Free falling von abgemeldet (Eine Alex O'Loughlin Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 60: XIV. Episode: If… then… else! (60) ---------------------------------------------- Sämtliche Alarmglocken hatten Alex wie in Trance handeln lassen. Mir Krankenhaustasche, Holly und einer gehörigen Portion Mut im Gepäck ging es schon ab in Richtung Krankenhaus. Holly wurde in ihr Einzelzimmer gebracht, untersucht und an einen Wehen Schreiber angeschlossen. Die Diagnose lautete: Geburt! Alex saß gelähmt neben Holly am Bett, hielt ihre Hand fest umklammert und beobachtete die junge Frau, die sich durch eine ziehende Wehe kämpfte. Behutsam strich er mit dem Daumen über ihre weiche Haut und beobachtete die Nadel des Wehenschreibers, die ständig schnell hin und her zuckte. Ihre Fingerspitzen hielten seine Hand fest umklammert, während er mit beiden Händen ihre hielt. „Du machst das toll.“, brachte er mühsam hervor und schaffte es, sich ein kleines Lächeln abzuringen. Seit wie vielen Stunden er an Hollys Bett wachte, konnte er inzwischen gar nicht mehr sagen. Doch je mehr Zeit verstrich, desto größer wurde die Sorge, dass mit seinem Sohn etwas nicht stimmen konnte. „Bleibt mir was anderes übrig.“, knirschte Holly mit den Zähnen und strich sich durch das schweißnasse Haar, als es an der Tür des Privatzimmers klopfte. Alex sah auf, tauschte einen kurzen Blick mit seiner Verlobten und erhob sich eiligen Schrittes. Schnell durchquerte er den Raum und öffnete die Tür nur einen Spalt, fast als habe er Angst, dass ein lästiger Paparazzo auf einen Schnappschuss lauern könnte. Stattdessen blickte er in das Gesicht von keinem geringeren als Ryan! Alex grinste. „Hey. Na wen haben wir denn da…“, schob er sich aus der Tür und schloss diese hinter sich. „Ich dachte, pünktlich zum Jahreswechsel kann ich meinen Dienst wieder antreten. Und was muss ich erfahren? Du bist mit Holly im Krankenhaus. Alles in Ordnung bei euch?“ Alex nickte und schloss seinen Bodyguard kurz in die Arme. „Wie geht es dir? Hast du dich erholt?“, fragte er nach und musterte den Mann skeptisch. Die dunkelblonden Haare von Ryan waren wie sonst auch ziemlich durcheinander und die großen grünen Augen waren mit leichten dunklen Ringen unterzeichnet. Der passende Dreitagebart legte Nahe, dass er sich nicht nur – wie verordnet – ausgeruht hatte, sondern wieder irgendwas im Schilde führte. „Mir geht’s gut, aber das tut auch nichts zur Sache. Ist bei dir alles in Ordnung, oder gibt es irgendwas, das ich wissen sollte?“ „Oh. Du bist also wirklich und wahrhaftig zurück im Dienst.“ „So sieht es aus. Es ist noch immer nicht geklärt, wer damals bei dir eingebrochen ist und ich werde einen Teufel tun und aufhören zu suchen.“, stemmte Ryan seine Hände in die Seiten. Alex verzog ein kleines bisschen sein Gesicht. „Lass uns darüber wann anders reden. Holly bekommt gerade ein Kind von mir.“ Ryan nickte. „In Ordnung. Dann morgen.“ Typisch Bodyguard. Alex verdrehte seine Augen. „Von mir aus morgen … wie geht es Leila.“ Ryans Augenbraue zuckte merklich, allerdings verließ kein Wort seine Lippen. Alex seufzte. Ryan war also wirklich zurück und dazu gehörte leider auch, dass er kein Wort über sein Privatleben verlor. Der ehemalige Soldat reichte ihm eine Karte. „Meine neue Nummer, melde dich, sobald du Zeit hast und wenn etwas los ist … viel Erfolg da drinnen.“ Ryan klopfte ihm auf die Schulter und schon hatte er sich abgewandt. Etwas irritiert sah Alex ihm noch nach, bevor er mit einem leisen Brummen im Krankenzimmer verschwand.   „Wer war das?“, wollte Holly wissen. Sie kaute schon wieder auf ihrer Unterlippe herum. Ein deutliches Zeichen für ihre wachsende Unruhe. „Ryan.“ „Er  ist wieder da?“ Leicht nickte der Australier und ließ sich mit einer fließenden Bewegung an ihrer Seite nieder, ergriff sofort ihre schmalen Finger. „Wann wollte noch gleich der Arzt kommen?“, fragte er besorgt nach. „Ich hoffe bald.“, seufzte Holly, die schon ganz blass um die Nasenspitze war. Alex gab sich einen Ruck und setzte sich neben sie an das Bett. Sanft streichelte er eine Strähne aus ihrem Gesicht. „Hey, es wird alles gut. Manchmal dauern Geburten ein bisschen. Mach dir keine Sorgen, Honey.“, flüsterte er ihr zu und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Wange. „Ich mach mir keine Sorgen… ich habe nur Angst.“ Alex grinste. „Hör auf damit. Sofort. Konzentrier du dich lieber auf die Geburt, denn in ein paar Stunden hältst du schon deinen kleinen Brandon in den Armen.“ Holly holte sehr tief Luft und schloss ihre Augen. Sanft streichelte Alex immer wieder durch ihre Haare und hielt seine Lebensgefährtin etwas im Arm um ihr die nötige Kraft und Sicherheit zu geben, die sie just in diesem Moment brauchte! Die Ärztin kam und untersuchte Holly. Die Falte auf ihrer Stirn ließ sich nicht leugnen. Alex war käseweiß im Gesicht und rutschte unruhig auf dem Stuhl neben Holly hin und her, während die Ärztin die Werte überprüfte und Hollys Bauch abtastete.  Die Krankenschwester himmelte in der Zwischenzeit den Schauspieler an. Natürlich kümmerte er sich kein bisschen darum. Seine Gedanken kreisten nur um Holly und den Wichtel. „Hmm.“, machte die Ärztin und sofort weiteten sich Alex‘ Augen vor Sorge! „Was? Was ist denn?“, wollte Holly wissen. „Erst mal kein Grund zur Sorge. Leider scheint Babyboy den Weg nach unten nicht zu finden. Das passiert manchmal. Allerdings…“ „Was?!“, platzte es entsetzt aus Alex hervor. „Mr. O’Loughlin, ich sagte doch, kein Grund zur Unruhe. Ich befürchte, dass sich die Platzente zum Teil ablöst und… ich würde einen Kaiserschnitt vorschlagen.“, kam die Ärztin direkt auf den Punkt. Holly quietschte auf und presste Alex Hand. „Es ist das sicherste…“ „Kann ich keine normale Geburt versuchen … ich … ich…“ „Miss Shepard, ich halte einen Kaiserschnitt für die klügste Entscheidung, um weder die Gesundheit des Babys, noch Ihre zu gefährden.“, wurden die Worte ein bisschen deutlicher. Natürlich seufzte Holly ängstlich auf und tauschte einen kurzen Blick mit Alex, bevor sie etwas zittrig nickte. „In Ordnung… dann eben ein Kaiserschnitt und … oh Gott, ich habe Angst.“ „Brauchst du nicht. Ich bin ja bei dir.“, sprach Alex und drückte eilig einen Kuss auf die Hand seiner Verlobten. “Mr. O’Loughlin, Sie können nicht mit…“, hielt die Ärztin ihn zurück. Irritiert guckte Alex auf, starrte sie an. „Aber… wieso…?“ Die Schwester schüttelte ihren Kopf. „Es ist besser so…“ Alex drückte die Hand von Holly fester. Besorgt huschte ihr Blick hinauf zu Alex. „Wir schaffen das schon. Ich muss das ja schaffen. Immerhin will ich unseren Kleinen zu Weihnachten mit nach Hause nehmen. Du … du wartest doch hier auf uns?“ Der Australier beugte sich zitternd zu ihr nach unten und hauchte einen Kuss auf ihre Wange, strich ihr durch die Haare. "Ich warte hier auf dich… auf euch Beide.“, flüsterte er ihnen nach und hob leicht seine Hand, als Holly auf dem Bett langsam weg geschoben wurde. Es zerriss Alex beinahe das Herz und für einen Moment verspürte er den Drang ihr nach zu laufen! Er schluckte, als die Türen zufielen und er den Blick auf Holly verlor. „Das ist nicht fair.“,  murmelte er leise vor sich hin und ließ sich mit einem erschöpften Seufzen auf einen freien Stuhl im Wartezimmer sinken. Lange Zeit saß er nur regungslos da, schließlich packte er sein iPhone aus, stöpselte sich Kopfhörer in die Ohren und lauschte der Weihnachtsmelodie. Aufgenommen von Holly. Ihre Stimme gab ihm Kraft. Die Augen geschlossen lehnte er sich zurück und zählte die Sekunden die verstrichen, versuchte dabei die innere Unruhe zu ignorieren. Alex merkte gar nicht, wie er langsam in den Tiefen seiner Gedankenwelt verschwand.   Er hasste Partys. Vor allem solche, wo es nur darum ging sich ins Rampenlicht zu stellen. Vielleicht hatte er sich an diesem Abend aus jenem Grund ins Badezimmer zurückgezogen. Um endlich etwas von dem Trubel abzuschalten. Er schrieb einer guten Freundin in Island eine kurze SMS und ließ sich mit einem schweren Seufzen auf dem Fenstersims nieder. Selbst durch die geschlossene Tür hörte er die Singstimme zweier Sängerinnen. Rihanna und Mya. Er konnte mit der Musik von Beiden nichts anfangen! Alex stieß die Fenster auf und ließ die angenehme, laue Nachtluft herein fluten. Atmete tief durch und fühlte die Bewegung seines Körpers. Von einem kleinen Seufzen begleitet ließ er sich auf dem Badewannenrand nieder und kramte in seiner Hosentasche. Nach ein paar Augenblicken lag eine kleine, orangene Dose in seinen Fingern. Alex schloss seine Augen und atmete einmal tief durch, drehte das Döschen hin und her, lauschte dem rasselnden Geräusch, das es auslöste. „Alex, du bist darüber hinweg.“, knurrte er sich selbst leise an, öffnete trotz dessen mit einem leisen Knacken den Deckel. Die kleinen, ovalen Pillen landeten in seiner Handfläche, kugelten etwas umher, während Alex sie etwas wog. Ein leises Klirren, dicht gefolgt von einem Platschen zog kurzzeitig seine Aufmerksamkeit auf sich. Er hob seinen Blick, sah zum Fenster, lauschte. Nichts. Er vernahm kein weiteres Geräusch, also tat er alles mit einem Schulterzucken ab und ließ seinen Blick wieder auf die Tabletten in seiner Hand wandern. Vicodin. Linderung und Fluch zugleich. Endlich keine Schmerzen mehr fühlen, dafür aber immerzu an diese kleine Versuchung denken. Eine weitere Pille gesellte sich zur ersten und kurz darauf verschwanden sie zwischen seinen sinnlichen Lippen. Just in dem Moment wurde alles schwarz um ihn herum, er rutschte vom Badewannenrand und blieb benommen liegen. Gehüllt in tiefe Schwärze verschwamm alles und er verlor für wenige Momente sich selbst…. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)