Psychologie und Wahnsinn von Tikila89 ================================================================================ Prolog: Panik im Dunkeln ------------------------ Mein Name ist Peperoni. Mein Alter ist nicht wichtig, da ich eh nicht weiß, wie alt ich bin. Ich bin in der Gewalt der Marine. Das bin ich schon, so lange ich mich zurück erinnern kann. Ich weiß nur leider nicht, wieso. Meine Hände und Füße sind angekettet. Die Ketten sind lang und dünn und an den jeweiligen Ecken meiner Kiste befestigt. Ich kann mich zusammen rollen, kann mich drehen, mir die Haare aus dem Gesicht streichen, wenn sie mich kitzeln, aber ich spüre die Ketten, ich höre sie und sie rauben mir die Kraft. Wenn ich an Land bin, dann lebe ich in meinem Raum. In ihm gibt es kein Licht. Eine Toilette aus Metall, ein Spülbecken und eine Pritsche sind an der Wand befestigt. Essen wird mir immer durch einen Schlitz am unteren Ende der Tür in den Raum geschoben. Mehr gibt es über ihn nicht zu sagen. Meine Kiste ist ein Meter breit, ein Meter hoch und zwei Meter lang. Sie ist von innen gepolstert und ich kann gut darin schlafen. Das ist auch das einzige, was ich gut darin machen kann. Wenn ich wach bin, sehe ich nichts. Absolut nichts. Die Dunkelheit ist so präsent, wie die Holzwände und das schaukeln auf den Wellen des Meeres. Ich bin nicht oft unterwegs, aber wenn sie mich an einen anderen Ort bringen, dann fühle ich es genau. Wenn ich aus meiner Kiste geholt werde, ist es entweder Essenszeit, ich bin in einem Labor oder einer Arztpraxis oder ich werde in mein Zimmer gebracht. Sie nehmen mit oft Blut ab, untersuchen meine Körperreaktionen und geben mir zu Essen und zu Trinken. Ich darf drei Mal am Tag auf die Toilette gehen. Nach jeder Mahlzeit einmal. Es gibt jedes Mal etwas anderes. Ich glaube, sie wollen mich damit bei Kräften halten. Heute jedoch ist etwas anders. Ich habe geschlafen, als mich geschriene Befehle aus dem Schlaf rissen. Kurz darauf folgt großer Krach. Ich höre Schüsse und zersplitterndes Holz. Es dauert, ehe sich der entfernte Kampf direkt über mir abspielt. Ich höre Schwertkampf, Schreie und Stille. Keine Stille, die plötzlich eintritt, es ist eine Stille, die sich heranschleicht. Wenn aus großem Lärm langsam einzelne Stimmen herauszuhören sind, dann kommt die Stille näher. Ich bebe vor Angst, versuche jedoch, ruhig zu liegen. Durch die Polster gebe ich keinen Laut von mir. Meine Augen sind aufgerissen und nach Minuten höre ich nur noch meinen Puls und meinen Atem. Ich kann nichts anderes tun, als zu warten. Wäre es nur nicht so still! Wie aufs Stichwort höre ich Schritte und Stimmen. „Feiglinge!“, eine Frau ruft, „Ich dachte, ihr seid die große Marine, die den Schatz der Sonne bewachen soll! Kaum sind wir hier, verdrücken sie sich auf die Beiboote und schippern davon. Typisch Marine!“ »Dann gab es kaum Verluste? Unsinn, sie haben gekämpft, ich habe die Schwerter gehört! Sie werden mich kriegen und dann werfen sie mich von Board, oder schlimmeres! Was mach ich jetzt?! Sei still! Das passiert schon nicht! Alles wird gut! «, Panik steigt dennoch in mir auf, und bringt mich zum Zittern. Diesmal klirren die Ketten an meinen Beinen ein wenig. Doch kaum höre ich es, bewege ich mich nicht mehr und Lausche. Doch mein Atem ist viel zu Laut. „Gold!“ Ein Mann ruft es diesmal. Ich höre schnelle Schritte auf meine Kiste zu rennen, kneife die Augen zusammen und höre, wie der Deckel der Kiste geöffnet wird. Ich erstarre. „WOW! Seht euch das an! Dafür bekommen wir in der nächsten Stadt bestimmt genug zu Futtern!“ Es war nicht meine Kiste, die geöffnet wurde. Natürlich nicht, meine hat ein Schloss und es wurde weder aufgeschlossen, noch zerbrochen. Ich muss im Laderaum des Schiffes sein. Das alles begreife ich sekundenschnell und bin gleichzeitig froh darüber, dass ich noch nicht entdeckt wurde. „Ruffy, leg das Gold zurück in die Kiste! Wenn wir es hier auspacken, haben wir nur mehr Arbeit. Brook, Franky, Zorro und du werdet die Kisten auf unser Schiff bringen. Da werde ich das alles nochmal zählen und danach bekommt jeder seinen Anteil. Ist ja immerhin genug für alle da.“ Die Frau von eben hat gesprochen. »Sie scheint der Kapitän zu sein. Oder der Schatzmeister oder so etwas in der Art. Sie scheinen auf sie zu hören. Hoffentlich lassen sie mich hier liegen. Oder nein! Wenn ich hier liegen bleibe, und keiner mehr auf dem Schiff ist, was wird dann aus mir? Mist, egal, was passiert, ich bin in Gefahr. « , wird es mir klar. Ich denke darüber nach, wie meine Kiste von außen aussieht, ob sie stabil ist und ob man meinen Atem vielleicht hören könnte, ob ich leichter bin als eine Schatztruhe und ob sie mich dann stehen lassen würden. Doch egal, was ich denke, ich kann nichts gegen das unternehmen, was gerade passiert. Nach einigen Minuten und dreier Kisten, wie ich gezählt habe, die aus dem Lagerraum getragen wurden, höre ich, wie sich eine helle Männerstimme über die Form und Größe einer bestimmten Kiste wundert. „Aber wenn ein Schloss daran ist, wird wohl etwas wertvolles drin stecken. Hoffentlich die Höschen der Weiblichen Rekruten.“ Er redet über meine Kiste! Sie nehmen mich mit! Dann werde ich also nicht verhungern, sondern ertrinken… Hehe. Ich bin am Rand der Hysterie und verkneife mir das Lachen. Gleichzeitig rege ich mich über mich selbst auf. Wie kann ich nur in so einem Augenblick so etwas Dummes denken? Denk Positiv! Kurz darauf fühle ich, wie meine Kiste angehoben wird. Meine Ketten klimpern ein wenig, doch ich höre kein Kommentar von außen. Sie werden sich ihren Teil schon denken. Es dauert einige Zeit, ehe ich abgestellt werde. Ich werde nicht auf Holz abgestellt, sondern auf etwas weicherem. Ich kann es aber nicht einordnen. Was ich aber weiß ist, dass ich an Deck gestellt wurde. Das höre ich an dem Klang der Wellen und an dem Klang der Stimmen, die an Deck reden. Dieser Ruffy scheint sich wohl etwas zu lange ausgeruht zu haben und wird dafür von der Frau, die vorhin schon geredet hat, zu Recht gewiesen. Was für eine merkwürdige Crew. Sie müssen schon unglaublich Stark sein, wenn sie mit so wenig Disziplin die Marine verjagt haben. Die Mischung aus Nervosität und meinen Ketten schwächt mich stark. Ich schließe die Augen, um mich etwas zu erholen, doch es hilft kaum. Es dauert einige Zeit, ehe ich wieder Stimmen an Deck höre. „Und jetzt nichts wie weg! Wenn die Marine sich Verstärkung holen wollte, dann müssen wir uns Beeilen und den Kurs wechseln, damit sie uns nicht erwischen! Leinen los und hart Steuerboard!“ Wie ich mir dachte, sie muss der Kapitän sein. Langsam beruhigt sich mein Puls und ich fühle das beruhigende Gefühl der Wellen. Ich atme tief durch und versuche mich etwas zu sammeln. Jetzt heißt es warten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)