30 days of writting von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 24: Outside ------------------- Outside Jahre vergingen, vielleicht sogar Jahrhunderte. Hel hatte die Zeit vollkommen aus den Augen verloren. Wusste nicht einmal mehr wann Tag und wann Nacht war. In ihrem Reich war es ewig dunkel. Es gab weder Stunden noch Minuten. Doch trotzdem vergingen sie, flossen wie Sand durch ihre Hände. Sie war älter geworden, war nun kein Kind mehr, sondern eine erwachsene Frau und hatte nun Kräfte, die die manche Anderer schon überstiegen. Dass sie mächtig war, wusste sie. Daher versuchte Hel, mit dieser Macht, zu ihren Brüdern zu gelangen. Wenigstens einen Blick auf sie werfen zu können. Denn nach all der Zeit, die vergangen war, vermisste sie ihrer Geschwister noch immer. Ein Tor nach Asgard zu öffnen war für sie nicht schwer. Ihren kleinen Bruder dort zu finden im Gegensatz sogar sehr. Sie wusste nicht, was sie mit ihm gemacht hatten, hatte keine Ahnung wohin sie ihn gebracht hatte. Vielleicht war er durch seine Peiniger schon gar nicht mehr am Leben. All die war möglich. Doch das wollte sie sich selbst nicht einreden, wollte es lieber mit eigenen Augen sehen und sicher sein. Durch Zufall gelangte sie durch eines ihrer Tore in einen Wald. Er war verschneit und dicht mit Tannen bewachsen. Hel war in einem dicken Mantel gehüllt, aber auch ohne ihn, hätte ihr die Kälte nichts ausgemacht. In der Hoffnung, irgendeinen Hinweis auf den Verbleib ihres kleinen Bruders zu finden, durchquerte sie den Wald. Und wirklich. Auf einer Lichtung fand sie etwas. An einem riesigen Felsen fand sie einen Wolf, dessen Größe die eines normalen Tieres bei weitem überstieg. Mit dicken und mächtigen Ketten war er an den Fels gebunden worden, damit er nicht fliehen konnte. Dies konnte nur ihr Bruder sein. Kein anderes Tier würden sie sonst mit so etwas quälen. Vorsichtig nährte sie sich dem Wolf, nicht wissend ob er sie wirklich wieder erkennen würde. Auf dem Schnee bedeckten Boden waren unzählige seiner Pfotenabdrücke zu sehen. Es schien als würde er immer wieder hin und her laufen, um sich selbst zu beschäftigen und von schlechten Gedanken abzulenken. Genauso hatte es Hel in ihrem Gefängnis auch getan, um den der Dunkelheit nicht dem Wahnsinn zu verfallen. Als das Tier ihrer Schritte hörte, hob es seinen riesigen Kopf und wandte seine gelben Augen zu ihr. Sein Blick war nicht aggressiv sondern ehr neugierig. Besonders viel Besuch schien er nicht zu bekommen. Aber wer wagte sich auch schon zu einem solchen Untier? Je näher sie auf ihn zu kam, desto seltsamer wurde die Situation für Beide. Beide wusste, wer der Andere war, doch trotzdem war es wie ein Traum. Keiner hatte erwartet, denn jeweils anderen jemals in seinem Leben wieder zu sehen. Als sie direkt vor ihm stand, hatte Fenrir sich zu seiner vollkommenen Größe erhoben. Er war fast doppelt so groß wie sie. „Du bist gewachsen kleiner Bruder.“ Hel lächelte ihn an und berührte vorsichtig mit einer Hand seinen Hals. Für diesen einen Moment vergaß sie all die Wut, die sie für Asgard und seine Bewohner empfand. Es zählte nur, dass sie endlich wieder ihren kleinen Bruder sehen konnte. Das er noch lebte und es ihm gut ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)