Free falling von abgemeldet (Eine Alex O'Loughlin Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 36: IX. Episode: Body & Soul (36) ----------------------------------------- Alex zog Holly augenblicklich an sich, als sie wieder neben ihnen Platz genommen hatte. Zärtlich hauchte er einen Kuss auf ihre Wange und streichelte sanft durch ihr Haar. „Oh ja, ich kann es fühlen.“, raunte er ihr zu und lehnte seine Stirn an ihre Schläfe. Für ein paar, winzige Augenblicke schien nichts mehr um sie herum zu existieren. Es gab nur noch Holly und Alex und ihre zwei, füreinander schlagenden Herzen. Marcus räusperte sich. „Euch ist klar, dass noch andere am Tisch sitzen?“, warf er ihnen mit einem munteren Grinsen zu. Alex seufzte leise auf und löste sich wiederwillig von Holly. Nichts desto trotz hielt er ihre zarten Finger fest mit seinen Umschlungen. Holly barg seine Hand auf ihrem Schoss und drückte sie ein bisschen. Eine leicht verlegene Röte hatte sich auf ihre Züge gestohlen und mehr und mehr sprach die Liebe aus ihrem Herzen. Sie konnte es fühlen. Jeden Tag aufs Neue, wenn sie erwachte und in seine Augen sah. Ihr Herz gehörte schon lange ihm und vielleicht gab es Seelenverwandtschaft. Vielleicht hatte sich ihre Seele lange in der Dunkelheit verirrt, bis sie endlich jemanden gefunden hatte, der zu ihr gehörte… „Mir ist schon klar, dass andere Leute am Tisch sitzen, aber es ist eine Form der Höflichkeit nicht zu starren.“, klärte Alex den grinsenden Briten auf. Dieser hob seine Schultern und lehnte sich etwas zurück. Er lungerte förmlich in seinem Stuhl. „Die ersten paar hoch geladenen Gäste erheben sich und werden sofort von ihrer Security aus der Schussweite gebracht… zurück bleiben jene, nicht so hohen Gäste um noch etwas für die Meute vor den Toren übrig zu lassen…“, dokumentierte Ben die Geschehnisse und lenkte das Thema glücklicherweise etwas ab. Holly schmunzelte vor sich hin und lehnte sich etwas zu Winston, der neben ihr saß und etwas verträumt in den Himmel guckte. „Hier ist es schon was anderes, als im dauergrauen England, was?“, witzelte sie ohne Scheu. Der Dunkelhaarige hatte den Mund leicht geöffnet. „Nichts geht über England. God safe the queen.“, murmelte er vor sich hin. Holly zog die Augenbraue hoch. „Du hast doch was geraucht…“, stellte sie fest. Winston grinste und sah zu ihr. „Ich zitiere dich jetzt einfach mal: Möglich.“ Er grinste schelmisch und sah viel lieber wieder zum Mond, der als eine Sichel am Himmel stand. Was er wohl gerade träumte? Sicher vom Mann im Mond! Auf jeden Fall war sein Grinsen überaus breit, weshalb Marcus auflachte. Die Engländer ließen sich ein weiteres Bier schmecken und auch Alex konnte nicht nein sagen. Die Stimmung war so gelöst und so frei hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. Dass er von so vielen Augenpaaren beobachtet wurde, war ihm dabei vollkommen egal. Mit dem Daumen streichelte er sanft über die weiche Haut von Holly und immer wieder ließ er ihr ein kleines Lächeln zukommen, das sie mit einem kleinen Zwinkern erwiderte. Viel zu schnell endete der magische Abend und mehr und mehr verschwanden die Menschen aus den Gärten. Die Jungs aus der Band hatten sich zurückgezogen und auch Amelia hatte sich verabschiedet. Zurück blieben Alex und Holly. Sie beobachteten ein paar Kellner, die damit beschäftigt waren aufzuräumen. Leise Musik tönte aus den Lautsprechern und verlieh dem Abend eine herrliche Atmosphäre. Holly seufzte leise auf und kuschelte sich an Alex. „Wir sollten vielleicht zum Hotel zurück… unsere Bodyguards scheinen unruhig zu werden. Wir sind fast die letzten.“, schmunzelte Alex und vergrub seine Hände in ihren Haaren. Allerdings entdeckten seine wachsamen Augen eine Bewegung am Rand. Keine geringere als Aubrey bewegte sich geschmeidig zwischen den Tischen hindurch. Holly fing ihren Blick auf und augenblicklich spannten sich ihre Muskeln etwas an. Alex hielt sie im Arm. Schwieg und wartete einfach ab, bis der Drache an ihnen vorüber gezogen war. „Das sie sich immer noch auf solche Veranstaltungen wagt…“, seufzte Holly auf und kurz zeichneten sich ein paar Falten auf ihrer Stirn ab. „Hey… hör auf dir über deine Mutter so viele Gedanken zu machen. Das ist es eindeutig nicht wert.“, lächelte Alex und strich ihr zärtlich über die Stirn und nahm sie schließlich bei der Hand. „Ich weiß, aber trotz allem bleibt sie meine Mutter und ich habe nie gewollt, dass es jemals so zwischen uns aussieht. Ich frage mich einfach, ob es das wirklich wert war.“, gestand sie Alex ihre leicht nagenden Zweifel an ihrer überstürzten Reaktion. „Du hast das aus deinem Leben verbannt, was dir nicht gut getan hat. Wäre sie eine liebende Mutter, würde sie dich unterstützen, egal ob sie deine Managerin ist, oder nicht… aber sie verklagt dich. Holly, du musst aufhören, dich für die Taten eines anderen Menschen verantwortlich zu fühlen oder die Schuld bei dir selber zu suchen. Deine Mutter ist eine erwachsene Frau und genauso wie du ist sie in der Lage eigene Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. Vielleicht braucht sie einfach eine Weile um sich an die veränderte Lebenssituation zu gewöhnen und vielleicht steht sie dann eines Tages vor der Tür. Gib dem nur ein bisschen mehr Zeit.“, riet Alex ihr mit milden Worten und einem sanften Streicheln über ihren Rücken. Ein tiefes Seufzen verließ Holly Lippen und sie begann leicht zu nicken. „Du hast ja Recht. Es ist nur nicht so leicht los zu lassen... was ist eigentlich mit deinen Eltern. Du hast mir noch nie was von ihnen erzählt.“, begann Holly und lenkte das Thema von ihrer Mutter ab. Unter den wachsamen Augen ihrer eigenen Bodyguards lenkten sie ihre Schritte zu einem der zahlreichen Seitenausgänge um wenige Minuten später in der Limousine zu sitzen, die sie zum Hotel zurück brachte. Erst dort erlaubte sich Alex auf ihre Frage zu antworten. „Meine Eltern haben sich bereits früh scheiden lassen. Kurz nach der Geburt meiner kleinen Schwester – Jennifer. Mein Vater lebt in Sydney und meine Mutter nach wie vor in Canberra. Ich bin meistens gependelt. Es ist nicht so schwierig zwischen uns wie bei dir und deinen Eltern.“, schnitt er das Thema nur sehr knapp an. „Und Finley?“ „Mein Halbbruder väterlicherseits. Ich habe einige Halbgeschwister, aber das Verhältnis zu Fin war von Anfang an trotz seiner etwas eigenartigen Art am innigsten.“ „Was meinst du mit eigenartig?“ „Na ja … er hat schon als Kind, das kaum lesen konnte irgendwelche Gedichte auswendig gelernt… keine Ahnung, das ist schon eine kleine Macke.“, lachte Alex vor sich hin und hob dabei seine Schultern etwas an. „Verstehe … und du hast einen Sohn?“, wollte Holly wissen, denn auch über dieses Thema hatten sie bisher kaum geredet. „Ja. Saxon… du wirst ihn sicher irgendwann kennen lernen und kannst dir dein eigenes Bild von ihm machen. Er wird langsam zum Mann und manchmal macht mir das ein kleines bisschen Angst. Kinder wachsen so schnell und irgendwie verpass ich eine Menge von ihm…“, murmelte Alex mit einem kleinen Seufzen und streichelte einmal sanft über ihren Bauch. Sein zweites Kind konnte sich ruhig Zeit lassen mit dem groß werden. Er wollte die Kindheit seines ungeborenen Kindes miterleben. Jeden Moment. Solange er durfte. „Hmm, warum bist du dann weggegangen aus Australien?“ „Es war an der Zeit die Flügel auszustrecken um fliegen. Ich war in Australien nicht mehr glücklich und war auf der Suche nach mir selber. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich mich gefunden habe und auch in Los Angeles war ich nie ganz glücklich. Überhaupt hat es viele Jahre gedauert, bis ich einen Ort gefunden habe, der zu mir passt und an den ich gehöre… in Hawaii habe ich diese Erfüllung gefunden, nach der ich mich so lange gesehnt habe.“, erzählte Alex ihr ruhig und streichelte liebevoll durch ihre Haare. Holly lächelte und holte zufrieden Luft. Abermals stieg ihr dieser unverkennbarere Duft von Alex in die Nase, wodurch das Lächeln noch etwas breiter wurde. „Ich glaube mir gefällt es in Honolulu auch. Ich mag schon alleine den Klang des Namens und überhaupt von der Sprache. Es erinnert ein bisschen an eine Melodie.“, meinte Holly und hob die Schultern. „Ich will jetzt Hula lernen.“ „Sieht bei dir sicher heiß aus.“, scherzte Alex und zog sie an sich heran um sich einen kleinen Kuss zu stibitzen. Just in dem Moment hielt der Wagen vor den Eingangstoren des Hotels. Seufzend mussten die beiden Liebenden aussteigen. Schnellen Schrittes wurden sie zu ihren Zimmern zurück geleitet. Erst als die Türen hinter ihnen verschlossen waren, konnten sie tief durchatmen und auch die Bodyguards waren sichtlich erleichtert. Aufgrund der zahlreichen Drohungen war schon das Schlimmste für diesen Abend erwartet worden. Aber: Nichts war geschehen und so konnten sich Holly und Alex einen entspannten Restabend und eine Nacht voller Leidenschaft gönnen.     Ryan zog die Jacke ein kleines bisschen enger um sich herum und setzte sich langsam in Bewegung, folgte Julian, der die Gasse entlang schlurfte und sich dabei eine Zigarette anzündete. Alex und Holly waren sicher im Hotel und so konnte er sich etwas mit dem leisen, schleichenden Verdacht beschäftigen. Tiefe Falten prägten seine Stirn, als er vorsichtig um eine weitere Kurve bog und seinen Blick schweifen ließ. Die Augenbraue des Bodyguards schnellte nach oben. Die Gasse war menschenleer. Er sah sich um, ging ein paar Schritte, beschleunigte diese und lief durch die enge, kaum beleuchtete Seitenstraße. Doch Julian blieb verschwunden. Ryan zückte sein Handy und wählte auswendig die Nummer von Tiny. „Ich bin unterwegs zurück. Ich hab die Zielperson verloren.“, verkündete der Personenschützer und sah sich erneut um. Mehr und mehr beschlich ihn ein höchst eigenartiges Gefühl, wenn er an Julian dachte. „Kerl, du verbirgst doch irgendwas vor mir…“, murmelte Ryan vor sich hin und lief mit wachsamem Blick die Straße zurück, schwang sich in sein Auto, das in der Nähe geparkt war, um sich auf den Rückweg zum Hotel zu machen. Ganz langsam wuchs das Gefühl des Misstrauens in seiner Brust. Und dieses Gefühl wurde sogar noch verstärkt als Tiny verkündete, dass es keinerlei Akten oder gar einen Eintrag bei den Krankenkassen von Julian gab. Von all den Sorgen ahnte Alex nichts. Er war viel zu sehr damit beschäftigt endlich glücklich zu sein! Nach all den quälenden Wochen und den anstrengenden Monaten zuvor hatte er es sich verdient! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)