30 days of writting von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Accusation --------------------- Accusation Fenrir wusste, dass er nicht so klug war wie seine älteren Geschwister. Sie lasen viel, waren wissbegierig und lernten schnell. Doch er nicht, er hatte andere Dinge im Kopf. Wollte nicht ständig hinter irgendwelchen verstaubten Büchern sitzen. Viel lieber tobte er draußen über die weiten Felder. Rannte in jede Himmelsrichtung die ihm gerade gefiel. Ohne auch nur irgendein Ziel vor Augen zu haben. Der Moment war dem Jungen wichtiger. Das was er jetzt erlebte und nicht das, was in der Zukunft auf ihn warten würde. Doch auch wenn er nicht annährend soviel verstand wie seine Geschwister, wusste er jedoch eines ganz genau. Was immer er tun würde, wie sehr er sich auch versuchen würde anzupassen, all die anderen würden ihn nie akzeptieren. Für sie würde er immer der Außenseiter sein. Der, der eine Missgeburt war und sie wahrscheinlich irgendwann alle umbringen würde. Schon als noch ein kleines Kind gewesen war, hatte er versucht sich von seinen seltsamen Geschwistern zu unterscheiden. Hatte versucht anders zu sein als sie, damit er nicht ihr Schicksal teilen musste. Er wollte kein Monster sein, wollte zu der Masse dazu gehören, Freunde haben. Aber so sehr er sich auch anstrengte, so sehr er auch versuchte anders zu sein, blieb er doch immer derselbe. Sein Schicksal blieb immer das gleiche. Das Monster in ihm konnte er nicht verändern. Konnte es nicht wegsperren, als wäre es nie dagewesen. Denn jeder um ihn herum wusste, dass es da war. Das es nicht einfach verschwinden würde. Ehr würde es irgendwann ausbrechen und seine abscheuliche Kraft zur schau stellen. Nur noch deutlicher machen, was für ein Ungeheuer er wirklich war. Sein ganzes Leben lang, fragte er sich, warum sie ihn hassten, warum sie ihn mieden. Er hatte einen Körper wie sie ihn hatten, war auch mit einer unermesslichen Kraft gesegnet, wie sie alle. Und doch trauten sie sich alle nicht in seine Nähe. Sprache, wenn es ging, nicht ein einziges Wort mit ihm. Schauten ihn nicht einmal an. Genau diese Tatsache, der er genauso war wie sie, nur mit einem kleinen Makel, machte ihn wütend. Jedoch nicht auf sie und auch nicht auf seine Familie. Mehr auf sich selbst. Denn er hätte er es sicherlich irgendwie verhindern können, so zu werden wie er war. Irgendwas hätte er doch dagegen tun können, um nicht als Monster zu enden. Doch die nüchterne Wahrheit war, dass er nichts hätte dagegen tun können. Das es ihm einfach vorbestimmt war, so zu werden und es gab keinen Weg das Schicksal zu verändern. Deswegen rebellierten seine älteren Geschwister nicht mehr so, wie er es tat. Versuchten sich nicht mehr anzupassen, so wie er es immer wieder versuchte. Sie waren schon vor langer Zeit bei der Erkenntnis angekommen. Aber trotzdem hatte sie ihn in seinem Tun nicht gestoppt. Hatten ihn nicht von seinen Versuchen, genauso zu werden sie all die anderen, aufgehalten. Denn sie hatten gewusst, wenn sie ihm die Wahrheit sagen würden, hätte er sie nicht geglaubt. Er hatte selbst den Geschmack der bitteren Wahrheit schmecken müssen, damit er endlich das unvermeidbare einsehen konnte. Fenrir war, der er war, und es gab nichts was dies Ändern würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)