Absolute Control von Sira_Cunningham ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Hektisch sah Sira sich um. Ihre Verfolger waren dicht hinter ihr und ob der Weg vor ihr sicher war, würde sich zeigen müssen. In Gedanken verfluchte sie zum tausendsten Mal die Tatsache, dass ihr Bruder es in der kurzen Zeit nicht mehr geschafft hatte, ihr Pläne der Örtlichkeiten zu besorgen und normalerweise hätte sie diesen Auftrag überhaupt nicht angenommen, wäre er nicht mit einer solch hohen Bezahlung verknüpft gewesen. Sie befand sich in einem schmalen Gang eines der unzähligen Hochhäuser dieser Stadt und der Auftrag war fast schon zu gut gelaufen. Sie hatte die Zielperson ohne Bewachung im obersten Stockwerk vorgefunden und auch ohne Probleme eliminieren können, doch nachdem sie den Raum wieder verlassen hatte, wurde plötzlich der Alarm ausgelöst und nicht mal eine Minute später war das komplette Sicherheitspersonal der Firma zu der das Gebäude gehörte hinter ihr her. Sie war bereits mehrere Treppen hinunter gerannt, als sie vor sich plötzlich die Lichtkegel einiger Taschenlampen auftauchen sah. Vor ihr führte eine Tür ins 2. Stockwerk und sie warf sich dagegen, Stoßgebete gen Himmel schickend, dass diese nicht verschlossen sein möge. Die Tür schwang auf und Sira stolperte in den schmalen Gang dahinter, wobei sie einen Mann, der mindestens einen Kopf größer war als sie zu Fall brachte. "Verdammt", hauchte sie zog ihre Beretta aus ihrem Hosenbund und schlug dem Mann damit hart an die Schläfe, was diesen vollends zusammensacken lies. Sie rappelte sich wieder auf und sah sich hektisch um. Zu ihrer linken sah sie bereits mehrere Männer mit Taschenlampen unaufhaltsam auf sie zueilen und zu ihrer Rechten endete der Gang nach ca. 20 Metern in einer Wand in die ein Fester eingelassen war. Nachdem sie sich noch einmal hektisch umgesehen hatte, kam sie zu dem Schluss, dass dies die einzige Fluchtmöglichkeit für sie war. Als die Tür zum zweiten Mal aufflog, war Sira bereits losgelaufen und näherte sich dem Fenster raschen Schrittes. Es war ihre einzige Fluchtmöglichkeit und während sie darauf zu rannte, fiel ihr der 17. Stock ihres "Firmensitzes" ein, an wessen Tür die "1" schon vor einigen Monaten abgefallen war, sodass man, wenn man vor der Tür stand meinen könnte, es handele sich um den 7. Stock. Sie hatte jedoch keine Zeit mehr, sich Gedanken darum zu machen, was passieren würde, wäre das Fenster nicht im 2. sondern in einem wesentlich höheren Stockwerk. Das die Wachleute hinter ihr dann auch gleich das Feuer eröffneten, spornte sie nur noch mehr an und sie gelang durch einen beherzten Sprung durch die Glasscheibe ins Freie. Das Fenster war wirklich im zweiten Stock gewesen, doch auch diese Höhe hätte gereicht, ihr den Hals zu brechen, hätte sich nicht am Boden, unter der Stelle wo das Fenster lag, ein Altpapier Container befunden. Mit einem dumpfen Geräusch schlug sie auf dem Papier auf und blieb einen Moment nach Atem ringend liegen. Es fühlte sich an als hätte sie sich jeden einzelnen Knochen im Leib gebrochen. Ein stechender Schmerz machte sich in ihrem Brustkorb breit. Als sie sich aufgerafft hatte und aus dem Container heraus klettern wollte, stellte sie fest, das eine große Glasscherbe in ihrer Hand steckte. Sie startete einen Versuch, sie heraus zu ziehen, wobei sie die Scherbe jedoch nur abbrach und dabei noch tiefer ins ihre Hand bohrte. Sie fluchte ungehemmt und entschied dann für sich, dass sie erst mal von hier verschwinden sollte, bevor sie sich um ihre verletzte Hand kümmern konnte. Da sie nur eine Hand benutzen konnte, schaffte sie es erst beim zweiten Versuch sich aus dem Container zu ziehen, wobei sie feststellte, dass sie sich wohl eine Rippe gebrochen hatte, da der Schmerz in ihrem Brustkorb sich ins unermessliche steigerte. Immer wieder wurde ihr Schwarz vor Augen . Nachdem sie eine Minute einfach nur mit geschlossenen Augen an den Container gelehnt dagestanden hatte, kam ihr in den Sinn, dass die Wachleute wohl nicht einfach aufhören würden nach ihr zu suchen und es wohl das beste wäre, schnellsten zu verschwinden. Sie stieß sich von dem Container ab und machte einige wenige Schritte, woraufhin sie das Gefühl hatte, sich übergeben zu müssen. Sie fuhr sich kurz mit beiden Händen übers Gesicht und kämpfte die Übelkeit nieder, wobei sie weiter auf den Durchgang in der Hecke zu wankte, die das Firmengelände vom Gehweg abtrennte. Als sie den Durchgang erreicht hatte, stolperte sie und schlug der Länge nach hin. Für einen Moment wurde ihr schwarz vor Augen, doch der Schmerz den sie verspürte, als plötzlich Jemand auf ihre rechte Hand trat und damit die Glasscherbe tiefer in die Handfläche bohrte vertrieb jegliche Lust, einfach hier liegen zu bleiben und bewusstlos zu werden. Schwach hob sie den Kopf ein wenig an, blinzelte die Tränen weg, die ihr der Schmerz in die Augen getrieben hatte und als sie sah, wer da über ihr stand, wünschte sie sich fast, der Papiercontainer hätte nicht unter dem Fenster gestanden. Angella wachte an diesem Morgen auf und schwor sich, nie wieder so viel zu trinken wie am vorigen Abend. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es schon Mittag war und sie sich nun besser aus dem Bett quälen sollte. Nachdem sie sich erhoben hatte, bemerkte sie, dass sie noch die Kleidung vom Tag zuvor trug. Sie setzte sich seufzend in Richtung Küche in Bewegung und rief sich die Erinnerung an den letzten Abend und die Bandenbesprechung wieder wach. Es ging dabei unter anderem darum, wo die nächsten Einbrüche stattfinden würden und mit wem man noch eine Rechnung offen hatte. Lex Parker, der zweite Mann in der Gruppierung die sie leitete, hatte mehrere Flaschen Vodka dabei und so wurde aus der Besprechung eher etwas, was man als Zechgelage hätte bezeichnen können, was auch ihren Zustand am diesem Morgen erklärte. Nachdem sie zwei Tassen frisch aufgebrühten Kaffee zu sich genommen und eine Zigarette geraucht hatte, wurde sie langsam wieder halbwegs klar im Kopf. Sie saß eine Weile einfach nur da und versuchte sich daran zu erinnern, was nun bei der Besprechung vom Vortag heraus gekommen war, kam aber zu keinem Eindeutigen Ergebnis. Nach einer Weile begab Angella sich ins Badezimmer um zu duschen weil sie sich vom, in ihren Augen absolut widerlichen Rauchgeruch zu befreien und richtig zu sich zu kommen. Danach kehrte sie in ihr Zimmer zurück und warf einen Blick auf ihr Handy. Sie fand es ziemlich seltsam, dass noch kein Anruf oder sonstige Meldung auf ihrem Handy eingegangen war, generell fand sie, dass es an diesem Morgen ziemlich ruhig draußen war. Wahrscheinlich zu ruhig. Angella entschloss sich dann dazu, sich selbst ein Bild davon zu machen, was los war und ob es irgendetwas Neues gab. Sie zog ihre weiße Strickjacke über, vergaß dabei wie üblich ihre Heckler&Koch mitzunehmen und verlies den Hauptsitz der Spinelli-Familie, wobei Familie nicht ganz zutreffend war, da sie das einzige noch lebende Mitglied dieser Familie war. Sie setzte sich zu Fuß in Richtung Innenstadt in Bewegung und erstellte in Gedanken eine Liste der Geschäften die sie als nächsten, wahrscheinlich schon in dieser Nacht ausrauben würden. Eigentlich war es ziemlich lange her, dass sie rausging und sich umsah, was es alles zu tun gab. Für gewöhnlich schickte sie Lex oder ein anderer aus ihrer Bande los und lies diesen dann berichten, was es zu tun gab. Heute fand sie es ziemlich angenehm es mal selbst zu machen und betrachtete die Geschäfte ausgiebig wobei sie sich eine Zigarette ansteckte.Von dem Geld, das sie von den Diebstählen bekommen würde wollte sie eine Ladung Waffen kaufen, denn nur mit ordentlichen Waffen konnte man in ihrem Geschäft was erreichen; das hatten ihr schon ihre Eltern eingeprägt. Sie starrte eine kleine Ewigkeit vor sich hin und nach einer Weile stellte sie fest, dass ihre Zigarette bis zum Filter herunter gebrannt war. Sie seufzte, schnippte den Stummel weg und steckte sich eine neue Zigarette an. Sie wollte sich gerade wieder in Bewegung setzen, als in dem Gebäude vor ihr der Alarm los schrillte. Sie ging darauf zu und blieb vor der Hecke die scheinbar das gesamte Gebäude umschloss stehen. Nach einer Weile begann sie sich zu langweilen, da nichts zu passieren schien. Sie wollte gerade weitergehen, als sie Glas splittern hörte und irgendetwas Großes durch ein Fenster im 2. Stock gesprungen kam. Zuerst konnte sie nicht erkennen was es war, deshalb trat sie näher an die Hecke heran, um zu sehen, was da gerade in dem Papiercontainer aufgeschlagen war, fand jedoch nicht gleich eine Lücke in dem aberwitzig dichten Gewächs, was sich allerdings auch wenige Momente später als unnötig erwies, denn wenige Meter zu ihrer linken durchbrach plötzlich etwas die Hecke und eine blutverschmierte Hand und ein fast weißer Haarschopf kamen zum Vorschein. Sie trat an die am Boden Liegende heran und als sie erkannte, wer da eigentlich vor ihr lag, hätte sie fast angefangen laut zu lachen. Wie oft kam es schon vor, dass ihr der Leiter einer anderen Bande einfach so auf einem goldenen Tablett serviert wurde? Als sie dann auch noch das große Stück Glas entdeckte, dass in Siras Handfläche steckte, bereitete ihr das eine geradezu diebische Freude. Sie setzte ihren Fuß auf Siras Hand und trat dann ganz unvermittelt darauf. Als diese den Kopf hob um Angella anzusehen, lies sie von ihrer Hand ab und ging vor ihr in die Hocke. "Du hast dir ja ein nettes Plätzchen zum schlafen gesucht", meinte sie dann süffisant grinsend an Sira gewandt und zog ihr Handy aus der Potasche ihrer Hose, um Lex Nummer zu wählen. Irgendjemand musste Sira ja hier wegbringen und sich ihrer annehmen. Als sie an das Lösegeld dachte, dass sie von Siras Zwillingsbruder Lawrence erpressen konnte, hätte sie am liebsten Luftsprünge gemacht. Sie hatte Lex gerade mitgeteilt wo sie sich aufhielt, da hörte sie ein Klicken und als sie wieder zu Sira sah, stellte sie fest, dass diese ihre Beretta gezogen hatte und damit genau auf ihren Kopf zielte. Sie hielte ihre Waffe in der linken Hand und lächelte ihr Gegenüber gefährlich an. "So, Angella-Schätzchen, wie siehts nun aus? Lässt du mich freiwillig gehen oder muss ich dir erst eine Tüte Blei in dein hübsches Köpfchen blasen?" Sie erwartete keine Antwort auf die Frage denn Angellas Gesichts sprach in diesem Moment Bände. Sie kämpfte sich auf die Beine, wozu sie eine ganze Weile brauchte, da sie die Waffe in der Linken nicht runter nehmen wollte und ihre Rechte war auch zu nichts zu gebrauchen. Sie wollte Angella gerade fragen, wer sie ohne Babysitter auf die Straße gelassen hatte, als die Tür des Gebäudes aus dem sie vor Kurzem einen geradezu filmreifen Abgang hingelegt hatte aufflog und ein gutes Dutzend Wachleute heraus gestürmt kamen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)