Free falling von abgemeldet (Eine Alex O'Loughlin Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 81: XIX. Episode: Wishin’ and Hopin’ (81) ------------------------------------------------- Die beiden Männer horchten auf und starrten in die Richtung, aus der sie das Quietschen vernahmen. Immer wieder konnte Alex diese unverkennbaren Töne hören, die eindeutig nur Isobel fabrizierte! „Chris, das ist Isobel!“, flüsterte Alex aufgeregt und wieder fühlte er den schnellen Herzschlag. Chris nickte eilig. „Vorsichtig.“, murmelte er und schob Alex langsam aus dem Schreckensschlafzimmer. Immer näher kamen sie dem Geräusch des Babys. Die morschen Bodendielen knarrten und an den Wänden krabbelten einige Spinnen. Über und über voll war die ganze Decke mit Spinnweben und den Boden überzog eine dichte Staubschicht. Alex blieb vor einer angelehnten Tür stehen. Ganz deutlich hörte er es, das Brabbeln eines Säuglings. Alex schob die Tür auf. Der Raum war geputzt und gepflegt. In der Mitte stand eine Wiege. Chris sah sich prüfend um, doch Alex hatte nur Augen für die Wiege. Mit ein paar wenigen Schritten war er bei ihr… „Oh Isobel…“, flüsterte Alex und ihm schossen die Tränen in den Augen! Da lag sie. Einfach so, eingemummelt in eine Decke, in der es ihr schwer fiel, sich zu bewegen. Isobel lag auf ihren Bauch, lutschte auf ihrer Hand herum und hob immer wieder einen Kopf. „Wow, bist du gewachsen und deinen Kopf kannst du jetzt schon alleine heben. Das wird deine Mom ganz schön ärgern, dass sie nicht dabei war, als du das gelernt hast.“, murmelte Alex, vollkommen ergriffen von diesem ganz besonderen Moment. Zaghaft berührte Alex den dunklen Haarschopf, der von einem Haarband mit einer schwarzen Schleife geschmückt war. Sofort zog Alex ihr dieses lästige Band von der Stirn. „Das hat weh getan, hmm…“, flüsterte Alex und streichelte durch den braunen Haarschopf. Ganz rot war die Stelle, die ihren kleinen Kopf eingeschnitten hatte. Sie quietschte und streckte ihre nackigen Füßchen in die Höhe. Isobel trug nur ein kleines, schwarz weiß kariertes Kleidchen mit einem Känguru vorne drauf.  „Isobel.“, hauchte er und schob seine Hände unter den Kindskörper. Vorsichtig und andächtig hob er die Kleine in die Höhe. Ihre blauen Augen wanderten umher und entdeckten Alex‘ Gesicht. Sofort glitt ein Strahlen über ihr gesamtes Gesichtchen. Sie wackelte mit den Armen und den Beinen, quietschte und lachte. Gerührt betrachtete Alex seine Kleine und drückte sie sofort an sich. Isobel kuschelte sich an ihn, rieb ihr Köpfchen an seiner Brust, schien den wohlvertrauten Duft geradezu einzusaugen. Alex hielt seine Elfe an sich gedrückt, küsste ihre buschigen Haare und atmete tief durch. „Wir sollten gehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Claire lange weg bleibt.“, murmelte Chris und warf einen kurzen Blick auf den Säugling. Ein Lächeln glitt über das Gesicht des groben Bodyguards und er tippte ihr doch glatt einmal gegen die Nase. „Wir bringen dich jetzt zurück zu deiner Mom. Die macht sich nämlich ganz schöne Sorgen um dich. Und mir hast du auch einen ganz schönen Schreck eingejagt!“ Ein Schmunzeln glitt über die Züge des Australiers. „Na komm, lass uns Isobel nach Hause bringen.“, raunte er leise. Beide Männer schlichen gerade den staubigen Gang entlang, als sich die Haustür langsam öffnete. Eilig zog Christopher Alex in das Badezimmer…   Der Flüchtling bog gerade noch rechtzeitig in eine Seitenstraße ein, als er Ryan von der anderen Richtung auf sich zukommen sah! Leila klebte geradezu an seine Fersen! „Wir haben ihn!“, rief sie triumphierend und deutete im Vorbeilaufen auf das Sackgassenschild. Ryan nickte und hob seine Waffe. Schulter an Schulter betraten die Beiden die Seitenstraße, die dank hohen Häusern duster und ein wenig furchteinflößend wirkte. Überall türmten sich hohe Müllcontainer. Sicherlich war das ein begehrter Treffpunkt von Obdachlosen, wie Ryan anhand des leeren Fasses vermutete, das wohl als Feuerstelle diente. „Wir wissen, dass Sie hier sind, also kommen Sie raus!“, rief Ryan prüfend in die Seitenstraße. Irgendwo fiel eine Dose um. Prüfend sah sich Ryan um. Leila deutete auf einen Hauseingang, den sie sofort zielsicher ansteuerte, während Chris den Rest der Gasse prüfend betrachtete, ehe er ihr in das Innere des offen stehenden Hauses folgte. Es schien nicht mehr das Jüngste zu sein. Leilas Waffenlauf deutete die Stufen nach oben, als Ryan wieder an ihrer Seite war. „Ich schau mich oben um, bleib du hier unten.“, wies sie ihn an. „Das halte ich für keine gute Idee, wir bleiben zusammen.“ „Um dann das Risiko einzugehen, dass er uns erwischt. Ryan, ich bin kein kleiner Frischling. Ich weiß wie der Hase läuft.“, raunte Leila ihm zu und nahm die ersten paar Stufen nach oben. „Leila.“ „Ich pass schon auf…“, rief sie ihm zu und verschwand im oberen Stockwerk. „… ich liebe dich…“, murmelte Ryan leise und schüttelte seinen Kopf. „Ist wohl besser, wenn du es nicht weißt denn dann bist du diejenige, die sich Sorgen um mich macht.“ Er schmunzelte, hob die Waffe wieder und überquerte den Gang um in die offenstehenden Räume zu schauen. Nichts war abgesperrt und es war offensichtlich warum. Das alles hier glich einer grandiosen Bruchbude! Ein mulmiges Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus, als ein lauter Schuss die Wände zum Beben brachte. Ryan hob seinen Kopf und wirbelte herum. „LEILA!“, schrie er laut und rannte los…   Alex hielt Isobel im Arm und wurde von Chris zur Seite geschoben. Er legte einen Finger auf seinen Mund und wisperte ein „Schhh.“ Die Tür fiel hörbar ins Schloss. Alex schluckte und drückte seine Kleine an sich. Isobel schmiegte sich an ihn, gab aber noch einen leisen Babylaut von sich. „Isobel, ich bin zu Hause, na wo ist mein Baby?“, rief eine Frauenstimme. Chris schloss die Badezimmertür. Nur durch einen kleinen Spalt konnte er noch sehen und hören, was auf dem Gang geschah. Er steckte die Waffe beiseite. Die Frauenstimme trällerte vollkommen Talentfrei ein kleines Liedchen und rief ein: „Na, wo ist mein Baby…“, als es auf einmal leise wurde. Sie hatte die leere Kinderwiege entdeckt. Für wenige Sekunden herrschte Stille. Chris hob drohend seinen Finger und schob sich aus dem Badezimmer „Chris, bleib hier…!“, wisperte Alex, doch vergebens. Schleichend bahnte sich Chris einen Weg zwischen den Spinnweben hindurch. Alex zögerte, folgte Chris schließlich auf leisen Sohlen! Claire stand wie gebannt vor der Kinderwiege. „Brian? Tony? Stue? Leute, das ist ein schlechter Scherz!!“, rief sie entrüstet. Sie drehte sich um, sah Chris zu spät auf sich zukommen. Der Bodyguard drückte sie gegen die Wand, packte sie fest am Hals und hielt sie ein paar Zentimeter über den Boden. „So, meine Kleine, bevor die Polizei kommt reden wir mal ein paar Takte miteinander. Mein Name ist Christopher, du hast meinen besten Freund erschießen lassen und das Kind meines Schützlings entführt und ich schwöre dir, wenn du noch einmal in die Nähe meiner Familie und meiner Freunde kommst, wirst du es bereuen. Ich habe im Krieg Menschen erschossen und ich bin jederzeit bereit dich grausam ausbluten zu lassen, wenn jemand in Gefahr ist, der mir etwas bedeutet. Hast du das verstanden? Blinzle einmal für ja!“, knurrte er sie an. Die Frau röchelte, Tränen rannen über ihre Wangen und doch kniff sie ihre Augen zusammen. „Gut. Wir sind nicht fertig miteinander, wenn du jemals vergessen solltest, was ich dir gesagt habe. Kapiert…“ Draußen ertönten Stimmen, während die Frau wimmerte und Chris anstarrte. Unfähig sich zu befreien, drückte der Bodyguard gleich noch ein bisschen fester zu. „Alex, wir gehen.“, knurrte Chris in die Richtung der Zimmertür. Alex stand im Türrahmen und beobachtete mit großen Augen was Chris tat, unternahm nichts. Er konnte nur schwer erklären, was er just in diesem Moment für einen unsäglichen Hass auf diese Frau fühlte. Ihre Blicke trafen einander, als Chris sie auf dem Boden absetzte und sie röchelnd in sich zusammensank. Sie hustete laut. Alex setzte sich langsam in Bewegung und blickte voller Verachtung auf sie herab. „Wage es nie wieder meiner Familie zu nahe zu kommen.“, raunte er ihr kalt zu, rümpfte seine Nase und folgte Christopher, der die Frau keines Blickes mehr würdigte. Sie starrte Alex an, sah ihm nach und begann zu heulen. Vor der Eingangstür ertönten Stimmen. Chris zückte sein Messer und betrachtete das Miststück auf dem Boden ein paar Sekunden. „Wir gehen, habe ich gesagt!“, rief er schroff in die Richtung von Alex, dessen starrer Blick noch immer auf Claire ruhte. Sie hielt sich den Hals, hustete und sah wimmernd zu Alex auf. Dieser rümpfte seine Nase. „Halt dich fern von meiner Familie.“, knurrte er ihr zu, drehte sich langsam um und wurde bereits von Chris zurück ins Badezimmer bugsiert. „Aus dem Fenster, los!“, befahl dieser erzürnt. „Was ist los…?“ Just in dem Moment öffnete sich die Tür. Die beiden Männer konnten laute Schritte und Stimmengewirr um Claire hören. „Oh oh.“, murmelte Alex. „Sie hat Verbündete.“, brummte Chris und schwang sich leichtfüßig aus dem Fenster. Draußen nahm er Isobel entgegen, wartete bis Alex bei ihm angekommen war und gab sie ihr sogleich zurück in den Arm. Die Badezimmertür barst in tausend kleine Splitter, als Alex und Chris los rannten. Ein lauter Schuss ließ Alex und Isobel zusammenzucken. Der Säugling schrie auf. „Lauf schon, lauf!!“, rief Chris ihm zu und warf einen Blick über seine Schulter. Über die Veranda lief ein Mann mit Schrottflinte, dicht gefolgt von einem weiteren. „Scheiße…“, schrie Chris und folgte Alex und der brüllenden Isobel zurück auf den schmalen Weg, allerdings drückte er ihn eilig zur Seite und so bahnten sich die Männer einen Weg durch das Dickicht, die Motorradgeräusche im Nacken. Isobel schrie so laut. Fest presste Alex sie an sich und lief hinter Chris her, immer tiefer hinein in das Maisfeld verlor er mehr und mehr die Orientierung. Izzy fest an seine Brust gedrückt kam er dicht hinter Chris zum Stehen. „Weißt du wo wir lang laufen…?“, fragte er eilig und versuchte zwischen all den langen Gräsern irgendwas zu erkennen. Leider verschluckte das Gestrüpp die Männer zur Gänze und ragte noch weiter in die Höhe. Chris zögerte und bahnte sich weiter zielstrebig einen Weg. „Chris. Weißt du wo wir lang müssen??“, rief Alex ihm nach und streichelte beruhigend über Izzys Haarschopf. Die Antwort blieb Chris ihm schuldig… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)