Tell me the truth! von THEdark_princess (Welches von deinen Worten ist wahr?) ================================================================================ Kapitel 5: Kaoru-san -------------------- Kaoru klappte sein Handy zu und sah hinauf zum dunklen Himmel. Sterne glitzerten am Himmel und der Mond stand groß und rund an seinem höchsten Punkt. Leise seufzte er und lies seinen Kopf hängen. Er hörte ein leises Rascheln hinter sich und einige Sekunden später spürte er die zärtliche Umarmung seiner Frau. Sie schmiegte sich von hinten an seinen nackten Oberkörper und legte ihre Wange auf seinen muskulösen Rücken. Er spürte ihren Herzschlag. Eine ganze Weile standen sie da. Dann sprach seine Frau zu ihm und ihre Stimme vibrierte an seinem Rücken. „Komm doch wieder rein. Du holst dir noch eine Erkältung.“ Er seufzte wieder und drehte sich zu ihr um. Er sah ihr ins Gesicht. Sie lächelte zu ihm hinauf. Dieser Anblick raumte ihm jedes Mal den Atem. Er wollte sie mit seiner Liebe überhäufen, wollte sie immer an seiner Seite haben, doch er wusste, dass er weg musste. Er hatte damals geschworen immer für die Organisation da zu sein, egal wann sie sie brauchten. Seine Frau war damit einverstanden gewesen, denn sie wusste genau wie wichtig diese Organisation war. Sie verstand wie wichtig sie ihm war. Diese Mitglieder waren damals seine einzige Familie gewesen. Er würde für jeden einzelnen sterben. Er beugte sich zu ihr runter und beanspruchte ihre weichen Lippen für einen zärtlichen Kuss. Sie schlang ihre Arme um seinen Rücken und drückte sich an ihn. Er vergrub seine Hände in ihren Haar und hielt ihren Kopf. Der Kuss war so voller Liebe, dass man sie schon fast greifen konnte. Kaorus Herz schlug schneller, wie am ersten Tag als er sie kennen gelernt hatte. Als sie sich lösten lächelte er sie an und strich ihr über die Wange. Sie schloss die Augen und schmiegte sich an seine warme Handläche. Er zog sie in eine innige Umarmung. „Nana...Ich muss wieder los...Ein Freund braucht dringend meine Hilfe. Ich weiß nicht wie lange ich weg bin...Aber ich werde jemanden zu eurer Sicherheit anfordern!“, flüsterte er an ihrem Ohr und strich ihr dabei liebevoll über den Rücken. Sie hielt ihn fester. „Ich will nicht das du gehst...Aber es lässt sich wohl nicht verhindern. Wen musst du denn dieses Mal retten?“ Sie sah zu ihm auf. „Kang Daesung.“, antwortete er und ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Nana lachte und schmiegte sich wieder an ihn. „Grüß ihn von uns, ja? Ich würde ihn gerne mal wieder sehen...Sag ihm das, ok? Pass bitte gut auf dich auf, mein Schatz. Und...Bitte komm zurück!“, flüsterte sie und küsste seine nackte Schulter. Er drückte sie noch einmal und flüsterte: „Das werde ich! Versprochen!“ Dann löste er sich von ihr und ging zurück in ihr gemeinsames Schlafzimmer. Dort schnappte er sich Tasche und schmiss die nötigsten Sachen rein. Genauso wie Daesung bestückte auch er sich mit seinen Waffen. Als er fertig war gab er seiner Frau noch einen letzten langen Abschiedskuss. Dann ging er nochmal leise in das Zimmer seines Sohnes, Kenji. Dieser schlief tief und fest und hatte seinen kleinen Teddy im Arm. Lächelnd beugte er sich runter und drückte seinem Kind einen liebevollen Kuss auf die Stirn. Dann verließ er den Raum und das Haus. Er schmiss seine Tasche in seinen Wagen und fuhr zum vereinbarten Treffpunkt. Seungri kam langsam wieder zu sich. Er hielt sich seinen schmerzenden Kopf. Was war denn passiert? Er sah sich um. War er wieder im Auto? Hmm...Ja, anscheind saß er im Auto. Hatte er das also alles nur geträumt? „Hey, Seung! Wie geht’s dir?“, fragte Dae besorgt und beugte sich zu ihm rüber. „Geht so...Mein Kopf tut weh!“, sagte er leise und massierte sich die Schläfen. „An was kannst du dich noch erinnern?“, fragte er weiter und untersuchte Seung. „Hey, was machst du da?“, fragte dieser und wurde rot. „Ich überprüfe ob du nicht doch irgendwo verletzt bist.“, sagte er und betastete Seungs Beine. Der Jüngere wurde knallrot und bekam ein Kribbeln im Bauch. Auch Daesung wurde rot, was er jedoch versteckte. Dann kam er verlegen grinsend wieder hoch und kratzte sich am Kopf. „Ähm...Alles in Ordnung!“, bestätigte er und sah zur Seite. Auch Seungri guckte irgendwo anders hin. „Ich...Ich weiß noch, dass ich raus wollte. Da habe ich dann gesehen wie zwei Männer auf das Schiff kletterten. Ich wollte zurück zu euch und ab da an...alles schwarz.“, erzählte er leise. Daesung sah zu ihm rüber. „Ja...Sie wollten dich entführen...Vermutlich um an mich ranzukommen.“, antwortete er und seufzte. „Wann sind wir in Japan?“, fragte Seungri und sah auf seine Handyuhr. Es war gerade 23:08 Uhr. „So gegen 6 Uhr morgens. Wir nehmen einen kürzeren Weg, damit wir schneller ankommen. Versuch noch ein wenig zu schlafen. Ich passe auf.“ Seung schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht mehr schlafen...“, meinte er und seufzte. Dae sah ihn kurz an. „Ist auch wirklich alles in Ordnung?“, fragte er noch mal. „Ich weiß es nicht...Vor wenigen Stunden war ich noch ein ganz normaler Schüler und jetzt? Das kam alles so schnell.“, antwortete er etwas traurig. „Es tut mir leid...“ Das war alles was Daesung dazu einfiel. Ohne weitere Zwischenfälle erreichten sie die japanische Küste. Der Lagerraum wurde geöffnet und Daesung lenkte den Wagen vom Schiff. Er bedankte sich bei Daichi und dann fuhren sie los. Zuerst fuhren sie durch ein kleines Gebirgsgebiet, dass an einer Hauptstraße endete. Von dort aus fuhren sie in eine Kleinstadt namens Himeji. Vor der Stadt bogen sie auf eine Landstraße ab und fuhren in einen kleinen Wald hinein. Hundert Meter von der Stadt entfernt stand ein zweiter Wagen. Daesung hielt in einem Abstand von zehn Metern und blinkte dreimal auf. Als Antwort blinkte der Wagen sechsmal. Dae lächelte und ließ das Fenster runter. Er streckte seinen Kopf hinaus und winkte dem Auto zu. Aus dessen Fenster blickte nun ein Japaner mit langen braunschwarzen Haaren und einem kleinen Bart am Kinn. Auch er winkte. Sie verständigten sich durch Fingerzeichen. Dann legte der Mann den Rückwärtsgang ein und Dae folgte ihm langsam. „Wer war das?“, fragte Seungri und sah etwas ängstlich zu Dae. Dieser lächelte Seungri zu. „Das ist Kaoru. Er ist mein bester Freund. Seine jetzige Frau war, als wir uns kennen lernten, meine Freundin gewesen. Bei den beiden war es Liebe auf den ersten Blick gewesen. Wir haben uns damals nur noch gezofft und dann kam es wie es kommen musste, die beiden sind im Bett gelandet. Ich war damals nicht sonderlich traurig gewesen. Zwar war ich etwas sauer und enttäuscht, aber die Freundschaft zwischen uns dreien war mir wichtiger gewesen. Tja und heute sind sie schon fast 10 Jahre verheiratet.“, erzählte er und ein warmer Ausdruck legte sich auf seine sonst so harten Züge. Seungri verliebte sich sofort in diesen Ausdruck. Als er Daesung das erste Mal gesehen hatte, dachte er, dass er nie wirklich Freunde gehabt hatte. Aber wenn Dae jetzt von ihnen erzählte spürte Seungri wie eifersüchtig er auf sie war. Er wünschte er wäre ein jahrelanger Freund von Daesung. Aber das konnte er doch jetzt werden. Wenn sie das denn alle überleben sollten. Plötzlich klingelte ein Handy. Taeyang, der die ganze Zeit geschlafen hatte wachte schlagartig auf. Er streckte sich kurz und nahm gähnend ab. „Hallo?“, nuschelte er müde. „Youngbae! Junger Mann, wo treibst du dich wieder rum? Weißt du nicht wie spät es ist?! Wo bist du, verdammt?!“, brüllte sein Vater. Taeyang hielt sein Handy von sich, denn sein Vater war auch so gut zu hören. „Dad...Beruhig dich...Mir geht’s gut!“, versuchte er seinen Vater zu beruhigen, doch der war aufgebracht wie sonst was. Daesung hielt seinen Arm nach hinten ohne Taeyang anzusehen. Dieser zögerte kurz, dann legte er Dae das Handy in die Hand. Dieser hielt es sich ans Ohr. „Mr. Dong. Mein Name ist Daesung. Ihrem Sohn geht es gut und ich werde dafür sorgen, dass er sicher sein wird. Er wird für eine lange Zeit nicht nach Hause können. Bitte machen Sie sich nicht all zu viele Sorgen. Ich werde ihn sicher zurück bringen. Versprochen!“ Mit diesen Worten legte er auf und schaltete das Handy aus. Dann reichte er es wieder an Taeyang. Dieser sah bestürzt aus dem Fenster. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er seine Eltern nicht mehr sehen konnte. „Keine Sorge. Du wirst sie bald wieder sehen können. Wir müssen uns jetzt erst einmal in Sicherheit bringen und Gras über die Sache wachsen lassen.“, versuchte er ihn zu beruhigen und lächelte ihm durch den Rückspiegel an. Taeyang lächelte schwach zurück. Seungri freute sich innerlich wie ein Keks, weil Daesung wieder gelächelt hatte, war aber eifersüchtig, dass nicht ihm selbst dieses Lächeln galt. „Ich denke mal wir werden nach Europa gehen. Dort werden wir uns in eine kleine Stadt zurückziehen. Und dann müssen wir uns so ruhig verhalten wie irgend möglich, verstanden? Wir werden uns neue Handys holen und eine neue Identität.“, erklärte er und folgte Kaorus Wagen eine Hauptstraße entlang. Taeyang und Seungri wurden still. „Ist das aufwändig...“, murmelte Seungri. Taeyang nickte zustimmend. „Es geht nun mal nicht anders. Die sind gut...Aber wir werden besser sein, dafür werde ich sorgen!“, sagte er ehrgeizig und trat das Gaspedal durch, dabei überholte er Kaoru und sauste die staubige Straße entlang. Auch Kaoru beschleunigte und blieb die ganze Zeit dicht hinter ihnen. Sie fuhren wieder fast den ganzen Tag durch. Irgendwann erreichten sie dann die Hauptstadt, Tokio. Sie parkten auf dem Parkplatz des Flughafens. Bevor sie ausstiegen weckten sie Seunghyun und Jiyong, die wirklich die ganze Zeit geschlafen hatten. Kaoru parkte einige Meter von ihnen entfernt. Er ging an ihnen vorbei, als würde er sie nicht kennen und beachtete sie nicht. „Ihr dürft ihn nicht ansehen, verstanden?“ Alle nickten. Sie nahmen sich ihre Taschen und betraten ein paar Minuten später als Kaoru das Gebäude. Daesung sah sich um als würde er etwas suchen. Kurz nickte er lächelnd jemanden zu und sah sich dann weiter um. Dann zuckte er die Schultern und ging auf den Schalter zu. Seungri war seinem Blick gefolgt. Dae hatte einer jungen Frau in Arbeiterkleidung zugelächelt. Die war echt hübsch. Seungri wurde wieder einmal eifersüchtig, aber richtig. Wütend folgte er Daesung. Er trat an den Schalter und redete kurz mit der Frau auf japanisch. Dann kaufte er fünf Tickets nach Europa. Sie gingen zu den Kontrollsicherheiten. Dort stand ein kleiner dicklicher Mann mit kleinen engen Augen. Er grüßte Daesung mit einem Nicken. Er fummelte schon die ganze Zeit an diesem komischen Ding rum, wo man durch gehen musste. Seungri beobachtete ihn misstrauisch. „Einen Moment. Unsere Sicherheitskontrolle ist heute ein wenig kaputt.“, entschuldigte er sich. Dann stand er auf und bat die Jungen durch den Türfreien Durchgang. Seungri bekam schon Angstzustände als Daesung ganz lässig durch das Ding lief, doch es piepte nicht. Etwas verwirrt lief auch er und seine Freunde da durch. Kein einziges Mal piepte es. Dann nahmen sie ihre Taschen. Die Frau welche die Kontrolle machte lächelte sie an. „Was haben Sie denn vor in Europa?“, fragte sie neugierig. Seungri wurde wieder misstrauisch. „Mein kleinen Brüder nehmen an einem Schüleraustausch in Europa teil und wir zwei möchten diese Chaoten da nicht alleine lassen.“, erzählte er lächelnd und legte einen Arm um Seunghyuns Schulter. Dieser nickte nur verwirrt. „Na dann wünsche ich Ihnen allen viel Spaß und viel Erfolg.“, sagte sie und reichte Seungri den Rucksack. Er konnte einen Blick auf den Bildschirm erhaschen. Sein Rucksack mit...Schulbüchern?! War die Welt oder er verrückt geworden? Oder gehörten die zwei vielleicht dazu? Daesung dankte und drehte sich um. Da hörte man den Mann scharf einatmen. Ich blickte über meine Schulter und entdeckte Kaoru. Dieser stand vor der Sicherheitskontrolle. „Oh...Shou-san! Was für eine Ehre! Bitte...Sie müssen wir ja nicht kontrollieren!“, sagte er lächelnd und man schaltete die Kontrollen aus. Er konnte einfach so durch gehen mit seinen Taschen. „Ich hoffe Sie haben viel Spaß in Deutschland!“ Ok! Jetzt war Seungri völlig verwirrt. Flog Kaoru etwa nicht mit ihnen? Was sollte das ganze? Er wurde sanft von Daesung mit gezogen. „Na komm schon, Kleiner. Wir wollen doch unseren Flug nicht verpassen, oder?!“, sagte er und grinste. „N-nein...“, antwortete er und ließ sich mitziehen. Alle fünf stiegen ins Flugzeug ein und verstauten ihre Taschen. Dann ließen sie sich auf ihre Sitze fallen. Daesung und Seungri saßen zusammen ganz hinten. Seunghyun und Jiyong saßen auf den Nachbarplätzen und Taeyang saß vor Seungri am Fenster. Er hatte sich wieder seine Kopfhörer aufgesetzt und sah raus. Es hatte angefangen zu regnen. Das Himmelswasser prasselte gegen die Scheiben und trommelten auf das Dach des Flugzeuges. Daesung hatte seine Nase in eine Zeitschrift gesteckt. Seungri beobachtete ihn dabei. Er war so in seinen Gedanken versunken, dass er gar nicht merkte, wie Daesung ihn ebenfalls ansah. Amüsiert grinsend blickte er in Seungris Gesicht. Dieser wurde rot und sah weg. „W-was ist denn so lustig?“, fragte er verlegen und verschränkte die Arme vor der Brust. Daesung zwang Seungri ihn wieder anzusehen. „Nichts...Ich habe nur gerade daran gedacht wie süß du doch bist.“, sagte er und stupste Seungs Nase an. Dann lehnte er sich zurück und schloss die Augen. Gut so. Dann konnte er nicht sehen wie Seungs Gesicht glühte. Er sah weg und versuchte seinen Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bekommen. Nach einigen tiefen Atemzügen gelang es ihm auch. Aus den Augenwinkeln sah er Kaoru, der an ihnen vorbei ging und sich einige Reihen weiter vorne niederließ. „Dae?“, fragte er leise. „Hm?“, machte dieser. „Schläfst du schon?“ Daesung lachte leise. „Anscheind nicht.“, antwortete er ebenso leise. „Wieso müssen wir Kaoru ignorieren?“, fragte er so leise es ging. „Vielleicht wird er beobachtet. Wenn man ihn zusammen mit uns hier sieht war alles umsonst.“, erklärte er, ohne die Augen zu öffnen. Dann schlossen sich die Türen und das Flugzeug hob ab. Jetzt hieß es abwarten...!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)