Eine zweite Chance von Yuugii (Valon/Mai) ================================================================================ Kapitel 13: Grand Finale ------------------------ Lautes Donnergrollen und zischende Blitze waren unser Empfangskomitee. Dunkle Wolken umgaben das Gebäude, die einen schwarzen Dunst absonderten, der ungehalten hin und her schwebte. Für einen Moment glaubte ich, wieder im Reich der Schatten gefangen zu sein, jedoch wusste ich, dass das alles hier nichts weiter als eine grauenvolle Illusion war, in der wir alle gefangen waren. Akitos lautes höhnisches Gelächter war zu vernehmen. An meiner Seite waren Mokuba und Valon, die mit suchendem Blick den Platz betrachteten, sie brauchten nicht lange, um das zu finden, was sie suchten. Das Duell von Akito und Yuugi war noch nicht beendet. Sie hatten bereits viele Karten gezogen und dieses Spiel zog sich sichtbar in die Länge. Der dämonische Junge hatte seinen Blick zu Boden gerichtet, seine Augen wirkten auf eine gewisse Weise leblos und er lachte wie ein Wahnsinniger vor sich hin, als hätte er uns gar nicht bemerkt. Wir näherten uns dem König der Duellanten, der seine Karten fest umklammert hielt und seinen Kontrahent betrachtete. „Warum?“, fragte Akito und ging auf die Knie, ließ sämtliche Karten, die er bis eben in der Hand gehalten hatte, achtlos zu Boden fallen. Sofort wusste ich, dass wir einen wichtigen Teil ihrer Schlacht verpasst hatten und wir nun das große Finale miterlebten. Auf dem Feld stand Lord Gaia und wie es schien, hatte Yuugi eben eine Zauberkarte aktiviert, so dass Akito nun völlig schutzlos dem Angriff seines Gegners ausgeliefert war. Valon und Mokuba jubelten ihm zu, aber ich versuchte mich zurückzuhalten und achtete gespannt auf das Geschehen vor meinen Augen. Plötzlich war der Teufel nichts weiter als ein Kind, gebrochen und völlig einsam. Nein, ich hatte kein Mitleid für ihn, denn obwohl wir einen Einblick in seine schreckliche Vergangenheit erhalten hatten, so konnte ich nicht verzeihen, was er zahllosen Duellanten und Jounouchi angetan hatte. „Wieso kann ich dich nicht besiegen?!“, wollte der Junge wissen und schlug wutentbrannt auf den Boden. Bittere Tränen fanden ihren Weg nach draußen und ich hörte ihn schluchzen. So viele Gedanken schossen mir in den Kopf, so viele Emotionen fanden ihren Weg direkt in mein Herz und ich wusste, dass ich jetzt diesen Augenblick nicht zerstören durfte. Akito hatte uns durch seine Hölle geschickt, hatte uns, wenn auch ungewollt, die Möglichkeit gegeben, zu sehen, was er erlebt hatte und obwohl ich ihn eigentlich verabscheute für das, was er getan hatte, wuchs tief in mir Mitgefühl, da ich seine Einsamkeit, die er einst durchlitten hatte, nur zu gut verstehen konnte. Er litt schrecklich unter dieser Einsamkeit, hatte nie die Gelegenheit gehabt, ein eigenes Leben zu führen und wurde immer kälter und abweisender. Der Teufel verabscheute die Menschen so sehr, dass er sich nicht einmal mehr die Mühe machte, sie reinzulegen, um ihre Seele zu stehlen, viel eher genoss er es, ihnen langsam bei ihrem Verfall zuzusehen. Yuugi legte seinen Duel Disk ab, ebenso die Karten, die er in der Hand hielt und kam dem Kind näher. Seine Schritten waren laut und deutlich zu hören. Nur wenige Zentimeter vor ihm blieb er stehen, betrachtete ihn einige Sekunden eingehend, ohne etwas zu sagen oder sich zu rühren. Plötzlich ging er auf die Knie und legte seine Hände auf die Schultern des Jungen, der sich heftig wehrte und versuchte den jungen Mann, der ihn unerlaubt berührte, von sich wegzuschlagen. Doch es gelang ihm nicht. Er konnte sich von dieser grenzenlose Güte nicht befreien und ich spürte, wie mir Tränen die Wangen hinab rollten und ihren Weg nach draußen suchten. Auch als Valon meine Hand ergriff, sie fürsorglich drückte, erwachte ich nicht aus der Starre, in der ich mich befand. „Akito, du kannst mich nicht schlagen, weil dein Herz voller Hass ist“, flüsterte Yuugi sanft, schob den Jungen von sich und lächelte. „So ein Unsinn! Das Duell mag ich verloren haben, aber ich kriege deine Seele!“, sagte er und legte seine Hände an Yuugis Kehle, drückte zu, um ihm die Luft abzuschneiden. Zitternd hob der Sieger seine Hände, legte sie an die Handgelenke des Jungen und versuchte ihn mit sanfter Gewalt von sich zu schieben, doch egal, wie viel Kraft er aufwand, er war nicht in der Lage, seinen Kontrahenten abzuwehren. Plötzlich riss sich Valon von meiner Hand los und eilte zu den beiden, zog den schwarzhaarigen Jungen von Yuugi weg und schleuderte ihn einige Meter nach hinten zurück, während er mit einer Hand nach der Brosche griff und sie von seiner Kleidung abriss. Gründlich betrachtete er das Schmuckstück, das grün aufleuchtete. „Gib mir das zurück!“, keifte der Junge, der sich schnell wieder aufrappelte und näher kam, doch Valon, der äußerst Kampferprobt war, wich dem Kind immer wieder aus, erlaubte sich sogar ab und zu böse zu lachen, um seinen Gegner noch weiter zur Weißglut zu treiben. Ich wusste nicht, ob ich mich einmischen sollte, stattdessen entschloss ich mich dazu, mich Yuugi zuzuwenden, der immer noch leicht keuchte und nach Luft rang. Mokuba tat es mir gleich, legte beruhigend eine Hand auf die Schulter des siegreichen Duellanten und gratulierte ihm zum Sieg. „Du hast ihn geschlagen, Yuugi. Gut gemacht!“, erklärte ich und warf einen Blick auf Valon, der immer noch den Jungen ärgerte, dem er sein bösartiges Spielzeug abgenommen hatte. Ohne seine Brosche war Akito nichts weiter als ein Kind, konnte sich überhaupt nicht gegen den Älteren zu Wehr setzen. Langsam lösten sich die Wolken um uns auf und das helle Tageslicht fand ihren Weg zu uns, sodass ich zufrieden seufzte und kaum zu glauben wagte, dass es endlich vorbei war. War es wirklich vorbei? Nein, noch lange nicht. Ich kam den beiden Streitenden näher und packte Akitos Schulter, riss ihn kraftvoll rum und verpasste ihm ein laut schallende Ohrfeige, die sich gewaschen hatte. Merklich zuckte er zusammen, biss sich auf die Unterlippe und versuchte den Schmerz zu überspielen. „Fass mich nicht an, alte Schachtel!“, schrie er mir entgegen und legte seine Hand auf die geschlagene Stelle, als hoffte er, den Schmerz mit dieser Geste zu lindern. „Du hast sehr gelitten, Akito. Aber deine Vergangenheit gibt dir nicht das Recht andere in Gefahr zu bringen oder ihnen das Recht auf ihr Leben zu stehlen!“ „Was weißt du schon? Misch dich nicht ein!“ Er entfernte sich einige Schritte von mir und starrte auf den Boden, Wut und Trauer lagen in seinem Blick. „Wir haben es gesehen. Wir haben gesehen, wie du starbst.“ „Nein, ich bin nicht tot. Ich werde weiterleben! Hörst du?! Ich lebe!“ Pure Verzweiflung lag in der Stimme des Jungen. Der Stein in Valons Händen leuchtete unnatürlich hell, so dass er unser aller Aufmerksamkeit auf sich zog. Es war genau so, wie der Brünette es vermutet hatte. Der Orichalcos Stein nutzte den innigen Wunsch des Jungen am Leben zu sein, um selbst an Seelen zu gelangen und mehr Macht über seinen Wirt und schließlich der Menschheit zu erlangen. Es war genauso wie bei mir. Auch ich trug diesen Stein einst bei mir und noch immer erinnerte ich mich lebhaft an die Zeit in der DOMA, als dieses grün schimmernde Licht mir Trost schenkte und ich dumm genug war, die Realität des Steines als meine eigene anzusehen. Ein Wunsch konnte eine mächtige Waffe sein, das wusste ich nur zu gut. Die Angst machte einen blind für die Realität und Einsamkeit ließ das Herz erkalten. Bevor ich Jounouchi und die anderen kennengelernt hatte, war ich genauso wie er. Ich war einsam, hatte niemanden, den ich meinen Freund hätte nennen können und obwohl ich mir selbst einredete, dass ich niemanden brauchte, so sehnte ich mich tief in meinem Herzen danach, Menschen zu haben, denen ich vertrauen konnte. Ich hatte zu viele schlechte Erfahrungen gemacht. Zu oft mein Vertrauen in die falschen Leute gesetzt. Viel zu oft wurde mein Herz gebrochen, sodass ich wirklich glaubte, dass es besser war, ich bliebe für immer allein. Ich wollte nichts hören von der albernden Macht der Freundschaft, denn schließlich existierte sie in meinem Leben nicht. Nur die Begegnung mit einem blonden Dummkopf gab mir Auftrieb. Wenn er nicht gewesen wäre, stünde ich heute nicht hier, umso mehr schämte ich mich dafür, dass ich so schwach war und diesem trügerischen Stein die Möglichkeit gab, mich zu kontrollieren. „Hör auf, Akito. Du weißt es doch selbst. Sieh, dein Körper verblasst bereits.“ „Gib mir den Stein zurück! Schnell!“, wimmerte er und streckte die Hand nach Valon aus, der die kleine glänzende Brosche immer noch in seiner Hand hielt und mit sich selbst kämpfte. „Akito“, ertönte Yuugis Stimme, der sich wieder erholt hatte und nun näher kam. „Vielen Dank für das spannende Duell. Aber du musst jetzt gehen. Ich werde an dich denken. Also bitte belüge dich nicht selbst, du weißt, dass du gehen musst.“ Akito senkte seinen Arm, betrachtete den jungen Mann, der ihn fair in ihrem Duell besiegt hatte. Ich wusste nicht, was in seinem Kopf vor sich ging, doch in seinen kindlichen Gesichtszügen konnte ich sehen, dass er selbst nicht wusste, was er tun sollte. Dann lächelte er kaum merklich. „Warum? Warum bist du so nett zu mir? Ich wollte dich umbringen!“ „Weil ich weiß, was es bedeutet einsam zu sein. Ich habe Jounouchi getroffen und er gab mir den Mut, voranzuschreiten. Und auch du bist nicht mehr allein. Wir werden uns wiedersehen. Eines Tages, ganz bestimmt.“ Sie sahen einander tief in die Augen, ich wagte nicht, meinen Mund zu öffnen und beobachtete Yuugis zartes Gesicht, sein liebevolles Lächeln und die Augen, die gütig und rein strahlten. Schon damals hatte ich diesen Gesichtsausdruck gesehen und ich erinnerte mich daran, wie sehr ein Lächeln helfen konnte, eine verletzte Seele zu heilen. Einige Sekunden vergingen. Akitos Körper löste sich immer mehr auf, dann drehte er sich um und wandte uns den Rücken zu. Er streckte seine Hand zum Himmel hinauf, sah allerdings durch sie hindurch und betrachtete die weißen Wolken, die am strahlend blauen Himmel, entlang wanderten und eine trügerische Idylle hervorriefen. „Meine Mutter war überfordert mit ihrem Leben. Sie war ungewollt schwanger geworden und es war einfacher für sie, mich als Schuldigen zu sehen. In mir sah sie den Teufel. Für sie war ich die Personifikation all ihrer Probleme. Ohne mich würde es ihr besser gehen. Deshalb gab sie mir diesen schrecklichen Namen“, flüsterte er. Aufmerksam hörten wir ihm zu. Mokuba, Valon und ich hatten bereits die Bilder seiner Vergangenheit gesehen, doch wir kannten die Geschichte dahinter noch nicht. Der sich langsam auflösende Geist vor uns lachte verächtlich, abrupt stoppte sein Lachen und er drehte sich wieder zu uns, schien jedoch nur Augen für seinen Kontrahenten zu haben, der ihn bereits zum zweiten Mal in seine Schranken gewiesen hatte. „Es war in der Zeit der Streitenden Reiche, wo ihr klar wurde, dass es für sie besser werden würde, wenn sie mich loswerden würde. Durch den ständigen Krieg und die mutwilligen Angriffe auf die Bevölkerung wurde es immer schwieriger, einen sicheren Ort zum Schlafen zu finden. Also ernannte sie mich zum Verräter und erklärte dem Shogun, dass ich ein Spion des Feindes sei. Sie zerrten mich in die dunkelsten Gefilden der Katakomben. Ich schrie und schrie, doch sie ließen mich nicht gehen“, hauchte er dann mit einem bitteren Lächeln, eine einzelne Träne lief seine Wange hinab, löste sich, wie auch sein Körper, auf. Verstehe... in der Sengoku-Zeit nahm man keine Rücksicht auf Verluste. Vermutlich haben sie ihn gefoltert, um Informationen zu finden. Ein Glück, dass wir heutzutage keine Angst vor solchen Kriegen haben müssen, schoss es mir durch den Kopf und ich senkte betroffen meinen Blick. Jeder Japaner kannte die Geschichte rund um die Streitenden Reiche, die wir auch die Sengoku-Zeit nannten. Jahre lang wurde das Land von Krieg getrieben und die einzelnen Herrscher versuchten die Vormacht über das gesamte Land zu bekommen. In jedem Krieg gab es Opfer und es wurden grausame Dinge mit dem vermeintlichen Feind gemacht. Mir schauderte es. Meine Vermutung, dass er ein umherirrender Geist war, erwies sich also als richtig. „Ich wusste nicht, was Liebe war. Ich war immer allein. Völlig auf mich allein gestellt und ich wusste, dass der Tod kommen würde. Das ist gerade mal ein paar Hundert Jahre her, so lange trieb ich umher, ohne Ziel, in stetiger Angst. In der unendlichen Dunkelheit kam mir dieses warme Leuchten entgegen. Der Stein gab mir Kraft und sagte mir, dass er mir hilft, mich an jenen zu rächen, die mir das angetan hatten und ich schenkte ihm Glauben. Am Ende bin ich nicht besser als meine Mutter, die sich dazu entschied, dass Leben ihres Sohnes zu opfern. Nicht wahr, Yuugi?“ „Das stimmt nicht. Noch ist es nicht zu spät, Akito. Die Seelen deiner Gegner können noch gerettet werden“, entgegnete Yuugi mit ernster Miene, er schien besonders an Jounouchi zu denken, der noch immer geschwächt im Bett lag und uns alle große Sorgen machte. Dass Akito Jounouchi seine Seele geraubt hatte, wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht. Hätte ich dies gewusst, hätte ich ihm mehr als nur eine Ohrfeige verpasst. „Wenn wir den Stein zerstören, werden alle Seelen freigelassen, die du an dich genommen hast. Auch ich war ein Opfer des Orichalcos, noch ist es nicht zu spät. Noch kannst du gutmachen, was du verbrochen hast“, erklärte Valon und wirkte, während er diese Worte sprach, unglaublich erwachsen und männlich, so dass ich mich selbst dabei erwischte, wie ich ihn gedanklich bewunderte. „Ich bin es leid. Dieses ewige Spiel von Gut und Böse. Ich bereue nicht, was ich getan habe. Und ich würde es wieder tun“, sagte er, so dass ich hart schluckte und versuchte seine Worte zu verinnerlichen. Es war nicht richtig für das eigene Glück andere zu opfern. Sein Körper verblasste immer weiter, nur noch kleine Fragmente seines Seins waren zu erkennen, bis sich letztendlich sämtliche Partikel auflösten und hell aufleuchteten, während sie in Richtung Himmel verschwanden. Valons Griff um die Brosche wurde fester, dann wandte er den Blick ab und kniff seine Augen zu, um diese Realität keine Chance zu gegeben, seine Seele weiter zu beeinflussen. Valon und ich wussten, dass Akito nicht nur das Duell gegen Yuugi verloren hatte, sondern, dass er seine Menschlichkeit aufgegeben hatte, um dieses Leben zu führen. Es war ihm egal, dass andere Menschen unter seinen Taten litten oder dass er das Leben anderer wissentlich zerstörte. Seine letzten Worte brannten in meiner Seele, es fiel mir schwer zu akzeptieren, dass er die Erlösung abgelehnt hatte und sich für ein Leben im ewigen Fegefeuer entschied. „Ist er...?“, flüsterte Mokuba und betrachtete Yuugi, der noch immer auf die Stelle starrte, an der bis eben sein Gegner gestanden hatte. „Ich konnte ihn nicht retten. Bis zum Ende hat er alles und jeden gehasst.“ „Er hat gelächelt“, erwiderte ich und warf einen weiteren Blick auf Yuugi, der nachdenklich in die Ferne sah, ehe er seinen Kopf senkte und enttäuscht seufzte. Für einen kleinen Augenblick hob Yuugi seinen Kopf und sah mich an. Akitos Lächeln war zwar genauso schnell wieder verschwunden, wie es gekommen war, doch es war da gewesen. Dem war ich mir mehr als nur sicher. Vielleicht hatte er es bereut und wollte keine Schwäche zeigen? Wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre, hätte ich genauso gehandelt, das wusste ich. Sich seine eigenen Fehler einzugestehen und zu ihnen zu stehen, war unheimlich schwierig, vor allem, wenn man befürchten musste, dass man trotz Einsicht weiterhin gehasst und abgelehnt wurde. Aber ich hatte Glück. Auf meinem langwierigen Weg hatte ich Freunde gefunden, die für mich da waren und mich aus den Tiefen der Finsternis zogen. Akito hatte dieses Glück nicht. Einmal mehr wurde mir bewusst, wie grausam und ungerecht das Leben sein konnte. Umso glücklicher konnte ich mich schätzen, dass ich meinen Platz auf dieser Welt gefunden hatte und nicht mehr einsam umherirren musste. Ich ließ meinen Blick umherschweifen, blieb jedoch bei dem großgewachsenen Brünetten hängen, fühlte mich nicht in der Lage wegzusehen. Eindringlich betrachtete der Brünette die Brosche, ein gequältes Lächeln erschien auf seinen Lippen, vermutlich dachte er an die Vergangenheit, doch schnell schüttelte er die Gedanken ab und warf das teure Schmuckstück auf den Boden, ehe er mit voller Kraft auf dieses trat und man hörte, wie der Stein unter seinem Gewicht zerbarst. Zufrieden kam Mokuba näher, fragte noch einmal zurückhaltend, ob es endlich vorbei wäre und erhielt ein eifriges Nicken als Antwort, welches er sofort mit einem Grinsen quittierte. Es war vorbei. Die einzelnen Splitter des Steines leuchteten ein letztes Mal auf, daraufhin erhoben sich einige Irrlichter aus den Überresten, die in wahnwitziger Geschwindigkeit in unterschiedliche Richtungen abzischten. Schnell erkannte ich, dass dies die gefangenen Seelen waren. Um ganz sicher zu gehen, trampelte Valon noch ein paar Mal auf den kleinen Bruchstücken, die aufgrund des Druckes unangenehm knirschten. Valon sah mich an, seine kobaltblauen Augen zogen mich für einen Moment erneut in den Bann, dann lächelte ich, drehte mich um und versuchte all die schrecklichen Ereignisse und Eindrücke hinter mir zu lassen. Natürlich konnte ich verstehen, dass Yuugi diesen Jungen unbedingt retten wollte, aber ich wollte nicht, dass meine lange Reise hier ein Ende fand. Ihn zu bedauern, änderte nichts. Es gab noch so vieles, das ich in meinem Leben erleben wollte und in all den Jahren war ich gereift und stärker geworden, so dass ich mir sagen konnte, dass es an der Zeit war zu gehen und nicht stehen zu bleiben. Dankbar blickte ich auf die Zeit zurück und dachte daran, was für ein enormes Glück ich hatte, Freunde wie Valon und Jounouchi gefunden zu haben, die für mich da waren und mich unterstützten, wenn ich sie brauchte. Mein langes Haar wehte hin und her, als ich mich in Bewegung setzte und die Treppen hinabstieg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)