Free falling von abgemeldet (Eine Alex O'Loughlin Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 2: I. Episode: Sink or swim (02) ---------------------------------------- Jäh war die friedliche Stimmung auf der Privatparty unterbrochen worden. „Wir brauchen keinen Krankenwagen.“, lenkte Holly vehement ein und schob die Hände von Scott und einem Kollegen beiseite. „Du wärst fast ertrunken.“, rief Alex ihr zu und zog sich aus dem Wasser. Nass klebte sein neuer Anzug an seiner Haut und verlor bereits einen Hauf Wasser, wodurch sich der Boden unter ihn dunkel färbte. Die Blicke der beiden nassen Gestalten trafen einander. „Ich habe mich lediglich erschrocken, als mir mein Glas aus den Fingern geglitten ist. Ich bin ausgerutscht. Mehr auch nicht!“, betonte sie. Alex befeuchtete seine Lippen. „Bist du dir sicher?“, fragte er stichelnd nach. Er hatte sie springen sehen… Mittlerweile waren mehrere Besucher der Premiereparty auf die Szene aufmerksam geworden. „Kein Krankenwagen.“, schüttelte Holly ihren Kopf und nahm dankend das dargebotene Handtuch entgegen. Selbstverständlich eilte der Regisseur heran um sich höchstpersönlich um den Weltstar zu kümmern. Bedröpelt blieb Alex zurück. Die Augenbraue gehoben und die Arme locker vor der Brust verschränkt. „Gut gemacht.“, grinste Scott ihn breit an. „Sie ist gesprungen, Scott. Ich hab sie gesehen… sie ist gesprungen und hat keinerlei Anstalten gemacht zu schwimmen.“ Sein Kollege hob die Augenbrauen. „Manche Diven haben solche Anwandlungen um die nötige Aufmerksamkeit zu bekommen. Mach dir keine weiteren Gedanken. Du hast sie gerettet und mit ein wenig Glück bekommen die Paparazzis davon Wind. Bringt dir sicher eine Menge positiver Publicity.“, meinte Scott und sah das alles wieder von der positiven Seite. Alex schälte sich aus seiner Jacke und wrang diese aus. „Ich bin darauf nicht aus. Mich interessiert viel mehr, warum sie gesprungen ist. Sie sieht genauso aus wie ich.“ „Seit wann bist du so feminin veranlagt.“, boxte Scott ihm in die Seite. „Das mein ich nicht. Es sind ihre Augen … sie wirkt nicht wie eine kleine Diva, die im Mittelpunkt der Geschehnisse stehen will, sondern wie jemand, der das Leben nicht mehr ertragen will.“, murmelte Alex und beobachtete Holly. Im Wohnzimmer wurde sie in ein übergroßes Handtuch gewickelt, sie bekam etwas zu trinken, ehe sie in das Badezimmer gebracht wurde. „Worauf spielst du an?“, wollte Scott mit einem Mal skeptisch wissen. „Auf gar nichts.“ Scotts Blick ruhte misstrauisch auf Alex. „Ich bin dein bester Freund…“, stellte er fest. „Ja. Worauf willst du jetzt hinaus?“ „Du nimmst kein Vicodin mehr. Du bist am Leben und liebst dein Leben. Hör auf dir über Holly den Kopf zu zerbrechen. Die Kleine ist genauso wie ihre Kollegen. Etwas exzentrisch und vielleicht auch ein wenig selbstzerstörerisch veranlagt. Unsere nächste Amy Winehouse.“ Alex verzog sein Gesicht. „Das ist pietätlos!“, wies er Scott zurecht. „Aber wahr.“, klopfte Scott ihm auf die Schulter. „Komm schon du Held, ich bring dich zurück zum Wagen. Außer du willst vorher eine Wasserspur überall verteilen.“ „Scott, ich glaube du verstehst es nicht. Sie ist gesprungen. Was wäre gewesen, wenn ich sie nicht gesehen hätte…“, sträubte Alex sich einen Moment gegen das Verlassen der Party. „Das weiß nur Gott, Alex. Du hast sie gesehen und … entschuldige, wenn ich das jetzt sage, das ist ihr Leben. Nicht deines. Versuch dir nicht den Kopf zu zerbrechen, was gewesen wäre wenn …. Es ist ja nicht passiert und im Moment steht sie vermutlich im Badezimmer und wirft sich in ein hübsches Cocktailkleidchen. Musiker sind oft depressiv. Das heißt nicht, dass sie gleich versucht sich umzubringen, also… hör auf darüber so ausgiebig nachzudenken.“, sprach Scott und gab ihm einen kleinen Schubs. Alex schüttelte abermals seinen Kopf, ließ die Schultern geknickt und ein bisschen betrübt hängen und schielte hinauf zum Badezimmerfenster. Die zierliche Gestalt von Holly lehnte am Fensterrahmen und sah zu ihm hinab. Für den Bruchteil von wenigen Sekunden trafen sich ihre Blicke und es war beinahe so, als ob Alex der Blick in ihre Seele gestattet wurde… Holly riss sich von den Augen des Schauspielers los, und schritt einige Schritte vom Fenster zurück, bis ihr Po gegen das Waschbecken stieß. Ihr Mascara war vollkommen verschmiert und ihre Haare klebten zerzaust an ihrer Schläfe. Mit einem kleinen Seufzen hob sie das Handtuch in die Höhe um sich abzurubbeln und gleich darauf in geliehene, trockene Kleidung zu schlüpfen – eine Jeans und ein weißes Top. Im selben Atemzug wählte sie die Nummer ihres Chauffeurs. Der liebenswerte Berry fuhr sie nur zu gerne auch zu später Abendstunde umher und war nicht so wie manch anderer Chauffeur. Er tratschte nicht und war auch nicht eingebildet. Bedauerlicherweise war er mittlerweile in die Jahre gekommen und das, wo Holly die gute Seele des Mannes so sehr schätzte. Selten war ihr so eine reine, liebenswerte Person begegnet. Ohne ein Wort der Erklärung abzugeben ließ sich Holly in den Wagen sinken. Durch den Rückspiegel warf Berry ihr ein kleines Lächeln zu. „Wohin, Miss?“, wollte er wissen. Die Schläfe gegen die Scheibe gelegt schlossen sich langsam ihre Augen. „Ich weiß nicht Recht. Nur nicht zurück zum Hotel.“ Dort warteten nur ihre penible Agentin und der breitschultrige Bodyguard. Jene zwei Personen, die stets und ständig über ihr Leben bestimmten. „Natürlich. Darf ich die Promenade als Ziel vorschlagen? Dort ist es abends besonders schön.“, schlug Berry vor und lenkte den Wagen gekonnt vom Parkplatz der gewaltigen Villa. Holly seufzte. „Einen Versuch ist es wert….“ Blieb abzuwarten wie lange die Sängerin unentdeckt blieb. Die Augen geschlossen blitzte immer wieder das Gesicht ihres vermeidlichen Retters auf. Leise knirschte sie mit den Zähnen und versuchte die dumpfen Kopfschmerzen zu ignorieren. Sie achtete gar nicht auf die wunderschöne Welt, die vor ihrem Fenster vorbei zog. Hohe Palmen, beleuchtete Strandabschnitte, lachende und freudige Menschen, die den angenehmen Abend genossen. Die Lichter von Alex Strandvilla schalteten sich automatisch an, als der Schauspieler sein zu Hause erreichte und durch die Gänge und Räume wanderte. Gedankenverloren versuchte er die Geschehnisse des heutigen Abends einzuordnen. Etwas, das ihm gar nicht so leicht fiel! Alex kämpfte sich mühsam aus einem klebenden Anzug und warf alles in Richtung Badewanne. Diese fungierte derzeit eher als seine Schmutzwäsche-sammel-Anlage! Durch die angelehnte Badezimmertür drangen die Geräusche der Dolby Sorround Anlage an seine Ohren. Er seufzte auf und zog sich rasch frische Kleidung über – Cargohose und schlichtes T-Shirt – bevor er das Bad wieder verließ. „Wolltest du nicht nach Hause gehen?“, fragte er in die Richtung von Scott, der es sich doch glatt auf dem Sofa bequem gemacht hatte und interessiert einem Baseballspiel folgte. „Ich dachte ich vergewissere mich noch, dass es dir gut geht.“, antwortete Scott und warf ihm einen fragenden Blick zu. „Ich habe nicht versucht mich zu ertränken.“, gab Alex bissig zurück. Scott hob seine Schultern. „Kümmere dich nicht zu sehr um sie. Ich bin mir sicher, dass sie nur Aufmerksamkeit wollte.“ Der blonde Schauspieler streckte sich ausgiebig, lockerte die verspannte Schulterpartie und stellte den Fernseher ab. Alex sah nach draußen und zuckte mit den Schultern. „Wie gut, dass morgen Ablenkung auf dich wartet.“ Ein Grinsen huschte über die Züge von Alex. „Ja… er wird mich schon auf andere Gedanken bringen.“ „Oh ja. Ich bin ja schon gespannt wie der kleine O’Lachlan so ist.“, lachte Scott auf. „Also klein ist mein Bruder definitiv nicht. Du wirst deinen Spaß mit ihm haben.“, nickte Alex und wanderte durch das Wohnzimmer. Seit sich sein kleiner Bruder angekündigt hatte, wuchs die Vorfreude von Tag zu Tag. Finley O’Lachlan war zwar nur sein Halbbruder, doch schon immer war der Kontakt zu dem Kleinen besser als zu seiner Schwester Jennifer. So war es etwas ganz besonderes, dass sein Bruder aus Sydney anreiste, um sein Studium in Honolulu fortzusetzen. „Dennoch.“, seufzte Alex mit einem Mal auf. „Dennoch?“ Scott schmatzte und sah ihn fragend an. „Ich glaube Fin kommt nur um sich zu vergewissern, dass wieder alles gut ist. Immerhin ist es nicht normal, dass stets und ständig jemand von meiner Familie zu Besuch kommt.“, runzelte Alex seine Stirn. „Wir machen uns alle Sorgen um dich. Alex, wir wissen Beide, dass du noch nicht wieder ganz auf der Höhe bist. Mag sein, dass du das Schwerste hinter dir gelassen hat, aber ganz so leicht ist es eben nicht. Nimm die Führsorge deiner Familie dankend an. Genau das ist es, was einen Menschen stärkt: Die Familie. Sie hindern uns daran unter zu gehen.“, lächelte Scott und klopfte ihm aufbauend auf die Schulter. „Ich weiß. Genauso wie dich dein Vater auf dem Teppich hält.“ Scott lachte auf. „Ja, mein alter Herr hat seinen Spaß zu schauspielern und gleichzeitig ist er mein Anker, seit er ebenfalls nach Honolulu gezogen ist.“, erzählte der Blonde munter. Alex nickte leicht. „Ich hoffe Fin hat eine ähnliche Wirkung auf mich… ansonsten wandere ich aus.“, scherzte Alex und begleitete Scott noch zur Tür. „Untersteh dich. Wir brauchen dich hier“, mahnte Scott ein letztes Mal, bevor sich die Zwei voneinander verabschiedeten und Alex fast alleine in seiner Villa zurück blieb. Lediglich Hündin Dusty leistete ihm Gesellschaft. Alex saß auf dem Sofa und streichelte durch das Fell seiner hübschen Hündin und sah auf den tonlosen Fernseher. Die Stille in der Villa war fast schon unheimlich, doch er konnte sich nicht aufraffen den Ton anzustellen und so lauschte er der Stille. Bedrückend. Er schluckte und erhob sich. „Komm schon. Wir gehen noch eine Runde über die Promenade.“, forderte er Dusty auf. Schwanzwedelnd sprang die Hündin auf und lief begeistert hinter ihrem Herrchen her. Eine kleiner Spaziergang in der Nacht hatte noch niemanden geschadet und es war eindeutig gut gegen die Einsamkeit, die sich in Alex ausbreitete… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)