Free falling von abgemeldet (Eine Alex O'Loughlin Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 61: XIV. Episode: If… then… else! (61) ----------------------------------------------  „Alex?“ Es piepte dicht neben seinem Ohr. Alex Augenlider flatterten und langsam öffnete er seine Augen, sah sich irritiert um. Er lag in einem kleinen, sterilen Krankenzimmer. Die Wände waren kahl und weiß. Aus seinem Arm reichten allerhand Schläuche und sein Magen schmerzte unangenehm. Scott lehnte sich nach vorne und betrachtete ihn skeptisch. „Sieh an, du weilst wieder unter den lebenden…“, atmete er tief durch. Alex benetzte seine Lippen, schloss die Augen und öffnete sie erneut. Er wusste nicht, wo er war. Was geschehen war. Scott tippte ihm gegen die Stirn und erst jetzt richteten sich die irritierten, fragenden Augen von Alex wieder auf seinen besten Freund. Unfähig zu sprechen, sahen sie einander einfach nur an. „Überdosis.“, knirschte Scott mit seinen Zähnen. Alex atmete tief durch und schloss seine Augen wieder. „Hör zu, Alex. Ich weiß nicht, was mit dir los ist, aber ich war der festen Meinung, der Entzug habe dir geholfen. Ich weiß, dass du nach Malia wieder sehr versucht warst, Tabletten zu nehmen, aber Alter, ihr habt euch im Guten getrennt. Sie ist absolut in Sorge um dich, als sie von der Überdosis erfahren hat. Wieso nimmst du dieses Teufelszeug wieder? Du warst darüber hinweg!“, kam ohne Umschweife über Scotts Lippen. Natürlich machte er seinem Freund Vorwürfe, aber nur wegen der unendlich tiefen Sorge um einen Menschen, den er mochte. Alex schwieg, ließ seinen Blick aus dem Fenster wandern und bemerkte zeitgleich, dass er an das Bett gefesselt war. „Zu deiner Sicherheit.“, klärte Scott ihn auf. „Du warst anscheinend kurz wach und hast versucht die Ärzte von dir zu stoßen.“ Auch das wusste Alex nicht mehr. Alles lag in einer unendlichen Dunkelheit vor ihm und natürlich jagte ihm der Black-Out einen Schauer über den Rücken! Er knirschte hörbar mit seinen Zähnen und versuchte sich an irgendwas zu erinnern. Ohne Erfolg. Schwerlich seufzte er auf und schüttelte seinen Kopf wieder. „Was ist los mit dir?“, wollte Scott wissen, jedoch ohne eine Antwort zu erhalten. Deshalb erhob er sich mit einem schweren, betrübten Seufzen und schlurfte geknickt auf die Tür zu. „Ich warte draußen, falls etwas ist…“, murmelte er und schob sich aus dem kleinen Raum, ließ den vollkommen in sich zurückgekehrten Alex in seiner eigenen Lethargie zurück. Scott zog die Tür hinter sich ins Schloss und spähte den langen Gang entlang. „Wie die Aasgeier.“, schüttelte er seinen Kopf und ließ sich neben Grace sinken, die unruhig ihre Hände ineinander rieb. „Eine Musikerin hat versucht sich umzubringen. Was erwartest du? Wir können von Glück reden, denn ansonsten würden sie alle Alex belagern, der mit Sicherheit das Gleiche versucht hat.“, seufzte sie auf. Die Sängerin Mya wäre an diesem Abend fast ertrunken. „Irgendwie gruslig. Eine Party und zwei vermeidliche Selbstmordversuche. Wenn ich nur wüsste, was in Alex Kopf vor sich geht.“, seufzte Scott auf und rieb sich die schmerzenden Schläfen. Schon seit Stunden hämmerte dröhnend der Kopfschmerz. „Wir sollten sie in einen Sack werfen und drauf hauen, damit Beide kapieren wie kostbar das Leben ist.“, gähnte Grace und lehnte ihren Kopf an die Schulter von Scott. „Da hast du Recht…“, antwortete Scott und starrte auf die geschlossene Tür, die zu Alex Zimmer führte, während die Paparazzi am anderen Ende des Flurs vor dem Zimmer der Sängerin Mya auf Neuigkeiten gierten….   Finley ließ sich mit einem Seufzen neben Alex nieder, dessen Ohrenstöpsel ihren Weg zu Boden gefunden hatten. Sein Ellenbogen rutschte von der Stuhllehne und beinahe verlor er das Gleichgewicht. Er blinzelte irritiert und sah sich flüchtig um. „Was ist passiert?“, wollte er wissen. „Keine Ahnung. Ich bin gerade erst gekommen…“ Alex sah sich im Krankenhaus um und für einen Moment war es so, als ob er ganz weit weg war. Irgendwo anders. Er rieb sich durch die Haare. „Schon was Neues von Holly und dem Kleinen?“ „Keine Ahnung, ich bin gerade erst gekommen…“, antwortete Finley und betrachtete ihn besorgt. „Ist alles in Ordnung bei dir?“ „Ja… ich habe wohl nur geträumt.“, seufzte der Schauspieler auf. „Wie du aussiehst, hast du ein Gespenst gesehen.“ „Ja. So in etwa. Ich … kennst du diese Frage, die man sich manchmal im Leben stellt? Die was wäre wenn …?“ „Kommt ja bei dir oft vor.“, murmelte Finley. „Ich weiß. Ich habe mich einfach gefragt, was gewesen wäre, wenn ich Holly nie begegnet wäre. Ich glaube ich hätte meine Vicodin-Sucht nie hinter mir gelassen. Ich habe wegen ihr und dem Baby aufgehört. Genauso wie ich damals für Malia aufgehört habe.“ „Ist aber nicht gut. Du solltest in erster Linie für dich selbst aufhören.“, erklärte Finley mit einem energischen Nicken. „Ja. Ich weiß.“ Alex seufzte auf. „Dir geht es gut, oder?“, wollte Finley wissen. „Ja. Mir geht’s perfekt. Ich bin perfekt, mit Holly und dem kleinen Wichtel. Ich habe seit ich mit Holly nach Ewa Beach gezogen bin nicht mehr dieses Bedürfnis nach Schmerzmitteln. Ich besitze nicht mal mehr welche. Früher hatte ich immer welche in meiner Nähe. Zur Sicherheit. Dieses Verlangen ist jetzt weg.“, erklärte er mit einem kleinen Schmunzeln und augenblicklich machte sich Erleichterung in ihm breit. „Ich bin frei… verstehst du. Frei.“, seufzte Alex. Finley klopfte auf die Schulter seines Bruders. „Ich bin stolz auf dich, Großer. Du hast dir dein Glück verdient.“ Ein kleiner Schatten schlich sich auf Alex Züge. „Jetzt muss bei den Beiden nur noch alles in Ordnung sein.“, murmelte er und schielte den langen Gang entlang, der vom Wartebereich in Richtung Kreissäle führte! „Es wird sicher alles in Ordnung sein.“ „Das kannst du nicht wissen. Du hast nicht den besorgten Gesichtsausdruck der Ärztin gesehen. Drum glaube ich ganz fest, dass da irgendwas nicht stimmt.“, seufzte Alex auf und vergrub sein Gesicht sekundenlang in seinen Handflächen. Finley klopfte seinem Bruder beruhigend auf die Schulter. „Mach dir nicht so viele Gedanken, Alex. Es wird alles gut und solange du nicht weißt, bringt es nichts, sich irgendwie reinzusteigern.“, mahnte Finley seinen großen Bruder, der ihm einen kleinen Seitenblick zukommen ließ und dann noch einmal tief aufseufzte. Alex sank etwas tiefer in den Stuhl und schloss seine Augen für ein paar Sekunden. „Was wäre wenn … ich glaube diese Frage wird dir wohl nie jemand beantworten können.“, griff Finley ein Gesprächsthema auf. Alex reagierte nicht. Hob seine Schultern und dachte einfach nur an Holly, die gerade ein hoffentlich gesunden, kleinen Jungen zur Welt brachte.   Alex schlurfte durch den langen Gang, mit den vielen Bildern von berühmten Musikern, Synchronsprechern und Schauspielern. In den Studios wurden neue Songs aufgenommen und auch Filme und Serien nachsynchronisiert. Er hatte wohl in den vergangenen Episoden von Five-O so undeutlich geredet, dass er den heutigen Tag hier verbringen musste. Sein Gesicht war müde und abgespannt und wie so oft lastete der stechende Blick von Scott auf ihn. Seit jener Party ließen ihn seine Freunde nicht mehr aus dem Augen. Ständig begleitet von der Furcht, dass der Schauspieler wirklich eines Tages dem Leben ein Ende bereitete. Was in seinem Herzen vorging, wusste keiner. Was ihn quälte, wonach er suchte, konnte keiner von ihnen ahnen. „Kannst du nicht mal aufhören, den Wachhund zu spielen?“, brummte Alex ein kleines bisschen genervt und schielte über seine Schulter, zu seinem guten Freund. „Nein. Nicht solange du nicht wieder im Entzug bist und diesmal wirklich und wahrhaftig den Schmerztabletten abschwörst.“, knurrte Scott. „Ach lass mich doch in Ruhe.“, beschwerte sich Alex, noch immer über seine Schulter schauend. Er bemerkte die zierliche Gestalt gar nicht, die plötzlich vor ihm auftauchte, und die er leicht an der Schulter anrempelte. „Pass doch auf.“, knurrte sie. „Wie wäre es, wenn einfach du die Augen aufmachst.“, raunte Alex zurück und schritt erhobenen Hauptes an der arroganten Sängerin vorbei. Scott seufzte auf und sah der jungen Frau nach. Er wusste wer sie war, was ihr Selbstmordversuch für Schlagzeilen verursacht hatte. Mya rümpfte ihre Nase und stöckelte auf ihren hohen Schuhen an ihnen vorbei und schlug mit einem lauten Knall die Tür zu Aufenthaltsraum zu. „Na du bist ja gut gelaunt.“ „Lass mich endlich in Ruhe, Scott. Ich brauche niemanden der auf mich aufpasst. Es geht mir gut und jetzt, kümmer dich um wen anderes. Ich habe auf dieses Drama, das du veranstaltest keine Lust mehr.“, knurrte Alex, schob den leicht verdatterten Scott beiseite und verschwand hinter einer Tür. Scott schüttelte entsetzt seinen Kopf. „Du benimmst dich absolut kindisch.“, gab er genervt und besorgt zugleich zurück.   Finley stieß Alex an, der sofort kerzengerade auf dem Stuhl saß. „Da kommt jemand.“, flüsterte der Jüngere. Alex war angespannt und so unendlich erschöpft, aber die nagende Sorge, die absolute Angst um Holly und seinen Sohn, ließen ihn wieder unter die wachen zurück kehren. „Was wäre wenn … was ist, wenn Holly oder mein Baby tot ist …“, schluckte Alex und fühlte, wie das Herz schnell gegen seine Brust hämmerte. „Lass solche Gedanken gar nicht erst zu.“, sprach Finley ihm etwas Mut zu und drückte seine Schulter. „Ich versuche es…“, gestand Alex, allerdings war es gar nicht so einfach. Ihm wollten die Zweifel nicht aus dem Kopf verschwinden und leider konnte er das Gesichtsausdruck der jungen Frau, die auf sie zukam nicht deuten. „Oh bitte… sie muss das überlebt haben.“, schickte Alex ein kleines Stoßgebet gen Himmel. Alex sprang auf, als sich eine Krankenschwester näherte. Die junge Frau kam vor ihm zu stehen. Die Krankenschwester begann mit einem Mal zu strahlen und Alex fiel ein ganzer Brocken vom Herzen. „Es ist ein gesundes, kleines Mädchen.“, verkündete die Schwester und reichte Alex das rosa Bändchen.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)