Alles auf Anfang von bumble ================================================================================ Kapitel 1: Traum oder Realität? ------------------------------- So, das hier ist das erste Kapitel, insgesamt wird es drei geben. Perspektivisch ist die ganze Story aus Arthurs Sicht geschrieben. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und hoffe, es gefällt. Über eure Meinung würde ich mich natürlich auch freuen;). *kaffeeeinschenk* *keksehinstell* allerliebste Grüße, bumble^^ _____________________________________________________________________ Seine Hände krallten sich fest in das schwarze Haar des anderen, während er mit der Zunge verlangend über dessen Schlüsselbein fuhr. Das leichte Keuchen, das an sein Ohr drang, schickte ihm einen Schauer, der angenehm über seine Haut lief. Die Finger des unbekannten Mannes schienen überall an seinem bereits unbekleideten Oberkörper entlang zu streichen und entlockten ihm in regelmäßigen Abständen ein erregtes Seufzen. Geübt wanderte seine Zunge über den zarten Hals, bis er endlich erneut die Lippen des anderen fand, um in einem weiteren, leidenschaftlichen Kuss zu versinken. Nach einer süßen Ewigkeit lösten sie sich keuchend voneinander und er blickte in diese wundervoll blauen Augen, in denen er sofort versank. Er zog den sehnigen Körper seines schlanken Gegenübers ein Stück näher an seine Brust, sodass er die warme Haut noch intensiver spüren konnte. Er wollte ihn, so sehr, dass es schmerzte. Seine Finger glitten langsam an den seichten Rückenmuskeln herab in Richtung Hüfte, ohne auch nur eine Stelle unberührt zu lassen. Ihre Lippen schwebten übereinander in bebender Erwartung, wobei sie ihren Augenkontakt nicht lösten. Er konnte die Erregung des anderen Mannes spüren, was ihn bereits berauscht aufstöhnen ließ. Als schließlich die fremde Hand am Bund seiner Hose ankam, verlor er die Kontrolle… Keuchend erwachte Arthur in seinem Bett. Seine Laken waren schweißnass, ebenso wie sein Haar, das ihm wirr ins Gesicht hing. Fahrig fuhr er sich über die Augen und wischte sich ein paar Perlen von der Haut. Er versuchte, sich zu beruhigen, doch sein Atem ging noch immer stoßweise. Schon wieder. Er hatte schon wieder einen dieser unglaublich realistischen Träume gehabt, was in letzter Zeit ziemlich häufig passierte. Und selbst wenn er wach war, so sah er dauernd die Bilder vor seinem geistigen Auge. Abwehrend schüttelte er den Kopf, doch er konnte sie auch jetzt einfach nicht vertreiben, die Erinnerung, die im Prinzip keine war. Und trotzdem kam es ihm so real vor… Seufzend stand Arthur auf und goss sich Wasser in einen großen Becher, dann stürzte er die kühlende Nässe seine Kehle hinunter. Er überlegte einen Moment lang, ob er nicht einfach wieder zu Bett gehen sollte, entschied sich schließlich aber doch dagegen. Innerlich war er noch viel zu aufgewühlt, um auch nur an Schlaf denken zu können. Langsam schritt er in Richtung Fenster und blickte über Camelot, sein künftiges Königreich. Dunkelheit und Ruhe lagen auf den Straßen. Er schloss kurz seine Augen und atmete tief durch, schüttelte jedoch heftig den Kopf, als er abermals an die Bilder seines Traumes dachte. Er sah den sehnigen Körper mit den zarten Muskeln, die unter seinen Fingern zuckten, spürte das weiche schwarze Haar in seinen Händen, den Atem des anderen auf seiner Haut. Keuchend riss er seine Augen auf. Eine leichte Röte zog sich über seine Wangen. Er war erregt, immer noch. Wenn er nur an den fremden Mann dachte, wurde ihm heiß. Vor einigen Monaten hatte er begonnen, von diesem dunkelhaarigen Unbekannten zu träumen, einfach so, aus dem Nichts heraus. Erst waren es nur unschuldige Begegnungen -- ein leichtes Lächeln, ein Blick in diese Augen -- die sich in seinen Gedanken manifestierten. Doch dann… Es fing mit einer Berührung an, die in einen keuschen Kuss überging, der schließlich in erregter Leidenschaft ertrank. Jeder neue Traum schenkte ihm ein unglaublicheres Gefühl. Und jedes Mal war dieser eine Mann, dessen Namen er noch nicht einmal kannte, der Auslöser dafür. Im Prinzip entsprach er ja auch nicht der Realität, sondern entsprang lediglich seiner Fantasie. Dennoch… Seine Empfindungen waren so echt, dass es Arthur Angst machte. Und sie wurden immer stärker. Und wie so oft tanzten auch jetzt, obwohl er bei vollem Bewusstsein war, die Bilder wild in seinem Gedächtnis und ließen ihn seinen Status und die Konsequenzen, falls jemand ihn beobachten sollte, auch wenn dies in Anbetracht der nächtlichen Stunde eher unwahrscheinlich war, völlig vergessen. Seine Hände strichen zitternd über seine Brust und bahnten sich ihren Weg über seinen Körper, während er sich vorstellte, es wären die Finger des anderen. Er dachte an dessen weiche Haut und das genüssliche Stöhnen in seinem Ohr, als er sein Gemächt erreichte. In dem Moment, in dem er sich Erleichterung verschaffte, sah er ausschließlich diese unglaublich tiefblauen Augen und er spürte den süßen Kuss auf seinen Lippen, als er sich selbst über die Klippe schickte. Keuchend glitt er an der steinernen Mauer hinunter und legte sich seinen rechten Arm über das Gesicht. Was geschah hier nur mit ihm? Er war nie der Typ Mann gewesen, der sich viel aus Liebesgeschichten machte, was für seine tugendhafte Stellung als zukünftiger König nur förderlich war. Doch Interesse am gleichen Geschlecht hatte ebenfalls nie zur Diskussion gestanden. Er wusste selbst nicht im Geringsten, woher diese Neigung plötzlich kam. Aber wenn er genauer darüber nachdachte, was er im Moment zugegebenermaßen recht häufig tat, dann glaubte er nicht daran, dass es eine Rolle spielte. Er war sich ziemlich sicher, dass diese Anziehung allein bei diesem einen jungen Mann aus seinen Träumen bestand. Das machte es jedoch nicht besser. Arthur seufzte tief. Er war der Prinz. Dass er damit begonnen hatte, sich einen Liebhaber herbeizuphantasieren, ließ ihn, ehrlich gesagt, selbst an seinem Verstand zweifeln. Erschöpft erhob er sich und ging in Richtung Bett. In den letzten Tagen war er kaum zum Schlafen gekommen, da jede neue Nacht ihm intensivere Träume beschert hatte. Müde legte er sich nieder, in der Hoffnung, wenigstens etwas Ruhe zu erhalten. Ihm war bereits bewusst, dass er am nächsten Morgen eindeutig eine ausgiebige Trainingseinheit brauchen würde, um sich abzureagieren. Und irgendwer würde dabei sicherlich Einiges aushalten müssen… … „Wo...ist die Zielscheibe?“, fragte der Prinz mit süffisantem Ton einen Diener, der etwas verloren auf dem Übungsplatz stand. „Hier ist sie, Sire.“ „So sehe ich in die Sonne.“, beschwerte sich Arthur immer noch leicht amüsiert. „So hell ist sie ja nicht, Sire.“ „So ungefähr wie du, nicht?“ Ein nicht sonderlich nettes Grinsen zog sich über sein Gesicht. Er wusste, dass er im Moment nicht gerade fair war und er es lediglich seinem Status verdankte, dass er ein solches Verhalten an den Tag legen durfte, doch irgendwo musste er einfach seinen Frust ablassen. „Ich kann ja auf die andere Seite gehen.“, hörte er die leichte Angst in der Stimme des jungen Mannes. „Das wird ihm eine Lehre sein.“, wandte Arthur sich lachend an seine Ritter, auch wenn die Freude seine Augen nicht erreichte. Er hätte wirklich gedacht, dass ihn dieses kleine Spiel mehr ablenken und unterhalten würde, doch im Prinzip war er es leid. „Das wird lustig.“, lachten seine Trainingspartner und er warf das erste Messer in Richtung Zielscheibe, die sich in den Händen des Dieners befand. „Hey, was soll denn das?“ „Nicht stehenbleiben.“ Er sah eine Mischung aus Empörung und Furcht in den Augen des Bediensteten. „Ich hab doch gesagt, du sollst nicht stehenbleiben.“, rief Arthur abermals. Fluchend stand der junge Mann etwas hilflos da, während noch ein Messer flog. „Na los, lauf endlich. Ich brauche ein bewegliches Ziel.“, beklagte er sich, während weitere Messer ihren Weg auf die Scheibe fanden. Doch was der Prinz eigentlich brauchte beziehungsweise wollte, war Zeit für einen weiteren Traum. Er seufzte. „Na geht doch.“ Ein bitteres Lächeln schlich sich auf seine Züge, als er an die letzte Nacht dachte, während er nach außen hin versuchte, möglichst belustigt zu wirken. „Hey, komm schon, das reicht.“ Aus seinen Gedanken gerissen wandte Arthur seinen Blick in die Richtung, aus der eine fremde und doch merkwürdigerweise so vertraute Stimme kam. „Was?“ Die Frage war im Grunde mehr an ihn selbst als an sein Gegenüber gerichtet. Das war schlicht unmöglich! Das konnte nicht sein! Da stand er nämlich. Der Mann aus seinen Träumen. In Lebensgröße. „Du hast deinen Spaß gehabt, mein Freund.“ Seine Stimme war weich, beschwichtigend. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Zügen. Der Blick des zukünftigen Königs musterte jeden Zentimeter. „Kennen wir uns?“, hatte Arthur es schon ausgesprochen, bevor er näher darüber nachdenken konnte. „Ich bin Merlin.“ Merlin… „Dann kenn ich dich nicht.“ Der Prinz versuchte angestrengt, in den Augen des anderen irgendetwas zu lesen. Aber was genau er eigentlich suchte, wusste er nicht wirklich. Vielleicht Erkenntnis? Irgendetwas, das ihm zeigte, dass er nicht nur geträumt hatte? „Nein.“, vernahm er wieder diese zarte Stimme. „Und dennoch nanntest du mich einen Freund.“ Arthur wünschte sich ein Zeichen, war jedoch darauf bedacht, nicht aus seiner angeborenen Rolle zu fallen. „Das war ein Fehler von mir.“ „Sehe ich auch so.“ Nein, nichts, er musste es sich eingebildet haben. In den tiefen blauen Augen Merlins fand er nichts, was darauf hindeutete, dass er ihn in irgendeiner Weise erkannte. Auch seine Sprache verriet nichts. „Ja. Ich hatte noch nie einen Freund, der so ein Arsch ist.“ Als die Worte ihn erreichten, spürte er, wie seine Verwunderung der Wut wich. Und er kam nicht umhin zu bemerken, dass ihn das Gesagte auf unergründliche Art verletzte. „Ah, und ich hatte noch keinen, der so dumm ist.“, brachte er daher aufgebracht hervor. Er war der Prinz. Er durfte jetzt nicht sein Gesicht verlieren. „Sag mal, Merlin, kannst du auf den Knien gehen?“ Sie standen kaum einen Meter voneinander entfernt. „Nein.“ „Dann bin ich dir dabei behilflich.“ Seine Stimme klang ein wenig gereizt, etwas herausfordernd, doch alles, woran er denken konnte, war, dass er sich nur leicht nach vorn beugen müsste, um… „Das würde ich nicht tun an deiner Stelle.“ Das Funkeln in den Augen des anderen zog ihn in seinen Bann. „Wieso nicht? Was willst du mir denn antun?“ Er selbst wusste sehr genau, was er jetzt gern tun würde. Doch er musste sich zusammenreißen. „Du hast keine Ahnung.“ Der Blick aus den blauen Augen zeigte Entschlossenheit, doch auch ein wenig Verwirrung. Hatte Arthur sich geirrt? Erkannte Merlin ihn doch? Hatte er die gleichen Träume wie er? Zu viele Fragen auf einmal schossen durch seinen Kopf, ohne eine Antwort zu erhalten. „Überrasch uns. Komm schon.“ Er konnte schlicht nicht aufhören, den anderen zu provozieren. „Komm schon! Komm schon!!!“ Der Prinz wollte eine Reaktion, egal welche. Nur keinen Stillstand. Denn dann würde er etwas Unvernünftiges tun. Schließlich holte Merlin aus, doch Arthur hatte schnell die Kontrolle über die Situation. Aber nun waren sie sich so unsagbar nah. Während er den Arm des anderen auf dessen Rücken drehte, konnte er die Wärme spüren, die von dem fremden und doch so vertrauten Körper ausging. Ihm wurde heiß. Er musste weg von ihm. „Dafür landest du jetzt im Kerker.“ Es war mehr ein Knurren als alles andere und das Erste, was ihm einfallen wollte. „Wofür hältst du dich? Für den König?“ Widerworte. Das war er wirklich nicht gewohnt, doch er glaubte, dass es ihm gefallen könnte. „Nein, ich bin sein Sohn, Arthur.“ Er registrierte kurz die Überraschung in den Augen Merlins, die ihm irgendwie eine leichte Genugtuung verschaffte, dann wies er zwei Wachen an, den Jungen in die Kerker zu begleiten. Er hielt die Nähe einfach nicht mehr aus. Kurz angebunden verkündete er, dass das Training für heute beendet sei. Anschließend suchte er sich einen ruhigen Platz und ließ sich schwer atmend auf einem größeren Stein nieder. Beinahe hätte er die Kontrolle verloren. Einen Moment länger und er hätte den Mann aus seinen Träumen nicht weggestoßen, sondern an sich gedrückt und geküsst. Ihm war wirklich nicht mehr zu helfen. Ein bitteres Lächeln erschien auf seinen Lippen. Er war der Prinz. Er konnte alles haben, was er begehrte. Nur dummerweise nicht das, nicht ihn. Vielleicht, wenn er sich bemühte, wenn… Worüber dachte er da eigentlich nach? Heftig schüttelte er den Kopf, bevor ein erneuter Seufzer aus ihm hervorbrach. Ein kaltes Bad. Er brauchte definitiv ein kaltes Bad. … Arthur stand am Fenster seines Zimmers und blickte gedankenverloren auf den Platz, auf dem sich der Pranger befand. Dort war er, Merlin, und empfing seine Strafe. Ein sanftes Lächeln entstand auf den Lippen des Prinzen, als er an die kleine Auseinandersetzung dachte. Es gab nicht viele Menschen im Königreich, die es wagten, die Stimme gegen ihn zu erheben. Lediglich Morgana, das Mündel seines Vaters, die wie eine Schwester für ihn war, traute sich, ihm zu widersprechen. Doch nicht einmal sie machte es auf diese Art und Weise. Merlin hatte ein Feuer in seinen Augen, das ihm schier den Atem nahm. Da war keine Angst gewesen, ja nicht einmal ein Zögern. Er schien den jungen Diener, den er nicht einmal kannte, lediglich aus einem Gerechtigkeitsgefühl heraus verteidigt zu haben. Arthur schüttelte grinsend den Kopf, während er die Szenerie auf dem Platz verfolgte, wo Kinder und Frauen mit Obst und Gemüse warfen. An und für sich empfand er dieses Schauspiel als langweilig, doch heute konnte er den Blick nicht abwenden. Eigentlich hatte der junge Mann die Strafe nicht wirklich verdient, Arthur wusste das. Er war im Recht gewesen. Doch diese Respektlosigkeit musste einfach zur Rechenschaft gezogen werden. Als zukünftiger König durfte er solcherlei Verhalten nicht durchgehen lassen. Der ein oder andere war schon für viel weniger bestraft worden. Doch wenn er es sich ehrlich eingestand, dann hatten ihn die Widerworte gefreut, ihn beinahe fasziniert. Zugeben würde er das selbstverständlich nie. Allein der Gedanke daran brachte ihn schon durcheinander. Eine Bedienstete neben Merlin zog Arthur aus seinen wirren Grübeleien. Er sah, wie sie sich unterhielten, wie sie lachten. Auch wenn er nichts Genaues erkennen konnte, versetzte ihm dieser Anblick doch einen kleinen Stich. Und wieder hatte er ohne Vorwarnung die Traumbilder der letzten Nacht vor seinem inneren Auge. Wütend über sich selbst und darüber, dass er es einfach nicht schaffte, die Fassung zu bewahren, stieß er fest mit seiner linken Faust gegen die Wand. Der kurze Schmerz war nur ein sanfter Trost. Seufzend nahm er seine Sachen und begab sich zur Tür. Er benötigte eindeutig mehr Trainingseinheiten… ... Erschöpft fuhr er sich durchs Haar, während er den Großteil seiner Männer entließ. Er hatte sie wirklich gefordert. Arthur war zufrieden mit ihrer Leistung und ihrem Durchhaltevermögen. Er wusste, dass er es ein wenig übertrieben hatte in seinem Übereifer, seine eigenen Gedanken wegzutrainieren, doch ein jeder zeigte sein Bestes. Mit dem Rest seiner Trainingspartner machte er sich auf den Weg zurück zum Schloss, der sie durch die Marktstraßen Camelots führte. Und als er gerade tatsächlich nicht daran dachte, nicht damit rechnete, da stand er wieder direkt vor ihm. Merlin… „Wie kommst du denn mit dem Laufen auf Knien voran?“ Es hätte wahrscheinlich hunderte Worte gegeben, die eine bessere Wahl gewesen wären, doch es war das Erste, was ihm einfiel. Und da er keine Reaktion erhielt, provozierte Arthur einfach weiter, in der Hoffnung, dass es den anderen wie bei ihrem letzten Aufeinandertreffen zu einer Handlung zwingen würde. „Hey, wer wird denn da abhauen.“ „Vor dir?“ Er blieb stehen. Ein leicht triumphierendes Lächeln schlich sich auf die Züge des Prinzen. „Oh, Gott sei Dank. Ich dachte schon, du bist nicht nur dumm, sondern auch taub.“ Er konnte schlicht nicht aufhören, den jungen Mann mit den für ihn so anziehenden blauen Augen zu reizen. Und wie erhofft drehte Merlin sich um. „Hör zu. Ich hab dir gesagt, du bist ein Arsch. Da wusste ich aber noch nicht, dass du ein königlicher Arsch bist.“ Erneut Widerworte. Das Blau funkelte leicht. Arthur konnte sich nicht abwenden. „Oh, kann es sein, dass du jetzt die Männer deines Vaters zur Hilfe rufst?“ Ein Lachen entwich den Lippen des künftigen Königs. Dieser Junge war einfach…unglaublich. „Ich könnte dich mit einem Hieb auseinandernehmen.“ „Ich könnte dich mit noch weniger auseinandernehmen.“ Irgendetwas lag in dem Blick Merlins, dass ihn glauben ließ, er wäre zu mehr fähig, als irgendjemand ihm zutraute. Er würde es gern herausfinden. „Bist du sicher?“ Arthur lachte provozierend, als er bemerkte, wie sein Gegenüber eine Kampfposition einnahm, die nicht wirklich eine war. „Hier, für dich, mein Großer.“, warf er ihm gekonnt einen Morgenstern entgegen. „Dann wollen wir mal.“ Er kam nicht umhin, eine leichte Vorfreude durch seine Glieder wandern zu spüren. Man sah eindeutig, dass der andere kein Krieger war, aber Arthur achtete ihn für seinen Mut. Und er wollte einfach nicht, dass er ging. „Ich hab dich gewarnt. Ich lerne das Töten seit meiner Geburt.“, stachelte er weiter. „Wow. So lange übst du schon, ein Trottel zu sein.“ Ihm entging nicht, dass Merlin ihn herausfordernd angrinste. Und wieder sprach er mit ihm, als wäre er irgendein Bauer. „So kannst du doch nicht mit mir reden.“ „Oh, Entschuldigung. So lange übt Ihr schon, ein Trottel zu sein, My Lord.“ Die Ironie der Worte kratzte an seinem Stolz, doch nicht genug, um ihn wirklich zu verärgern. Das hier könnte spannend werden. Herausfordernd schwenkte er seinen eigenen Morgenstern und begann damit ihr Duell. „Komm schon, Merlin. Komm schon.“, verließen die Worte seine Lippen, als er den anderen über den Markt trieb. In seinen Fingern kribbelte der altbekannte Kampfgeist. Auch wenn er ihm nicht wirklich wehtun wollte, so kam er nicht umhin, Gefallen an dieser kleinen Rauferei zu finden. Die leichte Unbeholfenheit Merlins stachelte ihn nur noch mehr an. Als der Junge schließlich in einige Mehlsäcke fiel, sah er den Sieg bereits vor sich. „So, jetzt hast du ein Problem.“, eröffnete Arthur süffisant. Doch ganz plötzlich wandelte sich sein Glück. Mehrere Missgeschicke geschahen kurz hintereinander, sodass er sogar seine Waffe an den anderen verlor. Was war nur los? Normalerweise passierten ihm so gravierende Fehler nicht. Ob es an dem Fremden, ob es an Merlin lag? Seine bloße Anwesenheit lenkte ihn irgendwie ab von…allem. Und auch wenn er nicht ganz sicher sein konnte, ob es nur eines seiner Hirngespinste war, glaubte er, in den Augen des anderen ab und an ein goldenes Funkeln zu sehen, das ihn schier faszinierte. „Willst du dich ergeben?“, fragte ihn Merlin da bereits mit dem möglichen Sieg im Blick. „Spinnst du?“, war alles, was er entgegnen konnte. Sein Stolz war ihm wichtig, auch wenn er durchaus erkannte, dass er aus unerfindlichen Gründen soeben nicht die Oberhand hatte. „Willst du…willst du dich ergeben?“ Der andere fühlte den Triumph, das konnte er deutlich in seinen Augen sehen. Doch zu vorschnelle Sicherheit machte unvorsichtig. Aber das wusste nur ein Krieger, der Übung und Erfahrungen sammeln konnte. Und Arthur war einer. Daher nutzte er die kurze Unaufmerksamkeit und machte sie zu seiner Chance. Kurz darauf blickten ihm die durchdringenden, blauen Augen vom Boden entgegen. Er konnte ein überlegenes Grinsen nicht zurückhalten, ebenso wenig wie den leichten Schauer, den der intensive Blick Merlins bei ihm auslöste. „Wartet.“, hielt er seine Männer zurück, die den jungen Mann in die Richtung einer weiteren Strafe führen wollten. Arthur schritt voran und kam direkt vor dem Jungen aus seinen Träumen zum Stehen. „Er mag ein Idiot sein, aber er ist ein mutiger Idiot.“ Diese Augen, sie machten ihn schlicht verrückt… „Du hast etwas an dir, Merlin, ich weiß nur noch nicht, was es ist…“ Doch er wusste sehr genau, dass er es gern herausfinden würde. Schnell, bevor er doch noch eine gedankenlose Dummheit begehen konnte, wandte er sich ab und begab sich auf direktem Weg in seine Gemächer. Kapitel 2: Drachengeflüster --------------------------- So meine Lieben, da geht es auch schon weiter mit dem 2. Kapitel, das nächste und letzte folgt bald, versprochen;) Ich hoffe, es gefällt euch, und ich wünsche viel Spaß beim Lesen. *weineinschenk* *snackplattefüll* greetz, eure bumble^^ ____________________________________________________ Er konnte schlicht nicht schlafen. Die Träume und die unmittelbare Konfrontation mit ihnen in Gestalt des jungen Mannes, der plötzlich in Lebensgröße vor ihm gestanden hatte, verwirrten ihn einfach zu sehr. Seit geraumer Zeit wälzte er sich schon von einer Seite auf die andere, nur um festzustellen, dass er ja doch keine Ruhe finden würde. Seufzend setzte er sich auf und schwang sich kurz darauf aus den Laken. Es machte keinerlei Sinn, doch Arthur schaffte es einfach nicht, nicht an ihn, Merlin, zu denken. Im Prinzip dachte er an nichts anderes mehr seit ihrer Begegnung vor einigen Stunden. Als er sich etwas übergezogen hatte, beschloss er, dass ein Spaziergang durchs Schloss ihm gut tun könnte. Daher begann er, durch die Gänge zu streifen, gelegentlich an einem Fenster zu verharren, den Blick über Camelot schweifen zu lassen, um dann, tief in Gedanken versunken, seinen Weg wieder aufzunehmen, von dem er nicht wusste, wohin er ihn führen sollte. Als er schließlich um die nächste Ecke bog, war er sich zuerst nicht sicher, ob er erneut träumte, denn dort erblickte er abermals den Jungen aus seinen Gedanken, der ebenfalls leise durchs Schloss schlich. Nachdem der Prinz sich vorsichtshalber noch einmal über die Augen gewischt hatte, um sicherzugehen, dass er tatsächlich bei Bewusstsein war, beschloss er, aus Gründen, die er selbst nicht kannte, dem jungen Mann einfach zu folgen. Er konnte nicht anders. Vielleicht würde es ihm irgendeine Erkenntnis bringen, welche auch immer. Möglichst lautlos lief er dem anderen in einiger Entfernung hinterher, bis er eine Treppe erblickte, die er selbst noch nie betreten hatte. Vorsichtig, darauf bedacht, kein Geräusch zu machen, ging er die Stufen herab. Und was er dort sah, verschlug ihm schier den Atem. Ein Wesen der alten Magie, ein riesiger Drache an einer Kette, saß auf einem Felsen vor Merlin und sprach mit ihm. Aufmerksam versuchte Arthur zu hören, worüber sie redeten. „Wie klein du doch bist für ein so großes Schicksal.“, bemerkte der Drache als Erster. „Wieso? Wie meinst du das? Welches Schicksal?“ Merlin wirkte leicht perplex. „Deine Gabe, Merlin, wurde dir aus einem bestimmten Grund gegeben.“ Gabe? Arthur runzelte die Stirn. Was für eine Gabe meinte der Drache wohl? Wie auch immer, Merlin schien zu wissen, wovon er sprach, zumindest schloss der Prinz es aus den Worten des Jungen. „Das heißt, es gibt also doch einen Grund.“ „Arthur ist der künftige König, der das Land Albion vereinen wird.“ Das magische Wesen sprach ruhig und seine Worte trugen einen wissenden Klang mit sich. Die Brauen des eben angesprochenen, künftigen Königs hoben sich überrascht. In diesem Gespräch ging es unter anderem um ihn. Wieso nur? „Natürlich.“ In Merlins Stimme klang pure Ironie mit, was den Prinzen etwas schief grinsen ließ. Er wusste ja selbst, dass die Worte des Drachen leicht unwahrscheinlich wirkten, doch der völlige Unglaube des anderen verletzte ihn ein wenig. „Aber er ist vielen Gefahren ausgesetzt, von Freund und von Feind.“ War er das? Vielen Gefahren ausgesetzt? Natürlich, er würde irgendwann König werden, das brachte Hindernisse und Bedrohungen mit sich. Aber… Arthur biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. „Ich verstehe nicht, was das mit mir zu tun hat.“, äußerte sich Merlin zweifelnd. „Eine Menge. Ohne dich wird Arthur niemals Erfolg haben. Und ohne dich wird es niemals ein Albion geben.“ Die Augen des Prinzen weiteten sich noch ein Stückchen mehr. „Nein. Nein, da hast du was falsch verstanden.“ „Hier gibt es kein Richtig oder Falsch. Nur das, was ist und was nicht ist.“, erklärte der Drache ruhig. „Aber ich meine es ernst. Wenn ihn jemand umbringen will, kann er das von mir aus gern tun. Ich würde ihm sogar dabei helfen.“ Arthur fuhr sich seufzend durch die Haare. Ob Merlin das wirklich tun würde? Er hoffte inständig, dass es nicht stimmte. „Keiner von uns kann sich sein Schicksal aussuchen, Merlin. Und niemand kann ihm entgehen.“ Da war es wieder, das Schicksal. Was das magische Zauberwesen wohl damit ausdrücken wollte? Und überhaupt, warum sprach er mit Merlin? War der Junge vielleicht ein…nein, das konnte nicht sein. Der König duldete keine Magie in Camelot. Aber der Drache war schließlich hier, also… „Nein, kommt nicht in Frage. Nein. Es muss einen anderen Arthur geben, denn der hier ist ein Idiot.“ Der Prinz verzog bei den Worten Merlins abermals das Gesicht. Ein Idiot also, ja? Auch der Drache lachte leicht. „Vielleicht ist es dein Schicksal, das zu ändern.“ Das dunkle Haar flog leicht von links nach rechts, als der junge Mann abwehrend den Kopf schüttelte. Arthur glaubte, das riesige Wesen daraufhin seufzen zu hören. „Nun, im Prinzip weißt du doch bereits, dass eure Schicksale miteinander verbunden sind, oder etwa nicht, junger Zauberer?“ Die Augen des Prinzen weiteten sich erschrocken. Er hatte es ausgesprochen. Zauberer. Merlin war ein Zauberer. Das war doch nicht möglich, oder? „Wie meinst du das?“, fragte der angebliche Magier auch sogleich skeptisch, doch in seinem Blick erkannte Arthur so etwas wie eine Ahnung. „Ich nehme an, du hattest Träume, in denen du dem künftigen König begegnet bist?“ Einen kurzen Moment herrschte Stille. „Woher weißt du das?“, wollte der junge Mann dann auch sogleich leicht geschockt wissen. „Wie ich bereits sagte, ihr teilt ein Los, eure Leben sind voneinander abhängig. Wenn ihr zu lange getrennt seid, versuchen eure Schicksale, einander anzuziehen. Manchmal geschieht das in Form von Träumen. Durch Träume lebt ein Teil der irdischen Magie in einem jeden Menschen, egal ob Zauberer oder nicht. Sie offenbaren unser wahres Bestreben.“ „Nein, tun sie nicht. Das kann nicht sein…“, flüsterte Merlin, dessen Wangen eine leichte Röte überzog. Auch der junge Prinz musste nach den Worten des Drachen kurz die Augen schließen und seine Atmung beruhigen, da auf der Stelle etliche Traumbilder durch sein Gedächtnis strömten. War das so? Offenbarten sie sein wahres Bestreben? Und hatte Merlin vielleicht die gleichen Träume wie er? Ein Räuspern des magischen Wesens, das einen deutlich überraschten Ausdruck auf seiner Miene zeigte, riss ihn wieder aus seinen Gedanken. „Nun, wenn ich mich nicht irre, scheint eure Beziehung sogar eine ganz besondere zu sein, nicht wahr, junger Zauberer?“ Ein sanftes Lächeln umschmeichelte die Züge des Drachen, jedenfalls deutete Arthur es so. Die Röte auf den Wangen Merlins wurde noch ein wenig tiefer. „Aber, das geht doch nicht, oder? Ich meine, er ist der Prinz…und ein Idiot…“ „Hm…ist er das…ein Idiot?“ Der Drache bedachte den Jungen mit einem durchdringenden Blick, bevor er sich langsam in die Lüfte schwang. „Warte doch. Warte doch! Moment mal. Ich muss mehr darüber erfahren.“, rief Merlin beinahe flehend, aber das Magiewesen erhörte ihn nicht und flog davon. Arthur wandte sich ab, erklomm die Treppen und stürzte zurück ins Schloss. Kurz darauf lehnte er keuchend an einer Wand und versuchte zu rekapitulieren, was er da eben erfahren hatte. Der Junge, der seine Träume beherrschte, teilte diese anscheinend auch. Außerdem war er dazu vermutlich noch ein Zauberer. Und dann noch irgendwas mit Schicksal… Doch so richtig einen klaren Gedanken zu fassen, schaffte er im Moment nicht, weil er im Prinzip nur an eines dachte, und das war Merlin. Er stieß sich seufzend von der Wand ab und beschloss, sich wieder in seine Gemächer zu begeben, hielt jedoch inne, als er einige Wachen wahrnahm, die ihre Patrouille durchs Schloss machten. Er wollte jetzt wirklich nicht entdeckt werden und am Ende vielleicht sogar in eine Diskussion mit seinem Vater geraten, daher verbarg er sich in einer Nische im Mauerwerk und wartete ab. Er kannte sich im Schloss gut aus. Wenn er seine Augen offen hielt, würde er unentdeckt bleiben, das wusste er. Als er aber plötzlich Merlin sah, der nun ebenfalls aus dem tiefliegenden Felsengefängnis des Drachen gekommen war und direkt auf die Wachen zulief, handelte er sofort, indem er ihn ohne nachzudenken am Arm packte und zu sich zog. Um möglichen Protesten vorzubeugen, drückte er die Finger seiner rechten Hand auf dessen Mund und den Jungen selbst gegen die Wand, während er auf die Schritte der Soldaten horchte. Erst als er sich sicher war, dass niemand mehr so bald den Gang betreten würde, wandte er sich dem anderen zu. Dessen blaue Augen, auch wenn er ihre Farbe mehr erahnen musste als tatsächlich sehen konnte, fixierten ihn regelrecht, während sanfter Atem über seine immer noch auf den fremden Lippen liegenden Finger fuhr. In diesem Moment bemerkte er erst, wie nah sie sich eigentlich waren. Langsam ließ er seine Hand sinken und brachte mehr Abstand zwischen sie, wenn auch nur ein wenig. „Du solltest vorsichtiger sein. Wenn man dich um diese Zeit im Schloss umherstreifen sieht, könnte das Konsequenzen haben.“, ergriff Arthur das Wort in der Hoffnung, dass seine Stimme seine Gefühlslage nicht verraten würde. „Ich kann schon auf mich aufpassen…“ Es war mehr ein Murmeln, zeigte jedoch einen gewissen Trotz, vielleicht aber auch nur eine gesunde Abwehrreaktion, genau konnte der Prinz das nicht benennen. „Weil du…ein Zauberer bist?“, sprach er die Frage aus, die ihm so brennend auf der Zunge lag. „Was?“ Der künftige König hörte den Schrecken in der Stimme des anderen ganz deutlich. Also doch. Er war ein Zauberer… „Du beherrscht doch Magie, oder? Jedenfalls habe ich das daraus geschlossen, was der Drache sagte…“ Seine Finger brannten und wollten nach vorn greifen, doch er zwang sich zur Beherrschung. „Der…Drache?“ „Ja, der Drache, mit dem du dich vorhin in der Nähe der Kerker unterhalten hast. Ich habe…zugehört.“ Der Prinz konnte auch ohne jegliche Berührung regelrecht spüren, wie sich der Körper vor ihm verspannte. „Wie viel hast du…habt Ihr gehört, Sire?“ Seine Worte klangen gepresst. Arthur konnte es nicht verhindern, leicht zu grinsen, als sein Gegenüber sich verbesserte. „Jetzt wirst du plötzlich förmlich, Merlin? Hier?“ Sie standen immer noch in der Nische. Er seufzte. „Ich denke…alles. Ich habe alles gehört. Vor allem, dass du mich für einen Idioten hältst.“ Er sah die erschrocken geweiteten Augen Merlins. „Und auch die Sache mit…den Träumen…“, gab er am Ende selbst etwas verlegen zu. Der Prinz beobachtete, wie die Hände des jungen Zauberers fahrig über dessen Augen und durch sein Haar fuhren, bevor er sie scheinbar resignierend sinken ließ. „Was wirst…werdet Ihr jetzt machen mit…Eurem Wissen, My Lord?“ Überrascht blickte Arthur den Jungen aus seinen Träumen an. Er hatte erwartet, dass der andere seine Magie anwenden würde, um sich aus dieser Situation zu befreien, jedenfalls sagte ihm seine Erziehung, dass es so sein müsste. Doch irgendwie glaubte er, dass Merlin nicht so war, aber vielleicht wünschte er sich das auch nur. „Willst du keinen Zauber anwenden und verschwinden?“ Er brauchte einfach Gewissheit. Merlin schüttelte den Kopf. „Das hättet Ihr gern, oder? Damit würde ich nur bestätigen, was Ihr und Euer Vater von Menschen wie mir haltet. Ich bin aber kein schlechter Mensch, nur anders…“ In seiner Stimme klang ein wenig Trotz mit, doch überwiegend…ja, was? Angst? Enttäuschung? Unruhe? Er wusste es nicht genau. Arthur stützte seine Hand an der Wand vor sich ab, während er dem anderen direkt in die Augen blickte. „Woher willst du eigentlich wissen, was ich über dich denke, Merlin?“ Ihre Gesichter waren kaum eine Handlänge voneinander entfernt. Er konnte sehen, wie der junge Zauberer kurz den Atem anhielt, als Arthur abermals seinen Namen aussprach. „Ihr habt Recht. Ich weiß es nicht. Also…was denkt Ihr über mich, Sire? Wie entscheidet Ihr über mich?“ Seine Stimme war kratzig. Auch ihn schien die Nähe zu verwirren. „Ich…bin mir nicht sicher. Aber…“ Er atmete tief durch, um seinen Mut zusammenzunehmen. „…ich träume jede Nacht von dir, Merlin. Sag mir, ist es wegen irgendeinem Zauber?“ Der Prinz konnte nicht genau erklären wieso, doch er war noch ein Stück näher an den anderen gerückt, sodass sie nun so dicht voreinander standen, dass lediglich ein Blatt zwischen ihnen Platz hätte. Der Atem seines Gegenübers ging stoßweise, als er den Kopf schüttelte. „Nein, kein Zauber…“ Ihre Lippen waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. „Hattest du vielleicht auch solche Träume wie ich?“ Die Luft zwischen ihnen schien zu knistern, als Merlin leicht nickte. „Ich denke schon…“ „Dann ist es Schicksal, wie der Drache es nannte?“ Arthur brachte nicht mehr als ein Flüstern zustande. „Ich weiß es nicht…aber wenn es Schicksal ist, dann…“ Doch weiter kam der junge Zauberer nicht mehr, da sich in diesem Moment die Lippen des Prinzen auf seine senkten. Es war nur ein unschuldiger Kuss, den sie tauschten, bevor sie einander wieder in die Augen schauten, doch er reichte, um ihre beiden Welten auf den Kopf zu stellen. Nach einem tiefen Blick glitt Arthurs Hand an die Hüfte des anderen, um ihn an sich zu ziehen, während er sanfte Finger in seinem blonden Haar spürte, die ihn in einen weiteren, diesmal leidenschaftlicheren Kuss zogen. Er hatte den Eindruck, als würden seine Träume plötzlich Realität werden, und doch war es viel mehr, so als hätte er etwas gefunden, was er lange Zeit suchte. Es fühlte sich realer an, als jedes Bild vor seinem geistigen Auge es jemals könnte. Nach einer Ewigkeit, die dennoch viel zu kurz blieb, trennten sie sich keuchend voneinander, um die Luft tief in ihre Lungen zu saugen. Arthur ließ seinen Blick über das Gesicht des anderen gleiten. Als er die deutliche Röte auf den Wangen Merlins sah, stahl sich ein sanftes Lächeln auf seine Züge, das sein Gegenüber mit weichen Augen erwiderte. Abermalige Stimmen auf den Gängen veranlassten den Prinzen schließlich dazu, aufmerksam aufzuhorchen. Aus dem gleichen Reflex wie bereits zuvor legten sich seine Finger abermals auf die noch geröteten Lippen und bedeuteten dem anderen damit, sich ruhig zu verhalten. Vor den Fenstern bemerkte er den sanften Schimmer der langsam aufsteigenden Sonne, der die morgendliche Dämmerung einleitete. Beide würden sie den Wachen nicht mehr verborgen bleiben. Er seufzte. Sein Blick suchte den Merlins und hielt ihn einen Moment, bevor er sich vorbeugte, um dem anderen noch einen kurzen Kuss zu stehlen. „Du solltest das Schloss verlassen. Ich kümmere mich um die Wachen…“ Mit diesen Worten und einem zarten Lächeln wandte Arthur sich ab und ging erhobenen Hauptes den Stimmen entgegen. Das leise „Warte…“, das aus der Nische folgte, ließ ihn kurz stocken, ermunterte ihn schließlich aber nur noch, schneller voranzuschreiten. Er straffte seine Schultern und setzte einen neutralen Blick auf, dann trat er den Wachen entgegen und befehligte sie in eine andere Richtung… Kapitel 3: Schicksal -------------------- So meine LIeben, hier kommt auch schon das dritte und letzte Kapitel. Ich hoffe, meine kleine Story hat euch gefallen;). greetz, bumble^^ _________________________________________________________ Der Prinz stand am Fenster seines Zimmers und blickte wie sooft in letzter Zeit über die Ländereien von Camelot. Doch im Prinzip sah er gar nicht wirklich, was dort draußen lag, sondern dachte über all die Dinge nach, die die vergangenen Tage in seinem Inneren geschehen waren. Und damit zusammenhängend endeten seine Gedanken stets bei dem Auslöser von allen verwirrenden Gefühlen, bei dem Jungen aus seinen Träumen, bei Merlin… Seufzend fuhr er sich durch die Haare. Arthur hatte den anderen einfach geküsst. Er konnte schlicht nicht anders. Er wollte unbedingt wissen, wie es sein würde. Noch nie hatte er sich jemandem so nah gefühlt, wie in dem Moment, wo ihre Lippen sich trafen. Und auch wenn ihm durchaus klar war, dass es viele Gründe gab, die dagegen sprachen, so wünschte er sich dennoch nichts mehr, als ihn nochmals küssen zu dürfen. Dabei sollte es ihn eigentlich stören und ihm Sorgen bereiten, dass Merlin ein Zauberer war, dass er mit einem Drachen gesprochen hatte, dass sie einander nicht wirklich kannten. Ja, Arthur wusste nichts über den anderen, nichts über seine Absichten, Wünsche, Ziele. Vielleicht war er hier, um ihm, um Camelot zu schaden, schließlich beherrschte er Magie. Und jeder, der die Zauberkünste einsetzte, wollte Böses bewirken, oder? So hatte man es ihm beigebracht, so war er erzogen worden. Trotzdem konnte und wollte er nicht glauben, dass Merlin so zu handeln beabsichtigte. Außerdem lagen ihm immer noch die Worte des Drachen im Gedächtnis. Es sei ihr Schicksal, an der Seite des jeweils anderen zu stehen. Sie würden ein neues Zeitalter einleiten. Er seufzte abermals. Das war wirklich verwirrend. Ein Klopfen an der Tür riss ihn aus seinen Gedanken. Kurz straffte er seine Schultern, dann bat er um Einlass. „Sire? Die Feierlichkeiten haben bereits begonnen. Der König erwartet euch.“, verkündete ihm einer der Bediensteten zurückhaltend. „Ich bin fast fertig. Sag ihm, ich werde gleich da sein.“, antwortete der Prinz, woraufhin der Diener sich verbeugte und ging. Im Prinzip war Arthur seit geraumer Zeit fertig für das Fest, doch er hatte nicht wirklich Lust darauf, dort zu erscheinen. Doch es würde ihm keine Wahl bleiben. Seufzend machte er sich darauf langsam auf den Weg in die Richtung des Festsaals, wobei er allerdings gelegentlich den einen oder anderen Umweg nahm, um sein Ankommen hinauszuzögern. Als er an der Nische vorbeikam, in der er sich am Morgen versteckt hatte, hielt er inne und legte seine Hand auf die kühlen Steine der Wand. Kurz schlossen sich seine Augen, während er es nicht verhindern konnte, seine Gedanken zu dem, was dort geschehen war, abschweifen zu lassen. Nach einiger Zeit öffnete er seine Seelenspiegel seufzend und blickte auf, was ihn jedoch gleich wieder stocken ließ. Wenige Meter entfernt stand der junge Zauberer und musterte ihn. Dann schien ihn irgendetwas aus seiner Starre zu reißen. „Ihr verpasst die Feier, Sire. Ihr solltet Euch beeilen.“, stürzten die Worte aus Merlins Mund, bevor er sich umwandte und davongehen wollte. Als Arthur dies bemerkte, griff er schnellstmöglich nach dem Arm des anderen und zwang ihn damit, stehen zu bleiben. „Warte, Merlin. Wir sollten reden.“ Die Worte brachen einfach so aus ihm hervor, doch im Prinzip wusste er selbst nicht, womit er anfangen wollte. „Ich wüsste nicht worüber. Lass mich los!“ Die Augen des Prinzen öffneten sich überrascht ob der offensichtlichen Wut und der erneuten, plötzlichen Formlosigkeit. „Wirklich nicht? Sieh mich an, Merlin.“, bat er noch immer versöhnlich. „Nein.“, war die schlichte Antwort. „Warum nicht? Warum bist du so wütend?“ Arthur versuchte, sich zu beherrschen, was ihm langsam schwer fiel. Dann traf ihn der zornige Blick des anderen. „Warum? Ist das dein Ernst? Du hast mich einfach dort stehen lassen, ohne dass ich wusste, was du tun würdest. Ich dachte, du…du würdest…dass alles nur ein dummes Spiel gewesen wäre, dass…“ Arthur schluckte, als er den leichten Schimmer in den durchdringenden blauen Augen sah. Dennoch konnte er die eigene Enttäuschung und eine gewisse Wut nicht verbergen. „Du dachtest wirklich, ich würde dich verraten, einfach so? Nach allem?“ Der Prinz lachte bitter. „Weißt du, dafür, dass du von mir erwartest, unvoreingenommen zu sein… Außerdem bin ich nur gegangen, um die Wachen abzulenken. Aber du hast dir dein Urteil über mich anscheinend schon gebildet. Dabei kennst du mich gar nicht. Ach, was soll’s.“ Arthur schüttelte den Kopf, um sich wieder etwas mehr zur Raison zu rufen. Er war der Prinz, verdammt noch mal. Er würde sich jetzt keine Blöße geben. Er straffte seine Schultern, dann ließ er den Arm des anderen los. „Du solltest auf deinen Ton achten. Für deine Respektlosigkeit könnte ich dich in die Kerker werfen lassen.“ Seine Stimme war hart. Er hoffte, dass die Härte seine Augen erreichte, während er Merlin anblickte, doch er war sich fast sicher, dass er es nicht schaffte. Schließlich schritt er ohne ein weiteres Wort an dem anderen vorbei. „Warum tust du…Ihr… Warum tut Ihr es dann nicht, Sire?“ Die Stimme Merlins war leise, doch sie brachte den Prinzen zum Stehen. „Ich verstehe es nicht. Wenn Ihr wolltet, dann könntet Ihr mich auf dem Scheiterhaufen verbrennen lassen. Nicht dass ich das will, aber…“ Arthur hörte den anderen seufzen. „Und meine…“ Der junge Zauberer stockte kurz. „…Respektlosigkeit tut mir leid. Ich habe mich noch nicht daran gewöhnt und…nicht nachgedacht…“ Arthur wandte sich um. „Sire…“, entgegnete er. „Was?“, fragte Merlin daraufhin deutlich verwirrt. „Ich habe nicht nachgedacht, SIRE. Was, SIRE?“, vervollständigte der Prinz mit einem ersichtlichen Grinsen, was er ausdrücken wollte. Seine Wut war bereits verraucht gewesen, als er zum Stillstand gekommen war. Er sah, wie der andere den Kopf schüttelte. „Ich hatte Recht. Ihr seid ein Idiot, SIRE.“, antwortete der nun ebenfalls grinsende Zauberer. „Du musst immer das letzte Wort haben, oder?“, fragte der Prinz daraufhin belustigt. „Nein, nicht immer…“ Eine Weile blickten sie einander nur in die Augen, bis Arthurs Züge wieder ernst wurden. „Ich weiß eigentlich nichts über dich, Merlin. Aber ich…“ „…Ihr habt das Gefühl, Ihr würdet mich kennen, so, als wäre ich Euch vertraut?“, beendete der andere seine Worte. Arthur nickte. „Glaubt mir, ich weiß genau, wie sich das anfühlt.“, seufzte Merlin daraufhin mit einem schwachen Lächeln. „Und was machen wir jetzt?“ „Ich weiß es nicht, aber wir werden es schon herausfinden.“, antwortete der Prinz mit fester Stimme. „Erstmal gehen wir auf dieses Fest, ehe mein Vater noch einen Suchtrupp nach mir losschickt. Aber vorher…“ Arthur machte einen Schritt auf den Jungen vor ihm zu und legte seine rechte Hand in dessen Nacken, um ihn an sich zu ziehen. Sie waren gleich groß, was ihm in diesem Moment das erste Mal auffiel. „Vorher…?“, wiederholte die leise Stimme des Zauberers, dessen Hände sich um seine Taille gelegt hatten, abwartend seine Worte. Ohne eine weitere Antwort beugte der künftige König sich nach vorn und ließ sich in einen Kuss sinken, der ihm das Gefühl gab, dass alles, was mit diesem Jungen in seinen Armen zu tun hatte, im Prinzip nicht schlecht sein konnte. Nicht, wenn es sich so richtig anfühlte. Nach einer Weile beendete der Prinz den Kuss widerwillig und brachte etwas Abstand zwischen sie. „Ich…sollte jetzt zum Fest gehen.“, sagte Arthur schließlich immer noch leicht keuchend. „Ja, solltet Ihr. Ich werde…in ein paar Minuten nachkommen.“, erwiderte Merlin, dessen Atmung sich genauso wenig beruhigt hatte. Der junge Thronfolger nickte kurz, drehte sich dann um und machte sich auf den Weg in den Saal, in dem die Feierlichkeiten stattfanden. Als er vor den Toren stand, atmete er nochmals tief durch und trat dann ein. Überall waren Köstlichkeiten aufgetischt und vornehm gekleidete Menschen bevölkerten den Raum. Er nickte seinem Vater zu, der sich daraufhin zufrieden seinen Gästen zuwandte. Sogleich traten ein paar seiner Männer zu ihm und begannen ein Gespräch über die letzten Trainingseinheiten mit ihm, worauf er sich mehr als dankbar einließ. Eine Weile versank er in der Unterhaltung, bis sein Blick irgendwann wie von selbst suchend durch den Saal wanderte. Schon bald fand er die blauen Augen und konnte nicht verhindern, dass sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen schlich. Er beobachtete immer wieder aus den Augenwinkeln, was Merlin tat, wie er mit Gaius, dem Hofarzt, oder mit anderen Bediensteten sprach. Ebenso mit der Dienerin, an die sich Arthur vom Pranger erinnerte. Doch dann glaubte er, den Blick des anderen ebenfalls gelegentlich auf sich zu spüren, was ihm eine gewisse Genugtuung verschaffte, die er sich nicht so recht erklären konnte. Als Morgana den Raum betrat, ging ein Raunen umher. Alle Augen schienen sich auf sie zu richten und um ihre Aufmerksamkeit zu buhlen. Arthur konnte diese Reaktion durchaus nachvollziehen, da sie wirklich makellos aussah, doch sein Blick wollte nicht an ihr hängen bleiben, sondern glitt stetig zu dem jungen Zauberer auf der anderen Seite des Saales. Er zwang sich, sein Interesse auf etwas anderes zu richten, was ihm allerdings erst wieder so richtig gelingen wollte, als die musikalische Abenduntermalung einsetzte. Die Stimme der Sängerin, Lady Helen, zog ihn überraschenderweise, wo er sich doch sonst nicht allzu viel aus Musik machte, sofort in ihren Bann. Nur machte ihn der Klang irgendwie müde, ließ ihn wegdämmern. Als er wieder zu sich kam, hatte er das Gefühl, aus einem tiefen Schlaf zu erwachen. Was war nur passiert? Er blinzelte ein paar Mal und blickte sich um. Überall waren Spinnweben. Und dann sah er nur noch das Blitzen der Messerklinge, die auf ihn zuflog. Er war nicht imstande, sich zu bewegen. Erschrocken weiteten sich seine Augen, als er die Gefahr registrierte. Bereits im nächsten Moment wurde er gerade noch rechtzeitig von seinem Stuhl gerissen. Als er schwer atmend aufblickte, sah er in besorgte, blaue Augen, die ihm vertraut waren. Merlin… Ohne ein Wort zu sagen, erhoben sie sich noch leicht benommen und standen schließlich einem nicht minder geschockten König gegenüber. „Du hast das Leben meines Sohnes gerettet. Diese Schuld muss beglichen werden.“, verkündete sein Vater. Es stimmte, Merlin hatte sein Leben gerettet. Arthur erinnerte sich an die Worte des Drachen. Sie waren eingetreten. Er hätte es nicht ohne den anderen geschafft… „Oh, also…“ „Sei nicht so bescheiden. Du sollst belohnt werden.“ „Nein, Euer Hoheit, das muss nicht sein.“ Der Prinz beobachtete seinen Retter, der nun seinen Blick erwiderte. Der Ausdruck in den blauen Augen war weich und ließ Wärme in Arthur aufsteigen. „Oh, aber absolut. Es sollte etwas ganz Besonderes sein.“ Sein Vater würde den jungen Zauberer auf jeden Fall belohnen, das war dem Thronerben bereits klar. Er musste ein leichtes Grinsen unterdrücken, wenn er daran dachte, wie absurd das klang. Der König, der die Magie verteufelte, würde einen Zauberer belohnen… Bei diesen Gedanken wurde seine Miene steinern. Sein Vater durfte nie erfahren, was Merlin wirklich war… „Ach, wisst ihr…“, stammelte sein Retter noch immer leicht abwehrend. „Ich belohne dich mit einer Stellung am Königshof. Du wirst der persönliche Diener von Prinz Arthur.“, rissen den eben angesprochenen Thronfolger die Worte des Königs aus seinen Gedanken. „Vater!“, entwich es ihm überrumpelt, der aber bereits dabei war, sich wieder um seine Gäste zu kümmern. Dann erst realisierte er, was das bedeuten würde: Er dürfte mit Merlin soviel Zeit verbringen, wie er wollte. Sein Blick glitt zu dem Jungen neben sich, der diesen einen Moment lang erwiderte. Anschließend stahl sich ein verschmitztes Lächeln auf die so vertrauten Lippen des Zauberers, als dieser sich leicht übertrieben verbeugte. „Stets zu Ihren Diensten, My Lord.“, trafen die vor Ironie triefenden Worte auf sein Gehör. Für kurze Zeit war er verdutzt, dann seufzte er. „Merlin?“ „Ja, Sire?“, fragte der Angesprochene immer noch in leichter Verbeugung. „Halt die Klappe!“ Arthurs Stimme war zwar fest, aber das sanfte Lächeln auf seinen Lippen entschärfte seine Worte deutlich. Der andere lächelte ebenfalls. „Merlin?“ „Ja, Sire?“ Der Spott war gewichen. „Danke…“, entwich es dem Prinzen leise und etwas widerwillig, aber mit deutlicher Ehrlichkeit, wofür er ein noch ausgeprägteres Lächeln erntete. „Gern geschehen…“ Eine Weile blickten sie einander nur an und schwiegen, bis sich ein undeutbares Grinsen auf Arthurs Züge schlich. „Ich werde mich revanchieren.“ „Wie, SIRE?“, kam die leicht vorsichtige und etwas skeptische Frage von dem jungen Zauberer, dessen ausdrückliche Betonung seines Titels den Angesprochenen noch breiter grinsen ließ. Der Thronerbe beugte sich nach vorn und hielt vor dem Ohr des anderen inne. „Es gibt viele Dinge in meinen Räumlichkeiten, die aufgeräumt werden müssen…am besten noch heute Nacht…“ Arthur entfernte sich wieder ein Stück. Er wusste selbst nicht, warum er das gesagt hatte, doch die leichte Röte auf den Wangen des anderen, die er nun bemerkte, war es definitiv wert gewesen. Doch dann stahl sich auch auf Merlins Züge ein breites Lächeln. „Wie Ihr wünscht, My Lord.“, antwortete der junge Zauberer mit einer leichten Verbeugung. Der Prinz schüttelte lächelnd den Kopf. Dann wandte er seine Augen wieder den Gästen im Saal zu. Ein Blick auf seinen Vater zeigte ihm, dass dieser ihn sprechen wollte. Beinahe unsichtbar und für niemanden ersichtlich fuhr sein Daumen kurz über den Handrücken des Jungen neben sich, der daraufhin ebenfalls kurz seine Hand streifte. „Wir sehen uns später.“ Mit diesen Worten wollte er sich auf den Weg in die Menge machen, doch die Stimme des anderen ließ ihn kurz stocken. „Ja, werden wir, Arthur…“ Das war das erste Mal, dass er seinen Namen von den Lippen Merlins gehört hatte, und für kurze Zeit vergaß er zu atmen. Dann bahnte er sich einen Weg zu seinem Vater, mit der festen Gewissheit, dass er irgendwann in der Zukunft schon herausfinden würde, was sein Schicksal war und ob es mit Merlins zusammenhing. Schließlich lächelte er. Denn eigentlich glaubte er, dass er die Antwort darauf bereits kannte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)