Zwielichtbande- Hass mich von Turiana (Itachi x Sasuke) ================================================================================ Kapitel 4: Von Bitten und Problemen ----------------------------------- >Siehst Du nicht die Geister, die ich rief, kamen in der Nacht, während ich schlief, wurden hier im Dunkeln viel zu groß- die Geister, die ich rief, lassen mich nicht mehr los!< OOMPH!- Die Geister, die ich rief Itachi fiel nach einiger Zeit auf, das sich im ganzen Haus eigentlich nichts verändert hatte. Früher war es ihm nie aufgefallen. Mittlerweile wurde es ihm manchmal bewusst, wenn er ihm einen Besuch abstattete. Der letzte lag schon eine Weile zurück, sicher würde er alles erfahren wollen. Wollte er immer. Unwillkürlich schlich sich ein kaum wahrnehmbares Lächeln auf Itachis Lippen. Alles war seltsam geworden, ganz anders. „Itachi“, riss ihn eine nur zu bekannte Stimme aus den Gedanken. „Endlich besuchst du mich mal wieder! Wie geht es euch?“ „Hallo, Madara“, grüßte Itachi seinen Onkel, erhob sich und verbeugte sich ein kleines Bisschen. „Gut, Sasuke genießt seinen Geburtstag sicher. Wie geht es dir? Was machen die Geschäfte?“ Auf Geheiß seines Onkels ließ er sich wieder auf der teuren, wuchtigen Couch nieder. „Es läuft, aber du fehlst hier“, seufzte der ältere theatralisch. „Die Kunden sind manchmal sogar recht ungehobelt, auch wenn Zetsu und Konan deine Aufgaben recht gut machen. Und deine Schüler sind gute Mitarbeiter, ich muss dich loben.“ Itachi lehnte sich zurück und griff nach einem Schälchen Sake. Er nahm erst einen Schluck des Reisweins, bevor er sich mit ernster Miene an den Mann wandte, der ihn sein Leben lang unterstützt hatte- seit Itachis Eltern gestorben waren. Der junge Mizu dachte daran nur ungern zurück. „Ich muss mit dir reden.“ Dieser Satz war Itachi schwer gefallen. Sehr schwer. Sein Onkel war ihm wichtig. Er wollte ihm nicht sagen, weswegen er gekommen war, aber er musste es tun. Für Sasuke. Eine Zukunft mit dem 20-jährigen war Itachis Ziel. Er wollte seinen Liebhaber nicht noch mehr in Gefahr bringen. Es lief alles sehr gut. Sie hatten jetzt die Möglichkeit eines Neuanfangs. Das musste Itachi nutzen, wollte er wirklich dauerhaft mit dem Uchiha zusammenleben. Seltsam, dachte er innerlich lächelnd. Der Sohn eines Polizisten liebt den Neffen eines Bosses der japanischen Mafia. Leise seufzte eben jener auf. „Ich wusste, dass du das sagen würdest. Wäre es anders, wärst du nicht hier. Du weißt, du kannst über alles reden, Itachi.“ Mit einem Wink schickte er seine Bediensteten fort, damit sie ungestört waren. Itachi war seinem Onkel dankbar dafür. Ihm war seine Bitte so schon unangenehm. Wie würde Madara wohl reagieren? Jener sah ihn nun durchdringend an. „Erzähl ruhig. Wo warst du eigentlich heute? Ich habe gehört, du und Sasuke wärt schon seit dem späten Morgen wieder hier.“ „Ich habe eine Art Konferenz einberufen“, erklärte Itachi. „Eine Konferenz aller Mörder, wenn du es genau wissen willst. Alles was du wissen musst, ist: kein Angehöriger eines Menschen aus meiner Berufsrichtung wird mehr in Gefahr sein. Jeder Mörder kann seine Lieben so schützen.“ Neugierde blitzte in den schwarzen Augen seines Gegenübers auf. „Das hast du geschafft? Woher weiß ich denn jetzt, wen ich nicht mehr umbringen lassen darf?“ „Es gibt eine Liste. Wer darauf steht, darf nicht angetastet werden, von niemandem. Jeder von uns wird ein Auge auf diese Personen haben. Die Liste wird unter jeder Partei verteilt.“ „Wen hast du geschützt?“, wollte Madara gespannt wissen. Itachi seufzte innerlich. „Dich und Sasuke.“ „Sasuke?“, murmelte der ältere. „Der Junge? Der ist aber kein Mizu.“ „Ich liebe ihn, darum steht er auf der Liste. So kann seine Wiedereingliederung problemlos ablaufen. Er kann beruhigt offiziell wieder auftauchen, niemand wird Hand an ihn legen. Wer gegen die Liste und das damit verbundene Gesetz verstößt wird getötet. Das Wie willst du sicher nicht wissen“, erklärte Itachi. Nachdenklich nickte Madara. „Das ist eine gute Nachricht. Kisames unüberlegtes Handeln hat dir ja ziemlichen Ärger eingebracht… Aber das hier war eher eine Mitteilung, keine Bitte.“ Gelassen erwiderte der jüngere Mizu den auffordernden Blick seines Onkels. „Ich möchte aussteigen aus allem. Sasuke ist dann weiterhin sicher, das habe ich mit den anderen besprochen, und er und ich würden uns gerne ein gemeinsames Leben aufbauen. Ein normales, ruhiges Leben“, verkündete Itachi. Nach dem Abendessen verzogen sich die beiden Freunde wieder in Sasukes Zimmer. Während Sasuke sich auf seinen Schreibtisch setzte ließ Naruto sich auf das Bett des anderen fallen. Lange schwiegen sie. „Es ist seltsam, das du hier bist“, sagte Naruto irgendwann. Sasuke nickte. „Ich weiß. Aber es ist auch schön.“ „Stimmt.“ Dann schwiegen sie wieder. „Shisui würde sich freuen, dich wiederzusehen.“ Der Uchiha schüttelte den Kopf. „Er hat mich heute als erstes gesehen. Hat geglaubt, wir wären Einbrecher.“ Nun blickte ihn der Namikaze neugierig an. „Und?“ „Er hat mich erst gar nicht erkannt“, gestand er leise. „Und er vertraut mir nicht mehr und meinen Eltern auch nicht, weil die zu meinem Schutz nicht gesagt haben, dass sie wissen bei wem ich bin.“ „Und da wunderst du dich?“, hakte Naruto ungläubig nach. Sasuke schwieg. Nach einer Weile schüttelte den Kopf. Nein, er wunderte sich nicht. Shisui hatte ein Recht darauf, wütend und misstrauisch zu sein. Sie hätten ihn einweihen sollen, ihn und Naruto. „Mach dir keinen Kopf drum“, riss ihn der Blondschopf aus seinen Gedanken. „Shisui wird sicher bald auf der Matte stehen und reden wollen. Er hat sich wirklich Sorgen um dich gemacht, Sasuke.“ „Du dir auch. Wir hätten euch Bescheid geben sollen“, entschuldigte sich der Uchiha. Naruto winkte lächelnd ab. „Ach was. Meine Eltern hätten dir auch nichts gesagt, wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre. Und Nagato auch nichts.“ Was Shisui für Sasuke war, war für Naruto Nagato. Zwar hatten die beiden weniger Kontakt zueinander als Sasuke und Shisui, waren aber trotzdem gut befreundete Cousins. Was Nagato beruflich tat wusste Sasuke nicht genau, aber wenn er sich nicht irrte hatte er dessen Freundin Konan bei Itachis Freunden damals auch gesehen. Verraten würde er das niemandem. Nagato war ein guter Bekannter, nett und cool, er erinnerte Sasuke immer ein bisschen an Shisui. Würde Shisui irgendetwas Kriminelles tun, Sasuke würde ihn nicht verraten. Das könnte er nicht. Außerdem war Nagato eher ein Geschäftsmann. Ihm fiel ein, das Naruto ihm berichtet hatte, das sein Cousin einen kleinen Laden führen würde. Einen Waffenladen, der auch einen Schützenverein beliefere. Unheimlich, aber sicher keine Lüge. Naruto fand das damals cool. Wie würde er auf Sasukes Waffe reagieren? „Hat der eigentlich noch seinen Laden?“, wollte er wissen- und so auch von sich ablenken. Naruto schüttelte den Kopf. „Nein. An den Waffen verdiente er nicht mehr so gut, da hat er sich mit Shisuis Hilfe zum Soldaten ausbilden lassen. Er hat seit letzter Woche Urlaub und ist von seinem Außeneinsatz zurück.“ „Echt?“ Ungläubig starrte Sasuke seinen besten Freund an. Davon, das Nagato in der Armee war, hatte er nichts gewusst. Stolz nickte der. „Ja, echt jetzt! Er will auch seiner Freundin helfen.“ Verwirrung spiegelte sich in der Miene des Uchiha wider. Nun senkte der Namikaze die Stimme. „Es weiß zwar keiner hier, aber Nagato hatte mal was mit Drogen zu tun. So hat er auch Konan kennen gelernt, die Arme lebte auf der Straße. Er hat sie bei sich aufgenommen und ihr über die Runden geholfen, aber jetzt will er sie auf Entzug setzen. Sie will auch aufhören, bevor sie schwanger wird. Wegen dem Kind.“ „Sie will ein Kind?“, hakte Sasuke nach. Naruto nickte. „Ja, ein Kind von Nagato. Sie hat zwar ´ne hohe Position im Drogenhandel, aber weil einer so selten da ist darf sie bald einen Teil von dessen Aufgaben übernehmen. Den finanziellen Teil, wenn du verstehst. Ganz wird sie wohl nie da weg kommen, aber so wäre das Kind sicherer und sie und Nagato hätten ´ne Zukunft ohne den Stoff.“ Nachdenklich nickte der andere. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Sein bester Freund bemerkte dessen Reaktion und seufzte schwer. „Tut mir leid, dich damit überfallen zu haben, aber ich habe keinen außer dir, dem ich davon erzählen kann. Shisui würde Konan sofort in den Knast stecken, Nagato hat ja die Probleme und meine Eltern würden deine um Hilfe bitten, obwohl Nagato für sie fast wie ein Sohn ist.“ Wieder etwas Wahres. Nach dem frühen Tod von Nagatos Eltern hatten Narutos Eltern ihn aufgenommen. „Und wenn sie und Nagato untertauchen würden?“, schlug der schwarzhaarige vor. „Sie könnten ganz von vorne anfangen, wie Itachi und ich das wollen.“ Unsicher zuckte der andere mit den Schultern. „Ich kann´s ihm vorschlagen. Er bräuchte wen, dem er vertrauen kann, er muss ja dann bei Konan sein…“ „Shisui“, meinte Sasuke. „Der ist vertrauenswürdig. Und wenn nicht: Ich kenne jemanden, der helfen könnte. Konan und Nagato könnten zur Not mit uns kommen.“ Plötzlich kicherte Naruto. „Alter, Sasuke, weißt du, wie sich das anhört? Als würde jeder in unserem Bekanntenkreis bald untertauchen müssen.“ Nun musste auch der Uchiha lachen. Irgendwie hatte Naruto recht. Trotzdem: Sasuke musste dieser Konan helfen, grade, weil er zu wissen glaubte, für wen sie einspringen sollte. Es war zu eindeutig, dass er sie bei Itachis Bekannten getroffen hatte und jemand in ihrer ´Firma´ ausfiel. Wahrscheinlich war sie es, die Itachi ersetzen sollte. Schwer seufzte das Oberhaupt der Akatsuki. „Du weißt, dass ich dich hier brauche?“ „Ja.“ „Keine Chance auf einen Auftrag nach deinem Neuanfang?“ Kurz schwieg der jüngere der Beiden. „Vielleicht. Wenn du Probleme hast werde ich dir helfen. Es geht mir nur um ein normales Leben mit einer normalen Beziehung.“ Madara lachte trocken auf. „Du bist schwul, Itachi. Der Junge liebt dich auch und ist der Sohn eines Polizisten. Er ist keine Frau, wie es in diesem Land gefordert wird. Sag mir bitte, was daran normal ist.“ Da hatte Madara recht. Eigentlich müsste Itachi sich in eine Frau verlieben, um eine normale Beziehung zu führen. Aber er liebte Sasuke, und für eine normale Beziehung war es seiner Meinung nach egal, ob die beiden schwul waren oder nicht. „Eine normale Beziehung ist für mich eine gemeinsame Wohnung, Nähe und Wärme. Sasuke ist zwar auch ein Mann, aber ich kann trotzdem eine normale Beziehung mit ihm führen. Früher sind wir auch oft Essen gegangen als wir ein Paar waren.“ Der Ältere murrte. „Und ich habe gehofft, eines Tages deine Kinder aufwachsen zu sehen.“ Itachi grinste schief. Da würde Madara wohl verzichten müssen. Der 25-jährige hoffte nur, das Madara ihm seinen Wunsch um einen Ausstieg aus allem deswegen nicht verweigern würde. Die Worte seines Onkels waren bei Akatsuki Gesetz. „Na gut“, brummte der andere nach einer Weile. „Einen Ersatz habe ich eh schon für dich gefunden. Für die finanziellen Sachen. Da lässt sich sicher noch irgendwer für den Rest finden, aber ich will wenigstens wissen, wo du dich rumtreibst.“ „Dieses Wochenende in meinem Haus“, gab Itachi von sich. „Sasuke soll länger bei seiner Familie bleiben können. Wo ich danach bin, weiß ich noch nicht.“ Madara murrte lediglich „Hm“ und erhob sich dann. Er hatte genug zu tun, nun, wo sein Neffe aussteigen wollte. „Madara?“, rief der ihm hinterher, als der ältere den Raum fast verlassen hatte. Verwirrt wandte sich der Angesprochene um. Itachi erhob sich, verbeugte sich erneut und blickte seinen Onkel fest an. „Vielen Dank, Onkel. Wenn du Hilfe brauchst, sag´ Bescheid.“ Madara lächelte. „Und wenn du Probleme hast bei deiner Aktion… Mein Haus wird dir immer offen stehen.“ Damit ließ der ältere Mizu seinen Gast allein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)