Life is beautiful von abgemeldet (Eine Alex O'Loughlin Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 3: Lass die Monster dich lächeln sehen. ----------------------------------------------- Unruhig tippelten seine Fingerspitzen auf dem Glas des Fensters herum. Er blickte nach draußen und betrachtete die Häuser an denen sie vorüber fuhren. „Sie wohnen also wieder in Los Angeles?“, fragte Berry nach, da er die wachsende Nervosität des jungen O’Loughlin natürlich bemerkte. „Genau genommen habe ich bislang noch nie in Los Angeles gewohnt. Zwar mal ab und an in einem Hotel, aber ich habe bisher immer andere Wohnorte vorgezogen, als die Traumfabrik Amerikas.“, erklärte Alex mit einem flüchtigen Lächeln. „Australien beispielsweise?“ Alex lächelte augenblicklich. „Ja genau. Unglaublich wie viele Jahre ich jetzt schon in Amerika bin. Manchmal vergesse ich ganz, dass das nicht meine ursprüngliche Heimat war.“ Sein Blick verlor sich im Himmel über Los Angeles. Er hing sekundenlang nur noch seinen Gedanken nach. Dachte an die Anfänge seiner großen Karriere, an seine Familie. Seinen Sohn mit dem er nur sporadischen Kontakt hatte. Wann hatte er ihn das letzte Mal gesehen? Mit ihm geredet? Auf Anhieb konnte er das nicht sagen, weshalb sein Blick einen ganz kleinen Moment bitter und überaus traurig wurde. Alex seufzte auf und schüttelte seinen Kopf um die trüben Gedanken beiseite zu schieben. Es war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt sich Vorwürfe zu machen, nur weil er kaum eine Präsenz in dem bisherigen Leben seines Sohnes hatte. „Sie sollten nicht so betrübt aus dem Fenster schauen, Sir. Das ergänzt sich nicht, mit ihrem bisherigen Darstellungen, wobei Sie auf der ein oder anderen Fotostrecke durchaus sehr übellaunig wirken.“, meinte Berry zu ihm, woraufhin Alex ein bisschen lachen musste. “Sag bloß, du schaust dir meine Fotos an.“ „Natürlich. Ich muss ja wissen wie meine Klienten aussehen.“, zwinkerte der alte Mann in den Rückspiegel. „Du weißt seit Jahren, wie ich aussehe.“, erwiderte Alex und konnte sich nun ein kleines, überaus deutliches Schmunzeln nicht verkneifen. Natürlich hätte er das Gespräch noch gerne etwas vertieft, aber leider fuhren sie am Set vor. Alex schluckte und strich sich mit einem nervösen Handgriff durch den Nacken. „Sie schaffen das schon, Mr. O’Loughlin.“, sprach Berry und öffnete beschwingt die Tür des Schauspielers. Dieser lächelte etwas. „Na wenn du das sagst...“, murmelte er noch durchaus unruhig, bevor er ausstieg und seinen Blick über die Fox-Studios gleiten ließ. „Wir sehen uns heute Abend.“ Bevor Alex jedoch seiner Wege gehen konnte, klopfte Berry auf die Schulter des Schauspielers, der ihm daraufhin dankend nachsah. Der Schauspieler schmunzelte und sah dem älteren Mann noch nach. Ein faszinierender Mensch. Er schaffte es durch solch einfach Gesten einem Mut zu schenken. Alex straffte seine Schultern und schritt auf das Gebäude zu. Er war bereits ein paar Mal hier gewesen, drum fand er den Weg durch die unendlichen Gänge zum Besprechungszimmer sehr schnell. Heute war lediglich die Textprobe. Das war sich so vorzustellen. Die Schauspieler saßen mitsamt der anderen Beteiligten an einem großen Tisch, tranken Kaffee und aßen Sandwiches, aber mussten dabei bereits ihre Texte so vortragen, wie es im Film geplant war. Von jeder Seite konnte noch Kritik und Verbesserungswünsche angebracht werden. Für Alex immer besonders anstrengend, da er nicht gerne so lange still saß, aber leider dauerte das Unterfangen meistens ein paar Stunden und das, obwohl sie doch nur die ersten Szenen durchspielten. Nun ja. Augen zu und durch. Er atmete tief ein und trat beschwingt durch die offene Tür. Das ‚Hallo’ blieb ihm schier im Munde stecken, als er in zwei große, haselnussbraune Augen blickte, die ihn durch eine dicke Brille hinweg anspähten. „Sie schon wieder....“, murmelte er. Da stand sie. Die Kleine, die ihn am heutigen Morgen über den Haufen gerannt hatte und starrte ihn entgeistert – natürlich wieder überaus rot – an. „Oh ihr kennt euch bereits.“, fragte Peter Jackson, der an Alex herangetreten war, um ihm die Hand zu reichen. Alex brauchte ein paar Sekunden um sich zu sammeln, ehe er dem Regisseur antworten konnte. „Wir sind uns flüchtig begegnet.“, murmelte er und rieb sich einmal über die Wange. Die Irritation zeichnete sich deutlich auf seinen Zügen ab, denn er hatte keine Ahnung, um wen es sich bei dieser Frau mit der unvorteilhaften Kleidung eigentlich handelte. Peter schien eben das zu erahnen, denn er lächelte seinen Hauptdarsteller an. „Das ist Josefin Baker, meine Assistentin und die von unserem Local Manager.“, klärte er ihn auf. Alex nickte kurz. Das erklärte zumindest die zahlreichen Bücher und Ordner, die sie mit sich rumschleppte. Unschlüssig murmelte die junge Lady ein ‚Hallo’, bevor sie hastig davon wuselte, um sich auf ihren Platz zu setzen. „Etwas schüchtern die Kleine...“, meinte Alex und hob seine Schultern. „Ja, das kannst du aber annehmen, aber die Beste auf ihrem Gebiet. Ich bin froh sie abgeworben zu haben.“, klärte Peter ihn noch auf, bevor auch er auf seinen Platz wanderte. Schnell holte sich Alex noch einen Kaffee und schon sah er neben seinen anderen Schauspielkollegen, die dementsprechend begrüßt wurden. Die bildschöne Avery Hawkins, der Twilightjunge Taylor Lautner, die frisch gebackene Mutter Alyssa Milano und zuletzt einer der wohl bekanntesten Hollywoodschauspieler schlechthin: Gerard Butler. Das war sie also. Seine Crew für die nächsten Zeit und zusammen wollten sie einen grandiosen Film auf die Beine stellen. Nach einer kurzen Vorstellrunde ging es dann auch schon los, wobei Alex erst jetzt feststellte, dass er sein Skript vergessen hatte. Blieb nur zu hoffen, dass es niemanden auffiel und das er keinen plötzlichen Texthänger bekam. Blondy beäugte ihn kritisch. Über Avery gab es eigentlich nicht viel zu erzählen. Sie war bereits seit Jahren im Schauspielgeschäft. Damals hatte sie einfach Glück gleich in einem bekannten Film zu landen, allerdings hatte sie das arrogant gemacht. Mit gerümpfter Nase trug sie ihren Text vor und das auf den Punkt genau. Peter Jackson war begeistert und Alex hing geradezu an ihren Lippen. Ihre Worte klangen so süß, so liebreizend. Ihre vollen Lippen formten sich bei jedem Wort anmutig und ihre makellosen Züge erstrahlten jede Sekunde aufs Neue. Alex war absolut hin und weg von ihr und schaffte es jetzt immer schwerer, sich auf seinen Text zu konzentrieren. Ein Königreich für ein Skript! Die kleine Kaffeepause kam ihm wie gerufen. Nun musste er sich nur noch ein Skript organisieren und das war bedauerlicherweise nicht ganz so einfach. Jeder war schnell in ein Gespräch oder mit einer Raucherpause vertieft. Alex zog seine Augenbrauen zusammen. Gerade sehnte er sich nach der familiären Atmosphäre am Set von Hawaii Five-O oder auch von Moonlight. Da war Zusammenhalt noch groß geschrieben, aber hier schien jeder nur an sich zu denken. Alex seufzte. Das war Hollywood und daran musste er sich jetzt erst noch gewöhnen. Er schüttelte seinen Kopf und bemerkte in diesem Moment die kleine Assistentin, deren Name ihm schon wieder entfallen war. Blieb nur zu hoffen, dass sie ihm ein Skript organisieren konnte. Lächelnd klopfte er neben sie auf die Holztischplatte, da ihre großen Augen gerade wie gebannt in eines ihrer dicken Bücher starrte. Sie sah auf, rückte sich ihre Brille auf der Nasenspitze zurecht. „Mr. ... O’Loug...lin...“, stotterte sie unsicher. „Ja, genau...“ Er lächelte sie charmant an, woraufhin gleich wieder die Röte in ihr Gesicht schloss. Alex versuchte diesen Umstand zu ignorieren, denn er war sich sehr wohl darüber bewusst, dass er solch eine Wirkung auf Frauen hatte. „Hören Sie, ich habe mein Skript ... nicht dabei. Wäre es möglich, dass ich ein Neues bekomme.“ Wieder schob sie ihre große Brille die Nasenspitze nach oben und gleich darauf wanderten ihre zittrigen Finger durch ihre kurzen, schokoladenbraunen Haare. Hier und da stand ihr eine Strähne ab, allerdings hielt ein schwarzer Haarreif sie noch an Ort und Stelle fest. „Na...natür...natürlich...“, stammelte sie weiter und erhob sich hastig. Ein wenig zu hastig, denn tollpatschig wie sie war, stieß sie mit dem Handgelenk gegen ihre Kaffeetasse, die daraufhin klirrend zu Boden fiel. „Oh nein ....“, jammerte die Assistentin, die ungeschickt auf ihren unpassenden Schuhen versuchte den Kaffee aufzuhalten, der sich jetzt über den Boden verteilte. Alex war überfordert. Erstaunt und perplex zugleich beobachtete er die Szene, die ihm irgendwie bekannt vor kam ein paar Sekunden lang, ehe wieder Leben in ihn zurück kehrte. Hastig suchte er ein paar Papierhandtücher zusammen, um ihr zu helfen. „Sie bluten...“, stellte er fest, als sie die Splitter schon in den Mülleimer beförderten und er noch die letzten Reste des Kaffees auftupfte. „Ni...cht sch...schh....schlimm.“ Sogleich schüttelte sie ihren Kopf und drückte sich ein Stück Papiertuch auf den kleinen Schnitt, bevor sie davon wuselte. Eindeutig! Sie konnte auf diesen Schuhen nicht laufen! Nur wenige Sekunden stand sie wieder vor ihm, reichte ihm ein neues Skript und rückte sich die Brille zurecht, wobei sie ein kleines bisschen lächelte. Als Alex dieses erwiderte liefen ihre Wangen rubinrot an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)