Psychologie und Wahnsinn von Tikila89 ================================================================================ Kapitel 15: Die letzten Dämonen ------------------------------- Ich lege mich jeden Tag an Deck in die Sonne. Wenn uns einer der anderen Engelsboten einholt, will ich vorbereitet sein. So liege ich auch jetzt auf der Wiese, trinke einen Eiskaffee und lasse mich von Sanji bedienen. Ruffy versucht sich unauffällig zu verhalten, doch ich weiß, dass er eifersüchtig ist. Ich spiele ein Wenig mit ihm und weiß, wie er es mir heimzahlen wird. Ich freue mich schon darauf. Die Spannung zwischen Ruffy und mir ist nicht verschwunden, sie hat sich in Blicke, reize und Bewegungen umgewandelt, die Folgen haben. Ich hätte nicht gedacht, dass mir eine Nichtbeziehung-Beziehung so gefallen würde. Ich bin dabei mir anzugewöhnen ungeschickt zu sein. Ich lasse Eis auf meinen Ausschnitt tropfen, schaue an mir herab, streiche es mit einem Finger auf und streiche es mit genüsslich auf die Zunge. Damit habe ich jedoch mehr Blicke auf mich gezogen, als ich beabsichtige habe. Ich schaue hinter meiner Sonnenbrille durch die Runde und sehe, dass nicht nur Sanji und Ruffy mich anstarren, son-dern auch Zorro es mitbekommen hat und sich zwingen muss, seinen Blick zu lösen. Ein Lächeln kann ich nicht unterdrücken. Auch Nami schüttelt Lächelnd den Kopf. Sie weiß, dass es Absicht war, setzt sich nach einem Moment auf, dreht sich auf den Bauch und löst ihr Oberteil. Man kann nichts sehen, doch die Tatsache, dass sie ihr Oberteil geöffnet hat, lässt Sanjis Blicke wandern. Ich kann sehen, dass auch Ruffy zu Nami sieht. Ich verenge die Augen, lege den Kopf in den Nacken, habe mich mit den Ellenbogen vom Boden abgestützt, winkle ein Bein leicht an und genieße die Sonne. Nami und ich posieren um die Wette, es macht uns Spaß und den Männern anscheinend auch. Robin lächelt, als sie uns sieht. Sie sitzt an einem kleinen Tisch, trinkt einen Schluck Eistee und zögert noch einen Moment. Sie trägt keinen Bikini, wie wir, sondern ein knappes Oberteil zu einem kurzen Rock. Ich kann sehen, wie sie in die Runde schaut, nachdenkt und lächelt. Dann erhebt sie sich, wirft mit einer Handbewegung die Haare über ihre Schulter, geht auf uns zu und an uns vorbei. Sie weiß, wie sie auch ohne viel Haut zu zeigen die Blicke auf sich zieht. Sie Zwinkert Nami und mir noch einmal zu, ehe sie unter Deck verschwindet. Sie hat uns um Längen geschlagen, und dabei ist sie nur an und vorbei gelaufen. Plötzlich und unvermittelt wird es Dunkel. Ich schaue auf, sehe jedoch keine Wolken. Die Sonne verdunkelt sich über uns, ich erhebe mich, schaue es mir genau an und höre die Verwunderung der anderen. Es dauert nicht lang, und es ist dunkel. Niemand von uns kann noch etwas sehen, kein Lichtstrahl am Horizont, pure Dunkelheit. Die Erinnerung an meine Zelle kommt in mir auf, ich muss schlucken, gehe ein paar Schritte zurück und stoße jemanden an. Sofort drehe ich mich um, taste nach dem Arm und endschuldige mich. Es fühlt sich an wie Sanji, riecht jedoch nicht nach Zigaretten wie er. „Brook? Bist du das?“ Ich greife wieder in die Richtung des Körpers, greife jedoch ins Leere. „Hallo? Wo Seid ihr alle?“, frage ich und taste mich langsam über das Deck, „Ruffy?“ „Ich bin hier.“, antwortet mir Ruffy. Er ist gar nicht so weit von mir entfernt. Ich gehe langsam auf die Stimme zu. „Nein, das bin ich nicht. Pepsi, ich kann dich nicht sehen.“, jetzt halte ich inne. Ruffys Stimme kommt aus zwei Richtungen, und auch die Stimmen der anderen Crewmitglieder scheinen öfter an Board zu sein. Jetzt bewege ich mich nicht mehr, schlucke. Ich weiß, was hier vor sich geht. „Leute, das sind die Boten der Dunk-„, Plötzlich werde ich von hinten gegriffen, jemand hält mir den Mund zu und drückt mir ein Messer an den Bauch. Ich reiße in der Dunkelheit die Augen auf, kann jedoch nichts sehen. „Schschsch… nicht verraten, sonst macht es doch keinen Spaß mehr.“ Ich höre die Stimme und ich kenne sie. Es ist Ruffys stimme. Der Bote der Lügen. Er ist mit dem Boten der Dunkelheit hier. Ich zögere, will mich dann jedoch aus dem Griff befreien. Als ich mich herumdrehen will, lässt er plötzlich los, ich verliere das Gleichgewicht und falle auf die Knie. Weil ich mich gedreht habe, habe ich auch meine Orientierung verloren. Ich strecke einen Arm aus, suche nach einem Anhaltspunkt und krabble so nach vorn. Plötzlich fällt mir ein, was ich kann. Ich komme mir blöd vor, weil ich es nicht eher versucht habe, lasse meine Haut aufleuchten und kann für einen kurzen Moment sehen, was an Deck vor sich geht. Ich stehe an der Reling, die gesamte Crew steht an Deck schaut sich um, tastet umher, ruft nacheinander. Mein Licht blendet sie. Ich kann sehen, wie Zorro angegriffen wird. Ein weißgekleideter Mann mit Mantel sticht ihm in den Rücken. Er schreit auf und geht in die Knie. Plötzlich schwindet mein Licht. Es ist, als dränge die Dunkelheit es zurück. Meine Haut leuchtet zwar, doch das Licht geht verloren, bescheint nichts und ich lasse meine Haut löschen. Es bringt nichts und kostet mir nur Kraft. „Zorro! Bist du okay?!“, rufe ich in die Dunkelheit. Ein zögern, dann antwortet seine Stimme. „Natürlich bin ich okay, was soll mit mir sein?“, ich reiße die Augen auf und weiß, dass es nicht Zorro war, der geantwortet hat. Ich höre um mich herum einen nach dem anderen aufschreien und vor Schmerzen stöhnen, dann jedoch die Stimmen, dass es ihnen gut ginge. Ich werde nervös, halte mich an der Reling fest und weiß, dass ich nichts ausrichten kann. Ganz plötzlich greift jemand nach meinem Handgelenk, ich ziehe es sofort zurück, will schreien, doch dann umarmt mich jemand. Es ist Lysop. Ich schreie nicht, kralle mich an ihm fest und zittere vor Angst. Langsam löst er sich von mir. Ich kann hören, wie er in seiner Tasche nach etwas sucht und ich kann hören, wie er seine Brille auf seine Nase zieht. Er kann sehen. Ich halte mich an seinem Shirt fest, als ich merke, dass er feuert. Zwei Schüsse, dann wird es wieder heller. Es ist, als sei es Nacht. Ich schaue mich um, sehe Blut und Kampfspuren. Lysop hat den Herrn der Dunkelheit getroffen. Er hat ihm Schily-Pulver in die Augen geschossen, so kann er sich nicht auf die Dunkelheit konzentrieren. Kurz darauf wird er von Sanji angegriffen. Er blutet, doch kämpft noch gut. Auch Zorro geht es noch so gut, dass er kämpfen kann. Ich bin beruhigt, doch noch fehlt mir jemand. Ruffy schlägt plötzlich und unvermittelt auf den Boten der Lügen ein. Seine Arme sind von oben bis unten aufgeschlitzt, Blut läuft ihm den Körper entlang, doch er kämpft als hätte er keine Wunden. Das Bild fesselt mich, die Dunkelheit schwindet immer mehr, wir gewinnen die Oberhand und alle helfen, kämpfen, schießen. Nur ich nicht. Der Bote der Lügen sieht mich, rennt auf mich zu und zieht mich vor sich. „Lässt du zu, dass dies mit deiner eigenen Art gemacht wird? Wir haben das gleiche Blut, das weißt du. Kämpfe mit uns.“ Wären es nur Worte, hätte ich ihn sofort weggestoßen. Doch der Bote der Lügen sagt sie nicht nur zu mir, er sagt sie in mir. Ich kann fühlen, wie er in meinen Geist eindringt, ihn vergiftet, mich verwirrt und so auf seine Seite zieht. Ich kann mich nicht bewegen, starre die Crew mit weit aufgerissenen Augen an und beginne sie mit anderen Augen zu sehen. Wir, die Boten, sind keine Engel. Wir fühlen wie Menschen, denken wie Menschen und handeln wie Menschen. Genau wie die Menschen haben wir die Möglichkeit uns für einen Weg zu entscheiden. Wenn der Bote der Lügen und der Bote der Dunkelheit so sterben die der Bote der Angst, dann sterben wir aus. Es wird uns nie wieder geben und es ist eine Sünde, uns zu töten. Ich spüre, dass der Bote der Lügen mich los lässt, jedoch hinter mir stehen bleibt. „Pepsi, geh zur Seite!“, ruft mir Sanji zu, als er den Boten der Lügen angreifen will. Ich hebe langsam meine Arme in seine Richtung, er bleibt sofort stehen, bewegt sich nicht und starrt mich an. „Raus aus meinem Kopf. Raus aus meinem Kopf. Raus aus meinem Kopf. Raus aus meinem Kopf.“, flüstere ich immer wieder, fühle jedoch wie ich mich darauf vorbereite auf Sanji zu schießen. Plötzlich ist die Stimme weg, ich falle auf die Knie und höre, wie Franky den Boten der Lügen von Board wirft. Ich atme schwer. Ich weiß, dass ich aufgrund meiner Vergangenheit Psychisch etwas labil bin, doch so leicht zu beeinflussen? Ich bin geschockt. Jazzman kniet sich zu mir, er legt mir eine Hand auf die Schulter, ich schaue zu ihm auf, schüttle sachte den Kopf und verstehe mich selbst nicht mehr. Wir haben den Kampf gewonnen, es gibt viele Verletzte, doch ich bin nicht darunter. Chopper läuft mit Verbandskiste und Desinfektionsmittel von Person zu Person, versorgt die ersten Wunden. Langsam erhebe ich mich, schaue mich um und muss schlucken. Ich gehe ein paar Schritte, werde dann jedoch von einem Gefühl überwältigt, welches stärker ist als die Angst damals. Ich falle auf die Knie, schreie auf und ziehe die Blicke auf mich. Ruffy stürzt zu mir, legt mir vorsichtig eine Hand auf die Schulter, doch ich wehre ihn ab. „Nein! Er ist es! Er kommt! ER KOMMT!“, schreie ich ihn an, will dass er versteht, doch er sieht mich voller Sorge an. „Ganz ruhig, wer kommt?“, fragt er mich ruhig. Ich setze mich auf den Boden, starre in die Luft und krabbele langsam zurück. Jetzt fällt auch Jazzman auf die Knie, stützt sich an seinem Gewehr ab, doch kann sich nicht auf den Beinen halten. „ER! Der Bote des Wahnsinns kommt! Der Geruch des Todes klebt an ihm, hält ihn fest bei sich! In meinem Kopf klingt seine Stimme! Diese Stimme ruft nach mir, ja, diese Stimme ruft nach mir!“ Ruffy kommt mir langsam hinterher, will mich festhalten, doch ich schlage und trete um mich. Als Franky Ruffy helfen will, blende ich beide, reiße mich los und renne zur Reling, stelle mich auf sie und grinse. „Ihr werdet nicht unter mir leiden! Nicht dieses Mal! Lebe wohl meine Liebe! Meine Sonne! Mein Leben! Lass mich eins werden mit den Tiefen der See!“ Ruffy sieht mich verzweifelt an, greift nach mir doch ich springe. Das Wasser ist kalt, raubt mir sofort alle Kräfte und ich versinke. Jetzt komme ich wieder zu mir. Niemand ist mehr in meinem Kopf, niemand zwingt mich zu irgendetwas, doch es ist zu spät. Erst versuche ich noch die Luft in meinen Lungen zu behalten, mein Körper zwingt mich dann jedoch zum Atmen. Es fühlt sich an wie Wasserbomben in den Lungen, ich will schreien, kann es jedoch noch. Ich verliere mein Bewusstsein nicht so schnell, wie ich es gern hätte, doch schließlich falle ich in die Dunkelheit. Ich werde durch Stimmen geweckt. Es sind unglaublich viele Stimmen, ich kenne keine von ihnen. Mein Kopf schmerzt, in meinem Hals steckt ein Schlauch und ich bin an eine Maschine angeschlos-sen. Aus dem Augenwinkel schaue ich mich um und erkenne das Krankenzimmer. Es ist Nacht, ich bin alleine. Vorsichtig bewege ich mich, fühle Nadeln in den Armen, greife nach dem Schlauch in meinem Mund und ziehe ihn heraus. Ich muss würgen und husten, doch ich fühle mich besser ohne ihn. Die Stimmen in meinem Kopf verstummen nicht, ich kann nicht hören, was sie sagen, doch sie reden unaufhörlich auf mich ein. Ich drücke mir die Hände auf die Ohren, schüttle leicht den Kopf, doch sie verschwinden nicht. Kurze Zeit später reiße ich mir die Nadeln aus den Armen. Die wunden bluten erst stark, verschießen sich dann jedoch schnell. Die Stimmen werden lauter, ich muss Schreien, um dagegen anzukommen, drücke meine Handgelenke an meine Schläfen, doch es hilft nichts. Plötzlich ist jemand bei mir im Zimmer, greift nach meinen Armen und zieht mich aufs Bett. Ich weiß nicht, wer es ist, doch ich will, dass diese Stimmen aufhören. „Seid ruhig! Lasst mich in Ruhe!“ Jetzt erkenne ich Chopper. Er hat einen weißen Kittel übergezogen. Zieht eine Spritze auf, während mich Zorro auf dem Bett hält. Ich wehre mich, kann mich jedoch nicht aufsetzen. Ein Augenblick, ich sehe Zorros Schwert an seiner Hüfte, greife danach, ziehe es plötzlich aus der Scheide und fahre mit der Klinge über meinen Hals. Sofort reißt Zorro es mir wieder aus der Hand, doch zu spät. Die Stimmen verstummen, ich schmecke Blut, spüre wie mir Blut in die Lunge läuft, kann spüren, wie mir Blut von meinem Hals auf das Gesicht spritzt. Mir wird kalt, mein Hals heilt sich jedoch schnell, ich bekomme wieder Luft, schaue mich verwirrt um und sehe wie Zorro an die hintere Wand gestolpert ist, mich mit großen Augen anstarrt. Mein Blut läuft ihm die Wange herunter, er hat das Schwert noch in der Hand. Die Haut an meinem Hals schließt sich ganz, ich schaue zu Zorro und fühle, dass Chopper meinen Arm zu sich zieht. „Ich will nicht sterben.“, sage ich zu Zorro, ehe die Stimmen in meinem Kopf wieder auf mich ein-strömen. Ich kneife die Augen zusammen, presse die Hände an meine Schläfen und schreie. Chopper spritzt mir etwas und ich dämmere in Schmerzen und Verwirrung weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)