Free falling von abgemeldet (Eine Alex O'Loughlin Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 76: XVIII. Episode: If tomorrow never comes (76) -------------------------------------------------------- „Du wirst danach nicht glücklicher sein. Du betäubst den Schmerz nur für ein paar Momente und dann, wenn du wieder klar denken kannst, wirst du dich für diesen Rückfall noch mehr hassen.“, sprach eine ältere Frau und betrachtete Holly, die ihr mit großen, fast schon geschockten Augen entgegen sah. Hohe Schuhe, schicke Kleidung von Dolce. Die Haare zusammengesteckt, wie immer blond gefärbt, damit niemand ihr Alter erahnen konnte. Holly knirschte mit den Zähnen, verzog das Gesicht und schleuderte die CD gegen die Wand. Aubrey löste sich vom Türrahmen und kam langsam auf ihre Tochter zu. Sie breitete ihre Arme aus und zog Holly einfach an sich, legte ihre Hände auf ihren Kopf und umarmte sie fest. „Ich bin hier, mein Mädchen, ich bin hier!“, wog sie Holly sanft hin und her. Sie weinte leiseund schmiegte sich an ihre Muttter. Frederick atmete tief durch und lächelte ein kleines bisschen, als er Alex bemerkte, der mit offen stehenden Mund im Gang stand und ihn perplex anstarrte. „Sie ist nicht nur die gefährlichste Frau auf dieser Welt, sondern sie ist auch ihre Mutter und vollkommen egal, was sie getan hat, es gibt Momente, da braucht ein jeder Mensch seine Mutter und auch wenn sich Aubrey nicht immer richtig verhalten hat, liebt sie Holly…“, sprach Frederick. Alex zögerte und nickte schließlich, klammerte sich an den Teller mit den kleinen Häppchen, die er für Holly zubereitet hatte.   Schluchzend lag Holly in den Armen ihrer Mutter und ließ sich von ihr einfach nur festhalten. In diesem Moment war ihr vollkommen egal wie viel Gleichgültigkeit ihr Aubrey so viele Jahre entgegen gebracht hatte. Sie sehnte sich nach der Geborgenheit, die sie als Kind erlebt hatte. Aubrey wog sie sanft hin und her und strich ihr beruhigend über den Rücken. Auch in Aubreys Augenwinkeln glitzerte ein kleines Tränchen, dass sie geschickt beiseite blinzelte.  „Ich habe dir mal etwas gesagt, Holly. Ich habe dir gesagt, dass ich immer auf euch aufpassen werde.“ Langsam hob Holly ihren Kopf. „Du ahnst ja gar nicht, wieviele Menschen dir Böses wollen, dir deinen Ruhm nie gegönnt haben. Brandon wusste das und er wusste auch, dass es Menschen gibt, die auch vor Gewalt nicht zurück schrecken. Darum deine Doppelgängerin. Er war der festen Überzeugung dich nur so zu beschützen.“ „Du hast ihn gehen lassen … er hat es dir gesagt, nicht wahr?“ „Brandon und ich waren nicht oft einer Meinung. Er behauptet stets, dass ich dich zu grob behandle, aber … ich war nicht umsonst so hart. Ich wollte dich stark machen für eine Welt ohne mich.“ Holly schloss ihre Augen und atmete tief durch. „Ich gebe zu, ich war deinem Lebensgefährten gegenüber sehr unfair. Ich habe aufgrund seiner Vergangenheit über ihn gerichtet. Brandon hat seinen Hintergrund gecheckt und einige sehr unschöne Dinge erfahren.“ „Die Motorradgang.“, seufzte Holly. „Ja. Ich wollte dich fern von ihm halten, er war der Ansicht, er sei der Richtige für dich. Ich habe ihm nicht geglaubt und habe versucht einen Keil zwischen euch zu treiben. Ich habe nicht geahnt, dass er wirklich der Richtige ist.“ Wieder begegneten sich die Blicke von Mutter und Tochter. „Ich weiß, ich habe mich nicht immer so benommen, als ob ich dein Bestes, aber ich würde dich niemals im Stich lassen und ich habe immer auf dich aufgepasst… wieso glaubst du habe ich dir Chris geschickt? Ich habe Julian nicht vertraut…“ „Du warst das…?“ „Ja. Chris arbeitet schon lange für mich... Er hat zu dem Zeitpunkt einige … Dinge erledigt. Er hat mir stets darüber berichtet, wie gut es meinem Kind doch geht und ich bin euch fern geblieben. Im Grunde habe ich dich vermisst und alles versucht um wieder bei dir zu sein. Ich bin selbst vor einer Klage und einer Drohung deinem Alex gegenüber nicht zurück geschreckt.“ Holly trocknete ihre Tränen und befeuchtete ihre Lippen. „Ich habe Frederick geschickt, in der Hoffnung, er könnte dir irgendwie nahe sein und … ich habe gehofft, dass es für uns irgendwann wieder einen Weg zurück gibt.“, erklärte Aubrey und streichelte durch Hollys Haar. Die junge, aufgewühlte Frau versuchte das ganze zu begreifen, leider fiel es ihr nicht leicht. „Worauf willst du genau hinaus? Was… was versuchst du mir zu sagen?“ „Ich bin immer für dich da, Holly und ich wollte niemals, dass es dir schlecht geht, mein Kind. Es tut mir Leid, dass ich das nicht immer geschafft habe und … oft zu streng mit dir war. Ich hatte Angst, dich zu verlieren und letzenendlich habe ich dich verloren, weil ich nie aktzeptiert habe, dass du erwachsen geworden bist.“, sprach Aubrey und streichelte Holly über die Wange. „Bitte verzeihe einer verbitterten, alten Frau.“ Holly atmete tief durch. „Du hast mir gefehlt, Mommy.“, flüsterte sie und ließ sich abermals in die Arme ihrer Mutter sinken. Fest drückte Aubrey Holly an sich und streichelte ihr über den Rücken. Vorsichtig führte sie sie zum Bett und ließ sich mit ihr auf diesem nieder. Den Arm lange Zeit um sie gelegt wog Aubrey Holly hin und her. Aubrey zog ein Taschentuch aus ihrer Handtasche und tupfte die Tränen aus Hollys Augenwinkeln. „Und nun, mein Mädchen, ist es an der Zeit aufhören zu trauern.“ Holly hob ihren Blick und sah zu ihrer Mutter. „Jetzt ist es an der Zeit wütend zu werden.“ Augenblicklich horchte Holly auf und legte ihre Stirn in Falten. „Was meinst du damit.“ „Du glaubst doch nicht, dass ich es der nutzlosen Polizei überlasse meine Enkeltochter zu finden. Ich habe Mittel und Wege dir deine Tochter zurückzubringen, aber das geht nicht, wenn du nur in deinem Zimmer sitzt, weinst und dich im Selbstmitleid suhlst. Wenn du etwas willst, dann musst du wie verrückt darum kämpfen, Holly.“ Kurz zögerte sie. „Okay… sag mir was ich machen soll.“ „Zuerst, solltest du das Essen von Alex annehmen. Er steht sich sonst noch die Beine in den Bauch. Du solltest ihn allerdings fragen, ob er auch genug Nahrung für einen Drachen dabei hat.“, lächelte Aubrey und schielte zur halb offenen Tür. „Aber nur wenn du mir sagst, was für Mittel du hast.“, räusperte sich Alex und trat in den Türrahmen, beäugte Aubrey höchst kritisch. „Ich bin ein paar Jährchen länger im Geschäft, mein Freund und ich war viel tiefer im Showbusiness als du es je sein wirst.“, stichelte sie etwas und winkte ihn heran. „Iss!“, befahl sie Holly und stellte ihr den Teller auf die Beine. Die Frau erhob sich in einer fließenden Bewegung und zückte ihr Telefon. „Christopher wir kommen sofort nach unten? Versichern Sie sich, dass unsere guten Freunde der Polizei einen Kaffee und ein paar Dognuths bekommen, bevor Sie sie des Hauses verweisen.“  Sie legte auf und klatschte in die Hände. Alex Augenbraue schnellte in die Höhe. „Merke dir eines, mein Lieber, niemand fasst meine Familie an, denn wenn das passiert, dann kann ich wahrlich Feuer spucken.“ Alex nickte und ließ sich neben Holly nieder, als Aubrey aus dem Raum stolzierte. „Muss ich Angst vor ihr haben.“ Holly schob sich ein Häppchen in den Mund und zuckte mit ihren Schultern. „Ich habe sie so noch nie erlebt.“, gestand sie leise. Erst nachdem sie ein paar Bissen gegessen hatte hörte sie den Tumult der im Wohnzimmer herrschte. „Was ist jetzt wieder los…?“, fragte Alex seufzend und erhob sich. Gefolgt von Holly lief er nach unten. Chris und Ryan hatten die Polizisten mehr oder weniger am Kragen gepackt und waren damit beschäftigt die Polizsten vor die Tür zu setzen. Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen trug Leila die Koffer der FBI Agents nach draußen und stellte alles ab. Mit etwas Abstand beobachteten Grace, Fin und Ella die Szene. Auf dem Sofa hockten Scott und Frederick, die sich beide ein kleines Grinsen nicht recht verkneifen konnten. „Was ist denn hier los?“, fragte Alex und lief eilig die Stufen nach unten. Ein vollkommen erzürnter Officer der Polizei wandte sich an ihn. „Uns wurde gerade mitgeteilt, dass sie sich privat um den Fall kümmern möchten.“ „So?“ Alex hob seine Augenbrauen. Mitten im Vorraum stand Aubrey. Die Hände in die Seiten gestemmt. Sie nickte und dirigierte Chris und Ryan, die sich gehorsam unterordnete. „Oder etwa nicht?“, wurde der Polizeibeamte ein bisschen verwirrter. „Doch … doch. Zumindet Vorort.“ Der Mann mit den grauen Haaren schüttelte seinen Kopf. „Ich hoffe Sie wissen, was Sie tun.“, sprach er zornig. „Ich hoffe es auch.“, flötete Alex und beobachtete gespannt wie einer nach dem Anderen des Hauses verwiesen wurde. „Mein Lieber, holen Sie bitte die notwendigen Utensilien nach drinnen. Miss Sheridan ist so freundlich uns weiterhin zu unterstüzen.“, lächelte Aubrey zu Leila, die sehr breit grinste. „Ich bin nicht hier um für die Polizei zu arbeiten, sondern um ein vermisstes Kind zu finden.“, stellte sie mit einem Schulterzucken klar. Ryan und sie grinsten einander an. „Wir alle sind hier um die Kleine zu finden.“ „Und das werden wir auch.“, warf Finley vom Rand ein. Er folgte Chris und gemeinsam wurden ganze Kisten nach drinnen getragen, Computer aufgebaut und eine riesige FlipChart bereitgestellt. „Ich kümmere mich mit Frederick um das Abendessen.“, schmunzelte Ella, denn auch für das leibliche Wohl musste gesorgt sein und schon verschwanden die Beiden in der Küche. Alex und Holly tauschten einen kleinen Blick miteinander. „Und? Fühlst du dich schon wieder mutiger…“ „Ich glaube so finden wir sie. Wir sind umringt von Menschen die uns helfen und das nicht, weil es ihr Job ist.“ „Sondern aus Freundschaft und Liebe.“, nickte Alex und betrachtete Holly, die entschlossen in die Runde blickte und sich kurz zu Chris gesellte. „Duhu!“, piekte Holly ihren Bodyguard gegen die Brust. Unschuldig lächelte er. „Du hast mir so oft gesagt, dass du meine Mom kaum noch von mir fern halten kannst.“ „Das stimmte ja auch.“, verteidigte er sich. „Hast du dabei vielleicht vergessen zu erwähnen, dass du für sie arbeitest.“ „Irgendwer musste ja auf dich aufpassen, Kleine.“, zwinkerte Chris ihr zu. „Und ich hab den Drachen ja im Zaum gehalten, damit du ein ruhiges Leben leben kannst.“ Er legte seinen Arm um sie und hielt sie ein paar Momente bei sich. „Danke, Chris…“ Er nickte. An der Tür klingelte es und sofort spannten sich die Gemüter an. „Erwartet ihr noch jemanden.“, knirschte Chris mit den Zähnen und Schritt auf die Tür zu. Er öffnete und blickte in zwei unbekannte Gesichter. „Hæ! Ich suche Alex…“, stieß die blonde, bildschöne Frau aus. Ihre Gesichtsfarbe war so weiß wie eine Elfe. Volle rote Lippen zierten ihr Gesicht und die stechend grünen Augen wanderten umher. Schräg hinter ihr stand ein etwas größer Mann, braune, etwas längere und zerzauste Haare und überaus markante Gesichtszüge. Alex tat ein paar Schritte. „Ylvie??!“, rief er entsetzt und zugleich freudig. Scott pfiff durch die Zähne. „Unsere kleine Couchsurferin ist wieder da.“ Er konnte es im ersten Moment nicht glauben, aber vor seiner Tür stand wirklich Ylvie Magnusson, die junge Isländerin, die er seit einigen Jahren kannte und mit der ihn immer ein überaus enges Band der Freundschaft verbunden hatte. Sie lächelte und trat an dem Bodyguard vorbei. „Ich habe im Radio gehört was passiert ist und ich dachte, ein bisschen mehr Unterstützung könnte ja nicht schaden.“, erklärte sie und umarmte Alex innig. Ihr Lebensgefährte stellte die Tasche im Haus ab und schloss die Tür. Ylvie löste sich und entdeckte Holly. „Hey, ich bin Ylvie… und der schweigsame Mann da hinten ist Mikael.“, grinste sie und streckte ihre Hand nach Holly aus. Die Musikerin schob sich nach vorne und ergriff die zierlichen Finger der schmalen, kleinen Isländerin. Alex legte seinen Arm um Holly. „Siehst du. Wir haben verdammt viele Menschen, die uns helfen…“, zwinkerte er freudig. Endlich. Ein Licht in der Dunkelheit. Der Funke Hoffnung, nach dem er sich so lange gesehnt hatte. Alex fühlte es. Er war bereit zu kämpfen, koste es, was es auch immer wolle, gemeinsam mit seiner Familie und seinen Freunden. Holly lächelte und betrachtete Ylvie, bevor sie sich in der Runde umsah. „Na dann. Lasst uns rausfinden, wo Isobel ist.“ „Ai.“, knurrte Chris ähnlich wie ein alter Seefahrer und alle stimmten mit einem ersten Lachen seit Tagen in diesen Knurren ein. Es war der Beginn für einen Kampf, der sicherlich nicht der Einfachste werden würde. Holly war froh ihre Mutter an ihrer Seite zu haben, denn trotz allem, was Aubrey ihr zugefügt hatte, war sie ihre Mom und der wohl gefährlichste Drache, der auf dieser Erde lebte!   Manchmal bereuen wir einige Menschen Kennengelernt zu haben. Dabei ist jede einzelne Begegnung wichtig für uns, auch wenn es teilweise schwer zu verstehen ist. Bereue deshalb niemals im Leben Einen Menschen kennengelernt zu haben. Denn gute Begegnungen mit Menschen schenken dir Freude und Glück. Und schlechte Begegnungen schenken dir Erfahrung für die Zukunft.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)