Sklaverei von Tikila89 ================================================================================ Prolog: Lucky Hour ------------------ Die Sonne scheint grell, das Meer ist ruhig und die Tousand Sunny erholt sich von einem Sturm auf hoher See. Ein normaler Tag auf der Grandline, nur dass es auf der Grandline keine normalen Tage gibt. „Leute, schaut euch das an!“, hallt es über Deck. Ruffy, der Käpten der Tousand Sunny, sitzt auf der Gallionsfigur, starrt in die Ferne und beobachtet einen, noch kleinen, dunklen Punkt am Horizont. Nach und nach stellt sich seine Crew an die Reling, beobachtet den Punkt wie er langsam größer wird und es werden erste Vermutungen ausgesprochen: „Land kann es nicht sein. Es bewegt sich. Allerdings nicht gezielt oder mit der Geschwindigkeit eines Schiffes.“, beginnt Nami, die Navigatorin. „Höchstens ein Schiff ohne Ruder.“, wiederspricht ihr Brook. Er ist ein Musikant und, auch wenn es schwer zu glauben ist, besteht er nur aus einem Skelett in einem schwarzen Anzug mit einem Afro und einem Zylinder auf dem Kopf. „Ich kenne die Bewegungen noch aus dem Nebel damals, und da bin ich auch so herumgetrieben wie das Schiff. Schon traurig, die Hilflosigkeit hätte mich beinahe umgebracht.“ „Ein Schiff ohne Ruder? Sollten wir dann vielleicht mal rüber fahren und es uns genauer ansehen? Die brauchen bestimmt Hilfe.“, mischt sich jetzt auch Sanji in die Unterhaltung ein. „Das halte ich für keine gute Idee. Was ist, wenn die das nur vortäuschen und nur auf eine Gelegenheit warten, ahnungslose Matrosen zu überfallen? Ich will mir gar nicht ausmalen, was dann passiert. Nein danke, ohne mich.“ Lysop hat sich anscheinend bereits entschieden, gegen den Vorschlag zu sein. Dass die restliche Crew sich jedoch bereits an die Arbeit gemacht hat, das Schiff anzusteuern, bekommt er erst jetzt mit. Das fremde Schiff trägt den Namen Lucky Hour. Es ist nicht größer als die Tousand Sunny, dafür besitzt es viel mehr Fenster und somit auch Zimmer. Vorsichtig begeben sich Ruffy, Zorro, Sanji, Chopper, Nami und Robin an das fremde Deck. Erst rufen sie noch, suchen nach einem Lebenszeichen, doch es dauert nicht lang, bis sie bemerken, dass sich niemand mehr auf diesem Schiff befindet. „Kann das der Sturm gewesen sein?“, fragt Nami, als sie sich etwas umgesehen hat und das zerstörte Schiff unter ihr betrachtet. Zorro antwortet ihr sofort. „Nein, das glaube ich nicht. Jedenfalls nicht alles. Schaut doch mal genauer hin, hier wurde gekämpft. Die haben hier wohl verloren. Wenn ihr mich fragt macht es keinen Sinn weiter nach etwas zu suchen. Wenn es so ist, wie ich vermute, dann wurde bereits die gesamte Beute geraubt. Hier gibt’s nichts mehr zu holen.“ Als sich Zorro schon wieder umdrehen will, öffnet Ruffy eine Tür und verschwindet unter Deck. Er lacht und ruft hinter sich: „Kommt schon, Leute! Auch wenn es uns nicht viel bringt, wieso sollen wir uns nicht mal hier umsehen? Ein ganzes Schiff findet man nicht jeden Tag!“ Nami schüttelt lächelnd den Kopf über den Käpten, folgt ihm jedoch zusammen mit Sanji, Chopper und Robin. Zorro bleibt an Deck, sieht sich dort noch etwas um. Ruffys Freude verflog jedoch sofort, als er die erste Tür unter Deck öffnete. Fliegen, zusammen mit dem Gestank der Verwesung strömen ihm entgegen, treffen ihn so hart und unerwartet, dass er sich sofort abwenden und Mund und Nase zuhalten muss. In dem Raum steht ein Bett, mehr nicht. Auf diesem Bett liegt eine halb verweste Leiche, Arme und Beine an die vier Kanten des Bettes gefesselt. Man kann auf den ersten Blick nicht sagen, ob es ein Mann oder eine Frau war, die in diesem Bett verendet ist, doch eine Hand ist noch immer zum Rand des Bettes ausgestreckt, verzweifelt tasten die Fingerspitzen nach gefüllten Wasserflasche, die neben dem Bett steht. Nur einige Millimeter zu weit von ihren Fingerspitzen entfernt. Auf dem Boden neben dem Bett liegt eine viel stärker verweste Leiche. Die Knochen schauen aus der zerfressenen Haut, Maden bewegen sich stätig in seiner Bauchhöhle. Nach den Spuren an den Wänden zu urteilen wurde er erschossen. Blut und Innereien sind an die Wand geschleudert worden. Weiter kann sich der junge Käpten das Zimmer nicht ansehen. Er zieht sich das Shirt über die Nase, schaut den Gang herunter und betrachtet all diese Türen. Kurz darauf gesellt sich ein Teil seiner Mannschaft zu ihm. Entsetztes Schweigen legt sich über die kleine Gruppe, als sie in den Raum schauen. Sanji ist es, der den Raum betritt und das Fenster öffnet. Ehe jemand etwas sagen kann, tritt der Käpten einige Schritte weiter und öffnet eine weitere Tür. Ein ähnliches Bild erwartet ihn hier. Man kann erkennen, dass es eine Frau war, die ans Bett gefesselt wurde. Neben ihr liegt eine geleerte Wasserflasche auf dem Bett. Sie ist erst vor kurzem gestorben, daher ist er Gestand nicht so unerträglich wie im ersten Raum. Auch wenn der Anblick grauenhaft und verstörend ist, gibt er Hoffnung. Wenn diese Frau an die Wasserflasche gekommen ist, und ihr Tod noch nicht lange zurück liegt, dann ist es möglich, dass es andere überlebt haben. Bei dem Gedanken wendet sich Ruffy sofort an Nami, Robin und Chopper. Sanji kann er nicht sehen. „Kontrolliert alle Zimmer. Vielleicht haben wir ja Glück!“ Sofort eilt Ruffy in ein weiteres Zimmer. Sanji läuft an ihm vorbei, reißt die nächste Tür auf und macht, was sein Käpten ihm befohlen hat. Einige Zimmer später schreit Nami auf: „Hier atmet noch jemand! Chopper, beeil dich!“ Kurz darauf ein zweiter Schrei. Robin hat ebenfalls jemanden gefunden, der noch nicht gestorben ist. Sanji atmet erleichtert auf, als er hört, was geschieht. Er weiß aufgrund eigener Erfahrung, was es bedeutet zu hungern. Er ist es auch, der das nächste Zimmer öffnet. Auf dem Bett liegt eine stark verweste Leiche, doch ist es keine Frau, wie in den anderen Zimmern. Ein großer Mann liegt auf dem Bett. Hinter ihm erkennt man, dass jemand ihm eine Kugel in den Kopf jagte, die sein Gehirn an der Wand verteilte. Die Arme und der Hals sind bis auf die Knochen abgenagt. Erst will sich Sanji abwenden, als er etwas neben der Leiche sieht. Eine junge Frau, angebunden wie die Leichen in den anderen Zimmern, liegt neben der Leiche. Sie lebt, ist jedoch sehr abgemagert, ihre Augen und Wangen sind eingefallen, aus trüben Augen starrt sie Sanji an, schwach und kraftlos. Sie war es, die der Leiche das Fleisch von den Knochen riss. Als Sanji das sieht, stürzt er sofort zum Bett, zieht die Leiche etwas weiter von der Frau weg und sucht nach Schlüsseln, um sie zu befreien. „Chopper! Hier auch! Beeil dich!“, ruft der Koch in den Gang, als er die Schlüssel gefunden hat. Sofort löst er die Fesseln der jungen Frau, legt ihr die kraftlosen Arme auf den Oberkörper und wickelt sie in die Decke, auf der sie liegt. „Halt noch ein bisschen durch, gleich hast du es geschafft. Wir holen dich hier raus. Chopper kümmert sich sofort um dich.“ Die Frau auf dem Bett antwortet nicht, beobachtet den Koch jedoch schwach aus dem Augenwinkel, wie er das Fenster aufreißt. Die frische Luft und das Geräusch der Wellen schließen ihr erleichternd die Augen. Tief atmet sie den Geruch des Meeres ein, genießt die lebendige Veränderung in dem kleinen Raum und fühlt die erleichternden Schmerzen in ihren Hand und Fußgelenken. Sanji ruckelt sie vorsichtig an, als er es sieht. „Nicht einschlafen. Warte noch einen Moment.“ Wie aufs Stichwort stürzt Chopper in das kleine Zimmer, muss bei dem Anblick jedoch stocken. Ein Moment, in dem er sich zusammen reißt, und wahrnimmt, was die Frau auf dem Bett durchmachen musste. Ein Augenblick, aus dem sich der junge Arzt reißt, auf die Frau zugeht, ihre Augen kontrolliert, den Puls fühlt und Sanji anweist, sie an Board der Tousand Sunny zu tragen. Vorsichtig nimmt er die Frau auf den Arm, läuft jedoch schnell mit ihr den Gang entlang und legt sie schließlich auf das bekannte, mit wiese bewachsene Deck der Tousand Sunny. In dem Sonnenlicht sieht sie noch schwacher aus, als in dem kleinen Raum. Als Sanji einen Moment den Blick über das Deck streifen lässt, sieht fünf weitere Frauen nebeneinander auf dem Boden liegen. Nicht bei allen kann er glauben, dass sie noch leben, doch sonst lägen sie nicht hier an Deck. Als Franky Sanji die Frau abnimmt, rennt er wieder unter Deck, reißt eine Tür nach der anderen auf, doch es werden nur noch Leichen entdeckt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)