Zeit für eine Schicksalhafte Liebe von Sen-San ================================================================================ Kapitel 3: ein gesprächiger Vormittag ------------------------------------- Während Shiho arbeitete, ging Josh ins Cafe, in dem er und Shiho gestern Eis aßen und Kaffee tranken. Dort traf er wieder auf den Kellner. Beide waren schon seit vielen Jahren gute Freunde und der Mann kannte Josh genau. “Wie heißt denn das Mädchen von gestern?“ “Das geht dich gar nichts an, Rick.“ Rick, der Kellner und Joshs Freund setzte sich an den Tisch, Josh gegenüber. Er stützte seine Ellenbogen auf den Tisch und stützte seinen Kopf mit den Händen. Ein Grinsen überfiel den jungen Kellner. “Die kleine ist doch gar nicht dein Typ.“ “Und woher willst du das wissen?“ Josh legte die Zeitung, die er gerade las, zur Seite und schaute Rick mit einem bösen Blick an. “Nun... Weil ich dich kenne. Und deinen Geschmack bei Frauen. Sie ist viel zu schüchtern. Du stehst doch eher auf sehr attraktive, gut gebaute und selbstbewusste Frauen.“ “Man kann sich auch ändern.“ gab der junge Mann gelangweilt zurück. “Aber nicht du! Du bist einfach so. Du magst keine anderen Frauentypen. Sie sind dir nicht gut genug. Das hast du doch selbst gesagt.“ “Kann sein. Aber ich habe meine Meinung eben geändert.“ “Und warum? Du änderst deine Meinung nicht mal so von Heute auf Morgen. Du musst dafür schon einen wirklich guten Grund haben.“ “Und woher willst du das wissen?“ “Weil ich dich schon seit Jahren kenne. Ich weiß, wie du tickst.“ grinste Rick. “Dann sag mir doch, warum ich meine Meinung geändert haben könnte und ausgerechnet sie ausgesucht habe?“ “Naja, du könntest dir etwas beweisen wollen. Zum Beispiel, dass du wirklich jede Frau kriegst und sie dir ruckzuck verfällt.“ “Falsch.“ “Oder du willst etwas mit ihr spielen. “ “Falsch.“ “Vielleicht willst du auch nur anderen zeigen, dass du dich nicht nur mit den hübschesten Frauen einlässt.“ “Falsch.“ “Was ist es dann?“ “Ich weiß es nicht.“ “Wie? Du weißt es nicht? Du bist echt ein Arsch!“ “Warum?“ “Weil du damit ihre Gefühle verletzt!“ “Und seit wann interessiert es dich?“ “Seit du dir ein so nettes Mädchen ausgesucht hast. Jede Frau vorher ist mit einer Trennung gut umgegangen, weil sie sehr von sich überzeugt waren. Aber diese ist ganz anders. Sie ist nett und schüchtern. Sie könnte einen seelischen knacks bekommen, wenn du das gleiche wie immer mit ihr abziehst!“ “Das klingt mir ganz nach Eifersucht.“ grinste Josh spöttisch. “Das ist nicht wahr! Du weißt genau, dass ich eine Freundin habe! Ich bin ihr treu! Anders als du!“ “Was soll das denn schon wieder heißen?“ “Nun tu mal nicht so! Jeder weiß, dass du keiner Frau lange treu bleiben kannst. Darum hast du bisher auch schon gut und gern 30 Frauen gehabt!“ “Willst du mit damit etwas bestimmtes sagen?“ kam es bedrohlich von Josh. “Ganz genau! Wenn du sie verletzt, kannst du sicher sein, dass du am Tod eines Menschen Schuld bist!“ Es kam keine Antwort von Josh. Dieser nahm seine Tasse Kaffee und nahm einen Schluck von dem schwarzen Gebräu. “Magst du sie eigentlich?“ Der Blick des Blonden erhob sich und sah seinen Gegenüber an. Dieser Blick gab eigentlich schon eine Antwort. Zwar nicht auf die Frage von Rick aber auf die Art der Frage. “Warum willst du das eigentlich wissen?“ “Weil ich neugierig bin. Wenn du sie nicht magst, tu euch beiden den Gefallen und lass sie in Ruhe.“ “Ich denke ja nicht daran.“ “Also magst du sie doch!“ Wieder keine Antwort von Josh. Dieses mal wandte er sogar seinen Kopf von Rick ab. Das war der beweis, dass der junge Kellner Recht hatte. Ein triumphales Lächeln konnte er sich nicht verkneifen. “Du magst sie also. Sag mal, wie heißt sie denn?“ “Das geht dich nichts an!“ entgegnete Josh mit abgewandten Kopf. “Du weißt es nicht?“ “Doch! Ich weiß ihren Namen!“ “Das kann ja jeder sagen.“ Mit diesen Worten wollte Rick seinen Freund aus der Reserve locken. Sonst gelingt es ihm ja nicht. Josh hatte noch keine Frau, mit der er zusammen war, wirklich gemocht. Jetzt aber schon und auf jede weitere Frage antwortet er immer energischer und wütender. Ein echter Genuss für den Kellner. Doch dies währte nicht lange. Schnell beruhigte Josh sich wieder und seine Worte und Sätze wurden wieder ruhiger und monoton. “Ich kenne ihren Namen. Wenn du ihn wissen willst, musst du sie schon selbst fragen.“ “Hmm... Trefft ihr euch wieder?“ “Das geht dich zwar nichts an, aber ja, wir treffen uns Heute.“ “Wo bist du ihr eigentlich das erste Mal begegnet? Ich meine, so ein Mädchen findet man nicht einfach so auf der Straße.“ “Als ich vor einigen Tagen zum langen Steg gegangen bin, stand sie auf dem Steg. Ich habe sie angesprochen.“ “Einfach so?“ “Ja.“ “Das sieht dir aber nicht ähnlich. Sonst lässt du die Frauen doch immer die Initiative ergreifen.“ “Dieses mal war es anders. Sie sprach nicht mit mir. Und irgendwas in mir hat mich dazu gedrängt mit ihr zu reden.“ “Du bist ziemlich seltsam. Weißt du das?“ “Und wenn schon. Ich bin eben so.“ Dann stand der Mann auf, legte Geld für den Kaffee auf den Tisch und verließ das Cafe. Es war schon früher Nachmittag und Josh wollte noch etwas alleine sein. Aber im Cafe ging das nicht. Dort hatte Rick ihn ja schon die ganze Zeit belagert und mit Fragen gelöchert. Er ging zum Steg auf dem er nachher Shiho treffen wollte. Unterwegs traf er einige Frauen. Sie sprachen ihn an. Er aber wimmelte sie eiskalt ab. Enttäuscht gingen die Frauen ihrer Wege und auch er tat es. Auf dem Steg stand eine Holzbank. Heute setzte er sich auf diese und sah verträumt in die Gegend. Es schien nur wenig zeit vergangen zu sein als Shiho kam. Aber es waren ein paar Stunden. “So. Da bin ich.“ lächelte sie. “Schön. Und wie war dein Tag?“ “Gut. Ich habe alles geschafft, weswegen ich hergekommen bin. Ab jetzt habe ich Urlaub.“ “Und wie lange?“ “Zwei Wochen.“ “Hervorragend. Dann kann ich dir ja Einiges zeigen.“ Sie gingen wieder in das Cafe, in dem Josh schon am Vormittag war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)