Rush of Memoriegames von YoungBlood ================================================================================ Kapitel 1: Während Blätter in die Freiheit tanzen... ---------------------------------------------------- ...tanze ich nur mehr mit dir Die Dinge liegen kompliziert Oh, ich wäge ab, ich prüfe gleich von mehreren Seiten Das Für und Wider hält mich tief verstrickt In ein Gedankennetz, das Hier und Jetzt In ganz fernen Weiten Ich kann aus dem Fenster sehen. Ich kann draußen die grünen, feinen Blätter im Wind spielen sehen, ich kann den Wind daran erahnen, wie er einige von ihnen zum Tanz in die Luft mitnahm. Sie wirbelten um die eigene Achse, drehten sich der Erde entgegen, nahmen kleine Treppenstufen hinauf und hinab, tanzten nach links und rechts, bis sie aus dem Sichtfeld verschwanden, welches das Fenster bot. Es raschelte, wie ich an das Fenster huschte, die Hände an das Fensterbrett legte und mich daran hochstütze, um weiter zu zu sehen, wie sie sich drehten, wie sie schwebten. In meiner Fantasie trugen sie grüne leichte Kleider, hatten schimmernde kleine Flügel und leuchtend gelbe Schuhe, so wie in den Märchen, die Mama mir immer vorgelesen hatte. Die Blätter tanzten über den Kopf vieler Leute hinweg, die draußen im Garten standen in den bunten Sommerkleidern, in Gruppen oder einzeln, wie sie das Werk betrachteten, das in den letzten Tagen geschaffen wurde für den heutigen Tag. Mein Blick verlor die Blätter, wie ich wieder all das wahrnahm, ich hörte unten die Stimmen im Wohnzimmer und im Eingangssaal. Ich hörte das öffnen und schließen der Türen, das Lachen. Meine Luft wurde wieder knapp und ich legte automatisch eine Hand auf meinen Bauch, fühlte den Stoff unter meinen Fingern und schloss vor Übelkeit die Augen. Meine zweite Hand ließ vom Fensterbrett ab, wie ich mich herum drehte und versuchte tief zu atmen, während ich mich an die Wand lehnte. Durch die Augenlieder hindurch drang das helle Licht, was den Raum von draußen erhellte, die Sonne schickte ihre schönsten Strahlen hinab und ließ nur wenigen Wolken heute die Gunst sich am Himmel zu bewegen. Ich brauchte nicht die Augen öffnen, um zu wissen, wie das Zimmer aussah. Noch war es schlicht und einfach. Es roch noch so einnehmend nach der Farbe, die sie erst letztes Wochenende an die Wände gebracht hatten, ein sanftes Apriko und das Wandbild aus blauen Kristalsteinen an der freien Wand links von mir. Die Kommode darunter in einem hellen Holz, darauf Bilderrahmen, meine Schuhe lagen davor verstreut, auch wenn ich versuchte hatte sie aufzuräumen, so hatte Mary mich davon weggescheucht mit dem Argument, dass ich mich darum in Zukunft nicht mehr kümmern bräuchte. Aber ich bezweifel, dass Liam dies genauso sehen würde. Jedenfalls hatte mich Mary auf den kleinen Schemel vor die Kommode gesetzt und den Spiegel so gedreht, dass ich mich betrachten konnte. In den letzten drei Jahren hatte meine Augen ihre grässliche Farbe nicht verloren. Eines braun, das andere blau, eine hässliche Kombination, angsteinflößend und wirklich nicht schön anzusehen und trotzdem, ich hatte inzwischen etwas mehr gefallen an ihnen gefunden, wo sie aus Liams Mund immer so wunderbar beschrieben wurden. Nur Du weißt, wie das geht Und was es mir bedeutet Was hinter all den kleinen Gesten steht was dahinter steht Die Zeit lief mir durch die Finger, ich wollte sie festhalten, die Zeiger zurück drehen und doch wusste ich nicht ganz, ob es dann wirklich das richtige war oder ob ich nur Agst hatte. Aber warum hatte ich Angst? Ich hatte mir diesen Augenblick gewünscht, ich hatte alles organisiert, zumindest hab ich erzählt und beschrieben wie ich mir den Tag vorstellte, mir war kein Wunsch unerfüllt geblieben, auch wenn manche es nicht billigten, dass ich so handelte oder den Tag so wollte. Alles würde so sein, wie ich es wollte, wie meine Träume es gemalt hatten und ich würde den wundervollsten Menschen dieser Welt bei mir haben, jemand den ich von ganzen Herzen liebte. Und dennoch wollte ich nicht dieses Zimmer verlassen, selbst dann nicht als ich die leise Melodie hörte, wie sie zu spielen begann. Sie kam vom Garten, sie drang von der Treppe her in ihr Zimmer und umwirbelte mich, als wolle sie mich einspinnen und die Treppe hinunter ziehen. Meine Finger glitten zu meinem Hals, fühlten die kleine silberne Kette, die darum lag und strichen sanft darüber. Er hatte sie mir geschenkt. Es war schon lange her und doch liebte ich sie über alles, sie war wie die kleinen Gesten, die Liam mir immer zeigte. Kleine, feine, fast verborgene. Wenn er mit den Finger durch meine Haare fuhr oder mir einen sanften Kuss auf die Stirn gab, wenn er meinte dass ich schon schlief. Wie er immer darauf bedacht war, dass mir warm war, mir zusah, wie ich las oder wie ich versuchte meine Haare zu zähmen. Und wenn ich so darüber nachdenke, dann wusste ich nicht, warum ich eigentlich Angst hatte. Liam würde nicht zulassen, dass ich mich wie einhgeschlossen fühlte, er würde mich beschützen, er liebt mich und daran festzuhalten war das Einzige was ich brauchte. Mach es nochmal Du allein weißt, was ich meine Bitte nochmal Nur für uns beide Mach es noch mal All das grob geliebte Feine Oh bitte, mach es noch mal - Ja! Ich sah ihn. Dort am Ende der Stuhlreihen. Am Ende des Mittelganges, der durch die Reihen gebildet wurde. Und obwohl die Leute aufgestanden waren und mich mit entzückten Blick anschauten, meine Mutter bereits ihr Taschentuch ergriffen hatte um zu weinen, so sah ich sie nicht. Sie waren nicht da. Entsetzt über die Entfernung, entsetzt über diesen Entschluss blieb ich stehen. Mein Vater, der meinen Hand hielt und mich führte, sah fragend zu mir hinab, sein Gesicht war besorgt, doch ich wollte ihn nicht ansehen. Meine Augen lagen nur auf Liam. Liam der mich gerade sah. Liam der dort vorne auf der ersten Stufe des Altars stand. Liam in seinem schwarzen Anzug, der ihm das verruchte und wilde nicht nahm, sondern ihn mehr und mehr zur Geltung brachte. Liam, der mich jetzt ansehen konnte, wie ich mich ebenfalls gerade noch im Spiegel betrachtet hatte. Das weiße Kleid war von Mary und meiner Mutter ausgesucht worden, es hatte feine Träger, passte sich meinem Körper an, brachte meine Hüften und meinen flachen Bauch hervor und fächerte sich schließlich ab den Oberschenkeln in feinen, tranparenten, weißen Tüchern auf, welche bis zum Boden vielen und raschelten, wenn ich mich bewegte. Meine Haare hatte Mary mit ihrem Familienerbstück kunstvoll gesteckt, sodass mir nur ein paar kleine Strähnen in die Augen und das Gesicht fielen. Und nun hatte ich auch noch rote Wangen. Ich hatte das Gefühl mein Herz würde still stehen, für Ewigkeiten, bis ich sah, dass du mich anlächels, deine Augen vor unterdrückten Tränen schimmerten. Schnell verstecktest du es wieder und ich setzte schließlich einen Fuß vor, nur um zu dir zukommen, damit ich nocheinmal dieses Lächeln sah. Bitte. Bitte mach es nochmal. Alles was mir schwerfällt geht bei Dir von alleine Einfach, geradeaus und schwerelos Du liebst mich ohne jeden Zweifel und noch mehr, wenn ich weine Jeden Tag auf's neue Mal matt und mal mit Glanz Das ist schon 'ne Leistung Was Du für mich und mit mir anstell'n kannst wie nur Du das kannst Vater drehte mich zu sich, er schaut mir tief in die Augen, ich sehe, wie er sich schniefend von seinem kleinen Mädchen verabschiedet, ich nehm das alles nicht wirklich wahr. Er drückt mir einen Kuss auf die Stirn, ich spüre, wie eine Träne auf meine Wange tropft und lächele zu ihm hoch. Er ist mein Vater, ich werde bei ihm immer das kleine Mädchen sein, doch nun, heute und jetzt würde ich mich von ihm lösen und zu Liam gehen. Und Liam würde versprechen, alles für mich zu sein, so wie ich für ihn. Mir tat es nur im Herzen weh, dass ich wusste, dass die Freiheit mit meinem Dad weinte. Heute würde ich mich von ihr verabschieden müssen. Es fiel mir sehr schwer. Ich wollte nicht, dass ich Pa ging, ich hielt ihn fest, aber er schob mich nur leicht nach vorn, bis ich Liam wieder sah, sein Lächeln. Mit unsicheren Schritten stieg ich zu ihm hinauf, trotz der Stufe war ich viel kleiner als er und ich spürte, wie mir nun auch die Tränen kamen, wie sie mir warm die Wangen hinunter liefen. Ich hörte schon Mary seufzen, da ich das Make-up ruinierte. Aber es war unglaublich, unvorstellbar. Liam liebte sie und jetzt strich er ihre sanft mit dem Daumen die Tränen weg. In seinen Augen spiegelte sich das Glück und die Liebe und ich sah, dass er zum Beschützer wurde, wenn ich weinte. Nochmal schluchzte ich und hielt ihm dann die Hand hin, sodass er mich schließlich gänzlich vor den Altar führte. Ich weiß, dass du mir jetzt gleich sagst Was du am liebsten an mir magst Und dann, dann tun wir das was du magst Du hast 'Ich liebe Dich' gesagt Die Worte des Priesters vor uns ließen mich aufhorchen. Ich mochte die Wortwahl ich mochte den Vergleich den er zog über die Ehe, über Liam und mich. Liams Hand hielt mich die gesamte Zeit fest, meine Finger spielten nervös mit seinen, egal wie oft seine mich dazu bewegen wollten still zu halten. Während meines Gelöbnisses stotterte ich, bis ich verstand, dass ich es nicht für die Gäste, nicht für den Pfarrer oder für Gott sagte, sondern für Liam. Ja. Bis der Tod uns scheidet. Mein geflüstertes ich liebe dich kam nach meinen persönlichen Worten. Und ich ertappte mich dabei, wie ich an deinen Lippen hing, während du mir deine Liebe versprachst, dass du mich lieben würdest in guten und schlechten Zeit, dass du im Tode erst von meiner Seite weichen würdest, auch wenn ich hoffte, dass dieser Moment noch lange und weit weg lag. Erst wie du selbst sagtest... Ich liebe dich... da blieb mir das Herz stehen und ich wusste dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Weil ich dich liebe Liam. Weil du für mich die Freiheit bist... und sie für immer bleiben wirst... Mach es nochmal Du allein weißt, was ich meine Bitte nochmal Nur für uns beide Mach es noch mal All das grob geliebte Feine Oh bitte, mach es noch mal - Ja! Kapitel 2: Seiner Wert... ------------------------- Ich kann nicht schlafen Mein Kopf ist so randvoll von dir Kein Mond für uns Schwarz ist die Nacht Und du träumst neben mir Wer glaubt schon an junge Liebe? Niemand dem wir erzählen würden, dass unsere Liebe für immer hält, würde uns glauben. Jeder sähe uns an, würde schmunzeln, aber die Wahrheit wollen sie uns doch nicht sagen. Die Wahrheit über die Liebe dieser Welt. Manche Mütter versuchen sie ihren Töchtern zu zeigen, zu erklären, doch ich hatte keine solche Mutter, keine solche Wärme. Liebe ist mir fremd. Eigentlich spiegel ich nur dich wieder, deine Liebe und dein Handeln, möchte es dir gleich tun in all deinen Facetten, möchte, dass du mich liebst, um der Liebe willen. Niemand würde uns glauben, dem wir sagen würden, dass unsere Liebe echt ist. Aber was ist echte Liebe? Ist eine Liebe echt, wenn jeder weiß was Liebe ist? Oder ist Liebe echt, wenn man ihr blind folgt, wenn man ihr unbegrenzt vertraut, einfach auf ihren Schwingen Schritt für Schritt geht, in der Hoffnung alles richtig zu machen? Ist Liebe das zwischen uns? Ist Liebe das, wie jetzt? In tiefschwarzer Nacht nicht das Licht zu verlieren im Herzen. Diese Traumlosen Nächte wo ich wach liege und deinem Atem lausche, deine Wärme spüre und versuche noch enger bei dir zu sein. Es dauert bis der Schlaf meine Sinne zu sich zieht, sie fest in den Armen hält und sie bis zum Morgen nicht entfliehen lässt. Es dauert meine Augen von dir abzuwenden, meine Gedanken einzuschließen, ihnen Schloss und Riegel vor zusetzen. Bei dir scheint es so einfach. Deine Träume federleicht. Glaubst du an unsere Liebe oder ist es dir gleich? Was würdest du ihnen erzählen, wenn sie uns fragen würden? Vielleicht erzählst du ihnen von deinen Träumen, so hell und ewig strahlend. Strahlend wie unsere Liebe, der wir so blind folgen – der ich so blind folge. Wenn du nicht an die Liebe glauben würdest, warum bist du dann hier? Warum ich? Warum wir? Ich bekomm kein Auge zu Ich hab solche Angst dich sonst zu vermissen Ich will nicht träumen Kein Traum kann so schön sein wie dieser eine Moment Doch wenn ich hier die Liebe habe, wieso sollte ich dann Träumen? Träume zeigen dem Menschen, was sie am meisten wünschen, was in ihnen begraben liegt und um Hilfe schreit. Doch worum sollte ich schreien und flehen? Ich will nicht träumen. Ich will nicht davon träumen dich zu verlieren, dir nach zu rennen in den dunklen Nebel, nur um am Ende allein zu stehen. Ich möchte nicht um dich weinen müssen. Oder ist das Liebe? Niemand hat es mir je erklärt, niemand hat es mir gezeigt, nicht zu lieben und nicht geliebt zu werden bringt viele Nachteile, doch es hält auch Schmerzen von dir fern. Keine Gedanken quälen das junge Mädchen, was sich noch frei von Liebe rühmt, keine Sorgen, keine Eifersucht. Und doch kann sie nie diese Nacht so sehen wie ich. Sie sieht nicht das kleine Licht, was die Dunkelheit erleuchtet, das Alleinsein vertreibt und bindet. Der Traum von Liebe ist niemals so schön wie Liebe selbst – auch wenn man nie die Liebe gekostet hat. Deswegen lieg ich wach. Mein Herz es ist so schwer, ich wünsche mir so sehr, dass unsere Liebe ewig ist. Kann sie ewig halten? Was ist der Preis? Meine Träume sind dafür leer und dunkel, dort würde ich dich vermissen, alles würde nach dir schreien. Da bleib ich lieber hier, hier in dieser Dunkelheit, die uns umfangen hält, sanft und leise. Ich bleibe lieber hier und warte auf die ersten Sonnenstrahlen, die dein Gesicht berühren und mir zeigen, dass du da bist. Kein Traum kann diese Liebe ersetzen... Womit hab ich dich verdient Bin ich dich wirklich wert Wer bin ich Dass gerade ich in deinem Herz bin - warum Wer bin ich Dass gerade ich die eine bin die du liebst – warum Darf ich hier neben dir sein Warum willst du mich Und doch umkreist uns stehts die eine Frage. Wir wissen es beide. Du siehst sie in meinen Augen, du kannst sie immer sehen. Du bist ein Gott. Normalerweise wäre ich nicht einmal einen kleinen Seitenblick wert, doch du beschenkst mich mit ganzen Stunden voller Augenblicke. Du spielst in einer ganz anderen Liga, ein König wie du müsstest deiner gleichen suchen und doch gehst du die Stufen hinab, hinab zu den Mägden. Hinab zu mir. Und mich quälen die Gedanken, deine Liebesschwüre sie lassen das Blut durch meinen Körper rauschen, doch frage ich mich jedesmal, ob du dich nicht irrst. Warum ich? Warum willst du mich? Wer bin ich, dass gerade ich mich in dein Herz gestohlen habe? Dass du mich liebst? Was liebst du an mir? Selbst wenn ich nur das schlechte in mir sehe, gräbst du tiefer, deckst immer Seiten auf, die ich in den Schatten schiebe. Womit habe ich dich verdient? Bin ich dich wirklich wert? Ist diese Liebe zwischen uns echt? Wollen wir sie nur echt gestalten? Was sagen deine Eltern dazu? Was sagen deine Freunde dazu? Niemand versteht dich, selbst ich nicht. Was siehst du in mir was ich selbst nicht sehe. Wer bin ich? Vor dir war jeder Tag zu lang Und jetzt erleb ich jede Sekunde - mit dir In mir gehn tausend Sonnen auf Ich bete dass sie niemals untergehn ohne dich Womit hab ich dich verdient Bin ich dich wirklich wert Warum bin ich die eine Warum liebst du mich Kapitel 3: Wie Romeo und Julia ------------------------------ So bist du, nur du Ich dreh' mich nochmal um, die Tür ist fast zu Aber ohne dich zu sehen, weiß ich, keiner ist wie du Ich werd' dich schrecklich vermissen, dein Foto küssen Mir geht's beschissen, Weil wir mehr als alle anderen von uns wissen Es ist wie immer. Still und heimlich verlässt du zuerst das Klassenzimmer. Ich habe mich oft gefragt, warum du zuerst gehst, habe mir die schlimmsten Gedanken ausgemalt, dass du es keine Sekunde länger mit mir ertragen würdest. Aber ich weiß doch, warum du es machst. Du willst mein Held sein. Willst mich beschützen vor allem bösen und noch mehr. Und doch fühle ich mich so verloren wenn die Tür hinter dir zugeht. Dein schwarzer Haarschopf meinen Augen entgleitet, deine grünen Augen nicht noch einmal zu mir blicken. Das machst du nur mit mir – nur mit mir. Glaub mir. Kein anderes Mädchen fühlt sich so allein sobald du den Raum verlässt, keine küsst jeden Abend dein Bild und wünscht sich, dass niemand die Liebe bemerkt. Ist es das? Ist es dieses Leben was wir leben werden? Ewiges Versteck spielen, ewige Angst, ewige Schauspielerei. Wie soll ich meine Blicke, meine Wünsche länger vor ihnen verstecken? Ich kann nicht schlecht über dich reden, während mein Herz sich darüber freut deinen Namen zu nennen. Es ist zu spät, der Wind hat sich schon längst über uns gedreht. Sie hassen sich und werden sich immer hassen, ich fühle mich wie in Shakesspears berühmten Roman hinein versetzt. Wenn nichts mehr geht ist es zu spät heißt es, warum dann aber hänge ich so an dir. Wenn ich doch weiß, dass es für unsere Liebe keinen Weg gibt, warum geht es mir dann so? Wir wissen mehr als jeder andere von uns. All die heimlichen Stunden in denen wir alles voneinander erfahren wollten. Wir verdrängten all die Bande um uns herum die an uns zerren. Deine Verpflichtungen deiner Familie gegenüber drängt dich in eine Rolle, die du nicht erfüllen kannst. Du kannst nicht das zerstören was du liebst – wenn du mich liebst. Sie werden nie verstehen was du in mir siehst, sie sind blind vor Hass, niemand weiß mehr von uns als wir und niemand wird je mehr wissen. Ich wünschte nur ich hätte den Mut dir nachzugehen, die Tür zu öffnen und … keiner ist ist wie du. Ich werde wieder warten. Warten bis zum nächsten Treffen. Ich werde dich vermissen. Und ich werde weiterhin so spielen, als sähe ich in dir den Feind. Wir sind ein Paar wie Romeo und Julia, Wie Bruder und Schwester, nur viel fester Was wir beide erlebten bleibt für ewig und immer Doch das macht es mir nicht leichter, Sondern nur noch viel schlimmer Mein Kopf schmerzt. Der Aufsatz liegt immer noch vor mir, unangefangen, unberührt. Geschichte. Eigentlich mochte ich dieses Fach, doch der heutige Brief meiner Eltern hat mir wieder einmal die Augen geöffnet. Sie zeigten mir wieder meine Bestimmung auf, wofür mein Name steht. Wie soll ich ihnen das nächste mal gegenüber treten? Ich bin ihr einziger Sohn, der einzige, deren Loyalität sie sich immer bewusst waren. Doch sie sind genau wie in den Geschichten. Sie wissen nicht was ich vor ihnen geheim halte. Shakesspear hat darüber ein Stück geschrieben. Wenn ich es lese, dann sehe ich unsere Rollen darin... ich sehe sie und ich sehe unseren Tod. Doch ist es wirklich das? Ist es dieses Leben, dieser Tod den wir wählen müssen, nur weil wir den Fehler begangen haben uns in den Feind zu verlieben? Feind. Wir sind wie Romeo und Julia, zwei junge Leute die nichts suchen außer die freie Liebe, die süße, unschuldige Liebe ihrer Zeit. Sie teilen gemeinsame Erinnerungen an die heimlichen Stunden. Zu meiner Geburt wurde meinen Eltern bereits gesagt, dass ich vermutlich der Untergang der Familie herbeiführen würde – war unsere Liebe nicht unsere Entscheidung? Werden wir gelenkt? Kann ich deinen Worten glauben schenken, oder muss ich fürchten, dass sie mich vergiften, nur um meine Familie in den Abgrund zu ziehen... Was wir erlebt haben macht mir meine Entscheidung nicht leichter. Zeit kommt und geht, wenn der Wind weht. Mit jedem Kuss auf meine Lippen hast du mich bestraft für alle die Lügen die ich lebe. Und doch sind wir ein Paar. Wir sind ein Paar wie Romeo und Julia. Ich sehe deine Hand in meiner Hand Und nichts könnte schlimmer sein Ich war das erste Mal im Leben mit dir allein Wir haben schnell gecheckt und doch ist nichts passiert, Den ganzen Tag gelacht und rumprobiert So denke ich an dich und an den Sommer mit dir An die Stunden zwischen Blumen, bitte glaube mir Die Zeit mit dir war wie ein Meer in Flammen Jetzt geh' ich weit von dir und trotzdem bleiben wir zusammen Fast jede Nacht habe ich Alpträume, ich sehe deine Hand in meiner Hand. Blutrote Lettern am Spiegel - au revoir. Ich schrecke aus den Träumen auf und rede mir ein, dass ich dich nicht mit mir ins Verderben reise. Ich sehe noch alles vor mir, alles was wir erlebt haben. Der Schmerz kam so plötztlich – oder war er immer da? War er immer da? Inzwischen lebe ich damit, Tag ein, Tag aus. Unsere Kindheit spiegelt sich vor meinem Augen sobald ich die Lider schließe. Wie ich dich von der Schaukel stoße, unwissend über die lächerlichen Verhältnisse der empfundenen Abneigung. Aber wie soll ich nun ein Wesen hassen, dass mir meinen Tag erleuchtet. Als wir zum ersten mal in die Einsamkeit flüchteten, war es kalt, war es ruhig, nur die Wellen die gegen den Stein schlugen. In der Höhle die nun unser Geheimnis ist, dort haften alle Erinnerungen mit dir. Der Wind hat sich gedreht, nun ist es zuspät um diese Erinnerungen zu tilgen. Ich denke an den langen Sommer mit dir, die Stunden im Sonnenblumenfeld, die Wolken über uns. Nur die Vögel die uns sehen. Niemand sonst. Ich weiß es ist nicht leicht ein Leben lang zu lügen... ich will nicht mehr, ich möchte frei sein. Doch es ist zu spät, wenn nichts mehr anderes geht ist es zu spät... meine Liebe zu dir ist unaufhaltsam. Auch wenn ich von dir getrennt bin sind wir verbunden. Ich weiß, dass wenn ich in den Sternenhimmel sehe, dass du mich lächeln siehst. Die Sterne und die Wolken werden immer unsere geheimen Boten sein, niemand wird es je erraten. Niemand erfährt je von jenem Sommer, von dem Meer meiner Seele das du in Flammen setzt. So bist du Und wenn ich geh', dann geht nur ein Teil von mir Und gehst du, bleibt deine Wärme hier So bist du, nur du Und wenn ich schlaf', dann schläft nur ein Teil von mir Und der andere träumt mit dir Und wenn ich sterb, dann stirbt nur ein Teil von mir Und stirbst du, bleibt deine Liebe hier So bist du, nur du Und wenn ich wein, dann weint nur ein Teil von mir, Und der andere lacht mit dir Sag mir das ich ein Teil aus deinem Leben bin, sag dass ich dir fehle, dass ich dein Gewissen quäle. Bereit dem eine Ende. Ich wünschte, wünschte ich könnte meine Tränen einfach so wegwaschen, aber gib unserer Liebe doch ein bisschen Zeit und ein bisschen Hoffnung. Lass uns die schöne neue Zeit erleben und altes vergessen. Ich werde immer ein Teil von dir sein, ich werde immer in deinen Gedanken bei dir sein. Ich weiß du möchtest mein Held sein, doch auch ich kann stark genug für uns beide werden, auch ich kann kämpfen und wenn ich dir nur zeige, dass ich alles ertragen kann. Und selbst wenn wir getrennt sind, dann möchte ich, dass du weißt, dass ein Teil immer bei dir sein wird, er wird dir Wärme geben, die Träume streuen, deine Liebe einfangen und dir das Lachen zeigen, wenn du es wegen mir verlierst. Dass ich dich lieben werde für immer? Und das ich bei dir bleiben will. Ich hoffe unser Glück hält wirklich für immer und dass das so bleibt wünsch ich mir so sehr... vielleicht. Vielleicht wir auch für uns irgendwann die Sonne am Horizont aufsteigen, dass wir aus unseren Schatten treten können, zusammen, Hand in Hand. Doch bis dahin reicht es mir für dich Julia zu sein. Nichts wird meine Gefühle ändern. Und wenn dann nehmen wir eben ihre Plätze ein. Wir sind ein Paar wie Romeo und Julia. Wie Romeo und Julia. Romeo und Julia. Kapitel 4: Duett ---------------- Am I better off dead Am I better off a quitter They say I'm better off now Than i ever was with him As they take me to my local down the street I'm smiling but I'm dying trying not to drag my feet Da war es also nun. Das Ende. Ja ich hatte seine Tasche gepackt. Ich war es gewesen, der selbst das Bild von seinem Nachttisch – das Bild von uns beiden – zusammen mit seiner Zahnbürste in der Tasche hatte verschwinden lassen. Kurz und schmerzlos. Gar nicht lange nachgedacht. Mein Kopf war leer gewesen und niemand verstand warum. Nach zwei Jahren hatte es den Kurzschluss gegeben, eine unbedachte Frage und schon waren diese unzähligen Bilder in meinem Kopf gekreist. Wieder und wieder habe ich ihn die Worte sagen hören. Wieder und wieder hab ich die Schuld in seinen Augen sehen können. Wieder und wieder bleibt mein Herz selbst bei der bloßen Erinnerung stehen. Aber das war vor zwei Jahren gewesen. Ich hatte ihm doch verziehen. Hatte meine Gefühle nach einiger Zeit gefesselt und bin zu ihm zurück. Es war nicht schwer. Es war ganz einfach. Die Küsse waren immernoch süß, unser Lachen echt und wir harmonierten miteinander. Der Traum einer Beziehung. Und jetzt war es vorbei. All die Fesseln hatten sich gelöst, waren abgefallen, hatten den lang verschobenen Schmerz zugelassen. Nach zwei Jahren hatte ich das getan, was ich damals hätte tun sollen. Ich hatte mich getrennt. Aber ganz so kurz und schmerzlos wie es mir vorgekommen war, war es dann doch nicht gewesen. Am nächsten Abend öffnete ich die Haustür und war überrascht, dass das Licht nicht brannte. Niemand zu Hause. Ja natürlich. Er war nicht mehr da. Das Bett erschien mir plötzlich nicht mehr zu klein, wie ich es die letzten sechs Jahre bemängelt hatte – es war nun groß und kalt. Die Wärme fehlte. Meine Finger strichen über das Bettlaken, ehe ich das überflüssige Kopfkissen und die zweite Decke mit ungeschickten Fingern aus dem Bett beförderte. Danach wirkte alles nur noch größer. Ich konnte, wenn ich die Augen schließe, immernoch seinen Geruch wahrnehmen und ich presste meine Hände ganz fest an den eigenen Körper, um sie daran zu hindern den fehlenden Körper ertasten zu wollen. Dabei war ich nie derjenige gewesen, der Körperkontakt gesucht hatte – aber manchmal, manchmal wenn ich mir sicher war, dass Nicky tief und fest schlief, da hatte ich mich an ihn gekuschelte, hatte die Arme um ihn gelegt und die Wange gegen die Schulterblätter gedrückt. Das gleichmäßige Heben und Senken seines Brustkorbes und der langsame Schlag seines Herzens führten mich schnell in den Schlaf, der mir erlaubte mich an ihn zu schmiegen. Aber nun konnte ich das nicht mehr. Ich hatte es nicht mehr gewollt – richtig? Mir war schlecht geworden, als ich mir vorstellte, dass der andere Kerl ihn ebenfalls im Arm gehalten hatte – vielleicht – vielleicht auch nicht. Und zog ich mir einfach die Decke über den Kopf und hoffte Nacht für Nacht, dass meine Träume mich nicht mit meiner Sehnsucht quälen. Aber die Hoffnung habe ich schon ein bisschen länger aufgegeben. Nicky ist allgegenwärtig, die Wohnung, die Universität, alles ruft mir praktisch seinem Namen entgegen. Ich kann mir keinen Film ansehen, ohne eine Verbindung zu sehen, kann kein Lied hören, ohne es auf mich zu deuten. Das letzte mal wo ich so lange allein gewesen war wie jetzt, das war vor sechs langen Jahren gewesen und da hatte mich noch nicht dieser sengende Schmerz innerlich verbrennen lassen. Ich – Meister darin alles allein machen zu wollen – ich komme nicht mehr allein zurecht, wusste nicht wo oben und unten ist und wenn sich dann Nachts auch noch meine Träume zu drehen beginnen, verliere ich jeglichen Halt, den ich vor wenigen Wochen noch hatte im Leben. They say a few drinks will help me to forget him But after one too many I know that I'm never Only they can see where this is gonna end But they all think I'm crazy but to me it's perfect sense Schlussendlich bin ich geflohen. Es war lächerlich, nach all den Tagen hatte es mein Klingelschild geschafft mich zu vertreiben. Es hatte mich heute nach der Uni mit einem „Thorne & Cooper“ begrüßt und ich bin mir sicher meine Umhängetasche liegt selbst jetzt noch vor der Haustür. Das Dach war zugig, ich musste mich darauf konzentrieren nicht auf den herumliegenden Müll zu achten. Mit zu beiden Seiten ausgestreckten Armen versuchte ich das Gleichgewicht zu halten, während ich auf Zehenspitzen die freien Flächen zwischen Flaschen und Pappe versuchte zu erreichen. Ich besaß nicht die Kraft an Ordnung zu denken und dabei war das an meinem Charakter doch immer am einprägsamsten. Ich weiß noch... Nicky hatte versucht die Wohnung zu putzen. Es war ganz kurz nach Beginn des Studiums gewesen, wo wir sehr früh zusammen in eine Wohnung gezogen sind. Er wollte mir einen Gefallen tun, er hatte etwas für mich machen wollen – und ich stand da. Die Kiefer fest zusammen gepresst, die Hände zu Fäusten geballt und starrte mit weiten, fast schon panischen blinzelnden Augen die Fensterscheiben an. Die Fensterscheiben, die vor kleinen Schlieren in der untergehenden Sonne leuchteten. Sah die ausgebleichten Stellen im Teppich und hörte voller Grauen das Kratzen und blecherne Scheppern aus der Waschmaschine. Von da an hatte ich freiwillig den gesamten Haushalt übernommen, ich scheuchte Nicky jedesmal aus der Küche, selbst das Schälen einer Gurke erlaubte ich ihm nur unter großem Protest und Bewachung. Ich war glücklich die Wäsche im Wäschekorb vorzufinden und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, wenn er mir Bettlaken und Überzug zurecht gelegt hatte. Es waren all die kleinen Dinge, die unsere Beziehung ausgemacht hatten. All das Kleine, was einem gar nicht so richtig bewusst ist. So wie das Klingelschild. Es interessierte mich seit sechs Jahren nicht. „Thorne & Cooper“ Meine Hände schlossen sich um das kühle Metall einer eisernen Stange, die dort nahe am Rande des Dachs in den Boden eingelassen war. Ihr Gegenstück stand ein paar Schritte entfernt, vermutlich nutzen manche sie, um mit Schnüren ihre Wäsche dort aufzuhängen – ich aber klammerte mich daran wie an einen rettenden Anker. Und als ich den Kopf hob, erstreckte sich vor mir ein Lichtermeer im der Finsternis der Nacht. Ich kenne das Gefühl, wenn alles um einen herum plötzlich so groß und unmöglich erscheint. Es krabbelt durch meinen ganzen Körper, zwingt mich in die Knie. Die Welt leuchtet vor deinen Augen und du willst die Hand ausstrecken, das Wunder berühren und doch weißt du, du würdest nur fallen. Wenn alles um dich herum dir das Gefühl gibt nichtig zu sein und sich dein Herz schwer und brennend zusammen zieht, dann weißt du, dass du etwas verloren hast. Du kannst die Tränen spüren, wie sie die Brust zusammen drücken, wie sie dir die Luft zum Atmen rauben und dich blind machen. Sie lassen die Lichter vor dir schimmern und tanzen. Lassen sie um dich tanzen, dich umspielen. Du meinst ihre Strahlen streifen deine Wangen und gleiten daran hinab. Du vergisst dass du weinst. Und irgendwann merkst du wie nah du am Abgrund bist. Vor dir ist nichts. Nur das Licht. Als würde man fliegen. Fliegen in einem Meer aus Licht und es sind keine Tränen mehr die deine Wangen hinunter rollen, es ist sanfter Wind, der deine Flügel zerzaust, dich höher und weiter trägt. Weg. Immer weiter weg. Bis du irgendwann den Schmerz in den Knien spürst und die Kälte die an deinem Körper zerrt. Deine Hände tasten über Stein. Ertasten die Kante des Daches. So nah am Abgrund. Und wenn du die Augen wieder öffnest liegt sie dir zu Füßen. Diese Welt. Dieses Licht. So nah. So greifbar. Und es fühlt sich an als ob du mit einer Person all diese Wunder verloren hast. And my mates are all there trying to calm me down 'Cause I'm shouting your name all over town I'm swearing if i go there now I can change your mind turn it all around And I know that I'm drunk but I'll say the words And he'll listen this time even though their slurred Dial his number and confess to him I'm still in love but all i heard was nothing Ich weine nicht. Um zu weinen bin ich zu stolz. Deshalb bin ich so erschrocken über mich selbst. So sentimental war ich sonst nicht. Ich habe meine Gefühle immer im Griff, ich kann mich kontrollieren und zeige bestimmt nicht jedem diese verletzliche Seite an mir. Und auch jetzt kann ich mich nicht dazu durchringen mich gehen zu lassen. Nicht jetzt. Die Melodie die eingesetzt hatte. Sie jagt mir einen Schauer über den Rücken. Im ersten Moment glaube ich daran, dass mir mein Herz einen Streich spielt. Ich konnte jede Zeile davon aufsagen, ich liebe jedes Wort davon – ich liebe es so wie den Menschen für dessen Stimme sie geschrieben schienen. Wäre das leichte Vibrieren nicht gewesen, hätte ich das Handy niemals in meine Hand gleiten lassen. „And I know you´re not good for me.“ Das Display zeigt mir seinen Namen. Ich hätte nicht schauen müssen. Ich habe es gewusst. Diese Melodie hast nur du. Dein Klingelton. Aber ich kann nicht. Ich kann nur dem vertrauten Lied zuhören. Kann lauschen, wie der Ton verzweifelter wird, wie er in der Nacht verschwinden, Ton um Ton, während ich nur deinen Namen sehe. Nicholas. Nicky. Eingehender Anruf. Ich muss schlucken. Meine Finger bewegen sich von allein, klappen das Handy auf. Die Zahlen laufen los. 00:01 00:02 „Trey?“ Mein Herzschlag setzt aus. Mein Atem ist wieder da, mich zwingend das Handy ans Ohr zu führen, lehne ich mich nach vorne, krümme mich zusammen. Sage nichts. Ich kann dich atmen hören – schnell, hektisch und unkontrolliert. Deine Schritte knirschen während du gehst gehst. Du gehst nicht gerade. Immer wieder musst du deine Schritte korrigieren. Ich kann es hören, ich kenne dich zu gut. „Trey – Atreju? Ich – kannst du mich hören?“ Meine Stimme ist zu weit weg. Die Zunge streift nutzlos über die trockenen Lippen, die Augen schließen sich von selbst. Es ist als ob du neben mir knien würdest, dicht bei mir und doch so weit weg, dass deine Wärme mich nicht erreichen kann. Dabei wird mir innerlich so heiß, weil ich deiner Stimme lauschen kann. Ich hatte sie vermisst. Das einzige Mal wo ich mir erlaubt habe deine Stimme zu hören war, als ich immer und immer wieder die Ansage unserer Mailbox angehört habe. Immer und immer wieder. „Ich musste an dich denken. Nein. Eigentlich denke ich nur noch an dich. Es war ein Fehler, ein großer, ich habe mich noch nie so schuldig gefühlt. Ich dachte du weißt das? Ich – Trey ich liebe dich.“ Immer und immer wieder hast du mich wie einen Fremden begrüßt und immer und immer wieder habe ich die Aufnahme nochmals abgespielt. Ich hatte mir gewünscht mit dir zu sprechen. Aber jetzt kann ich nicht. Ich schweige. Und ich kann die wachsende Nervosität in deiner Stimme hören. Das leichte schlingern deiner Stimmbändern erreicht mein Ohr. Du bist angetrunken. „Atreju ich liebe dich!“ Ich öffne die Augen und betrachte das Lichtermeer vor mir. Irgendwo. Irgendwo dort unten bist du. Zwischen all den kleinen, bunten, tanzenden Lichtern. Du findest deinen Weg durch sie hindurch, während die Nacht ihre Schwingen um dich legt. Du bleibst stehen und lehnst dich gegen eine Mauer. Du bist erschöpft, du hast Angst, der Alkohol macht es dir nicht einfach. Und deine größte Hoffnung. Dein größter Wunsch. Er zerbricht. Denn die Hoffnung meine Stimme hören zu können, die Hoffnung eine Antwort zu erhalten. Die erhältst du nicht. Und so gleitest du an der Mauer hinab, legst den Kopf zurück und schaust zum Himmel hinauf. Dein Atem wird ruhiger. Ich weiß dass es in deinen Augen glitzert. Irgendwann kann ich dir antworten. Irgendwann. Nicht heute. „Trey?“ He said nothing Oh I wanted words but all I heard was nothing Oh I got nothing Nothing I got nothing Nothing Oh I wanted words but all I heard was nothing Oh I got nothing I got nothing I got nothing Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)