Zauberhafte Ereignisse von Finvara (Harry Potter OS-Sammlung) ================================================================================ Kapitel 2: Weihnachten ---------------------- Weihnachten stand kurz vor der Tür. In Hogwarts war alles festlich geschmückt. In der großen Halle standen zwölf prächtige Weihnachtsbäume, die Rüstungen sangen und die Stimmung im Schloss war ausgelassen. Die Lehrer wurden nachlässiger, was die Hausaufgaben angingen und die Schüler waren noch nachlässiger als sonst – außer Hermine und Milli. Milli würde über Weihnachten in Hogwarts bleiben um zu lernen. Sie wollte zumindest einen UTZ schaffen. Pansy hatte angeboten ihr zu helfen und ebenfalls in Hogwarts zu bleiben. Draco war in den Ferien zu Astoria eingeladen, weshalb Daphne in Hogwarts blieb. Sie wollten sich den beiden nicht aufdrängen, obwohl sie sich ein wenig Einsam ohne ihre Schwester fühlte. Blaise war ebenfalls über die Ferien zu Hause, da er den neuen Freund seiner Mutter kennenlernen sollte. Milli und Pansy waren in einem leeren Klassenzimmer und übten Verwandlungen von Gegenständen in Wirbeltiere. Pansy war ziemlich gut und korrigierte ihre Freundin ständig. Allerdings kamen keine ganzen Verwandlungen zustande. Die Taschenuhr hatte Barthaare, die Uhr hatte Pferdehufe, aber ihr größter Erfolg war die Tasse gewesen, die immerhin einen Schildkrötenpanzer und zwei Beine hatte. Gerade versuchte Milli eine Feder in einen Vogel zu verwandeln, als Peeves durch eine Wand ins Klassenzimmer rauschte und laut rief: „Mickrige Millicent, mickrige Millicent!“ Er erschreckte Milli so sehr, dass sie den Zauberstab herumriss und auf Pansy zielte, die das nicht bemerkte, sondern Peeves wüste Beschimpfungen hinterher rief, bis sie anstelle von Armen Flügel hatte. „Milli!“, rief sie halb verärgert, halb belustigt. Das war das komischste, was Milli je zu Stande gebracht hatte. Nur wie sollten sie das Madam Pomfrey erklären? Normaler Weise waren immer Draco oder Blaise da um Millis fehlgeschlagene Zauber wieder zu lösen. „Pansy, ich… es tut mir Leid! Das wollte ich nicht!“, stammelte sie verängstigt. Pansys Wutausbrüche waren nicht ohne. Sie selber hatte das noch nie am eigenen Leib erfahren müsse, aber Colin Crevey lag, nachdem er sie stundenlang genervt hatte, drei Tage im Krankenflügel, ohne das sie ihren Zauberstab genutzt hatte. Sie war halt ein halber Kerl, wie Draco immer wieder betonte. Aber Millis Sorge war unbegründet und sie stimmt erleichtert in Pansys lachen ein, die das Ganze nun doch amüsanter fand als im ersten Moment. Sie lachten eine ganze Weile über Pansys tiefblaue Flügel, ehe sie es schafften, in den Krankenflügel zu gehen. Unterwegs begegneten sie niemanden. Die meisten saßen in – wahrscheinlich festlich geschmückten – Gemeinschaftsräumen, und freuten sich auf das Weihnachtsessen. Das war der Moment in dem Milli sich fragte, warum der Slytheringemeinschaftsraum nie geschmückt war. „Bullstrode, Parkinson!“, ertönte Madam Pomfreys Stimme als sie den verlassenen Flügel betraten: „Wer hat Ihnen nun schon wieder die Nase gebrochen?“, doch bevor eines der beiden Mädchen etwas sagen konnte – Pansy war wahrscheinlich öfter als jeder anderer Schüler wegen einer gebrochenen Nase im Krankenflügel, dank Millis Zauberkünsten, versteht sich – hatte sie das Problem erfasst. „Ein fehlgeschlagener Verwandlungszauber, nehme ich an?“, fragte sie und fand das ganze augenscheinlich weniger amüsant als Pansy. Milli nickte und schämte sich nun wieder ihres Nicht-Könnens, während Pansy munter hin zu setzte: „Ich glaube, dass ist das erste Mal, dass ich nicht wegen einer gebrochenen Nase hier bin, Madam Pomfrey“. Madam Pomfrey schwang nur ihren Zauberstab und schüttelte den Kopf. Von den Professoren hörte sie immer nur schlechtes über Pansy. Als Schülerin war sie gut, fleißig, wissbegierig und einigermaßen begabt, auch wenn sie nie so gut werden würde, wie Hermine. Da fehlte der Ehrgeiz. Sie hörte menschlich schlechtes über Pansy. Doch das Mädchen, was hier grinsend vor ihr stand, schwarzhaarig mit glänzenden, grünen Augen, war die beste Freundin, die man sich wünschen konnte. Auch wenn Madam Pomfrey es nie zugeben würde, sie wusste, dass all die Male, die Pansy wegen einer gebrochenen Nase hier war, versuchte hatte Millicent Bullstrode zu helfen. Sie war wohl seit Argus Filch die unbegabteste Schülerin, die Hogwarts je gesehen hatten. „Parkinson, Ihre gebrochenen Nasen kann ich verschweigen, aber Ihre Flügel nicht. Ich muss mit Professor McGonnegal reden“. Die beiden Mädchen lachten und machten sich ohne ein Wort des Abschiedes auf den Weg in den Gemeinschaftsraum. Kurz vor dem Abendessen überbrachte eine Erstklässler Milli eine Schriftrolle. Seufzend las sie diese und sah zu Pansy: „Ich muss morgen Abend nachsitzen um das Kapitel über menschliche Verwandlungen abzuschreiben“. Pansy legte einen Arm um. „Nicht schön, aber es gibt schlimmeres, als in den Ferien nachsitzen“, beide wussten, dass Pansy auf Blaise und Daphne anspielte. Den nächsten Abend saß Pansy alleine im Gemeinschaftsraum. Es war in dem ungeschmückten Gemeinschaftsraum ohne Milli sogar noch trostloser. Sie saß auf dem harten Steinboden in ihre Decke gehüllt. Erst hatte sie versucht sich abzulenken, in dem sie ein Buch las über eine junge Hexe und deren Liebesprobleme noch nach etwa zehn Seiten hatte sie angefangen ins Feuer zu starren. Sie vermisste Draco und Blaise jetzt mehr denn je. Besonders Blaise, den sie am längsten kannte, ihren besten Freund, der alles über sie wusste. Doch sie entfernte sich immer weiter von ihm. Daphne engte ihn ein, ließ ihm keine Zeit für Freunde. Sie wusste, dass er nicht mit Treue glänzte, und noch besser wusste sie, dass er, sobald er die Chance hatte, mit Pansy schlafen würde. Pansy hatte deswegen kein schlechtes Gewissen. Blaise war ein freier Mensch und alt genug, um für seine Fehler gerade zu stehen. Sie seufzte leise. Sie wollte sich gerade nach hinten fallen lassen, als leise Schritte erklangen. Obwohl, beim genaueren hinhören, klangen sie ein wenig zittrig. Pansy wand den Blick zu den Mädchenschlafsälen und sah Daphne, auf viel zu hohen Schuhe, mit viel zu kurzem Rock. Ohne ein Wort zu sagen, ging sie zielstrebig auf Pansy zu. Wortlos setzte sie sich. Pansys Stimmung wurde noch schlechter. Sie hatte nicht geglaubt, dass es noch möglich war, aber sie hatte sich getäuscht. Nach einem langen Schweigen, wurde es Pansy zu anstrengend. Sie schwankte zwischen einem bösen, kühlen Blick oder einer ebenso bösen Frage, als Daphne seufzte. Daphne fühlte sich schlecht in den Schuhen und im Rock ihrer Schwester, bei der dieses Outfit gar nicht nuttig aus sah. Sie sah wie ein Clown damit aus, stellte sie fest, als sie es anprobierte. Dabei wollte sie doch einfach sexy sein, damit Blaise endlich mit ihr schlief! Sie waren doch schon lange genug zusammen. Doch als sie sich im Spiegel gesehen hatte, in dem schwarzen Rock, den schwarzen High Heels und dem dunkelgrünen BH, waren ihr die Tränen gekommen. Sie war hässlich. Kein Wunder, das Blaise nicht mit ihr schlafen wollte. In diesem Anfall von Verzweiflung fiel ihr nur Pansy Parkinson ein, mit der sie darüber reden konnte. Sie hatte schließlich mehr als einmal mit Blaise geschlafen und sie war wunderschön. Das lange, dunkle Haar, die lebendigen, grünen Augen und die wunderschöne Figur. Noch nicht mal die große, unschöne Narbe am linken Bein schien ein Makel zu sein. Daphne hatte kein Problem mit ihrem Aussehen – normalerweise – aber die Parkinson schaffte es, dass sie sich klein und unbedeutet fühlte. Unwichtig. Und wenn man dann noch bedachte, was für ein inniges Verhältnis sie zu Blaise hatte… „Spucks aus“, meinte Pansy und riss Daphne aus ihren Gedanken. Sie war verwirrt und Pansy schien es ihr anzusehen. „Ich wiederhole mich ungern, Greengrass. Entweder redest du oder du verschwindest“. Eigentlich wollte Pansy nicht mit ihr reden. Die kleine Greengrass war ihr zu naiv und auf merkwürdige Weise zu kindlich. Außerdem war sie verdammt besitzergreifend. Daphne zögerte einen Moment, schließlich war es etwas sehr intimes. Andererseits, im Gegensatz zu vielen anderen war Pansy nicht dafür bekannt, dass sie tratschte. „Warum schläft er nicht mit mir?“, fragte sie leise und sah den Kamin an. Pansy schüttelte innerlich den Kopf. Sie hatte geglaubt, Daphne hätte ein ernsthaftes Problem. Aber diese Frage war einfach lächerlich. „Ich an seiner Stelle hätte dich auch ausgelacht, wenn du so aufgekreuzt wärst“. Ihre Worte ließen Daphne schlucken. Es war ihr so furchtbar wichtig, was Pansy bestimmt wusste und sie hatte nichts besseres zu tun, als sie darüber lustig zu machen? Über Daphnes Wangen liefen Tränen. Entnervt seufzte Pansy. Sie wusste, sie sollte dem armen, verzweifelten Mädchen helfen, auch wenn sie sie nicht leiden konnte. Aber andererseits war sie glücklich, dass Blaise noch nicht mit ihr geschlafen hatte. Auch wenn er ihr einmal sagte :„Ich will nicht mit dem Mädchen schlafen, dass ich wirklich Liebe. Irgendetwas verbietet es mir. Außerdem wäre es Verrat an mir. Jetzt weiß ichs. Ich schlafe mit zu vielen, als dass es ein Symbol für vertrauen wäre, aber ich habe keine von diesen Mädchen je geküsst“. Am nächsten Morgen hatte Pansy behauptet Draco zu lieben und alle waren drauf reingefallen, hoffte Pansy zu mindest. Sie hatte die Lüge, dass sie Draco auf diese Weise liebte schon lange aufgegeben. Eigentlich gab es nur einen Mann für sie. Aber der war in unerreichbarer Ferne. „So wirst du ihn nicht verführen. Blaise steht auf natürliche Frauen. Solche die sich nicht verkleiden, so wie du es tust“. „Aber ihr habt so oft Sex gehabt! Und du… du bist einfach sexy und trägst manchmal solche Kleidung!“, warf die kleine, naive Daphne ein. Ein Moment später biss sie sich auf die Unterlippe. Pansy lächelte. Es schmeichelte sie zu hören, dass sie sexy war. „Aber ich verkleide mich auch nicht, wenn ich einen kurzen Rock und Heels trage. Du warst schon immer der süße Typ. Das kleine Mädchen von neben an. Dir steht es nicht. Es steht der sturen, eigenwilligen Astoria, die mit Männern spielen kann“, Pansy wusste, dass dieses Gespräch Daphne nicht weiter helfen würde. Aber sie wollte es nicht wahr haben, dass Blaise dieses hübsche, naive Ding wirklich liebte. Obwohl sie schon immer gewusst hatte, dass sie eines Tages ersetzt werden würde. Daphne sah sie fragend an, bis sie verstand, das Pansy auf ihre Ausstrahlung hinaus wollte. Sie musste mit ihren Mitteln arbeiten. Aber was war an ihr begehrenswert. Lange, blonde Locken, schöne Augen, ein schüchternes Lächeln und eine mittelmäßige Figur. Sie konnte nichts tun. Einfach gar nichts. Pansy sah auf ihre Uhr. Wenn sie Glück hatte kam Milli bald vom Nachsitzen zurück und sie konnte Daphne hier sitzen lassen, mit ihrer Picknickdecke. Sie hatte die schönen Sommer zum Leben erwecken wollen, aber sie waren schon zu lange her. Deshalb würde es auch nichts machen, wenn Daphnes Gedanken und Gefühle sich in die Decke einbrannten. Aber irgendetwas in ihr weigerte sich, Daphne hier sitzen zu lassen. „Sieh mal, du bist auf deine Weise sexy. Männer mögen Frauen, die sich beschützen lassen und ihnen damit glauben machen, sie seien stark. Und glaub mir, Blaise ist so ein Mann. Fang es auf diese Art an.“ „Wie ist euer erstes Mal zu stande gekommen?“, fragte Daphne leise. „Ich glaube es war in der vierten Klasse, auf dem Weihnachtsball. Es war mein erstes Mal. Bei Blaise weiß ich es wirklich nicht. Draco hat mich irgendwann sitzen gelassen und Milli hatte Blaise in dem Gedränge verloren. Wir sind in den Gemeinschaftsraum gegangen, weil wir beide uns langweilten. Aus neugierigen, schüchternen Küssen ist irgendwann mehr geworden.“ „Kein erstes Mal mit Liebe?“, fragte Daphne beinahe entsetzt. Pansy hatte es so beiläufig erzählt, als würde sie über ihre Hausaufgaben reden. „Es war ein Experiment unter Kindern. Nun ist es ein Zeitvertreib“, nur dass sie immer nur mit dem selben geschlafen und nicht wie Blaise immer neue Experimente startete. Daphne schwieg. Sie versuchte die Worte zu fassen, zu begreifen, aber es gelang ihr nicht. Pansy sah ins Feuer und versuchte einen Weg zu finden, wie sie Daphne Blaises kompliziertes Gefühlsleben erklären konnte, ohne ihn zu verraten. Sie hatte begriffen, das es für Daphne wenig gab das intimer war und mehr Vertrauen brauchte als Sex. Nur war Blaises Logik genau andersherum. Milli staunte nicht schlecht, als sie den düsteren, kalten ungeschmückten Gemeinschaftsraum betrat. sie da. Pansy und Daphne saßen einträchtig schweigend vor dem Kamin, auch wenn Daphnes Erscheinung etwas, nun ja, ausgefallen war. Sie schüttelte den Kopf, aber wollte die nachdenklich Stimmung, die über dem gesamten Raum lag nicht stören. Leise ging sie an den beiden vorbei und wollte gerade die erste Stufe runter in die Schlafsäle gehen, als sie Pansy hörte: „Milli, na endlich! Ich dachte, ich müsste die ganze Nacht auf dich warten.“ Milli lächelte unbestimmt auf die Aussage, und beobachtete wie Pansy ihr fürsorglich die rote Sommerwolldecke über die Schultern legte. „Glaub mir, er liebt dich wirklich, Daphne“, der Name fühlte sich seltsam auf Pansys Lippen an, „aber ihm sind … andere Dinge wichtig“. Pansy stand auf und nahm Milli an die Hand. Schon als sie runtergingen, hörte man, dass Pansy Milli irgendetwas erzählte und sie wusste Milli hörte aufmerksam zu. Daphne blieb alleine hier sitzen, verwirrt über Pansys Satz und unendlich einsam. Nur eines wusste sie sicher: Pansy war schon wieder einen Schritt voraus. Sie hatte keine beste Freundin. Anmerkung: Dieser OS steht in Verbindung mit seinem Vorgaenger, kann aber auch einzelnd gelesen werden. Ich habe lange ueberlegt, ob er besser da rein passt oder alleine stehen soll. Letztenendes habe ich mich fuer das alleine stehen entschieden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)