Trafalgar Law Arc von Yuki_Girl ================================================================================ Prolog: Sinking --------------- Feuer… Überall… Es gab kein entkommen mehr… Die meisten waren tot, lagen zusammengekauert auf dem Deck und waren hilflos den Flammen ausgeliefert… Ihr Atem ging schwer und keuchend. Sie hatte kaum noch die Kraft sich aufrecht zu halten, zu groß war der Blutverlust. Als sie langsam zur Reling wankte, erschien innerhalb der Flammen ein Schatten. Mit schmerzverzerrtem Gesicht zog sie sich an der Reling hinauf und schrie dem Ungetüm entgegen. „Du wirst mich niemals lebend bekommen.“ Und mit diesen Worten sprang sie in die kalten Fluten hinab… Kapitel 1: Helpless Girl ------------------------ Sonnig und klar war der Himmel. Die blaue See ruhig. Eine leichte Brise blies den Geruch des Meeres umher. Um es mit einfachen Worten zu beschreiben, ein perfekter Tag. Das Schiff der Heart-Piratenbande ließ sich auf den leichten Wellen tragen, leicht hin und her schaukelnd. Selten gab es solch friedliche Momente, vor allem im Leben eines Piraten… An Deck hatte es sich ein Großteil der Mannschaft gemütlich gemacht. Allen voran der Käpt’n der Crew – Trafalgar Law – auch bekannt als „der Chirurg des Todes“. Die Beine übereinander geschlagen, lehnte er an der Seite seines treuen, bärigen Freundes Bepo, sein Schwert ständig in greifbarer Nähe lehnend. Leicht vor sich hin dösend verbrachten sie die Zeit. Shachi und Penguin versuchten währenddessen etwas für das Abendessen zu fangen – bisher jedoch ohne Erfolg. „Aww, Käpt’n, können wir nicht bald weiterfahren? Hier beißen gar keine Fische an“, maulte Shachi. Als Antwort bekam er lediglich einen müden Blick zugeworfen, ehe Trafalgar ihm einfach den Rücken zudrehte. Seufzend richtete er den Blick wieder auf das endlos scheinende blaue Meer des … Blue. „Mach dir nichts draus, du kennst doch unseren Käpt’n“, lachte Penguin aufmunternd. „Du weißt, dass er solche ruhigen Tage liebt.“ „Du hast Recht. Komm, lass uns um die Wette angeln.“ Nach einer weiteren geschlagenen dreivierteil Stunde ohne Fang wollten beide schon enttäuscht aufgeben, als etwas Penguins Aufmerksamkeit erregte. Unweit des Schiffes trieb ein Stück Holz. Als er jedoch sein Fernglas hervorholte um sich die Sache genauer zu betrachten, entfuhr ihm ein erstickter Schrei. Sofort war die ganze Crew alarmiert und versammelte sich um ihn. „Käpt’n, da, da vorne, auf dem Holzbrett. Da liegt ein Mensch!“ entfuhr es Bepo. „Ich seh‘ es,“ antwortete er. „Bleibt wachsam, Männer.“ Durch die seichte Strömung wurde das Treibgut langsam näher getrieben. Je näher es kam, desto angespannter wurde die Stimmung. Keiner wusste, was sie erwarten würde. Vielleicht handelte es sich ja um eine Falle?! Nach einigen Momenten der Anspannung, konnten die Heart-Piraten endlich die Person erkennen, die hilflos der See ausgeliefert war. Es war eine Frau. Ihre langen schwarzen Haare wirbelten um ihren schlaffen Körper und verdeckten ihr Gesicht. Die Stille, die nun alle umgab, schien zum zerreißen spürbar. Langsam hob sich der Kopf der Frau und glasige Augen blickten die Piraten an. Ihr Arm, der das Brett umklammert hielt rutschte zur Seite und sie versank in den Fluten… ~O~ Dunkelheit umgab sie wieder. Sie glaubte, ein Schiff gesehen zu haben. Ihr Blick war verschwommen. Sie nahm nur gedämpfte Geräusche war. Sie war am Ende ihrer Kräfte. Der letzte Rest Hoffnung, den sie im Herzen bewahrte, versank mit ihr. Ist das mein Ende?, war ihr letzter Gedanke ehe das Licht der Wasseroberfläche sich in Finsternis verwandelte und sie verschlang. ~O~ „Habt ihr sie?“, fragte Law seine im Wasser schwimmenden Kameraden. „Ja, Käpt’n,“ schrie einer, „aber sie ist bewusstlos.“ „Bringt sie an Board. Ich werde sie mir einmal ansehen.“ „Aye, Aye.“ Nachdem die beiden zusammen mit dem Mädchen an Board gestiegen waren, legten sie sie vorsichtig auf das Deck. Sofort wurde sie von der Crew umringt, jedoch war es Law als einziger, der sich zu ihr hinunter beugte. „Aww, was für eine hübsche junge Frau.“ „Sie sieht wirklich bezaubernd aus.“ „Vielleicht geht sie ja mit mir aus…“ Die ganze Mannschaft schwärmte von der jungen Frau, außer dem Käpt’n, denn dieser machte es sich zur Aufgabe, sie zu untersuchen. Als er sie gerade auf den Rücken drehte schlug sie plötzlich die Augen auf. Blitzschnell schlug sie zu. Obwohl Law rechtzeitig zurückzuckte, streifte ihn der versteckte Dolch an der Wange. Sie stützte die Hände neben ihren Kopf auf und rollte sich zurück, keuchend und sich die Seite haltend kam sie zum stehen. „Käpt’n“, schrien Shachi und Penguin und liefen zu Law. Bepo stellte sich währenddessen schützend vor Law und auch die restlichen Crew Mitglieder machten sich kampfbereit. Mit wütenden Gesichtern blickten sie sie an. Der Dolch in ihrer Hand zitterte stark. Obwohl sie sich der Vielzahl der Gegner bewusst zu sein schien, griff sie an. „Seid vorsichtig, aber verletzt sie nicht,“ wies Law seine Männer. Verwirrt sahen sie ihn, gehorchten aber dem Befehl. Sie parierten ihre Angriffe und wichen lediglich ihren Dolchstößen aus. Keiner ließ auch nur den geringsten Körperkontakt zu. Nach einigen Augenblicken wurden ihre Stöße langsamer und unkoordinierter. Sie stolperte, richtete sich jedoch sofort wieder auf. Blut tropfte von ihrem Arm und ihrem Bauch. Ihr Blick verschleierte sich, der Dolch fiel klingend zu Boden, ehe sie auf die Knie sackte und zur Seite kippte. Sofort war sie wieder von der Crew umringt. Die wutentbrannten Fratzen hatten sich wieder in besorgte Mienen verwandelt. Law trat zu ihr. Seine Wange blutete, jedoch war sein Blick einzig und allein auf die Frau gerichtet. Als er ihr T-Shirt hochschob, sog er scharf die Luft ein. Auch seiner Mannschaft stockte der Atem. Ihr Körper war von zahllosen Verletzungen übersät. Ihr Bauch war aufgeschlitzt worden und in ihrer Schulter steckte eine Kugel. Zahlreiche Brüche konnte er unter ihrer Haut fühlen, sowie eine harte Bauchdecke. Ihr Atem ging schwer und rasselnd. Ihre Haut glühte förmlich vom hohen Fieber. „Shachi, Bepo, bereitet sofort den Operationssaal vor,“ rief Law. „A-Aber Käpt’n, sie hat versucht dich zu töten,“ protestierte Bepo. Für diesen Protest bekam er einen finsteren Blick von Law zugeworfen der ihn mehr als zusammenzucken ließ. Sofort verbeugte er sich und stammelte. „S-S-Sumimasen.“ Danach rannte er zusammen mit Shachi los. „JeanBart, bring sie bitte sofort in den Operationssaal, wir dürfen keine Zeit verlieren,“ dirigierte Law weiter. Dieser nickte, hob die Frau hoch und machte sich auf den Weg. Penguin trat daraufhin zu Law. „Käpt’n, warum wollt ihr dieser Frau helfen? Sie hat versucht euch zu töten.“ Law sah ihn gelassen an und erwiderte, „Das mag schon sein, aber hast du nicht ihre Augen gesehen?“ „Ihre Augen?“ „Obwohl sie so schwer verletzt ist, hat sie es geschafft mich zu überraschen und gegen die Mannschaft zu kämpfen. Ihr Überlebenswille ist unglaublich. Ich will sehen, was noch für Potenzial in ihr steckt...“ Mit diesen Worten ging er den anderen nach und ließ einen völlig verwirrten Penguin zurück. Kapitel 2: Stormy Night ----------------------- Eine Woche war bereits vergangen, seitdem die Heart-Piraten die Frau gefunden hatten. Sie hatte eine äußerst komplizierte Operation überstanden, war seitdem jedoch nicht wieder zu Bewusstsein gekommen. Ihr Fieber war seitdem auch nicht gesunken, jede einzelne Stunde rang sie mit dem Tod. Doch sterben konnte sie nicht – noch nicht. Sie träumte… Es waren Träume voll von Blut, Tod und Gewalt… Feuer wütete überall und die gequälten Todesschreie füllten die Luft mit ihren Klängen… Bei jedem Schrei, der plötzlich verstummte zuckte sie zusammen… Sie wollte helfen, konnte sich allerdings nicht bewegen… Sie wollte aufwachen, konnte es jedoch nicht… Sie war gefangen in einem nicht enden wollenden Alptraum…   O   „Käpt’n, was sollen wir mit ihr machen? Sie ist immer noch nicht aufgewacht,“ fragte Bepo kleinlaut. Denn jedes Mal, wenn die Rede auf das Mädchen zu sprechen kam, wurde Law kalt und abweisend. „Gar nichts. Wir warten einfach nur,“ war seine simple Antwort. Niemand verstand seine Hartnäckigkeit das Mädchen betreffend, jedoch stellte auch keiner seine Entscheidung in Frage. Law war schließlich der Käpt’n und seinem Befehl war Folge zu leisten.   O Nachdem weitere drei Tage vergangen waren in denen sich ihr Zustand nicht verbessert hatte, nahmen sie Kurs auf die nächstgelegene Insel. Der Proviant und auch die Medikamente mussten aufgefüllt werden. ‚Käpt’n, wir müssen bald auftauchen und über Wasser weiterfahren,“ sagte Ducky, der Navigator. „Warum?“ „Vor uns befindet sich ein verwinkeltes Höhlensystem, durch das das U-Boot nicht durch passt. Wenn wir es trotzdem versuchen, werden wir Leck schlagen und untergehen.“ „Hmm… Ok, auftauchen Männer!“ „Aye!“ Sofort setzte sich das U-Boot in Bewegung und machte sich bereit zum auftauchen. Langsam, aber dennoch stetig, stieg es aus der Tiefe des Meeres empor. Aus den Bullaugen konnten sie die Umgebung beobachten. Aus der tiefen Schwärze des Meeresbodens wurde bald ein mitternächtliches Blau, dass sich dann in ein immer heller werdendes Türkis verwandelte. Nach wenigen Sekunden durchbrachen sie dann die Wasseroberfläche. Wasser spritzte umher und die Gischt türmte sich schäumend auf. Als sich das Meer langsam von der plötzlichen Unruhe erholte, die das U-Boot in seine Mitte gebracht hatte, gingen Law und einige Crew-Mitglieder an Deck. Die Sonne fühlte sich herrlich auf der Haut an. Warm und lebendig fielen ihre Strahlen auf die Erde. Nach Wochenlangen Tauchgängen war dies eine willkommene Abwechslung. Viele strecken ihre müden und verkrampften Glieder den Strahlen entgegen und genossen die frische Luft. „Käpt’n wir sind noch ungefähr 2 Tage von der nächsten Insel entfernt,“ meldete Ducky. Law, der es sich zwischenzeitlich an Deck bequem gemacht hatte, sah auf und bedachte ihn mit einem abwesenden Blick. „Ein paar Stunden können wir in diesen Gewässern der Grand Line bleiben. Hier gibt es keine Marine Schiffe, die uns gefährlich werden können. Außerdem tut uns ein bisschen Ruhe auch ganz gut. Die Insel wird schon nicht verschwunden sein, wenn wir da ankommen,“ waren Laws Worte. „Aye, Käpt’n. Ich gebe der Mannschaft Bescheid, dass wir hier vorerst rasten,“ nach diesen Worten machte er kehrt und schritt auf die Männer zu, die ihn neugierig anblickten. Kurze Zeit später war der Jubel über die kleine Verschnaufpause nicht mehr zu überhören, was Law mit einem stillen Lächeln quittierte.   O   Die Stunden an der Oberfläche vergingen wie im Flug. Langsam begann sich die Sonne dem Horizont entgegen zuneigen und das sanfte Licht tauchte das Meer in funkelnde Kaskaden der verschiedensten Goldnuancen. Ebenso der Himmel erstrahlte in den buntesten Farben. Von mitternächtlichem Dunkelblau mit einigen Sternen durchsetzt bis hin zu einem leuchtenden Blutrot. Law, der an der Reling lehnte, gefiel dieses Schauspiel der Farben. Das rot erinnerte ihn stets an das Blut seiner Patienten beziehungsweise seiner Opfer. Er liebte diese Farbe, sie bedeutete Leben. Ruhe und zugleich Frieden ergriff ihn. Langsam und tief begann er die Luft einzuatmen und mit geschlossenen nahm er die letzten wärmenden Strahlen der untergehenden Sonne in sich auf. „K-Käpt’n?“ ertönte eine zaghafte Stimme hinter seinen Rücken. Law öffnete behutsam seine Augen und starrte unverwandt der Sonne entgegen. „Was gibt’s, Bepo?“ fragte er ruhig. „Wir… Äh… müssen bald aufbrechen... D-Die Strömung ist gerade günstig und wird uns direkt zur nächsten Insel treiben, deshalb sollten wir keine Zeit verlieren, meinte Ducky,“ stotterte Bepo. Auf seinen Navigator konnte Law sich wirklich verlassen. Ducky kannte sich sehr gut aus auf der Grand Line. Sie befanden sich momentan in einem Gebiet, welches Teufelsgürtel genannt wurde. Dies lag besonders an der heimtückischen Strömung, der die Schiffe unentwegt ausgeliefert waren. Von einem Moment zum anderen konnten sie hier die Richtung wechseln und so Schiffe ins Verderben locken. Laut einer Legende war dies durch die Meeresdrachen möglich, die durch den Zorn des Teufels auf die Menschen erschaffen wurden. Fortan waren sie für die Gezeiten zuständig um möglichst vielen Reisenden das Leben buchstäblich zur Hölle zu machen. Obwohl er nicht so recht an diese Geschichten glaubte, musste er dennoch zugeben, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Trotzdem ließ er sich nicht beirren und schüttelte das ungute Gefühl, was ihn beunruhigte vorerst ab. „Sag den anderen Bescheid. Wir brechen sofort auf.“ Bepo salutierte und machte sich auf den Weg. Law riss seinen Blick vom Horizont los und folgte seinem bärigen Freund mit langsamen Schritten.   O   Es war mitten in der Nacht, als es passierte… Fast alle lagen in ihren Betten und waren am schlafen, nur wenige waren als Wachtposten aufgestellt worden. Anfangs strahlten die Sterne ihr sanftes Leuchten auf die Erde. Jeder einzelne von ihnen war klar und deutlich zu erkennen. Keine einzige Wolke verdeckte den Himmel. Ob wohl kein Mond die Nacht erleuchtete, war alles in ein klares Licht gehüllt. Schatten erschienen unwirtlich und beruhigend. Das Meer wiegte das Schiff sanft hin und her. Es war eine Traumhafte Nacht… Shachi ließ sich von der Ruhe, die ihn umgab, hinreißen… Nur ein paar Minuten, dachte er und schon war er eingeschlafen. Nur wenige Minuten später wurde er wieder aus dem Schlaf gerissen. Es krachte unweit seines Ohrs. Sofort war er aufgesprungen und hellwach. Was er vor sich erblickte war das reinste Chaos. Die friedliche, klare Nacht hatte sich in den reinsten Alptraum verwandelt. Die See, vorher klar und ruhig, war zu einem schäumenden schwarzen Untergrund geworden. Gigantische Wellen türmten sich ringsherum auf, die Bergen gleich auf das U-Boot zu rasten. Wind peitschte den Regen durch sein Gesicht und hinterließ das Gefühl von winzigen Nadelstichen auf der Haut. Auch der Himmel war mit schwarzen Wolken verhangen, die sich stetig übereinander türmten. Blitze zuckten umher und schlugen in die Wellen ein. Shachi war vor Schreck wie erstarrt. Er zitterte. Es war unmöglich, dass so plötzlich ein Sturm auftauchen konnte. Nur durch seine bloße Willenskraft schaffte er es sich aus seiner Erstarrung zu befreien. Er rannte ins Schiffinnere und schrie. „Hey, alle Mann aufwachen. Draußen tobt ein gewaltiger Sturm. Wir werden untergehen.“ Die Crew-Mitglieder stürmten aus ihren Schlafplätzen zur Kommandobrücke. „Wie sieht’s aus?“ rief Law über den lärm seiner Crew hinweg. „Schlecht, Käpt’n! Der Sturm war plötzlich da. Irgendwas hat uns am Ruder getroffen, wir können nicht manövrieren,“ schrie Ducky zurück. „Verdammt!“ „Käpt’n, was sollen wir tun?“ fragte Bepo. „Wir müssen das Ruder reparieren und zwar so schnell wie möglich.“ „Aber wie sollen wir das bei diesem Sturm anstellen?“ „Bepo, wir gehen an Deck und besehen uns den Schaden. Vielleicht können wir es soweit stabilisieren, dass wir durch einen Tauchgang weiteren Schäden entgehen. Ducky, du hältst hier soweit die Stellung.“ „Aye, Käpt’n!“ Mit Bepo im Schlepptau setzte Law sich in Bewegung. Sie rannten zum Ausgang, mussten jedoch einige Male stehen bleiben. Der Sturm schüttelte das U-Boot so heftig, dass man kaum stehen konnte. Als sie endlich das Deck erreicht hatten, toste der lauter als vorher. Der Regen prasselte so lauter als ein Kanonenschuss. Als sie Richtung Heck rannten, hörten sie ein dumpfes Grollen. Zuerst hielten sie es für das Donnergrollen, das stetig über ihren Köpfen dröhnte, als es jedoch immer lauter und Ohrenbetäubender wurde, sahen sie auf das Meer. Ein riesiger schwarzer Schatten schien dicht unter der Oberfläche entlang zu schwimmen. „Was ist das?“ schrie Bepo. „Ich habe keine Ahnung. Aber wir sollten uns beeilen. Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache,“ schrie Law zurück. Als sie sich gerade in Bewegung setzen wollten, durchbrach etwas die Wasseroberfläche neben ihnen. Neben dem Regen wurden sie nun durch Kaskaden herabfallenden Wassers getroffen. Nachdem das Wasser aufhörte, sie zu übergießen, blicken sie voller entsetzen auf die Kreatur, die vor ihnen aufgetaucht war. Blutrote Augen starrten ihnen entgegen. Durch einzelne Blitze wurde der Umriss beleuchtet und was vor ihnen aus dem Meer aufragte war mehr als beängstigend. Ein Drache war erschienen. Keiner hatte je ein so vollkommenes und zugleich finsteres Wesen gesehen. Es starrte die beiden Menschen unentwegt an, die Lefzen zu einem leisen knurren verzogen. „Bepo, beweg dich unter keinen Umständen,“ befahl Law. Der Bär zitterte am ganzen Körper und stand stocksteif da. Indem der Drache ihn nun vollends fixierte, nahm das Zittern weiter zu. Sein Blick bohrte sich förmlich in die Augen des Bären und als er dann seinen Atem dem Bären ins Gesicht blies, konnte Bepo nicht mehr an sich halten. Er schrie auf und sprang zur Seite. „Bepo,“ rief Law doch es war zu spät. Der Drache richtete sich zu seiner vollen Größe auf und brüllte aus voller Kehle. Bepo wurde die Schallwellen, die der Drache erzeugte, an die Wand geschleudert und blieb bewusstlos liegen. Nun stand Law dem Ungetüm allein gegenüber. Von seiner Crew konnte er zum jetzigen Zeitpunkt keine Hilfe erwarten, denn diese musste sich um das Schiff kümmern. Außerdem hätte er es nicht zugelassen, dass einem von ihnen etwas passieren würde, zumal der Drache eine neue Herausforderung für ihn darstellte. Da der Drache sich nun zu ihm umwandte, blieb Law keine andere Wahl – er musste kämpfen. Gerade als er sein Schwert aus der Scheide ziehen wollte und sich zum Absprung bereit machte, wurde er von einer Stimme unterbrochen. Leise und wohlklingend war sie über das tosen des Sturms hinweg zu hören. Zuerst dachte er, er hätte sich getäuscht, als sie jedoch immer deutlicher zu vernehmen war, wandte er sich um. Hinter ihm stand seine Patientin. Sie war in ein langes weißes Hemd gekleidet. Ihre Haare wirbelten im Wind unkontrolliert umher. Sie wirkte gespenstisch, wie sie, ohne den Erschütterungen des Schiffes zu erliegen, über das Deck wanderte. Ihre Stimme wurde vom Wind zu der Kreatur und Law hinübergetragen. Beide starrten sie unentwegt an. Es schien, als ob irgendein Zauber von ihr ausging. Beruhigend und zugleich beängstigend. Eine Sache verstörte Law allerdings an diesem Bild, er wusste nur nicht, was es war. Je näher sie kam, desto ruhiger wurde der Drache. Als sie endlich neben Law stand, konnte er ihre Gesichtszüge klar und deutlich betrachten. Jedes Mal, wenn er die Augen schloss, kam ihm ihr Gesicht in den Sinn. Er hatte keine Ahnung, wieso. Bedächtig senkte der Drache sein Haupt der Frau entgegen. Sie wiederum streckte die Hand aus und als beide sich berührten, schien ein Leuchten von beiden auszugehen. Es dauerte nur wenige Augenblicke, so dass Law sich nicht sicher sein konnte, ob er träumte oder es wirklich gesehen hatte. Nachdem sich die beiden wieder von einander gelöst hatten, neigte der Drache sein Haupt tiefer. Es kam einer Verbeugung gleich. Auch spürte Law, dass seine Umgebung sich verändert hatte. Der prasselnde Regen hatte aufgehört. Die Wolken und auch das Gewitter hatten sich urplötzlich gelegt und auch die See war wieder in ihren ursprünglichen Ruhezustand zurückgekehrt. Am Nachthimmel prangten wieder Glasklar die Sterne. Zusätzlich erhellte jetzt ein weißer Vollmond das Meer. Als Law sich wieder zu dem Drachen umwandte, war dieser in den Tiefen des Meeres verschwunden. Es gab keinen einzigen Hinweis dafür, dass er wirklich dort gewesen war. Die Frau stand immer noch unbeweglich da. Während sie den Mond betrachtete, lief ein Beben durch ihren schlanken Körper und sie brach auf der Stelle zusammen. Law konnte gerade noch verhindern, dass sie hart auf dem Boden aufschlug. Währenddessen war auch Bepo wieder zu Bewusstsein gekommen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht rieb er sich den Kopf. „Argh… Hä… Käpt’n, was ist passiert? Wo ist dieses Ungeheuer, das mach ich fertig,“ rief er wutentbrannt. „Es ist schon wieder weg und mit ihm ist auch der Sturm verschwunden,“ antwortete Law, stetig die Frau in seinen Armen betrachtend. „Oh… Wie kommt sie denn hier her?“ „Sie stand plötzlich an Deck und hat es irgendwie geschafft den Drachen zu zähmen…“ berichtete Law nachdenklich. „Waaaaass? Wie ist das nur möglich?“ „Ich habe keine Ahnung, Bepo. Aber wir sollten zurück zu den anderen gehen, sie machen sich bestimmt schon Sorgen.“ „Ich will trockene Klamotten, meine sind total aufgeweicht,“ maulte Bepo und stapfte los. Law hob die Frau in seine Arme und ging langsam hinterher. Während er ihr Gesicht betrachtete, versuchte er herauszufinden, was ihn vorhin so verwundert hatte. Allerdings verriet ihr Gesicht ihm absolut nichts. Ein wenig enttäuscht seufzte er auf. Sein Blick wanderte nun von ihrem Gesicht ein Stück tiefer und schlagartig wurde er rot. Der durchnässte weiße Stoff hatte seine Deckkraft verloren. Unter ihm zeichneten sich zwei wohlgeformte, runde Brüste ab, die bei jeder seiner Bewegungen sanft auf und ab hüpften. Law schaffte es nur mit Mühe seinen Blick loszureißen und sich auf den Weg zu konzentrieren. Kapitel 3: I am the Club Rocker ------------------------------- Warm… Es fühlt sich so warm an… Bin ich etwa Tod? Vorsichtig öffnete sie die Augen. Zuerst konnte sie nur verschwommen die Umrisse ihrer Umgebung  erkennen, aber nach einiger Zeit klärte sich ihr Blick. Sie wunderte sich, dass sie noch am Leben war, schließlich war sie doch im Meer versunken. Als sie sich aufrichtete, zuckte sie aufgrund plötzlich einsetzender Kopfschmerzen zusammen. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie in einem weichen Bett lag und einige Verbände am Körper trug. Wo zum Teufel bin ich?Und warum, verdammt noch mal, hab ich nur ein Hemd an?! Bedächtig schwang sie ihre Beine über den Bettrand und stand leicht schwankend auf. Das Schwindelgefühl, was sie gepackt hatte, ließ jedoch nach ein paar Augenblicken nach, so dass sie sich vollends aufrichten konnte. Ihr Blick glitt langsam über die spärliche Einrichtung des Zimmers, die sie in der Dunkelheit nur erahnen konnte. Außer dem Bett, einem Schrank und einem Schreibtisch gab es sonst nichts. Nur kahle aus Metall bestehende Wände. Die Tür, die ihrem Bett gegenüber lag, war geschlossen, jedoch drang durch den Spalt zwischen Boden und Tür ein winziger Lichtspalt. Sie legte vorsichtig ein Ohr an die Tür und lauschte, nichts regte sich jenseits der Tür. Langsam und vorsichtig drückte sie die Klinke herunter, darauf bedacht, kein Geräusch zu machen. Flüchtig spähte sie durch die Tür. Am Anfang musste sie heftig blinzeln, da ihr das Licht so unverhofft in die Augen fiel, aber sie gewöhnte sich schnell an die neue Lage. Behutsam schlich sie sich aus dem Zimmer. Der Gang, der vor ihr lag, war lang und wirkte kalt und irgendwie steril. Von einem leichten Schaudern erfüllt, machte sie sich auf den Weg. Sie wollte herausfinden, wo sie war und, gegebenenfalls, eine Waffe zur Verteidigung finden. Wirklich ein seltsamer Ort, an dem ich hier gelandet bin, dachte sie mit einer gewissen Neugier. Obwohl das Schiff sie die ganze Zeit an eine Art Arztpraxis erinnerte, fühlte sie sich wohl hier. Die ganze Konstruktion des Schiffes beeindruckte sie. Als sie an einem Bullauge vorbeiging staunte sie nicht schlecht. Was sie erblickte war nicht das Meer und der strahlenblaue Himmel, nein, sie befand sich Unterwasser. Sie konnte viele verschiedene Arten von Fischen ausmachen und folgte fasziniert ihren schwerelos scheinenden Bewegungen. Plötzlich allerdings verschwanden die kleinen bunten Fische aus ihrem Blickfeld. Sie blickte ihnen sehnsüchtig nach. Ach wie gern würde sie auch so sorglos sich von den Strömungen treiben lassen und die Vergangenheit vergessen. Seufzend wandte sie sich ab und schlich weiter. Als sie an eine Wegverzweigung kam, blieb sie kurz stehen und überlegte, welchen Weg sie nun einschlagen sollte. Ihre Gedanken wurden jedoch jäh unterbrochen, als sie von ihrer linken Seite Stimmen vernahm. Verdammt, wenn die mich hier erwischen gibt’s bestimmt Ärger, dachte sie, verärgert über ihre Unaufmerksamkeit. Hektisch überlegte sie, was sie tun sollte. Zu ihrer bemerkte sie nun eine Tür, die ihr vorher gar nicht aufgefallen war. Die Stimmen waren unterdessen immer näher gekommen. Nervös blickte sie den Stimmen entgegen und dann wieder zur Tür zurück. Ach, was soll‘s, schlimmer kann‘s nicht mehr werden. Die Entscheidung war gefallen, sie hechtete zur Tür, riss sie auf und verschwand gerade rechtzeitig in den Raum hinein. Lauschend stand sie an der Tür und hoffte, dass die Stimmen nicht in den Raum wollten. Doch sie hatte Glück. Nach einiger Zeit wurden die Stimmen immer leiser, bis sie nicht mehr zu hören waren. Erleichtert atmete sie auf, diesmal war sie entkommen. Als sie hinter sich ein Geräusch vernahm, zuckte sie zusammen und wirbelte schlagartig herum. In dem Halbdunkel des Raumes konnte sie nicht viel erkennen. Sie musste warten bis sich ihre Augen wieder an das Licht gewöhnt hatten. Sie erahnte nun einen kleinen Tisch in der Mitte des Raumes. An den Wänden hingen vermutlich Bilder, die sie nur anhand von Schemen erkennen konnte. Als ihr Blick hinter den Tisch glitt erstarrte sie. Dort in dem Bett lag ein Mensch… Als sie näher trat, um sich zu vergewissern, dass er noch schlief, konnte sie ihn undeutlich erkennen. Es war ein Mann. Wegen dem fehlenden Licht konnte sie sein Gesicht nur undeutlich sehen, aber das, was sie sah, gefiel ihr recht gut. Der Mann hatte ihr sein Gesicht zugewandt. Sie sah, dass er einen kleinen Bart am Kinn hatte und auch lange Koteletten trug, die bis an seine Kieferknochen reichten. Irgendwie kommt er mir bekannt vor… Gerade als sie ihn eingehender zu betrachten versuchte, brach vor der Kabine ein Tumult aus. „Schnell sucht das Schiff ab!“ „Weit kann sie nicht gekommen sein, findet sie…“ „Der Käpt’n wird sauer sein, wenn wir ihm sagen, dass wir sie verloren haben…“ Das Trampeln der vielen Schritte ließ sie in ihrer Position verharren. Sie behielt die Tür genau im Auge, um einen möglichen Angriff sofort abwehren zu können. Allmählich wurden die Schritte leiser und sie atmete erleichtert auf. Als sie den Mann im Bett wieder ansehen wollte, zuckte sie unweigerlich zusammen. Er war wach… Scheiße, wie lange beobachtet der mich schon? Ich muss hier weg… Keine Sekunde war vergangen, seitdem sie in seine Augen geblickt hatte. Jedoch war sie sofort aufgesprungen und zur Tür gerannt. Weit kam sie allerdings nicht. Sie wurde von hinten an den Handgelenken gepackt, herumgewirbelt und hart an die Wand gedrückt. Sie war völlig überrascht. Noch nie hatte jemand es geschafft sie zu fassen zu bekommen. Als sie ihrem Angreifer ins Gesicht sah, konnte sie verhohlenes Interesse in seinen Augen sehen. Seine Stimme allerdings hatte einen harten Unterton, als er zu sprechen anfing. „Na, wen haben wir denn da? Ist das vielleicht unsere kleine Ausreißerin?“ fügte er mit einem Lächeln hinzu. „Ich… Ich weiß nicht, was du meinst?“ Er lachte leise. „Das ist ganz einfach, meine Crew und ich haben dich aus dem Wasser gezogen. Du wärst beinahe gestorben…“ Als er das sagte, zuckte sie zusammen und sah erschrocken zur Seite. „Also, ich bin neugierig. Was ist mit dir passiert?“ Sie schwieg zuerst. „Wenn du nicht reden willst, von mir aus, aber glaub nicht, dass ich es nicht doch irgendwann erfahren werde.“ Unschlüssig blickte sie ihn von der Seite aus an, wobei sie an ihrer Unterlippe nagte. Als sich ihre Blicke trafen wandte sie erneut den Blick ab und versuchte sich auf etwas anderes im Raum zu konzentrieren. Das war allerdings gar nicht so leicht. Der Mann vor ihr hatte nämlich nichts an außer einer dunklen Boxershorts. Ihr Blick wanderte unaufhörlich über seinen Körper.  Sein Körper war durchtrainiert. Ein leichtes Sixpack deutete sich an seinem Bauch an. Die schmalen Schultern und die sehnigen Arme, strahlten Kraft und Ausdauer aus. Ebenso der Rest seines Körpers erschien ihr als gesund und äußerst kräftig. Gott, er sie wirklich gut aus, dachte sie anerkennend. Als ihr bewusst wurde wie sehr sie ihn anstarrte, errötete sie und wandte schnell den Blick ab. Law war ihr Blick jedoch nicht entgangen. Er hatte schon vielen Frauen so offen gegenüber gestanden, aber noch keine hatte ihn so fasziniert wie sie. „Gefällt die was du siehst?“ flüsterte er leise. „I-I-Ich... Also…“ stotterte sie. Es gefiel ihm sehr, wie sie versuchte, ihr Starren zu erklären. „Na?“ „Also ich hab auch schon was besseres gesehen…“ erwiderte sie, schaffte es allerdings nicht ihm in die Augen zu sehen. „Ach ja?“ hauchte er an ihrem Ohr. Sie schluckte schwer und konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen. Dieser Mann war einfach unglaublich. Seine ganze Erscheinung hatte sich gewandelt. Er erschien ihr nicht mehr kalt und abweisend, nein, er schien ihr, auf eine irritierende Art und Weise sympathisch. Und das lag nicht nur an seinem verdammt heißen Körper. Es war wirklich unglaublich, noch nie hatte sie so etwas bei einem Mann gespürt. Dafür hatten Sie gesorgt… „Weißt du, wer ich bin?“ Seine Stimme riss sie aus den düsteren Gedanken, die sie zu überschwemmen drohten. Mit festem Blick sah sie ihn an. Seinen Namen konnte sie plötzlich in ihren Gedanken aufflackern sehen und ehe sie ihn mit ihrem ganzen Geist greifen konnte antwortete sie ihm. „Du bist Trafalgar Law aus dem North Blue.“ „Da mich ja zu kennen scheinst, wie wäre es wenn du dich vorstellst?“ fragte er leicht spöttisch. „Mein Name ist Kyoko.“ „Sehr erfreut, Kleines,“ sagte er lächelnd. „Ganz meinerseits. Aber…“ „Was denn?“ „Könntest du eventuell mich loslassen, so langsam tut dein Griff echt weh.“ „Oh,“ war seine einzige Antwort ehe er von ihr abließ. Mit leicht verzerrtem Gesicht rieb sie sich ihre Handgelenke und musterte ihn weiterhin. „Würdest du mir vielleicht noch einen Gefallen tun?“ fragte sie leicht nervös. Fragend sah er sie an. „Könn-könntest du dir etwas anziehen?“ Fragend zog er eine Augenbraue hoch. „Gefall ich dir denn nicht?“ „D-Das ist es nicht, a-aber…“ stotterte sie verlegen. Lachend wandte Law sich ab und zog sich einen Mantel über. „Komm, wir sollten die anderen beruhigen, ansonsten nehmen sie mir noch das ganze Schiff auseinander.“   O   „Also, um es noch einmal kurz zusammen zufassen… Du warst auf einem Handelsschiff unterwegs und ihr wurdet unterwegs von Piraten angegriffen. Du bist nur entkommen, weil du über Bord gesprungen bist, nachdem alle an Bord getötet worden sind?!“ „Genau so war es,“ antwortete Kyoko, die sich von den vielen Blicken, die auf sie gerichtet waren, etwas unwohl fühlte. „Aber wie bist du an solche Verletzungen gekommen?“ fragte sie ein Mann, der, laut seiner Mütze, Penguin hieß. „Als ich von Bord springen wollte, hat mich einer dieser Piraten erwischt und ich bin bewusstlos ins Wasser gefallen.“ „Warum warst du eigentlich auf einem Handelsschiff?“ „Da ist eine Geschichte, die ich nicht so gerne erzählen möchte…“ So langsam kam sie sich vor, als wäre sie einem Verhör ausgesetzt. Sie konnte ihnen nicht die Wahrheit erzählen. Zumindest noch nicht… „Warum willst du es nicht erzählen, wir werden dir doch nichts antun,“ fragte Shachi skeptisch. „Ich kann es einfach nicht…“ sagte Kyoko und blickte traurig zu Boden. Währenddessen hatte Law sie nicht aus den Augen gelassen. Er merkte, dass sie nicht die Wahrheit sagte. „Okay, ich denke, das reicht für den Moment,“ beendete Law die Befragung. „Aber Käpt’n, wir wissen doch gar nichts von ihr…“ Law beachtete die Protestierenden mit einem harten Blick. Sofort verstummten sie. Schweigen bereitete sich im Raum aus. „Ich denke, wir sollten so langsam zu Abendessen…“ Noch ehe Law den Satz beenden konnte, stürmte die gesamte Crew an ihm vorbei. „Yeah, ESSEN!“ schrien alle. Kyoko blickte ihnen verdutzt nach und begann schließlich zu lachen. Nie in seinem Leben hatte Law eine bezauberndere Stimme gehört. Hingerissen von ihrem Klang begann er sanft zu lächeln. Als Kyoko seinen Blick auf sich spürte brach ihr Lachen ab, jedoch fing sie gleich an ihn anzugrinsen. Ein wenig verlegen musste diesmal Law seinen Blick abwenden. „Wollen wir?“ fragte er leicht errötet. „Aber gern,“ erwiderte Kyoko und nahm, die ihr entgegen gestreckte Hand.   O   Kyoko staunte nicht schlecht. Das Essen auf der „Death Star“ war außergewöhnlich gut. Es gab Unmengen und dazu noch eine Vielfalt, dass man gar nicht wusste, wo man anfangen sollte. Von ganz normalem Reis über exotische Früchte sowie bis hin zu perfekt arrangierten Sushi Platten. Ihr lief regelrecht das Wasser im Munde zusammen. Das lustige war, dass trotz dieser Fülle, die Crew sich spaßeshalber um jeden Bissen stritt. Es ging sogar soweit, dass sie um das Fleisch mit den Zähnen kämpften. Kyoko grinste wieder, dieser Anblick war ihr einfach zu vertraut. Law beobachtete sie aus den Augenwinkeln, sie war ihm noch immer ein wenig suspekt, aber er war in ihren Bann geraten. Seit er sie das erste Mal gesehen hatte, fühlte er sich äußerst merkwürdig. Vor allem in ihrer Gegenwart. Seine Gedanken schweiften ständig zu ihr, so dass er kaum in der Lage war einen klaren Gedanken zu fassen. Sie war nicht wie die Frauen, die bisher kennen gelernt hatte. Sie war etwas besonderes. „Kommt Leute, lasst uns feiern, dass Kyoko wieder gesund ist,“ kam es aus der Meute. „JAAAAAAAAAA!“ stimmten von allen Seiten die anderen zu. „Ich kann ein wenig singen und vielleicht auch ein bisschen Tanzen,“ ertönte eine leise Stimme in dem Gebrüll. Schlagartig war es still und alle Blicke wandten sich Kyoko zu. Law lehnte sich lässig in seinen Stuhl zurück. „Na dann fang an, Kleines.“ Da sich Kyoko inzwischen umgezogen hatte, brauchte sie sich für ihr Outfit auch nicht mehr zu schämen. Sie trug schwarze Riemchen High Heels, dazu schwarze Hotpants und ein bauchfreies rotes Shirt. Sie sah einfach heiß aus, wie Law fand. Anmutig stand sie auf und stemmte ein Bein auf den Stuhl, so dass sie leichtfüßig auf den Tisch steigen konnte. So begann sie zu singen…   She's moving like oh, oh oh, oh oh, oh. He's moving like oh, oh oh, oh oh, oh. She's moving like oh, oh oh, oh oh, oh, oh oh, oh oh, oh, oh oh, oh oh, oh. She's moving like... Elegant schritt sie zwischen den Platten hin und her. Law die ganze Zeit fixierend.   You can be my daddy I feel ecstatic don't worry we can make love automatic Ihre Bewegungen waren Perfekt aufeinander abgestimmt.   Come feel my body I think you're naughty With you and I now The party get started. Ihre schwingenden Hüften blieben die ganze Zeit dem Rhythmus treu.   I think I like you I think I like you I think I like you Ein leichtes sinnliches Lächeln umspielte ihre Lippen. She's moving like oh, oh oh, oh oh, oh. He's moving like oh, oh oh, oh oh, oh. She's moving like oh, oh oh, oh oh, oh, oh oh, oh oh, oh, oh oh, oh oh, oh She's moving like Funkelnde Augen, Sternengleich und von einem dunklen Saphirblau durchdrungen, bohrten sich in die von Law. I am the club rocker I am the club rocker Jeder einzelne Schritt, jede Bewegung, drückte eine solche sexuelle Anziehungskraft aus, dass Law nur schwer an sich halten konnte.   That's the way that I feel,every day,every day. That's the way that I live,every night,every night. Das Ende des Tisches erreichend, ließ sie sich nun sacht auf den Boden gleiten. She's moving like oh, oh oh, oh oh, oh. He's moving like oh, oh oh, oh oh, oh. She's moving like oh, oh oh, oh oh, oh, oh oh, oh oh, oh, oh oh, oh oh, oh. She's moving like   Während die letzten Töne langsam in der Luft verhallten, stand sie dicht vor Law. Er konnte ihren Atem auf seinem Gesicht spüren. Den Geruch ihrer Haut wahrnehmen. Gott, diese Frau brachte ihn beinahe um den Verstand und dass obwohl er sie erst seit ein paar Stunden kannte. Er begehrte sie mehr als alles andere auf dieser Welt. Gerade als er den Mund aufmachen wollte um etwas zu sagen, wurde er durch den Applaus seiner Crew unterbrochen. Alle waren begeistert von ihrer Showeinlage. Kyoko besaß wirklich Talent, meinten alle. Jeder beglückwünschte sie und jeder wollte mit ihr anstoßen. Es war egal, wie kurz, sie sie kannten. Für die Crew gehörte sie längst dazu… Kapitel 4: Der Dämon erwacht ---------------------------- Die folgenden Tage waren aufregend. Kyoko war unglaublich wissbegierig und war quasi überall an Bord zu finden – vom Maschinenraum bis zur Kommandobrücke streunte sie unentwegt umher. Ihre gute Laune, sowie ihr Lachen waren richtig ansteckend. Keiner konnte ein Grinsen vermeiden, wenn sie Späße mit der Crew machte. Egal wo sie war, Law beobachtete sie immer heimlich. Er wollte einfach nur in ihrer Nähe sein. Selbst die Nervosität, die ihn stets ergriff, wenn er in ihre Nähe kam, war zu einem vertrauten Begleiter geworden. Da der Proviant nahezu aufgebraucht war, hielten sie weiter Kurs auf MuhKoPhi – die Insel der Drachen – und, nebenbei gesagt, die einzige Insel, die in der Nähe zu finden war. Eine Sache war jedoch merkwürdig. Als Ducky den Namen der Insel nannte, wurde Kyoko plötzlich sehr still. Je näher sie kamen desto unruhiger wurde sie. Es schien, als ob die Insel ihr Angst machte. Als Law sie darauf ansprach, sah sie zur Seite und wich seinen Fragen aus. Je mehr er sie bedrängte, desto verschwiegener wurde sie. Also ließ er es für den Moment auf sich beruhen und sah mit angespanntem Blick der Insel entgegen…   O   Während Law, Kyoko und einige andere an Land gingen, beobachtete der Rest der Crew den Strand aufmerksam. Keine Feinde waren in Sicht. Law ließ langsam den Blick über den weiten Strand schweifen, der auch unter seinen Füßen leise knirschte. Das Meer hinter ihnen rauschte ruhig und gleichmäßig, Möwenschreie durchbrachen gelegentlich die friedliche Atmosphäre. Vor ihnen, hinter dem Strand erstreckte sich ein dichter Wald, bestehend aus exotischen Pflanzen und gelegentlich Lianen, die zwischen den Bäumen hervorlugten. Ansonsten schien die Insel menschenleer, zumindest auf den ersten Blick... Plötzlich stürmten aus allen Richtungen Männer in Anzügen herbei. Von einem Augenblick zum nächsten waren Law und seine Crew umzingelt. Sofort gingen sie in Kampfstellung, jeder deckte den Rücken der anderen. „Was, zum Teufel, geht hier vor?“ fragte Law wütend. Aus den Reihen der Anzugträger war daraufhin ein hohes, kehliges Lachen zu vernehmen. Als Law und die anderen sich diesem zuwandten, öffneten sich die Reihen der Angreifer. Mit langsamen und zugleich stampfenden Schritten näherte sich ein Mann. Kyoko zuckte zusammen und erstarrte. Law der ihre Reaktion beobachtet hatte, blickte finsterer als zuvor – niemand durfte ihr Angst ein jagen. Der Mann, der immer weiter vortrat, war klein. Er reichte Law vielleicht gerade einmal bis zu den Schultern, dies machte er allerdings durch seine Statur wett. Er war genauso breit, wie er hoch war, eine wirklich irrsinnige Kombination. Er trug eine Art Raumanzug und sein Kopf steckte in einem Goldfischglas. Sein fettes, aufgedunsenes Gesicht verdeckte fast gänzlich die zusammen gekniffenen Schweineaugen. Jetzt erkannten die Heart-Piraten wer vor ihnen stand – es war ein Tenryuubito. Wieder ertönte dieses schnarrende Lachen. „Ah, wie schön, dass wir dich endlich gefunden haben.“ Kyoko war leichenblass im Gesicht und duckte sich hinter einen der Piraten. In ihren Augen stand die blanke Angst. „Was soll das? Was willst du von uns?“ schrie Law wütend. „Das hat dich nicht zu interessieren du dreckiger Pirat. Aber ich will ja nicht so sein… Ich lasse dir die Ehre zu Teil werden, das Ziel meiner Reise zu erfahren. Eigentlich bin ich auf der Suche nach exotischer Ware für meine private Sammlung, doch wie es scheint, wollen die Götter mir ein Geschenk machen. Mein kleines Versuchskaninchen ist endlich zu mir zurückgekehrt.“ „Was?“ „Na, ich rede von dem kleinen Weibsstück neben dir. Sie ist vor einigen Jahren meiner Sammlung entkommen…“ Dieser Satz ließ die Piraten erschrocken und ungläubig zu Kyoko blicken. Ihr Blick war zu Boden gerichtet, während sie sich hart auf die Lippe biss, eine zitternde Hand, zur Faust geballt, neben ihrem Körper haltend. Der Tenryuubito lachte erneut. „Was denn, was denn? Hat sie euch etwa nichts gesagt? Sie ist mein persönliches Spielzeug. Komm zu mir und wir werden wieder genauso viel Spaß mit einander haben wie früher…“ Kyoko wandte angewidert den Kopf zur Seite und machte keine Anstalten sich ihm zu nähern. „Damit eins klar ist, sie gehört zu uns,“ sprach Law bestimmt. „Zu euch? Sie würde sich nie im Leben einer dreckigen, stinkenden Piratenbande anschließen.“ „Wie könnt ihr es wagen?“ riefen Penguin und Shachi erbost. „Da ihr euch so sehr sträubt sie heraus zu geben, werde ich sie wohl überreden müssen…“ sagte der Tenryuubito mit einem finsteren Lächeln. Ein kurzer Blick zu einem der Anzugträger genügte und schon ertönte ein ohrenbetäubendes Geräusch. Penguin keuchte auf und sackte zu Boden. Sein Shirt verfärbte sich um seinen Bauch herum Blutrot, er war angeschossen worden. Sofort waren Shachi und Bepo bei ihm. Law stand weiterhin schützend vor Kyoko und stand mit angespanntem Gesicht da. „Wie sieht’s aus?“ rief Law über seine Schulter hinweg. „Nicht gut, Käpt’n. Die Kugel steckt noch in seinem Bauch,“antwortete Shachi, der mit einem Schal die Blutung zu stillen versuchte. „Verdammt. Könnt ihr sie entfernen während ich mich um unsere Gegner kümmere?“ „Könnte klappen, aber…“ Bevor er seinen Satz beenden konnte, wurde er von Kyoko unterbrochen. „Ihr dürft die Kugel unter keinen Umständen berühren und ihn so wenig wie möglich bewegen.“ „Wie kannst du nur so was sagen?“ schrie Shachi. „Wenn wir die Wunde nicht verschließen stirbt er.“ „Gerade wenn ihr versucht ihm zu helfen wird er sterben,“ schrie sie aufgebracht. „Was?“ Law blickte sie unentwegt an. „Das sind keine gewöhnlichen Kugeln. Es sind kleine Bomben, die durch einen Fernzünder aktiviert werden. Die inneren Blutungen verursachen unerträgliche Schmerzen, bis derjenige…“ Obwohl ihre Stimme zum Ende hin erstarb, war die Botschaft eindeutig. „Du hast ein gutes Gedächtnis, meine kleine Sklavin,“ höhnte der Tenryuubito, eine kleine Fernbedienung in der Hand haltend. „Du weißt, was du zu tun hast um sein Leben zu retten, oder?“ Kyoko zitterte am ganzen Körper und blickte verstört zu Boden. Nachdem sie mehrmals tief durchgeatmet hatte, hob sie langsam den Kopf. Ihr Blick war fest und keinerlei Gefühl war mehr in ihren Augen zu sehen.   Mit aufrechtem Körper und entschlossenem Schritt ging sie auf die Männer vor ihr zu. Laws Hand schnellte hervor und packte ihr Handgelenk. Er wirbelte sie herum, so dass er in ihre Augen sehen konnte. „Was tust du da?“ fragte er fordernd. „Ich rette euren Arsch,“ war ihre knappe Antwort, während sie sich losriss und fortging. Der plötzlich auffrischende Wind ließ ihr Haar gespenstisch um ihre Schultern wirbeln. Law betrachtete sie mit einem entsetzlichen Gefühl von Angst. Sie erschien wie ein Gefangener, der sich auf den Weg zum Schafott machte. Als sie die Reihen der Männer erreichte, umhüllte sie ein Schleier – ein Bannkreis. Sie wurde von zwei Anzugträgern flankiert und zum Tenryuubito gebracht. Vor ihm wurde sie auf die Knie gezwungen, um ihre minderwertigen Rang zu verdeutlichen. „Nun, da du so willig zu mir zurück gekommen bist, werde ich wohl für deine »Freunde« Gnade walten lassen…“ Zur Bestätigung drückte er den grünen Knopf der Fernbedienung und entschärfte so die Bombe. Sofort brachten einige Piraten den schwerverletzten an Bord. Kyoko atmete erleichtert auf. „Da ich dir die Ehre zu Teil werden ließ meine große Güte kennenzulernen, wird es Zeit für eine kleine Gegenleistung…“ lächelte er abscheulich. „Sie gehört euch!“ Sofort umringten sie die Anzugträger und zerrten sie zu Boden. „Nein, hört auf! Ich will das nicht!“ schrie sie um sich schlagend. Obwohl ihre Schläge und Tritte fast immer trafen wurden ihr kurz darauf die Gliedmaßen zusammengebunden. Jetzt war sie den gierigen Blicken der Männer über ihr komplett ausgeliefert…   O   Als Law ihren Schrei vernahm, hatte er sofort kehrt gemacht. Zusammen mit Bepo und JeanBart rannte er auf den Bannkreis zu. „Kyoko!“ schrie er. Kurz bevor sie ihn erreichten, wurden sie von einer Art Schockwelle zurückgeschleudert. Law war als erster wieder auf den Beinen und griff erneut an. Seine Fähigkeiten waren jedoch machtlos gegen diese Art von Bannkreis. Ebenso sein Schwert wurde immer wieder zurück geschleudert. Bepo und JeanBart erging es nicht besser. Das einzige was sie tun konnten war weiterhin hilflos zuzusehen…   O   Überall auf ihrem Körper konnte sie die schier unzähligen Hände spüren. Sie zerrten an ihrer Kleidung, an ihrer Haut, einfach überall. Es war ekelerregend. Kyoko konnte sich, auf Grund der Fesseln, nicht mehr verteidigen. Sie drohte den Verstand vor Angst und Schmerz zu verlieren. Als sie jedoch Laws Stimme vernahm gab ihr das wieder ein kleines Stück Hoffnung. Er würde ihr helfen. Keiner aus der Mannschaft würde sie zurücklassen. Sie musste einfach nur ein wenig Vertrauen haben. Mit Mühe schluckte sie das Schluchzen, was aus ihrer Kehle dringen wollte, herunter. „So langsam werden diese Piraten echt lästig…“ ertönte ein Wispern über das Ächzen und Stöhnen hinweg. Kyoko konnte nichts weiter sehen, außer schwitzenden Gesichtern, zu Fratzen entstellt. Der Geruch von Schweiß trieb ihr die Galle die Kehle hinauf. Als ein weiterer Schuss die Luft zerriss überfiel sie die nackte Angst. Wen hatte es diesmal erwischt, hoffentlich nicht ihn. Wie zur Bestätigung zerriss ein ängstlicher Schrei die Luft. „Käpt’n!“ Sie konnte es nicht glauben, sie hatten auf Law geschossen. Aufgeregte Stimmen waren gedämpft zu hören. Ihr einziger Gedanke jedoch war, dass diese Männer ihr Leben zerstört hatten. Sie hatten den Mann, den sie liebte, umgebracht. Hass brandete durch ihre Seele und erfüllte jede einzelne Faser ihres Körpers. Mit einem Schrei, gemischt aus Trauer, Schmerz, Hass und Wut, sprengte sie ihre Fesseln, schüttelte ihre Peiniger ab und erhob sich. Eine finstere Aura umhüllte ihren Körper. Ihr Atem ging schwer, die Augen wurden durch ihren Pony verdeckt. „Wa-Was soll das? Steht nicht so dumm herum, schnappt sie euch!“ wies der Tenryuubito an. Die Männer folgten nur zögernd dem Befehl, die plötzliche Verwandlung war ihnen nicht geheuer. Der erste rannte auf sie zu und zerrte ihren Kopf an den Haaren nach oben. Als er ihren Blick einfing, begann er vor Angst zu schreien. Dieser wurde allerdings schnell durch Kyoko unterbunden, die ihre Hand durch seine Brust stieß. Blut lief an ihrer Hand herunter, die durch den Rücken ragte. Mit einer achtlosen Bewegung warf sie den Leichnam zur Seite. Nun wandte sie ihre rot glühenden Augen den anderen Männern zu. Ein bestialisches Grinsen verzerrte ihr Gesicht. Bevor auch nur einer der Männer sich rühren konnte, war sie schon bei ihnen und zerschmetterte mit ungeheurer Kraft die Knochen. Finger, die nun zu Klauen gekrümmt waren, mit langen und spitzen Fingernägeln bohrten sich in das Fleisch der Gegner. Sie war ein Dämon im Blutrausch.   O   „Käpt’n,“ hallte der Schrei durch die Luft. Law hatte sich rechtzeitig zur Seite geworfen und nur einen Streifschuss an der Wange abbekommen. Zwar blutete sie stark, war aber dennoch nichts im Vergleich zu der Schlacht vor ihm. Kyoko hatte sich mit einem Wutschrei befreit und war nun dabei ihre Peiniger buchstäblich in Stücke zu reißen. Law hatte schon viele Kämpfer in Raserei gesehen, aber noch nie einen solchen Blutrausch. Mittlerweile lagen überall Körperteile verstreut und Blutlachen befleckten den weißen Sand. Die Männer schrien vor Angst und Schmerz wann immer Kyoko einen von ihnen zu fassen bekam. Fassungslos sahen Law und seine Kameraden dem Massaker zu.     O   Die Männer in Anzügen kämpften tapfer. Sie brachten Kyoko zahlreiche Verletzungen bei. Blut bedeckte ihren gesamten Körper. Teils ihres und teils das ihrer Gegner. Es grenzte schon an ein Wunder, dass sie überhaupt noch stehen beziehungsweise kämpfen konnte. Gerade als sie sich dem Tenryuubito zuwandte und eine blutbefleckte Klauenhand hob erbebte ihr Körper. Ein Bajonett steckte in ihrem Hals. Einer der Anzugträger hatte es mit letzter Kraft geworfen, ehe er tot zusammenbrach. Der Tenryuubito lachte und sagte siegessicher. „Ich sagte dir doch, dass man einen Tenryuubito nicht so einfach töten kann. Es gibt einfach zu gute Kämpfer, die ihn beschützen.“ Kyoko allerdings lächelte bloß und zog mit einem kräftigen Ruck das Bajonett aus ihrem Hals. Mit dämonischer Stimme sagte sie. „Du hast zum letzten Mal einem Menschen geschadet…“ Mit einer ausladenden Bewegung holte sie aus und trennte den Kopf des Tenryuubito von seinen Schultern. Mit bebenden Schultern stand sie über ihm und betrachtete den Leichnam. Plötzlich zuckte ihr Kopf in Richtung des Piratenschiffs. Bepo und JeanBart machten sich kampfbereit, sie rechneten schon mit einem Angriff. Sofort setzte sich Kyoko in Bewegung. Sie rannte so schnell sie konnte, in ihren Augen stand blanke Furcht. Sie stürmte an Bepo und JeanBart vorbei und sprang Law direkt an. Durch die Wucht wurden beide nach hinten geworfen. Kyoko keuchte auf und blieb bewusstlos auf ihm liegen. Als Law sich vorsichtig aufrichtete, erblickte er einen Pfeil in Kyokos Rücken, der sich augenblicklich in winzige Lichtreflexe auflöste. „Käpt’n! Alles in Ordnung?“ fragten seine Crew Mitglieder besorgt. Er nickte einfach nur und blickte gespannt auf den Waldrand. Aus dem Dämmerlicht trat mit bedächtigen Schritten eine Frau mit einem Bogen in der Hand. Sie trug eine rote Hose und dazu ein weißes Oberteil. Ihre Kleidung wies auf eine Miko – eine Priesterin – hin. „Folgt mir,“ befahl sie. Kapitel 5: Schmerzen der Vergangenheit & Zukunft ------------------------------------------------ „Wir sind fast da,“ sagte die Fremde. Obwohl der Weg durch den Wald ziemlich unwegsam war, stolzierte sie behände über jedes Hindernis. Die Piraten mussten jedoch um einiges vorsichtiger vorgehen. An einigen Stellen im Boden gab es versteckte Fallen, die sie, ohne Warnung, ausgelöst hätten. Nach wenigen Augenblicken begann sich der Wald vor ihnen zu lichten. Sie standen auf einer Lichtung. Ein Fluss teilte diese in zwei Areale. Auf der anderen Seite des Flusses konnten sie ein Haus  ausmachen – es war ein Dojo.   O   „Azarni, Hotaru, bereitet einige Zimmer vor,“ rief sie in die Stille des Hauses. „Jawohl, Herrin,“ ertönte zwei kindliche Stimme aus dem Flur, die schnell näherkamen. „Bereitet auch meine Medikamente vor, wir haben hier eine Schwerverletzte.“ Mit neugierigen Augen kamen die beiden circa 13 Jahre alten Mädchen um die Ecke. Als sie Kyoko sahen, die blutend in Laws Armen lag, erbleichten sie und eilten mit einem hastigen „Ja-Jawohl, Herrin,“ davon. „Kommt mit,“ dirigierte die Fremde die Piraten durch die Flure. In einem sonnendurchfluteten blieb sie stehen und öffnete eine Schiebetür zu ihrer Rechten. Das Zimmer war freundlich in warmen Pfirsichtönen gehalten. In einer Tokonoma hing ein besonders schönes Kakemono. Es zeigte einen Drachen, der dem Vollmond entweder entgegenstrebte oder von ihm fortflog, direkt auf den Betrachter zu. Allein die verschiedenen dunkelblauen bis schwarzen Farbtöne ließen den Eindruck eines sich bewegenden Bildes entstehen. „Legt sie hierhin,“ kam die Anweisung der Fremden. Sofort legte Law Kyoko auf den Futon und trat einen Schritt zurück. „Ihr wartet am Besten draußen, ich werde euch rufen, wenn ich fertig bin.“ „Ich bin Arzt, ich werde helfen,“ antwortete Law. „Nein, bei dieser Zeremonie kann ich keine Störung gebrauchen. Geht jetzt!“ „Aber…“ Sein Protest wurde jäh durch ein Zupfen an seinem Ärmel unterbrochen. Eines der Mädchen hatte seinen Arm ergriffen und schüttelte nur leicht den Kopf. Leicht zog sie ihn am Arm bis er und die anderen folgten. Als sie draußen waren, wurde die Tür schnell geschlossen. „Kommt mit, ich zeige euch, wo ihr euch frisch machen könnt,“ bot das Mädchen an. Wortlos folgten sie ihr. Vor einer weiteren Tür blieb das Mädchen stehen. „Hier befindet sich das Bad. Ich komme wieder, wenn ihr fertig seid.“ „Danke.“ Mit einer leichten Verbeugung verabschiedete sie sich.   O   Nach ein paar Stunden warteten Law und die anderen schon ungeduldig. Von der Fremden und Kyoko hatten sie bisher nichts mehr gehört. Das Mädchen Azarni hatte sie in ein Speisezimmer geführt, wo sie sich nun über die verschiedensten Köstlichkeiten hermachten. Law aß nur wenig und dachte die ganze Zeit an Kyoko. Obwohl sie zu einer reisenden Bestie geworden war, liebte er sie. Er konnte es sich selbst nicht erklären. Noch nie hatte eine Frau ihn so berührt wie Kyoko. Sie war wirklich etwas besonderes. Jäh wurde Law aus seinen Gedanken gerissen, als sich die Tür öffnete. Die Frau war eingetreten und setzte sich zu ihnen. Sie war sehr blass im Gesicht. „Wie geht es Kyoko?“ „Was war das für ein Monster am Strand?“ „Wird sie es überleben?“ Tausend Fragen stürmten auf die Frau ein, die diesen mit einer müden Handbewegung Einhalt gebot. „Ich weiß, dass ihr viele Fragen habt. Aber gebt mir bitte einen kurzen Moment um mich zu sammeln, ich bin ziemlich erschöpft.“ Mit leicht zitternden Händen nahm sie ein Schälchen Sake entgegen und trank es in einem Zug. „Ahh… das tat gut,“ seufzte sie. Erwartungsvolles Schweigen brandete ihr entgegen. „Nun, ich denke, dass ich euch einige Erklärungen schuldig bin… Mein Name ist Kasumi. Ich bin die Miko dieser Insel und bilde gleichzeitig Kämpferinnen aus…“ „Was, aber du bist doch so jung…“ „Ich habe das Dojo vor ein paar Jahren von meinem Meister übernommen. Kyoko und ich, wir haben beide hier trainiert.“ „Aber warum…“ Ein Blick von ihr ließ die Piraten sofort verstummen. „Bevor ich euch Kyokos Ausbruch von heute erklären kann, müsst ihr zuerst etwas über ihre Vergangenheit erfahren. Lasst ihr mich das auch ohne Unterbrechung tun?“ Eifrig nickten alle. Law beugte sich leicht vor um jedem Wort präzise folgen zu können. „Also… Kyoko lebte mit ihrer Familie hier auf der Grandline in ein einem friedlichen kleinen Dorf. Eines Tages Sklavenhändler in das Dorf. Sie töteten Kyokos Familie direkt vor ihren Augen, sie allerdings wurde verschont. Ihr Gesicht schien den Händlern zu gefallen. Für sie würde es wohl einen schönen Preis geben, also nahmen sie sie mit fort. Auf dem Sklavenmarkt wurde sie dann an die Tenryuubito verkauft… Dort war sie nicht nur psychischen Qualen ausgesetzt, nein, sie musste Schläge über sich ergehen lassen und vieles mehr. Die Vergewaltigungen schwächten sie, aber ihren Geist schaffte niemand zu brechen. Sie hatte nur einen Wunsch, sie wollte endlich wieder frei sein und ihren Peiniger büßen lassen… Eines Tages wollte man zu ehren des Tenryuubito ein Experiment an einem Menschen durchführen. Kyoko war hierbei das Versuchskaninchen… Man hatte einen magischen Stein auf dem Meeresgrund gefunden, der einem besondere Kräfte verleihen sollte. Um diesen zu aktivieren setzten sie Kyoko und den Stein unter Strom. Allerdings versiegelten sie dadurch unbewusst einen Drachengott in ihrem Körper. Dieser war verlieh ihr die Macht aus dem Gefängnis ihrer Peiniger auszubrechen, jedoch muss sie dafür jedes Mal einen hohen Preis bezahlen… Seit diesem Tag lebt der Gott des Wasser Kano in ihr und jedes Mal, wenn Kyoko starken Emotionen ausgesetzt ist tritt er hervor und verwandelt sie in die dämonische Bestie die ihr gesehen habt… Dabei ist sie nicht mehr bei klarem Verstand, ihr einziger Gedanke ist zu töten. Egal ob Freund oder Feind, jeder, der ihr zu nahe kommt wird vernichtet. Kyoko kam halb tot auf dieser Insel an. Unser Meister nahm sie unter seine Fittiche und machte aus ihr eine starke, junge Frau. Er gab ihr Vertrauen und den Glauben an Freundschaft und Liebe zurück. Nach ein paar Jahren entschloss sich Kyoko zur See zu fahren und weiter zu trainieren um sie eines Tages gänzlich befreien zu können… Ihr Ziel hat sie jetzt endlich erreicht. Als ich sie heute verwandelt vor mir sah, schien sie sich verändert zu haben. Sie griff euch nicht gleich an, sondern stand ruhig da. Deshalb…“ „Deshalb hast du den Pfeil auf mich geschossen, um ihre Reaktion zu beobachten,“ antwortete Law. „Teilweise ja. Für Menschen sind die Lichtpfeile nicht gefährlich, er hätte dich nicht verletzt. Bei Kyoko versiegelt er allerdings den Gott wieder und sie wird bewusstlos. Da sie dich gerettet hast, musst du der Grund für ihre Wandlung sein. Niemand konnte bisher solch starke Emotionen in ihr hervorrufen, die sie dazu brachten jemanden zu beschützen, wenn sie verwandelt war.“ Law schwieg. Unverhofft wurde die Tür aufgerissen und Hotaru stürzte herein. „Herrin, es geht los,“ schrie sie atemlos. Sofort war Kasumi auf den Beinen. „Kommt mit, ich brauche eure Hilfe.“ „Was ist los?“ „Kyoko!“ Umgehend standen Law, Bepo, Shachi und JeanBart an ihrer Seite. Von weitem vernahmen sie schon die Schreie. Als sie das Zimmer betraten, eröffnete sich ihnen ein grauenvoller Anblick. Kyoko lag in ihrem Futon und wand sich vor Schmerzen. Schmerzerfüllte Schreie durchbrachen die Nachtluft und ließen die Grillen und Zikaden verstummen. Augenblicklich waren Kasumi und Law bei ihr. „Was ist mit ihr?“ rief Law über die Schreie hinweg. „Das ist der Fluch, der mit der Versiegelung eintritt. Schnell greift ihre Arme und Beine bevor sie sich weiter verletzt.“ Alle taten wie befohlen und hatten größte Mühe Kyoko ruhig zu halten. Sie glühte vor Fieber. Tränen rannen unaufhörlich ihre Wangen hinunter während sie sich auf die Lippe biss. „Schnell Hotaru, ich brauche dein Haarband. Binde ihr damit den Mund zu, bevor sie sich die Zunge abbeißt.“ Hotaru reagierte schnell und tat wie befohlen. Kyoko biss sich jetzt auf das Band und nach wenigen Augenblicken hatte sie auch dieses durchtrennt. Kasumi und auch der Rest schafften es kaum ihre zuckenden Gliedmaßen still zu halten. Als Kyoko wieder auf ihre Lippe beißen wollte, war Law zur Stelle. Er setzte sich hinter sie und hielt ihr sein Handgelenk vor den Mund, sodass die dorthinein beißen konnte. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt er dem gewaltigen Druck ihrer Kieferknochen stand und sprach beruhigend auf sie ein. Nach einiger Zeit wurden ihre Zuckungen schwächer, bis sie schließlich ganz erstarben und sie in tiefen Schlaf hinüberglitt. Atemlos und keuchend ließen die Piraten Kyoko los und betten sie sanft auf die Kissen zurück. „Was, zum Teufel, war das?“ fragte Law nach Atem ringend. „Der Fluch… Jedes Mal, wenn sie während ihrer Verwandlung verletzt wird, spürt sie keinen Schmerz. Erst nachdem sie ihre normale Gestalt wieder erlangt, fangen die Wunden an zu schmerzen. Jedes Mal erlebt sie die Schmerzen, die sie in ihrem Leben erlebt hat, aufs neue und das immer und immer wieder. Obwohl ihr Regenrationskräfte um ein vielfaches höher sind als bei normalen Menschen, ist ihre Schmerzgrenze um ein vielfaches niedriger… Irgendwann wird sie vielleicht an ihren Schmerzen zerbrechen… Ich bitte dich, Trafalgar Law, beschütze sie… Beschütze sie vor dem Gott und vor sich selbst…“ „Ich verspreche es!“ Epilog: Ein neuer Anfang ------------------------ Die Nacht war mittlerweile fortgeschritten. Der Vollmond stand hell und klar am Firmament umgeben von unzähligen Sternen. Law erwachte von einem leisen flüstern, dass durch das Haus ging. Bedächtig, um seine Kameraden nicht zu wecken, die kreuz und quer im Zimmer verteilt lagen und schnarchten, stand er auf. Leise trat er aus dem Zimmer und lief zuerst ziellos durch das riesige Haus. Erst nach einigen Augenblicken fiel ihm auf, dass er vor Kyokos Tür stand. Seitdem sie eingeschlafen war, hatte er nicht mehr nach ihr gesehen. Einer plötzlichen Sehnsucht folgend öffnete er vorsichtig die Tür. Sanft fiel das Mondlicht in das Zimmer und beleuchtete einen winzigen Streifen des Zimmers. Obwohl er nur wenig im Raum erkennen konnte, bemerkte er, dass Kyoko nicht in ihrem Bett lag. Als er den Stoff befühlte, spürte er die leichte Kälte. Lange konnte sie noch nicht fort sein. Als er das gesamte Haus durchsucht hatte, machte er sich auf den Weg nach draußen. Gerade als er sich die Schuhe angezogen hatte, spürte er eine Bewegung hinter sich. Hinter ihm stand Kasumi. Sie überreichte ihm eine Decke und formte mit dem Mund die Worte. „Gehe zum See.“ Dankend nickte Law und verließ das Haus. Der Mond tauchte alles in ein klares und zugleich gespenstisches Licht. Law folgte einem Pfad neben dem Haus, der neben dem Fluss herführte. Nach einiger Zeit wurde es steiler und er konnte das Rauschen eines Wasserfalls vernehmen. Vor sich konnte er schon Licht ausmachen und als er die Blätter- und Blütenwand durchbrach stand er am Rand eines Sees. Unweit entfernt konnte er den Wasserfall ausmachen, der unentwegt vor sich hinrauschte. Während er das Ufer absuchte schwand allmählich seine Hoffnung. Kyoko war nirgends zu sehen. Leichte Panik überfiel ihn, was, wenn ihr was passiert wäre. Aber das konnte nicht sein, ansonsten hätte Kasumi ihn nicht dorthin geschickt. Wie sooft in diesen Tagen wurden seine Gedanken unterbrochen. In der Mitte des Sees teilte sich die Oberfläche und Kyoko tauchte, von glitzernden Wassertropfen umrahmt, aus dem Wasser auf. Ihr nackter Körper leuchtete wie Alabaster. Ihre Brüste waren prall und rund, mit kleinen Knospen versehen, die sich im kalten Wasser aufgerichtet hatten. Für einen kurzen Moment gaben ihre Haare den Blick auf ihren Rücken frei, sodass Law das Tattoo auf ihrer linken Schulter sehen konnte. Im Stillen dachte er an die Opfer, die dieses junge Mädchen hatte bringen müssen für ihre Freiheit. Da sie ihm den Rücken zuwandte, konnte sie ihn nicht sehen, er jedoch wusste, dass sie ihn längst bemerkt hatte. So leise er konnte entkleidete er sich und stieg ins Wasser. Gänsehaut überzog augenblicklich seinen Körper. Diese jedoch ignorierend trat er auf Kyoko zu, bis er dicht hinter ihr stand. Sein Atem kitzelte ihren Nacken und er konnte sehen, wie sich die winzigen Haare an ihrem Körper aufrichteten. Ihn überkam das unbändige Gefühl sie in den Arm nehmen und vor allem beschützen zu müssen. „Wie hast du mich gefunden?“ „Kasumi hat mir den Weg gezeigt.“ „Kasumi also…“ Anhand ihrer Stimme konnte Law erkennen, dass sie lächelte. Er umarmte sie von hinten und sie klammerte sich ebenfalls an ihn. „Egal was passiert,“ flüsterte sie leise, „bitte bleib bei mir.“ „Ich verspreche es…“ sagte er und drehte sie um, sodass er in ihr hübsches Gesicht sehen konnte. Wie sehr hatte er sich nach diesem Moment gesehnt. Er schloss leicht seine Augen und neigte seinen Kopf zu Kyoko herunter. Zuerst legten sich seine Lippen vorsichtig auf ihre um ihr keinen Schreck einzujagen. Als sie jedoch den Kuss erwiderte wurde er selbstsicherer und begann sanft mit seiner Zunge über ihre zu streichen.   O   Wieder am Ufer legten sie sich zusammen auf die Decke und begannen sich Gegenseitig zu liebkosen. Nach einem atemraubenden Kuss flüsterte Law ihr ins Ohr. „Ich werde dir zeigen, dass es nicht schmerzhaft sein muss…“ Als er wieder in ihre Augen schaute, konnte er ein wenig Angst erkennen. „Hab keine Angst, ich werde dir niemals wehtun. Vertraust du mir?“ Mit einem leichten nicken gab sie ihm ihre Zustimmung. Die Gefühle, die in ihr aufbrandeten waren überwältigend. Sie fühlte sich als würde sie fliegen, getragen von warmen Sommerwinden, die ihr die Freiheit schenken würden. Die Bewegungen blieben stets im Einklang miteinander, sodass jeder ganz auf seine Kosten kam. Das Gefühl des Sommerwindes verwandelte sich immer wieder bis es zu einem wahrhaften Orkan wurde, der sie an den Rand des Wahnsinns trieb. Als sie glaubte, durch die Wucht der Gefühle entzweigerissen zu werden, krallte sie sich heftig in Laws Schultern. Nach einigen Augenblicken durchbrachen beide den Orkan der Gefühle und teilten ihre Gefühle miteinander…   O   Kyoko erwachte durch das Zirpen der Vögel. Die Sonne begann langsam aufzugehen. Ohne Law zu wecken stand sie auf und ging an den Rand der Klippe. Die Sonne strahlte in einem sanften orangerot über das Meer. Kyoko konnte sich an dem Anblick nicht sattsehen. Hinter sich hörte sie ein sanftes Rascheln und schon blitzte ein Lächeln über ihr Gesicht. Law umhüllte sie beide mit der Decke und stand still da. Beide wussten, dass ihr Leben sich von jetzt an verändern würde. Es würde ein Neuanfang werden und zwar für sie beide…   The End (?) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)