Free falling von abgemeldet (Eine Alex O'Loughlin Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 59: XIII. Episode: Lover’s Eyes (59) -------------------------------------------- Er konnte nicht sagen, wie lange er regungslos auf dem Sofa verweilt war. Erst das leise Geräusch der Terrassentür weckte ihn aus seiner Starre! Holly schob leise die Tür hinter sich zu und tapste Barfuß durch den Raum. „Es wird doch ganz schön frisch.“, grinste sie breit. „Wenn du 20 Grad als kalt ansiehst … du bist einfach nur ganz schrecklich verfroren.“ „Möglich.“, kam ein schelmisches Zwinkern von Holly. Alex warf das Telefon beiseite und schielte kurz zum Footballspiel, während er die kleine Schachtel hinter einem Sofakissen versteckte. „Und? Wer führt?“ Alex zuckte mit seinen Schultern. Er hatte sich die ganze Zeit nicht auf das Spiel konzentriert und das änderte sich auch jetzt nicht. „Setzt du dich zu mir?“ „Um Football zu schauen?“, verzog sich ihr Gesicht. Alex ergriff die Fernsteuerung und schaltete den Apparat einfach aus. „So? Also kein Football.“ „Ganz genau. Wir können uns auch gerne einer Romanze zuwenden.“, zwinkerte Alex und klopfte neben sich auf das Sofakissen. Holly hob eine Augenbraue. „An was du wieder denkst.“, verdrehte sie die Augen, ließ sich aber von seinem liebevollen Blick aus den großen blau-grünen Augen erweichen und setzte sich neben Alex. Fordernd tippte sie mit ihrer Fingerspitzte gegen ihre vollen Lippen. „Wie wär es, wenn du mir einen Anlass gibst, hier zu bleiben.“, meinte sie mit einem zärtlichen Lächeln, das sich auf ihren Zügen wiederspiegelte. Alex zog sie mit einem kleinen Ruck zu sich und drückte einen Kuss auf die vollen Lippen. Mit einem Mal löste sich Holly und beäugte in skeptisch. „Du zitterst. Wirst du krank?“, fragte sie nach und fühlte seine Stirn. Sofort schob er ihre Hand beiseite und verdrehte die Augen. „Ich wird doch nicht krank. Männer werden nicht krank.“ „Stimmt. Männer sterben immer sofort.“, stöhnte Holly auf und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Genau.“, nickte Alex und lehnte sich zurück. Jetzt oder nie. Er holte tief Luft. Langsam tasteten seine Finger nach der kleinen Schatulle  „Ich habe ein neues Lied geschrieben.“, begann Holly zu erzählen. Er zog die Hand unter dem Kissen hervor und nickte interessiert. „Willst du wieder als Mya auftreten?“ „Gott, nein. Davon hab ich genug. Nur weil ich keine professionelle Musikerin mehr bin, heißt das nicht, dass ich der Musik den Rücken gekehrt habe.“, schüttelte sie vehement ihren Kopf, sodass die blonden Locken umher hüpften. Alex fing eine Haarsträhne ein und streichelte sie hinter ihr Ohr zurück. Dann legte er einen Finger auf ihre Lippen. „So. Du bist jetzt mal leise. Den ganzen Abend schon erzählst du mir lauter tolle Sache und dabei muss ich dir auch ganz dringend etwas erzählen. Etwas sehr wichtiges und dafür darfst du mir jetzt nicht ins Wort fallen, hast du mich verstanden, meine Hübsche?“ Holly nickte und hauchte einen Kuss auf seine Fingerspitze. „Und sowas unterlässt du jetzt auch. Du hörst mir jetzt nur zu. Einverstanden?“ Wieder nickte die Blondine, schaffte es aber nicht, die Skepsis komplett aus ihrem Blick zu verbannen. Alex nahm langsam seine Hand beiseite und ergriff ihre schmalen Finger. „Ich liebe dich Holly. Ich bin von dir begeistert, seit ich dich das erste Mal gesehen habe und ich war immer wieder glücklich, dass das Schicksal uns zusammengeführt hat, obwohl es uns zwischendurch sehr rüde auseinander gerissen hat. Wir gehören zusammen. Vor allem aber gehöre ich zu dir und zu unserem Kind.“ Holly nickte und wollte schon ihren Mund öffnen, allerdings brachte ein strenger Blick von Alex sie zum Schweigen. „Und gerade weil ich dich liebe und leider kein so großer Redner bin wie mein Bruder, muss ich einfach Taten folgen lassen.“, erklärte er, holte noch einmal tief Luft und zog die kleine Schachtel unter dem Sofakissen hervor. Augenblicklich weiteten sich Hollys Augen ein kleines bisschen. Alex ließ die Schachtel aufschnappen. Seine Hände waren schon ganz verschwitzt. „Willst du…….“ Holly unterbrach ihn doch (!), fiel ihm um den Hals und drückte ihm einen heißen Kuss auf die Lippen. Alex Arme legten sich um sie herum. Ihre Reaktion war Antwort genug und so fand sich nach einem langen Kuss der Diamantring an Hollys Fingern wieder. Ein paar Freudentränen kullerten über ihre Augen und benetzten Alex Hemd, als sie in seinen Armen lag und das Glück das sie endlich gefunden hatte, einfach nur auskostete.     Es war der Morgen des 18. Dezembers, an dem Holly mit einem leichten ziehen im Bauch aufwachte. Sie verzog ihr Gesicht und drehte sich auf die andere Seite. „Alex?“, fragte sie in das schwache Tageslicht, das durch die Vorhänge drang. Ihre Hände wanderten über ihren Bauch, der ein bisschen härter war als sonst „… doofes chinesisches Essen.“, brummte sie vor sich hin und schob die leichten Bauchschmerzen auf das Essen vom Vortag. „Alex?“ Sie klang ein bisschen maulender, als sie sich blinzelnd umsah. Die andere Bettseite war leer. Sie deutete einen Flunsch an und tastete durch das leere Bett, als ihr Blick an einer kleinen Schachtel hängen blieb. Die weiße Schalte mit dem blauen Blumenmuster war mit einer gelben Schleife verschlossen, an dem ein grauer, großer Schlüssel und ein kleines Schild baumelte. Holly setzte sich mühsam auf, stemmte sich die Hände in den Rücken und atmete tief durch. Langsam ebbte der Schmerz wieder ab. Sicher nur eine der kleinen fiesen Vorwehen, die leider täglich vorkamen. Das war normal. Sagt der Arzt. Für Holly war das lästig. Ihr Blick blieb kurz an ihrem Verlobungsring hängen. Sie lächelte und seufzte zufrieden auf, bevor sie die Schachtel ergriff. Der Schlüssel fiel in ihren Schoss, als sie die Bänder auseinander zog und die Schachtel öffnete. Viele bunte Weihnachtsplätzchen sahen Holly entgegen. Sie grinste und angelte sich einen Zimtstern. Zufrieden sah sie sich um und betrachtete nachdenklich den Schlüssel. Auf dem Schild stand lediglich: „Überraschung“. Aber was für eine Überraschung? Vor allem sah der Schlüssel so alt aus. Ein kleines bisschen nachdenklicher schob sie die Decke auf die Seite und hob mühsam die Beine aus dem Bett. Wieder zog sich ihr Bauch zusammen, weshalb sie sich etwas nach vorne lehnte und in den Schmerz hinein atmete. So schnell wie er gekommen war, verschwand er wieder. Die Kekskiste in den Händen watschelte Holy durch das Schlafzimmer. Keine Dusty kam ihr entgegen, als sie die Tür öffnete. Demnach war Alex mit seiner Hündin gerade joggen. „So, mein Schlüssel, wo gehörst du eigentlich hin?“, fragte Holly und schob sich noch einen köstlichen Keks in den Mund und suchte den Weg, die Stufen nach unten. Die Schlafzanzughose zwickte unangenehm und auch das Hemd – Alex‘ Hemd, das auch nach ihm duftete – verbesserte dieses leichte Gefühl des Unwohl seins nicht gerade. Sie stob leise die Luft aus und legte ihre Stirn in Falten. Brav stellte sie Teewasser auf und watschelte wieder die Treppen mühsam nach oben, um sich Kleidung aus dem Schrank zu holen um dann erst mal unter der Dusche zu verschwinden.       Nur mit der Hose eines Wetsuit bekleidet – das Oberteil hing locker nach unten – hockte Alex am Strand. Dusty war bei ihm und ebenso das Surfbrett. Schon als er am Morgen leise aus dem Bett verschwunden war, hatte er sich für einen etwas anderen Morgensport entschieden. Leise grollte das Meer, trieb eine Schaumkrone nach der anderen heran. Die Wellen brachen plätschernd, gurgelnd, rauschend in der kleinen Bucht und hinterließen einen angenehmen Glanz auf dem Sand. Der Glanz der Morgensonne verließ dem Meer und dem weißen Sand einen ganz besonderen Schimmer. Ein paar kleine Schäfchenwolken zogen über die Insel hinweg und immer wieder blitzte das Sonnenlicht zwischen den weißen Wölkchen auf und erwärmte den Boden und auch Alex, der sich einmal streckte. Sein Brett steckte neben ihm im Sand und Dusty tobte freudig umher, während sich auf seiner Stirn ein paar deutliche Sorgenfalten abzeichneten. Erst nach ein paar Momenten des Schweigens wandte er seinen Kopf umher und beobachtete die paar wenigen Seelen, die sich an diesem Dezembermorgen an den abgelegenen Strand von Ewa Beach verirrt hatten. Hier regierte die Stille. Kein lästiger Anruf von einem Reporter, keine nervigen Menschen die ein Autogramm wollten. Er war nur ein ganz normaler Mann, der in der Sonne saß und den Morgen genoss, während seine Gedanken voll mit irgendwelchen Sorgen waren! Alex ließ sich in den Sand sinken, alle Viere von sich gestreckt und genos ganz einfach den Tag. Alles, absolut alles schien so schrecklich perfekt. Endlich fühlte er sich angekommen. Mit einem zufriedenen Seufzen schloss er seine Augen und strich sich einmal über den Bauch, während die Sonne ein angenehmes Kribbeln auf seiner Haut zurück ließ. Wie lange er im Sand lag und einfach die Seele baumeln ließ, konnte er nicht sagen. Es war Dusty, die über sein Gesicht schleckte und dazu drängte, nach Hause zurück zu kehren.    Holly nahm die kleine Schachtel genauer in Augenschein. Im Schneidersitz hockte sie auf der Terrasse und ignorierte die kleinen, zwickenden Schmerzen in ihrem Unterleib gekonnt. Ein Auge zusammengekniffen hielt sie die Kiste in die Höhe und schüttelte sie etwas. Auf einmal flatterte ein kleiner Zettel heraus. Sofort pickte Holly danach und entfaltete ihn mit einem wild schlagenden Herzen. Sie blinzelte verwirrt und starrte auf das Foto eines Leuchtturms. Wieder ergriff sie den Schlüssel. „Oh mein Gott … es ist DER Schlüssel. Der Schlüssel unseres Leuchtturms!“, quietscht sie laut lachend und drückte den Schlüssel gegen ihre Brust. Just in dem Moment zog sich ihr Unterleib wieder zusammen. Holly lehnte sich mit gequältem Gesichtsausdruck etwas nach vorne und drückte eine Hand in ihren harten Bauch. Sie schluckte und wurde mit einem Mal sehr blass. „Aber … es ist noch zu früh, Kleiner. Du hast noch drei Wochen Zeit.“, sprach sie zu ihrem Bauch und tätschelte ihr Bäuchlein. Wie auf Kommando war da erneut dieser Schmerz. Wehe, wenn die Wehen kommen. Langsam ergab dieser Ausspruch einen Sinn! Die Tür fiel ins Schloss und ein „Bin wieder daheim“, drang an Hollys Ohren. Sie rappelte sich mühsam auf. „Es ist wirklich noch zu früh.“, hauchte sie erneut. Sie atmete tief durch und wanderte in die Richtung ihres zurückgekehrten Verlobten, der die Schlüssel in eine kleine Schale warf. „Ich zieh mich rasch um. Es klebt unangenehm.“, murmelte er und zupfte an der Hosentasche. Alex hob eine Augenbraue und nahm Hollys Hand, als sie auf ihn zu gewankt kam. „Alles in Ordnung bei dir?“, fragte er ein bisschen verdutzt. Sie biss sich auf die Unterlippe und hob langsam ihre Schultern. „Ich glaub das Baby kommt…“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)