Fire my imagination von Bettyna (The game) ================================================================================ Fire my imagination ------------------- „Da! Hahaha! Ich hab schon wieder gewonnen!“, stieß Kisame triumphierend hervor und knallte seine Karten auf dem Tisch. Sein siegessicheres Grinsen enthüllte eine Reihe scharfer Zähne und er verschränkte seine Hände lässig hinter seinem Kopf, während entrüstete Schreie von den Anderen aufwallten. Deidara ließ seine Faust geräuschvoll auf die Tischplatte sausen. Seinen Züge strahlten seine Wut regelrecht aus, als er sich vorbeugte und sich das Blatt des Haimannes schnappte. Seine blauen Augen blitzen argwöhnisch, während er die Karten mit seinem Blick beinahe durchbohrte. „Verdammt, die Fischfresse hat echt ne Glückssträhne! Ich hab keine Lust mehr, yeah!“, protestierte der Blonde und warf die Karten missgelaunt zurück auf den Stapel. Es war nun schon die siebte Runde hintereinander, die Kisame für sich entschieden hatte. „Tobis Karten waren auch nicht schlecht!“, tönte es gedämpft von der Seite des maskierten Shinobi. Er klang zwar ein wenig säuerlich, doch jeder wusste, dass ihn die Niederlage bei diesem Glücksspiel spätestens beim Beginn der neuen Runde nicht mehr kümmern würde. Deidara zog skeptisch seine Augenbrauen nach oben und lehnte sich weniger aus Neugier als aus Langeweile zu seinem Partner, um dessen Blatt zu begutachten. Obwohl er nichts im Mund gehabt hatte, verschluckte er sich plötzlich und hustete einmal. „Du Idiot! Die Karte, die du vorhin abgelegt hast, yeah! Mit der hättest du Kisame so was von übertrumpfen können! Ahgrr!“, blaffte der Blonde den völlig verwirrten Tobi an, der sich gleich darauf noch einen deftigen Schlag auf den Hinterkopf einfing. Das weinerliche Gejammer des Maskierten und das schallende Gelächter des Haimannes gingen jedoch im Lärm des geschäftigen Treibens der Kneipe völlig unter. Die Akatsuki hatten sich in ein Eck der fast überfüllten Gaststube gezwängt, um dem strömenden Regen zu entfliehen, der draußen einen wunderbar klischeehaften Weltuntergang simulierte. Die Straßen waren zu reißenden Flüssen angeschwollen, Felder und Wiesen hatten sich in eine unpassierbare Morastlandschaft verwandelt. Es hatte schon seit Tagen geregnet, was kein Hindernis für die reisenden Akatsuki gewesen war. Der vorhin einsetzende Wolkenbruch hatte jedoch die schon aufgeweichte und vollgesogene Erde an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gebracht, weshalb nun alles überflutet war. Alles. Alles - außer dem Gasthaus, welches auf einem kleinen Hügel thronte und dadurch Massen an Besuchern anzog, Reisende, die unglücklicherweise gerade in dieser sonst verlassenen Gegend unterwegs waren. Jeder freute sich, im Trockenen und Warmen zu sitzen, Gesellschaft zu haben und verköstigt zu werden - und deshalb achtete keiner auf die vier düsteren Gestalten, die sich unter die Gäste gemischt hatten. Und da sie eh nur Karten spielten und sich dabei aufführten wie die letzten Trampel, fielen sie eigentlich gar nicht auf. Nun ja, es spielte nicht jeder von ihnen Karten. Itachi hatte nur einen ausdruckslosen Blick für seine Mitreisenden übrig, als Kisame unter den lauten Protesten von Deidara die Karten mischte und sie wiederholt für ein neues Spiel austeilte. Für diese Art von Zeitvertreib hatte er nichts übrig. Was hätte er davon, Karten zu sammeln, sie der Werte nach zu ordnen und die bestmögliche Kombination zu ertüfteln? Sicher, es war auch eine Art von Strategie und Können dafür nötig, doch was half es ihm, einen guten Kartenzug spielen zu können, draußen im Kampf aber zu versagen? Apropos versagen, Pain hatte es auch nicht gefallen, dass sein eine Zwangspause einlegen mussten, was sie ihm natürlich sofort berichtet hatten. Der Jinchuuriki könnte wieder abgetaucht sein, bis sie schließlich an den Ort gelangen würden, wo man ihn aufgespürt hatte. Jinchuuriki, Jinchuuriki, Jinchuuriki. Es drehte sich alles immer nur um die Bijuu und deren Container. Es war langsam ermüdend, immer nur nach ihnen zu suchen und dafür quer durch den ganzen Kontinent zu ziehen… Itachi schloss kurz die Augen, zählte innerlich bis Drei und öffnete sie dann wieder. Dies war seine Art zu seufzen. Er verriet nach außen hin nicht, dass er die außerplanmäßige Unterbrechung ihrer Reise willkommen hieß. Endlich wieder trockene Kleidung tragen zu können kam ihm wie ein Luxus vor. Und außerdem wollte er auch seinen Gedanken eine Pause gönnen, die sonst nur um Pains Angelegenheiten kreisten. Es gelang ihm zwar nicht, seinen Kopf vollständig abzuschalten, denn um ihn herum waren zu viele Stimmen, Geräusche, Gerüche und Eindrücke, doch eben diese bunte Kulisse ermöglichte es ihm, alles andere außer das Jetzt auszublenden. Er spürte, wie seine angespannten Muskeln etwas lockerer wurden und die gepolsterte Bank, auf der er saß, eigentlich ganz bequem war. Das bisher unangetastete Glas Sake, das vor ihm stand - und welches von Kisame die ganze Zeit gierig beäugt wurde - fand sich urplötzlich in Itachis Hand wieder und schon erfüllte die klare Flüssigkeit seinen Bauch mit einer wohligen Wärme. Nicht nur der Schwarzhaarige gönnte sich an diesem Abend den Sake, das Getränk floss die Kehlen in Strömen herab, fast so wie der Regen an den Fenstern herab floss. Und obwohl draußen ein Unwetter herrschte, war die Laune der Menschen ungetrübt. Sie prosteten sich immer wieder zu, lachten ausgelassen, hatten angeregte Gespräche und schunkelten nicht mehr ganz so taktsicher zu der Musik, die von irgendwo her dudelte, und wegen dem Geräuschpegel nur schwach zu hören war. Sie waren alle einfache Zivilisten. Einfache, unwissende, sorgenfreie Zivilisten, die die Laune der Natur einfach hinnahmen und das Beste daraus machten. Und sie langweilten sich noch nicht mal dabei, sondern hatten Spaß. Spaß war ein Begriff für Itachi, der schon lange seine eigentliche Bedeutung verloren hatte. Es genügte ihm, seine Gedanken abzulenken und, in diesem Augenblick, die Anderen zu beobachten. Neue Besucher schienen nicht mehr zu kommen, jeder hatte sich bis jetzt schon irgendwo zurückgezogen, wenn er nicht riskieren wollte, in irgendeinem Schlammloch zu versinken und dann in den nächsten Tagen von einer dicken Erkältung heimgesucht zu werden. Jedenfalls waren sie so eine kleine geschlossene Gesellschaft für sich. So wundere Itachi sich, dass er eine Person erst jetzt bemerkte. Es war schon verwunderlich, denn diese Person war offensichtlich ein Shinobi, genauer gesagt, eine Kunoichi. Sie saß an der langen Bar, die den seitlichen Teil des großen Raumes beherrschte und hinter der der Wirt und zwei Damen die Bestellungen der Gäste abwickelten. Die Kunoichi, eine junge Frau mit schulterlangen schwarzen Haaren schien ebenfalls zufällig hier gelandet zu sein, ihr tropfnasser Mantel hing über der Lehne des Barhockers, ebenso wie ihr Pullover, der sich wohl ebenso mit Wasser vollgesogen hatte. Weshalb Itachi erkannte, dass es eine Kunoichi war? Sie war zwar sicherlich nicht im Dienst, weil sie keine Waffen an ihrem Gürtel trug und auch ihr Stirnband nirgends zu sehen war, doch er konnte es an ihrem Chakra spüren, welches zwischen den anderen Signaturen der Leute leicht hervorstach. Auch sie sah sich gerade ein wenig um, schien die Akatsuki jedoch nicht zu bemerken. Doch es gab niemanden, der die Nuke-nins bemerken würde, wenn sie es nicht wollten. Von ihr ging jedenfalls keine Bedrohung aus, beschloss Itachi und wandte sich wieder ab. Ein kleiner, etwas stämmiger Mann zog in diesem Moment zwangsläufig alle Augen auf sich, weil er auf seinen Stuhl gestiegen war und mit Inbrunst ein beliebtes Trinklied anstimmte, woraufhin der Großteil der anwesenden Gäste einfiel und sich der Raum kurzzeitig in einen Konzertsaal verwandelte. Zum Glück hatte der kuriose Vortrag schnell ein Ende, da der Mann auf seinem improvisierten Podest zu wanken begann und seine etwas nüchternen Kumpanen ihn vorsichtshalber von da oben herunterholten, bevor er noch herunterfiel und sich etwas brach - und die Gäste einen Hörschaden bekamen… Gelächter über den beschwipsten Sänger entstand und das Geschnatter der Gäste gewann wieder an Lautstärke. Sonst gab es jedoch in diesem Raum nichts mehr zu sehen, außer vielleicht der schrulligen Dekoration der Gaststube, die aus allem möglichen Krimskrams bestand, Figürchen, alten Bildern, staubigen Kunstblumen, Krügen und Sakeflaschen aus verschiedenen Jahrgängen, Erinnerungsfotos, gehäkelte Deckchen, gerahmten Urkunden, rostigen Pokalen… Auch die junge Frau hatte dem betrunkenen Mann bei seiner Darbietung zugesehen und tauschte sich mit einer rundlichen, neben ihr sitzenden Frau aus. Ihre hellen Augen hatten einen aufmerksamen und aufrichtigen Ausdruck, während sie mit einem leichten Nicken den Ausführungen der Frau lauschte. Auf einmal weiteten sich ihre Augen leicht und ihre Lippen verzog sich zu einem 'Oh', doch ihre Miene schlug gleich wieder um und ein weites und doch weiches Lächeln erhellte ihr Gesicht. Ihre leicht vorgebeugte Haltung wurde ruckartig wieder lockerer als sie auflachte und den Kopf schüttelte, als hätte ihr ihre Sitznachbarin etwas erzählt, das sie nicht glauben wollte. In diesem Moment kam der Wirt mit zwei Gläsern Sake zu ihnen und stellte diese auf den Tresen vor die beiden Frauen. Diese ließen es sich nicht nehmen, sich zuzuprosten und den Sake mit einem Zug zu stürzen, wobei die Kunoichi ihren Kopf mit einem Ruck nach hinten warf und ihre schwarzen Haar dabei durch die Luft fliegen ließ... Etwas irritiert erkannte Itachi, dass sein Blick nicht lange bei der Einrichtung der Kneipe verweilt hatte. Er war wieder zu der jungen Frau zurück geschweift, die nur in einem engen Tanktop und anliegenden schwarzen Hosen da saß. Sie hatte ihre langen Beine übereinander geschlagen und ihr gerader Rücken unterstrich ihre grazile und durchaus aufreizende Haltung. Ihr Körper war äußerst wohlgeformt, doch erwartete man das nicht von einer Kunoichi? Und wollte man nicht- Nein, das waren definitiv nicht die Gedanken, denen Itachi sich an diesem Abend widmen wollte, oder? Er hatte die junge Frau genauer gemustert, als es angemessen war. Sie war sehr schön, ausnehmend attraktiv, doch das entschuldigte seine Gedankengänge nicht. Außerdem hegte er keine Absichten, die so ein Verhalten entschuldigt hätten. Plötzlich hörte er einen spitzen Schrei und sah aus den Augenwinkeln gerade noch das durch die Gegend fliegende Tablett, welches wohl vor einer Sekunde noch auf der in die Luft gestreckten Hand einer Kellnerin balanciert hatte. Die Dame beobachte mit vor Schreck gezeichneten Gesicht, wie ein Gast aufsprang und heulend versuchte, sich sein Hemd über den Kopf zu ziehen – er war wohl mit heißer Suppe übergossen worden. Der Schankraum johlte vor Lachen, während der Mann sich fluchend einen Weg durch die Masse der Gäste bahnte und die Kellnerin sich mit hochrotem Kopf aus dem Staub machte. Eigentlich war es nicht verwunderlich, dass sie bei dem Gedränge gestolpert war... Auch die Kunoichi konnte sich das Lachen wohl nicht verkneifen, versuchte ihre schmunzelnden Lippen jedoch noch hinter ihrem Handrücken zu verbergen. Selbst diese Geste sah anzüglich aus. Dadurch, dass sie dem Geschehen nur ihren Oberkörper zugewandt hatte, beschrieben ihr Rumpf und ihre Hüfte ein paar ausgeprägte Kurven, die nur allzu fantasieanregend waren. Mit ihren Fingern kämmte sie sich ihr Haar aus dem Gesicht und versuchte, ihren Zügen wieder Ernsthaftigkeit zu verleihen – der Schmollmund, den sie dabei machte, implizierte deutlich mehr. Als sie sich wieder zum Tresen umdrehte, präsentierte sie ihren aufregend gerundeten Po. Sie hob ihren Arm, um noch etwas zu bestellen, und die fein definierten Muskeln, die sich unter ihrer Haut abzeichneten, sprachen Bände davon, dass sie auch sonst absolut perfekt gebaut war. Mit einer entschiedenen Kopfbewegung lenkte Itachi seinen Blick ab. Er konnte nicht fassen, wie seine Gedanken ihre eigenen Wege gingen, wie wenig Kontrolle er plötzlich auf sich selber ausüben konnte, wie locker sein Wille war. Lag es am Sake? Seine Augen wanderten zu dem kleinen Glas, in dessen Boden sich ein Tropfen Flüssigkeit gesammelt hatte. Das war lächerlich. Sein Partner vertilgte das Zeug in Litern und es konnte ihm nichts anhaben – fast nichts. Aber der Schwarzhaarige war keinen Alkohol gewöhnt und vielleicht reichte schon die kleine Menge, um seine sonst eiserne Beherrschung zu lockern. Doch warum war er sofort so verwundert über sich selber? Mit den Gedanken ein wenig abzuschweifen hatte noch niemandem wehgetan, vor allem, wenn sie um so etwas wie eine schöne Frau kreisten – nein, schon wieder! Selbst seine eigene Rechtfertigung wandte sich zum Schluss gegen ihn. Was würde die Kunoichi wohl sagen, wenn sie wüsste, dass jemand so über sie dachte? Als der Schwarzhaarige wieder zu ihr sah, machte sie nicht den Eindruck, als ob sie irgendetwas ahnte... Schluss damit. Itachi wollte nicht mehr daran denken. Wenn er sich jetzt so gehen ließ, hieß das, dass er schwach war. So etwas durfte ihm nicht passieren, er, der immer auf der Hut war, er, der über eine eiserne Selbstbeherrschung verfügte, die ihn dazu gemacht hatte, was er jetzt war: Ein Mann mit dem Ruf eines eisernen und gewissenlosen Killers. Dies war ein Bild, welches er aufrechterhalten musste. Und daran sollte selbst eine Frau nichts ändern. Er musste sich wieder sammeln, sich zusammenreißen. Er hatte sich zu sehr entspannt und daraus fruchteten sofort diese abwegigen Gedankengänge, gegen die er etwas tun musste. Er wollte nur kurz seine Augen schließen, nur für zwei oder drei Sekunden, seine Gedanken fokussieren und- Doch da tauchten die Bilder in seinem Kopf auf. Ihr Gesicht verzog sich in purer Ekstase und sie wand sich ungeduldig und doch geschmeidig unter ihm. Ihre vollen und verlockenden Lippen entließen ein flehendes Stöhnen, als er mit seinen Händen über ihre nackte Haut fuhr und beobachte, wie seine Berührungen eine ausgeprägte Gänsehaut auf ihrem makellosen Körper hinterließen. Als er sich herabbeugte, um mit seinem Mund ihren Hals zu erkunden, spürte er ihre Hände, wie sie sanft und doch inständig sein Gesicht umfassten und ihn zu sich herunterzogen, um ihn zu küssen. Ihre Lippen verschmolzen miteinander, ihre Zungen trafen aufeinander und eine unglaubliche Hitze stieg in ihm auf, als sie ihre Finger in seinem Haar vergrub und ihr Oberkörper sich aufbäumte. Er spürte wie ihre Brüste gegen seinen Brustkorb drückten und wie ihr Herzschlag darunter flatterte. Er griff ungehalten nach ihren Hüften, um ihr Becken hochzuheben und sich in ihr zu versenken. Fast gewaltsam schnappte sie nach Luft und warf ihren Kopf nach hinten und von einer Seite zur anderen, während er sich immer wieder vor und zurück bewegte, in einem harten beständigen Rhythmus und sie jedes Mal keuchen und stöhnen ließ. So völlig aufgelöst, wie ihr immer wieder die Gesichtszüge entglitten und dem süßen Ausdruck der Lust Platz machten, wie sie mit verbissener Anstrengung nach Mehr verlangte und gleichzeitig wie berauscht wimmerte, wie sich der rosige, feuchte Film aus Schweiß auf ihrer Haut bildete und ihre perfekte Gestalt im matten Licht schimmern ließ, wie sie ihre Beine hinter seinem Gesäß kreuzte und ihm noch mehr Spielraum verschaffte – es machte ihn wahnsinnig. Er stützte sich links und rechts neben ihr ab, doch seine Arme gaben schnell nach. Sein schwarzes Haar auf ihrer makellosen Haut berauschte ihn nur noch mehr. Und als er sein Gesicht in ihrem Nacken vergrub, sie schmeckte, ihren Geruch wahrnahm, sie ganzheitlich fühlte, da entlud sich die Hitze in einem weißglühenden Schlag und löschte alles in ihm aus, alles außer dem Gefühl der unendlichen Befriedigung. Er hörte sich selber ächzen und fühlte, wie er völlig über ihr zusammenbrach. Er spürte ihr Zittern und ihren völlig unkontrollierten Atem, erlebte, wie ihr Körper erschüttert würde und wie sie wieder zu sich kam, nach Luft rang und ihre Arme warm und schwach um seine Schultern legte. Er schaffte es, aufzublicken und ihr in die umwölkten, glasigen, atemberaubenden Augen zu sehen und von ihren Emotionen mitgerissen zu werden, sodass er sich fast sofort wieder zu ihr beugte, um sie zu küssen und- „Ahahaaa! Schon wieder gewonnen! Ich bin der Champion des Kartenspiels!“, platzte der ohrenbetäubende Triumphschrei aus Kisame heraus und als er auf seinem Stuhl hüpfte wie ein kleines Kind, da bebte der gesamte Boden unter ihnen. Itachi blinzelte, als eine blauer Arm in seinem Sichtfeld auftauchte, der triumphierend in die Luft ragte. Dann war da noch ein leuchtend rotes Gesicht, welches zu Deidara gehörte, der anscheinend gleich selber zu explodieren drohte, so wie sonst seine Tonkreaturen. „Du schummelst doch, du elendige Kaulquappe! Zeig mir deine verdammten Karten, yeah, sofort!“, keifte der Blonde und wartete nicht auf Kisames Kooperation sondern riss ihm das Blatt aus der Hand. Tobi kratze sich nur am Kopf und wirkte verwirrt – wie immer. Doch die ganze Szenerie ging an Itachi vorbei, denn als sein Blick sich wieder schärfte und er langsam wieder einen klaren Kopf bekam, starrte er genau in ein helles Augenpaar, das ihn von der anderen Seite des Raumes intensiv beobachtete. Die Kunoichi. Sie saß immer noch auf ihrem Hocker, die Beine überschlagen und ihren Oberkörper beinahe lasziv gespannt, doch nun war sie ihm zugewandt. Mit einer Hand fuhr sie sich langsam durch ihr Haar und der Ausdruck, den er in ihren Augen wahrnahm, zeigte ihm, dass die Vision, die ihn gerade unverschämt real heimgesucht hatte, kein Erlebnis gewesen war, dass nur ihm zuteil geworden war. Obwohl es bereits warm in der Gaststube war, fühlte er sich plötzlich noch viel heißer, als verwandelten sich seine Adern in glühende Drähte. Und auch sein kochendes Blut sackte in niedere Regionen ab – was gefühlt kaum mehr möglich war, da seine Vorstellungskraft bereits alle Arbeit getan hatte. Und da bewegte sich die junge Frau und setzte ihre Füße auf den Boden. Er sah plötzlich ihre ganze Gestalt vor sich: Ihre langen Beine, ihre geschwungene Hüfte, die schmale Taille - von anderen Körperteilen ganz zu schweigen. Doch vor allem sah er ihre Augen und ihren Mund, und der sehnsüchtige Blick mit dem sie ihn bedachte und ihre im Licht glänzenden Lippen - und plötzlich kippte ein Schalter in seinem Kopf. Flüssig jedoch bestimmt stand Itachi von seinem Stuhl auf und hatte alles um sich herum vergessen. Es war ihm egal, was noch vor einer Minute passiert war und vor allem wie und warum dies geschehen war. Er wusste nur eines und das war am Wichtigsten: Er hatte oben im Gasthaus ein Zimmer gemietet und dort würde er nun hingehen, zusammen mit Ihr. Und da war sie schon an seiner Seite und schon der sachte Lufthauch, der an ihm vorbei zog, als sie einen Schritt vor ihn trat, sich zu ihm umdrehte, ihn mit einem geheimnisvollen, anzüglichen und vor allem einladenden Lächeln bedachte, jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Dann schmunzelte auch er und schnaufte einmal leise, bevor er ihr folgte. Dieser Abend verlief nun zwar deutlich anders als geplant, doch der Schwarzhaarige bedauerte diese Wendung des Schicksals keinesfalls. Drei Köpfe drehten sich langsam herum, das Kartenspiel, welches sie gerade noch vollkommen beschäftigt hatte, lag unbeachtet auf dem Tisch - es hatte jeglichen Anreiz verloren. „Hast du auch grad gesehn, was ich gesehn hab, yeah?“, fragte Deidara mit einer Miene, die völlige Fassungslosigkeit ausdrückte. Er wollte noch etwas sagen, doch er brachte nur ein zusammenhangloses Gestammel heraus. Sein Blick war immer noch an die Tür geheftet, die zu den wenigen Unterkünften der Gaststätte führte. Dort war gerade das vierte Mitglied ihrer kleinen Runde verschwunden, doch nicht alleine. Und außerdem… Auch Kisame gab ein paar seltsame Geräusche von sich, bevor er seine Stimme wiederfand, und nahm das Wort auf, obwohl Deidara keinen von ihnen direkt angesprochen hatte. „Also… Ich weiß nicht, was du gesehen hast, aber- Hatte Itachi gerade einen Ständer?“, wollte er wissen, obwohl klar war, dass ihm niemand eine Antwort geben würde. Auch der Haimann konnte nicht verstehen, was sich plötzlich abspielte. Itachis komisches Verhalten und dann diese ihm völlig unbekannte junge Frau, die zugegebenermaßen äußerst attraktiv war. Doch Kisame wollte es einfach nicht begreifen, was da plötzlich mit seinem Partner abging, der doch sonst immer so ruhig, gefasst, stoisch, abweisend, emotionslos, kaltblütig, abgestumpft- „Deidara-sempai, was bedeutet das: ‚Einen Ständer haben’?“, fragte Tobi neugierig und als der Kopf des Blonden auf den Tisch knallte, war das Geräusch in der unverändert fröhlichen Klangkulisse der kleinen Kneipe nicht zu hören. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)