eine beschwerliche Reise von Sen-San ================================================================================ Kapitel 12: merkwürdige Leute und verschiedene Meinungen -------------------------------------------------------- Ein weiteres Mal machte Tori sich bereit hart zu landen. Welches Körperteil dieses Mal die Blessuren abbekam, konnte und wollte sie nicht erahnen. Allein der Gedanke an einen harten Aufprall lies ihren ganzen Körper schmerzen. Dieses Mal war die Landung aber nicht so hart wie vermutet. Dafür aber umso schmutziger. Ihr Ankunftsort war ein Park. Um genau zu sein ein Sandkasten in einem Park. Nachdem sie aufstand und sich den Sand von der Kleidung klopfte, schaute sie sich um. Ganz in der Nähe war der Tokyo Tower zu erkennen. Also war sie wieder in Tokyo. Die Freude war groß, aber noch konnte sie dem Frieden nicht ganz trauen. “Das ist nicht deine Welt.” säuselte der Wind ihr ins Ohr. Seit wann konnte der Wind sprechen? Wenn er es schon immer konnte, seit wann konnte sie hören was er sagte? Diese Reise wurde mit Welt zur Welt immer seltsamer. Es reichte nicht, dass ein Vampir sie als sehendes Auge bezeichnete, nein, jetzt hörte sie schon den Wind reden. Aber was wenn der Wind recht hat? Was, wenn das gar nicht ihre Welt ist, in der sie daheim ist? Wo war sie dann? Wieder in einer Welt, die ihrer so ähnlich ist, es aber dennoch nicht ist? Welche Welt war es dann? Welche Animewelt wurde ihr hier offenbart? Sie beschloss sich auf den Weg zu machen. Wohin? Das wusste sie selbst nicht. Einfach nur die Gegend erkunden. Vielleicht oder mit Sicherheit würde sie auf etwas stoßen, dass sie weiter bringt. Das war bisher in jeder Welt so. In ihren Gedanken vertieft ging sie zur nächsten Straße und dort den Fußweg entlang. Ohne auf die Menschen zu achten, ging sie ganz in Gedanken ihren Weg. Immer wieder fragte sich das Mädchen, wie lange es noch dauern würde, bis sie endlich nach hause käme. Warum ausgerechnet ihr das alles widerfährt? Warum sie durch die ganzen Welten reist? Wer hat Haru gebeten, auf sie aufzupassen? Warum hatte Alucard sie so seltsam genannt? Immer und immer wieder stellte sie sich diese Fragen, aber auf keiner bekam sie eine Antwort. Eine logische Erklärung wollte ihr auch nicht einfallen. Auch wenn sie als klug galt, in solchen Momenten musste ihr Wissen sich der Situation geschlagen geben. Bisher ist das nur selten passiert, aber jedes mal ist sie daran gewachsen. Vielleicht wird sie es dieses Mal auch. Vielleicht. Hoffentlich. Während sie noch in Gedanken war, rammte sie gegen eine Person, ein kleines Kind. “Oh, Entschuldigung.” sah sie das Kind lächelnd an. Als sie allerdings ihre Augen öffnete stand niemand vor ihr. Verwundert sah sie hinauf. Vor ihr stand ein junges Mädchen. Ungefähr in ihrem Alter. Sie hatte große schwarze Augen und schwarze haare. Diese gingen ihr auf der einen Seite bis etwa zum Kinn und auf der anderen waren sie etwas kürzer. Das Mädchen trug einen kurzen Faltenrock, einen grünen Blazer und eine rote Schleife um ihren Hals. Sie war wirklich hübsch. Aber gegen sie ist Tori nicht gelaufen. “Oh, entschuldige bitte.” entschuldigte sich Tori bei dem Mädchen “Hast du ein kleines Kind gesehen? Ich bin gegen irgendjemanden gelaufen.” “Nein, habe ich nicht. Du bist gegen mich gelaufen.” versicherte das Mädchen. “Nein, das kann nicht sein. Ich bin gegen eine kleine Person gelaufen. Vielleicht habe ich mir das nur eingebildet.” dachte sie laut. “Bestimmt. Du warst sicher in Gedanken. Da glaubt man öfters etwa getan zu haben, obwohl es nicht so ist.” lächelte das Mädchen Tori an. “Du hast sicher recht. Bitte entschuldige.” “Kein Problem. “ sagte das Mädchen in einem freundlichen Ton und grinste. Beide Mädchen gingen weiter. Ein Reflex seitens Tori lies sie über etwas streicheln. Es fühlte sich wie Fell eines Tieres an, aber weit und breit war keines zu sehen. Das Mädchen allerdings bemerkte diese scheinbar reflexartige Geste, sagte aber nichts. Sie gingen ohne ein weiteres Wort ihres Weges. “Was meinst du, Inuki? Wer ist dieses Mädchen?” fragte das Mädchen mit dem kurzen Kleid und dem Blazer in die Leere links neben ihr. Nur ein kleiner Personenkreis konnte das Wesen neben ihr sehen. Es war ein sehr großer Hund. Die Pfoten des Tieren waren Grau und auch der Bauch war es. Der restliche Teil des Hundes war in Schwarz getaucht. Obwohl dieses Mädchen den Hund nicht sehen konnte, hatte sie ihn gestreichelt. Wie konnte das funktionieren? Das Mädchen ging mit ihrem Hund weiter. An einem Brunnen angekommen wartete sie auf jemanden. Es kamen ihr drei Personen entgegen. “Hallo Yuzuriha. Hast du schon lange gewartet?” fragte ein Junger Mann mit Basecap. “Nein. Ich bin gerade erst angekommen. Eben bin ich einem Mädchen begegnet. Sie war sehr seltsam.” “Warum seltsam?” fragte ein Mädchen mit einem Faltenrock bis zu den Knien und langen schwarzen Haaren. “Naja, sie hat Inuki nicht gesehen, als sie gegen ihn gelaufen ist.” “Das ist doch völlig normal. Kein Mensch außer wir können ihn sehen.” “Das schon. Aber sie hat ihn beim vorbeigehen dann gestreichelt.” “Was? Gestreichelt? Das geht doch nicht. Sie hätte sich umdrehen müssen! Kein Mensch streichelt einen Hund, den man nicht sehen kann und geht einfach weiter!” meinte ein anderer Junge. Er hatte kurze schwarze Haare. “Ich weiß, Subaru. Genau das macht mich nervös.” “Aber Recherchen müssen wir auf später verschieben. Hinoto hat uns gerufen.” erklärte das Mädchen mit den langen Haaren. Zusammen gingen sie in ein Gebäude und fuhren in den Keller. Hinter vielen Schleiern verborgen saß eine wunderschöne Frau. Sie hatte lange weiße Haare und schöne große Augen. Allerdings war sie blind. Dafür war sie Traumseherin. Sie besitzt die Fähigkeit in Träumen die Zukunft zu sehen. “Ihr habt uns herbestellt, Prinzessin Hinoto?” verbeugten sich alle. “Ja. Ich habe etwas gesehen, dass ich euch mitteilen muss.” erklärte eine bezaubernde Stimme den vier Personen. “Die Augen der Erde sind aus einer fernen Welt angekommen. Ihr müsst sie finden und mit ihr reden. Allerdings weiß sie nichts von ihrer Identität. Aus diesem Grund schicke ich euch den Wind mit.” Sie wandte sich zur Seite. “Du kannst kommen, Haru.” Ein junger Mann mit blauen Haaren erschien. Es war Haru, der Tori schon so oft in den ganzen Welten begegnet ist. Hinoto stellte ihn den anderen vor und andersherum. “Das ist Haru. Er ist der Geist des Windes und wird euch begleiten.” Stellte sie ihn den vieren vor. “Ich bin Sorata.” stellte sich der Junge mit dem Basecap vor. “Mein Name ist Yuzuriha und das hier ist Inuki.” begrüßte das Mädchen, die schon auf Tori gestoßen war, Haru. “Mein Name ist Arashi.” stellte sich das andere Mädchen mit den langen Haaren vor. “Und ich bin Subaru.” begrüßte der letzte in der Runde den Geist. Nachdem sie letzte Instruktionen von Hinoto erhalten hatten, gingen sie auf die Suche. Haru erklärte ihnen wie die gesuchte Person aussah, Tori. Während er erklärte, bemerkte Yuzuriha, dass diese Beschreibung auf das Mädchen passt, welches sie schon einmal begegnet ist. “Ich bin ihr schon einmal begegnet.” platzte Yuzuriha heraus. Alle sahen sie überrascht an. “Woher kennst du sie?” wollte Sorata wissen. “Sie hat Inuki gestreichelt ohne ihn gesehen zu haben. Ich habe euch doch davon erzählt.” Sie machten sich schnell auf den Weg an den Ort, an dem der Zusammenstoß passiert ist. Dort angekommen nahm Inuki Toris Spur auf. Sie Sonne begann sich bereits zu senken. Nach einiger Zeit der Spurenverfolgung fanden sie das Mädchen im Park. Sie saß auf einer Parkbank und war in Gedanken vertieft. “Ihr wartet hier. Ich gehe zu ihr.” befahl Haru. Die anderen folgen der Anweisung. Er kannte da Mädchen bereits. Wenn einer von ihnen zu ihr gegangen wäre, hätte sie vielleicht einen Angriff oder etwas der gleichen vermuten können. Aber da der Geist des Windes das Mädchen kannte, war es kein Problem mit ihr ins Gespräch zu kommen. “Hallo Tori.” begrüßter Haru das Mädchen. “Was machst du denn hier?” “Das habe ich dir doch schon einmal gesagt. Ich passe auf dich auf.” lächelte der blauhaarige. Haru setzte sich neben Tori und wollte gerade einen Satz beginnen als ein lauter Knall zu hören war. Die Menschen stürmten in Panik in alle Richtungen. Riesige Kabelstränge sprießen aus der Erde und wirbelten umher. Sie zerstörten Gebäude und rissen Laternen und Bäume um. Die vier Begleiten von Haru sprangen auseinander. Aus der Handfläche von Arashi erschien ein Schwert und auch die anderen drei bereiteten sich auf einen Kampf vor. Subaru warf einige heilige Zettel an die Kabel, die daraufhin explodierten. Das reinste Chaos entstand. Tori und Haru beobachteten dieses Szenario eine Weile, bis es Tori reichte. Sie wollte alle dem ein Ende bereiten. “Schluss jetzt!” brüllte sie. Ihre Stimme hallte durch das ganze Viertel der Stadt. Die Kämpfer hörten auf und sahen das Mädchen an. “Was macht ihr da? Warum kämpft ihr?” fragte sie mit wesentlich leiserer Stimme. Subaru erklärte “Das ist unsere Aufgabe. Wir beschützen die Menschen.” Ein Mann, einer der Gegner kam näher und erklärte “Wir kämpfen für den Erhalt der Erde.” Dieser Mann wurde von allen Yuto genannt. “Warum tut ihr das? Erkennt ihr nicht die Sinnlosigkeit in eurem Kampf?” “Welche Sinnlosigkeit? Wir kämpfen für unsere Ideale und den Erhalt der Menschen auf dieser Erde.” “Und wir, damit die Erde sich von den Schädlingen Namens Menschen, erholen kann. Die Menschen zerstören die Erde immer mehr. Die Erde muss von diesen Parasiten befreit werden.” “Aber keiner der Wege ist perfekt. Wenn die Menschen nicht aufgehalten werden zerstören sie die Erde, das ist richtig. Aber was ist die Erde ohne ihre Bewohner? Ihr seid auch Menschen. Werdet ihr euch auch selbst töten, nachdem ihr die anderen Menschen beseitigt habt?” Auf diese Frage wusste keine der beiden Seiten eine Antwort. Alle Kämpfer schauten nur unsicher zu Boden und versuchten eine Antwort z finden. “Wenn die Menschen ausgelöscht werden, ist die Erde so einsam. Ohne die Menschen ist praktisch kein Leben vorhanden. Aber wenn die Menschen die Erde immer weiter zerstören, haben sie keine Welt mehr, in der sie und ihre Kinder leben können. Ein Kampf zur Entscheidung um das Schicksal der Erde und der Menschheit ist kindisch und mit dem Gewissen nicht vereinbar. Man gewinnt nur weil man stärker ist, aber nicht die besseren Argumente auf seiner Seite hat. Ein wertloser Sieg.” Mit diesen Worten tauchte wieder der Strudel auf. Es schien als habe er gewartet bis Tori ihre Meinung kund gibt. Er zog sie in sich und so verschwand die weise Stimme. Aber ihre Worte schallten noch eine ganze Weile in den Ohren und Herzen der sich bekriegenden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)