Free falling von abgemeldet (Eine Alex O'Loughlin Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 45: X. Epiosde: Whispers in the dark (45) ------------------------------------------------- Weit ab von den allgemeinen Touristenpunkten lag ein kleines, etwas schäbiges Hotel. Hier her war Holly gebracht worden und hier versuchte sie die Geschehnisse des letzten Tages irgendwie zu verarbeiten! Leider gar nicht so leicht gesagt, als getan. Dazu war sie viel zu aufgewühlt und in ihrem Herz dominierte die Trauer. „Miss Shepard beantwortet derzeit keine Fragen.“, war das einzige Statement, das ihr Management abgab. Sie wurde abgeschottet. Wie schon so oft und das war auch ganz gut so… Lange Zeit hatte die vollkommen aufgelöste Holly in Sicherheit geschlafen. Ihr Körper hatte diesen Tribut nach all den aufwühlenden Stunden gefordert. So hatte sie die ganze Nacht und fast den ganzen darauffolgenden Tag geschlafen. Jetzt saß Holly in eine Decke gehüllt vor dem Fernseher und sah sich die ganzen traurigen Nachrichten an. So viel war seit Alex Verschwinden wieder passiert und sie selbst war so schrecklich aufgewühlt! Ihr wurde eine Tasse dampfender Tee vor die Nase gehalten und sofort lächelte sie. „Danke…“, flüsterte Holly und nahm die Tasse entgegen. Ein stämmiger Mann ließ sich neben ihr nieder. Seine braunen Haare standen zum Teil wild ab und auf seinem Gesicht zeichnete sich ein leichter Bart ab. Hellgrüne, interessante Augen schimmerten Holly entgegen, als der Mann seinen Kopf schief legte, um ihren Blick zu erhaschen. Breite Schultern und eine muskulöse Brust. Sie lehnte ihren Kopf an eben jene wohlvertraute Schulter. „Wo war Brandon?“, fragte Holly leise und stellte die Tasse nach einem kurzen Nippen auf dem Glastisch ab. „Unterwegs. Auf der Suche nach Antworten. Immerhin wollte er endlich wissen, wer dich so bedroht.“ „Du wusstest davon nicht wahr?“ Sie sah auf. „Ich war sein Partner.“ Tief seufzte Chris auf und fuhr sich durch die Haare. Holly sah ihn fragend an. „Was ist mit deinem Schützling.“ „Keine Sorge. Der Politiker hat ein Dutzend top ausgebildeter Bodyguards. Da fällt es nicht auf, dass ich weg bin, zumal Brandon nichts anderes gewollt hätte. Immerhin warst du sein wichtigster Schützling.“, erklärte er ihr. Christopher Brown und Brandon Evans sind, bzw. waren die Leiter einer sehr bekannten Security-Agentur und hatten beide ihre kleinen Teams, mit denen sie jeweils agierten. Während Brandon sich auf Holly konzentrierte übernahm Chris allerhand kleiner Sicherheitsjobs um so der Firma einen gewissen Bekanntheitsgrad zu verschaffen.  „War Julian einer von euch?“ Schwer seufzte Chris auf. „Ja. Er hat lange mit Brandon zusammengearbeitet und war überaus fähig auf seinem Gebiet… wir wussten es nicht, Holly. Wir wussten nicht, dass er besessen von dir ist, ansonsten hätte dich Brandon nie alleine gelassen.“, erklärte Chris und tätschelte ihr die Wange. „War er es? Hat er Brandon erschossen?“ „Ich bezweifle es. Ich habe Julian überprüft. Er hat Hilo nicht verlassen und Brandon starb auf Honolulu. Ebenso der Einbruch. Aber ich schätze, dass er damit zu tun hatte und ich finde das heraus! Und ich werde diese Leute finden, die das alles angerichtet haben! Tiny war einer seiner Leute … den Rest finde ich auch noch.“, machte Christopher deutlich! Holly nagte auf ihrer Unterlippe, biss sich diese teilweise blutig. „Weißt du was von Alex?“, brachte sie mit dünner Stimme hervor. „Holly…“, wehrte er kopfschüttelnd ab. „Bitte… bitte sag es mir!“ Sie sah auf und ihr energischer Blick begegnete seinem. „Das Flugzeugwrack wurde gefunden.“ Wenn es denn möglich gewesen wäre, wäre Holly just in diesem Moment noch blasser geworden! „Ist er tot?“, schluchzte sie mit geweiteten Augen auf. Chris legte beruhigend seine Hände auf ihre schmalen Schultern. „Er war nicht unter den Leichen. Ebenso wenig wie sein Bodyguard… ein Suchtrupp sucht bereits nach den Beiden. Vermutlich sind sie irgendwo im Urwald von O’ahu.“ Holly schluckte schwer und schloss ihre Augen und ihre Hände legten sich wie automatisch auf ihren Bauch. „Hey. Hey.“ Chris schloss seine Arme um ihren Körper und zog sie an sich. „Mach dir keine Sorgen, Holly. Wir finden ihn schon und jetzt fahr ich dich zu einem Arzt… du hast in den letzten Tagen viel durchgemacht und vielleicht beruhigst du dich, wenn du weißt, dass es deinem Ungeborenen gut geht.“, beruhigte er sie leise. „Okay…“, murmelte Holly. „… bleibst du bei mir?“ „Ja. Ich bin das Brandon schuldig und noch mal lass ich nicht zu, dass dir so was passiert. Keine Sorge. Ab sofort pass ich auf dich auf… Kleine.“ Ganz bewusst wählte er den Spitznamen den Brandon Holly bei ihrer ersten Begegnung gegeben hatte.  Holly lächelte. Sie kannte Chris seit Jahren. Er war Brandons bester Freund und auch wenn man ihm keine Trauer ansah, wusste sie, dass er im Herzen weinte. „Kann ich Alex’ Bruder besuchen?“ „Natürlich.“, nickte er ihr zu und zog sie auf ihre etwas zittrigen Beine. Chris half ihr so gut es ging und führte sie in Richtung Hotelzimmertür. Draußen wurde es bereits dunkel und so nutzen Bodyguard und Schützling die Gunst der Stunde, um unerkannt aus dem Hotel zu verschwinden und im Schutze der Nacht ihren Weg fortzusetzen.   Anders verhielt es sich bei Alex und Ryan. Sie verfluchten die Finsternis regelrecht, mussten gegen die Dunkelheit ankämpfen und trieben sich voller Hoffnung weiter. Verzweiflung war ihr geringstes Problem. Viel schlimmer waren all die Geräusche, die im Regenwald herrschten. Alex sah sich um, versuchte in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Leider spendeten Mond und Sterne nur bedingt Licht. Er seufzte schwer auf. Schweigend hatten sie ihren Weg fortgesetzt, distanzierten sich wieder von dem Wasserfall und kämpften sich durch den dampfigen Regenwald! Ohne den Deut einer Zivilisation zu finden, waren sie wieder viele Stunden unterwegs, doch die Nacht senkte sich erbarmungslos über den Wald. „Sollten wir nicht eine kurze Pause einlegen?“, rief Ryan und rieb sich den unangenehm schmerzenden Rippenbogen. Alex versuchte irgendwas in der Dunkelheit zu erkennen, tastete sich weiter und stieß sich das ein oder andere Mal das Bein. „Wir finden nie mehr zurück, wenn wir immer Pause machen.“, stellte der Australier matt fest. Ryan atmete tief durch und rieb sich noch ein bisschen über die Brust, erntete einen Seitenblick von Alex. „Hast du Schmerzen?“, fragte der Schauspieler leise. „Möglich.“, knurrte Ryan und schob sich weiter durch das Unterholz. Unter seinen Füßen knackten ein paar Äste und hin und wieder quakte ein Frosch verdächtig Nahe an seinen Füßen. „Vielleicht sollten wir doch eine Pause machen.“, gestand Alex ihm zu und tupfte sich die blutende Augenbraue ab. „Nein. Du hast Recht, wir sollten dringend weiter, solange wir nicht vor Erschöpfung über den Boden kriechen.“, meinte Ryan und fuhr sich fahrig und ein bisschen zittrig durch die Haare, als das Geräusch eines Helikopters an seine Ohren drang. Sofort legte er den Kopf in den Nacken und starrte in die Luft! Alex tat es ihm gleich! „Oh mein Gott, sag nicht, dass wir gerettet sind!“, stieß er aus und eine Welle der Erleichterung durchflutete seinen Körper. In der Ferne konnten sie ganz genau die Scheinwerfer des Helikopters erkennen. „Vielleicht.“, grinste Ryan flüchtig, schob sich in die Richtung, aus der das Geräusch an seine Ohren drang, hastig schob er Blatt um Blatt beiseite, schlängelte sich an einem Baum vorbei und sah immer wieder in die Lüfte. Alex tat es ihm gleich, folgte ihm und wäre es nicht sinnlos hätte er wohl just in dem Moment am Liebsten mit den Armen gewedelt um den Helikopter ähnlich wie im Film auf sich aufmerksam zu machen. Ganz so leicht war es jedoch nicht, denn genauso plötzlich wie das Geräusch ertönt war, entfernte es sich wieder. „Verdammt.“, knurrte Ryan vor sich hin, stolperte durch das Unterholz und verlor auf einmal den Boden unter den Füßen. „Ryan!“, schrie Alex auf, just in dem Moment als sein Bodyguard und Freund den gut versteckten Hügel nach unten stürzte. Unter Gräsern, Büschen, Morast und Bäumen versteckt lag der Abhang. Tagsüber kaum erkennbar und in der Nacht eine tödliche Waffe. Alex gefror das Blut in den Adern, als Ryan immer weiter stürzte, keinen Halt fand, sich Knie und Arme aufschlug und… regungslos liegen blieb! Alex tastete sich langsam voran. „Ryan?“, rief er erneut! Eine Antwort blieb aus! Die dumpfe, nagende Stille des Regenwalds blieb zurück und die hellen Lichter des Helikopters waren verschwunden. Alex knirschte mit den Zähnen und ließ sich auf den Boden sinken. Tastend und auf Knien kriechend fand er den Anfang des Abhangs, den er mühsam und mit allerletzen Kräften auf der Hose nach unten rutschte. Langsam tastete er sich immer weiter nach unten, fand gefährliche, spitze Steine und hielt sich an der ein oder anderen Pflanze fest, um nicht genauso wie Ryan den Boden unter den Füßen zu verlieren. „Ryan?“, rief er immer wieder, doch der andere Mann antwortete nicht. „… komm tu mir das nicht an. Alleine schaffe ich es garantiert nicht durch den Wald.“ Alex warf einen kleinen Blick hinauf in das Sternenmeer. „Als wäre das Leben nicht schon schwer genug.“ Er knurrte leise vor sich hin und erreichte das Ende des Hügels. Jetzt galt es nur noch Ryan zu finden. In Anbetracht der Dunkelheit und der Hüfthohen Grashalme war das gar nicht so einfach. Wieder landeten Mücken auf seinem Körper, tranken von seinem süßen Blut und abermals knackten in der Ferne einige Äste. Ein Schauer lief Alex über den Rücken und er sah sich verzweifelt um. „Ryan… ein Lebenszeichen wäre jetzt wirklich…“ Mitten im Satz brach Alex ab, denn vor ihm lag Ryan. Bewusstlos! „Shit …“, knurrte der Australier und war schon an der Seite des Verletzten! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)