First Meeting von Baku ================================================================================ Kapitel 1: Die große Kapelle in Napoli -------------------------------------- First meeting Kapitel 1: Die große Kapelle in Napoli Die große magische Kapelle in Napoli war schon seit je her ein geheimer Ort gewesen, zu dem nur Magier Zutritt hatten. Jeder Magier, ob nun schwarz oder weiß, musste mindestens einmal bevor er zum Meister ernannt wurde und einmal nach der Ernennung diesen Ort betreten um eine Art heiliges Gebet abzuleben. Für Escar war es erst das dritte Mal - obwohl er eigentlich schon seit Jahren in der Nähe der Kapelle wohnte - dass er dort war. Seinen Schlangenstab fest mit beiden Händen umfaßt stand er da und beobachtete wie wahre Heerscharen von Lehrlingen der Magie sich um die Altare tummelten. Sie trugen noch keine Stäbe und es würden wohl nur wenige von ihnen es jemals schaffen die Unsterblichkeit, das Ziel jedes von ihnen, zu erlangen. Stolz darauf - wenn auch nur durch Glück - diese Prüfung schon seit mehreren hundert Jahren hinter sich zu haben, strich der grünhaarige Magier seinen roten Umhang glatt und hielt neugierig Ausschau nach anderen Meistern, doch er konnte keinen entdecken. Grade wollte er die Hoffnung aufgeben, als sich plötzlich sämtliche Fackeln, die eigentlich den Raum erleuchten sollten zu einer Art Dunkelblau verfärbten und ein greller Glockenklang durch das Gewölbe hallte. Alle Lehrlinge und selbst Escar drehten sich erwartungsvoll in Richtung Eingang, denn dies war der Einzige Grund für viele Magier die Kapelle überhaupt zu betreten: Man hatte die relativ hohe Chance einem der drei Obermagier zu begegnen. Einen Augenblick dachte der weiße Magier daran irgendwie unauffällig zu verschwinden. Die Farbe der Beleuchtung wies eindeutig darauf hin, dass der einzige schwarze Magier, der im Moment den Ersten Rang tragen durfte im nächsten Augenblick durch das Tor kommen würde und zwischen schwarzen und weißen Magiern herrschte schon seit jeher ein gespanntes Verhältnis. Aros, so hieß der Obermagier, war nicht nur legendär dafür, dass er schon in sehr jungen Jahren den höchsten Grad erreicht hatte, sondern war auch allgemein dafür bekannt, dass er sich öfters recht seltsam benahm. Auf etwas zu warten, auf das man sich nicht grade freut ist doch totaler Schwachsinn, dachte Escar bei sich, doch es war nicht nötig gewesen, denn wie auf Befehl öffnete sich das Tor und eine vollkommen schwarze Gestalt trat herein. Immer noch herrschte totales Schweigen, während der weiße Magier den Neuankömmling recht ängstlich musterte. Der Umhang, der ihn umhüllte war tief schwarz und passte von der Farbe ausgezeichnet zu dem hüftlangen, seidig glänzende, aber eben zu pechschwarzen Haar, dass glatt von seinem Kopf hinab fiel. Nur zwei vordere dunkelviolette Strähnen, ein goldener Stirnreif - mit einem rubinähnlichen Stein besetzt - und eine goldene Hüftkette, stellten einen kleinen, aber auffälligen Kontrast her. Obwohl Aros relativ groß war, war er schlank und schien, auch wenn der Mantel den Körper vollständig verdeckte, recht lange Beine und schmale Schultern zu haben. In der Hand trug er einen langen Stab, an deren Ende eine Kristallkugel mit einem blitzenden Pentagramm befestigt war. Regelrecht faszinierend jedoch fand Escar die Augen des Obermagiers. Zwar nicht sonderlich groß, doch von anmutiger, ein wenig mandelförmiger Form und von einem dermaßen eindringlich schönen Tiefblau, dass man sich fragen konnte wie es möglich war, dass sie tatsächlich einem Menschen gehörten. Zusammen mit den Augenbrauen wirkten sie leicht arrogant und aggressiv, was auch von den Mundwinkeln, die schon fast trotzig, aber auch würdevoll, ein wenig nach unten gezogen waren unterstützt wurde. "Hey du. Was glotzt du mich so komisch an?", riss Aros Escar plötzlich mit rauher und etwas bissiger Stimme aus seinen Gedanken. Der weiße Magier sah sich entgeistert um und stellte entsetzt fest, dass er, während sämtliche Lehrlinge fast fünf Meter von dem Obermagier entfernt Position bezogen hatte, nur knapp zwei Meter vor Aros stand und ihn zudem noch, was bei einem Magier so hohen Ranges nicht unbedingt ungefährlich war, direkt anstarrte. Hastig verbeugte Escar sich ein wenig, murmelte eine Entschuldigung und startete den eindeutig sinnlosen Versuch sich so langsam und unauffällig wie irgendwie möglich rückwärts in Sicherheit zu bringen. Das einzige Problem war, dass sich Aros ebenfalls bewegte, nur vorwärts und um einiges schneller. Kaum hatte er Escar erreicht fasste er ihn erstaunlich sanft am Arm und lächelte den Bruchteil einer Sekunde. "Vor mir brauchst man sich nicht zu verbeugen.", sagte er laut und fügte dann flüsternd hinzu: "Was sollen denn die ganzen kleinen Lehrlinge denken? Du bist selbst Meister, da hast du dich vor niemandem zu verbeugen. Nicht einmal vor einem Obermagier." Aros zwinkerte und ließ den vor Unsicherheit und Angst, sowie Verwirrung völlig erstarrten Escar einfach stehen um sich einer Art Autogrammstunde zu widmen. Innerlich erleichtert aufatmend taumelte der weiße Magier ins Freie. Er zitterte, auch wenn er nicht wusste wieso, doch die ganze Situation hatte in ihm ein Gefühl ausgelöst, dass ihn völlig aus der Bahn warf. Es war nicht nur die Angst vor der ungeheuren Macht und vielleicht auch davor sich vor fast 100 Lehrlingen ziemlich gründlich zu blamieren, es war etwas anderes, was Escar nicht zu beschreiben, geschweige denn zu begreifen vermochte. Ich bin einfach nur übermüdet. Der Kerl ist ein Spinner und niemand der es darauf abgesehen hat dich umzubringen Escar. Lass dir das klar werden, redete er Gedanklich auf sich ein um wenigstens etwas zu beruhigen. Langsam ging Escar die lange Hauptstraße zu seinem Haus entlang. Er hätte sich auch zurück zaubern können, doch das hätte zu viel Energie gekostet und ein wenig brauchte er noch um sich Essen zu kochen. Kutschen oder andere Gespanne waren um diese Zeit sowieso nicht mehr unterwegs, also konnte niemand sich daran stören, dass ein auffällig in Rot gekleideter Magier mit langen, moosgrünen Haaren langsam durch die Straßen schritt. Das einzige Problem bestand darin, dass es schon Winter und tief in der Nacht war, so dass jeder der sich auf die Straße wagte damit rechnen musste, dass ihm die Nase oder andere Körperteile, abfroren. Zum Glück schneite es wenigstens nicht. Allerdings hatte es in der Gegend schon seit gut hundert Jahren nicht mehr getan, also war auch nichts anderes zu erwarten. Als er sein Haus endlich erreichte hatte Escar das Ereignis in der Kapelle schon fast vergessen. Nur ein vages Magengefühl hielt ihn fast davon ab die Tür zu seinem Haus aufzuschließen. * ^^; Ich hab ersmal nur das erste Kapitel geupt wenn ein oder zwei Kommentare kommen lad ich auch noch den Rest hoch.. nur mit einem kleinen Modem dauert das immer ne Weile. :) All Chracters © Baku Kapitel 2: Nacht ---------------- Kapitel 2: Nacht Schon im Eingang schlug dem weißen Magier die Wärme seines Kamins entgegen. Wenigstens ist es hier schön warm, dachte er konnte sich jedoch beim besten Willen nicht erinnern das Feuer angemacht zu haben bevor er zur Kapelle aufgebrochen war. Aus Gewohnheit schlenderte Escar zunächst in die Küche, nahm den schon am Morgen vorbereiteten Teller mit Brot aus dem Schrank und schenkte sich einen Becher des in Italien üblichen Wein/Wassergemischs ein. Mit dem Abendessen in den Händen machte er sich auf den Weg in das angenehm warme Wohnzimmer, doch kaum hatte er die Tür durchschritten als eine Stimme ihn vor Schrecken den Teller fallen ließ. "Du läufst nach Hause? Nicht grade ein hoher Rang, was?." Aros, der scheinbar schon eine ganze Weile im Haus war, stand von Escars Sessel auf und setzte sich halb auf die Lehne. Er hatte seinen schwarzen Umhang gegen ein helles Stoffhemd und eine, wie es Escar erschien, vermutlich ziemlich unbequeme, sehr enge Lederhose eingetauscht. Grinsend strich er sein langes schwarzes Haar zurück und beobachtete wie der weiße Magier sein Brot aufsammelte und sich daran machte den Wein aufzuwischen. "Hast du gar keinen Rang? Du bist doch Meister." "Ja, bin ich. Aber das ist noch lange kein Grund mir auf die Pelle zu rücken.", murmelte Escar als Antwort und trug das zerbrochene Geschirr weg. Er hatte vor gehabt einen angenehmen, ruhigen und vor allem einsamen Abend zu verbringen und nicht von einem, der schwarzen Magie bekanntlich zu 100% verschrieben und zudem noch unverschämten Obermagier voll gequatscht zu werden. Das Grinsen auf Aros' Gesicht verschwand schlagartig. Etwas betrübt sah er zu Boden, mit einem Finger eine Strähne seines langen Haares verdrehend. "Ich will niemandem auf die Pelle rücken. Ich dachte nur, als ich dich vorhin in der Kapelle gesehen habe, dass du vielleicht ganz nett bist. So was wie Freunde hab ich eigentlich kaum, musst du wissen und na ja..." Er sah Escar mit möglichst traurigen Augen an, doch dieser wurde nur noch aufgebrachter. "Und da meinst du also, nur weil ich ein dummer, weißer Magier 45. Ranges bin...." "45. Rang? Du willst mich verarschen oder? Das ist ja mehr als wenig. Oh Gott.", fiel Aros dem anderen lachend ins Wort. Der schwarze Magier sprang geschickt von der Lehne des Sessels und stellte sich direkt vor Escar um ihn am Ärmel zu fassen und in Richtung Tür zu ziehen. "Wenn du echt erst den 45. Rang hast, warst du sicher noch nie in einer dieser magischen Schauspiele, oder?" "Doch war ich schon.", meckerte Escar, der sich irgendwie für dumm verkauft vorkam. Aros schien zu glauben, dass er machen konnte was er wollte und befreundet sein wollte er mit dem schwarzen Magier auch nicht, nur mit seinem niedrigen Rang hatte er kaum eine Chance. Wütend versuchte der immerhin größere, weiße Magier sich loszureißen, doch mit nur einen einzigen Schnipser Aros' später standen die beiden auf einem Hügel, weit abseits der Stadt. "Du wirst mich schön wieder nach hause bringen, oder ich geh einfach selbst.", schnaufte Escar, der ohne seinen Stab, der jetzt in seinem Haus auf dem Wohnzimmerboden lag, noch hilfloser war und stampfte trotzig in die erst beste Richtung davon. Aros blieb ruhig. "Würde es dir nicht gefallen einmal in deinem Leben selbst eines dieser Schauspiele zu gestalten?" Er ließ sich in das Tau nasse Gras fallen und zog mit der Fingerspitze einen grellen, glühenden Lichtstreifen durch den Nachthimmel. Gerne wäre Escar weiter ziellos weggelaufen, doch der Boden war morastig und schien bei jedem Schritt den er machte mehr nachzugeben, außerdem hatte er schon immer eine Begeisterung für die Lichttricks, der Magieschauspiele gehabt. Unsicher drehte er sich um und beobachtete Aros, dessen leuchtende Linie langsam und scheinbar spielerisch leicht Gestalt annahm. Einen Moment beobachtete, er den Obermagier. Er wusste, dass diese noch zu viel mehr fähig war als nur ein paar kleinen Tricks. Noch nie in seinem Leben war er jemandem begegnet, der scheinbar so viel Wert darauf legte mit ihm, oder überhaupt jemandem, befreundet zu sein. Sicher konnte Aros ihm diese Einsamkeit und Sehnsucht nach Freundschaft auch nur vorspielen, doch wofür war man ein weißer Magier, wenn nicht um Gutes zu tun, oder es wenigstens zu versuchen. Fast ohne es zu merken stapfte Escar den matschigen Weg, den er gegangen war zurück. Aros lächelte nur, als sich der Grünhaarige, vorsichtig darauf achtend, dass er seine Kleidung nicht verdreckte, ein Stück von ihm entfernt ebenfalls auf der Erhebung niederließ. "Dann fang mal an und zeig mir wie ich das mit meinem erbärmlichen 45. Grad schaffen soll.", sagte Escar spöttisch und ertappte sich selbst dabei wie er Aros freundlich anlächelte. Der große Meister der schwarzen Magie, der eigentlich ein Vorbild sein sollte, rutschte ein Stück näher an Escar heran und begann mit leuchtenden Augen etwas von Energien zu erzählen, die man übertragen konnte. Aros lebhaftes und auf seine Art auch gutmütiges Wesen Art ließ ihn Escars Vertrauen schneller gewinnen, als dieser gedacht hätte. Schon nach kurzer Zeit traute sich der weiße Magier seine Augen zu schließen und die magische Energie in sich aufzunehmen, die Aros allein durch seine Anwesenheit verströmte. Escar saß auf dem nassen Boden und die Nacht war eiskalt. Er hätte frieren müssen, doch er fühlte sich angenehm warm. Langsam öffnete er wieder seine Augen und folgte Aros' Anweisungen aufs Genauste. Langsam baute sich am Himmel das bewegte Bild eines Rehes auf, das über den Horizont jagte. Gefolgt von ein paar Bäumen und anderen Tieren. Alles wirkte so unglaublich realistisch und doch phantastisch, wie es nur ein von einer perfekten magischen Energie erschaffenes Lichtspiel schaffen konnte. "Das, das ist toll.", stammelte er vor Begeisterung zitternd. "Das ist nichts.", erwiderte Aros trocken, aber mit einem sanften Lächeln. "aber den Rest erkläre ich dir ein anderes mal. OK?", er reichte Escar seine Rechte Hand und half dem größeren mühelos auf. "Das heißt du bringst mich jetzt wieder zurück nach Hause?", fragte Escar, ohne es wirklich ernst zu meinen, denn er fand es angenehm jemanden um sich zu haben, der ihm Aufmerksamkeit schenkte. "Oder gehen wir noch wo anders hin.", fügte er hastig hinzu, denn eine innere Stimme sagte ihm, dass er sich nie wieder so gut fühlen würde wie jetzt, wenn er Aros gehen ließe. * So das zweite Kapitel... entwickelt sich für meinen Geschmack auf zu wenigen Seiten einfach zu schnell die Story. Ist aber halt schon älter ^^; Da kann man nichts machen. Nagut. kommt noch einiges an Kapiteln (sind insgesamt neun). Kapitel 3: Gefühle ------------------ Kapitel 3: Gefühle Der schwarze Magier sagte nichts, er lächelte nur erleichtert und im nächsten Moment standen die beiden auf einem gigantischen Heuboden. Kritisch die neue Umgebung musternd kniff Escar ein Auge halb zu und warf schließlich Aros einen verständnislosen Blick zu. "Was zum Teufel willst du jetzt hier?", fragte er und hockte sich - einen skeptischen Ausdruck auf dem Gesicht - ins Heu und begann auf einem der vielen Halme zu kauen. "Naja...." Mit schelmischem Grinsen bewegte der schwarze Magier eine große Menge Heu spielerisch dazu durch den Raum zu fliegen und direkt auf Escars Kopf zu landen. Als der weiße Magier sich wütend wieder aufrichtete und damit begann die Halme aus seinem langen Haar zu pflücken, lachte der schwarzhaarige nur schadenfroh und schleuderte eine zweite Ladung Heu auf ihn. Diese Art von Humor ist ja wohl das letzte, dachte Escar, der sich gar nicht erst die Mühe machte seine langen Haare zu säubern, sondern sich nur den Umhang fahrlässig abklopfte. "Ich hätte wohl doch besser nach hause gehen sollen." Der weiße Magier nahm etwas Stroh in die Hand, warf es dem Schwarzen, der erschrocken umfiel, ins Gesicht und bewegte sich in Richtung einiger Heuballen, zwischen denen er sich ein provisorisches Lager einrichtete und trotzig, mit dem Rücken zu Aros, hinlegte. Zu Escars Überraschung machte Aros keine Anstalten ihn weiter zu ärgern oder wenigstens zu entschuldigen. Nachdem keiner der beiden Magier fast eine Stunde keinen Laut von sich gegeben hatte und das Licht, mit dem Aros den Heuboden erhellte hatte, erloschen war drehte Escar sich um und sah in die Richtung des anderen. Auch Aros schien sich schlafen gelegt zu haben und lang eng zusammengerollt auf einer schwarzen Decke. So leise wie möglich stand der weiße Magier auf und schlich sich an Aros heran. Das Mondlicht, das durch ein Dachfenster fiel glitzerte spielerisch auf seinem Gesicht. Er hat doch nicht etwa geweint, wie kindisch, dachte Escar, machte sich aber insgeheim gewisse Vorwürfe. Behutsam kniete er sich ins Stroh und strich dem Schlafenden sanft über die feuchten Wangen. Aros sah um einiges friedlicher aus wenn er schlief. Sein Haar fiel seidig auf den Boden und seine Haut fühlte sich an wie Samt. Langsam glitt Escars Blick denn Körper des schwarzen Magiers entlang. Das weiße Leinen Hemd war ein Stück hoch gerutscht, so dass man Aros' flachen, muskulösen Bauch sehen konnte. Die Lederhose hingegen saß noch immer so perfekt wie vor ein paar Stunden, was aber auch kein Wunder war, da etwas, das vollkommen hauteng anlag, kaum verrutschen konnte. Allerdings konnte Aros es sich auch leisten enge Hosen zu tragen, denn seine Beine schienen wie sein ganzer Körper schlank und wohlgeformt, aber nicht zu muskulös zu sein. Er ist einfach unglaublich perfekt. Wunderschön... Escar versuchte sich mit Gewalt von diesem Gedanken abzubringen, doch es blieb ihm nichts anderes übrig als sich einzugestehen, dass er noch nie einen Mann - nein, einen Menschen, gesehen hatte, der so viel warme Schönheit ausstrahlte. Der gesamte Körper des weißen Magiers zitterte, als er sich langsam, wie magnetisiert von dem glatte, jungen Gesicht angezogen überbeugte. Er schloß die Augen und sog, nur wenige Zentimeter von Aros Gesicht entfernt, seinen süßlichen Atem ein. So verharrte Escar mehrere Minuten, einfach nur vorgebeugt, sich mit beiden Armen rechts und links neben Aros abstützend und die Wärme des anderen genießend, von dem tiefen Wunsch erfüllt zu berühren. Er hatte sich noch niemals zuvor so danach gesehnt seinen eigenen Vorstellungen von Vernunft zu entfliehen und einfach die winzige verbleibende Distanz zu überbrücken und seine Lippen in einem zärtlichen Kuss.... Erschrocken wollte Escar aufspringen als er plötzlich Spürte wie ihn etwas berührte, doch er wurde festgehalten. Noch in der Bewegung riß er die Augen auf und starrte Aros an, der wohl irgendwie aufgewacht war und ihn jetzt verwundert ansah. "I-ich wollte lediglich... Also.. ähm.", stotterte der weiße Magier, der nun versuchte sich rückwärts irgendwie aus Aros' Griff zu befreien. Auch wenn Aros immer noch etwas überrascht wirkte, lächelte er plötzlich und faßte mit einer Hand nach Escars Kopf. "Was wolltest du lediglich? Das?" Blitzartig zog Aros den Kopf des anderen zu sich hinunter und drückte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. Ohne zu wissen was er tat erwiderte Escar den Kuss.. Die weichen Lippen Aros' waren zu angenehm um zurückzuweichen und zu zärtlich um sich nicht wieder völlig zu entspannen. Doch kaum wollte er weiße Magier nur eine Sekunde Luft schnappen, als er plötzlich Aros' Zunge an seinem Gaumen spürte. Panisch und angeekelt wollte Escar seinen Kopf zurückziehen, doch nicht nur die Hand des schwarzen Magiers hielt ihn davon ab. Escar wusste, wenn er jetzt losließe würde Aros nie wieder etwas in dieser Art tun, außerdem hatte er nicht wirklich eine Ahnung wie ein Obermagier auf Abweisung reagierte, aber auf einen Versuch wollte er es auch nicht ankommen lassen. Wieso lasse ich mich von ihm küssen? Nur weil er ein Obermagier ist und ich eigentlich Angst haben sollte? Wenn er wenigstens eine Frau wäre. Wie in Trance kam Escar, auch wenn seine Gedanken auf ganz anderen Dingen lagen, nicht von dem anderen los. In einem Moment fragte er sich was er eigentlich tat und wie er sich am besten befreien konnte, als er sich fast gleichzeitig ohne Zögern auf den Rücken drehen ließ und seine Armen so eng wie möglich um Aros' Körper legte. Es war unmöglich einem Gefühl zu widerstehen, gegen das der Geist kaum eine Chance hatte und auch wenn Escar es nicht genau verstand war er klug genug nachzugeben. Kapitel 4: Erwachen ------------------- Kapitel 4: Erwachen Tee. Das war der erste Gedanke der Escar durch den Kopf schoß, als er am nächsten Morgen - die Augen noch geschlossen - wach wurde. Tee war eigentlich so gut wie jeden Morgen sein erster Gedanke, denn dieser war auch das Erste um das er sich nach dem Aufstehen kümmerte. Doch irgendwie hatte der weiße Magier das Gefühl, dass an diesem Morgen irgendetwas nicht so ganz in das Gewohnte Bild passte. Langsam öffnete er seine Augen, strich sich die schwarze Seidendecke aus dem Gesicht und stützte sich mit einem Arm auf dem aus Stroh bestehenden Boden auf. Seidendecke? Schwarz? Stroh? Moment mal. Hastig vergrub Escar seinen Kopf wieder unter der Decke und versuchte etwas mehr Logik in den Morgen zu bringen. Warum der Raum voller Stroh war, war das einzige Klare: Er war auf diesem Heuboden, auf den ihn Aros am Abend zuvor geschleppt hatte. Die schwarze Decke würde sich wohl irgendwie so erklären lassen, dass Aros ein Obermagier war und sich ohne Probleme alles herbeizaubern konnte was er brauchte, oder zu brauchen glaubte. "Hmm..." Escar überlegte weiter, denn irgend etwas passte ihm noch immer nicht so ganz. Vorsichtig hob er die Decke an und schweifte mit dem Blick durch den Raum. Es war nichts zu sehen außer einer großen Menge Stroh und Heu. Naja... ist wohl doch alles in Ordnung. Erleichtert ließ sich der weiße Magier wieder vollständig unter die Decke gleiten und schloß einigermaßen entspannt die Augen. "Sag nicht du schläfst immer noch." Ohne Vorwarnung rammte jemand Escar ein unangenehm hartes Knie in den Rücken. Kurz darauf wurde ihm die Decke weggezogen und eine eiskalte Hand stützte sich auf seinem Nacken auf. "Spinnst du?", fauchte der Grünhaarige und versuchte den vermeintlichen Angreifer irgendwie abzuschütteln. Als er es endlich geschafft hatte den anderen auf den Boden zu werfen griff er hastig nach der Decke und rutschte rückwärts so dicht an einen der Heuballen heran wie irgendwie möglich. Ziemlich perplex von dem unerwarteten Flug in Richtung Boden rappelte sich Aros wieder auf. "Hast nicht grade gut geschlafen was? Kein Wunder ist ja auch kalt hier und wenn man so gut wie nichts anhat...." "Halt bloß die Klappe.", brummte Escar und zog sich die Decke noch näher heran. "Ich kann ja wohl kaum was dafür." "Nicht?" Der schwarze Magier grinste ein wenig und kniete sich, seine Hände auf den Oberschenkeln ruhend, ein paar Meter vor dem anderen ins Stroh. Dieses fast schon unverschämte Grinsen, war das Einzige an Aros, an dem Escar mit seinem Hass festhalten konnte und obwohl er sich mit aller Kraft darauf konzentrierte spürte er wie ihm die Röte ins Gesichts stieg. "Lass mich einfach in Ruhe.... das war ein Fehler, klar? Du brauchst mich nicht damit aufzuziehen. Ich kann dich nicht leiden und...", er stockte, die Decke noch etwas dichter an sich heranziehend. Aros war ein ganzes Stück näher herangekommen und grinste nicht mehr fies sondern lächelte sanft, wenn auch bedrückt. "Du kannst mich also nicht leiden, was? Naja, da bist du wohl kaum der einzige." "So hab ich das nun auch nicht gemeint. Ich finde dich nett. Ganz ehrlich.", murmelte Escar so leise wie es irgendwie ging und legte beruhigend eine seiner Hände auf Aros'. Der schwarze Magier jedoch wirkte kaum erleichtert. Aus tief blauen, wäßrigen Augen sah er den anderen an. Verflucht noch mal. Der Kerl kann echt alles haben. Wieso zum Teufel belästigt er mich so hartnäckig? Er muss doch verstehen, dass ich nicht an ihm interessiert bin, dass ich niemals etwas an einem anderen Mann attraktiv finden könnte. Escar wollte aufstehen, doch kaum bewegte er sich ein Stück war Aros aufgesprungen und ihm um den Hals gefallen. "Bleib hier.", flüsterte Aros seine Arme so fest um den anderen schlingend, dass dieser kaum etwas anderes tun konnte als sich loszureißen oder die Umarmung zu erwidern. Escar entschied sich für letzteres, zumal ihm das auch als die eindeutig ungefährlichere Alternative erschien. "Du bist so furchtbar Schutz bedürftig und liebenswert. Mit diesem Rang würdest du kaum noch weitere 100 Jahre überleben." Der schwarze Magier lockerte den Griff um den Weißen etwas und sah ihn ernst an. Escar jedoch konnte ihn nur verwirrt anstarren. Die ganze Zeit hatte Aros eher so gewirkt als wäre er schwach. Sicher ein Obermagier konnte nicht schwach sein, aber dennoch hatte Escar nicht damit gerechnet so etwas gesagt zu bekommen. "W-wieso?", stammelte er, um überhaupt zu antworten. "Ich glaube, auch wenn ich ein schwarzer Magier bin, ganz ehrlich daran, dass man sich in jeden verlieben kann, auch wenn man es von der Vernunft her schwachsinnig findet." "Und was soll das bitte heißen? Ich hab dir doch schon gesagt, das..." "Du mich nicht leiden kannst. Ich weiß.", fiel Aros Escar mit einem tiefen Seufzen ins Wort, hauchte ihm noch einen letzten, sanften Kuss auf die Wange und stellte sich schließlich wieder hin. "Ich wollte nur, dass du weißt, dass ich sicher mehr Gefühle haben als du dir es von einem schwarzen Magier vorstellen kannst und auch wenn du das vermutlich anders siehst sollst du wenigstens gesagt bekommen haben, dass ich dich liebe. Klar, wie will ein verrückter, schwarzer Obermagier nach so kurzer Zeit behaupten für jemanden etwas so tiefgründiges wie Liebe zu empfinden, aber ich glaube halt daran." Noch einmal seufzte Aros tief, drehte sich auf der Stelle um und verschwand, ohne auf eine Reaktion des anderen zu warten, in einem Blitz aus grellen Licht gefolgt von einem schier undurchdringlichen schwarzen Nebel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)