Slave of passion von Mireille_01 (Tödliches Verlangen, unerfüllte Leidenschaft) ================================================================================ Kapitel 6: Am Tag der Mondfinsternis ------------------------------------ „Yva!“ ertönte die kühle ruhige Stimme an der Tür. Die junge Wölfin fuhr regelrecht hoch, und drückte Keenan unter ihr Bett. Dieser bewegte sich so gut es ging nicht und gab auch keinen Laut von sich. Yva schluckte innerlich und drehte sich um. Es war natürlich Dragon, er sah sie mit glänzenden Augen an. Yva starrte unergründlich zurück, da trat Dragon näher und schloss die Tür hinter sich. „Du kannst gerne aus deinem Versteck kommen, Wolfsjunge!“ sagte er Richtung Bett. Yva verdrehte die Augen und Keenan tauchte mit ängstlichen Augen auf. Seine Ohren waren hoch aufgerichtete und seine gesamte Körperspannung zeigte die Panik, die sich in ihm aufstaute. „Keine Sorge- es wartete keine Strafe auf dich!“ wehrte Dragon ab. Yva sah ihn ungläubig an, doch er nickte nur kurz: „Wirklich!“ Yva konnte es nicht fassen, sie setzte sich auf und fragte: „Ratsmitglied Dragon – wieso seid ihr so nachsichtig?“ Sie musste diese Frage einfach stellen, obwohl Keenan sie ansah, als wäre sie verrückt geworden. Dragon sah sie zunächst überrascht an, doch dann begann er schallend zu lachen. Das Lachen war so herzlich, dass Yva nicht anders konnte als ihn überrascht und verwirrt anzusehen. Sie sah ihn äußerst ungläubig an, auch Keenan konnte das was er sah nicht glauben- es war so unsinnig. Ratsmitglied Dragon „LACHTE“? Einfache unfassbar… „Also wirklich – Yva…“ lächelte er und wischte sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln, zog Yva zu sich heran und küsste sie ganz zart und liebevoll auf die Stirn: „Wenn ich nicht wüsste, wie unsinnig meine Gedanken sind, könnte ich es fast glauben, dass du es wirklich bist…“ „Häh?“ fragte Yva verdattert und sah ihn verblüfft an. „Dass ichwer bin?“ fragte sie neugierig. Plötzlich legte sich ein Schatten über Dragons Gesicht und er sagte leise: „Nicht so wichtig – Yva, du und der kleine Wolfsjunge müsst zurück in euer Gehege…“ sagte er sanft. „Ihr lasst mich frei?“ fragte Yva heißer. „Ja… du wirst es mit der Zeit verstehen, aber jetzt geht. Pack deine Sachen. Du bist hier drinnen nicht länger in Sicherheit!“ sagte Dragon leise. „Wieso? Wer trachtet mir nach dem Leben?“ fragte Yva, während Keenan ihre Sachen zusammensuchte und packte. „Zu früh… viel zu früh…“ sagte Dragon nur lächelnd und küsste sie zart auf die Stirn. Als er sich zurückzog flüsterte er leise und nur für Yva hörbar: „Pass auf dich auf, kleine Yva.“ Damit drehte er sich um und ließ Yva mit ihren unglücklichen und äußerst verwirrten Gedanken alleine. „Wieso lässt du mich gehen?“ fragte sie sich innerlich. „Yva! Worauf wartest du?“ fragte Keenan und hielt bereits den kleinen Wolf unter seinen Armen. Natürlich würde Shadow mit ihnen kommen. Dennoch warum stand Yva da so rum? War sie nicht glücklich, fragte sich Keenan. „Ich – äh ja. Ich komme Keenan. Lass uns gehen!“ sagte Yva. So leise wie möglich stahlen sie sich hinaus, zu ihrer beiden Überraschung, war nirgendswo ein Wächter zu sehen – äußerst ungewöhnlich. Schließlich erreichten sie eine kleine Seitentür und stahlen sich hinaus. Schnell, unerkannt und lautlos liefen sie zurück Richtung Wolfsgehege. Yva jedoch blieb noch einmal kurz stehen und warf einen Blick zurück zum Hauptgebäude. Sie war sich nicht sicher, aber sie glaubte Ratsmitglied Dragon an einem Fenster stehen zu sehen. „YVA!“ riefen alle überglücklich durcheinander, als Yva und Keenan in das Wolfsgehege stolperten. „Bin ich froh!“ sagte Randof und schloss sie fest in die Arme. Yva genoss es sehr von ihrem alten Freund so geherzt zu werden. Plötzlich spürte sie wie jemand gegen sie rannte und sprichwörtlich zu Boden riss. „YVA!“ rief eine glückliche helle Stimme. „Vulpia!“ freute sich Yva und drückte die kleine Füchsin zurück. Alles an ihr hatte Yva gefehlt, von den einfachen Klamotten bis hin zu den Apfelbäckchen. Vulpia strahlte sie an. „Sag wie bist du entkommen?“ fragten viele Wölfe. „Ich bin nicht geflohen – er hat mich gehen lassen, fragt ruhig Keenan!“ sagte Yva und viele Gesichter sahen sie ungläubig an. „Hey- kleine Wölfin!“ ertönte eine dunkle, raue Stimme. Yva hob den Kopf und sah wie viele Wölfe automatisch zurückwichen. Nur Keenan, Vulpia, Randof und sie selbst blieben stehen. Zwei gewaltige schwarze Flügel voller Federn verdeckten den aufgehenden Mond. Eine schwarze Gestalt schwang sich zu Boden. „Raven!“ sagte Yva höflich. Der große, schlanke Mann nickte ihr zu. Richtung Keenan sprach er: „Hast dich besser angestellt als ich gedacht hätte, Wolfsknirps!“ Keenan blickte ihn fröhlich an – Raven konnte ihm keine Angst machen – denn auch wenn er oft als grausam und kalt rüberkam, wusste Keenan, dass er tief in sich ein netter Kerl war. Vulpia warf ihm einen verliebten Blick zu. „Raven schön dich zu sehen!“ zwitscherte sie übertrieben lächelnd. „Stell das Gezwitscher ab, Füchsin!“ sagte Raven unhöflich. Vulpia kannte es aber nicht anders von ihm und war keineswegs beleidigt. „Hast es also rausgeschafft?“ fragte Raven Yva. Diese feixte: „Siehst du doch!“ „Gut.“ Sagte er kurz. Damit erhob er sich bereits wieder in die Lüfte, dann überlegte er es sich anders und sagte zu Yva leise: „Pass auf dich und deine Sippe auf – etwas brodelt in den Palästen. Eine Gefahr kommt näher!“ damit flog er davon. Randof sah ihm unfreundlich nach: „Dass diese Raben sich auch niemals deutlich ausdrücken können!“ „Ich liebe ihn!“ Vulpias Augen pochten wie verliebte Herzen. „Also übertreiben kann man es auch, er ist doch immer fies zu dir!“ meinte Keenan. „Das versteht ein Knirps wie du nicht!“ sagte Vulpia nur und lief mit verliebten Augen davon. Heute Nacht würde sie wohl sehr gut schlafen, dachte Yva grinsend. Sie war froh wieder in ihrer alten Heimat zu sein- dennoch. Sie blickte Richtung Hauptgebäude. „Raven hat Recht,…“ dachte sie mit einem unguten Bauchgefühl, „Irgendetwas ist vorgefallen – aber was meinte Dragon nur mit seinen Worten „Du bist hier nicht länger sicher?“. Hat er versucht mich zu beschützen, und wenn ja, vor was?“ dachte Yva. Zur selben Zeit verfolgten die Späher Ratsmitglied Blacks Ratsmitglied Dragon. Er wusste es wohl und hatte es vom ersten Tag an auch gemerkt, dass er beobachtet wurde. Darum hatte er auch Yva wieder zurück zu ihren Wolfskollegen geschickt. Wenn sie sicher war, dann dort. Dennoch widerstrebte es ihm zutiefst, dass sie nicht länger bei ihm war. Die Wahrheit hatte er ihr dennoch verschwiegen – früher oder später, wusste er, dass sie es herausfinden würde. Dennoch, er musste es solange wie möglich verhindern. Denn wenn Yva sich zu erinnern begann, würde Rubin nicht länger zögern und sie töten lassen oder sogar selbst umbringen. Er musste Yva beschützen. Sie war schließlich und letztlich die Einzige, die all das stoppen konnte. Yva und die vier Träger des Talismans würden bald erwachen und wenn es soweit wäre, dann würde der Krieg entbrennen. Dragon musste das auf jeden Fall verhindern. „Ich weiß ich kann weder Black noch sonst jemanden vertrauen. Gut, dass Yva wahre Freunde hat, aber wenn sie erwacht, dann wird Rubin nicht länger brav zuschauen. Er wird handeln. Und was er tun wird, hat schlussendlich Auswirkungen auf uns alle hier. Länger wird er die Fassade dieser „Stadt“ nicht länger aufrechterhalten können.“ Dachte Dragon. Er spürte wie sich die Schatten verzogen, als er seine Gemächer betrat. Er ging zu seinem Kamin, drückte dort auf den Stein und wanderte einen ähnlichen Geheimgang, wie der in Yvas Zimmer war, hinunter. Doch dieser Gang führte sehr tief in die tiefsten Tiefen des alten Palastes hinein. Dragon wanderte so schnell es ging die zahllosen Stufen hinab in das spärlich erleuchtete Tief. Schließlich betrat er einen gewaltigen Hallenartigen Bau. Überall waren Kammern aufgestellt. Riesige gefüllte Tanks, die ein strahlendes blaues Licht absonderten. „Serge!“ rief er laut. Unter einem gewaltigen Berg an Papieren tauchte eine schrumpelige Gestalt eines alte Mannes auf. Er starrte Dragon an und sagte: „Kommandant? Schön euch zu sehen – aber so früh?“ „Es ist Mitternacht!“ grinste Dragon. „Ach ja…“ meinte Serge, er kratzte sich an seiner kahlen Glatze und strich sich mit der andern Hand über den langen Bart. Dann blickte er auf und fragte grinsend: „Hast du mir etwas mitgebracht?“ „Hier du notgeiler alter Bock!“ seufzte Dragon und warf Serge einen uralten „Playboy“ zu. Serge grinste und Schweißperlen traten auf seine Stirn: „ UIUIUIUIU! Was für eine Schönheit!“ hechelte er. „Pass auf – dein Blutdruck!“ meinte Dragon und sagte eindringlich: „Serge – alte Schildkröte- ist etwas Neues aufgetreten?“ „Nicht wirklich!“ meinte Serge, nur langsam von den spärlich bekleideten Damen aufsehend. Doch dann blickte er Dragon fest in die Augen. „Die Werte liegen nach wie vor ihm erhöhten Bereich, Dragon!“ sagte er und führte den Kommandanten zu den Behältern. Darin schwammen verschiedene Wesen. Es waren allerdings nur vier der Tank bewohnt. Einer war leer. „Es wird schwierig werden, die vier unter Kontrolle zu behalten – sie wollen aufwachen und kämpfen gegen die Konditionierung an, Kommandant!“ sagte Serge unruhig. Dragon nickte und erkannte dass Serge nur allzu sehr die Wahrheit sprach. Er konnte sehen wie die Wesen unter ihren Augenlidern hektisch mit den Augen hin und her zuckten. Kein gutes Zeichen. „Wie verhält sich der erste Talisman?“ fragte Serge. „Ungewöhnlich stabil!“ meinte Dragon. „Also ist sie noch nicht erwacht? Unsere kleine Yva meine ich?“ fragte Serge nachdenklich. „Nein – bis jetzt nicht. Sie wirkt völlig ausgeglichen, allerdings scheint sie sich langsam zu erinnern.“ Sagte Dragon. „Und wie ich sehe, bist DU nicht gänzlich unschuldig daran, nicht wahr?“ sagte Serge mit einem trockenen Blick auf Dragon. Dieser wurde ungewohnter Weise rot und sagte sich räuspernd: „Was denkst du eigentlich von mir alter Mann?“ „Mein Junge – ich kenne dich. Du musstest lange auf Yva warten und da ist es nur allzu gut verständlich, dass die Hormone ein wenig übertrieben reagieren. Immerhin sind 16 Jahre Enthaltsamkeit kein Pappenstiel!“ winkte Serge ab und kontrollierte die Messgeräte der Tanks. Dragon blickte auf die vier schlafenden Talismane. „Wie lange haben wir noch, Serge?“ stellte er die ungemütlichste Frage. Serge seufzte und gab nicht gleiche eine Antwort. Seine Augen wichen zu dem ewigen Kalender, wo ein Mond zu sehen war. Dann verankerte sich seine Augen mit denen von Dragon. „Wenn wir Glück haben, noch einen Monat. Ich glaube es wird der Tag der Mondfinsternis sein, Dragon!“ erklärte Serge, und stopfte sich eine Pfeife. Rauchend lehnte er sich zurück und ließ sich auf einen bequemen Ohrensessel fallen. „Verstehe!“ sagte Dragon und blickte auf den ewigen Kalender. Der Mond schien ihn geradezu höhnisch anzustarren. „Was bedrückt dich Dragon?“ fragte Serge. „Rubin denkt an eine neue Zucht!“ sagte Dragon halblaut. Serge nickte grimmig: „Das war abzusehen – er will sich schützen. Er weiß wenn die Talismane erwachen, werden sie den seinigen Platz einfordern. Das wird ein grausamer Feldzug werden. Hat er auch gesagt „WELCHE“ neue Zucht?“ fragte Serge. Dragon nickte und sagte leise: „Er will sie erwecken!“ „Nicht doch die Urfeinde?“ fragte Serge erschrocken. „Doch!“ Dragon sah Serge fest in die Augen und sagte Zähne knirschend: „Er wird die Drachen erwecken!“ Serge sah ihn an, als hätte ein Blitz in ihm eingeschlagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)