Herbstbegegnung von sasuna-chan ================================================================================ Kapitel 1: Herbstbegegnung -------------------------- Herbstbegegnung 09.11.2011 °°-> mehr aus der Position von Riku ^^-> mehr aus der Positon von Azumi °° Glitzernd, schillernd bunt, Schlieren ziehend wabert der Schleier der durchzechten Freudennacht dem frühen Morgen entgegen und ließ alles im Nebel getaucht. Die Atemwolken, ein Zeichen des Lebens, stieg in dieser kalten frischen Herbstluft auf. Es war eine laute, stimmungsreiche, qualmende und fremdartige realitätsverzerrende Dunkelheit gewesen. Mit müden Augen sah er in das Morgenlicht und streift einsam durch die verlassenen Gassen und Alleen zu seiner Bleibe. Eigentlich sollte er als Host diese Nächte gewöhnt sein, doch der Morgen zeigte es ihm immer wieder. Sein Job war ein verzerrendes Trugbild der Nacht, immer dem Kunden angepasst. Die Maske der Verführung und Freuden sitzt wie angegossen bis der erste Sonnenstrahl des Morgens, wenn er den Club oder das Hotel verlässt, bröckelt und zerfällt wie eine ausgetrocknete Pflanze. Langsam verlor er den Glauben an sich selbst, an seine eigene Persönlichkeit –war er noch er selbst?- er konnte es nicht sicher sagen. Die Hände in den Jackentaschen gestopft und frierend die Schultern hochgezogen ging er mit gesenktem Blick voran durch den Nebel. Er fühlte sich verloren. Wen interessierte es? Niemandem, selbst ihm nicht mal. All seine Gefühle waren verstummt, abgetötet, vergraben wie eine unbekannte Leiche irgendwo auf dem Friedhof am Verrotten. Nur so konnte er überleben, so hält er sich immer in dem Job als Rechtfertigung aufrecht. All die Augenpaare, in die er geblickt hatte, sahen nur seine Maske und waren entzückt von ihm. Das war sein Job, sie glücklich zu machen. Mit einem Unterschied, sie wollten alles, nette Worte, Spaß, Küsse, Sex von einem. Sie nahmen alles, hatten aber keine Verpflichtung ihm gegenüber, außer Geld dafür zu geben. Sie sahen seine Seele, seine Person nicht. Nur den Host. Ist das alles, was ich in diesem Leben auf dieser verdammten Welt, die ihre Realität nicht sehen will, erfahren werde?, dachte er immer wieder nach. So wie diesen Morgen. Aufseufzend blieb er stehen und sah auf, inhalierte die eiserne Luft, die feuchte und am Leib zerrende Kälte, ein. Bunte Blätter wehten im Wind von den Bäumen und waren die einzigen Farbflecke in dem grauen Nebel, der alles andere mit verschlang in seinen Dunst. Die roten, gelben, braunen und orangen Blätter schienen ihren letzten Tanz im Wind anzutreten, ihre letzte Liebe, die langsam erlischt. Ausgemergelt von der Welt, die sie ausdörrte. Tot sanken sie auf den Boden. So ist es nun mit der Liebe, sie kann nicht lange halten in dieser Welt; ging es ihm durch den Kopf. Er beobachtete dieses Treiben noch eine Weile mit melancholischem Blick. Seine Liebe bekam noch nicht mal die Chance im Frühjahr zu keimen, wie diese Blätter. Sein damals unbeholfenes Herz wurde niedergetrampelt, missbraucht, verraten, enttäuscht. Beschlossen sich einzufrieren, um sich vor einem erneuten Übergriff zu schützen, verbachte er nun sein Leben. Die Wolkendecke zog sich zusammen, verdeckte die Sonne und ließ sich über seinen Unmut aus. Ließ sie in schweren kalten Tropfen fallen. Er blieb dennoch trostlos da stehen, zwischen all den Bäumen der kleinen einsamen Allee. Soll ich doch erfrieren, ich spür es ja doch nicht, sagte er zu sich selbst in Gedanken und schloss die Augen. Hob das Gesicht dem Himmel, den kalten Tränen der Verzweiflung entgegen. Diese benetzten seine Haut und entzogen ihm die Wärme seiner Haut. So blieb er stehen. °° ^^ Blind lief sie durch den Nebel und Regen des frühen Herbst morgens. Die prächtig gefärbten Blätter, die in der Herbstsonne so schön geleuchtet hatten, lagen nass und dreckig vom Regen erdrückt auf den Wegen. Mit einer Hand hielt sie ihren dunkel blauen Schirm schützend über ihr Haupt und mit der anderen zog sie den dicken Schal wärmend hoch zu ihrer Nasenspitze. Eine Träne lief ihr über die Wange. Die Nacht war vorbei und er, auf den sie gehofft hatte am Abend entpuppte sich als hässliche Motte, anstatt als ein schöner Schmetterling. Sie hatte ihn nur vom weiten am Anfang beobachtet, es hat lange gedauert bis sie ihn ansprach und als er aber dann sich ihr näherte, verflog der Schleier des Scheins. Es zeigte die harte düstere Realität. Dieser Kerl wollte nur das eine. Sie floh. Nun lief sie, wie ein verirrtes kleines Mädchen, auf der Suche nach Mama, durch den Nebel, der ihr Schluchzen verschluckte. Sie sah mit ihren verheulten Augen und durch den Nebel nichts. Sie stieß plötzlich gegen etwas oder jemanden. Es strahlte nur wenig Wärme ab. Ihre Tränen verronnen und vor ihr war ein männlicher Rücken. Ganz durchnässt, die graublauen Haare lagen vom Regen niedergedrückt auf seinen Schultern. Er schien sie nicht bemerkt zu haben. Seine Augen waren geschlossen und sein Gesicht war bleich, traurig und drückte einen Unterton von Verlorenheit aus. Es scheint ihm genauso zu gehen wie mir, auf eine gewisse Art und Weise. Sie wischte sich kurz über die Augen, nahm ein Stofftaschentuch in ihre zarte Hand. Sah zu ihm auf. Sie will nicht weiter gehen, wohin denn auch. Einfach mit ihm hier stehen bleiben, klang gut. Er war ihr unbekannt und doch kein Fremder. Ein Schritt neben ihn machend hielt sie ihm den Schirm auf Zehenspitzen hochreckend über seinen Kopf. Seine Augen öffneten sich blinzelnd und sahen sie verwundert und scheu an. Sie sah scheu zurück. Ohne Worte blieben sie so stehen. Sie strich langsam mit dem Tuch über seine Wange, sie war schon ganz kalt. Seine Augen leuchteten trüb vor Verlorenheit. ^^ °° Scheu und dennoch unverwandt, durchschauend, so als wisse sie von seinem Leid und könne es nachempfinden, sah sie zu ihm. Mitfühlend und doch im Begriff seine wahre Persönlichkeit, sein Selbst zu sehen, strich sie ihm über die Wange. Trocknet seine Wange, die nass und kalt vom Regen war. Auf ihren Wangen waren Spuren von echten Tränen noch zu erkennen. Was hat denn ihr Herz so verletzt?, fragte er sich. Tief in ihm regte sich etwas, eine Art Gefühl von Verbundenheit, Wärme. Es vertrieb etwas die Einsamkeit in ihm und auch in ihr. Er wischte mit seiner großen Hand über ihre Wange, wollte die Spuren ihrer Trauer auslöschen. Ihren Kummer so vertreiben. Warum er das tat, wusste er nicht. Nicht mehr ganz allein und immer noch ohne Worte sich gegenseitig Trost spendend standen sie zwischen den Bäumen im Regen und vom Nebel umhüllt, abgeschirmt vor den Schatten der Nacht, die ihre Herzen getrübt hatten. Wie lange sie so schweigend dastanden, dies wussten beide nicht mehr. Er nahm ihr den Schirm aus der Hand und zeigte ein scheues dankendes Lächeln. Zeit doch Worte zu benutzen und seine Stimme kam brüchig, von langer Schweigsamkeit fast verstummt, hervor: „Sehr freundlich.“. Versuchte höflich zu sein. Hat Angst sich zu öffnen, wusste nicht was er sagen soll und blickte nun unsicher zur Seite. Er fühlte sich, als ob er ein offenes Buch sei.°° ^^ Sie erwiderte schüchtern sein Lächeln und nun wurde ihr das Schweigen auch etwas unangenehm, so als würde der Nebel es ihnen nun aufdrücken wollen. Das Tuch ließ sie sinken und legte die Hand damit an ihre Brust, schaut wieder zu Boden. Der Regenschauer wurde stärker. Ein Schauer lief ihr den Rücken hinunter. Instinktiv nahm er sie bei der Hand, sie schien wohl nicht zu wissen, was sie nun machen sollte. So wie er. Er ging mit ihr weiter, gemeinsam unter dem Regenschirm durch das regnerische Herbstwetter am frühen Morgen. Sie gingen einfach gemeinsam durch den Nebel, ein kleines gemütliches abgelegenes Caféhäusern lud dazu ein, sich ins Warme zu flüchten. Doch wovor sollte sie flüchten, sie fühlte sich an seiner Seite sehr wohl. Er ging zur Häusertür, die daneben war. Schloss die Tür auf, er wohnte also hier. Ein kurzes Zögern beider, dann hielt er ihr die Tür auf. Mit pochendem Herzen und Unsicherheit, denn die Enttäuschung der Vergangenheit ließ noch nicht von ihr ab, nahm sie die Einladung an. Kam in eine kleine Wohnung hinein, er bot ihr das Sofa stumm an und reichte ihr Tee. Er verschwand kurz in einem Nebenzimmer, kam in Jogginghose und T-Shirt zurück. Ein Handtuch ruhte auf seinen Schultern, die Haare immer noch klitschnass, setzte er sich etwas von ihr entfernt hin. Sie betrachtete ihn, seine Augen waren so blau wie das Eis. „So wird er sich noch erkälten“, dachte sie und rutschte näher zu ihm hin. Bei ihm hatte sie wunderlicher Weise keine Berührungsängste und sie empfand großes Vertrauen dem ihr eigentlich Unbekannten gegenüber. Sie nahm das Handtuch und trocknete seine Haare. Langsam und vorsichtig strich sie durch sein Haar, sie waren so weich. Leise erklang erstmals ihre Stimme seit sie mit ihm gegangen ist. „Dein Haar ist schön, ist es so etwas besser?“, sagte sie frei heraus. Zugleich zeichnete sich ein Rotschimmer auf den Wangen ab. ^^ °° Sein Herz regte sich unter der Eisschicht, unter der es vergraben war. Sie schien so unschuldig und rein. Ohne böse Absichten, so naiv und ehrlich. Denn sie sagte unbedacht was sie dachte. Sie war wirklich sehr leicht verwundbar, dachte er. Ohne eine Gesichtsregung sah er sie direkt an. Er nickte nur und fragte dann: „Wie heißt du?“ Von ihr kam dann ihr Name als würde es wie Seide über die Lippen streifen: „Azumi.“ Sein Herz regte sich einen Schlag unter dem Eis und wurde kurz warm. Dann fragte sie ihn zaghaft: „Und deiner? Nur wenn du willst.“. So schüchtern und vorsichtig. Ein ehrliches Lächeln zierte seine Lippen. °° ^^ Bei seinem plötzlichen Lächeln fielen ihm ein paar graublaue Haarsträhnen in die Augen. Sie gab ein zögerliches Lächeln wieder zurück und verunsichert meinte sie: „Was…ist so lustig?“ und strich sie ihm die Strähnen wieder zurück. Warum war sie so zärtlich mit ihm?, das verwirrte sie noch mehr. Verlegen fuhr sie sich durch ihr rotes Haar und spielte mit den Spitzen. Ihre Gedanken schwirrten darum, wieso sie überhaupt mitgegangen ist. Ist sie verrückt, so offen in eine mögliche Falle eines Mannes zu laufen. Aber er sah nicht so aus, dass er ihr was antun würde. „Nichts, ich bin Riku.“, antwortete er schließlich ihr. Riku, ein einzigartig schöner Name. Es erinnert sie an das Meer und die Berge, die ineinander verschmelzen. ^^ °° Was sollte nun geschehen? Dies wusste er immer noch nicht. Eins aber war ihm klar, gehen lassen will er sie noch nicht. Beim Aufstehen machte er leise das Radio an und sah sie nochmals an. Er bemerkte jetzt erst, dass sie auch eine durchzechte Nacht hinter sich hatte, wo sie viele Tränen vergossen hatte. Er holte ein paar Sachen von sich und reichte sie ihr. „du bist auch ganz schön durchgefroren, nimm das und wärm dich erst mal unter der Dusche“, sagte er. Sie nahm es von ihm entgegen und ging langsam zum Bad, das er ihr zeigte. Sich selbst tadelnd und Kopf schüttelnd ging er in die Küche, machte Frühstück. Ein Klingeln, schrilles elektronisches, drang an sein Ohr und störte die friedliche Stimmung, in der er sich plötzlich befand. Sein Handy verkündete ihm den nächsten Kunden. Das will er heute nicht lesen. Einfach ignorieren. Nicht in eine Rolle schlüpfen, hinter eine Maske abtauchen. Heute wollte er selbst sein. Er hatte das Gefühl, dass es nur mit ihr in der Nähe möglich war, dies wieder zu erreichen. In einem großen Pulli von ihm und einer alten Jeans kam sie in die Küche, wohlriechend nach seinem Shampoo, der sie mit ihrem warmen frischen Duft nach Apfel vermischte und sich beruhigend wie ein Schleier sich im Raum verteilte. Er zog ihn tief ein. „Setz dich, ich hab uns etwas zu essen gemacht.“, sagte er und beide setzten sich, gegenüber voneinander. Er fing an mit freundlichen behutsamen Worten etwas über sie zu erfahren. Mit ihren grünen Smaragdaugen, funkelnd vor Verlegenheit sprach sie in Märchen. Der große böse Wolf, der sich ihr in Prinzengestalt ihrer Annehmen wollte, bleckte an diesem Abend seine scharfen Zähne und wie eine verschreckte Magd sei sie dann geflüchtet. So lief es bildlich in seinem Kopf ab. Sie sparte nicht an Worte, aber überflutete ihn auch nicht damit. Die seidig weiche klingende Stimme mit einem kecken süßen Nachklang drang zu ihm angenehm. Nicht so aufdringlich bedrängend, wie die anderen Stimmen, die er immer hörte. Der Klang ihrer war freundlich warm. Bitte verstumme nicht, dachte er und sah ihr weiter in die Augen. Er tauchte in ein sommerliches Waldgrün ein. Nach einiger Zeit breitete sich doch langsam die Müdigkeit wie der Nebel in ihrem Geiste aus. Schläfrig schloss Azumi ihre Augen und entließ Riku aus dem Wald, in dem er versunken war. Ich habe ihm so viel erzählt, er muss sich erschlagen fühlen, sagte ihre innere Stimme tadelnd. Dennoch hatte sie das Gefühl, dass er sie jedoch verstand, mitfühlte und es ihn nicht ermüdete. Sie ist müde. Sie ist es nicht gewohnt die Nacht durch zu machen. Die Nacht war für sie auch zu aufregend und unschön. Sie sollte schlafen, ging es ihm durch den Kopf und er sagte dann: „Du bist müde. Du kannst dich hier bei mir ausruhen.“ Ein Ablehnen ließ er nicht zu. Doch bevor sie antworten konnte, kam die Störung, die Cafébesitzerin von neben an, sie war auch zugleich Riku´s Vermieterin. Sie brauchte Hilfe, drei Angestellte haben sich krank gemeldet, sie wüsste nicht mehr weiter. Er würde helfen, aber was wäre mit Azumi? Er wollte sie nicht allein lassen. Azumi bemerkte sein Zögern. „Wenn ich mithelfe, geht die Arbeit besser.“, sagte sie sich anbietend und schon wurden beide in das Café geschleift. Sie bekam ein Maidkostüm verpasst, Riku im Kellneroutfit bediente schon die weibliche Kundschaft. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet, die Kundinnen himmelten ihn regelrecht an. All dies war ihm egal und mit einer Gleichgültigkeit, die auf eine Art und Weise ihn noch cooler und attraktiver erschienen ließ, überging er die Annäherungsversuche der Mädchen. Er sehnte sich mit einem Blick zu Azumi zurück zum Frühstückstisch, wo sie gemeinsam allein zusammen gesessen hatten. Ihm fiel ihr Lächeln auf, sie wirkte etwas unbeschwerter und hatte ihren Spaß bei der Arbeit, auch wenn sie sich bei der Bedienung etwas schusselig verhielt. Ein Schmunzeln blitzte kurz bei Riku auf und er arbeitete weiter.°° ^^ Der Tag verging, der frühe Abend zog auf. Erschöpft aber zufrieden ließ sich Azumi auf einen Stuhl im nun geschlossenen Café sinken. Es war viel los gewesen. Nachdenklich mit müden Augen schaute sie vor sich hin. "ER erregte viel Aufmerksamkeit unter den Mitmenschen und Kunden. Doch es scheint ihn völlig kalt zu lassen. Auch ich konnte ja oft meinen Blick nicht von ihm lösen…Ahhh! Warum verwirrt es mich so?", sie legte den Kopf auf die Arme ab, schloss die Augen. Und schon war sie eingeschlummert. ^^ °° Ihm wurde der Lohn und Gebäck von der netten und dankbaren Vermieterin gegeben und plauschte zu ihm, er habe eine sehr liebenswerte, fleißige und süße Freundin, die er besser nicht mehr gehen lassen solle. Sie ließ ihn nicht wiedersprechen, er gab es dann auch auf. Sollte sie denken, was sie wolle. "Sie ist nicht meine Freundin", sprach er in Gedanken. Da sah er sie. Die roten Ponysträhnen waren ihr ins Gesicht gefallen und sie schlief. Seine Hand war kurz davor sie an der Schulter wach zu rütteln. Doch er hielt inne, zögerte. "Ich lasse sie doch besser schlafen.". Strich ihr durch das Haar, hob sie hoch in seine Arme und trug sie vorsichtig hoch in seine sonst so für ihn einsame Wohnung. Nun lag sie in seinem Bett. Er saß stumm im Dunkeln neben ihr und betrachtete ihr schlafendes Gesicht. "Was tue ich eigentlich? Ich kümmere mich einfach so um eine Fremde. Oder ist sie doch keine Fremde, so vertraut sie mir ist.", entfachte in ihm der innerliche Konflikt und er stützte sein Kinn auf seine gepflegten kräftigen Hände ab und sah weiter auf ihre schlafende Gestalt. Er könnte ihr die ganze Nacht so zu sehen, hatte er das Gefühl. Wieder meldete sich sein Handy, ein wichtiger Kunde verlangte nach ihm. Schwer seufzte er auf. Schien als müsse er doch noch einmal raus. Schwermütig und lustlos zog er sich um, hinterließ für Azumi eine Nachricht und ging aus der Wohnung, aus dem Haus. Der Teufelskreis wiederhole sich anscheinend diese Nacht wieder für ihn, er würde sich um die Zufriedenheit des Kunden kümmern und würde dafür wie im wahrsten Sinne des Wortes „in den Arsch gefickt“ werden. Und dennoch würde die Leere in ihm bleiben. Die düstere Nacht verschluckte gierig seine Gestalt. °° ^^ Azumi wurde wach, sie verspürte eine fehlende Wärme in ihr und um sie herum. Sie fand sich, für sie überraschend, in der Wohnung in Riku´s Bett wieder. Ein kurzes Augenreiben und dann hatten sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt. Eine Uhr zeigte 3 Uhr Nachts an. An einer Nachtlampe gelehnt war ein Zettel. Sie machte das Licht an, sie musste vom grellen Aufleuchten geblendet blinzeln und las dann den Zettel. "Riku müsse etwas erledigen. Er wäre bald wieder zurück. Mir bleibe es überlassen, ob ich gehen oder bleiben wolle bis er wieder da wäre", ging es ihr durch den Kopf. Sie war immer noch müde. Unruhig wälzte sie sich im Bett umher, doch sie fand keinen Schlaf. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie die Uniform vom Café anhatte. Ein Bad würde sie jetzt beruhigen, dachte sie. Das tat sie auch und danach stand sie in einem Hemd und Shorts von Riku mit nassen Haaren am Fenster. Sie sorgte sich um ihn. Sie vermisste ihn. Dabei kannte sie ihn erst einen Tag lang. Sie machte sich einen Tee und schaute wieder aus dem Fenster. Um 4.10 Uhr fuhr ein Auto vor und zwei Personen stiegen aus. "Riku", sprach Azumi innerlich erleichtert aus, aber ihre Freude wurde getrübt, als Riku von einem anderen Mann Geld in die Hand gedrückt bekam und ihn sehr lange heftig küsste. Dabei wirkte Riku nicht glücklich, bemerkte Azumi und sie sorgte sich noch mehr. Ihr Herz in der Brust zog sich schmerzhaft zusammen. Ihr war die Tatsache, dass Riku es für Geld tat egal. Sie wollte nur wissen…WARUM? ^^ °° Angewidert löste Riku sich von diesem Typen und trat zurück. Wartete bis der Wagen wegfuhr und schloss dann die Türe auf. Stieg schwerfällig und träge die Treppen hinauf. Hielt vor seiner eigenen Wohnungstür kurz inne. "Ob sie noch schläft?", dachte er kurz und ging rein. Die Wohnung lag fast vollkommen im Dunkeln. Die Schuhe in die Ecke gepfeffert, die Jacke auf den Boden fallen gelassen und die Schlüssel auf der Ablage, ging er ins Schlafzimmer. Er sah überrascht auf. Betrachtete mit seinen müden Augen Azumi, wie sie in seinen Sachen gekleidet, ein Bein angezogen auf seinem Bett saß. Sie sah ihn traurig und besorgt an. Er konnte es nur schattenhaft durch die kleine Nachttischlampe es auf ihrem Gesicht erkennen. Er seufzte laut auf, strubbelte sich die Haare und sah sie dann kühl an. "Sie hat mich unten gesehen. Sonst würde sie nicht so schauen. Na los verurteile, verachte mich. Ich habe es verdient. Ich kenne es nicht anders.", dachte er und sie legte den Kopf leicht nach rechts. Das nasse Haar strich sie sich hinter das linke Ohr. Doch sie tat nicht das, was er erwartet hatte. Sie schwieg immer noch eine Weile. Dann: „ Willkommen zurück. Ich war besorgt. Ist alles in Ordnung?“, fragte sie. Sie streckte eine Hand nach ihm aus, sie wollte ihn berühren, trösten. Er wirkte trotz seiner harten Schale so verletzt. Er ging langsam einen Schritt vor und streckte seine Hand ihrer entgegen. Berührte sie langsam, zaghaft. Er war verunsichert. Mit einer solchen wärmenden fürsorglichen Reaktion hatte er nicht gerechnet. °° ^^ Ohne Scheu, nur er war für sie gerade wichtig, zog sie ihn zu sich. Setzte ihn sich neben sich aufs Bett und strich ihm zärtlich über seine Hände. Ihr Herz schmerzte und sie blickte ihm tief in die Augen. „Willst du reden?“, flüsterte sie leise. Sie wollte behutsam mit ihm sein. Traurig sah er sie weiterhin an, senkte den Blick, drückte ihre Hände. ^^ °° "Wieso war sie so anders? Sie gab ihm sofort dieses tröstende Gefühl zurück, diese füllende Wärme.", verunsichert darüber umarmte er sie plötzlich und sie fielen beide auf das Bett, dass sie nun lagen. Er war müde und wollte nur still bei ihr sein. Ihren Duft einatmen. Er vergrub sein Gesicht an ihrer Schulter und schüttelt kurz den Kopf als Verneinung. Er wollte nicht reden, noch nicht. Erst so bei ihr liegen zu bleiben würde erst mal ausreichen. Ihn Wärmen, ihm zeigen, dass er lebte. „Nein möchte ich noch nicht. Lass mich bitte so bei dir bleiben, nur einen Moment. Ja?“, flüsterte er bittend und schloss die Augen.°° ^^ Sie ließ ihn gewähren. Strich ihm tröstend über den Rücken und hielt ihn so bei sich. Sie ließ ihm seine Zeit und sagte leise: „Ist gut. Schlaf ein bisschen. Ich bin ja da.“. Eine dichte schützende tröstende Decke hüllte Riku in seinen Schlaf ein. Bald spürte sie, wie er regelmäßig und tief atmete. Er war an ihr gekuschelt eingeschlafen. Sie schlief auch bald erschöpft ein. "Schlaf gut Riku.", flüsterte sie und versank in einen tiefen Schlaf.^^ °°Eine dichte schützende tröstende Decke hüllte Riku ein in seinen Schlaf. Vogelgezwitscher und die morgendlichen Sonnenstrahlen weckten ihn sanft. Er hob langsam den Kopf, blinzelte verschlafen und kuschelte sich wieder an was warmes weiches. Vergrub sein Gesicht darin. "Moment es war warm, weich, gutduftend und das im Doppelpack??" fiel ihm auf. Erschrocken sah er auf und bemerkte jetzt erst, dass er sich an ihren, an Azumis Busen geschmiegt hatte. Sie schlief zu seinem Glück noch, ein Rotschimmer legte sich über seine Wangen. Er stützte sich auf und streifte mit der linken Hand an ihrer Brust vorbei. Sie seufzte im Schlaf auf und kuschelte sich mehr ins Kissen. Sein Herz klopfte wild, sie trug unter seinem Hemd wirklich keinen BH. Hastig setzte er sich an die Bettkante und atmete tief ein und aus. Schüchtern und doch aufgeregt warf er wieder einen Blick auf sie. Er konnte es gerade nicht glauben, sie war immer noch bei ihm. Sie hat sich nicht wie die anderen angewidert oder befriedigt klang heimlich am frühen Morgen aus dem Staub gemacht. Diese Rothaarige war entweder naiv oder sehr mutig, dachte er. Beides würde zum gleichen Ergebnis kommen, er würde sie verletzen, enttäuschen und nur unglücklich machen, wenn er sie näher kennen lernen würde. Seine Verdorbenheit würde sie in Dunkelheit stürzen. Das kannte er nicht anders. Sein Gesicht sah traurig aus, er würde immer einsam bleiben. Es ging nicht anders. Er ging ins Bad und versuchte diese neuen beklemmenden Gefühle in seinem Herzen fort zu waschen.°° ^^ Ihre Handtasche vibrierte und dudelte vor sich hin auf einem Stuhl. Azumi wurde davon wach und schlich schlaftrunken zu ihrer Tasche, nahm das Handy raus. "Ja?", sagte sie leise mit müder Stimme. Dabei sah sie zur Uhr und erschrak. Ihre Freundin Xion, wollte wissen wo sie denn bleibe, im Verlag warte man schon auf sie. "Oh! Schitt! Halt sie bitte etwas hin! In dreißig Minuten bin ich da! Ich beeile mich!", rief sie hastig aus und legte auf. Wuselte eilig im Zimmer umher und zog sich rasch an. Sie rannte auf dem Weg zum Bad Riku über den Haufen. "Morgen! Tschuldige! Ich..ich komme zu spät zur Arbeit! >///< ", begrüßte sie ihn und machte sich schnell frisch. Riku musste über ihre hektische tollpatschige Art wieder lächeln und reagierte dann."Okay! Wohin musst du? Ich fahre dich hin!", bot er an. Sie nannte ihn eiligst die Adresse. Er zog sich schnell was an, schnappte sie sich und zog sie mit. Holte sein Fahrrad. "Los komm!", forderte er sie auf. Etwas zweifelnd setzte sie sich auf den Gepäckträger. Dann raste er auch schon los. Wie ein wilder Teufel schoss er durch die Straßen, kam dann endlich an. "Ich kann es noch schaffen.", sie sah auf die Uhr, noch 5 Minuten. Sie sprang ab und rannte rein, sie sah schnell zurück und rief: „Danke Riku!!! Bis bald!“ Sie hetzte die Stufen hoch und schaffte es im letzten Moment rechtzeitig zum Meeting.^^ °° Er sah verwirrt ihr hinterher. "Bis bald?", fragte er sich. "War sie sich sicher, dass sie sich wiedersehen würden? Es ist besser für sie, dass dem nicht so ist. Es bleibt bei diesem Treffen, wir werden uns nicht wiedersehen.", mit diesem Entschluss fuhr er weg.°° ^^ Azumi bekam ein paar tadelnde Blicke von ihrem Chef und ihrer Freundin und ein arbeitsreicher hektischer Tag begann. Ihre Gedanken schweiften dennoch immer wieder zu Riku, ob er ihren kleinen Zettel mit ihrer Nummer und Schichtende in seiner Jackentasche schon gefunden hat. Den hatte sie während der Fahrradfahrt heimlich in seine Tasche gesteckt. Erschöpft aber mit Vorfreude, Hoffnung, verabschiedete sie sich am Abend von ihren Kollegen und ging raus. Sie wartete vor dem Gebäude. Es war schon längst dunkel und es wurde kälter. Traurig ließ sie den Kopf hängen. Zwei Stunden waren schon vergangen. "Er hat den Zettel noch nicht entdeckt", tröstete sie sich selbst und ging langsam nach Hause. Eine Woche lang wartete sie jeden Abend auf ihn und ließ ihr Handy nicht aus den Augen. Doch sie hörte, las und sah nichts von ihm. "Ich vermisse ihn. Warum meldet er sich nicht? Hat er mich schon vergessen?", ratterte es in ihrem Kopf. Sie fühlte einen kalten stechenden Schmerz in ihrer Brust, als würde ein Messer in ihr stecken. Alle bunten Blätter des Herbsts waren zu Boden gefallen und hatten die Bäume entkleidet. Nackt und trostlos standen sie da.^^ °° Es war kalt, bald würde es schneien, dachte Riku und ging in das Cafe´ seiner Vermieterin. Die Türglocke erschallte hell und die trockene Wärme mit einem Duft von frischen Kuchen kam ihm entgegen. Die Woche war anstrengend und fad zugleich. Er schien in diesem Kreis unterzugehen. Am liebsten wollte er den Host-Club verlassen, aber was sollte dann geschehen? Dies würde nichts an seiner Einsamkeit und Unbrauchbarkeit ändern. Die Dame empfing ihn freundlich und stellte ihn eine heiße Tasse Kakao hin und fragte: "Wie geht es dir? Endlich Wochenende, was. Nutz es aus und mach was Schönes mit deiner Freundin." Sie zwinkerte ihm verschwörerisch zu. Da drang schon das Bild von Azumi in sein Gedächtnis und er seufzte auf. "Sie ist nicht meine Freundin. Werde sie auch nicht mehr wieder sehen.", gab er düster von sich, obwohl er am liebsten sie sehen wollte. Doch er hatte es nicht gewagt sie vor bzw. nach der Arbeit am Verlag ab zu passen. Er bekam ein Lächeln von der Dame, die dann leise schmunzelnd summte: "Da wäre ich mir nicht so sicher." und blickte an ihm vorbei. Verständnislos sah er sie an: "Wieso?" "Hallo Riku!", sagte sie zaghaft und stand schüchtern hinter ihm im Café. °° ^^ Sie hatte die Ungewissheit nicht mehr ausgehalten und war zum Café geschlendert. Sie wusste nicht, ob sie ihn da treffen würde. Aber da würde er bestimmt auftauchen, schließlich wohnte er hier. Und sie hatte Glück, er war im Café. Ihr Herz raste als sie rein kam und ihn ansprach.^^ ^° Überrascht drehte Riku sich um und sah ihr mit offenem Mund und einem "Wie?" in ihre grünen Augen. "Wie geht es dir?", fragte sie mit geröteten Wangen. Er war für einen Moment sprachlos. Azumi hatte ihn aufgesucht, ist zu ihm zurückgekommen und er verstand nicht warum. "Ganz okay. Aber was machst du hier?", antwortete er und konnte sich gleichzeitig auch Ohrfeigen, denn bei seiner Frage sah sie scheu zu Boden. Sie atmete tief aus: "Nun..ich habe dich vermisst. Ich weiß auch das klingt dumm, weil wir uns kaum kennen. Aber ich wollte dich wieder sehen. Es scheint aber falsch zu sein, denn meinen Zettel mit meiner Nummer, den ich in deiner Tasche heimlich gesteckt habe, hat ja nichts gebracht. Entschuldige mich.", sie kniff die Augen zusammen, um Tränen zu unterdrücken. Sie schämte sich und wandte sich schnell zum Gehen um. Sein Herz regte sich durch ihre Worte, es wurde warm. Sie wollte ihn wirklich sehen, dachte er. Er griff in seine Jackentasche und fand tatsächlich den Zettel mit ihrer Nummer. Wieso hatte er den nicht früher gefunden?, fragte er sich. Darüber war er etwas zerknirscht. Er ging ihr hinterher und draußen vor dem Café hielt er sie fest. Sie stockte und er spürte wie sie am Leib zitterte, kurz davor richtig anzufangen zu weinen. „Bitte..es tut mir Leid. Gott ich bin ein Trottel, ein ziemlich großer. Ich hab den Zettel nicht bemerkt und…ich verdammt ich will dich doch auch wieder sehen. Ich freue mich sehr dich wieder zu sehen. Ich bin nur sehr überrascht.“, stammelte er weiter. Er drehte sie zu sich um und sah ihr in die Augen. //Was zum Teufel machte er da. Warum wollte er so nah bei ihr sein? Es wäre doch besser sie gehen zu lassen.//. ^° °° Sie legte eine Hand auf ihre Lippen und sah ihn an. Sie hatte gerötete Wangen. „Wirklich?...Darf ich bei dir sein?“, so unsicher und verlegen war sie. Er nickte und nahm sie mit hoch in seine Wohnung. Schloss die Tür und schloss sie in seine Arme. Atmete ihren herrlichen Duft ein und nahm ihre Wärme wahr. Wie er dies vermisst hatte, wie sie ihm so gefehlt hatte. Auch wenn er sie kaum kannte. Sie kuschelte sich an ihn. Sie fühlte sich wohl und atmete tief durch. Dann löste er die Stille auf und fragte sie: „Wie war es denn bei deiner Arbeit? Alles gut gelaufen beim Meeting?“ Sie nickte und fing an zu reden und sie unterhielten sich so angeregt und angenehm wie damals am Frühstückstisch. Sie saßen auf dem Sofa bei Lichterkerzenschein und einer Flasche Rose´. Sie hörte ihm zu und lernte immer mehr von ihm kennen. Irgendwann nickte sie leicht an seiner Schulter ein. Er merkte es und strich ihr sanft eine Strähne aus dem Gesicht und verweilte mit seinem Blick bei ihr. //Sie ist so schön..//, fasziniert von ihr, näherte sich sein Gesicht ihrem. Dann hielt er inne, denn sie öffnete ihre Augen wieder und sah ihn an. Sie versanken gegenseitig in den Augen des anderen. Langsam näherten sie sich, ihre Lippen nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt. Sie spürte seinen heißen Atem und ihren, der von ihm abprallte. Sie näherte sich ihm und die Lippen trafen sich. Ganz sanft legte sie die Lippen auf seine und schloss die Augen und er, der in ihr sich verlor, erwiderte den Kuss. Er erweiterte ihn und strich mit der Zunge über ihre Lippen. Bat um Einlass.°° ^^ Betört von ihm, ließ sie ihn gewähren. Ihr Herz raste, machte Sprünge und ihr Blut wurde schneller durch ihre Adern gepumpt. Ihre Zungen trafen sich und in ihr schienen die Schmetterlinge mit Lichtgeschwindigkeit in ihrem Bauch rum zu flattern, so gut und flau fühlte es sich an. So intensiv verspürte Riku den Kuss auch, denn dieses elektrische Gefühl schien mehr sein Herz zu tauen. Und er fühlte sich wohl, geliebt und wollte sich diesem Gefühl ganz hingeben. Seine Hände strichen ihr über die Schultern und schlossen sie in eine Umarmung. Doch dann erinnerte er sich an das, was sie ihm damals am Frühstückstisch erzählt hatte. Und so ein Wolf wie der andere Mann vor ihm wollte er nicht sein. Er war nicht nur körperlich, sexuell an sie interessiert. "Beherrsche dich", ermahnte er sich innerlich und hielt sie in seiner Umarmung. Den Kuss immer noch nicht gelöst. Azumi saß durch seine Umarmung auf seinem Schoß, die rechte Hand an seine Wange zärtlich gelegt und die linke Hand auf seiner Schulter verweilend. ^^ °° Schließlich löste er sich von ihren warmen und zarten Lippen und sah sie an. Seine Augen schimmerten wie blaues Eis, das durch Sonnenstrahlen noch heller erstrahlte. Sie öffnete auch ihre grünen Smaragdaugen und sah ihn an. Ihre Wangen waren gerötet und er konnte hören wie ihr Herz laut und wild pochte in ihrer Brust. Ein Räusper von ihm, dann hob er sie von seinem Schoß und wuschelte sich durch sein Haar. Verwirrt und verunsichert und zugleich etwas peinlich berührt sagte er: „Entschuldige, ich wollte dich nicht überrumpelt oder die Situation ausnutzen. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist vorhin. Es tut mir Leid.“ Dabei senkte er den Blick, um nicht in ihre Augen sehen zu müssen. Bestimmt hatte er sie mit dem Kuss verletzt, er ist nicht gut für sie. Er ist ein Egoist, der sie nur verletzt wie er es schon immer getan hatte. Diese Traurigkeit wollte er nicht nochmal erblicken. Er wandte ihr den Rücken zu und wollte aufstehen. Genügend Abstand wieder aufbringen, damit sie sicher vor ihm ist. Aber eine warme Hand hielt ihn fest an seinem Unterarm. Aus den Augenwinkel sah er doch zu ihr und sie sah mit großen Augen zu ihm. Beängstigt ihn verschreckt zu haben, sagte sie leise: „Ich weiß, dass du nicht wie andere bist. Und ich bin auch Schuld, denn der Kuss ging auch von mir aus. Das tut mir Leid dich in so eine unangenehme Situation gebracht zu haben.“ >Warum gibt sie sich die Schuld und ist mir nicht böse. Warum glitzern ihre Augen so, hat sie Angst, dass ich ihr bös bin?<, polterte es in seinem Kopf und, um sie zu beruhigen, küsste er ihren Handrücken. „Du hast mich in keine unangenehme Situation gebracht und mach dir darüber bitte weiter keinen Kopf, Sorgen in deinen Augen zu sehen steht dir nicht. Ich gehe ins Bad und nehme eine erfrischende Dusche. Fühl dich wie zuhause.“, sagte er ruhig und ging mit einem aufmunternden Lächeln zum Bad.°° ^^ Ihre Seele war darüber erleichtert und schenkte ihm ein süßes Lächeln, als er ging. Sie stand nach kurzer Zeit auf und räumte die leeren Roségläser in die Küche, spülte sie und stellte sie in den Schrank. Ihr Handy klingelte, ohne auf das Display zu schauen, ging sie ran. Sie erstarrte und blieb wie erfroren im Türrahmen von Küche zum Wohnzimmer stehen. Die Augen weiteten sich vor Schreck, als sie die Stimme des Anrufers hörte. Eine Stimme, die sie schon lange nicht mehr gehört hatte in der Hoffnung sie auch nicht mehr hören zu müssen. Es war ihr Stiefvater, der in schlechter Erinnerung im Gedächtnis verblieben war. Er sagte: „Na meine Schöne. Hast du mich vermisst. Ich habe dich sehr vermisst. Wie geht es dir?“ Sie blieb vor Schreck stumm, bis sich ihre Lippen sich bewegen ließen und sie fragte: „Wieso? Was ?“ Sie war verwirrt. Ein schallendes höhnisches Lachen erschallte und er fuhr fort: „ Na, eine nette Begrüßung ist was anderes. Aber diesmal verzeih ich dir. Schließlich bräuchte ich deine Hilfe bei einem Kundengespräch und…“ "Nein ,nicht wieder so was. Ich will das nicht.", sagte sie sich und meinte ins Handy knapp: „Kein Interesse. Lass mich in Ruhe und halt dich aus meinem Leben raus. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben.“ Dann legte sie auf. Zitternd hielt sie ihr Handy in der Hand. Wieder klingelte das Handy mit seiner Nummer. Hastig drückte sie den Anruf weg und schaltete das Handy aus. Die Angst hatte ihr die ganze Wärme entzogen, die sie zuvor noch gespürt hatte. Da ging die Badezimmertür auf und ihre Augen erblickten Riku, sie versuchte sich zu beruhigen. Ging auf ihn zu und schenkte ihm ein Lächeln.^^ °° Dieses Lächeln war nicht echt, das bemerkte er. Doch sie ging nun ins Bad und er ließ sie erst mal. Auch wenn er sich dabei nicht wohl fühlte. Sie kam schnell wieder aus dem Bad, wieder wie damals nur in ein Hemd und Shorts von ihm gekleidet, die Haare noch ganz nass. Und sie sah verängstigt aus, als hätte sie etwas, während er im Bad gewesen war, verschreckt. So stand sie im Raum seines Schlafzimmers. Er umarmte sie vorsichtig von hinten, schmiegte seine Wange an ihre und fragte: „Was ist los mit dir? Du siehst verschreckt aus. Ist es wegen mir?“ Sie verneinte und meinte nur ein unerwünschter Anruf sei daran schuld. "Dieser Anruf musste ja sehr verstörend gewesen sein", dachte er. Sie drehte sich um und warf sich in seine Arme und vergrub ihr Gesicht an seine Brust. Schutz suchend vor dem, was nicht für ihn greifbar war. Er legte seine Arme um sie und streichelte ihr über das Haar und den Rücken. Dann hob er sie hoch und trug sie zum Bett. Er bettete sie fürsorglich, sie wollte ihn nur bei sich haben. Er legte sich neben sie und sie schmiegte sich an ihn, hielt seine Hand und ließ sie auch nicht los. Nach einer Stunde erhob sie sich etwas und sah ihn an. Ihre Augen strahlten weniger Angst aus und sie flüsterte: „Danke, dass du für mich da bist.“ Er lächelte sie selbstverständlich an und schaute plötzlich überrascht, denn sie gab ihm einen Kuss, einen kurzen auf die Lippen. Dann kuschelte sie sich verlegen wieder an ihn. Sein Herz pochte und Wärme füllte sich in ihm an, die er durch seine Nähe entgegenbringen wollte. Sie spürte dies und küsste seine Hand, die mit ihrer verschlungen war.°° Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)