiden Smaragde vor seinen Augen verfinsterten sich. „Natürlich hast du eine! Ich hab sie schließlich gesehen. Das Mädchen, das dich vorhin umarmt hat.“, schimpfte Johan, der nicht verstand, wieso Judai sich so dumm stellte. Besagter hob eine Augenbraue. „Das ist nicht meine Freundin.“, erklärte er ruhig. Sein Gegenüber machte den Mund auf, um etwas zu sagen, dann stoppte er. „Bitte? Was willst du damit sagen?“, wollte er wissen. Dass der Andere so ruhig blieb, brachte ihn aus der Fassung. „Das war nicht meine Freundin. Das war ein Mädchen aus einer der unteren Klassen, die auf einen Jungen aus unserer Klasse steht. Sie wollte wissen, wo der Typ ist.“, erklärte Judai, der jede Gefühlsregung auf dem Gesicht des anderen Jungen beobachtete. Johan starrte seinen Gegenüber an, nicht glaubend, was er da hörte. „Du machst Scherze! Sie hat dich schließlich umarmt und dir einen Kuss gegeben!“, brachte er nach einer Weile hervor. Der Braunschopf verzog das Gesicht zu einem schiefen Grinsen. „Wenn sie mich gar nicht berührt hätte, wäre es mir lieber gewesen. Sie hat mich damit total überrascht.“ Er wurde wieder ernst. „Ich habe nichts mit ihr. Wieso sollte ich denn auch?“ Seine Augen fixierten den Jungen vor sich. „Vielleicht, weil sie ziemlich hübsch ist?“, kam wieder Johans Gegenfrage. Judai begann zu lachen. „Na wenn du meinst. Aber ich kenn jemanden, der viel schöner ist.“, antwortete er und sah den anderen Jungen mit einem verführerischen Lächeln an. Johan wurde bei dem Blick leicht rot auf den Wangen, doch gleichzeitig dachte er bei den Worten seines Freundes an eine komplett andere Person. Umso überraschter war er, als sich die Lippen des Anderen auf seine eigenen legten. Braune Seen hielten ihn fest, wie auch zwei starke Arme, die sich um ihn schlangen und ihn an einen muskulösen Körper presste. Der Türkisschopf konnte gar nicht glauben, was da gerade abging, so überrumpelt war er. Judais eine Hand war in seinen Haaren vergraben, verhinderte damit, dass er sich zurückziehen konnte, während etwas Nasses über seine Lippen strich. Überrascht schnappte der Junge nach Luft, nur um die heiße Zunge seiner großen Liebe in seiner Mundhöhle zu spüren, die langsam über jeden Zahn, jeden Millimeter strich, bis sie auf ihren Gegenpart traf. Judai grinste gedanklich, als er das Stöhnen vernahm, das in den Kuss drang. Langsam löste er sich wieder von dem Jungen, den er begehrte, und hauchte ihm noch einen kleinen Kuss auf die Lippen, ihn fest an sich drückend, als er spürte, dass Johan etwas benommen aussah und sich gegen ihn lehnte. „Judai~“, seufzte der Türkishaarige und versuchte das Schwindelgefühl in den Griff zu bekommen, das er durch den heißen Zungenkuss erhalten hatte. Zu weiteren Worten ließ ihn sein Gegenüber nicht kommen. „Es gibt nur einen für mich.“, wisperte Judai mit einer leicht rauchigen Stimme, bevor er sich zu seinem Hals beugte und seine Nase in den türkisfarbenen Strähnen vergrub. Seine Lippen wanderten über die weiche Haut, fühlten jeden Schauer, der seinem Freund über den Rücken lief. „Ich liebe dich und ich will dich. Mehr als du glaubst.“ Johan blieb bei diesen Worten das Herz stehen, bevor es wie wild zu klopfen begann. „J-Judai~“, keuchte er und vergrub seine Finger in der Jacke seines Freundes. Dieser war nicht der Meinung, dass er weiter sprechen sollte, denn schon pressten ihre Lippen sich aneinander. Der Braunhaarige spürte, wie sich sein Engel unter der Forderung nachgab, die in seinem Kuss lag. Überrascht war er darüber, schließlich hatte Johan noch letzte Woche gesagt, dass er sich in jemanden verliebt hatte, und nun erwiderte der Junge den Kuss. Wer auch immer der Kerl war, er konnte es sich in die Haare schmieren, dass er an seinen Engel rankam und ihn für sich beanspruchen konnte. Er würde Johan an diesem Abend zeigen, was er an ihm hatte, und er würde ihm in dieser Nacht seinen Stempel aufdrücken, damit der Türkisschopf sich für immer daran erinnerte. Besitzergreifend drängte Judai seine große Liebe gegen den Baum, während er ihn weiterhin küsste. Mit einer Hand drückte er eine von Johans Händen gegen die dunkle Rinde, während die andere sich auf Wanderschaft begab, über den zierlichen Körper strich. Der andere Junge hielt sich an seiner Schulter fest, um Halt zu finden. Leises Keuchen entkam seinen Lippen, das immer lauter zu werden schien, je hungriger seine Berührungen wurden. Fast schon gierig tastete Judai sich über die Brust zu den zarten Bauchmuskeln, bevor er unter das Shirt schlüpfte und genau abtastete, was sich unter der Verpackung versteckte. Johan konnte auch Ungeduld spüren, als sein Gegenüber ihm das Bekleidungsstück in die Höhe zog und seine Brust mithilfe seiner Lippen unter Beschlag nahm. Lautes Stöhnen entfloh seinem Mund, während seine Finger sich in den braunen Strähnen verfingen. Ihm war, als würde Feuer durch seine Nervenbahnen fließen, welches immer stärker wurde, je tiefer die suchenden Hände seiner heimlichen Liebe gingen. „Judai~“ Sehnsucht floss mit, als er den Namen des Anderen keuchte, dessen Hände sich gerade mit den Rundungen seiner Kehrseite vertraut machten. Der Braunhaarige lächelte leicht und hauchte einen Kuss auf seine Brust, genau auf sein Herz, das noch lauter zu klopfen schien. „Lass mich dir zeigen, wie sehr ich dich begehre~“, raunte er und bewunderte die geröteten Wangen und die sichtbare Lust in den beiden Smaragden. Judai konnte sehen, dass Johan ihm überhaupt nicht abgeneigt war. Nur mit Mühe konnte der Türkisschopf leicht nicken. Er fühlte sich wie Butter in den Händen seines Freundes, die in der Sonne schmolz. Fahrig fuhren seine Hände über den heißen Leib und zerrten an dem Shirt des Anderen, das ihm eindeutig im Weg war. Ihre Lippen suchten einander immer wieder wie Drogensüchtige und ihre Schatten verschmolzen im Licht des aufgehenden Mondes zu einem. Keiner der Beiden kam auf die Idee, dass sie entdeckt werden könnten. Der jeweils Andere war um einiges wichtiger. „Ich liebe dich~“, wisperte Johan zwischen zwei hitzigen Küssen und streichelte zart über die deutlichen Muskeln seines Partners. Judais Herz machte daraufhin einen gewaltigen Hupfer. Dass er diese Worte aus diesem Sünde verheißenden Mund hörte, machte ihn sehr glücklich, besonders, da sie an ihn gerichtet waren. Ein weiterer Schlag gegen den namen- und gesichtslosen Rivalen. „Du bist mein!“, keuchte er in das Ohr seines Geliebten und knabberte kurz daran, während seine Hände weiter vorne weiter tasteten, mit dem Hosenknopf kämpften und schließlich gewannen. Auch Johan blieb nicht untätig und überwand das Knopfproblem. +++Lemon+++ Johan lehnte sich gegen Judai, während er die Nachbeben seines Höhepunkts genoss. Er fühlte sich pudelwohl, auch wenn ihm nach der Anstrengung nun ganz schön kalt war. Zuvor hatte er die kühle Nachtluft gar nicht bemerkt, doch nun machte sie sich mit voller Härte bemerkbar und ließ seinen verschwitzten Körper zittern. Sein Geliebter schlang die Arme um ihn und strich ihm zart über die Haut, die durch den Mond am Himmel glitzerte. „Alles ok?“, wollte er besorgt wissen. Zeitweise hatte er das Gefühl gehabt, dass er ganz schön grob geworden war. Johan nickte leicht, während er versuchte zu Atem zu kommen. „Alles in Ordnung.“, bestätigte er und drehte seinen Kopf, damit er Judai einen Kuss geben konnte. „Hab ich dir auch nicht wehgetan?“ Der Türkisschopf schüttelte den Kopf. „Nein. Es war wundervoll.“ Sein Freund lächelte glücklich und erleichtert, bevor er ihm einen weiteren Kuss stahl. „Komm, gehen wir aufs Zimmer, sonst wird dir noch kalt.“, schlug er vor. Dem Braunhaarigen war nicht entgangen, dass seinem Schatz fröstelte, und das gefiel ihm nicht. Wieder halbwegs angezogen, damit ihnen nicht noch kälter wurde als ihnen schon war, gingen sie nebeneinander durch den Wald, in den es sie verschlagen hatte. Judai hatte seinen Arm um Johan gelegt und drückte ihn an sich, um ihn ein wenig zu wärmen und vor dem kühlen Wind zu schützen. Der Türkisschopf schmiegte sich erschöpft an ihn, den Kopf gegen die Schulter seines Liebsten gelehnt. Ein liebevolles Lächeln lag auf Judais Lippen, bevor er ihm einen Kuss auf die Stirn gab. „Mein süßer kleiner Engel~“, flüsterte er ihm zu, dann hob er ihn auf seine Arme. Johan sah leicht überrascht zu ihm hoch. „Ich bin dir doch zu schwer. Lass mich wieder runter.“, meinte er, doch sein Geliebter schüttelte den Kopf. „Nein~ Ruh dich lieber aus, du schläfst mir ja schon fast im Stehen ein.“, erwiderte er und lachte leise, dann vergrub er seine Nase in den türkisfarbenen Strähnen. Johan machte ein leises Schnurren, bevor er seine Arme um Judais Nacken schlang und sich an ihn kuschelte. Der Braunhaarige lächelte noch mehr, dann sah er den Osiris Dorm in der Nähe. ‚Nicht mal weit zu gehen. Sind wir schnell im Bett.’, dachte er, bevor er darauf zusteuerte. ~~~ Der Morgen des nächsten Tages, Samstag, brach an. Langsam wanderten die Strahlen der aufgehenden Sonne über die Insel und weckten so manchen Studenten aus seinem Schlummer. Judai gähnte laut, als er wieder aufwachte, und sah sich im Zimmer um. Sein Blick fiel auf die Klamottenhaufen, die beim Bett lagen, dann auf den hübschen Jungen, der neben ihm auf dem Bauch lag, einen Arm ausgestreckt und den anderen angezogen, die Decke nur über Beine und Po liegend. Der Braunhaarige lächelte, während er Johan beobachtete, der friedlich neben ihm schlief. Er hatte vollkommen Recht, dass er ihn für seinen Engel hielt, fast konnte er schon schneeweiße Flügel aus dem Rücken seines Lovers sehen. Langsam hob er die Hand und strich hauchzart über die weiche Haut. Die letzte Nacht war wundervoll gewesen, auch als der Türkisschopf etwas später wieder wach wurde und sich ihm hingab. Und beim zweiten Mal hatten sie sich weit mehr Zeit genommen, einander zu erforschen und zu lieben. Ein leises Seufzen kam von Johan, bevor dieser sich leicht bewegte und langsam die Augen wieder öffnete. Verwirrt guckte er einen Moment lang drein, als wüsste er nicht, wo er gerade war, dann breitete sich ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen aus. „Guten Morgen, Ju-chan.“, begrüßte er seinen Gegenüber, dessen Finger nun mit seinen Strähnen spielte. „Guten Morgen, mein Engel~“ Judai beugte sich zu ihm und hauchte ihm einen zarten Kuss auf die Schulter, direkt neben einen dunkelroten Knutschfleck, von dem mehrere die Haut seines Liebsten zierte. „Gut geschlafen~?“ Der Türkisschopf kicherte leise. „Sehr gut. Besser als die Nächte zuvor.“, antwortete er und hauchte seinem Freund einen Kuss auf die Lippen, der sich gleich noch einen holte. „Das freut mich sehr~“ Der Braunhaarige grinste, während er zärtlich über die weiche Haut seines Geliebten strich. Dann legte er seine Hand um Johans Schulter und zog ihn zu sich. „Und ich werde dich nie mehr wieder loslassen. Ich werde dich keinem Anderen überlassen!“, murmelte er mit einem besitzergreifenden Blick und Ton. Sein Gegenüber erschauderte sichtlich, bevor er sich näher an Judai drückte. „Ich will auch nicht, dass ein Anderer mich berührt. Nur du~“, wisperte er und legte einen Arm um seinen Liebsten, der nun ganz schön verdutzt aussah. „Höh?“ Jetzt war auch Johan sehr verwirrt. „Was meinst du mit Höh?“, wollte er wissen. „Na du hast doch letzte Woche gesagt, dass du jemanden hast, der dir wichtig ist.“, versuchte Judai zu erklären. Er war total verwirrt. Sein Gegenüber sah ihn ungläubig an. „Natürlich. Das warst die ganze Zeit du!“ Johan konnte sehen, wie sich die beiden braunen Seen immer mehr weiteten, während sich Verstehen darin ausbreitete. Dann stöhnte sein Geliebter laut auf und vergrub das Gesicht im Kissen. „Ich FASS es nicht!“, jammerte er und raufte sich die Haare. „Ju-chan?“ Der Türkisschopf blinzelte, er konnte überhaupt nicht verstehen, was denn jetzt los war. Sanft streichelte er ihm über den Rücken. „Erzähl mir doch, was denn passiert ist.“ Zögerlich drehte der braune Haarschopf sich zu ihm. „Ich hab die letzte Woche gedacht, dass ich einen Rivalen im Kampf um dich habe.“, gestand er. „Einen… Rivalen?“ Johan guckte verdutzt, dann checkte er auch. „Du warst eifersüchtig auf dich selbst?“ Von Judai kam ein leises Stöhnen und er versteckte wieder sein Gesicht im Kissen. Er konnte nicht fassen, dass er nicht schon zuvor darauf gekommen war. Und dabei hatten die Anderen immer wieder Andeutungen fallen gelassen, aber er hatte nicht darauf reagiert. Und der Türkisschopf rührte sich einen Moment lang auch nicht, bevor er sich an seinen Liebsten kuschelte. „Ach Judai~“ Liebevoll streichelte er durch die dichten Strähnen. „Mach dich deshalb doch nicht fertig. Ich find es süß von dir, dass du dich so sehr angestrengt hast, damit du mein Herz gewinnst.“, sprach er beruhigend auf ihn ein. „Das ist so lieb von dir gewesen.“ Dass der Braunhaarige sich die letzte Zeit deshalb so verhalten hatte, zeigte ihm, wie sehr er ihn schon begehrt und geliebt hatte, bevor sie sich am Vorabend im Wald geliebt hatten. Fast schon schüchtern drehte Judai sein Gesicht wieder Johan zu. „Und du nimmst mich, obwohl ich so dämlich war?“, wollte er wissen. Sein Engel lächelte ihn zärtlich an. „Aber natürlich! Ich war auch nicht besser. Ich dachte, dass du dir lieber ein hübsches Mädchen angelst.“, antwortete er und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. „Ich liebe dich.“ Der Braunschopf lächelte zurück, bevor er sich zu seinem Freund drehte und ihn in seine Arme schloss, ihn fest an ihn drückte. „Ich liebe dich auch. Du bist das Wichtigste, das es für mich auf dieser Welt gibt.“, antwortete er leise und genoss es den anderen Jungen in seinen Armen zu halten. Unter seinen Händen konnte er das Herz seines Engel für ihn schlagen spüren und Glück machte sich in ihm breit. Ein wenig schwiegen sie, während sie sich aneinander kuschelten, bevor Judai sich wieder von seinem Freund löste. „Eine Kleinigkeit hab ich noch für dich.“, sagte er und bekam einen erschrockenen Blick, als Johan sich erinnerte, dass er eigentlich auch noch ein Geschenk für seinen Liebsten hatte, das er ihn am Vortag nicht mehr hatte geben können. „Aber ich hab nichts für dich. Ich hab die Schokolade in meinem Zimmer vergessen.“ Der Türkisschopf war nicht darüber glücklich. Sein Geliebter legte ihm einen Finger auf die Lippen. „Schon gut. Das können wir später machen, nachdem wir uns mit den Anderen getroffen haben. Wir wollten doch zu Mittag ein gemeinsames Picknick machen. Aber meines… das ist schon hier.“ Judai beugte sich über Johan zum Nachtkästchen und zog die oberste Schublade auf, aus dem er etwas zog. In der Zwischenzeit rückte der Zeitpunkt des Cliquentreffs immer näher. Rei war die Erste, die putzmunter und gut gelaunt bei dem großen Baum eintraf, wo sie und ihre Freunde sich treffen wollten. Sie war mit einem liebevollen Anruf von Martin geweckt worden, bei dem sie ihm versprochen hatte, dass sie so bald es ging zu ihm nach Frankreich fliegen würde, um ihn in die Arme schließen zu können. Die Party am Vorabend war auch nicht schlecht gewesen, doch ganz allein hatte es ihr dann doch nicht wirklich Spaß gemacht und so war sie nüchtern wieder in ihr Zimmer zurückgekehrt und hatte sich ein paar Filme rein gezogen, bevor sie schlafen gegangen war. Es dauerte nicht lange, bis Sho und Jun, welcher bei Ersterem übernachtet hatte, gefolgt von Jim und Kenzan, die Händchen hielten, als sie sich hinsetzten. Der Jüngere lehnte sich gleich an seinen Geliebten, der seinen Arm um ihn legte, während Karen, diesmal auch mit von der Partie, es sich hinter ihnen bequem machte. „Na, Jungs. Wie war gestern?“, zwitscherte das momentan einzige Mädchen der Runde und sah neugierig zwischen den vier Jugendlichen hin und her. „Sehr schön~“ Kenzan strahlte übers ganze Gesicht, während er zu Jim hoch linste, der sehr zufrieden aussah. „Wir waren im Kino und dann haben wir uns auf dem Sofa zusammen gekuschelt.“ Rei grinste leicht. „Herzlichen Glückwunsch! So gehört es auch, dass ihr zusammen seid.“, beglückwünschte sie beide. „Na wenigstens seid ihr zusammen.“, kam es von Edo, der nun auch eintraf. Wenige Schritte hinter ihm konnten sie Asuka sehen, die genauso wie er ein Gesicht wie 30 Tage Regenwetter zog. Als sie sich hinsetzten, sahen beide gleich zu Manjoume, der ihnen einen leicht misstrauischen Blick zuwarf und Abstand beibehielt. „Schaut mich ja nicht so an! Das war gestern echt nicht lustig, dass ihr plötzlich in meinem Zimmer wart.“, beschwerte der Schwarzhaarige sich sogleich. „War ich froh, dass Sho Zeit hatte.“ Bei diesen Worten sah er zu seinem Sitznachbarn. Edo seufzte auf. „Es tut mir leid. Ich hätte dich damit nicht überfallen sollen.“, entschuldigte er sich für sein Verhalten, mit einem Seitenhieb auf die Blondine, dass er sich nicht auch für sie mitentschuldigte. Diese funkelte ihn leicht an, bevor sie das Gleiche tat. Jun machte eine abwinkende Handbewegung, womit die Sache in gewisser Weise für ihn erledigt war. Er und Sho hatten am Vorabend sich eine Pizza genehmigt, als sie eine Pause zwischen den Duellen und DVDs gemacht hatten, mit denen sie sich die Zeit vertrieben. Zu seiner Freude hatte er sogar ein Duell mehr gewonnen, da war der Abend gleich viel schöner gewesen. „Wo sind eigentlich die Anderen?“, wollte Asuka wissen und sah sich um. Sowohl ihr Bruder und dessen Liebhaber wie auch Judai und Johan und O’Brien, der sich noch immer versteckte, fehlten noch. „Wir sind eh schon da.“, lachte Fubuki, während er mit Ryo Händchen haltend auf die Truppe zuwanderte. Auf dem Gesicht des Älteren lag ein leichtes Lächeln, während sein Lover zu leuchten schien. Ihre Freunde warfen ihnen verwunderte Blicke zu, Sho rieb sich sogar die Augen. Es war selten, dass man bei seinem Bruder ein Lächeln sehen konnte. „Über was freust du dich denn, Nii-san?“, wollte die Blonde mit hochgezogener Augenbraue wissen, dann bemerkte sie ein Schmuckstück an der Hand ihres Bruders. Ihre Augen wurden noch größer. „Nii-san! D-Du…“, stotterte sie und deutete darauf. „Was denn?“ Fubuki stellte sich dumm, dann schmiegte er sich an Ryo. „Ryo-chan und ich sind verlobt.“, strahlte er übers ganze Gesicht. Jetzt fiel eine Kinnlade nach der anderen. Damit hatte wirklich keiner gerechnet. „I-Ihr… seid verlobt?!“, echote es aus mehreren Kehlen. „Wollt ihr es nicht noch lauter schreien, damit die ganze Insel das weiß?“, kam es nüchtern von Ryo. „Was noch dazu vollkommen sinnlos ist, denn spätestens am Montag weiß es die ganze Schule.“ „Genau~“ Der Braunhaarige grinste noch immer wie ein Honigkuchenpferd. Rei war die Erste, die sich wieder fing. „Herzlichen Glückwunsch! Schon eine Idee, wann ihr denn heiraten wollt?“, fragte sie. Das Paar schüttelte den Kopf. „Darüber werden wir noch später sprechen. Wenn wir das Datum haben, werden wir euch Bescheid geben.“, antwortete Ryo, während sein Liebster sich an ihn kuschelte. „Welches Datum?“, wollte Judai wissen, der sich mit Johan endlich aus ihrem Zimmer bequemt hatte. Der Türkisschopf sah ziemlich müde aus und kaum hatten sie sich auch in den Kreis ihrer Freunde gesetzt, schmiegte er sich gleich an ihn und schloss die Augen. Sein Liebster lächelte, als er ihn so sah, dann zog er ihn auf seinen Schoß und strich ihm durch die Haare. Dass die Anderen ihnen nun die Blicke schickten, ignorierte er vollkommen. „Ihr seid euch nun auch endlich näher zu sein.“, meinte Jim und grinste. „Ja. Endlich.“ Judai drückte seinen Engel fest an sich. „Hat ja auch lange genug gedauert.“ „Stimmt, jetzt eifersüchtigst du nicht mehr rum!“, murrte Jun, der sich einen sarkastischen Kommentar nicht verkneifen konnte. „Ich hab dich auch lieb.“, gab der jüngere der anwesenden Braunhaarigen zurück. „Geh mir fremd und du schläfst auf dem Sofa.“, murmelte Johan, der nicht am Schlafen war, leicht beleidigt. „Mach dir da keinen Kopf. Ich werde dich nie mit einem Anderen hintergehen.“, gab Judai leise zurück und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. „Schön, dass ihr endlich zusammen seid. Dann brauchen wir uns so was wie in der letzten Zeit wirklich nicht mehr antun.“, meinte Ryo trocken. Die beiden Angesprochenen linsten zu ihm, während sie sich aneinander kuschelten. „Was haben wir denn bitte schön gemacht?“, maulte Judai. Sein Gegenüber hob seine Hand. „Erstens, ihr seid die ganze Zeit umeinander getanzt. Zweitens, ihr habt gar nicht bemerkt, dass der jeweils Andere in euch verliebt ist. Drittens, ihr habt euch wie Irre verhalten. Viertens, ihr habt uns damit in den Wahnsinn getrieben. Reicht das?“, erklärte er und widmete sich wieder seinem eigenen Verlobten, der vor sich hinkicherte. Die Frage war sowieso rethorisch, da erwartete er keine Antwort. Judai blies die Backen auf. „Haben wir gar nicht!“, knurrte er. „Nicht wenig.“, meinte Jun und fing sich einen finsteren Blick ein, der ihn aber völlig kalt ließ. „Und? Wie war dein Date mit Asuka und Edo? Ihren Gesichtern nach zu urteilen ist es nicht so gut gelaufen. Wieso hast du sie denn stehen gelassen? Sie sind doch so lieb und nett und so liebesbedürftig.“ Der Braunhaarige grinste den Anderen frech an, auch wenn dieser ihn dann noch mehr angiftete. „Schau ihn nicht so an! Ist doch nicht sein Problem, dass du dich nicht entscheiden kannst.“, kam Johan seinem Liebsten gleich zu Hilfe. Fast wäre der nächste Streit vom Zaun gebrochen, wäre Ryo nicht dazwischen gegangen. „Schluss jetzt, ihr Affen! Manjoume, wir sind nicht zum Streiten hier. Und ihr Zwei, wenn ihr euch nahe sein wollt, dann geht auf ein Zimmer.“, sprach er ein Machtwort und sah einen nach dem an. „Wie meinen?“, fragte Judai ungerührt und ließ seine Hand dort liegen, wo sie gerade war. Johan lief rot an. „Schatz, nicht hier. Bei mir im Zimmer kannst du mein Hinterteil dann so viel betatschen wie du willst.“ Die Anderen begannen daraufhin zu lachen, als sein Liebster eine Schnute zog. Die düstere Stimmung war damit sogleich wieder aufgelöst. „Scheint hier ja richtig lustig zu sein.“ Die Clique sah auf, als sie O’Briens Stimme hörte, der sich nun auch zu ihnen gesellte. Neben ihm stand ein ihnen unbekanntes Mädchen, das schüchtern lächelte, während sie in die Runde sah. „Du lässt dich auch mal wieder blicken! Wo warst du denn die ganze Zeit? Und deine Freundin…?“ Edo musterte das dunkel gekleidete Mädchen. „Ich bin Kylie O’Brien. Ich bin der Grund, warum Austin so beschäftigt war.“, kam sie ihrem Begleiter zuvor, der schon den Mund aufgemacht hat. „Ah, sie ist deine Schwester.“, meinte Kenzan verstehend, doch er guckte verdutzt, als O’Brien aufstöhnte. „Du sollst dich doch nicht mit meinem Namen vorstellen.“, wies er Kylie sanft zurecht. „Wir sind noch nicht verheiratet.“ Dass er nun komplett ungläubige Blicke bekam, ging an ihm vorbei. „Bitte?!“ Fubuki sah zwischen den Beiden hin und her. Kylie lächelte hingegen weiterhin, während sie sich an O’Brien lehnte. „Aber wir sind verlobt. Da kann ich mich doch mal ein wenig einüben, dass ich mich in Zukunft mit deinem Namen vorstelle.“ Den Anderen fiel wieder die Kinnlade runter. „Sie ist deine Verlobte?!“, riefen mehrere Kehlen gleichzeitig. Der Schwarzhaarige nickte. „Ja, ist sie. Und sie ist nicht meine Schwester.“ Damit sah er Kenzan an. „Kylie und ich kennen uns seit Kindertagen und wir haben uns in den Weihnachstferien verlobt.“, erklärte er, bevor er sich auf seine vier Buchstaben fallen ließ. Kylie ließ sich neben ihm nieder. Langsam wurde es den Anderen auch klar. „Du hast uns nie von einer Verlobten erzählt.“, meinte Judai. Der Angesprochene zuckte nur mit den Schultern, bevor er Kylie mit der Clique bekannt machte. Bei Judai und Johan blieb ihr Blick am Längsten liegen und sie legte den Kopf etwas schief. „Seid ihr nicht die Zwei, die gestern im Wald ein Brüllkonzert gegeben haben?“, fragte sie, worauf das Paar flammendrot im Gesicht war. „Was…? Woher…?!“, stotterte der Braunschopf und starrte das Mädchen an, das ganz schön unschuldig drein guckte. O’Brien schlug sich die Hand vors Gesicht. Die Blicke der Freunde wanderten zwischen dem erröteten Paar und Kylie hin und her. „Was habt ihr zwei Nieten bitte schön gemacht?“, wollte Jun mit einem Gesichtsausdruck wissen, als wäre ihm schlecht. „Das wollt ihr nicht wissen.“, murmelte Judai und vergrub das Gesicht in Johans Nacken. O’Brien legte seiner Verlobten eine Hand auf die Schulter, damit die in ihrer schonungslosen Ehrlichkeit nicht weiter sprach. „Lassen wir die zwei Turteltauben. Das ist nichts für fremde Ohren.“, meinte er zu ihr. „Aber über den Ring an Johans Hand können wir sprechen, nicht?“ Und wieder war das Neo-Paar im Zentrum der Aufmerksamkeit. Fubuki begann breit zu grinsen. „Hey, dann können wir doch am gleichen Tag heiraten!“, schlug er fröhlich vor. „Das werden Johan und ich uns noch überlegen.“, meinte Judai, doch er sah nicht aus, als würde er das wollen, bevor sie ebenfalls von Glückwünschen überfallen wurden. „Erzähl mal lieber, wie Kylie hier aufgetaucht ist. War sie etwa der Grund, dass du die letzte Zeit immer verschwunden warst?“, wollte Rei wissen. O’Brien nickte. „Sie hat sich mitten im Schuljahr von der Schule geschlichen und ist hierher gekommen. Das hat einiges an Schwierigkeiten ergeben, besonders da sie nicht wieder zurück will.“, seufzte er. Kylie sah nicht aus, als wäre sie sich einer Schuld bewusst. „Wenn ich mit dir zusammen sein will, dann bin ich das auch. Egal, was Andere wollen.“, meinte sie. Fubuki begann zu lachen. „Da hast du dir ein süßes Mädchen ausgesucht. Sie weiß genau, was sie will.“, sagte er. „Das tut sie.“ O’Briens Gesicht wurde weicher, als er seine Verlobte ansah. „Und wir sind noch immer single.“, seufzte Asuka, die nicht glücklich darüber war, dass sie von soviel Liebe umgeben war. Ihr Bruder war sogar verlobt. Edo neben ihr sah auch nicht zufrieden aus, während Manjoume und Sho, die einzigen Singles außer ihnen in der Runde doch recht zufrieden wirkten, obwohl sie niemanden gefunden hatten. „Ihr werdet auch jemanden finden.“, meinte Kenzan aufmunternd. „Die Chaoten der Gruppe sind doch schließlich auch endlich zusammen.“ Auf seine Aussage hin lachten alle. „Genau.“ Judai drückte Johan fester an sich, richtig besitzergreifend. „Irgendwann findet jeder seine andere Hälfte.“ Damit drückte er ihm einen Kuss auf die Wange. Für ihn hatte sich das erledigt und er war glücklich und dankbar darüber. Und wenn er einen Blick auf die anderen Pärchen warf, waren die es auch. Die Singles in ihrer Gruppe würden auch noch jemanden finden, da war er sich sicher. Vielleicht nicht jetzt, aber sie würden. Für ihn hatte sich jedenfalls sein Traum erfüllt. Er war mit Johan zusammen. Und sie würden es auch bleiben. Ende Ich: War das nicht schön? ^^ Judai: Ja, das war es. *Johan fest umklammert hat* Bis darauf, dass du gespannt hast. Ich: *ganz unschuldig drein schau* Fubuki: Ich fands lustig. :D Und ich hab meinen Ryo-chan ganz für mich allein. Ryo: Aber sicher. *patpat* Asuka: Wieso bin ich noch immer single? *jammer* Edo: Und ich auch. Ich: Weil ich mich nicht entscheiden konnte, mit wem ich Jun zusammen gebe. Jun: Wieso kommen die Zwei nicht miteinander zusammen? *deutet auf Asuka und Edo, die ihn mit großen Augen ansehen* Ich: Und du mit Sho? ^^ *die Zwei rot werden* Sho: N-N-N-Na aber sicher nicht. Wir sind nur Freunde. Ich: So fangen alle an! *grins* Judai: Viel Glück Sho. *ihm die Daumen drück* Sho: Aniki!! *sich beschwert* Jim: *lach* Vergiss es, Kurzer, der ist mit Johan beschäftigt. *Arm um Kenzan* Kylie: Aber bitte nicht wieder im Wald. *alle anderen nick* Ich: Wieso denn nicht? ^^ Ich fands unterhaltsam! XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)