Free falling von abgemeldet (Eine Alex O'Loughlin Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 41: X. Epiosde: Whispers in the dark (41) -------------------------------------------------  „Es ist… nicht Alex. Es ist Brandon … Brandon Evans, mein Bodyguard.“, stieß sie heißer aus und schlug ihre Hände auf ihr Gesicht. Die Tränen kullerten über ihre Wange und ihre Hände und tropften zu Boden. Grace schmale Finger legten sich auf ihre Schultern und sie zog die junge Frau langsam zurück. Scott warteten bereits vor der Gerichtsmedizin und schloss Holly in seine Arme. Sie weinte bitterlich, drückte sich an die Brust von Scott, während Grace durch ihre Haare streichelte. Zum Glück waren die Beiden an ihrer Seite, denn das dunkle Loch vor ihr wuchs, wuchs und wuchs, schien sie gar in der Finsternis zu verschlucken. „Es ist Brandon…“, stieß sie schluchzend aus und vergrub ihr Gesicht an Scotts Brust. „Dein Bodyguard…“, flüsterte Grace. „Ja… jaa… er… er wollte vor Wochen irgendwas machen. Er … er wollte meinen Stalker suchen und jetzt … jetzt ist er nicht mehr am Leben und… und es ist meine… meine Schuld…“, wimmerte sie. Ihr ganzer Körper zitterte vor Trauer, vor Verletzung. Scott schüttelte seinen Kopf und legte die Arme enger um Holly herum, strich über ihren Rücken und holte einmal tief Luft. Sicher, die Situation war furchtbar und doch war er erleichtert, dass es nicht Alex war, der dort auf dem kalten Metall lag. „Kommt, lasst uns gehen. Ich hab ein Hotelzimmer für dich organisiert.“, mischte sich Julian etwas deutlicher ein Holly nickte schwach und ließ sich von Scott und Grace mitziehen. Sie sah Brandons Grinsen noch vor sich, hörte seine stichelnden Worte und seinen Spitznamen, den er ihr eins gegeben hatte: Kleine. Wie oft hatte sie sich geärgert. Wie viel hatten sie miteinander durchgemacht und jetzt … jetzt sah sie das Bild seines toten Körpers vor sich. Holly seufzte gequält auf und bekam gar nicht mehr viel um sich herum mit. Irgendwann hockte sie in dem Hotelzimmer. Die Sonne schien hell über Honolulu, als sie schlafen ging und erst am nächsten Tag wieder aufwachte.   Um das Wetter kümmerte sich Holly wenig, eigentlich gar nicht, denn ihre Gedanken waren aufgewühlt, wie das Meer bei Sturm! Seit nun mehr drei Tagen fehlte von Alex jede Spur und Holly kam nicht umhin, sich zu fragen, was hier eigentlich vorging! Scott und Grace waren bei ihr. Julian lief vor der Tür auf und ab und telefonierte. „Wie geht’s dir?“, wollte Grace leise wissen und strich ihr besorgt über den Haarschopf. Holly hob ihre Schultern. „Ich fühle mich leer…“, beschrieb sie das Gefühl sehr treffend. Die Augen gerötet vom Weinen, konnte sie nicht mehr sagen, was sie spürte. Trauer? Angst? Verzweiflung? Wut! „Hat sich Alex gemeldet?“, wollte sie wissen und sah in die bedrückten Gesichter von Alex‘ Freunden. Scott schüttelte seinen Kopf. Holly seufzte auf und guckte nach draußen. Ein paar Regenwolken zogen über den Mount Ka’ala und näherten sich langsam der Stadt. Ihr Blick verlor sich eine ganze Weile draußen und wie so oft ignorierte sie das Essen, das Grace ihr entgegen hielt. Sie hatte keinen Hunger. Sie sehnte sich nur nach ein bisschen Hoffnung, nach etwas Liebe in diesen schweren Stunden. „Ich … muss telefonieren.“, fiel ihr mit einem Mal ein und hastig sprang sie auf. Bevor einer der Zwei anderen Fragen konnte, hatte sie sich bereits ihr Handy geschnappt. Langsam distanzierte sie sich von den Anderen, setzte sich am Fenstersims ab und starrte nach draußen. Holly wählte eine Nummer und drückte das Mobiltelefon gegen ihr Ohr. „Ja?“, schallte ihr eine vertraute Männerstimme entgegen. „… ich bin‘s…“, stieß Holly heißer aus. Es verstrichene in paar Sekunden. „Holly?“ „Ja.“ Sie schniefte und wischte sich die Tränen von den Augen, die ihren Blick erneut verschleierten. „Was ist los?“ „Christopher... Brandon ist tot.“, jammerte sie zitternd und schluchzte auf. Kurzzeitig herrschte Stille am anderen Ende der Leitung. „Chris…?“ „Wo bist du?“ „Im Ashon Waikiki Circle Hotel.“, stammelte sie und nahm das Taschentuch entgegen, dass Scott ihr unter die Nase hielt. „Bleib dort. Ich bin unterwegs.“ Aufgelegt. Nur noch das Tuten schallte ihr entgegen. Holly ließ langsam ihre Hand sinken und starrte ins Leere. „Mit wem hast du telefoniert?“, wollte Julian wissen, als er den Raum betrat. Die junge Frau sah auf und schüttelte nur ihren Kopf. „Egal. Wann kann ich zu Finley?“ „Von mir aus sofort. Ich wollte sowieso hin fahren. Er hat gestern Abend nach dir gefragt, also, lass uns fahren.“, bot Grace lächelnd an. „Er weiß es also.“ „Nicht direkt. Er weiß das Brandon nicht mehr am Leben ist, aber nicht, dass zuerst angenommen wurde, es handele sich um Alex.“, klärte Grace Holly leise auf. Die junge Frau seufzte und nickte. „Ist vermutlich besser so. Reicht ja, wenn sich ein paar Menschen quälen. Er hat schon genug durchgemacht.“ „Ich halte das für keine gute Idee.“, warf Julian an. „Dich hat keiner gefragt und ich kann meine Entscheidungen alleine treffen.“, knurrte Holly in die Richtung ihres übereifrigen Bodyguards. Julian verzog sein Gesicht und für ein paar Sekunden knirschte er deutlich mit dem Kiefer. „In Ordnung. Aber lange bleiben wir nicht.“, gestand er ihr zu. Holly nickte. Wie so oft in den letzten Tagen bekam sie von der Fahrt gar nicht viel mit. Sie starrte nach draußen aus dem Fenster und wartete. Wartete und betete, dass es ihrem Alex gut ging, wo auch immer er war. Der Gang durch das Krankenhaus ließ sie wieder Mut schöpfen. Für Finley, der sicher genauso durcheinander war, wie sie selber!   Grace hob ihre Hand und klopfte leise gegen die weiße Tür. Von drinnen ertönte ein leises ‚Herein‘. Scott lächelte Holly entgegen und schloss hinter sich und Julian die Tür. Finley saß im Schneidersitz im Bett und entdeckte sofort die schmale, blasse Gestalt. „Hey. Holly.“, lächelte er und streckte seine Arme aus. Die junge Frau verzog etwas ihr Gesicht, huschte auf ihn zu und ließ sich am Bettrand nieder. Schwach und traurig schloss sie ihn in den Arm. „Wie fühlst du dich?“ „Hmm.“, ertönte von Finley. „Die Presse weiß inzwischen davon, dass er vermisst wird und … ich hab keine Ahnung wie das alles hier weiter gehen wird. Ich mache mir so schreckliche Sorgen und dann bin ich an diesen dämliche Bett gefesselt.“ Holly löste sich und betrachtete den jüngeren Bruder ihres Liebsten. Beinahe blieb ihr die Luft im Halse stecken, als sie in dieselben Augen blickte, die ihr sonst immer entgegen sahen, wenn sie vor Alex stand. „Ich versteh was du meinst. Ich würde auch am Liebsten los ziehen und ihn suchen.“, murmelte sie bedrückt. „Leider müssen wir das wohl den Profis überlassen.“, knirschte Finley mit seinen Zähnen und sah zu Grace. „Vor allem weil du kaum normal gehen kannst.“, wies sie ihren Liebsten zurecht. Finley hielt die Hände von Holly, die auf den Boden starrte. Im Krankenhaus herrschte wie immer eine eigenartige Atmosphäre. Alles war so kühl und steril. Sie schluckte, als Finley sie anstieß. „Es war Brandon?“, fragte er nach. Sie zitterte auf und nickte, biss sich dabei auf die Unterlippe. „Die Polizei ermittelt bereits in alle Richtungen. Vermutlich wurde er von den selben Menschen erschossen, die bei uns eingebrochen haben…“ „Dann hatte ich ja noch Glück.“, brummte Fin. Das Telefon von Julian klingelte und er verschwand ein paar Momente aus dem Raum. Bitter. Aber wahr! Holly nickte und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. „Es ist, als wäre ein Stück meines eigenen Lebens einfach aus meinem Herz gerissen worden. Ich habe so viele Jahre mit ihm verbracht und mich immer auf ihn verlassen. Jetzt ist er weg und ich fühle mich schwach und verletzlich.“, gestand sie Fin leise. „Du bist nicht schwach.“, schüttelte Finley seinen Kopf und legte seinen Arm um ihren Körper. „Du bist unglaublich stark und taff und … es ist so viel passiert, es kann jetzt nur noch Berg auf gehen. Lass das Feuer nicht verlöschen, halten jeden kleinen Funken am Leben. Du wirst ihn brauchen in den hoffnungslosen Sümpfen. Wer bin ich, was bin ich, wo will ich hin? Pass auf den Helden in deiner Seele auf, damit er nicht frustriert wird über das Leben, dass du verdienst aber nie erreichst. Die Welt, nach der du dich sehnst kann dir gehören. Sie existiert, sie ist Realität, sie ist in greifbarer Nähe, sie gehört dir.", sprach der Literat aus seinem Herzen. „Das ist von Sunzi … die Kunst des Krieges und du wirst diesen Krieg nicht verlieren Holly. Denn es geht hier um eine gute Zukunft.“, flüsterte er ihr just in dem Moment, in dem sie es so dringend brauchte Mut zu! Holly schluckte die Tränen hinab und hob ihren Kopf, holte tief Luft. „Aber wo sind Alex und Ryan…“, fragte Holly offen in die Runde. Ihr Blick ruhte auf Julian, der von seinem Telefonat zurückkehrte. Deutliche Sorgenfalten hatten sich auf seiner Stirn gebildet und er steckte sein Handy in die Hosentasche. „Der Rest von Brandons Team ist unauffindbar. Ich weiß nicht, wie das passieren konnte, Holly. Ich habe keine Ahnung in was Brandon rein gezogen wurde…“ Holly lehnte sich wieder an Finley, der ihr besorgt auf die Schultern klopfte. „Hast du was rausgefunden, wo Alex und Ryan abgeblieben sind?“, fragte Grace mit trockenem Mund nach. „Sie haben den Flughafen von Hilo verlassen … ab dem Zeitpunkt sind sie vom Radar verschwunden.“, klärte Julian sie mit leisem Ton auf. „Es tut mir Leid.“, fügte er leise flüsternd hinzu. Holly sank auf dem Bett  zusammen und vergrub ihr Gesicht in seine Hände. Finleys Blick glitt ins Leere und er umfasste Hollys Finger etwas fester. „Wieso nur. Wieso passiert das alles nur … wo ist er … wo ist er…“, wisperte sie leise in die Dunkelheit ihres Herzens…   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)