Hellsing - Roter Mond von Yuki_Girl ================================================================================ Kapitel 4: Who You Really Are ----------------------------- Nachdem Integra die Truppen wieder zurück in ihre Kasernen geschickt und ihnen versichert hatte, dass sie für den Moment nicht mehr gebraucht würden, folgte sie zusammen mit Alucard und Seras den Vampiren. Alle hielten sich immer noch kampfbereit, trotz allem waren sie zugleich fassungslos über die plötzliche Wendung. Auf dem Weg zu Integras Büro trafen sie auf einen ziemlich verstörten Walter. „Walter, was ist passiert? Du solltest doch auf sie aufpassen!“ herrschte Integra ihn an. „Ich bitte vielmals um Verzeihung, aber ich konnte sie nicht aufhalten. Sie ist einfach an mir vorbei gestürmt und aus dem Fenster gesprungen…Noch nie konnte mir jemand entkommen, aber sie war wirklich unglaublich“ berichtete er. Der Vampir, der  Jeanne trug, lächelte still als er das hörte. Als sie in Integras Büro ankamen, legte er Jeanne auf das Sofa und trat schnell einige Schritte zurück um die Situation zu entschärfen. Als sich Jeanne bzw. Sarah zu regen begann, stellten sich Seras und Walter schützend vor sie, wobei Walter sich besorgt zu ihr herunter beugte. Jeanne richtete sich langsam auf und stöhnte: „Au, tut mir der Schädel weh! Was ist denn passiert?“ „Hey ho, kleiner Stern…“ wisperte der Anführer der drei Vampire. Erst jetzt bemerkte sie die drei Fremden. Mit einer fließenden Bewegung stand sie auf und machte einen Schritt auf den Vampir zu. „Nicht…!“ sagte Integra, während Walter sie festhielt. Jeanne blickte sie verwundert an und lächelte beruhigend. „Keine Panik, mir passiert nichts.“ Sie befreite sich aus Walters Griff und lief weiter auf den schwarzhaarigen Vampir zu. Als sie vor ihm stand, streckte sie vorsichtig eine Hand aus und der Vampire beugte sich mit geschlossen Augen zu ihr herunter. Sie berührte leicht seine Wange. Während dieses kurzen Kontaktes strömten Bilder und Erinnerungen auf sie ein – glückliche, traurige, beängstigende und wunderbare – alles auf einmal. Erschrocken über diese Bilder, wich sie erschrocken keuchend zurück. Sofort waren Seras und Walter zur Stelle und Integra rief erschrocken. „Jeanne!“ Jeanne zitterte am ganzen Körper, hielt sich mit leerem Blick den Kopf und flüsterte. „Ich erinnere mich…?“ Zuerst klang es wie eine Frage, doch mit jedem Mal wurde sie sicherer. „Ich erinnere mich…Ich erinnere mich an…!“ dann brach sie ab und lief rot im Gesicht an und schrie: „JOSEPH!“ Sie machte einen Satz nach vorne, an Walter und Seras vorbei, direkt auf den jugendlichen Vampir zu und… Schlug ihm mit geballter Faust ins Gesicht, so dass er zu Boden ging. Walter ergriff sie daraufhin wieder – teils zum Schutz vor der Reaktion der Vampire und auch um eine erneute Attacke zu verhindern – während sie den Vampir beschimpfte. „Du mieser kleiner Spanner! Perversling! Lustmolch! Was fällt dir eigentlich ein?“ Mit einem solchen Wutausbruch hatte keiner gerechnet. Integra und die anderen rechneten schon mit dem schlimmsten – selbst Alucard hatte seine Casull wieder gezogen – doch mit Sicherheit nicht damit, dass der Anführer schallend zu lachen anfing. „Das ist wirklich unsere kleine Sarah. Hat sich ja doch nicht so sehr verändert, wie ich gedacht habe!“ gluckste der Anführer. Selbst die anderen beiden Vampire konnten ein Grinsen nicht unterdrücken. „Würde mir jetzt bitte mal jemand erklären, was hier eigentlich vor sich geht?“ beschwert sich Integra, mühsam um Fassung ringend. Jeanne bemerkte beschämt, dass sie die anderen komplett vergessen hatte und verneigte sich entschuldigend. „Entschuldigt bitte mein Benehmen. Ich hab wohl für einen kurzen Moment meine gute Erziehung vergessen. Ihr habt mich immer Jeanne genannt, als ich euch darum gebeten habe, und der Name ist sogar richtig. Mein vollständiger Name ist Sarah Juliet Jeanne Grey!“, stellte sie sich vor. „Und wenn ich die drei Vampire vorstellen darf; das sind Joseph Connor, unser kleiner Lustmolch“, sie wies auf den jugendlichen Vampir mit den hellblonden Haaren, der sich mühsam vom Boden hochrappelte und breit grinste. „Diego“, sie deutete auf den braunhaarigen und recht schweigsamen Vampir, „und Noyn Claude“, womit sie den schwarzhaarigen Vampir meinte, der sie unablässig beobachtete. „Meine Freunde und quasi Bodyguards!“ „Bodyguards? Aber das sind doch Vampire!“ protestierte Seras. „Wenn ich mich nicht irre, bist du auch einer“, erwiderte Noyn ruhig. „Ups, stimmt. Hatte ich total vergessen!“ Seras war es irgendwie peinlich, dass sie sich immer noch nicht an ihr neues Dasein als Vampir gewöhnt hatte. „Ich schlage jetzt erst einmal vor, dass Alucard seine Waffe wegsteckt, wir uns alle ein wenig entspannen und ich versuchen werde, einige Dinge zu erklären“ beschwichtigte Sarah die versammelte Gemeinschaft. Widerstrebend setzten sich alle, bis auf Walter, der sich als Leibwächter hinter Integra stellte. „Gut, dann kann ich ja Anfangen… Ich bin eine Jägerin. Ich jage Ghule und auch deren Schöpfer, um die Menschen vor ihnen zu beschützen. Vor vier Jahren hab ich damit angefangen. Das war kurz nachdem meine Schwester Alexandra verschwunden ist, ich vermute, dass Vampire etwas damit zu tun haben. Denn seitdem gibt es mehr Untote und ich glaube, dass ich daran schuld bin!“, berichtete sie. „Moment… Wieso sollst du schuld an der Ausbreitung der Ghule sein“, fragte Integra. „Seht ihr dieses Armband?“, fragte Sarah daraufhin und hielt ihr Armband mit den blauen Perlen hoch. Jede Perle schien von innen heraus leicht zu leuchten. Alle nickten. „Dieses Armband besteht aus insgesamt vierundzwanzig Perlen. Jede einzelne Perle beherbergt ein so genanntes «Lotis». Lotis sind Worte, die große Kräfte hervorrufen können, wenn man weiß, wie sie benutzt werden. Leider gelingt es mir nicht immer, ihre Kräfte freizusetzen, deshalb verlasse ich mich eher auf die physischen Angriffe.“ „Ok, Ok! Soweit kann ich folgen, aber was hat das alles mit deiner Schwester zu tun!“, fragte Seras verwirrt. „Nun ja… Als wir uns gestritten haben, habe ich zu ihr gesagt, ich würde sie hassen und sie solle verschwinden. Scheinbar hab ich dabei «Malamu» benutzt. Das sind die Kontra Wörter zu den Lotis. Also einfach ausgedrückt… Beide, also «Lotis» und «Malamu» , verhalten sich wie Ying und Yang. Das Gute kann nicht ohne das Böse bestehen. Als ich ihr die Malamu entgegen schrie, haben sie anscheinend einen Teil ihrer Seele manipuliert. Damit das nicht wieder passieren kann, hab ich einige Amulette entwickelt, die ich euch schenken möchte. Sie dienen als Schutz!“ Sarah hielt ihnen verschiedene Steine hin, die, in ihrer Form, kleinen antiken Steindolchen glichen. „Als ich Alex unwissentlich verfluchte, hat sie mir Rache geschworen. Von ihr stammt auch die Narbe auf meinem Rücken… Ich möchte sie retten und ich glaube, dass ich das nur mit eurer Hilfe schaffen kann. Also bitte, nehmt meine Freunde und mich in die Hellsing Organisation auf“, endete Sarah mit ihrem Bericht. „All das, was du erzählt hast, klingt sehr merkwürdig. Aber wir leben nun einmal in einer Welt in der das Paranormale allgegenwärtig ist. Ich denke, wir werden euch erst einmal einem Test unterziehen, bevor wir euch aufnehmen“, eröffnete ihnen Integra. Genau in dem Moment meldete sich Joseph zu Wort. „Wenn ihr auf einen Aufnahmetest besteht, wie wäre es mit einem kleinen Kampf?“ Er grinste Sarah listig an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)