Free falling von abgemeldet (Eine Alex O'Loughlin Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 22: VI. Episode: Awake my soul (22) ------------------------------------------- Holly stieg der unverkennbare Duft von Alex in die Nase. „Hey… wohow. Nicht weinen.“, flüsterte Alex und tätschelte ihr den Hinterkopf. Ihr Gesicht an seiner Halsbeuge vergrabend brauchte Holly einmal mehr ihre Gefühle nicht verbergen. In seinen Armen konnte sie frei und ungezwungen sein, weshalb die Tränen ihre Augen verließen. Die kleinen salzigen Perlen rannen über ihre Wangen, als Alex sich leicht löste und sie wieder auf den Boden stellte. „Ist doch gut. Ist doch alles gut.“, murmelte er und küsste die Tränen von ihren Wangen, bevor seine Hände durch ihre patschnassen Haare wanderten. Die Frisur war eindeutig neu. Wilder. Frecher. Er mochte sie jetzt schon! „Komm schon, wir sollten aus dem Regen raus, unsere Bodyguard sitzen schon auf heißen Kohlen.“, schenkte Alex ihr sein strahlendes Lächeln und ergriff ihre Hand. Holly nickte leicht, klammerte sich an ihm fest und ließ sich zum Haus ziehen, wo Ryan bereits wartete. Er seufzte auf. „So romantisch.“, murmelte er. Vielleicht ein bisschen bissig, weshalb er einen mahnenden Blick von seinem Arbeitgeber erntete. Ansonsten war da Haus leer. Nur Dusty sprang schwanzwedelnd heran und beschnüffelte Holly interessiert. Die junge Frau ging ein paar Momente in die Hocke und tätschelte den Hund, lächelte dabei. Ryan verzog sich in ein Gästezimmer – derzeit wohnte er bei Alex und Julian fuhr wieder. Jederzeit abrufbereit. Allerdings hatte sich Ryan dazu bereit erklärt auf Holly zu achten, während sie sich auf dem Grundstück von Mr. O’Loughlin befand. Alex wickelte Holly in ein großes Strandtuch und rubbelte sich selbst die Haare trocken, bevor er ihre Gitarre und ihre Tasche schnappte. „Komm mit, ich zeig dir wo du schläfst.“, lächelte er sie an. „Ich bleibe also wirklich hier?“, fragte sie durchaus ein kleines bisschen fassungslos. „Vorerst. So fern du natürlich willst, ansonsten kann sich Ryan auch nach einem anderen Ort für dich umschauen.“ Sofort schüttelte Holly ihren Kopf. „Ich glaube hier ist es ganz gut…“, lächelte sie ihn an. Alex stutzte. „War das ein Lächeln?“, fragte er nach, schloss ein Auge und neigte seinen Kopf beiseite. „Möglich.“, murmelte Holly und wandte schüchtern ihren Kopf ab. Holly biss sich auf die Unterlippe. „Alex, ich muss dir etwas sagen.“, begann sie sehr leise, doch schon legte sich sein Finger auf ihre Lippen. „Später. Alles hat gerade Zeit, jetzt will ich dir erst dein Zimmer zeigen.“, flüsterte er ihr zu und hauchte ihr einen kleinen Kuss auf die Wange. Seine Lippen kribbelten und ebenso hinterließ das Gefühl seiner Lippen auf ihrer Haut ein angenehmes Gefühl. Holly atmete tief durch und kuschelte sich in das Strandtuch. „Aber …“, beschwerte sie sich. Sofort brachte Alex sie mit einem erneuten Kuss zum Schweigen. Sie atmete tief durch und nickte. „Na dann, zeig mir mal dein Gästezimmer.“ Er hob seine Augenbrauen. „Wer spricht denn von einem Gästezimmer. Ich habe was Besseres für dich.“, verkündete er und führte sie die Treppen nach oben zum Dachboden. „Ich darf in deinem Speicher schlafen?“, fragte sie ein bisschen ungläubig. „Nein. Im Gästezimmer hat sich nur schon mein Bruder einquartiert, allerdings habe ich mir vor Jahren mal einen Rückzugsraum eingerichtet und dieser wartet jetzt nur auf dich.“, erklärte Alex und öffnete die Tür zum obersten Zimmer der Villa. Zuerst sah Holly gar nichts! Nur das helle Licht, dass herein fiel und durch die kleinen Regentropfen an der Fensterscheibe geradezu funkelten. Viele kleine Schatten zeichneten sich auf dem hellen Parkettboden des Zimmers ab. Langsam wanderte Hollys Augenbraue nach oben. Die Fenster gekippt wehte ein angenehmes Lüftchen durch den Raum. Die langen, weißen Vorhänge am Fenster wippten sanft hin und her. Ein kleines Klangspiel baumelte am Fenster und erfüllte den Raum mit einer zarten Melodie. Am Ende des Klangspiels hing ein kleiner Kristall, in dem sich das Licht brach. Dutzende kleine Regenbögen tanzten durch das Zimmer. Holly hob eine Augenbraue und lächelte ein bisschen. „Das ist doch nicht ernsthaft dein Hobbyraum.“ „Nicht mehr. Im Moment ist es dein Rückzugsraum.“ „Das muss doch unglaublich viel Geld gekostet haben.“, stellte Holly blinzelnd fest. „Geld spielt keine Rolle.“ Tat es wirklich nicht. Denn wenn es etwas gab, woran es ihm nicht mangelte, dann war es Geld! „Und jetzt geh schon rein.“, fügte er noch hinzu und verpasste ihr einen kleinen Schubs. Mit einem Mal stand Holly in einem einfach unglaublichen Zimmer. Helle Möbel, ein großes Bett mit Prinzessinnenhimmel – darüber musste sie ganz besonders grinsen – Eine kleine Sofaecke mit einem Fernseher, dazu hübsche Palmen, die im Raum verteilt waren und ein langes Bücherregal,  in dem sich nicht nur Bücher, sondern allerhand Muscheln tummelten. An einer Wand waren mehrere Surfbretter verteilt und auf einer anderen hingen ein paar Fotos. Nichts davon zog Hollys Aufmerksamkeit so sehr an, wie der Flügel, der einen Teil des Raumes für sich einnahm. „Du bist verrückt, weißt du das?“, murmelte Holly und schüttelte verblüfft ihren Kopf. „Du hast das wirklich für mich gemacht.“ Alex atmete tief durch und strich ihr eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht. Sanft berührte er ihre Wange und hob eine Schulter an. „Ja. Ich habe das für dich gemacht.“ „Wieso?“, fragte sie nach und durchquerte den Raum, um andächtig über den schwarzen Flügel zu streichen. „Wegen den Fotos…“, nuschelte Alex. „Die du nicht gemacht hast.“ Holly drehte sich zu ihm um. „Ich habe dir nie die Schuld dafür gegeben. Es gibt sicher nichts, was du wieder gut machen musst.“ Alex schüttelte seinen Kopf und befeuchtete seine Lippen. „Ich weiß, dass ich die Fotos nicht gemacht habe. Doch ich war es, der dich mit zum Leuchtturm genommen habe und anstatt dich in sicheren vier Wänden zu lieben, hatten wir Sex am Strand.“ „Ja. Und? Es war doch toll.“ Alex blinzelte verwirrt. „Du hast …“ Er brach ab und senkte schuldbewusst sein Haupt. „… mich garantiert nicht versucht aufgrund dessen umzubringen.“ Sofort hob sich wieder sein Blick. „Holly.“ „Alex. Ich bin ein kaputter Mensch und ich bin gerade erst dabei die Scherben meines Lebens aufzusammeln und vielleicht irgendwie zusammenzusetzen. Es gibt nichts, was du dir vorwerfen musst. Ich war bereits an diesem Punkt, bevor du mir begegnet bist.“, seufzte sie auf und schenkte ihm ein kleines, schüchternes und doch ehrliches Lächeln. Alex biss sich auf die Unterlippe und hob seine Schultern. „Aber Holly…“ „Nein. Es gibt da kein Aber. Du kennst mich nicht so gut, um das beurteilen zu könne. Ich… ich bin in eine Situation geraten, die ich nicht verstehe und in der ich mich nicht mehr auskenne. Ich bin überfordert, alleine und gefangen. Ich habe einfach den Sinn im Leben verloren.“ Sie lächelte und lehnte sich etwas gegen das Klavier. „Du klingst so, als ob sich daran etwas geändert hat.“, stellte er mit hochgezogener Augenbraue fest. Holly atmete tief durch und legte ihren Kopf auf die Seite. „Ich habe meine Mutter gefeuert.“, lächelte sie hastig. Die Worte über ihre Schwangerschaft waren doch nicht so leicht auszusprechen, wie anfänglich gedacht. Alex nickte langsam. „Darf ich sagen, dass es gut ist, dass du den Drachen los bist…“, murmelte er mit hochgezogenen Augenbrauen. „Den Drachen? Du hast sie als Drachen betitelt…?“, fragte Holly im ersten Moment etwas verdattert nach. „Na ja. Das war der Eindruck, den sie auf mich hinterlassen hat.“, gestand Alex ein wenig kleinlaut. Holly seufzte und zog ihre Augenbrauen leicht zusammen. „Ja… vermutlich hast du Recht… aber… das ist es eigentlich gar nicht, was sich verändert hat. Sicher, es ist eine sehr einschneidende Veränderung für mich, aber … hör zu…“ Sie seufzte und biss sich auf die Unterlippe. Ihr Blick wanderte durch das kleine Zimmer – ihr Zimmer, denn egal, was Alex ihr sagte, er hatte es für sie gemacht. Er tat einen Schritt auf die zierliche Sängerin zu und legte seine Hand unter ihr Kinn. Vorsichtig hob er dieses an, zwang sie so ihm direkt in die Augen zu schauen. In seine unglaublich magischen Augen, die ab und an grün und im nächsten Moment wieder tief blau wie der Ozean wirkte. Immer wieder aufs Neue war Holly fasziniert von der Anziehungskraft, die Alex auf sie ausübte. „Um das alles zusammenzufassen, du hast keinen Sinn mehr im Leben gesehen, jetzt tust du es wieder. Also muss es doch etwas Schönes sein, hab ich Recht?“, fragte Alex nach, neigte seinen Kopf zur Seite und zog die Augenbrauen leicht zusammen. Viele kleine Falten tanzten um seine Augenpartie und verliehen seinem Gesicht einen skeptischen Ausdruck. „Ja. Auf jeden Fall. Nur sieht nicht jeder darin einen Sinn und ich kenne dich kaum. Woher soll ich wissen, ob du mit mir da einer Meinung bist.“, hob Holly ihre Schultern an und stützte im Zuge dieser Bewegung ihre Hände in die Seiten. Auch auf ihrer Stirn hatten sich tiefe Falten gebildet. Besorgt versuchte sie das wenige, was sie über Alex wusste, irgendwie in Einklang zu bringen, um eine Entscheidung zu treffen. Konnte sie ihm vertrauen? Ihm ehrlich von ihrer Schwangerschaft erzählen, oder wäre es besser, ihn vorerst noch nicht einzuweihen, sondern zuerst besser kennen zu lernen? „Ich gebe zu, wir kennen uns noch nicht besonders lange, aber warum sollte ich mich nicht freuen, wenn du doch endlich einen Sinn im Leben entdeckt hast?“, fragte er offen und ehrlich nach, ahnte ja nicht, dass der Sinn ihn genauso betraf. Holly atmete tief durch und biss sich erneut auf die Unterlippe. Mit dem Daumen zeichnete Alex die Konturen ihrer Lippen nach und beobachtete die junge Frau. Ihre etwas nassen Löckchen hingen ihr teilweise ins Gesicht und verbargen den Umstand, wie blass sie nach wie vor war. Dennoch strahlten ihre warmen, braunen Augen geradezu vor Zuneigung und Wärme. „Wir hatten eine wunderbare Nacht…“, eröffnete sie ihm schließlich leise ihren neuen Sinn im Leben. „Nur die Folgen waren nicht so rosig.“, seufzte Alex und dachte wieder mi Grauen an jene Fotos, die ihn seither verfolgten und sein Leben negativ beeinträchtigten. „Einige.“ Er schüttelte fragend seinen Kopf. „Was meinst du?“, wollte er augenblicklich wissen. Holly seufzte. „Ich bin schwanger.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)