Life is beautiful von abgemeldet (Eine Alex O'Loughlin Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 2: ... schenken wir uns einen (perfekten) Moment -------------------------------------------------------- Ihre Finger wanderten zittrig hinauf zu ihrer Brille, um diese wieder an Ort und Stelle zurück zu schieben. Tomantenrot hatten sich ihre Wangen gefärbt, während sie nervös auf ihrer Unterlippe herumknabberten. „Ent..schu..tsch...uld...digung...“, stotterte sie, während Alex mit großen Augen und leicht geöffnetem Mund zu der jungen Frau blickte, die bislang keinerlei Anstalten machte, von seinem Schoss runter zu gehen. Nun, ihr konnte das wohl keiner verdenken, aber die Situation war eindeutig zu absurd. Sogleich zogen sich seine Augenbrauen leicht zusammen, als er sich räusperte. „Kein Ding. Ich diene gerne als Sturzpolster, aber wäre es jetzt möglich, dass Sie von mir runter gehen?“ Wieder blinzelte die Kleine verwirrt, stammelte ein erneutes ‚Entschuldigung’ und wurde noch einen Ticken röter. Alex hatte einen Moment sogar Angst, sie könnte explodieren, so rot war ihr ganzes Gesicht. Sie bewegte sich nicht und er hob eine Augenbraue. Langsam aber sicher begann er Gefallen an der Situation zu finden, weshalb sich ein breites, überaus schelmisches Grinsen auf seine Züge legte. „Sie müssten sich dazu nur ein kleines bisschen bewegen.“ Sie atmete hastig ein und dann kehrte auch schon die Bewegung in ihren Körper zurück. Sofort erhob sie sich von seinem Schoss, taumelte zurück. Hätte Alex nicht blitzschnell reagierte, dann wäre sie wohl wieder nach hinten umgefallen. Schnell war er aufgestanden und packte die junge Frau, die ziemlich unsicher auf ihren Füßen war an den Armen. „Alles in Ordnung?“, fragte er nach. Sie nickte eifrig und begann damit fahrig nach ihren zahlreichen Ordnern zu suchen, indem sie über den Boden krabbelte. Alex stand regungslos in Mitten des Gehweges, unfähig auf dieses höchst verwirrende Persönchen zu reagieren. Eilig stopfte sie ein paar ihrer Zettel achtlos in die viel zu große, abgenutzte und mittlerweile auch sehr alte Handtasche. „Ist alles in Ordnung?“, wiederholte er nochmal. Der Schauspieler ging in die Hocke und hob seine eigene Sonnenbrille und eines ihrer Bücher auf. „Ja ... ja ... all ... alles okay..“, stammelte sie und warf ihm nur einen hastigen Blick zu. Ihre Gesichtsfarbe erinnerte noch immer an die eines Truthahns! „Was ist eigentlich passiert...“ Alex bekam keine Antwort. Schnell nahm sie ihm das Buch aus der Hand. „Ent...schuldigung...“, stammelte die junge Frau noch einmal und wurde bei dem Anblick seines verschwitzen Oberkörpers erneut dunkelrot. Unsicher und wankend lief sie an ihm vorbei. „Hey ....“, rief Alex ihr noch hinterher, aber sie ignorierte ihn einfach. Alex stemmte beide Hände in die Seiten, während sein Gesichtsausdruck eine Spur ungläubiger wurde. Ließ sie ihn tatsächlich hier stehen?? Ihn?! Er konnte es nicht fassen! Kurz legte er seinen Kopf schief. Scheinbar konnte da jemand nicht wirklich gut auf den viel zu hohen High Heels laufen. Mit einem Schulterzucken rieb er sich über den Nacken und ließ noch einmal seinen Blick schweifen. Ein paar Passanten hatten das Szenario beobachtet, wandten sich jetzt aber hastig ab und auch er setzte seinen Lauf fort, auch wenn ihm diese junge Frau, mit der großen Brille, dem abgetragenen Kleid und den unbequemen Schuhen nicht mehr aus dem Kopf ging. Sie war zwar so gar nicht sein Typ, aber er wurde einfach nicht gerne stehen gelassen. Das kratzte dann doch an seinem männlichen Ego!    Wenig später stand Alex unter der kühlen Dusche seiner Wohnung. Die Hände hatte er an die Wand gestemmt, den Kopf hielt er gesenkt. So ran das kühle Nass über seinen Körper, durch seine Haare und tropfte von seiner Nasenspitze, während er zufrieden ein und wieder ausatmete. Das Wasser erfrischte seinen Geist, erquickte seine Seele und erneuerte seinen Körper, weshalb er sehr lange unter dem kalten Nass stand. In Gedanken ging er erneut den Text durch, den er für den heutigen Tag brauchte, doch immer wieder blitzte die morgendliche Begegnung in seinen Erinnerungen auf. Es war zum verrückt werden! Ein professioneller Schauspieler wie er musste dazu in der Lage sein, sich genügend zu konzentrieren, aber er schaffte es einfach nicht abzuschalten. Stattdessen wuchs die Nervosität in seiner Magengegend an. Wurde größer, stärker und ließ ihn schließlich entrüstet aufseufzen. „Verdammt...“, knurrte er und richtete sich auf. „Konzentration. Konzentration. Konzentration.“, murmelte er und begann sich seine Schläfe zu massieren. Natürlich war das seine erste wirklich große Rolle in einem gigantischen Kinofilm, aber er war doch kein Neuling im Bereich der Schauspielerei. Er wusste sich professionell zu verhalten und müsste eigentlich dazu in der Lage sein problemlos die Nervosität abzuschalten. Aber heute wollte ihm das nicht so recht gelingen. Er knirschte mit seinen Zähnen, spannte seine Muskeln an und ließ seinen Nacken zweimal knacken. „Du schaffst das, Alex...“, machte er sich selber Mut und stieg aus der Dusche. Der gewünschte Effekt blieb aus. Er fühlte sich weder erfrischt, noch erneuert, sondern einfach nur kurz vor einer mittelgroßen Panikattacke!! Das Handtuch um seine Hüfte gewickelt tapste er durch seine Wohnung und ließ sich auf das Bett sinken. Er atmete durch. Tief. Einmal. Zweimal. Gönnte sich ein paar Sekunden der Stille. Seine Gedanken waren vollkommen leer. Er atmete ein drittes Mal durch und langsam wurde sein Puls wieder ruhiger. „Du schaffst das...“, murmelte er nochmal zu sich. Mit geschlossenen Augen tastete er nach dem Skript, dass auf seinem Nachtisch lag und ergriff dieses. Doch just in diesem Moment klingelte es an der Tür. Alex riss seine Augen auf. „Das darf nicht wahr sein.“, knurrte er und sprang hastig auf. Er war zu spät! An seinem ersten Tag, war er doch tatsächlich zu spät und das ließ ihn jetzt all seine Sorgen über Bord werfen! Hastig rubbelte er sich die Haare trocken, rief noch ein ‚Komme gleich’ durch die Sprechanlage, und schlüpfte eilig in seine Klamotten. Shorts. Socken. Jeans. Weißes T-Shirt und Lederjacke. Perfekt. Für mehr blieb keine Zeit, denn ein erneutes Klingeln signalisierte, dass er jetzt unter Stress strand. Alex atmete tief durch und sah sich noch einmal selber im Spiegel an. „Na das beginnt ja alles grandios ...“ Es läutete ein drittes Mal. „... vor allem habe ich den wohl besten Chauffeur der Welt. Kein bisschen ungeduldig der gute Mann.“, grummelte er vor sich hin und verließ dann eiligen Schrittes seine Wohnung. Einsam und verlassen blieb sein Skript auf dem Bett zurück. Vergessen war die Situation während seines Lauftrainings. Wie weggeblasen seine Sorgen bezüglich des Drehs. Jetzt funktionierte Alex O’Loughlin wieder. Seine Panik hatte sich ausgestellt und stattdessen regierte der talentierte Schauspieler lediglich. „Sieh an ... Berry.“, grinste er breit, als er den etwas älteren, kleinen, runzligen Chauffeur erblickte. „Mr. O’Loughlin. Ich war bereits in Sorge um Sie.“ „In wie fern?“ „Nun, sie hätten auch bewusstlos in der Badewanne liegen können.“, gab er mit einem Schulterzucken zu verstehen. „Es kommt schließlich ab und an vor das Menschen in der Badewanne ertrinken.“, teilte er noch mit krächzender Stimme mit und öffnete Alex die Tür. „Ich bin aber nicht wie jeder Mensch, Berry.“ Mit ihm als Chauffeur hatte er so gar nicht gerechnet. Der kleine Mann war bereits nicht mehr jüngste, aber er war wohl einer der Fahrer, die schon viel in ihrem Leben gehört hatte. So viele Promis wie er tagtäglich durch die Gegend kutschierte und die meisten Berühmtheiten kannten ihn doch tatsächlich beim Namen. Er war so was wie der große Insider Hollywoods, denn er wusste über jede noch so kleine Liebschaft genau Bescheid. Aber er hüllte sich stets im Schweigen und pflichtete nur zu sagen: „Es ist immer die Liebe, die einen Menschen verletzbar und gleichzeitig unendlich stark macht. Doch ich maße mir nicht an festzulegen, wann die Liebe jemanden verletzen soll ... das überlasse ich lieber der Liebe selbst.“ Berry setzte sich hinters Steuer und warf einen Blick in den Rückspiegel. „Und doch sind Sie nicht Superman, Mr. O’Loughlin. Es wäre doch sehr schade, wenn ihr Leben in der Badewanne endet, wo es doch gerade erst begonnen hatte.“ Ein kleines Lächeln blitzte auf den Zügen von Berry auf. Warmherzig, freundlich und gewitzt. Alex wog seinen Kopf hin und her. „Wohl wahr, also fahr mich mal lieber schnell ans Set, bevor ich mir doch überlege, in der Badewanne zu ertrinken...“ „Nun werden Sie mal nicht frech. Ich war nicht derjenige, der unpünktlich war, also drängen Sie mich nicht.“, meinte Berry, startete den Wagen und schon setzte sich der große Wagen in Bewegung. Wie so oft verstrahlte Berry eine Engelsgeduld und lenkte den Wagen sicher und vollkommen ohne Stress durch die Straßen von LA. Er war ein eigenartiger Chauffeur, aber auch derjenige, der von jedem Schauspieler, egal ob Brad Pitt oder Robert Pattinson geschätzt wurde, denn er war einfach die Ruhe und die Freundlichkeit in Person. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)