Scharfe Klauen von Miyabie (Äon) ================================================================================ Kapitel 4: Neues Vertrauen -------------------------- Als ich meine Augen öffnete, lag ich in Äons Zimmer und die Sonne schien mir warm ins Gesicht. Ich schaute mich um, er war nirgends zu sehen. Ich spürte einen stechenden Schmerz am Bauch sowie am Hals, als ich versuchte aufzustehen, ging die Tür auf. „Leg dich wieder hin!“, Äon war gereizt. Ich ließ mich wieder aufs Bett fallen und schaute mir an was Äon so tat. Er kramte erstmal in der Kommode und holte eine kleine Tasche heraus, in dieser legte er fein zusammengelegt ein paar Kleider. „Was tust du denn da?“ Er schaute mich nicht an und ließ ein rotes Kleid, das er gerade in der Hand hielt, auf den Boden fallen. „Du gehst zu Jabari!“ „Was?“, ich war so geschockt das ich mich ruckartig aufsetzte. Das bereute ich aber Sekunden später als mein Bauch aufplatze und sich mein Blut in Äons Bett verteilte. Er starrte mich geschockt an und setzte sich rittlings auf meine Oberschenkel. Zuerst zerriss er mir mein Nachthemd, danach zögerte er kurz strich mir mit der Zunge über die Wunde. Sie hörte auf zu bluten und er band mir sein Hemd das er ausgezogen hatte um den Bauch. Ich schaute ihn an, „Warum sollte ich zu Jabari gehen?“ Er blieb stumm und beugte sich über mich, seine weichen Lippen strichen über die Wunde meines Halses. Diese fing augenblicklich an zu brennen, sodass ich Äon von mir wegstieß und mir die Hand auf den Hals presste. Er stand auf und ging ins Bad während ich nach einem Handspiegel griff und meinen Hals begutachtete. Es war keine Narbe zu sehen und trotzdem brannte es höllisch. Es klopfte an der Tür, „Äon!“ Es war Darius, seine freundliche weiche Stimme stand im Raum und konnte nicht vom starken hereinwehenden Wind verscheucht werden. Äon ging aus dem Bad und öffnete die Tür, „Was willst du denn?“ Seine Augen waren errötet und er wimmerte leise. Äon beugte sich zu ihm herunter und strich ihm über die Wange, „Was ist denn los Darius, was ist passiert?“ „Ja…Jabari!“ Äons Auge formten sich zu Schlitzen und er verließ den Raum, „Darius! Bleib bei Hazel ich bin gleich wieder da!“ „Äon, du hast schon seit Tagen keine richtige Nahrung mehr zu dir genommen, du kannst nicht kämpfen!“, meine Stimme war autoritär und hallte durchs Zimmer. Äon schaute mich überrascht an und ging auf mich zu. „Was schlägst du denn vor, wenn ich nur von dir…“ Ich fiel ihm ins Wort, „Äon, dann mach doch! Wenn ich dir damit helfen kann dann tu es einfach!“ Äon lächelte leicht, „Als du geschlafen hast, hast du dich dagegen gewehrt!“ Er setzte sich neben mich aufs Bett und zog mich an sich, „Wenn du es mir schon so nett und freundlich anbietest, kann ich ja nicht nein sagen!“ Sein Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen und ich schloss die Augen, schon vor Erwartung des aufkommenden Schmerzes. Äon ließ mich los und stand auf, ich schaute ihn verblüfft an, „Ist es schon vorbei? Ich habe gar nichts gespürt!“ Er schaute zur Seite und hörte auf zu grinsen, „Ist schon gut Hazel!“ Dann verließ er mit Darius den Raum, wobei er Darius ins Zimmer zurück schubste und es abschloss. „Kümmere dich um sie!“ Darius hämmerte gegen die Tür und murmelte, „So ein verdammter Idiot!“ Er drehte sich zu mir um, „Musstest du ihn gerade so ansehen?“ Ich sah Darius verwirrt an, „Wieso, ich hab doch die Augen geschlossen…“ „Du sahst aus als ob du gerade umgebracht wirst!“ Er ging auf mich zu, setzte sich aufs Bett und zog mich auf seinen Schoss, „Ich weiß das du davon keine Ahnung hast und Äon hat dir bestimmt auch nichts gesagt, aber du darfst ihm nie zeigen das du richtige Angst hast! Vor seinen Berührungen oder wenn er dich gerade beißt!“ Er legte seinen Kopf gegen meinen Rücken und wippte ein wenig hin und her. „Was hat es mit Sophie auf sich?“ Darius zuckte bei dem Namen zusammen und blieb starr sitzen, „Ich werde dir nichts in dieser Richtung sagen, vielleicht sagt er dir das irgendwann mal selber. Du hast ja gemerkt wie er auf ihren Namen reagiert!“ „Sag mir wenigsten ob sie sein Schützling war!“ Er schubste mich von seinem Schoss und ging zum Fenster, „Anfangs…“ Darius öffnete das Fenster und lehnte sich weit heraus. Er atmete tief ein und aus so als ob es sein erster Atemstoß wäre. Ich ging zu ihm und schlug meine Arme um seine Schultern, ich hatte Darius zwar noch gar nicht richtig kennengelernt aber ich fühlte ein Band zwischen uns. Er ließ es zu und so verharrten wir die nächste Zeit, bis sich der Himmel verdunkelte und große Tropfen auf Darius Nase landeten. Er schüttelte sich kurz und schloss das Fenster. Ich schaute ihn beunruhigt an, „Glaubst du er kommt wieder?“ In seinem Gesicht bildete sich ein Lächeln, das in ein Lachen ausartete, „Hazel, er hat die Tür abgeschlossen! Er würde die Tür nicht abschließen, wenn er sich nicht hundert prozentig sicher wäre das er zurück kommt!“ Ich beneidete ihn um seinen Optimismus. Der Wind hallte durch die Gänge und ließ ein leises Heulen im Zimmer ertönen, Darius ging mit schnellen Schritten zu mir und klammerte sich an mich. Mein Blick ruhte auf ihn, „Was machst du denn da?“ Er errötete leicht und schmiegte sich förmlich an mich, „Hat dir Äon wohl auch nicht erzählt! Bin…sehr ängstlich!“ Ich musste grinsen, dass er nicht sehr stark war wusste ich ja aber dass er Angst vor dem Heulen des Windes hat, das überraschte mich. Darius fing an zu zittern als es draußen laut zu donnern begann. Er konnte auch keinen Schrei unterdrücken als die Tür aufgerissen wurde. Äon betrat den Raum und starrte uns beide verwirrt an, „Warum…“ Er fing an zu grinsen, „Ich hoffe ich störe nicht bei irgendetwas!“ Darius und ich sahen uns an und schüttelten gleichzeitig den Kopf. Er rannte zu Äon und drückte sich gegen ihn. Äon lachte kurz und legte seinen Arm auf Darius Schulter, „Hab mich extra beeilt, damit du Hazel nicht erdrückst!“ Er schloss die Tür und ging langsam auf mich zu. „Ich glaube es wäre besser wenn du zu Jabari gehst!“ „Äon, hör auf sowas zu sagen, ich weiß das du sie bei dir behalten willst! Denkst du Sophie würde das wollen?!“ Äons Augen wurden trüb und er starrte mich an als ob er durch mich durchsehen würde. „Hab ich dir nicht gesagt…“ „Ich will nur nicht dass du etwas tust, das du später bereust.“ „Sophie…“ Er ging zu mir und strich durch mein Haar, ich ging ein paar Schritte zurück und sah ihn entsetzt an, „Ich bin nicht Sophie! Ich weiß ja noch nicht einmal wer diese Sophie ist!“ „Ich weiß dass du nicht Sophie bist!“ Er drehte sich weg von mir und schaute Darius an, „Du hast ihr noch gar nichts erzählt, oder?“ Darius schüttelte den Kopf. „Geh, ich kümmere mich ein anderes Mal um deine Probleme!“ Er nickte und verließ stumm den Raum. Äon ging wieder auf mich zu und schaute mich bedrückt an, „Sophie hatte mir sehr viel bedeutet, sie war genauso wichtig für mich wie für dich dein Theodor!“ Meine Augen füllten sich bei der Erwähnung seines Namens mit Tränen, „Ist sie genauso von dir umgebracht worden wie Theodor?!“ Äon erhob seine Hand und ohrfeigte mich, er zitterte am ganzen Körper und schubste mich aufs Bett. Ich starrte ihn ängstlich an und kroch übers Bett auf die andere Seite, ich konnte nicht anders und meinen Gefühlen freien Lauf lassen. „Also hast du sie getötet!“ Er errötet stark und sprang zu mir aufs Bett, er kam meinem Gesicht ganz nahe und unsere Lippen berührten sich schon fast. In dem Moment leckte er mir über die Lippe und grinste mich an, „Das hat dich überhaupt nicht zu interessieren Mensch!“ Seine Stimme klang zunehmend ruhiger, er streckte seine Hand aus und strich mir über die Wange, „Bereit das zu ändern?!“ Äon zog mich zu sich und biss mich wieder an derselben Stelle wie beim ersten Mal, ich spürte zwar den Schmerz empfand ihn aber als überaus erregend. Ich wand mich auf dem Bett und zog Äon auf mich, dieser überraschte meine Aktion und fiel auf meinen Oberkörper. „Hazel, was machst du denn da?“ Er versuchte sich aufzurichten aber ich hielt ihn weiterhin fest. Ich strich über seinen Hals und drückte viele sanfte Küsse auf ihn. Äon drückte mich von sich weg, da hatte ich aber auch schon mein linkes Bein zwischen seinen Beinen gestreckt und sah ihm tief in die Augen um zu schauen wie er reagieren würde. Er zuckte bei meinen Bewegungen zusammen, drehte sich zur Seite und zog mich auf sich, „Wir sollten das nicht tun!“ Ich fing an zu grinsen und beugte mich über ihn, meine Zähne begannen ein klein wenig zu wachsen und ich nutzte die Gelegenheit um Äon zu beißen. Aber dieser wehrte mich ab und schmiss mich neben sich aufs Bett. „Nein Hazel!“ Er erhob sich und an seinem Gang erkannte ich dass sein Körper etwas anderes wollte. In seiner Hose hatte sich eine Wölbung gebildet die er versuchte mit der Hand zu verbergen, während er ins Bad ging. Meine Augen fielen zu und erst jetzt bemerkte ich wie geschafft ich eigentlich war. Es dauerte nicht sehr lange da schlief ich ein. In dieser Nacht träumte ich von Äon, wir führten die Sache vom Vorabend zu Ende. Als ich aufwachte, lag Äon eingerollt an der Bettkante. In meinem Gesicht lag eine leichte Röte als ich an gestern zurück denke. Er hob den Kopf und sah mich mit verschlafenden Augen an, „Morgen!“, flüstere er kraftlos. Ich stand auf und nahm erstmal ein Bad, wobei ich diesmal darauf achtete das richtige Gel zu benutzten. Nach zwei Stunden kam ich nur mit einem Handtuch bekleidet aus dem Bad und sah Äons starrenden Blick auf meinen Körper. „Hast du noch etwas zum anziehen für mich?“ Er lächelte, stand auf und drückte mir wie letztes Mal ein schwarzes Kleid in die Hand, „Das ist das Letzte, versuche bitte dieses nicht zu zerstören.“ Er ließ von mir ab und ging in Richtung Tür. Als ich das Schloss hörte, schaute ich ihn verständnislos an, „Hast du wirklich gerade vor die Tür zu öffnen, während ich mich umziehe?“ Sein Blick ruhte wieder auf mir und er kam auf mich zu, „Ist es dir lieber wenn ich dir helfe?“ Er streckte seine Hand aus und weil er sie in Richtung Handtuch führte, ging ich einen Schritt zurück, „Hey, so hatte ich es nicht gemeint!“ „Wenn man bedenkt dass du es gestern Abend gerne bekommen hättest, stört es dich jetzt aber sehr!“ Ich schaute zur Seite und mein Gesicht hatte sich rot gefärbt, „Gestern Abend war was anderes, das heißt aber nicht dass ich Gefühle für dich habe!“ Seine Augen blitzen kurz auf, „Das ist gut, denn es verstößt gegen die Regel wenn ich mit meinem Schützling was anfangen würde!“ Er kicherte, „Ich wüsste nicht ob ich dir, wenn du mich anflehen würdest, bei deinem hübschen Gesichtchen widerstehen könnte!“ Ich lächelte und ließ dabei das Handtuch fallen, das ich schon längst vergessen hatte. Äon drehte sich zur Seite und beobachtete mich dabei wie ich versuchte mich zu bedecken. Dabei konnte er sich sein Grinsen nicht verkneifen. Als ich mich angezogen hatte, schaute ich Äon aufdringlich an, „Nimmst du mich heute wieder mit?“ Sein Blick verriet mir nicht die besten Chancen, aber trotzdem blieb ich vor ihm stehen und wartete. „Ich muss heute wieder in den Wald und versuche Nomi zu erledigen. Du wärst mir nur im Weg und außerdem bist du meine Schwäche im Kampf!“ „Lass mich versuchen mich zu beweisen! Bitte Äon!“ Er sah aus als ob er überlegen würde, „Wir werden zu dritt gehen!“ „Wer begleitet uns denn?“ „Ich!“, schrie eine freudige Stimme in den Raum. „Das wird lustig Hazel, vielleicht kann ich dir ja noch etwas beibringen!“ Es war Darius, der in seiner Kindergestalt an der Türschwelle stand. „Nimm das Messer wieder Hazel!“ Äon hielt es mir hin und ich steckte es wieder an meinen Gürtel. Als ich wieder zu den beiden sah, standen da zwei Kinder, „Wozu soll diese Fähigkeit gut sein?“ Darius kam zu mir angelaufen und schaute mich mit Welpen Blick an, genau in dem Augenblick wurde er wieder zum Mann, „Also ich finde diese Fähigkeit toll, hm…vielleicht bringt dir das Äon noch bei!“ Ich lächelte leicht und dachte immer noch daran wie unnötig diese Fähigkeit in nach hinein war. Ich folgte den beiden und wir gingen wieder an dieselbe Stelle wie am Vortag, „Hörst du was Äon?“ Fragte Darius zögernd. Äon, dem Wolfsohren gewachsen waren, horchte auf, „Bleib hier!“ Er sprang mit einem Satz nach vorne, verwandelte sich und rannte davon. Ich schaute Darius ins Gesicht, das ganz bleich geworden ist. „Darius?“ Es knackte neben uns im Gehölz und Nomi sprang Darius entgegen, „Ein neuer Beschützer? Abwechslung muss sein hm?“ Er ritzte seine linke Kralle in Darius Wange während seine Rechte an seinem Hals kreiste. „Wie lustig es wäre wenn du ganz langsam verrecken würdest, dafür würde ich mir sogar die Zeit nehmen!“ Darius fing an zu grinsen und stach seine Krallen in Nomis Unterleib, „Ich bevorzuge die schnelle Variante!“ Er schob Nomi von sich runter und sah zu mir, „Bitte meine Schwester, dreh dich um.“ Ich wusste zwar nicht warum, aber weil ich Äon hinter mir hörte drehte ich mich um. Er schaute mich erleichtert an, „Gut gemacht Darius!“ Er beugte sich zu ihm und ich sah an Darius Mundwinkel Blut herunterlaufen. Äon wischte ihm mit dem Zeigefinger das Blut ab und steckte ihn sich in den Mund. „Darfst du das überhaupt?“, fragte ich wobei meine Stimme ein wenig eifersüchtig klang. Er grinste, „Keine Sorge, du kommst heute Abend wieder dran Hazel!“ Äon gab Darius eine Flasche und er übergoss Nomi damit, was dazu führte das die Leiche verbrannte. „Ich gehe mal los und spiel noch ein wenig!“, sagte Darius grinsend zu Äon und rannte davon. Ich schaute zu ihm, „Würdest du auch gerne Jagen gehen?“ „Nein, ich freue mich schon darauf wenn wir das erste Mal zusammen jagen werden!“ Er nahm meine Hand und wir gingen zum Anwesen zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)