Free falling von abgemeldet (Eine Alex O'Loughlin Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 78: XVIII. Episode: If tomorrow never comes (78) -------------------------------------------------------- Tag 6   Ella und Finley begleiteten Holly bei einem kleinen Spaziergang. Immer wieder kam es vor, dass der jungen Frau die Situation schier über den Kopf wuchs und sie in diesen Momenten nur eines brauchte: Etwas Luft und ein bisschen Abstand zum Haus, in dem so eifrig Pläne geschmiedet wurden. Alex saß zusammen mit den beiden Personenschützern und Scott am Tisch und durchforstete Berge an Fanpost. Brief und Brief wurde geöffnet und nach den Kategorien ‚Bedenklich‘ und ‚Unbedenklich‘ sortiert. Hier und da stutzte Alex, lächelte leicht über nette Briefe, Glückwünsche zum Baby oder freundliche Reaktionen auf seine Partnerschaft mit Holly. Er hatte nicht geahnt, dass es so viele Menschen gab, die ihm sein Glück von Herzen zu gönnen schienen. Leider gab es auch das genaue Gegenteil! Und immer wenn ein solcher Brief auftauchte, landete er sofort bei Leila, die ihre Kontakte nutzte und die Namen der Personen genau durchleuchtete. In der Küche brachten sich Mikael und Ylvie voller Elan ein. Zusammen kochten sie ein herrliches Mittagessen und Frederick war damit beschäftigt gehorsam das Haus zu putzen. Aubrey führte eines ihrer endlosen Telefonate. Die Frau hatte Kontakte auf der ganzen Welt und im Moment schöpfte sie aus den Vollen. So hatte jeder eine wichtige Rolle für den Tag.  Mit einem erschöpften Seufzen öffnete Alex einen weiteren Briefumschlag. Der Duft von billigem Damenparfüm stieg in seine Nase und ein paar verwelkte Rosenblätter fielen ihm entgegen. „Hmm…“, murmelte er und entfaltete das duftende Papier. „Was?“, wollte Scott wissen. „Ein Kussmund aus Lippenstift.“, murmelte Alex und betrachtete den Kussmund, der ihm geradezu entgegen stach. Die anderen Personen am Tisch wurden hellhörig. „Und?“ „Dear Alex. Erinnerst du dich noch an unsere erste Begegnung? An dieses magische Kribbeln? Ich weiß noch genau wie deine blau-grünen Augen mir entgegen geleuchtet haben, dein unglaubliches Lächeln. Du hast es doch auch gespürt nicht wahr? Warum sonst wären wir einander wieder begegnet. Das Schicksal hat uns füreinander bestimmt. Wir gehören zusammen und deshalb komm ich zu dir nach Hawaii. Ich weiß, du hast auch in Los Angeles deine Heimat gehabt, aber mittlerweile hast du diese wohl in Hawaii gefunden und dort wo du bist, ist auch meine Heimat… wir werden uns sehr bald sehen und dann endlich zusammen glücklich werden und…“ Alex stutzte und auf seiner Stirn erschienen mehrere Falten „… gemeinsam unser Baby bekommen.“ „Von wann ist der Brief?“ Augenblicklich entwendete Ryan ihm den Umschlag. „22. August des vergangen Jahres.“ Alex holte tief Luft. „Das war der Tag noch Hollys Pressekonferenz. Ab dem Zeitpunkt war bekannt, dass sie schwanger von mir ist.“ „Kein Absender.“, murmelte Ryan und untersuchte den Poststempel. „Aus Los Angeles. Wann bist du aus LA weggezogen?“ „Das ist bereits eine Weile her. Allerdings habe ich die Wohnung lange Zeit behalten. Ich wusste nicht, ob ich in Hawaii bleiben möchte.“ „Wann hast du die Wohnung verkauft.“ „Puh. Mai oder Juni.“ „Also du warst zu dem Zeitpunkt schon mit Holly zusammen.“ „Ja. Sie ist gerade zu mir gezogen und wir haben den Urlaub auf der Big Island geplant.“ Chris erhob sich. „Das macht doch Sinn. Irgendein Fan hat sich in dich verliebt, lebte zu dem Zeitpunkt in Los Angeles. Nachdem du die Wohnung aufgegeben hast, hat sie sich dazu entschieden hier her zu ziehe. Sie hat sich in den Wahn gesteigert, dass ihr zusammen gehört und somit glaubt sie, dass Isobel ihr Baby ist…“ „Ich kenne sie also.“, murmelte Alex leise. „Zumindest scheinst du ihr schon mehrmals begegnet zu sein. Sie hat sich wohl Hoffnung gemacht, weil du sie so angelächelt hast.“, mutmaßte Chris. „Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wer sie ist.“, seufzte Leila. „Und wie wollen wir das anstellen?“ Leila legte den Brief in eine Schale und streute ein Pulver darüber. „Damit … sie war bei diesem Brief nicht so vorsichtig.“ „Ein Fingerabdruck?“, fragte Ryan. „Oh ja.“, grinste Leila. Alex verfolgte mit gespannter Miene die Bodyguards und Leila, die sich sofort an die Arbeit machten. Am liebsten wäre er sofort aufgesprungen, um sein Töchterchen zu suchen, leider erkannte er sehr schnell, dass sie nicht in der Welt von Hawaii Five-O waren. Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis der Fingerabdruck durch die Erkennungssoftware liefe. Und es dauerte. Und dauerte. Und dauerte. So lange, dass er sich irgendwann mit einem mürrischen Schnauben verabschiedete und durch das Haus wanderte wie ein zerstreuter Professor. Mit den Gedanken vollkommen wo anders, versuchte er angestrengt herauszufinden, welche Person ihm wohl solche Nachrichten geschrieben hat. Der Mond bestand bereits sehr hoch am Himmel, als Alex und Holly von Chris ins Bett verbannt wurden.   Ein leises Seufzen verließ Hollys Lippen und ihr Blick huschte nach draußen. Sie beobachtete ein bisschen die Sterne, die am Himmel funkelten. Auf dem nächtlichen Meer rollten in stetigen Linien weiße Schaumkronen in die Bucht. Aufgeschäumt überrollten und überschlugen sie sich in der Bucht geradezu. „Morgen ist sie eine Woche weg…“ „Sieben Tage zu viel, wenn du mich fragst.“, murmelte Alex. Holly schniefte. „Vielleicht sollten wir nicht weiter suchen.“ Alex stemmte die Unterarme ins Bett und drückte seinen Körper in die Höhe. Verwirrt sah er zu Holly. „Wie bitte meinst du das? Holly, ich werde garantiert nicht aufhören nach unserer Tochter zu suchen.“ „Aber was ist, wenn es ihr gerade gut geht und wir sie nur in Gefahr bringen, indem wir nach ihr suchen.“, murmelte Holly besorgt. „Hör auf so zu denken. Isobel wird sicher nur darauf warten, dass sie endlich wieder in den Armen ihrer Mom liegt, die ihr ein Liedchen trällert. Holly, es gibt keinen Ort auf dieser Welt, wo es ihr so gut gehen kann, wie hier bei dir und bei mir. Wie sagte Chris noch gleich? Es braucht etwas Zeit, aber wir werden Isobel finden.“, meinte Alex ruhig und streckte seinen Arm in ihre Richtung aus. Zärtlich streichelte er über ihre Wange, über die eine warme Träne purzelte.  „Sie wird sicher bald wieder in deinen Armen liegen und dich nachts auf Trab halten.“ Behutsam mit einem kleinen Ruck zog er sie in seine Arme. Mit einem schweren Seufzen legte Holly ihre Wange auf seiner Brust ab und ließ es zu, dass Alex ihr ein bisschen durch die Haare streichelte. „Wir finden unsere kleine Elfe. Das weiß ich. Das fühle ich.“, hauchte Alex ihr einen zärtlichen Kuss auf die Schläfe. Holly schniefte und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. „Schlaf jetzt, Honey… schlaf tief und fest, damit du stark und munter bist, wenn unser Elfchen zurück ist.“, flüsterte Alex und schmiegte sich an Holly. Schon nach ein paar Momenten wurde Hollys Atmung gleichmäßiger. Alex hingegen wollte keinen rechten Schlaf finden. Immer wieder dachte er nach. Wer war diese Frau, der er angeblich Hoffnungen gemacht hatte? Er sah nach draußen und beobachtete den dunklen Sternenhimmel, während sich seine Gedanken nur noch um die Frau drehten.   Tag 7   Der nächste Tag brachte nicht nur einen frischen Regenschauer, der die Luft zu einer feuchten Sauna verwandelte, sondern auch die Erkenntnis!! Am Nachmittag spuckte der mittlerweile heißgelaufene Rechner von Leila einen Namen aus und endlich kamen sie dem Entführer einen entscheidenden Schritt näher. Der Fingerabdruck gehörte einer ominösen Frau mit dem Namen Tara O’Hara. Noch nie zuvor hatte Alex diesen Namen gehört. Immer wieder durchforstete er seine Gedächtniskartei, seine Telefonkontakte und sogar die E-Mails die er erhalten hatte. Nichts. Ebenso wenig fand Ryan heraus ob sie schon mal irgendwelchen Kontakt zu Alex hatte. Es war zum Verzweifeln, bis Chris triumphierend vom Tisch aufsprang. Sogleich wanderten alle Blicke zu ihm. „Was ist??“, wollte Holly hoffnungsvoll wissen. „Ich hab sie. Tara O’Hara hat vor 4 Monaten eine Lagerhalle gemietet und nur ein paar Wochen später eine alte Farm etwas außerhalb von Honolulu!“, stieß Chris aus. „Wir sollten die Polizei verständigen.“, schlug Scott vor, erntete von Aubrey ein Kopfschütteln und einen Laut. „Ttt…“ hatte sie gesagt und schnippte ihm gegen die Stirn. „Wir brauchen keine Polizei. Die rumpeln nur in die Farm und stürmen das Lagerhaus. Viel zu Riskant.“ „Ich hole sie.“, warf Alex ein. „Diese Tara hat es immer nur auf mich abgesehen und so wahr ich hier stehe, ich werde mir meine Tochter zurückholen, koste es, was es wolle.“ Christopher nickte langsam. „Wir müssen geschickt vorgehen und beide Orte auf einmal kontrollieren, nicht das wir Tara O’Hara vorwarnen.“, erklärte Ryan ruhig und betrachtete den Computerbildschirm. „Stimmt. Du hast Recht. Wir teilen uns auf.“, nickte Chris und tauschte einen flüchtigen Blick mit Ryan. „Ich übernehmen die Farm und du das Lagerhaus.“ „Wird erledigt.“, antwortete Leila. Frederick holte tief Luft. „Ich begleite euch.“ „Ich auch.“, raunte Mikael mit seinem sehr gebrochenen amerikanisch. „Bin dabei.“, nickte Scott. „Dann los.“, klatschte Holly in ihre Hände. „DU nicht!“, stieß Alex hastig aus und packte Holly an den Schultern. „Aber…!“ „Ich will mir nicht auch noch um dich Sorgen machen müssen, Holly. Du bleibst hier mit Grace, Ylvie und unseren Müttern. Wir bringen dir Isobel zurück.“, erklärte Alex und streichelte ihr sanft über die Wange. „Er hat Recht, Liebling. Du musst hier in Sicherheit bleiben.“ Langsam nickte Holly und ergriff die Hand von Ylvie. Die junge Frau lächelte sanft. „Passt auf euch auf und kommt mir ja heil zurück.“, rief sie und ließ sich von dem hochgewachsenen Mikael einen Kuss auf die Lippen geben. Alex zog Holly noch einmal an sich und Finley streichelte Grace über die Wange. „Ich komm mit Isobel zurück, ich verspreche es.“, flüsterte Alex seiner Holly leise ins Ohr.  „In Ordnung.“, klatschte Chris in seine Hände. „Alex, Fin und Scott, ihr kommt mit mir. Ryan, Leila, Mikael und Frederick, ihr übernehmt das Lagerhaus.“ Alle nickten entschlossen, warfen einen letzten Blick auf die Zurückbleibenden, bevor sie sich in die Autos schwangen. Die Sonne stand hoch am Himmel, das Meerwasser glitzerte, als die zwei Wägen aufbrachen. Das tiefdunkle Blau des Himmels verschmolz am Horizont mit dem sanften, frischen Türkis des Meeres. In weiter Ferne ragte der Diamond Head in die Höhe und die unendlich tiefen Hochhausschluchten der Stadt schienen in der Sonne gar zu Funkeln. Die zahlreichen Glasfassaden glitzerten in der Sonne und siegelten das Spiel des Wassers wieder. Überall  wackelten ein paar Palmen in der leichten Brise des Windes. Es war ein ganz normaler Frühlingstag. Nicht für Alex und seine Freunde, denn heute wollte sie einen kleinen Menschen von seinen Entführern befreien und noch ahnte keiner, was auf sie zukam…   Jeden Tag werden wir aufs Neue mit derselben Wahrheit konfrontiert, das Leben hier ist vergänglich. Die Zeit ist viel zu kurz! Und aus Respekt dem Leben gegenüber, müssen wir versuchen es so gut wie möglich zu leben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)