Free falling von abgemeldet (Eine Alex O'Loughlin Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 10: III. Episode: Hide and Seek (10) -------------------------------------------- „Hier wohnst du?“, fragte Holly und ließ ihren Blick über die Villa schweifen, vor der sie sich befanden. Allerdings dachte Alex nicht im Traum daran Holly in seine Gefängnismauern zu geleiten. Er benötigte bloß dein einen oder anderen Gegenstand aus der Garage. „Meistens ja.“, antwortete Alex und warf ihr eine Jacke über die nackte Schulter. Natürlich waren seine Jacken viel zu groß, dennoch schlüpfte sie hinein und nahm zuletzt den Motorradhelm entgegen. Alex zog sich ein paar Handschuhe über. „Wieso meistens?“ „Ist nicht immer so einfach nur in einem Haus zu leben. Irgendwann bekommen die Fans ja doch die Adresse raus. Ich habe überall auf der Welt kleine und auch große Immobilien, in die ich mich zurückziehen kann. Und du? Lebst du in Hollywood….“ Sie schüttelte ihren Kopf und betrachtete den Motorradhelm. „Ich wohne in Hotels.“ „Meistens, oder?“ „Nein. Ausschließlich. Ich bin die meiste Zeit auf Tour oder in unterschiedlichen Tonstudios. Es hat sich nie gelohnt eine Villa einzurichten.“ Alex schloss den Verschluss seiner Handschuhe und angelte sich den zweiten Motorradhelm. „Ist das dein Ernst? Du musst doch irgendwo ein zu Hause haben…“, wirkte er sehr irritiert. „Nein. Schon seit einigen Jahren nicht mehr.“ „Aber was ist mit den Dingen die du besitzt?“ „Die passen alle in ein kleines Schächtelchen. Zumindest die Sachen, die mir etwas bedeuten.“ Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte Alex die Sängerin. Sie wirkte verloren. Einsam in der Welt und trotz Reichtum heimatlos. „Und dein Drachen… entschuldige… deine Mom. Die wohnt doch sicher irgendwo… ist das zu Hause nicht auch deines?“ „Garantiert nicht. Da lebe ich lieber in irgendwelchen Hotelzimmern, bevor ich freiwillig bei meiner Mutter wohne.“, grinste Holly.  Alex schwang sich auf sein Motorrad und schloss das Visier seines Helmes. „Jeder Mensch braucht ein zu Hause.“, stellte er fest. „Ich bin nicht jeder Mensch.“, lächelte Holly. Noch kurz zögerte sie, ehe sie sich hinter Alex setzt und ihre Arme um seine Hüfte schlang. „Und dennoch brauchst auch du ein zu Hause.“, nickte Alex nochmal und stellte die Maschine an. „Wohin fahren wir eigentlich?“, fragte Holly ein kleines bisschen unsicher nach. „Lass dich einfach überraschen. Halt dich gut fest, nicht das ich dich noch unterwegs verliere.“, scherzte er ein wenig. „Das ist nicht lustig, Alex.“, brummte Holly und klammerte sich an ihm fest. Der Scheinwerfer des Motorrads erhellte die Straße, die sie kurz darauf entlang brausten.   Ganz eng an Alex geschmiegt sah sich die Sängerin ein kleines bisschen um. Schnell fuhren sie eine lange Straße direkt am Strand entlang. Die Lichter der Stadt hinter sich lassend wurde es dunkel um sie herum. Der Lichtkegel des Motorrads erhellte gerade so viel Straße, dass sie gut vorankamen. Unter ihren Händen fühlte Holly deutlich die Bauchmuskeln von Alex. Vielleicht schmiegte sie sich deshalb noch ein kleines bisschen mehr an ihn heran. Selbstverständlich hatte Alex nichts gegen diese Nähe. Eher im Gegenteil. Unter seinem Helm grinste er zufrieden vor sich hin. Nach fast einer halben Stunde stiller Fahrtzeit, veränderte sich Hollys Sitzposition merklich. Aufrecht sitzend starrte sie aufgeregt und mit wild pochendem Herz in eine ganz bestimmte Richtung. Über einen der zahlreichen Hügel hinweg glitt ein heller Lichtstrahl. Immer wieder wanderte das Licht im Kreis, glitt über die Hügel hinweg und schickte einen langen Lichtschimmer über das weite Meer hinweg. „Ist das ein Leuchtturm…?“, wisperte Holly gerade so laut, dass Alex sie hörte. „Ja. Der Makapu’u Leuchtturm“, rief er ihr zu und lenkte das Motorrad geschickt um den nächsten Hügel herum. Für einen Moment verschlug es Holly doch glatt die Sprache. Dicht bei der Klippe stand ein kleiner Leuchtturm. Warm und einladend erstrahlte das Licht. Holly blieb der Mund offen stehen. Noch nie zuvor hatte sie etwas magischeres sehen dürfen. Gerade jetzt, in diesem Moment, erklomm der volle, runde Mond die Hügel von O’ahu und bildete einen Kreis um den Leuchtturm. Es wirkte so, als säße der hell leuchtende Turm in Mitten des gigantischen Mondes. „Wow … der Mond ist ja riesig.“, murmelte Holly. Alex drosselte das Tempo und hielt schließlich auf einem Parkplatz. „Bereit für einen kleinen Spaziergang zum Leuchtturm?“, fragte er über seine Schulter hinweg. Holly nickte und stieg von der Maschine. Die Helme blieben zurück, als die beiden langsam los schlenderten. Hier draußen waren sie alleine… und nicht umringt von Fans. Dicht nebeneinander nahmen sie den Weg, der in Richtung der Klippen führte. Keiner von Beiden bemerkte den dunklen Wagen, dessen Scheinwerfer ausgestellt waren…   Alex führte sie den schwach beleuchteten Weg entlang. Weit weg von Honolulu erfüllte die Insel die zahlreichen Geräusche der Natur. Das Rauschen des Wassers, Laute von Vögeln, die in dem Regenwald O’ahus lebten und das emsige Zirpen von zahlreichen Grillen und anderen Insekten. Ganz gebannt guckte Holly immer wieder zum Vollmond, der den Himmel langsam, aber stetig empor stieg. „Es ist alles ein bisschen steinig. Du solltest hier aufpassen.“, sprach Alex und hielt ihr seine Hand entgegen. Abermals ergriff Holly seine Finger und schlenderte weiter neben ihm her.  „Wie hast du den Turm gefunden?“ „Ich neige dazu mir solche magische Fleckchen Erde zu suchen, an die ich mich zurückziehen kann. Mit ein wenig Geld kannst du dir auch den Zugang zu solchen Gebäuden erwirtschaften.“, sprach Alex mit einem kleinen Lächeln. Je näher sie kamen, desto wärmer und heller erstrahlte der Turm. Holly verschwand fast in Alex großer Jacke. Der etwas markante, überaus attraktive Duft von Alex stieg ihr in die Nase und ließ sie ein kleines bisschen Lächeln. „Du besitzt einen Schlüssel für einen Leuchtturm.“ „Mir gehört der Leuchtturm.“ Holly hob ihre Augenbrauen. „Ernsthaft?“ „Ja. Das macht es leichter nachts vorbei zu kommen, ohne das dumme Fragen gestellt werden.“, grinste Alex zufrieden und drückte ihre zierlichen Finger. „Es hat dir sicher schon öfter jemand gesagt, Holly, aber ich muss es dir trotzdem sagen.“, begann er zu sprechen und zog die Aufmerksamkeit der jungen Sängerin auf sich. Fragend ruhte ihr Blick auf ihn. „Ich finde du hast eine unglaubliche Stimme“, raunte er ihr leise zu. „Danke … ich liebe die Musik.“, seufzte sie auf und strich ihm mit dem Daumen über die raue Männerhand. „Du scheinst ein anderer Mensch wenn du singst.“ „Das bin ich auch…“, nickte Holly bestätigend. „Dort gibt es keine Zwänge, sondern nur die Musik. Du bist sicher auch ein anderer Mensch, wenn du vor der Kamera stehst.“ „Ja schon… nur leider stehe ich nicht immer vor der Kamera… und dann gibt es andere Sachen durch die es mir gut geht.“ Mit einem Mal wurde das Pillendöschen in seiner Hosentasche so unglaublich schwer. Er schluckte einmal. „Was für Sachen?“, fragte Holly neugieriger nach. „Meine Freunde … mein Bruder lebt jetzt auch bei mir…“, lächelte er hastig und versuchte das schwer wiegende Pillendöschen nicht weiter zu beachten. Leider war das gar nicht so einfach. „Der kleine Blonde?“ Alex lachte auf. „Ich hoffe du meinst damit Scott Caan und nicht meinen Bruder. Der ist alles andere als klein ….“ Holly zog ihm eine kleine Schnute. „Wer Scott Caan ist, weiß ich. Den Anderen meint ich und ich hab ihn ja nur kurz im Sitzen gesehen.“, stellte sie gleich mal klar. Alex nickte. „Verstehe… gut, der Kleine ist mein Brüderchen.“, lächelte Alex und half Holly über die etwas steilere Treppe nach oben. Im nächsten Moment hatte sie absolut vergessen, was sie noch sagen wollte. Mit halb offenem Mund starrte sie den kleinen Leuchtturm nach oben, gefangen von diesem wunderschönen Anblick. „Du hast wirklich einen Schlüssel?“, wisperte sie leise. Alex nickte stolz. „Na komm, ich beweis es dir.“ Aus seiner Hosentasche zog er einen kleinen Bund klimpernder Schlüssel. Schnell war der richtige Gefunden. Mit einem kleinen Klick und einem anschließenden quietschen öffnete sich die Tür in den kleinen Leuchtturm. „Ookay, ich bin beeindruckt.“, nickte Holly. „Ja?“ „Oh ja.“ Auf dem Gesicht des Australiers erschien ein kleines Lächeln. „Wusste ich. So was beeindruckt Frauen immer.“, meinte er entschieden zu ihr. „Bedauerlicherweise kann ich dir in diesem Punkt nicht wiedersprechen.“, murrte Holly und spitzte an ihm vorbei in das Innere des Leuchtturmes. Immer wieder glitt der helle Lichtkegel über ihre Köpfe hinweg. Für einen Moment lauschte Holly nur den Geräuschen von Wind und Meer. Eine unglaubliche Ruhe durchflutete die junge Frau, die unsicher die ersten Schritte in den Leuchtturm tat. Alex folgte ihr mit einem kleinen Lächeln, suchte sogleich das Licht. Schwach glomm die Glühbirne an der Decke und erhellte den großen, runden Raum spärlich. Überall standen Gegenstände herum. Ein Teleskop, ein gewaltiger Globus. Landkarten und zahlreich ausgestopfte Vögel. Ein paar getrocknete Blumen hingen von der Decke und überall schienen sich kleinen Spinnen eingenistet zu haben. Holly betrachtete einen der Achtbeiner mit hochgezogener Augenbraue, als dieser ganz frech an ihr vorbei lief. „Worauf wartest du?“, fragte Holly in Alex Richtung. Er sah sie fragend an. „Was meinst du?“ „Ist es nicht der Job eines Mannes Spinnen zu jagen und zu entfernen?“ Die blauen Augen von Alex wanderten umher. „Das sind aber ganz schön viele Spinnen. Da bin ich morgen ja noch nicht fertig.“ Die Grimasse auf Hollys Zügen wurde noch breiter. „Igitt! Musst du mir unbedingt sagen, dass hier viele von diesen Tieren hausen?“, fragte sie nach. Behaart, eklig und mit besonders vielen Augen guckte die freche Spinne zu ihr nach oben. Holly machte einen großen Schritt und versuchte das schauderhafte Krabbeltier zu ignorieren, was in Anbetracht der Größe gar nicht so einfach war. Immer wieder zog die Spinne wie magisch Hollys Blick an. Alex grinste. Mit einem geschickten Handgriff angelte er sich die Handtellergroße Spinne. „Oh Gott! Muss das sein??! Du kannst das Ding doch nicht einfach so anfassen!“, quietschte Holly auf und wich einen Schritt zurück. Lachend beförderte Alex den ungeliebten Besucher nach draußen. „Siehst du. Sie ist weg, du brauchst gar nicht mehr so angewidert gucken.“ „Das war sicher nicht die einzige Riesenspinne hier“ „Die Kleinen machen doch gar nichts.“ „Sie sind DA und das reicht!“, betonte Holly energisch. „Okay. Sollte dir noch eine Spinne begegnen, werde ich sie natürlich sofort entfernen. Einverstanden?“, fragte Alex und schlenderte über den staubigen Holzboden. „Möglich.“, antwortete Holly und sah sich viel lieber um. Sie wanderte vorbei an großen Muscheln, ausgeblasten Zeichnungen und kam schließlich vor einem großen Fenster zum Stehen. Sich in Alex‘ Jacke kuschelnd wanderte ihr Blick über das unendliche Meer, das so schwarz vor ihr lag. Es endete im Himmel, der überzogen war von abertausenden hellen und blasen Lichtern: Den Sternen. In der Mitte prangte der gewaltige Mond und spendete in der heutigen Nacht ganz besonders viel Licht. „Wow….“ Durchaus beeindruckt lehnte sie sich nach vorne und atmete einmal leise ein und wieder aus. Alex beobachtete die Sängerin mit einem zufriedenen Lächeln.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)