Free falling von abgemeldet (Eine Alex O'Loughlin Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 8: II. Episode: Follow the signs (08) ---------------------------------------------  “Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob das so eine gute Idee war.”, seufzte Alex auf und schüttelte leicht seinen Kopf. Die Hände in die Hosentaschen gesteckt schlenderte er neben seinem Bruder und Scott her. Eine sehr mutige Kombination, wie sich schon nach den ersten paar Minuten gezeigt hatte, denn die Zwei verstanden sich hervorragend und bedauerlicherweise erwies sich Alex als hervorragende Basis für ein Gespräch. „Jetzt hab dich nicht so. Du musst einfach mal raus, Alex. Gestern Abend hast du dich noch beklagt, dass du dich eingesperrt fühlst und jetzt bist du gegen eine nächtliche Unternehmung.“, nickte Finley und legte den Arm um seinen großen Bruder. Alex schnitt ihm eine kleine Grimasse. „Ich meinte nicht die Planung eines Barabends, sondern viel eher die Tatsache, dass ich euch Zwei mitgenommen habe.“, knurrte Alex und sah von einem zum anderen. Scott lachte laut auf und auch Daniel stimmte mit ein. Auch Daniel Dae Kim und Grace Park waren mit von der Partie. Die Zwei schlenderten hinter Alex her, der gerade von Finley und Scott in die Mangel genommen wurde. Die orange leuchtenden Laternen erhellten den Weg den sie entlang schritten. Im Schein der Straßenbeleuchtung wirkten die Palmen, die den Wegrand säumten geradezu unheimlich. Mächtig ragten sie in die Höhe und standen ganz still, denn an diesem warmen Abend wehte kein Lüftchen. Keine Wolke zog über den Himmel und so strahlte der helle Vollmond über ihren Köpfen. Die Sternenpracht war leider durch den Dunst der Großstadt kaum zu erkennen und doch herrschte in ihnen die Gewissheit, dass die Sterne da waren. „Wo gehen wir eigentlich hin?“, fragte Alex nach und versuchte aus dem Straßennamen schlau zu werden. „In eine Karaokebar.“, verkündete Daniel zufrieden. „Wohin?“, wiederholte Alex und warf einen Blick über seine Schulter. „Wirst du dann schon sehen. Ich bin dort sehr oft und es ist sehr gemütlich. Mit einem hübschen VIP-Bereich, damit wir auch unsere Ruhe haben.“ „Puh. Dann bin ich wenigstens Finley los.“, grinste Alex breit. „Ohoh, das würdest du nicht wagen.“, stieß sein kleiner Bruder aus. „Was? Dich vor dem VIP-Bereich warten lassen? Na warte du nur ab. Du wirst schon sehen, zu was ich in der Lage bin, Baby Bro.“, lachte Alex. Ein freudiges Lachen in das seine Freunde nur allzu gerne einstimmten. So losgelöst hatten sie Alex schon lange nicht mehr erlebt, allerdings war Finley nicht entgangen, dass ein Teil von Alex Verhalten nur aufgesetzt war! Eine lange Schlange gebildet aus so vielen Menschen strömte in einen Club, eine Bar, eine Karaokebar, die am heutigen Abend besonderen Besuch erwartete! Mehrere berühmte Künstler hatten sich bereit erklärt einen Song zu performern. So strömten die Menschen heran, begierig noch einen der raren Plätze im ‚Blue Moon‘ zu ergattern. Alex seufzte auf. „Ernsthaft? Da sollen wir rein?“ „Ganz genau.“, nickte Daniel und schob seine Freunde voran. Prominent sein hatte wenigstens den Vorteil, dass sie ohne Hinderung in den Club durften! Alex erhaschte dabei eher zufällig einen Blick auf eines der zahlreich angebrachten Plakate. Seine Augen weiteten sich und er öffnete seinen Mund leicht. „Holly Shepard tritt hier auf?“, fragte er leise nach. „Jo.“, antwortete Daniel und erntete sogleich einen misstrauischen Blick von Alex. „Du hast das gewusst oder?“ Daniel grinste besonders breit. „Wer weiß. Vielleicht habe ich das gewusst und vielleicht habe ich auch zufällig ein kleines Gespräch zwischen Holly und dir mitbekommen?“, hob er seine Schultern. „Ach, er hatte ein Gespräch mit Holly? Vor ein paar Tagen hat er die kleine Selbstmord-Diva aus dem Pool gezogen.“, zuckte Scott mit seinen Schultern. „Hey. Findest du nicht das du auf deine Wortwahl achten solltest?“, warf die bislang schweigende Grace Park ein. „Ist doch wahr…“, brummte Scott und bekam dafür eine schmerzende Kopfnuss von Grace! Alex schnaubte und versuchte den stechenden Seitenblick seines kleinen Bruders zu ignorieren. Sich sehr wohl darüber im Klaren das der kleine O’Lachlan ihn jetzt in dem Moment durchdringend musterte, schob er sich viel lieber durch die letzten paar Reihen. Das samtene Absperrband wurde gelockert und die beiden Türsteher gewährten den Schauspielern Zutritt.   An einem reservierten Tisch fanden sie am Rand der Lokalität ihren Platz. Vor der geräumigen Bühne befand sich ein kleiner Bereich für Fans, die sich bereits davor positionierten. Eigentlich eine Tanzfläche, war diese mittlerweile voll und es spielte bereits ein britischer Künstler. PassEnger mit dem Song ‚Let her go‘. Ein ruhiges Lied, zu dem viele leicht hin und her schunkelten. Besonders magisch wirkte die Ausstrahlung des hochgewachsenen, schlaksigen Engländers. Wuschelhaare und funkelnde blaue Augen, die immer wieder über die Menge glitten. Im wirklichen Leben hörte er auf den Namen Mick und gab gerade auch sein Bestes. Alex sah sich flüchtig um. Die meisten Tische waren bereits besetzt. Die bequemen, roten Polster der dunklen Barhocker lockten die Gäste geradezu an. Allerdings war den VIP-Gästen ein ganz besonderer Bereich vorenthalten. Mehrere kleine Nischen mit gemütlichen Sofas, Kissen und edlen Tischen wirkten besonders einladend. Der Musiker bedankte sich und machte einer kleinen Band platz. Wakey! Wakey! Alex blätterte desinteressiert durch die Karte, ignorierte die stechenden Blicke der Fans, die ihn bereits erblickt hatten und lauschte dem etwas anderen Song. Mit dem Lied ‚Square Peg Round Hole‘ traf die Band sicher nicht jeder Manns Geschmack, aber es war mal was anderes und so sah Alex immer wieder interessiert in Richtung Bühne. Vielleicht aber auch nur weil er auf Holly wartete. „Viele Menschen sterben, obwohl sie noch Musik in sich tragen. Das passiert viel zu oft, weil die meisten ihre Zeit damit verschwenden sich auf das Leben vorzubereiten. Und wenn sie es begriffen haben ist ihre Zeit abgelaufen von Oliver Wendell Holmes.“, kam knapp über Finleys Lippen. Grace begann zu lächeln. „Hübsch …“ „Pfff.“, blies Alex ein wenig Luft aus, als mit einem Klavierschlag das Musikstück endete. „Lass dich davon nicht beeindrucken, er hat einen Buchband mit Zitaten und dergleichen gefrühstückt.“ „Das kann auch nicht jeder von sich behaupten. Vielleicht solltest du dir eine Scheibe davon abschneiden.“, stichelte Grace und piekte Alex in die Brust. Der Schauspieler verzog sein Gesicht. „Danke nein. Ich bleibe lieber mir selber mir treu…“, rief er ihr zu. Laut forderte die Menge eine Zugabe, allerdings wurden die Künstler nur für einen Song bezahlt und so verließen sie die Bühne auch wieder sehr zügig. Während Alex und Co. Getränke orderten spielte nur die Musik aus den lauten Boxen. Der nächste Auftritt wurde vorbereitet. Die Cocktails kamen und mit einem munteren Lachen hob Grace ihren gelben Cocktail in die Höhe. „Auf uns und eine weitere, erfolgreiche Staffel von Hawaii Five-O.“, lachte sie begeistert. Ihre Kollegen hoben die Gläser. Klirrend trafen sie aufeinander, bevor sich die Cocktails auch schon unter viel Lachen langsam leerten.   „Hi, Leute. Jetzt kommt er. Der Auftritt auf den ihr alle gewartet habt!“,  dröhnte die Stimme des Barbesitzers durch die Lautsprecher. Lautes kreischen, Jubeln, applaudieren. Alex verzog bei dem Lärm sein Gesicht und sah gespannt in Richtung Bühne. „Begrüßen wir alle Holly Shepard mit ihrem Song We belong!“ Die Musik setzte ein und unter noch lauterem, dröhnenden Jubel marschierte Holly auf die Bühne und genau dort war sie ein Vollprofi. Weder von lauten Stimmen, noch von irgendwelchen Fangeschenken ließ sich die zierliche, junge Frau einschüchtern. Sie trug ein hübsches Kleid, funkelnden Schmuck und auf den Lippen doch tatsächlich ein Lächeln. Mit einem geschickten Handgriff angelte sie sich das Mikrofon und stimmte in die Musik mit ein.  „Be safe and close darling Your heart is precious to me When you are exploring Remember all you see Is only the view of the world From your flying machine”   Passend zum Rhythmus bewegte sie sich über die Bühne und ließ ihren Blick über die Menge schweifen, beobachtete die Menschen, die teilweise mit in den bekannten Song einstimmten und sich von den Klängen mitreißen ließen. Hier und da kreischte jemand laut! Alex nippte an seinem Cocktail, kaum imstande seinen Blick von ihr zu nehmen. Leider nahm ein jeder guter Song einmal ein Ende und so verstummten auch Hollys Gesang. Die Menschen brachen in lauten Jubel aus, gefolgt von den Rufen nach einer Zugabe! Sie stand auf der Bühne und lächelte, verneigte sich, rief ein Danke in das Mikrofon und fühlte sich wahrlich geschmeichelt. Langsam glitt ihr Blick umher und dann, ganz plötzlich und ohne das sie darauf vorbereitet war, traf es sie wie ein Schlag! Ein unglaubliches paar Augen sah zu ihr nach oben. Der Besitzer dieser magischen Augen klatschte ebenfalls Beifall, pfiff durch seine Finger und lächelte ihr entgegen. Holly grinste, hob ihre Schultern und guckte sich noch einmal forschend um, bevor Alex ihren Blick abermals einfing. Alex legte seine Hände an den Mund, formte einen Trichter und rieb ebenfalls ein Zugabe. Holly und er sahen sich einen kleinen Moment an, bevor sie sich abwandte und zu ihrer Band blickte. Sie gab ein paar kurze Anweisungen und schon begann die Musik zu spielen. „Nun, da ihr alle so lieb um eine Zugabe fragt, bekommt ihr alle einen kleinen, exklusiven Vorgeschmack auf meine neue Single. Sie heißt ‚Maybe‘. Genießt es“, zwinkerte Holly. Das Getöse brach wieder los, aber in dem Moment als Holly zu singen begann legte sich eine eigenartige Stille über die gesamte Bar. Gebannt hingen ihr die Fans an den Lippen und ließen sich von den Klängen verzaubern.   “Maybe I was wrong Maybe I was looking in all the wrong places Maybe I was wrong Maybe I was searching all the wrong places If I knew you were coming for me I would have stayed in one place If I knew you were coming for me I would have made my peace Maybe I was wrong Maybe I was dreamless and full of suffering Maybe I was wrong Everytime you said you loved me I went running on my own But I can see now, I'm coming home I can see now, I'm coming home Maybe I was wrong Maybe I was looking in all the wrong faces Maybe I was wrong Maybe I was searching all the wrong places If I knew you were coming for me, I would have stayed in one place If I knew you were coming for me, I would hacve made my peace But I can see now, I'm coming home I can see now, I'm coming home”   Wie schon zuvor bewegte sich Holly anmutig über die Bühne sang Höhen und Tiefen, während ihre braunen Augen über die Menge glitten. Immer wieder begegneten sich ihrer und Alex‘ Blick, hielten Kontakt und für den Bruchteil von wenigen Sekunden war es fast so, als ob Holly nur für Alex sang. Wie gebannt lauschte er ihrem Gesang, fühlte sich wie magisch angezogen…   „Manchmal geschieht es, dass sich ein Augenblick niederlässt und schwebt und bleibt für länger als ein Augenblick. Und der Schall hält inne und die Bewegung hält inne für sehr viel länger als ein Augenblick. Und dann ist der Augenblick vorbei.“ Henry James     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)