Free falling von abgemeldet (Eine Alex O'Loughlin Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 68: XVI. Episode: From a whisper to a scream (68) ---------------------------------------------------------- „Jetzt guck mich nicht so an, ich bin auch nicht mehr der Jüngste…“, atmete Alex tief durch. Die Hände auf die Oberschenkel gestemmt und den Oberkörper leicht nach unten geneigt holte er immer wieder tief Luft, während seine Seite ungewöhnlich hartnäckig stach! Dusty beäugte ihn kritisch. Erneut atmete Alex tief durch. „Ja, ich weiß, dass ich über die Weihnachtstage träge geworden bin und lieber mit meiner Tochter spazieren gehe, anstatt zu Laufen… ja, ich weiß, dass wir erst seit ein paar Tagen wieder regelmäßig trainieren und dich das nervt, aber du wirst leider nichts daran ändern können.“, machte er seiner Hundedame unmissverständlich klar. Beinahe war ihm so, als ob sie mit ihren Augen rollte! Alex richtete sich wieder aus, streckte sich ausgiebig und lockerte seine verspannten Muskeln. Er ahnte gar nicht, dass seine Verlobte gerade Besuch bekam. Der Blick aus den wachen blau-grünen Augen glitt umher. Über den Strand, dessen Wasser in der Ferne verlockend glitzerte, bis hinüber zu Honolulu. Die Hauptstadt war so nah und doch so fern. Ein kleines Seufzen entwich seinen Lippen, als er die dunklen Wolken hinter sich bemerkte. „Sieht nach einem kleinen, tropischen Gewitter aus, Dusty. Was meinst du? Sollen wir noch ein Stückchen Laufen, oder lieber wieder nach Hause gehen?“, fragte er seine Hündin, während er sich noch etwas streckte und dehnte. Fast schon unangenehm knackte seine Schulterpartie. Dusty bellte, wedelte mit dem Schwanz und trabte gemütlich los. „Sklaventreiberin.“, murmelte Alex, denn offenkundig bestand seine Hündin darauf den Weg zu Ende zu laufen. Begleitet von einem schweren Seufzen rückte er seine Sonnenbrille zurecht, strich sich noch einmal über den nackten Oberkörper und lief langsam los. Glücklicherweise war das Stechen in seiner Seite verschwunden und so wurden seine Schritte ein kleines bisschen schneller. Angespannt und die letzten paar Sonnenstrahlen auf seiner Haut auskostend, lief er die Straße von Ewa Beach entlang.   Holly sah dem Kerl nach und stöhnte genervt auf. Dass er hier war, konnte nichts Gutes bedeuten! Ganz gleich wie sehr er auch grinsen mochte, wirkliche Freude konnte sich bei der Musikerin nicht einstellen. Deshalb drehte sie sich mit einer fließenden Bewegung sofort zu ihm um, während er sich bereits so interessiert in ihrem Haus umsah! „Frederick, was machst du hier? Ernsthaft, du bist doch nicht hier um mich und meine Tochter zu sehen. Hat Mom dich geschickt?“, fragte Holly und warf die Tür hinter dem Blonden ins Schloss. Er rieb sich über seinen Nacken und hob seine Schultern. „Jetzt nicht im ernst oder? Seit wann springst du, wenn sie dir was sagt? Hat sie damit gedroht dein Lotterleben zu beenden? Musst du dir Arbeit suchen?“ „Du tust ja gerade so, als wäre ich abhängig von ihr.“, verdrehte Frederick seine Augen. Er war ein (erfolgloser) Theaterschauspieler, der von Tag zu Tag lebte. Jede Nacht ein anderes Mädchen und ständig bettelte er bei seiner Familie um Geld. Er brauchte nicht viel um glücklich zu sein. Von Ehrgeiz fehlte jede Spur und genauso von Verantwortungsgefühl! Holly hatte das nie verstanden! Er hatte zwei Kinder, weil er zu dumm war, um auf die Verhütung zu achten, aber um die Kinder kümmerte sich ihr unverlässlicher Bruder natürlich nicht. Interessiert durchquerte er den Eingangsbereich von Hollys Haus, die ihm mit gerümpfter Nase folgte. „Frederick?! Was machst du hier!“, rief sie erneut. „Keine Ahnung. Ich wollte einfach mal nach meinem Schwesterchen schauen.“, erklärte er mit einem breiten Grinsen. „Ah … du bist also aus der Wohnung geflogen und Mom weigert dich, dir noch weiter Geld zu geben.“, stellte sie nüchtern fest. „So könnte man das auch sagen. Aber hey … ich bin hier und jetzt guck nicht so grimmig. Nimm doch lieber deinen Bruder in die Arme.“ Holly verdrehte die Augen, als Frederick seine Arme in ihre Richtung ausstreckte. „Glaubst du wirklich, du kommst mit der Tour bei mir durch? Du hast dich seit Jahren nicht mehr blicken lassen. Das letzte Mal als ich dich gesehen habe, stand ich kurz vor einem der schlimmsten Abstürze meines Lebens und du bist gegangen!“, wehrte sich Holly gegen die offenen Arme ihres Bruders. „Das ist doch das Showbusiness und du bist doch wieder auf die Beine gekommen. Jetzt hab dich nicht so, Holly.“ „Ich hätte dich damals gebraucht, Frederick und jetzt kann ich getrost auf deine Hilfe und deinen Beistand verzichten, denn es ist offensichtlich, dass du nur hier bist, weil du etwas willst. Entweder auf Moms Anordnung hin, damit sie dich weiter finanziert, oder weil ich dir Geld geben soll. Verdammt, Frederick, du bist 33 Jahre, solltest du nicht langsam ein bisschen mehr Verantwortung übernehmen…?“, fragte sie und redete sich leicht in Rage. Frederick verdrehte seine Augen. „Jetzt tu nicht so lammfromm, Schwesterchen. Du hast auch lange Zeit kein Bilderbuchleben geführt. Vielleicht bin ich ja hier um mich zu verändern, aber dazu brauche ich deine Hilfe.“, erklärte Frederick und schon blitzte wieder ein schelmisches Grinsen über seine Züge. „Vorher fliegen dir kleine Engelchen aus dem Hintern.“, raunte Holly. „Holly.“ „Frederick.“ „Jetzt tu nicht so verbittert. Ich weiß ganz genau, dass du dich im Grunde deines Herzens freust, mich mal wieder zu sehen.“, zwinkerte er ihr gut gelaunt zu. Nichts, aber auch gar nichts, konnte die Frohnatur von Frederick in irgendeiner Art und Weise beeinflussen. Er wirkte immer ein bisschen so, als habe er gerade einen Joint geraucht. Vielleicht entstand dieser Eindruck auch nur, weil er manchmal nicht ganz der Hellste zu sein schien. Abermals breitete er seine muskulösen Arme auf. „Holly.“, grinste er breit. Die Jüngere der Shepardgeschwister verdrehte theatralisch ihre Augen. „Jetzt komm schon her, kleine Schwester.“ „Du bist ein Idiot, weißt du das?“, seufzte Holly auf und tat schließlich doch einen Schritt auf ihn zu, um ihn einmal leicht zu umarmen. „Na klar, weiß ich das. Du machst mir das ja seit dem Tag deiner Geburt unmissverständlich klar.“, grinste Frederick breit. Just in dem Moment, als Holly die Arme um ihren Bruder gelegt hatte, öffnete sich die Tür, Dusty sprang herein und Alex stand mit leicht irritiertem Blick direkt im Türrahmen. „Ähm … Hallo…“, setzte er an und fühlte, wie die Eifersucht sein Herz förmlich schneller schlagen ließ!  Ohne zu wissen, wer dieser Kerl eigentlich war, wollte er ihm schon fast an die Gurgel springen! „Hey, ich bin Hollys Lover.“, stellte er sich vor. Augenblicklich löste sich Holly und verpasste Frederick einen Schubs. „Und du wunderst dich, warum ich dich als Idiot betitle?“, fauchte sie ihn an und verpasste ihm einen Klapps am Hinterkopf. Alex sah irritiert von einem zum Anderen. Eine kleine Schweißperle bahnte sich ihren Weg über sein Gesicht und tropfte vom Kinn nach unten. Die Augenbrauen zusammengezogen sah er abwartend und vielleicht ein kleines bisschen in Rage von einem zum Anderen. „Er ist mein Bruder und jetzt guck nicht so.“ Alex‘ Augenbrauen schnellten in die Höhe. Wieder wanderte sein Blick prüfend zu dem Blonden. „Ist nee gute Ausrede was. Vielleicht sollte ich gehen, um meine Kleine nicht weiter zu verraten.“, scherzte Frederick weiter, legte den Arm um Holly und drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe. „Sag mal, muss das sein? Ich dachte du wolltest hier her kommen um mich zu sehen und nicht um mich vollkommen zu verärgern!“, fuhr Holly ihn gereizt an und wand sich aus der Umarmung ihres Bruders. Dieser lachte auf. „Das ist mein Job Holly. Als großer Bruder muss ich dich ärgern, ganz egal, ob ich will oder nicht.“ Alex räusperte sich und stieß die Tür hinter sich ins Schloss. Augenblicklich sahen die beiden Geschwister zu ihm und für einen Moment war er doch glatt über die ähnlichen Gesichtszüge und die vollkommen identischen Augen verblüfft. „Ich geh duschen …“, murmelte er augenblicklich. „Kannst du nach Isobel schauen?“ „Das können wir doch.“, grinste Frederick. „Nein, denn noch weiß ich nicht ob ich einen Idiot in die Nähe meiner Tochter lasse.“, feixte Holly und machte auf dem Absatz kehrt. Frederick hob seine Schultern. „Jetzt hab dich nicht so.“, rief er und eilte ihr hinterher. Alex verdrehte seine Augen. „Oh ja, genau das stell ich mir unter einem gemütlichen Abend vor…“ Kurz tauschte er einen Blick mit Dusty, bevor er die Stufen nach oben eilte, um unter die Dusche zu springen. Hoffentlich brachte Hollys Bruder kein Drama mit sich, denn darauf konnte Alex wahrlich verzichten! Nachdem er einen kurzen Blick zu seinem Töchterchen geworfen hatte, schwang sich der Australier bereits unter die Dusche.   „Also. Was will Mom?“, fragte Holly und reichte Frederick eine Tasse Kaffee. Sie blieb wie so oft bei ihrem Lieblingstee. Frederick hob mit einer Unschuldsmiene seine Schultern und sah sich interessiert um „Ganz schön nett hast du es hier, Schwesterherz.“ „Jetzt weich meiner Frage nicht aus. Was will sie?“ Er seufzte und ließ sich auf einen der Tresenhocker nieder. „Na was glaubst du wohl, was sie will? Sie will dich und ihre Enkeltochter sehen.“ „Warum?“ Augenblicklich ging Holly in Abwehrhaltung. Sie stellte ihre Tasse ab und verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust. Frederick hob seine Schultern. „Weil du ihr Kind bist.“ „Ha!“, lachte Holly auf. „Als ob sie das jemals interessiert hätte.“ Frederick schürzte seine Lippen. Genüsslich trank er einen Schluck Kaffee und lehnte sich auf den Tresen. „Gib ihr doch eine Chance.“, bat er seine Schwester schließlich. „Nicht über meine Leiche. Ich bin fertig mit ihr. Seit jenem Zeitpunkt, als sie mich zu einer Abtreibung zwingen wollte…“ „Sie hatte immer nur das Beste…“ Holly unterbrach ihn mit einer barschen Handbewegung. „Frederick, hast du mich jemals in ihrer Gegenwart so glücklich gesehen, wie jetzt?“ Der junge Mann schwieg und sah sich erneut um. „Hast du was zum Essen im Haus?“, wich er ihrer Frage aus. Holly seufzte auf, allerdings unternahm er nach wie vor keinerlei Anstalten auf ihre Frage zu antworten... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)