Zwielichtbande- Hass mich von Turiana (Itachi x Sasuke) ================================================================================ Kapitel 1: Familie Uchiha ------------------------- >Viele längst vergess´ne Geister heißen Dich willkommen in der eisigen Wirklichkeit! Alle Ängste mitgereist, wer hat sie mitgenommen in die eisige Wirklichkeit?< ASP- eisige Wirklichkeit Er ist gewachsen, stellte Shisui fest. Und anders. Vor seinem Verschwinden war Sasuke eher zierlich gewesen und kleiner als sein Cousin. Nun wirkte er kräftiger, war dennoch schlank gebaut und mittlerweile etwa genauso groß wie Shisui selbst. Sein Haar war ein wenig länger geworden. Das Gesicht des jüngeren war schmaler und markanter, die Schultern etwas breiter geworden. Seine Augen, dieses Funkeln, das war alles, was sich nicht verändert hatte. Selbst die Stimme des jungen Mannes war tiefer geworden, was nicht anders zu erwarten gewesen war. Einen Bart hatte er nicht- wahrscheinlich würde er wie sein Vater nie einen bekommen oder er rasierte sich einfach, weil es ohnehin nicht zu ihm passen würde. Nun besah sich der ältere Uchiha seinen Gegenüber grober. Die Details hatte er nun wahrgenommen, etwas, das einfach normal für ihn war. Details waren bei Personenfahndungen wichtig. Sasuke hatte keine Tätowierung, zumindest keine sichtbare. Einen Anzug trug er nicht, anders als sein Begleiter. Ein schlichtes schwarzes Shirt und eine dunkelblaue Jeans beulten sich leicht an seiner Seite. Trug der 20-jährige etwa eine Waffe? Der schwarzhaarige bemerkte den Blick. Zögernd, gar widerwillig griff er nach dem Saum seines Shirts und zog es ein Stück weit nach oben. „Ja“, sagte er dann leise. „Ich bin bewaffnet wie du. Nur nicht offiziell.“ Shisui wurde blass. Zwar hatte er gewusst, das Fugaku immer gewollt hatte, das sein Cousin ebenfalls Polizist wurde, aber nun diese Waffe… Sasuke war für ihn immer noch ein halbes Kind. War er immer gewesen. Diese Pistole, die er am Gürtel trug, passte nicht in das Weltbild des älteren Cousins. „Komm mit“, murmelte der nun erwachsene Sasuke und führte ihn zum Sofa. „Wir haben uns lange nicht gesehen, viel zu erzählen und nur ein Wochenende.“ Alarmiert sah der ältere auf. „Nur ein Wochenende?“ Widerstandslos ließ er sich von Sasuke auf das Sofa drücken und beobachtete, wie sich der andere dann in die kleine Ecke verzog. Das hatte Sasuke früher schon gerne gemacht, es war seine Ecke. Irgendwie zumindest. Der Junge hatte immer dort gesessen, wenn es um ernste Themen ging. Shisui wusste nicht einmal, wieso. „Ja“, begann der Junge, der ein Mann geworden war. „Ein Wochenende. Itachi holt mich am Sonntagabend wieder hier ab.“ „Wieso?“ Mit ungewohnter Kühle in den Augen schaute der 20-jährige auf. „Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Keiner darf wissen dass ich hier bin, Shisui. Nur meine Eltern sollten es eigentlich wissen, dann noch Itachi, Gozu –Meizu hier ist mein Aufpasser- und sonst keiner. Du darfst es auch niemandem sagen, egal wem. Nicht mal deinen Eltern und auch keinem deiner Kollegen.“ „Deshalb hat Fugaku also nichts dagegen, dass sie die Suche nach dir heute eingestellt haben, hm?“, brummte der Ältere. „Er wusste, dass du hier bist wenn er nach Hause kommt.“ „Nein, weiß er nicht. Aber er weiß, dass ich unangekündigt im Haus sein könnte und das Itachi auf mich aufpasst. Mama und Papa wissen es beide. Keiner kann mir etwas antun, und wenn jemand hier auftauchen sollte kann ich mich zur Not selbst verteidigen und fliehen.“ Trocken lachte Shisui auf. „Wieso hast du nicht den Polizeischutz genommen statt den von diesem Mann, der dir das alles eingebrockt hat?“ Ein eisiger Blick traf den jungen Polizisten. „Polizeischutz hätte nicht gereicht“, erklärte Sasuke. „Ein Spitzel hätte ausgereicht, mich aufzuspüren. Wenn aber nur Itachi, Gozu und Meizu meinen Aufenthaltsort kennen kann mir viel weniger passieren. Ich bin ja nicht oft hier und kündige mich nie an. Außerdem wird kurzfristig entschieden wann ich herkomme, ganz spontan meistens noch am Tag meiner Ankunft hier.“ „Lässt Mikoto deshalb die Terrassentür immerzu offen?“ Der Jüngere nickte. „Durch die Haustür herein zu kommen ist auffälliger. Jemand, der die Eltern Herrn Uchihas beobachtet könnte erfahren, dass Herr Uchiha hier ist“, ertönte es von Meizu. Shisui wollte grade etwas erwidern, als die Haustür leise, dennoch vernehmbar geöffnet wurde. Ein leises Geräusch ertönte, das der Polizist als freudiges Jauchzen einordnete. Etwas Raschelte, dann näherten sich eilige Schritte dem Raum, als wüsste der, der das Haus betreten hatte, wo er zu suchen habe. Meizu blieb seltsamerweise sitzen, auch Sasuke regte sich nicht. Sie schienen sich nicht zu fürchten. Dazu hatten sie auch keinen Grund, erkannte Shisui, denn es war Mikoto, die gekommen war. Die Frau übersah ihren Neffen einfach und fiel stattdessen Sasuke in die Arme, der aufgestanden war. „Du bist zurück“, wisperte sie überglücklich. „Du bist endlich wieder zuhause! Alles, Alles Liebe und Gute zu deinem zwanzigsten Geburtstag, Schatz!“ „Danke, Mama“, kam es von Sasuke. Shisui fiel sofort der veränderte Tonfall auf. Die Kühle und Distanz, die Sasuke die ganze Zeit über ausgestrahlt hatte, war verschwunden. Der Mann vor ihm war einfach nur Sasuke, vom Charakter her vielleicht noch genauso wie vor seinem Verschwinden. „Wie lange bleibst du?“, wollte die einzige Frau im Haus wissen. „Wann bist du angekommen? Ich habe mir solche Sorgen gemacht, das dir doch etwas passiert sein könnte!“ „Beruhige dich“, lächelte ihr Sohn. „Schau mal, wer mich aufgespürt hat.“ Damit fiel ihr Blick erstmals auf Shisui. Der konnte sehen, wie sich Angst unter ihre Freude stahl. „Er hat dich aufgespürt? Wieso bist du noch hier? Jemand anderes könnte-…“ Shisui erhob sich ruhig. „Nein, könnte nicht. Mir ist nur ein Schatten hinterm Vorhang aufgefallen und ich habe mir Sorgen gemacht, ob nicht ein Einbrecher im Haus sei. Deshalb habe ich nachgesehen. Ich hätte nie gedacht, das es Sasuke sein könnte- nicht nach all der Zeit.“ Mikoto schüttelte den Kopf „Trotzdem. Sasuke, halt dich besser von den Fenstern fern, wenn dein Vater und ich nicht hier sind. Ich habe Angst, dass doch etwas passiert“, mahnte sie ihren Sohn streng. Müde lächelte Sasuke. „Und muss ich es dir schon wieder sagen? Im Haus trägst du keine Waffe! Gib sie von mir aus Meizu, aber ich möchte keine Waffen an meinem Jungen sehen müssen, dein Vater kriegt das doch auch hin. Bitte.“ Leise kicherte der schwarzhaarige und löste das Holster von seinem Gürtel, reichte es an seinen Aufpasser. Shisui musste sich wirklich noch an diesen groben Kerl gewöhnen, der wie ein Schatten über Sasuke wachte und scheinbar nichts Ungewöhnliches daran fand, die Waffe seines Schutzbefohlenen zu nehmen. Eigentlich. Im Grunde wollte sich der Polizist aber nicht an diesen Fremden gewöhnen und auch nicht an den unbekannten, kühlen Sasuke. Diese ganze Situation hier, in die er hinein geraten war, kam ihm suspekt vor. Unwirklich. Falsch. Sehr falsch. Am Abend, nachdem Fugaku heimgekehrt war, verließ Shisui das Elternhaus seines jüngeren Cousins. Es behagte ihm zwar nicht, Onkel und Tante allein mit einem ihm fremden Sasuke und dem noch fremderen Meizu zu lassen, aber ihm blieb nichts anderes übrig. Keiner durfte erfahren, dass der junge Uchiha Kontakt zu seinen Eltern hatte und diese sogar besuchte. Und er verstand die Sorge seines Onkels und dessen Frau. Dennoch: Sasuke war nicht mehr der Junge, den Shisui gekannt hatte. Er war jemand vollkommen anderes geworden. Es war zwar logisch, aber es traf den jungen Polizisten, auch wenn er selbst ebenfalls nicht mehr derselbe war wie damals. Sie hatten sich doch alle verändert, wieso verunsicherte ihn Sasukes Verhalten so sehr? Er wusste es nicht, und das wurmte ihn. Sasuke wirkte auf ihn stellenweise wie ein jüngeres Ebenbild des Mizu, der ebenfalls so distanziert gewesen war. Früher war Sasuke ganz anders gewesen. Ein normaler Junge. Er war beliebt gewesen, besonders bei den Mädchen, und er war ein guter Schüler gewesen, wenn man von Englisch absah, wo er die Grammatik einfach nicht verstanden hatte. Er war oft mit Freunden unterwegs gewesen und hatte mit Shisui versucht, sich schulisch doch noch zu verbessern. Als der Mizu aufgetaucht war, war alles anders geworden. Sasuke hatte anfangs nur einen neuen Nachhilfelehrer bekommen, dann aber immer weniger mit seinen Freunden gemacht. Shisui war es gleichgültig geworden, wie gut oder schlecht sein Cousin schulisch war, als der fast nur noch mit Itachi Mizu zusammen war. Es hatte ihn beunruhigt, sehr sogar. Gesagt hatte er aber nie etwas. Er hatte damals noch gehofft, Sasuke würde vernünftig werden und den Kontakt zu Itachi abbrechen, als der ihn immer mehr kontrollierte. Dann war der damals 16-jährige im Krankenhaus gelandet, angeschossen von einem Feind seines Nachhilfelehrers. Shisui war nie zuvor so wütend auf den Mizu gewesen, der dann endlich begriffen hatte, dass er Sasuke schadete. Die Verhandlung mit anschließender Inhaftierung des Mizu war für Shisui eine Genugtuung gewesen. Es hatte so gut getan, den im Gefängnis zu sehen, der seinem Cousin geschadet hatte. Dann war Sasuke verschwunden, völlig spurlos, und der eigentliche Albtraum begann erst. Shisui konnte auch noch immer nicht glauben, das Fugaku ihm nichts gesagt hatte- ihm nicht gesagt hatte, das Itachi ihm Sasuke zurückgebracht, wenigstens ein Stückchen Sorge genommen hatte. Dabei hatte Shisui sich sehr gesorgt, hatte alles abgesucht was man absuchen konnte. Er war damit nicht alleine gewesen, Sasukes Freunde hatten ihm geholfen. Alle haben gesucht und Fugaku und Mikoto hatten kein Wort davon gesagt, dass es Sasuke gut ging und er in –wenn auch zweifelhafter- Sicherheit war. Kein Wort. Shisui wusste nicht, was er davon halten sollte. Er fühlte sich verraten von der der Familie seines Onkels, der er eigentlich nahezustehen geglaubt hatte. Und er fürchtete sich vor dem, was nun vielleicht in Sasuke schlummerte. Fürchtete sich vor seinem Cousin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)